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    Peak Oil und die Folgen (Seite 884)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
    Beiträge: 15.292
    ID: 1.157.619
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      Avatar
      schrieb am 08.03.12 14:19:21
      Beitrag Nr. 6.462 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.870.827 von MHeinzmann am 08.03.12 13:41:53Hallo MHeinzmann,

      Bitte "USA" anklicken:

      http://mazamascience.com/OilExport/

      mit den 25% Reduzierung stimmt das ja nicht ganz. Etwas reduziert ist die Importmenge zwar, aber 2011 gegenüber 2010 schon wieder etwas angewachsen.
      Und die Importmenge ist immer noch höher als im Schnittd er 90er Jahre.

      Aber das ist natürlich alles Marke Doomer.

      Übrigens: was passiert, wenn EOR exzessiv angewendet wird, sieht man sehr schon an Cantarell. Im Jahr 1999/2000 setzte man bei einem Ausgangslevel der Förderung von 1,1 mb/d EOR-Techniken massiv ein und erreichte tatsächlich bis zum Jahr 2004 eine Verdoppelung des Outputs. Ab 2007 begann dann der steile Absturz der Fördermenge, die jetzt bei unter 0,5 mb/d liegt.
      Denn klar wird durch EOR insgesamt mehr gefördert, aber vor allem wird schneller gefördert. Mit der zunächst positiven Konsequenz, dass die Fördermengen steigen (davon profitieren wir zur Zeit weltweit - sonst wäre Peak Oil längst überschritten), aber mit der mittel-/langfristigen negativen Konsequenz, dass die Fördermengen in wichtigen Fördergebieten schneller abfallen.
      Die EOR-Techniken werden heute in allen wichtigen Fördergebieten sehr stark angewendet. Das ist also keine Zukunftsmusik, die uns in den nächsten Jahrzehnten rettet, sondern heute regelmäßige Praxis.
      EOR ist also in den heutigen Fördermengen bereits enthalten. Teilweise werden agressive sekundäre Techniken schon kurz nach Förderbeginn in einem Feld agressiv angewendet. Was man sehr schön z.B. an Aserbaidschan sieht, wo die Fördemenge zwischen 2005 und 2010 vervierfacht wurde. Nun ist auch dort das Maximalplateau mit größter Wahrscheinlichkeit erreicht, denn 2011 stieg die Fördermenge kaum noch. Und in einigen Jahren kommt dann der brachiale Einbruch durch die extreme vorherige Anwendung von EOR-Technologien.

      Das mit der "schnelleren Förderung" durch EOR stammt übrigens nicht von mir, sondern vom leitenden Geologen der größten deutschen Förderstation Mittelplathe, geäußert in einer TV-Dokumantation.
      Aber selbst als Nicht-Fachmann kann man das schlussfolgern, insbesondere, wenn man Fördervelaufskurven verschiedener großer Felder anschaut. Bei Sachalin-1 war der Förderabfall in einem Jahr sogar 40% vor wenigen Jahren, also noch stärker, als bei Cantarell.
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      Avatar
      schrieb am 08.03.12 13:41:53
      Beitrag Nr. 6.461 ()
      typisch Doomer, weigert sich positive Nachrichten überhaupt wahrzunehmen, weil sie sein Weltbild in Frage stellen würden.

      Mit dem Ausbau der eigenen Förderung senken
      die USA, der drittgrößte Ölproduzent der Welt, ihre
      Abhängigkeit von Importen. „Im Jahr 2005 wurden
      noch 60 Prozent des Rohöls importiert, 2011 waren
      es nur noch 45 Prozent“, rechnete Kah vor. „Bis 2020
      könnte dieser Anteil bis auf 20 Prozent sinken.“


      Innerhalb von 6 Jahren haben die USA ihre Ölimporte um 25% aufgrund neuer Techniken gesenkt. Und wie bei Shale gas und Oil shale sind die USA auch hier der Vorreiter und der Rest der Welt wird in 10 Jahren nachziehen.
      Keiner bestreitet, dass es auch schon vorher EOR gab. Es wird nur besser und weitflächiger eingesetzt.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 11:23:47
      Beitrag Nr. 6.460 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.869.670 von Triakel am 08.03.12 11:01:57:laugh: :D :laugh:

      Erbarmen Triakel, mein Zwerchfell...

