Steinhoff International (Seite 475)

[Ines43]

Buylow_sellhigh,

Ich habe auch nicht gemeint, dass die 800 Millionen Euro kompltett aus der Auflösung von Rückstellungen kommen, sondern dass Auflösungen von Ruckstellungen zum Ergebnis beigetragen haben. Zu welchem Auzsmaß, darüber gar es keine Information.
Aber dass das Auflösen von Rückstellungen in der oder den "gewinnwarnungen" erwähnt wurde, darauf wette ich, ohne die Gewinnwarnungen wieder heraus suchen zu wollen.

[Zulios]

@buylow

Ja so ist es.
Verbietet die Aktienleihe und macht den Aktienbesitz transparenter. Dann steht hier auch ohne allen anderen Hokuspokus schnell mal ein anderer Wert. Ist halt alles geprägt von Insiderhandel.

[buylow_sellhigh]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.727.779 von Zulios am 07.06.22 13:32:23

Das Thema GS und dessen Abwicklung aus den Rückstellungen ist ja nur noch ein Teilaspekt der SH Bilanz und der Finanzen. Das ist finanztechnisch schon so gut wie abgeschlossen.

Wichtiger ist jetzt was in Step 3 erfolgt. Dazu gehören:
- die Bewertungen der Assets in den Beteiligungen adjustieren
- weitere Teilverkäufe (ggf. IPO's) von Assets zur Kredittilgung, ohne die es nicht gehen wird.
- die Vorzeigbarkeit der Bilanz 2022 zu verbessern, damit neue Kredite und Umschuldung finanzierbar werden.
- neue günstigere Kreditvereinbarungen in den nächsten 12-15 Monaten
- die operative Performance der Beteiligungen sichern, zur Cash Generierung auf Konzernebene.

Das ist Arbeit genug. Solange da keine deutlichen Maßnahmen/Erfolge sichtbar werden, bewegt sich der Kurs nur mäßig. Die einzige kurzfristige Hoffnung dazu ist der Halbjahresbericht.

[Zulios]

Geil wäre Mal, wenn bei all der Jongliererei auch mal etwas bei der Aktie ankommen würde. Das bisherige kommunizierte reicht nicht aus und wird von den Gläubigern zu Ungunsten der Aktionäre gesteuert. Das hört hoffentlich spätestens im nächsten Jahr auf.

[buylow_sellhigh]

Ines,
in der ursprünglichen DGAP stand das nicht drin, es stand überhaupt keine Angabe zum Grund. Es wurde von einigen Leuten so interpretiert. Auch ich hatte das am 3.6. noch als eine Möglichkeit nicht ausgeschlossen. Heute kann ich das.
https://irhosted.profiledata.co.za/steinhoff/2017_feeds/Sens…

Auch wenn ich eine starke Vermutung habe, will ich nicht weiter spekulieren. Am oder um den 17.6. erfahren wir mehr. Aus den Rückstellungen können die 800Mio€ nicht kommen, dann wären sie zum 30.9. um über 50% falsch gewesen. (Sowas testiert kein Bilanzprüfer, obwohl? Kam auch schon vor.)

[Ines43]

Sehr schone Darstellung.
Über die Einbuchung des tatsächlichen Wertes von MF in die Bilanz wird ein großer Brocken zusätzliches Eigenkapital Sichtbar. Es dürfte der wichtigste Einzelposten zur Rückgewinnung von EK sein.
Was dazu kommt in Summe werden wir sehen.

Trotzdem hat der 800 Millionen Euro Überschuss bei SIHL (?) auch mit der Auflösung von Rückstellungen zu tun.
In einer früheren Meldung würde das ausdrücklich gesagt.

[buylow_sellhigh]

Das Potential für Wertaufholungen von SIHNV liegt in den Assets, nicht in den Rückstellungen.

In der Diskussion um alte Eventualverpflichtungen/Rückstellungen und deren Auswirkungen für 2022 wird der wichtigste Passus im GB2021 übersehen. (S.20)
Zitat: “At 30 September 2021 the Group’s obligation has been classified as a provision and measured as per the Steinhoff N.V.’s Composition Plan as well as the SIHPL S155 Scheme term sheet, which represents the best estimate of the total amount to be incurred to settle the present obligation. In light of the key considerations taking into account by the Management Board as set out above, the obligation is no longer disclosed as a contingent liability.”

Eventualverbindlichkeiten, der Name sagt es, sind noch ungewiss und oft auch in der Höhe unbestimmbar, sie sind deswegen kein Bilanzbestandteil.
Rückstellungen müssen gebildet werden sobald eine hohe Wahrscheinlichkeit oder Gewissheit besteht und in der Höhe nach bestem Wissen.

