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    Marktpotential für Set-Top-Boxen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.04.00 00:01:04 von
    neuester Beitrag 20.04.00 00:37:22 von
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      schrieb am 20.04.00 00:01:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Betreibe gerade etwas Marktforschung im Internet und stieß dabei auf diesen äußerst aufschlußreichen Artikel aus der Welt-online (Webwelt) vom 14. Januar 2000.

      Damit ist also klar, daß es einen Riesenmarkt für Set-Top-Boxen gibt. Ein Problem sind möglicherweise mehr die zahlreichen Hersteller, die bereits Boxen anbieten, darunter einige Big Player (Philips, Kirch-Gruppe mit der Firma BetaResearch - d-box etc.) Aber wir kennen ja die Testberichte über die Metabox 500 und die Analysten sagen uns, Metabox sei im Markt hervorragend plaziert.


      Bertelsmann bereitet die übernächste Stufe des Fernsehens vor

      Digitales TV auf dem Vormarsch - Konkurrent Premiereworld hat bereits über zwei Millionen Kunden - Vereinheitlichung der Set-Top-Boxen geplant


      "Jetzt würden Sie aber schon gern wissen, wie es weiter geht..." Mit diesem Spruch wirbt Premiere World ( http://www.premiereworld.de ) gerade um Kunden für sein neues gebührenpflichtiges Fernsehprogramm. Durch die zunehmende Digitalisierung ist der gesamte TV-Markt stark in Bewegung gekommen. Mehrere unterschiedliche Angebote bestehen schon oder werden demnächst in den Markt eingeführt. Der Quantensprung beim Fernsehen wird gerade im Hause Bertelsmann ( http://www.bertelsmann.de ) vorbereitet: Das digitale interaktive "Fernsehen-on-demand" .
      Digitales Fernsehen wird das alte, analoge Fernsehen ablösen. Soviel steht fest. Der Verschmelzung von Telefon und Internet gehört die Zukunft. Was das für die Zuschauer im Einzelnen bedeutet, hängt künftig stärker von den eigenen Fernsehgewohnheiten und dem Geldbeutel ab. Vermutlich wird kein TV-Konsument in Zukunft noch Zugang zu allen Programmen haben oder benötigen, da eine individuelle Fernsehgestaltung möglich wird. Die höchste Stufe der "Individualisierung des Fernsehprogramms" wird durch das Video-on-demand ermöglicht.

      Für Dirk Hensemann, den "Business Development" Leiter der Bertelsmann Broadband Group, ist der Fernsehkanal dann so etwas wie eine "riesengroße Videothek", aus der man den Film seiner Wahl zum Zeitpunkt seiner Wahl abruft. Der Blockbuster, die Talkshow oder das Musikvideo werden individuell an den Kunden in digitaler Form übertragen. Hensemann dazu: "Dann ist der Zuschauer endlich der Programmdirektor." Die von Bertelsmann avisierte Kostenstruktur besteht aus einer Grundgebühr in der Größenordnung von fünf bis zehn Mark und einer individuellen, variablen Gebühr pro abgerufenem Film, die zwischen einer und zwanzig Mark liegen dürfte. Pornofilme oder neue Kassenschlager aus den Kinos dürften wenigstens mit zehn Mark zu Buche schlagen. In der Grundgebühr sollen auch bereits typische Internetdienstleistungen wie elektronische Post und Zugang zu Chaträumen enthalten sein.

      Das neue, interaktive Fernsehen wird derzeit von Bertelsmann und den kooperierenden Telefongesellschaften in Köln und Hamburg getestet. Mit der Markteinführung ist nicht vor Herbst 2000 zu rechnen. In Hamburg soll die Pilotphase im April beginnen, sofern die erforderlichen Set-Top-Boxen bis dahin in ausreichender Zahl vorhanden sind. Die Set-Top-Box funktioniert wie ein Modem und wandelt die verschlüsselten, digitalen Daten so um, dass sie auf dem Fernsehbildschirm erscheinen können. Zu den technischen Voraussetzungen gehört der sogenannte Rückkanal des Fernsehkabels. Ohne Interaktivität gibt es natürlich auch kein Video-on-demand. Die Alternative, die auch von Bertelsmann getestet wird, ist die Nutzung der Telefonleitung, wobei nur ADSL (Asymetric Digital Subscriber Line ) mit seinen Übertragungsraten von bis zu acht Megabit pro Sekunde ein qualitativ hochwertiges, digitales Fernsehprogramm ermöglicht. Für Werner Lauff, den Geschäftsführer der Bertelsmann Broadband Group, ist die unlängst bekannt gegebene Fusion von Time Warner mit dem Bertelsmann-Kooperationspartner AOL der ultimative Beweis dafür, dass man auf dem richtigen Weg sei "mit der Verschmelzung der Erstellung und der Distribution von Inhalten".

