checkAd

    Mit mehr als 1000 Tafeln auf der Schnellstraße zur Vollbeschäftigung ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.01.11 16:14:21 von
    neuester Beitrag 09.11.11 13:20:13 von
    Beiträge: 22
    ID: 1.162.756
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 721
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 16:14:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mit mehr als 1000 Tafeln auf der Schnellstraße zur Vollbeschäftigung ?


      Wer in diesen Tagen aufmerksam die Meldungen der Staatsmedien verfolgt kann schnell den Eindruck gewinnen das diese weder objektiv noch überparteilich sondern tendenziös und einseitig berichten. Die Jubelarien vom Wirtschaftswachstum xxl und dem Arbeitsplatzboom gleicht feinsinniger Propaganda die sich durch tägliche bzw. stündliche Wiederholung in die Gehirne und in das Unterbewusstsein der Zuseher einbrennen soll. Die Beweihräucherung der neoliberalen politischen und wirtschaftlichen Nomenklatura also der Führungscliquen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft wird in der „Berichterstattung“ der Staatsmedien augenscheinlich zum manifesten Brennpunkt der Information. In diesen Kontext betrachtet wirkt das bizarre und das krampfhafte festhalten an der ALG II Regelsatzerhöhung für Erwachsene von UvdL um 5 € nur noch als Hohn und Spott gegenüber der ALG II Leistungsempfänger. (Immerhin wurde die Referenzgruppe zur Berechnung von den unteren 20 % auf die unteren 13,9 % abgesenkt und durch die Einbezeihung der Personen jene neben ihrer Beschäftigung zusätzliches ALG II erhalten, der Zirkelschluss in der Berechnung vollzogen) Nach Berechnungen der Opposition müsste der ALG II Regelsatz für Erwachsenem aufgrund der ursprünglichen Berechnungsgrundlage um 35 € und nicht um 5 € pro Monat ansteigen. Aber Frau vdL lehnt diese Erhöhung laut Medienberichten aufgrund der Kosten weiterhin ab.


      Faktencheck:

      2010: Rekord-Wachstum und Rekord-Staatsdefizit

      Es wird berichtet das Wirtschaftswachstum von 3,6 % in 2010 sei ein Rekordwachstum, ja nachdem das BIP in 2009 um – 4,7 % geschrumpft ist, ist das Wachstum des BIP von 3,6 % beachtlich aber bleibt dennoch weit unterhalb der Wirtschaftsleistung von 2008. Wobei in den Staatsmedien kaum erwähnt wird, dass der Aufschwung im 3. (+ 0,7 %) und 4. Quartal 2010 ( + 0,5 %) eine saubere Vollbremsung hingelegt hat. In beiden Quartalen blieb das Quartalswachstum weit unter 1 %.

      Wenn ich nun gleichzeitig lese das dass Staatsdefizit Deutschlands von 72,91 Milliarden in einen Sprung um 15,66 Milliarden Euro (rund 21,5 %) binnen eines Jahres auf Euro 88,57 Milliarden Euro geklettert ist, frage ich mich warum das Wachstum des Staatsdefizit kleingeredet wird.

      Der Binnenkonsum ist in 2010 nur marginal um 0,5 % angestiegen und dieser marginale Anstieg begründet sich schlicht und einfach darin, dass in 2010 der eine und andere Feiertag auf einen Sonntag gefallen ist, ebenso wie die Weihnachtsfeiertage das Wochenende belegten.
      In der Summe hat 2010 gegenüber 2009 je nach Bundesland bis zu 5 Verkaufstage mehr.

      Die Löhne vor allem die Reallöhne konnten ihren Sinkflug auch im Jahr 2010 nicht bremsen.
      Auch 2011 werden die Arbeitnehmer exorbitant belastet so stieg der Beitrag zur GKV zum 01.01.11 auf beachtliche 15,5 % obwohl im Dezember 2010 angeblich ein „Beschäftigungsrekord“ erreicht wurde, diverse GKV – Kassen belasten die Versicherten trotz „Beschäftigungsrekord“ mit zusätzlichen Beiträgen. Die Energiekosten wurden zum Jahreswechsel von den Stromversorgern ebenfalls in die Höhe katapultiert. Der Spritpreis hat die Schallmauer von 1,50 €/ Liter durchbrochen und der kalte Winter treibt die Heizkosten in schwindel erregende Höhen.