      Nebenthema China/Dollar, die cleveren "Schlitzis" sägen ganz schön...

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,820040,00.h…
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 11:06:24
      Beitrag Nr. 6.459 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.869.670 von Triakel am 08.03.12 11:01:57Korrektur: "das hätte mir garkeiner geglaubt" war gemeint.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 11:01:57
      Beitrag Nr. 6.458 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.869.599 von Algol am 08.03.12 10:53:43Kopf hoch, Algol,
      was meinst Du, wie Burgan, Daqing, Samotlor, Prudhoe Bay oder Cantarell wieder sprudeln, wenn die da erst beginnen, Flüssigkeiten und Gase zu verpressen.
      Vom kommenden Horizontalbohren ganz zu schweigen.

      Viele unterschätzen den technologischen Fortschritt.
      Ich zum Beispiel habe mir sogar jetzt einen Buntfernseher gekauft. Das hätte mit vor wenigen Jahren auch noch garkeiner geglaubt.
      Ich nehme an, Buntfernseher werden auf der kommenden Funkausstellung in Berlin genau so gefeiert werden, wie die fördermengensteigernden Technologien in den obigen Artikeln.
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      schrieb am 08.03.12 10:53:43
      Beitrag Nr. 6.457 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.869.423 von Triakel am 08.03.12 10:35:31:laugh:

      Während die letztens verlinkte Studie der 1. Bank neben wichtigen Fakten auch etliche Absurditäten enthielt, war letzten Montag in der Süddeutschen im Wirtschaftsteil mal überraschenderweise ein wirklich rundum kenntnisreicher Kommentar zu lesen.
      Hab keinen Scanner, unter der Überschrift "Angst vor dem Ölpreis-Schock" wird als relevanter Faktor die explodierende und konkurrierende Nachfrage der Schwellenländer, z.B. neu angemeldete Autos in China, herausgestellt.
      Aber auch das Angebotsproblem wird benannt, gar die Schwierigkeiten beim alten Elefantenfeld Burgan erwähnt.
      Dann berechtigte Kritik an unserem ach so selbstverständlichen Konsumverhalten ("spritfressende Pseudogeländewagen") und keinerlei ablenkende Kritik an irrelevanten Pseudo-Sündenböcken (pöse Konzerne oder Spekulanten).
      Wirklich mal ein fundierter Kommentar in der Mainstream-Presse, wie man ihn selten zu Gesicht bekommt. :)
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 10:35:31
      Beitrag Nr. 6.456 ()
      Danke, MHeinzmann für diese wirklich sensationellen Neuigkeiten.
      Das ändert alles auf dem Gebiet der Ölförderung!
      Man stelle sich vor: in Mexiko pressen die sogar schon Flüssigkeiten, Gase usw in den Boden, um mehr Öl fördern zu können.
      Revolutionär! Das macht ja international noch garkeiner. Damit wird ja die Fördermenge in schwindelerregende Höhen getrieben.
      Und in den USA erhitzen die sogar schon öl, der besseren Förderbarkeit wegen. Das habe ich ja noch nie gehört!
      Eine Revolution jagt die andere! Jetzt brauchen die nur noch die horizontale Bohrtechnologie zu erfinden, dann werden wir mit Öl überschwemmt.
      Und 2020 brauchen die USA nur noch wenig Öl zu importieren! Hört, hört!
      Vermutlich sind sie dann ab 2040 der größte Ölexporteur weltweit.

