Die Zukunft von Drägerwerk seit Corona (Seite 200)

[Rueckkaufprogramm]

Antwort auf Beitrag Nr.: 65.052.714 von smyl am 11.09.20 12:00:30

Stimmt, Q3 dürfte Spaß machen. 🙂

Richtig schön könnten aber auch die neuen Fabriken für Masken werden. Denn was viele nicht wissen: Dräger hat da was im Portfolio was andere nicht haben und das könnte noch richtig punkten. FFP2 und FFP3 stellt auch 3M in guter Qualität her. Aber: Eine gesellschaftstaugliche FFP2 ohne Ventil, die perfekt anliegt - und jetzt kommt es - in Größe S, welche wunderbar bei Frauen und Kindern anliegt wie z.B. Modell 1920, sucht man außerhalb von Dräger vergebens. Es wird während und nach Corona nun genügend Nachfrage dank Sensibilisierung für Atemschutz geben. Und alleine diese Gruppe, Frauen und Kinder, dürfte während und nach Corona für eine stattliche Nachfrage nach funktionierendem Schutz sorgen (schnell zusammengeschussterter China-Kram also außen vor), wobei diese Nachfrage zunächst nur auf einen einizgen Anbieter mit entsprechender Produktionskapazität treffen wird.

DAS alleine könnte längerfristig noch mehr Spaß machen als die Zuwächse in Q3, Q4, ... . In diesem Bereich alleine (Fertigungskapazität vorausgesetzt 🙂) kann man schnell und einfach 100 Millionen Stück pro Jahr dieser Einwegmasken mit Mehrwegqualität loswerden. Und wenn man nur einen Euro pro Stück dran verdient... Leckere Sümmchen.

[Puhug]

Antwort auf Beitrag Nr.: 65.048.187 von deepvalue am 10.09.20 21:59:28

Zitat von deepvalue: Auch die Aussagen zu Ausblick verschlechtern sich erheblich mit dieser Meldung. Immerhin entsprechen die ca. 8400 Beatmungsgeräte weniger einen Umsatz von knapp 200 Mio. Euro. Dieser Umsatz und das damit verbundene Ergebnis von m.E. ca. 100 Mio. Euro fehlen zwar nicht dieses sondern nächstes Jahr, aber sie fehlen und damit wird das für die Analysten wichtige Jahr 2021 schlechter. Auch befürchte ich, dass dieses und das Beispiel der US-Regierung Schule machen, und es werden auch von anderen Regierungen Aufträge storniert (und anscheinend sind die Vertragsstraften lächerlich/nicht vorhanden dank der fantastischen Rechtsabteilung, Ironie off).

Nur meine Meinung. Irrtum vorbehalten.

Ich hatte die gestrige Meldung eine Nacht überschlafen wollen.

Es war nach meiner Erinnerung zu lesen, dass von der Branche keine höheren Preise verlangt
werden/wurden, obwohl unter Corona-Bedingungen ein höherer Aufwand bewältigt werden muss.
Der höhere Aufwand sollte über Synergieeffekte, die sich aus den großen Aufträgen ergeben,
ausgeglichen werden. Insofern passt 200 Mio. € Umsatz für die 8400 Geräte, aber damit ist
m.E. eher eine Ergebnisreduktion (EBIT) von maximal 30% verbunden.


Auch war zu lesen, dass Drägerwerk 200 Geräte/Woche produziert.
Im April hieß es, dass man diese Produktion auf 400 Geräte/Woche erhöhen konnte und
daran arbeitet, bald sogar 800 Geräte/Woche herstellen zu können.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/coronaviru…

Daraus leite ich ab, dass Drägerwerk bis 30.06.2020 ca. 5000 Geräte produzieren konnte
und im 3. Quartal auf 8500 ausweiten kann.

Somit erscheint es mir realistisch, dass Drägerwerk seit der Auftragserteilung durch die Regierung
ca. 13000 Beatmungsgeräte produzierte. Dann beinhaltet die Auslieferung an die BRD ca. 12%
der Produktionskapazität.

Warum wurden nur 12% an die BRD ausgeliefert?
Dazu war zu lesen, dass man im ständigen Dialog steht und die Auslieferung nach Dringlichkeit
erfolgt. - Wie wir wissen, war die Dringlichkeit in der BRD rasch rückläufig.