      Wie ist der „Beschäftigungsrekord“ einzuordnen?

      Ein Blick auf die Leistungsempfänger von ALG I, ALG II – Hartz IV, Sozialgeld und Sozialhilfe klärt auf.

      Im Bezug von ALG I ALG II und Sozialgeld befinden sich nach wie vor rund 7,4 Millionen Leistungsempfänger zusätzlich erhalten rund 1,2 Millionen Personen Sozialhilfe.
      Das heißt die „Schnellstraße zur Vollbeschäftigung“ bedeutet das immer mehr Personen zwar irgendwie beschäftigt werden ( 0 € Praktika, 1 € Jobs, Bürgerarbeit, Übfirmen, Maßnahmen, Minijobs, ) und über 1 Millionen in der Leih und Zeitarbeit aber viele von ihnen zusätzliches ALG II für sich und ihre Familien benötigen. Das ist die „Schnellstraße zur Vollbeschäftigung“ bei dieser Art der Vollbeschäftigung werden die über 1000 Tafeln in Deutschland zum unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor der Vollbeschäftigung.

      Diese Art der Vollbeschäftigung ist weder ein Arbeitsplatzwunder noch ein Husarenstück diese Art der Vollbeschäftigung gleicht meiner Meinung nach einen potemkinschen Dorf das nur nach Außen die Suggestion abbildet als sei alles in Ordnung. Bei Licht betrachtet ist es das uralte System der alten Sumerer, das die überzähligen für lau arbeiten lässt, ihre Arbeitskraft aber durch die Gewährung der Grundsicherung für Essen, Kleidung und Unterkunft erhält. Kein Husarenstück kein Jobwunder sondern ein Heer der Billig- Arbeiter der Arbeitskraft anhand der steuerfinanzierten Grundsicherung erhalten wird.

      Aber wem interessieren die Fakten? Solange die Staatsmedien eine Welt malen, wie sie der neoliberalen Nomenklatura also der Führungscliquen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft Politik und Gesellschaft gefällt.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 17:31:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Aber wem interessieren die Fakten?

      Mir würde vor allem interessieren von wem da abgekupfert worden ist - derart geschwollene Sätze entstammen in aller Regel nur professionellen Tränendrückercliquen.

      Wobei man obigen Sachverhalt durchaus prägnanter hätte ausdrücken können, etwa "weniger Arbeitslose durch bessere Statistik".
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 17:53:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Deutschen sind eh zu fett, abspecken ist daher gar nicht so übel.
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 18:55:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Zitat von selbstaendiger: Mir würde vor allem interessieren von wem da abgekupfert worden ist - derart geschwollene Sätze entstammen in aller Regel nur professionellen Tränendrückercliquen.


      Attac-Propaganda. "Sybilla" überzieht damit regelmäßig die deutsche Forenlandschaft.
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 19:33:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.856.207 von Sybilla am 13.01.11 16:14:21Solange die Staatsmedien eine Welt malen, wie sie der neoliberalen Nomenklatura also der Führungscliquen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft Politik und Gesellschaft gefällt.

      Die Alternative wäre Sozialimus. Und wie langlebig der ist, haben wir gesehen. Neoliberalismus ist das kleinere Übel ;-)

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1865EUR 0,00 %
      Einer von wenigen in einer elitären Gruppe!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 21:06:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      Zitat von KurtWarner: Attac-Propaganda. "Sybilla" überzieht damit regelmäßig die deutsche Forenlandschaft.


      Jau, man liest sie überall, das fleißige Bienchen.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 21:14:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.858.676 von Melancholiker am 13.01.11 21:06:15Da die Tafeln fast nur aus Spendengeldern gefördert werden, sieht man mal, wieviel gute Deutsche Mitbürger es gibt.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 21:33:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      Zitat von Wilbi: Da die Tafeln fast nur aus Spendengeldern gefördert werden, sieht man mal, wieviel gute Deutsche Mitbürger es gibt.
      wilbi


      Jau, wir sind die Guten.
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 21:43:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zitat von Wilbi: Da die Tafeln fast nur aus Spendengeldern gefördert werden, sieht man mal, wieviel gute Deutsche Mitbürger es gibt.
      wilbi