Konkret bedeutet das für SH, daß in dem GB2021 alle bisherigen Verpflichtungen aus dem GS als Rückstellungen gebucht wurden. Auch wenn das GS erst im GJ2022 rechtsverbindlich wurde, waren die Verpflichtungen aus den Vertragsvorlagen schon zum 30.9.2021 genau bekannt. Es bestanden in der 2020 Bilanz bereits Rückstellungen für das GS, sodaß sie in 2021 „nur“ um 630Mio€ erhöht wurden. Damit sind ab 30.9.2021 Rückstellungen in allen Tochterfirmen realitätsnah abgebildet.
Dabei sind Verluste entstanden, da Eventualverbindlichkeiten, im Gegensatz zu Rückstellungen, nicht in der Bilanz, sondern außerhalb separat gezeigt werden. Die in 2021 neu gebildeten Rückstellungen sind in dem 850Mio€ Verlust der G&V 2021 enthalten.
Es bedeutet weiterhin, daß für 2022 keine größeren Abweichungen zwischen den vorhandenen Rückstellungen und den zu erfolgenden Zahlungen aus dem GS zu erwarten sind, somit aus dem GS keine weiteren Verluste/Gewinne entstehen. Man könnte sagen Step2 ist abgeschlossen. (Nur 100Mio€ Seiffert claim ist noch offen, aber ebenfalls bereits zurückgestellt.)

Um welche Größenordnung geht es?
Der SH Konzern hat in der Bilanz Rückstellungen über 1.723Mio€, davon 1.573Mio€ für die einzelnen Zahlungsverpflichtungen aus dem NL SoP und dem SA S155.
Auf der anderen Seite stehen dem 3.151Mio€ Cash gegenüber. Davon sind 159Mio€ restricted und 351Mio€ bereits abgetreten an den MPC- Entschädigungsfond. Für das GS sind insgesamt 1.180Mio€ reserviert, die 351Mio Abtretung ist darin enthalten.

Weshalb ist weniger Cash reserviert als die Rückstellung für das GS zeigt?
Ein Teil der Verpflichtungen wird durch Übertragung von Pepkor Aktien, also cashless, entrichtet. Der Pepkor Anteil sinkt daher von 58,9% auf 50,6%.
Der Wert der Übertragung entspricht in der Größenordnung dem damaligen Kurswert und Wechselkurs von ca. 400Mio€ und ist stimmig zur Cash Reservierung.

Ich hoffe das hilft den Überblick zu behalten und ist eine Basis für die Bewertung dieses Teils des Halbjahresberichts.
Die Rückstellungen sind 2022 wertneutral. Auf die Asset Bewertungen bin ich gespannt.

Quelle: GB2021, S149 cash, S179 ff Rückstellungen, S.91 G&V. Alle Zahlen zum Stichtag 30.9.2021.

[Zulios]

In 2 Tagen kommen die Pepco Zahlen. Rechne mal mit ordentlich Umsatzplus. Der 17.06 wird dann auch ganz sicher spannend, wie gewisse Umbuchungen bisher in der NV stattgefunden haben.

[azim]

Steini hält sich bei diesem sehr grauem Bärenmart, 🦁 stark 👏🏻👏🏻👏🏻

[Ines43]

Christian,

Du meinst, mit verkaufen von MF sei nichts.
Gut, dass mein Gedächtnis noch einigermaßen funktioniert, wenn auch nicht hundertprozentig, dafür ist einfach zu viel passiert.
Steinhoff hat bislang zahllose Assets verkauft.
Die letzten Verkaufe waren die Verkaufe von Conforama, jedenfalls vom Verkauf des französischen Teils, dem Verkauf von LIPO (?), wo wir noch nicht mal den Preis kennen.
Davor von POCO, dem Verkauf einer südafrikanischen Beteiligungsgesellschaft, eines polnischen Möbelbauers, eines ungarischen (?) Computerverkäufers. Eines südafrikanischen Autohändlers. Der Verkäufe waren so viele, dass ich sie gar nicht alle mehr richtig auf die Reihe bringe. Vielleicht kann Silverfreaky sie besser aufzählen, denn gerade die Verkäufe bemängelte er immer wieder mit dem Argument, womit man danach noch Geld verdienen wolle. Aber das Tafelsilber hat man eben nicht verkauft oder nur kleinere Teile davon wie bei PEPKor oder Pepco nach dem Börsengang.
Übrigens der erste Verkauf war ein Notverkauf eines Kaufhauses in Wien in bester Lage, . der übers Wochenende durchgezogen würde, um eine Insolvenz zu vermeiden, hochdramatisch.
Dass man MF nicht verkaufen könne, überzeugt mich mich in gar keiner Weise.
Das wichtigste für die Gläubiger ist, dass Vermögenswerte nicht gegen ihre Interessen und ohne ihre Zustimmung verwertet werden.
Mit der Zahlung von rd 1,5 Milliarden Euro in bar und Aktien im Zuge des Vergleichs haben sie sich aber auch sogar einverstanden erklärt.
Jeder Euro an die Kläger ist im Zweifel einer weniger an die Gläubiger.
Schon da hätten sie sich stur stellen können