Die Situation ist für alle Beteiligten so oder so schwierig.
Alles musste schnell gehen. Auch ist es möglich, dass Kliniken Bestellungen tätigten, die
die Regierung mit ihrem gebündelten Auftrag bereits abgedeckt sah.

Ist es vorstellbar, dass die BRD 10.000 Geräte bestellt und einen Vertrag ohne Lieferfristen
eingeht? Nach 6 Monaten nur 12% geliefert. Soll die BRD etwa 2 - 4 Jahre warten, bis das
letzte Gerät geliefert wird? Wohl kaum.

Ich denke, dass Drägerwerk froh war, auch andere Kunden beliefern zu können, weil die BRD
warten konnte. Das führte im Umkehrschluss allerdings dazu, dass die Lieferfristen gegenüber
der BRD überstrapaziert wurden.

Nun zu der gestrigen Meldung und meine Interpretation:

Zitat: "Seit Beginn der Pandemie ist Dräger in intensivem Austausch mit der Bundesregierung und vielen anderen Kunden in aller Welt. Unter Berücksichtigung des aktuellen Standes der Entwicklung der Pandemie in Deutschland und anderen Ländern haben Dräger und die Bundesregierung nunmehr im Grundsatz vereinbart, daß über die bereits gelieferten 1.557 hinaus keine weiteren Geräte mehr von Dräger an die Bundesregierung geliefert werden."

Aha, im Grundsatz. D.h., beide Eheleute stimmen einer Scheidung zu. Über deren
Modalitäten wird im Nachgang meist heftig gestritten.

In einem Punkt herrscht bereits Einigung:

Die für die Bereitstellung und Vorhaltung der Fertigungskapazität entstandenen Kosten übernimmt die Bundesregierung. Über Ertragsausfall bzw. entgangenen Gewinn dürfte noch gestritten bzw.
verhandelt werden. Vielleicht aber auch nicht, weil die vereinbarten Lieferfristen überschritten
wurden.

Fakt dürfte sein, dass das Schwert zweischneidig ist. Drägerwerk hatte erstmal alle Aufträge
angenommen und lotete anschließend über die Dringlichkeit die Auslieferungen aus.
Das ist auch vernünftig und bewirkt keinen Schaden. Denn entweder muss man den Kunden
absagen, die nach der BRD bestellten, oder man verliert Auftragsanteile aufgrund der zu langen
Lieferfrist.


Der Nettoleerverkäufer Sandbar AM hatte gestern im Zuge der Meldung gleich wieder
drauf gehauen und den Bestand von 1,58 auf 1,70 % ausgebaut.

[smyl]

es wird ja ne Ausgleichszahlung geben, falls das Geld schon in Q3 fließt, wird man sehr gute Q3 Zahlen melden mit einem hohen Gewinn

[deepvalue]

Antwort auf Beitrag Nr.: 65.052.420 von Rueckkaufprogramm am 11.09.20 11:37:22

Zitat von Rueckkaufprogramm:

Zitat von Mitleser0815: Ergo: Alles richtig gemacht Herr Dräger und Rest des Teams im Konzern.

Schreibt da etwa Dräger IR mittlerweile auch hier? Ich würde gerne einmal erfahren ob man für so etwas Geld bekommt.

Willkommen zur heutigen Registrierung im Forum und dem ersten Beitrag.

Nur meine Meinung Irrtum vorbehalten.

[Rueckkaufprogramm]

Antwort auf Beitrag Nr.: 65.051.820 von Mitleser0815 am 11.09.20 10:52:24

Zitat von Mitleser0815:

Zitat von deepvalue: Ich bin sehr verwundert und sauer, wie unfähig das Drägermanagement ist.

Das die Investor Relations kursbeeinflußende Informationen fast immer kurz vor Börsenschluß veröffentlicht bin ich mittlerweile gewohnt. Dass aber die Drägerschen Juristen - im Gegensatz zu den Masken anbietenden Klitschen, deren Verträge über Milliarden an Masken vom Bund erfüllt werden - derart unfähig sind, bindende Verträge zu erstellen, ärgert mich extrem. Ich hoffe, das wenigstens die anderen Lieferverträge über Beatmungsgeräte halten.
Allerdings bin ich nach den Erfahrungen mit der Lübecker Laienspielschar nicht sehr optimisitsch.
Die Leerverkäufer hatten hier leider doch den richtigen Riecher bzw. Informationen über die "Qualität" der Drägerschen Lieferbedingungen.