      Keine Frage, ich muss miene Meinung zum Ölthema einer Totalrevision unterziehen. Fördermengen- und geschwindigkeitssteigernde Technologien - wer hätte das noch vor 2 Jahren je gedacht!
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 09:51:46
      Beitrag Nr. 6.455 ()
      aus der FTD von heute:
      Für den Fall der Felder
      Auf der Suche nach Öl durften Ingenieure einst verschwenderisch sein: Tat sich eine neue Quelle auf, wurde die alte eilig
      verschmäht. Jetzt, da der Rohstoff knapp wird, kehren sie an ihre alten Stätten zurück – um den kostbaren Rest zu fördern
      Kathrin Werner, Houston
      ........................................................................................................................
      Wenn Juan José Suárez Coppel von
      seinem Geschäft spricht, könnte man
      ihn für einen Obstbauern halten. „Wir
      haben in unsere Äpfel gebissen, und
      sie haben gut geschmeckt“, sagt er.
      „Aber dann haben wir einen anderen
      Apfel gefunden, der noch viel süßer
      und saftiger war. Da haben wir die
      alten Äpfel liegen lassen.“ Doch
      Suárez Coppel ist kein Bauer, er ist
      Chef von Pemex, dem mexikanischen
      Staatsunternehmen, einem der größten
      Ölkonzerne der Welt. Wenn er von
      Äpfeln spricht, meint er Ölfelder.
      Über Jahrzehnte hinweg hat Pemex
      immer neue Ölquellen gefunden.
      Die Ingenieure mussten sie nur anpiksen
      – und der Rohstoff sprudelte empor.
      Und die alten Felder, obwohl sie
      noch längst nicht leer waren, blieben
      nur halb ausgebeutet. Das ändert sich
      jetzt: Weil sie lange keine neuen Quellen
      gefunden haben, wenden sich die
      Mexikaner ihren alten, halb leeren
      Feldern zu – und investieren in Techniken,
      die bei der Ausbeutung helfen.
      Enhanced Oil Recovery nennt die
      Ölindustrie diese Spezialverfahren.
      Mit hohem technischen Aufwand
      werden Dampf, Chemikalien, Gas,
      Wasser oder CO2 in die Quellen
      gepumpt, um das letzte Öl herauszupressen.
      Das Interesse ist groß: Laut
      dem Analysehaus BCC Research war
      der globale Markt für Enhanced Oil
      Recovery 2009 gut 4,7 Mrd. Dollar
      schwer. In den kommenden fünf
      Jahren werde er jährlich um 28 Prozent
      wachsen und 2014 dann bei
      16,3 Mrd. Dollar liegen. Die Konzerne
      dürfen schließlich auf mehr als nur ein
      paar wenige Tropfen hoffen: Einer
      Studie des Energiedatendienstes SBI
      Research zufolge können mit konventionellen
      Ölfördermethoden nur zehn
      bis 30 Prozent der Vorkommen gefördert
      werden. Mithilfe der neuen Techniken
      soll die Quote auf bis zu 50 Prozent
      steigen.
      Entsprechend ist Enhanced Oil
      Recovery ein zentrales Thema auf der
      Cera Week in Houston,Texas, einem
      der größten jährlichen Treffen der
      globalen Ölindustrie.
      Hinter dem Boom steckt zum einen
      der derzeit hohe Ölpreis, mit dem sich
      die Investitionen schneller rechnen.
      Zum anderen gehen einfach verfügbare
      Ölquellen wie in der Nordsee
      langsam zur Neige. Es bleiben abgelegene
      Ölfelder, etwa in der Arktis, oder
      technisch komplexe Quellen unter
      dicken Salzschichten oder im sehr tiefen
      Wasser. Die Kosten für die Suche
      nach Öl und Gas und die Förderung
      steigen jedoch bereits kräftig an. Laut
      dem französischen Ölkonzern Total
      liegen die Ausgaben der Branche dieses
      Jahr bei rund 600 Mrd. Dollar –
      150 Prozent mehr als noch 2005.
      Auf der Cera Week kann daher
      jeder etwas zu dem Thema sagen: von
      den größten bis zu den kleinsten.
      Saudi Aramco, der größte Ölförderer
      der Welt aus Saudi-Arabien, berichtet
      von Nanopartikeln, die er ins Bohrloch
      pumpen will. Potter Drilling, ein
      Startup aus Kalifornien, will die
      Ölbohrung mit Erdwärme kombinieren.
      Wintershall aus Kassel setzt auf
      einen Pilz, der das Wasser dicker
      macht, damit es auf seinem Weg durch
      die Lagerstätte mehr Öl aus den
      Gesteinsporen herausdrückt.
      Sogar die Solarindustrie profitiert.
      Brightsource Energy, ein US-Solarthermieanbieter,
      hat Solarkollektoren
      gebaut, die mit riesigen Spiegeln
      Licht einfangen und Dampf erzeugen,
      den Chevron in ein Bohrloch in
      Kalifornien pumpt. Das CoalingaÖlfeld
      produziert schon seit den
      1890er-Jahren Schweröl. Damit es
      besser fließt, injiziert Chevron Dampf,
      um das Rohöl zu erhitzen, das dann
      leichter an die Oberfläche gelangt.
      Die ersten Erfolge der neuen Verfahren
      sind schon da: Die USA haben
      vor allem dank Enhanced Oil Recovery
      in den vergangenen zwei Jahren
      nach Jahren des Abschwungs wieder
      ihre Ölproduktion gesteigert. Auch
      bei Pemex aus Mexiko wachsen die
      Förderraten – dank Milliardeninvestitionen.
      „Wenn man etwas hochpumpen
      will, muss man etwas reinpumpen“,
      sagt Suárez Coppel. Das Gute:
      Anders als Äpfel vergammeln Ölfelder
      nicht, wenn man sie liegen lässt.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 09:49:18
      Beitrag Nr. 6.454 ()
      aus der FTD von heute:

      Energiekonzerne reden Ölpreis-Sorge klein
      Neue Fördertechniken werten die Reserven erheblich auf // Rohölimporte der USA sinken dramatisch // Iran-Konflikt lässt Anbieter kalt
      Kathrin Werner und Matthias Ruch, Houston
      ..................................................................................................................................................................
      Ölexperten geben Entwarnung. Die Angst vor
      einem Ölpreis-Schock, der die wirtschaftliche Erholung
      in Europa und Amerika gefährden könnte, sei
      unberechtigt. Dies ist die zentrale Botschaft der
      Cera Week, einer der wichtigsten Konferenzen der
      Öl- und Gasindustrie im texanischen Houston. Die
      steigende Produktion und der stetige Rückgang der
      Nachfrage in den OECD-Ländern wirkten einem
      Preisanstieg massiv entgegen. So rechnet etwa Jeff
      Currie, Energieexperte von Goldman Sachs, für dieses
      Jahr mit durchschnittlich 120 Dollar pro Barrel
      (159 Liter), 2013 könnten es 130 Dollar werden.
      Derzeit liegt der Preis bei rund 122 Dollar.
      In den vergangenen Wochen hatte ein rasanter
      Anstieg der Öl- und Benzinpreise weltweit für Verunsicherung
      gesorgt. In Deutschland stieg der Benzinpreis
      zuletzt auf die Rekordmarke von 1,63 Euro,
      und in den USA wird der Ölpreis zu einem zentralen
      Thema im Wahlkampf. Als Grund für den Anstieg
      verweisen Marktexperten vor allem auf die Furcht
      vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Iran.
      „Unter bestimmten Umständen könnte der Preis in
      diesem Jahr zwar bis auf 150 oder gar 170 Dollar
      steigen“, sagte James Burkhard vom Branchendienst
      IHS. „Aber grundsätzlich erwarten wir für die
      kommenden Jahre keinen signifikanten Anstieg.“
      Seit Jahrzehnten warnen Energieexperten vor
      dem Ende des Ölzeitalters – die Prognosen für ein
      Versiegen der letzten Quellen werden aber regelmäßig
      nach hinten verschoben. Mit neuen Funden und
      vor allem mit neuen Fördertechniken begründen die
      Ölkonzerne in Houston ihren Optimismus. Freilich
      nicht ohne Eigeninteresse: Zwar profitiert die Industrie
      von hohen Ölpreisen, die ihre Renditen steigen
      lassen. Die Furcht vor einem baldigen Ende der
      Ölförderung – und damit ihres Geschäftsmodells –
      liegt dagegen nicht im Interesse der Industrie.
      Entsprechend euphorisch präsentierte Yves-
      Louis Darricarrère seine Prognose: „Die Ressourcen
      an Öl und Gas sind reichlich“, sagte der Vorstand des
      französischen Ölmultis Total. Dank neuer Fördertechnik
      reichten die Ölreserven noch 75 Jahre, deutlich
      länger als noch vor ein paar Jahren gedacht.
      Vor allem das Hydraulic Fracturing, das die Förderung
      aus festen Schieferformationen ermöglicht,
      hat den Markt gewaltig verändert. Die Reserven in
      den USA seien womöglich mehr als doppelt so groß
      wie vermutet, sagte Marianne Kah, Chefökonomin
      des US-Konzerns ConocoPhilips. Auch im Golf von