      Das mit den Spendengeldern ist Unsinn. Die kommen in Tafeln nur vereinzelt vor und sind eher die rühmliche Ausnahme. Das Modell "Tafel" beschäftigt sich mit Naturalien und sonstigen Sachspenden. Da werden kooperierende Supermärkte, Kantinen, Gaststätten und Hotelküchen mit ihren "Essensabfällen" eingespannt. Und daraus zaubert die Tafel dann etwa für hilfsbedürftige Kinder ensprechende Mahlzeiten. Daneben gibt es auch Kleidung, Schuhe und auch Spielzeuge aus allgemeiner Spendenhand. Geld wird da wenig eingesetzt und schon gar nicht verteilt. Die Zunahme an Tafeln kann man als Indikator dafür nehmen, wie sich der Sozialstaat auf der anderen Seite aus seiner grundsätzlichen Pflicht für das Existenzminimum eines jeden Menschen, immer weiter entzieht. Die Tafel ist da als Mensch-zu-Mensch-Hilfe zum Kompensator geworden und schafft den notwendigen Ausgleich. So ist das. Nix mit Geld!
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.01.11 23:17:47
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zitat von Tools_Garden: Solange die Staatsmedien eine Welt malen, wie sie der neoliberalen Nomenklatura also der Führungscliquen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft Politik und Gesellschaft gefällt.

      Die Alternative wäre Sozialimus. Und wie langlebig der ist, haben wir gesehen. Neoliberalismus ist das kleinere Übel ;-)


      Ich bin mir inzwischen nicht mehr so sicher, ob der Neoliberalismus gegenüber den Sozialismus wirklich das kleinere Übel ist. Warten wir mal ab, wie lange dieses Experiment noch gutgeht. Zumindest scheint es an vielen Ecken schon gewaltig zu knirschen.

      Dabei gäbe es durchaus auch noch eine weitere Alternative: Die soziale Marktwirtschaft nämlich, wie sie rund 40 Jahre lang meiner Meinung nach ziemlich erfolgreich in Deutschland praktiziert und seit ca. Ende der 90er leider sukzessive abgeschafft wurde.

      Aber wahrscheinlich muss Deutschland und mit ihm Europa mit dem Neoliberalismus erst so richtig gegen die Wand fahren, bevor man auch nur in Erwägung zieht, zu einem ehemals gut funktionierenden System, das ohne Not abgeschafft wurde, zurückzukehren.:(
      Avatar
      schrieb am 14.01.11 15:58:33
      Beitrag Nr. 11 ()
      Zitat von Wilbi: Da die Tafeln fast nur aus Spendengeldern gefördert werden, sieht man mal, wieviel gute Deutsche Mitbürger es gibt.
      wilbi


      Wird nicht gerade dieses Gutmenschentum hier immer wieder angeprangert?;)
      Avatar
      schrieb am 14.01.11 19:58:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.858.946 von TimeTunnel am 13.01.11 21:43:51"Das mit den Spendengeldern ist Unsinn."


      Ich weiß zwar nicht, ob du in Berlin Kreuzfeld oder in einer sonstigen armen Gegend wohnst.Da mag es sein, aber in meiner Gegend werden viele Spenden dafür aufgebracht. Natürlich werden auch Produkte aus Supermärkten genutzt. Viele Frauen arbeiten ehrenamtlich in den Tafeln mit.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 14.01.11 22:36:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      Zitat von Doppelvize:
      Zitat von Wilbi: Da die Tafeln fast nur aus Spendengeldern gefördert werden, sieht man mal, wieviel gute Deutsche Mitbürger es gibt.
      wilbi


      Wird nicht gerade dieses Gutmenschentum hier immer wieder angeprangert?;)


      Ne, da verwexelst du was: die Leute die für die Tafel spenden tun Gutes, und zahlen dies mit ihrem eigenen (selbst erarbeiteten u. versteuerten) Geld.

