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    6 Thesen - Kommentare willkommen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.08.11 16:13:14 von
    neuester Beitrag 16.08.11 09:48:20 von
    Beiträge: 5
    ID: 1.168.322
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      schrieb am 14.08.11 16:13:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      1. Wir erleben momentan das Ende einer Ära, deren Beginn durch den NEW DEAL der 30er Jahre gekennzeichnet ist.
      2. Der NEW DEAL führte zu einer Befriedung des Konflikts zwischen Kapital und Arbeit durch Teilhabe der arbeitenden Bevölkerung an Wohlstand, bzw. Eigentumsbildung. Das Kapital profitierte ausser an dieser Befriedung an der Schaffung neuer Formen der Kapitalverzinsung. Geknüpft war das Funktionieren dieses Deals an entsprechendes Wachstum zur Finanzierung staatlicher Verbindlichkeiten, die zur Subventionierung dieser Eigentumsbildung erforderlich waren.
      3. Durch die Globalisierung und die Entgrenzung der Finanzwirtschaft (Reagonomics etc.) wurden die Grundlagen des NEW DEALS für die Kapitalseite hinfällig. Arbeit wurde global verfügbar, und Kapitalakkumulation vom Wachstum der Realwirtschaft unabhängig.
      4. In den westlichen Gesellschaften basierte in der Folge Wertschöpfung (bzw. der Transfer auf die Seite des Kapitals) weniger auf Investitionen, sondern im Gegenteil auf De-Investitionen (Privatisierung, Verschuldung) – und damit auf der Vernichtung von Wachstumspotenzialen bzw. der Wachstumsprämisse des NEW DEAL.
      5. Mittlerweile beschränkt sich die Funktion der Politik darauf, weiterhin den Kapitaltransfer ‚von unten nach oben‘ in demokratisch halbwegs legitimierter Form zu gewährleisten. Jedes Abweichen von diesem Ziel wird durch entsprechende ‚Marktreaktionen‘ sanktioniert.
      6. Diese Politik stößt erkennbar an ihre Grenzen. Für die Folge sind zwei Entwicklngen denkbar: ein Schuldenschnitt, also eine Enteignung der Kapitalseite – oder eine Fortsezung des Kapitaltransfers ohne demokratische Legitimation.
      1 Antwort
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      schrieb am 14.08.11 16:14:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich will hier niemanden belehren. Es geht mir eher um einen Realitätscheck meinerseits.
      Avatar
      schrieb am 14.08.11 17:24:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zitat von crashpoet: ...
      3. Durch die Globalisierung und die Entgrenzung der Finanzwirtschaft (Reagonomics etc.) wurden die Grundlagen des NEW DEALS für die Kapitalseite hinfällig. Arbeit wurde global verfügbar, und Kapitalakkumulation vom Wachstum der Realwirtschaft unabhängig.
      ...


      a) Arbeit war schon immer global verfügbar, ebenso wie die Arbeitskräfte. Das hat sich nicht geändert

      b) Die Globalisierung hat aber die relevanten Arbeitsmarktregionen vergrößert, Arbeiter in Indien arbeiten heute für deutsche Firmen etc.

      c) Damit findet ein (im Grunde ganz normaler) Angleichungsprozess von Angebot und Nachfrage statt, d.h. das für die Preisfindung relevante Angebot ist größer als zuvor, ebenso wie die Nachfrage.

      d) Die Kapitalakkumulation wurde durch die Loslösung vom Goldstandard von der Realwirtschaft abgekoppelt, mit dem von dir behaupteten New Deal sehe ich da keinen wirklichen Zusammenhang.
      Avatar
      schrieb am 15.08.11 23:09:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      7. Wir stehen vor einem großen Knall.
      Avatar
      schrieb am 16.08.11 09:48:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.949.660 von crashpoet am 14.08.11 16:13:14Der New Deal war schon wieder am Abklingen - nur durch den zweiten Weltkrieg konnte die USA Ihre Vormachtstellung ausbauen und eine Ära von unglaublichen Wohlstandsgewinnen erzeugen. Diese Wohlstandsgewinne gab es aber dadurch, das eben Europa und Russland in Schutt und Asche lagen und China noch ein Entwicklungsland war.
      Das erklärt aber nicht alles. Die Haupterklärung war der Kampf der Systeme. Das kapitalistische System hat normalerweise nicht viel für Arbeiter übrig. Es erzeugt zwar Wohlstand, aber eben nicht für alle. In den Zeiten des kalten Krieges hat man dann dem Osten gezeigt, wie gut es selbst Arbeiter im Kapitalismus haben. Und da eine freie Wirtschaft immer einer staatlich gelengten Wirtschaft überlegen ist und auch noch eine gerechte Verteilung des Wohlstands erfolgte, brach irgendwann der Konkurrent Sozialismus zusammen.
      Mit dem Zusammenbruch aber musste man nicht mehr irgendwem zeigen, das es auch Arbeitern im Kapitalismus gut geht. Man zeigte nun vielmehr sein wahres Gesicht. Der Osten Deutschlands bekam es sofort zu spüren und spürt es heute noch. Im Westen liess man die eigentlich viel zu teuren Arbeiter und Angestellten mit Altverträgen aus Gründen des sozialen Friedens im Unternehmen - setzte aber bei Neueinstellungen die Daumenschraube an. Mittlerweile ist die prekäre Beschäftigung für junge Leute zur Normalität geworden, unbefristete Arbeitsstellen hingegen sind die Ausnahme.
      Der Kapitalismus - und da zitiere ich mal die Neokonservativen - braucht Konkurrenz. Und die nicht nur innerhalb des Systems. Sondern auch ausserhalb. Das erwähnen die Neokonservativen leider nicht. Und eins versprech ich Dir, sollte wieder ein mächtiger sozialistischer Block entstehen dann wird es den Arbeitern im kapitalistischen Block sofort spürbar besser gehen. Denn Konkurrenz belebt das Geschäft...;)


      Arthur Spooner


      PS:
      Das Aussetzen der Gläubigerhaftung - damit hättest Du den Schuldenschnitt - ist eines der größten Verbrechen der zur Zeit herrschenden selbsternannten Elite. Denn dadurch würde man überschuldeten Ländern wieder eine echte Chance geben...aber ob das überhaupt gewollt ist?


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