      Mexiko fördert die Industrie wieder so viel wie vor
      der Ölpest vor zwei Jahren. „Die Pause nach dem
      Unglück ist vorbei“, verkündete Robert Simon aus
      dem Energiekomitee des US-Senats.
      Mit dem Ausbau der eigenen Förderung senken
      die USA, der drittgrößte Ölproduzent der Welt, ihre
      Abhängigkeit von Importen. „Im Jahr 2005 wurden
      noch 60 Prozent des Rohöls importiert, 2011 waren
      es nur noch 45 Prozent“, rechnete Kah vor. „Bis 2020
      könnte dieser Anteil bis auf 20 Prozent sinken.“
      Von den politischen Umbrüchen in der arabischen
      Welt zeigt sich die Ölindustrie weitgehend unbetroffen.
      So hat Eni, der italienische Konzern, der
      vor allem in Afrika fördert, seine Produktion in Libyen
      inzwischen wieder fast vollständig hochgefahren.
      Auch in den anderen Ländern des Arabischen
      Frühlings habe sich die Lage wieder beruhigt, sagte
      Konzernchef Paolo Scaroni in Houston: „Wir haben
      nirgends einen Tropfen unserer Reserven verloren.“
      Einen deutlichen Anstieg der Produktion meldet
      Saudi-Arabien, wo rund 20 Prozent aller Ölreserven
      der Welt liegen. Der Staatskonzern Saudi-Aramco
      hat gerade die Produktion von zehn auf zwölf Millionen
      Barrel gesteigert. Er investiert nun massiv in
      neue Fördertechnik, etwa in die Offshore-Förderung.
      „Ende des Jahres werden wir auch im tiefen
      Wasser bohren“, kündigte Amin Nasser, Förderchef
      des Weltmarktführers, an. Bereits im Februar war
      die gemeinsame Förderung der zwölf Opec-Staaten
      auf 31,3 Millionen Barrel gestiegen – auf den höchsten
      Stand seit Herbst 2008.
      Die Sorge, dass eine Eskalation des Konflikts mit
      dem Iran zu Engpässen führen könnte, halten die
      Experten in Houston für unberechtigt. „Libyen war
      im vergangenen Jahr ein guter Test dafür, was passiert,
      wenn plötzlich 1,5 Millionen Barrel Produktion
      pro Tag wegfallen“, so Eni-Vertriebschef Marco
      Alverà: „Es passiert fast nichts.“
      Bis zum letzten Öltropfen: Seite 5
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 09:48:38
      Beitrag Nr. 6.453 ()
      aus der FTD von heute:
      Das billige Erdgas, das in den USA derzeit den Energiemarkt
      aufmischt, könnte schon bald auch Auswirkungen
      auf Amerikas wichtigste Industrie haben:
      auf die Autobauer. Erdgas sei so viel billiger als
      Öl, sagte Paolo Scaroni, Chef des italienischen Energiekonzerns
      Eni, auf der Branchenkonferenz Cera
      Week in Houston: „Der Anreiz für einen Treibstoffwechsel
      im Transportsektor wird immer größer.“
      Vor dem Hintergrund kräftig steigender Benzinpreise
      suchen die Amerikaner zunehmend nach Alternativen.
      Um ihre Verbrauchskosten zumindest
      konstant zu halten, kaufen sie bereits kleinere, sparsamere
      Autos. Parallel steigt der Marktanteil von
      Diesel- und Hybridfahrzeugen. Die Option, mit Erdgas
      zu fahren, spielte in den USA bislang allerdings
      noch keine Rolle.