      Auf der anderen Seite werben gerade die Telekom-Tochter Mediavision ( http://www.mediavision.de ) und die Tochter der KirchGruppe, Premiere World, um Kunden. Das Nachfolgeprodukt des ersten gebührenpflichtigen Privatfernsehens in Deutschland wird ebenfalls digital gesendet. Die Möglichkeit zur individuellen Wahl eines Films oder eines ganz bestimmten Musikvideos besteht (noch ) nicht, auch wenn man im Hause Kirch derzeit mit Hochdruck am interaktiven Fernsehen arbeitet. Dennoch kann sich diese Kombination aus zahlreichen freien und gebührenpflichtigen Spartenkanälen sehen lassen. Mediavision liefert zunächst per Dekoder (entspricht Set-Top-Box ) die digitale Vision des Programms von ARD und ZDF. Zusätzlich kann der Zuschauer einen oder mehrere Channel aus einer Reihe von gebührenpflichtigen Sendern wählen. Der bekannteste darunter ist der Wirtschaftssender Bloomberg. Mehrere polnische, russische und türkische Spartenkanäle runden das Angebot an Sendern ab. Schließlich gibt es einen elektronischen Programmführer, der Überblick über das Programm auf allen Sendern geben soll. Die gebührenpflichtigen Sender kosten dann zwischen zehn Mark und 35 Mark.

      Zusätzlich zu Mediavision oder auch ausschließlich kann Premiere World bestellt werden, wobei die Zugangsvoraussetzungen dieselben sind: Kabelfernsehen und d-box (entspricht Set-Top-Box ). Premiere World ist der Nachfolger des mit dem erfolglosen DF1 verschmolzenen Premiere und besteht in der neuen, digitalen Version aus der "Movie World" (sieben Kanäle ), der "Sports World" und der "Familiy World" (acht Kanäle ). Hinzu kommen Spartenprogramme wie beispielsweise ein Klassikkanal, ein Heimatkanal und ein Erotik-Channel, letzterer wiederum mit mehreren Kanälen. Alles in allem handelt es sich um 22 Programme auf 35 Kanälen, zu denen noch einmal zwei sogenannte "pay-per-view-Kanäle" hinzukommen. Bei Premiereworld entstehen - von den beiden Ausnahmen abgesehen - keine variablen Kosten. Dafür wird eine monatliche Grundgebühr in Höhe von 50 Mark fällig, die durch die Wahl der zusätzlichen Spartenprogramme auf bis zu 90 Mark steigen kann, wobei alleine der Erotikkanal mit 14 Mark pro Monat zu Buche schlägt.

      Das "neue" Premiere hat immerhin schon 320.000 Kunden seit dem Relaunch am 1. Oktober 1999 gewinnen können. Damit verfügt Premiereworld über insgesamt 2,2 Millionen Kunden und eine gute Voraussetzung für den anstehenden Kampf um Marktanteile im digitalen Fernsehen. Problematisch für einen effektiven Wettbewerb ist dahinter stehende Technik. d-box (Premiereworld ) und Dekoder (Mediavision ) einerseits und die Set-Top-Box von Bertelsmann werden nicht miteinander kompatibel sein. Dieses Gerät muss übrigens in jedem Fall zusätzlich gemietet oder gekauft werden, wobei der Mietpreis beinahe einheitlich bei 15 Mark liegt, während der Kaufpreis zwischen 400 und 800 Mark variieren dürfte. Dabei wäre es wünschenswert, dass der Kunde nur ein Gerät zu Hause an seinen Fernseher anschließt, um damit wahlweise dieses oder jenes Programm empfangen zu können.

      Aus diesem Grund wird derzeit sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene über eine Vereinheitlichung des Standards verhandelt. Im Februar sollen die Details festgelegt werden. Auf nationaler Ebene hat sich ein Gremium namens "Deutsche TV-Plattform" konstitutiert, dem das Wirtschaftsministerium, die Sender, einige Forschungseinrichtungen und andere Unternehmen angehören. Das europäische Äquivalent der "Deutschen TV-Plattform" hat sich bereits theoretisch auf einen Standard der sogenannten "Multimedia Home Plattform" MHP geeinigt. Diese Box soll den Zugang zu allen Anbietern ebenso ermöglichen wie Kommunikation und Online-Geschäfte.