Mein Ceterum Censeo lasse ich heute Abend. Meine Meinung zu SD und Co ist ja bekannt.

Nur meine Meinung. Irrtum vorbehalten.

Sehe ich auch so
einen 200 Mio € Auftrag ungesichert annehmen - ist schon eine Leistung.
Auf der anderen Seite, für Verbrauchsmaterial ( Masken ) eine Abnahme Garantie haben wollen, diese nicht erhalten und deshalb untätig zusehen, wie Andere das Geschäft machen.

Schräg, sehr schräg.

Hoffe sehr, dass der sehr positive Ausblick nicht doch noch kassiert wird.
Ist ja nicht mehr weit zu den nächsten Zahlen, da werde ich dann entscheiden ob es für mich weiterhin ein Invest ist.

Nicht alles was man sich ausdenkt und in ein Kleinanlegerforum schreibt stimmt.

Beispiel: Drägerwerk nahm den Auftrag der Bundesregierung, wie unschwer zu erkennen ist, eben nicht ungesichert an, denn sonst hätte man sich nun nicht auf eine hohe Zahlung geeinigt. Dräger kann nun erneut verkaufen (Auftragsbücher voll) und hat die zu verkaufenden Geräte dank Bundesregierung weit günstiger produziert, dank Entschädigungszahlung, auf die man sich NUR WEGEN abgesicherten Vertragsbedingungen geeinigt hat. Ohne Absicherung hätte man sich auf 0 Euro Entschädigung geeinigt. So ist im Prinzip effektiv Subvention gegeben (super Sache), Wettbewerbsvorteil könnte man auch sagen - jedoch nicht korrekt da man es eher Vertragsstrafe bzw. noch passender Kompensation nennen muss. Danke Drägerwerk.

Nächster Unfug: Verbrauchsmaterial vs. Abnahmegarantie. Völlig falsch zusammengereimt, Herr Vorschreiber. Dräger wurde so viele Masken los, dass die Produktion einfach nicht mehr hinterher kam. Daher der aktuelle Neubau von Fertigungsstätten. Natürlich verkauft man bei solch einer Nachfragesituation das was Lager und Produktion hergeben zu bestmöglichen Bedingungen und nicht etwa mit 90 Tagen Zufriedenheitsgarantie an Stelle einer vom Vorschreiber in den Raum geworfenen und bemängelten Abnahmegarantie.

Ergo: Alles richtig gemacht Herr Dräger und Rest des Teams im Konzern.

[Mitleser0815]

Antwort auf Beitrag Nr.: 65.046.495 von deepvalue am 10.09.20 19:33:12

Zitat von deepvalue: Ich bin sehr verwundert und sauer, wie unfähig das Drägermanagement ist.

Das die Investor Relations kursbeeinflußende Informationen fast immer kurz vor Börsenschluß veröffentlicht bin ich mittlerweile gewohnt. Dass aber die Drägerschen Juristen - im Gegensatz zu den Masken anbietenden Klitschen, deren Verträge über Milliarden an Masken vom Bund erfüllt werden - derart unfähig sind, bindende Verträge zu erstellen, ärgert mich extrem. Ich hoffe, das wenigstens die anderen Lieferverträge über Beatmungsgeräte halten.
Allerdings bin ich nach den Erfahrungen mit der Lübecker Laienspielschar nicht sehr optimisitsch.
Die Leerverkäufer hatten hier leider doch den richtigen Riecher bzw. Informationen über die "Qualität" der Drägerschen Lieferbedingungen.

Mein Ceterum Censeo lasse ich heute Abend. Meine Meinung zu SD und Co ist ja bekannt.

Nur meine Meinung. Irrtum vorbehalten.

Sehe ich auch so
einen 200 Mio € Auftrag ungesichert annehmen - ist schon eine Leistung.
Auf der anderen Seite, für Verbrauchsmaterial ( Masken ) eine Abnahme Garantie haben wollen, diese nicht erhalten und deshalb untätig zusehen, wie Andere das Geschäft machen.