      Dies könnte sich bald ändern, zumal die Begeisterung
      für Elektroautos wie etwa Chevrolets Volt
      zuletzt deutlich nachgelassen hat. „Der Wechsel
      zum Erdgas ist der richtige Weg“, sagte Olivier Abadie
      vom Branchendienst IHS. „Es wird aber schwierig,
      die Amerikaner davon zu überzeugen.“
      Genau das erleben deutsche Hersteller wie
      Volkswagen und Opel, die zu den führenden Anbietern
      von Erdgasfahrzeugen zählen, seit Jahren im
      eigenen Land. Die Erdgasautos sind technisch ausgereift
      und sicher – am Markt aber können sie sich
      trotzdem nicht durchsetzen. Die Schuld daran gibt
      Abadie auch den Herstellern selbst: „Die Konsumenten
      müssen informiert und aufgeklärt werden“, forderte
      er: „Aber haben sie in Deutschland jemals
      Werbung für Erdgasautos gemacht?“
      Gegen den Wechsel spricht für viele Kunden das
      vermeintlich dünne Netz an Erdgastankstellen. Tatsächlich
      aber bieten 900 deutsche Stationen inzwischen
      Erdgas an – so viele wie in den gesamten USA.
      Zudem können die meisten Erdgasautos alternativ
      auch mit Benzin betankt werden. Als Vorbild gilt
      Norditalien. „In ganz Europa fahren inzwischen
      rund eine Million Autos mit Erdgas“, rechnete Eni-
      Chef Scaroni vor, „rund die Hälfte davon in Italien.“
      In den USA dagegen gibt es bisher noch kein flächendeckendes
      Netz. „Mit unseren 900 Erdgas-
      Tankstellen ist immerhin das Henne-Ei-Problem gelöst“,
      sagte Abadie von IHS. Der Natural Gas Act, ein
      Fördergesetz zur Finanzierung des landesweiten
      Ausbaus, dürfte voraussichtlich 2013 in Kraft treten.
      Das Problem: Die meisten Hersteller bieten in
      den USA noch gar keine Erdgasautos an. „Momentan
      lohnt sich Erdgas nur für kommerzielle Nutzer
      mit eigener Infrastruktur“, teilte etwa Volkswagen
      mit. „Generell aber sind Erdgas-Fahrzeuge eine interessante,
      weil umweltfreundliche Alternative.“
      Tatsächlich scheint der Durchbruch in der kommerziellen
      Nutzung nur noch eine Frage der Zeit zu
      sein. „Bei neuen Omnibussen und Müllautos ist der
      Anteil in den USA auf 25 Prozent gestiegen“, sagte
      Abadie. „Diese Nutzer entscheiden nicht emotional,
      für sie zählen nur die Kosten.“
      Das Potenzial, mit dem Wechsel Kosten zu sparen,
      hält Eni-Chef Scaroni für gewaltig: „Wenn alle
      Nutzfahrzeuge in den USA auf Erdgas umsteigen
      würden, könnten die Betreiber jährlich 40 Mrd. Dollar
      sparen“, sagte er. Lkw-Bauer wie Daimler rechnen
      daher mit einer kräftig steigenden Nachfrage:
      „Der Marktanteil in den USA könnte bis 2020 auf
      20 Prozent steigen“, erwarten die Stuttgarter.
      Dass sich auch die privaten Autofahrer flächendeckend
      von einem Wechsel überzeugen lassen,
      mag aber selbst Abadie kaum glauben: „Die Amerikaner
      fahren mit Benzin“, stellte er klar. „Das war
      schon immer so, das steckt einfach in ihrer DNA.“
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