      Die Gutmenschen hingegen glauben nur Gutes zu tun, und sie lassen diese "Wohltaten" stets von anderen sprich vom Steuerzahler bezahlen.:rolleyes:

      Und nur das wird angeprangert. Solange ein Gutmensch in seiner Wohnung Migranten aufnehmen u. von seinem eigenen Geld durchfüttern würde, wäre mir dies völlig egal.
      Aber nicht, wenn er dies auf unser aller Kosten tut.:mad:

      Ein kleiner aber entscheidender Unterschied.
      Avatar
      schrieb am 14.01.11 23:19:13
      Beitrag Nr. 14 ()
      Es komt ja noch ein sozial/kultureller Aspekt hinzu. Viele dieser Leute die da hingehen würden zu Hause einsam rumsitzen ohne Kontakte und Unterhaltung mit Anderen. Sollte nicht unterschätzt werden neben der Hungerstillung.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 14.01.11 23:33:56
      Beitrag Nr. 15 ()
      Zitat von Wilbi: Es komt ja noch ein sozial/kultureller Aspekt hinzu. Viele dieser Leute die da hingehen würden zu Hause einsam rumsitzen ohne Kontakte und Unterhaltung mit Anderen. Sollte nicht unterschätzt werden neben der Hungerstillung.
      wilbi


      Das ist sicher auch ein gewichtiger Grund; weiterhin gehen viele zur Tafel, weil man sich damit die Ausgaben für Essen einsparen kann und somit dann mehr Geld zur Verfügung hat , weitergehende Konsumwünsche zu erfüllen.
      Ich vergönne dies den Leuten und daher sollten wir alle sehr froh und dankbar sein, dass immer mehr Leute zur Tafel gehen, um dort zu tafeln :)
      Der Dank geht an die edlen Spender.
      Wenn wir Sozialismus/Kommunismus wieder bekommen werden, dann müssen wir alle zur Tafel, weil dann alle gleich arm sind; mit Ausnahme der sozialistischen Parteibonzen; das kennen wir ja aus DDR Zeiten.
      Avatar
      schrieb am 14.01.11 23:41:33
      Beitrag Nr. 16 ()
      Zitat von alfredogonzales:
      Zitat von Doppelvize: ...


      Wird nicht gerade dieses Gutmenschentum hier immer wieder angeprangert?;)




      Die Gutmenschen hingegen glauben nur Gutes zu tun, und sie lassen diese "Wohltaten" stets von anderen sprich vom Steuerzahler bezahlen.:rolleyes:


      Ah, verstehe.... So muss ich feststellen das die Rettung unserer Banken, Griechenland und was weiß ich Taten von Gutmenschen sind. Ne, das geht ja mal gar nicht:mad:

      Ekelig diese Gutmenschen! Kommunisten aich noch! Gelle Frau FDJ Merkel:mad:
      Avatar
      schrieb am 23.01.11 14:32:35
      Beitrag Nr. 17 ()
      Mit dem Gutmenschentum ist es bald vorbei, von der Leyen bestraft sie und zockt sie ab:

      Ehrenamt
      Der Staat kürzt freiwilligen Helfern die Rente

      Sie pflegen, retten, trösten – und werden bestraft: Das neue Jahressteuergesetz kann ehrenamtliche Senioren bis zu einem Drittel ihrer Frührente kosten.

      Ehrenamtliches Engagement macht unsere Gesellschaft menschlicher.“ Mit diesen geschmeidigen Worten wird SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier zurzeit in einem Werbespot zitiert. Die Politik müsse „Sorge tragen, dass diejenigen, die ehrenamtlich tätig sind, sich in unserer Gesellschaft unterstützt fühlen“, appelliert Bundeskanzlerin Angela Merkel. Große Worte der deutschen Politik zu Beginn des „Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit“.
      ...
      Sein Fazit: „Neben der Freizeit kostet ehrenamtliche Arbeit auch viel Geld.“ Damit die Helfer die Auslagen nicht aus eigener Tasche tragen müssen, erhalten sie von Vereinen und Sozialverbänden eine Aufwandsentschädigung. Bis zu 441,66 Euro pro Monat sind dabei steuerfrei. Bei Übungsleitern sind es sogar 575 Euro pro Monat. Was über diese Freibeträge hinausgeht, muss mit dem Fiskus verrechnet werden. Für Frührentner hat es dabei mit Beginn dieses Jahres eine Änderung gegeben.