Schräg, sehr schräg.

Hoffe sehr, dass der sehr positive Ausblick nicht doch noch kassiert wird.
Ist ja nicht mehr weit zu den nächsten Zahlen, da werde ich dann entscheiden ob es für mich weiterhin ein Invest ist.

[columbus11]

Antwort auf Beitrag Nr.: 65.045.346 von Selda31 am 10.09.20 17:53:03

Zitat von Selda31: " Im Einkauf liegt der Segen "........

ja, leider die gute Gelegenheit des Nachkaufs verpasst. Normalerweise setze ich bei meinen
52 Werten mindestens 30 Orderaufträge auf, bei Datagroup auch verpasst.

[Bunney]

Antwort auf Beitrag Nr.: 65.048.187 von deepvalue am 10.09.20 21:59:28

Zitat von deepvalue: Sorry Selda, aber da liegst du falsch.

Ich bin bei Dräger seit über 20 Jahren engagiert (immer wieder mal sehr gering, mal deutlich, aktuell sehr deutlich) und deshalb wie fast alle schon länger Engagierten sehr frustriert.

Auch die Aussagen zu Ausblick verschlechtern sich erheblich mit dieser Meldung. Immerhin entsprechen die ca. 8400 Beatmungsgeräte weniger einen Umsatz von knapp 200 Mio. Euro. Dieser Umsatz und das damit verbundene Ergebnis von m.E. ca. 100 Mio. Euro fehlen zwar nicht dieses sondern nächstes Jahr, aber sie fehlen und damit wird das für die Analysten wichtige Jahr 2021 schlechter. Auch befürchte ich, dass dieses und das Beispiel der US-Regierung Schule machen, und es werden auch von anderen Regierungen Aufträge storniert (und anscheinend sind die Vertragsstraften lächerlich/nicht vorhanden dank der fantastischen Rechtsabteilung, Ironie off).

Nur meine Meinung. Irrtum vorbehalten.

Deepvalue - ich bin schon bei dir. Aber beim letzten Conference Call war bereits klar, dass Draeger den 10k Auftrag entsprechend umleiten wird und dennoch bis nahezu Mitte kommenden Jahres die Produktion mir Beatmungsgeräteaufträge ausgelastet ist. Ich sehe mit der heutigen Meldung echt den Boden erreicht, nachdem wir ja mit der Phlipps-Meldung vor rund 2 Wochen eh bereits einiges vorweg genommen haben... jetzt stehen wir bei 67 Euro und vor Corona lagen wir Mitte Februar nur 10 Euro tiefer... also wenn es jetzt weiter fallen sollte, sehen wir eine Übertreibung seinesgleichen... und dass wir uns nur noch 8-9% von den Stämmen absetzen (62 vs 67 Euro), unterstreicht dies.

[deepvalue]

Sorry Selda, aber da liegst du falsch.

Ich bin bei Dräger seit über 20 Jahren engagiert (immer wieder mal sehr gering, mal deutlich, aktuell sehr deutlich) und deshalb wie fast alle schon länger Engagierten sehr frustriert.

Auch die Aussagen zu Ausblick verschlechtern sich erheblich mit dieser Meldung. Immerhin entsprechen die ca. 8400 Beatmungsgeräte weniger einen Umsatz von knapp 200 Mio. Euro. Dieser Umsatz und das damit verbundene Ergebnis von m.E. ca. 100 Mio. Euro fehlen zwar nicht dieses sondern nächstes Jahr, aber sie fehlen und damit wird das für die Analysten wichtige Jahr 2021 schlechter. Auch befürchte ich, dass dieses und das Beispiel der US-Regierung Schule machen, und es werden auch von anderen Regierungen Aufträge storniert (und anscheinend sind die Vertragsstraften lächerlich/nicht vorhanden dank der fantastischen Rechtsabteilung, Ironie off).

Nur meine Meinung. Irrtum vorbehalten.

[Selda31]

deepvalue, sorry aber du bist auch eine(r) derjenigen die es nicht begriffen haben, dass diese Meldung nur Geld bringt, und nichts an der (voll) Auslastung ändert bzw. dem Ausblick. Wenn du schnell Geld machen willst, bist du hier falsch