      Auch die Hersteller dieser Geräte stehen im Wettbewerb miteinander: So produziert BetaResearch ( http://www.betaresearch.de ) die d-box, während sich die Bertelsmann für die Set-Top-Box der US-Firma nCUBE ( http://www.ncube.com ) entschieden hat. Die MediaCUBE4 soll gleichzeitig via Kabel und ADSL betrieben werden können.

      Auch im Ausland befindet sich das digitale Fernsehen noch in einer Entwicklungsphase. In England ist beispielsweise bereits ein harter Wettbewerb unter den Anbietern ausgebrochen, der dazu geführt hat, dass die Boxen nunmehr verschenkt werden, sobald man einen zeitlich befristeten Vertrag mit einem der Konkurrenten abschließt. Der Londoner Sender Videonet bietet mit seinem "Homechoice"-Programm echtes "video-on-demand", verfügt aber derzeit nur über einen kleinen Kundenstamm. Dagegen senden große Fernsehanstalten wie BSkyB einige Zusatzinformation zu ihrem regulären Programm. Allerdings geschieht dies über Satellit, so dass keine großen Datenmengen, geschweige denn ein individuelles Programm, transportiert werden können. Das ganze ist mehr ein "Videotext-de-luxe", so Bertelsmann Geschäftsentwickler Dirk Hensemann.

      Auch in Amerika gibt es einigen Fortschritt. Vorige Woche stellte AOL ( http://www.aol.com ) auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas ein interaktives TV-Projekt vor, das das herkömmliche TV-Programm durch interaktive Dienste ergänzen soll. AOL setzt auf eine Set-Top-Box der Firma Philips.

      Dass der größte Fortschritt bisher in Großbritannien gemacht worden ist, liegt unter anderem daran, dass es in England eine viel niedrigere Anzahl an freien TV-Sendern (vier bis fünf ) gab, so dass die Nachfrage nach weiteren Kanälen sehr groß ist. Schon vor drei Jahren haben Meinungsforscher ermittelt, dass neben der höheren Bild- und Tonqualität der Wunsch nach einer größeren Angebotspalette das größte Anliegen der Fernsehkonsumenten ist. 68% aller befragten Personen versprechen sich vom digitalen Fernsehen ein breiteres Angebot. Nur 35% interessieren sich in diese Zusammenhang für E-Commerce und Internet. Auch in Deutschland wird das Konsumentenverhalten der Zuschauer derzeit von dem bekannten Allensbacher Institut für Marktforschung in Hinblick auf die Bedürfnisse untersucht.
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      schrieb am 20.04.00 00:16:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Endlich mal ein vernuenftiger Beitrag !

      Hast Du auch was ueber die BOT-Technologie gefunden, die von Met@box patentiert ist ?

      Die Settop boxen werden den Videotext verdrängen...und irgendwann im Fernseher implementiert sein .....

      Gruss Oliver
      Avatar
      schrieb am 20.04.00 00:37:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo,

      bin zwar nicht ganz an der richtigen Stelle, möchte aber trotzdem auf TiVo bzw. das TiVo-Board hinweisen.

      TiVos Technologie setzt ebenfalls an der Verschmelzung von PC und TV an, geht aber eher in die Richtung von digitalem Videorecorder. Der springende Punkt ist, das auf dem Medium Festplatte gleichzeitig aufgenommen und an anderer Stelle abgelesen werden kann.

      Wie sieht das im Echtbetrieb aus?

      Ein live ausgestrahltes Sportereignis kann aufgenommen werden. Eine Zeitlupenbetrachtung oder ein dringendes Geschäft schmälern den Sehgenuß keinesfalls, da nach der Unterbrechung zeitversetzt da weitergeguckt werden kann, wo zuvor begonnen, während die Übertragung weiter live mitgeschnitten wird.

      Wie gesagt, sehr viele und qualitativ interessante Infos auf dem TiVo-Board.

      Das Papier selbst ist seit etwa einem halben Jahr an der Börse und seit zwei Tagen im Aufwind.

      So, daß wars, wenn ich richtig informiert bin, handelt es sich bei der von AOL favorisierten Technik von Philips um genau die hier beschriebene TiVo-Technik (Philips baut in den Staaten die TiVo-Geräte in Lizenz).

      Schönen Abend allerseits!!!


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