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    STEAG oder ‘WER DEN SCHADEN HAT, DER HAT AUCH FÜR DEN SPOTT GESORGT’ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.07.00 20:42:18 von
    neuester Beitrag 05.07.00 11:37:18 von
    Beiträge: 10
    ID: 173.914
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      schrieb am 03.07.00 20:42:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      Diesen Bericht - der m.M. nach die Situation am besten beschreibt - habe ich heute in Yahoo gefunden
      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Montag 3. Juli 2000, 15:39 Uhr
      STEAG HamaTech AG: Gewinnwarnung oder was?

      von: Klaus Singer

      Kennen Sie den Kontraindikator "Wort-Verlust Verhältnis"?

      Viele Unternehmen am Neuen Markt und anderswo verpacken ihre schlechten Meldungen
      gerne in wortreiche, ausladende Erklärungen. Je mehr Worte, je schlechter die Nachricht.

      Meister dieses Faches sind mittlerweile Unternehmen wie Teles und Infomatec. SCM
      Microsystems übt sich gerade mit Erfolg in dieser Technik. Und jetzt möchte offenbar auch
      STEAG Hamatech mitmachen.

      Das Unternehmen hat uns am letzten Tag des zweiten Quartals ad hoc unter der Überschrift
      "STEAG HamaTech - Vorübergehende Abschwächung des Unternehmenswachstums
      aufgrund von temporärer Nachfrageschwäche bei CD-R Produktionsanlagen" wissen
      lassen, dass es gegenwärtig nicht so gut läuft in Sternenfels.

      Man habe "nicht unerwartet" einen erheblichen Rückgang der Auftragseingänge zu
      verzeichnen. Zwar wäre das Unternehmen in Umsatz und Ertrag gegenüber dem ersten
      Halbjahr 1999 noch gewachsen. Die vorübergehende Investitionszurückhaltung aller
      Hersteller im Kerngeschäftsfeld CD/DVD-R wirke aber stark dämpfend auf das
      Gesamtwachstum der Unternehmensgruppe im Jahr 2000.

      Es bestehe derzeit ein signifikanter Überhang an Fertigungskapazitäten gegenüber der
      Nachfrage nach CD-Rs. Die augenblickliche Situation sei für die Branche normal und mit
      der Entwicklung des Jahres 1997 vergleichbar.

      Dann wird es religiös: Wie 1997 auch bestehe in der derzeitigen Situation überhaupt kein Grund,
      den Glauben an die CD-R
      zu verlieren.

      Es gebe nämlich derzeit keine Alternativen zu diesem Medium. Die CD-R schlage alle
      Wettbewerbsmedien im Preis-,
      Kapazitätsverhältnis.

      1997 war im letzten Jahrhundert - heute schreiben wir das Jahr 2000.

      STEAG Hamatech schöpft Hoffnung aus folgender Rechnung: In diesem Jahr 2000 würden knapp 50
      Mio. (1999: 22
      Millionen) CD-R Laufwerke verkauft. Für 2002 rechneten Experten mit knapp 140 Mio. CD-R/RW
      Laufwerken.

      Als Ursache für diese Entwicklung wird die (anscheinend zu allem gute) weiterhin rasante
      Verbreitung des Internets und die
      anwachsende Verwendung von CD-Rs als Standardspeichermedium bei Personal Computern
      identifiziert:Es gingen doch
      tatsächlich immer mehr PC-Hersteller dazu über, PCs direkt mit einem CD-R/RW Laufwerk
      auszustatten, was den
      Verbrauch von CD-Rs ankurbeln werde...

      Außerdem habe die beschreibbare DVD den Status eines Laborproduktes gerade erst verlassen und
      könne sich frühestens in
      5 Jahren zu einem Massenprodukt entwickeln. Bis dahin bliebe es bei der CD-R, so das
      Unternehmen.

      Die dargebotene Argumentation scheint schräg. Erstens ist es ja wohl keineswegs ein neuer
      Trend, dass PCs mit
      CD-Laufwerken ausgerüstet würden. Eher im Gegenteil - es gibt heute kaum noch einen neuen PC,
      der nicht über ein
      DVD-Laufwerk verfügt. Klar - das kann dann auch noch CDs lesen. Zweitens fragt sich, was die
      wiederbeschreibbare DVD
      mit dem Markt der CD-R zu tun hat. Mal ganz davon abgesehen, dass die 5-Jahresfrist dieses
      Mediums bis zur Massenware
      durchaus bezweifelt werden kann, werden hier tendenziös Äpfel mit Birnen verglichen. Drittens:
      Was hat das Internet
      eigentlich mit CD-Rs zu tun? Besteht nicht eher der umgekehrte Zusammenhang - je weiter das
      Internet verbreitet, je mehr
      wird Software, aber auch Musik usw. hierüber geladen, und eben nicht mehr über CD-R. Stichwort
      ASP ...