      Erhalten sie eine Aufwandsentschädigung, die auch nur um einen Cent ihre Freibeträge überschreitet, müssen sie diesen Betrag nicht nur wie alle anderen ehrenamtlichen Helfer versteuern – ihnen wird obendrein von den Rentenversicherungsträgern automatisch die Frührente um ein Drittel gekürzt. Für Verbände und Vereine ist die Regelung ein Unding: „Die Signalwirkung ist negativ und demotivierend“, rügt Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), des Dachverbandes aller Sportvereine. „Das Ehrenamt sollte gerade in diesem Jahr gefördert und nicht benachteiligt werden“, sekundiert Hans Hachinger, Vorstand des Vereins Deutsches Ehrenamt

      Anlass der Gesetzesänderung sind zwei Urteile des Bundessozialgerichts (Az.: B 12 KR 76 / 05 B, B 12 KR 12 / 05 R). Darin hatte das oberste Richtergremium für Sozialrechtsfragen entschieden, dass die Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Kommunalpolitiker als Arbeitseinkommen zu versteuern und bei Frührentnern gegen die Rentenbezüge anzurechnen sind. Das Gericht in Kassel reagierte damit auf die Tatsache, dass Feierabendpolitiker in zahlreichen Kreistagen, Dorf- und Kleinstadtparlamenten Aufwandsentschädigungen erhalten, die weit über den Freibeträgen liegen.
      ...
      Denn nach dem Rentengesetz wird die Frührente automatisch um mindestens diesen Betrag gekürzt, wenn ein Hinzuverdienst oberhalb der Freibetragsgrenze erfolgt. Die Folgen macht Grambow an einer Beispielrechnung deutlich: Ein ehrenamtlicher Helfer erhält eine Frührente von 1500 Euro. Übersteigt die Aufwandsentschädigung den Freibetrag von 441,66 Euro um einen Cent, wird seine Frührente in jenem Monat auf 1000 Euro gekürzt.
      ...
      Den Urteilen des Sozialgerichts trägt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit der Gesetzesänderung im Übrigen nur bedingt Rechnung. Denn ausgerechnet für Kommunalpolitiker haben von der Leyens Beamte eine Sonderregelung geschaffen. Zumindest bis September 2015 dürfen Frührentner in den Dorf-, Kreis- und Stadtparlamenten weiterhin Aufwandsentschädigungen kassieren, die oberhalb der Freibeträge liegen – ohne dass die Frührente gekürzt wird. Politische Hilfe scheint dem Staat offenbar wertvoller als andere Tätigkeiten.

      http://www.welt.de/finanzen/steuern-recht/article12299062/De…

      So macht man dem hoch gepriesenen Ehrenamt den Garaus. Ich hoffe doch, dass die Menschen daraus ihre Konsequenzen ziehen und ihre Ehrenämter aufgeben.
      Avatar
      schrieb am 08.11.11 22:00:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      Gibt es eigentlich irgendeine Instanz, die kontrolliert, dass die Tafeln mit den gespendeten bzw. überlassenen Lebensmitteln sowie den Spendengeldern sachgerecht umgehen und die Mittel nicht in die Taschen der Tafel-Führungskräfte umgeleitet werden?

      Wenn man sieht, wie sich in manchen Städten konkurrierende Tafeln bekämpfen und die Supermärkte umwerben, um die überschüssigen Lebensmittel holen zu dürfen, kommt einem die Idee, dass damit kräftig verdient wird...
      Avatar
      schrieb am 08.11.11 23:26:52
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.858.946 von TimeTunnel am 13.01.11 21:43:51Die Zunahme an Tafeln kann man als Indikator dafür nehmen, wie sich der Sozialstaat auf der anderen Seite aus seiner grundsätzlichen Pflicht für das Existenzminimum eines jeden Menschen, immer weiter entzieht. Die Tafel ist da als Mensch-zu-Mensch-Hilfe zum Kompensator geworden und schafft den notwendigen Ausgleich.

      Und wieviel HartzIV-Drücker stellen sich - weil sie ja im Gegensatz zur arbeitenden Bevölkerung viel Zeit haben - bei den Tafeln an, um sich zusätzlich noch Essen und Kleidung für lau zu holen?

      Ich kann die ganze Sozialscheiße nicht mehr hören - wer gesund ist und nicht arbeitet soll auch nix (d.h. 0,0€) mehr bekommen. Solange das so weiter läuft wie bisher nimmt die Verarmung immer mehr zu.

      Tafeln sind gut gemeint - aber das ist ja bekanntlich das Gegenteil von gut.

      Immer mehr Leute halten die Hand auf und immer weniger Leute müssen das System am Laufen halten - das kann nicht gutgehen.

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 09.11.11 09:06:39
      Beitrag Nr. 20 ()
      Mein Punkt ist ein anderer: Es gibt mittlerweile eine regelrechte "Armuts-Industrie", die darauf angewiesen ist, dass es in Deutschland möglichst viel Armut gibt. Nur wenn viel Armut vorhanden ist kann diese wachsende Industrie ihre Existenzberechtigung und ihre gutbezahlten Arbeitsplätze rechtfertigen.
      Avatar
      schrieb am 09.11.11 12:05:01
      Beitrag Nr. 21 ()
      Zitat von Aldy: Ich kann die ganze Sozialscheiße nicht mehr hören - wer gesund ist und nicht arbeitet soll auch nix (d.h. 0,0€) mehr bekommen. Solange das so weiter läuft wie bisher nimmt die Verarmung immer mehr zu.
      Aldy


      Ja die Verarmung nimmt exorbitant zu Stundenlöhne von 3 Euro 18 in der Stunde verdient eine Friseurin in Thüringen, oder 4 Euro 58 in der Stunde für eine Floristin in Brandenburg, natürlich müssen diese Arbeitnehmer ergänzende Sozialleistungen und eventuell eben auch die Tafeln in Anspruch nehmen. Auch diese Personen müssen Hartz IV Sozialleistungen beziehen obwohl sie früh aufstehen und mindestens 8 Stunden pro Tag arbeiten. Rund 8 Millionen Personen sind prekär im Niedriglohnbereich beschäftigt Tendenz stark ansteigend.

      Hingegen die Reallöhne immer weiter absinken

      Reallöhne der Deutschen Die Löhne sinken trotz Aufschwung

      Abhilfe schafft ein gesetzlicher Mindestlohn auf westeuropäischen Niveau von ca. 10 Euro/Std. dann sinkt die Zahl Hartz IV Leistungsberechtigten die jeden Tag früh aufstehen und arbeiten und die Zahl der Tafeln von alleine.

      Personen wie Aldy sind die Kronzeugen für einen gesetzlichen Mindestlohn, denn dann wird der im Grundgesetz verankerte Sozialstaat Zug um Zug entlastet. Danke Aldy durch ihre Argumentation wird die Forderung nach einen gesetzlichen Mindestlohn auf westeuropäischen Niveau für alle nachvollziehbar.
      Avatar
      schrieb am 09.11.11 13:20:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Zitat von Sybilla: Abhilfe schafft ein gesetzlicher Mindestlohn auf westeuropäischen Niveau von ca. 10 Euro/Std. dann sinkt die Zahl Hartz IV Leistungsberechtigten die jeden Tag früh aufstehen und arbeiten und die Zahl der Tafeln von alleine.


      Wenn man die Anzahl sog. Hartz4-Aufstocker reduzieren will, bringt allerdings selbst ein Mindestlohn von 10 EUR wenig - da müsste man schon bei 13 oder 14 EUR landen, da es sich bei den meisten Hartz4-Aufstockern um Familien mit Kindern handelt.

      Bei den genannten Berufsbeispielen wie Floristin oder Friseuse muss man übrigens davon ausgehen, dass ein in einer vernünftigen Region angesiedelter Mindestlohn dazu führt, dass viele Jobs in diesen Bereichen verloren gehen, da gerade in Regionen mit schwacher Kaufkraft die Leute dann ihre Blumen lieber selbst binden und sich ihre Haare lieber privat schneiden lassen. Das muss aber keineswegs heißen, dass sie arbeitslos werden - sie müssen sich allerdings um einen Job in einer anderen Branche und möglicherweise an einem anderen Ort bemühen. Jeder, der einen hohen Mindestlohn fordert, sollte die Ehrlichkeit besitzen, diese Konsequenz hinzuzufügen.

      Zum Schluss noch einmal meine Frage nach der Armutsindustrie. Mich nervt es sehr, dass es mittlerweile viele sehr stark interessengeleitete Menschen mit gutbezahlten Jobs rund um die "Armutsbekämpfung" gibt. Je mehr das werden, desto schwieriger wird es auch werden, die "Armut" weg zu kriegen, denn dann gäbe es diese schönen Jobs ja nicht mehr!


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Mit mehr als 1000 Tafeln auf der Schnellstraße zur Vollbeschäftigung ?