      STEAG HamaTech bekräftigt die ursprünglichen Prognosen, wonach im Jahre 2002 zwischen 8 und 10
      Mrd. CD-Rs
      produziert werden. Dem stünde derzeit aber lediglich eine im Markt installierte
      Maschinenkapazität für max. 3,5 Mrd. Stück
      pro Jahr gegenüber.

      Vor diesem Hintergrund gehe STEAG HamaTech davon aus, dass sich die Nachfrage nach
      Produktionsanlagen für CD-Rs im
      vierten Quartal wieder beleben wird. Das Wachstum des Jahres 1999 würde aber nicht erreicht.
      Weitere Details gebe es am
      11. August.

      Zum Schluß der Erklärung ruft man den Anlegern mannhaft zu: Trotz vorübergehend geringerem
      Unternehmenswachstum
      lasse man sich hier nicht aus der Ruhe bringen.

      Die Erklärung vom Freitag letzter Woche wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Offenbar
      ist der Auftragseingang bei
      STEAG erheblich eingebrochen. Noch spricht man nur von geringerem Unternehmenswachstum.
      Vielleicht ist es nur noch
      eine Frage der Zeit, wann das Vorzeichen wechselt?

      Wenn aber das avisierte Wachstum in 2000 nicht durchzuhalten ist, dann hat die Aktie auch keine
      diesbezügliche Prämie
      mehr verdient.

      Im April diesen Jahres haben einige Investmenthäuser Einschätzungen abgegeben. So hat HSBC
      Trinkaus für
      1999_2000e_2001e_2002e den Gewinn je Aktie auf 0,73_1,07_1,45_1,65 Euro geschätzt. Das sind
      Wachstumsraten von
      630%_47%_36%_14%. Beim aktuellen Kurs käme das KGV auf ca. 25.

      Die DB Bank sieht für 1999_2000e_2001e den Gewinn je Aktie bei 0,73_0,96_1,16 Euro und die
      entsprechenden Zuwächse
      bei 630%_32%_21%. Das KGV stellt sich auf etwa 31.

      Independant Research sieht folgende Zeitreihe für 1999_2000e_2001e: Gewinn je Aktie
      0,73_0,99_1,16 Euro,
      Gewinnwachstum 630%_36%_17%. Auch hier ergibt sich ein KGV von rund 31.

      Die drei Studien gehen im Mittel von einem Gewinnwachstum in 2000 und 2001 von etwas mehr als
      30% aus. Auf dieser
      Basis eröffnet sich lediglich bei den besonders optimistischen Zahlen von HSBC Trinkaus noch
      deutliches Kurspotential.
      Ansonsten liegt das 2001-er PEG bei ungefähr 1. Im April diesen Jahres, als die Studien
      entstanden, war die
      Wachstumsdelle noch nicht in diesem Umfang sichtbar. Also fällt die Rechung jetzt noch
      ungünstiger aus.

      Die Anleger scheinen derzeit in den Papieren von Wettbewerber Singulus (trotz der nach
      Darstellung von STEAG miesen
      Gesamtmarktsituation) die bessere Alternative zu sehen. Das legt der Vergleich der
      Kursentwicklung nahe.

      Die STEAG-Aktie notiert aktuell bei 35,20 Euro. Am Freitag hatte sie mit 32,50 ein Jahrestief
      markiert. Ihr Hoch hatte bei
      65 Euro gelegen. Zu Beginn der letzten Woche hatte sie noch 42 Euro gekostet. Die
      Chartsituation ist überverkauft, die
      heutige Erholung erst einmal nur eine Gegenreaktion gegen die starken Verluste der Vortage.
      MACD im Verkaufsmodus.
      Widerstände bei 36, darüber bei 39/40 Euro. Schwache Unterstützung bei 33, darunter stärker bei
      28 Euro.


      So - jetzt meine Stellungnahme
      ======================

      STEAG oder ‘WER DEN SCHADEN HAT, DER HAT AUCH FÜR DEN SPOTT GESORGT’

      In Abwandlung diesen Zitats könnte man das momentane Geschehen um STEAG bezeichnen.
      Das was sich da abspielt raubt einem beinahe den gesunden Menschenverstand und die richtigen
      Worte um das ganze irgendwie fassbar zu machen.

      Zunächst einmal Gruß an
      manneB !
      =================
      Ich bin sicher, Du hattest bei Deinem Anruf RICHTIG HINGEHÖRT und dich nicht von einer
      ‘Erwartungshaltung’ tragen lassen.
      Es wäre trotzdem sehr interessant, wenn Du Dich möglichst wortgenau an das Interview (= Dein Anruf)
      erinnern könntest und hier nochmals veröffentlichen würdest.

      So - jetzt zu den Fakten.

      Noch auf der HV am 12.5. fielen folgende Äusserungen seitens Dr. Mohren.
      1) `.... daß wir das hohe VJ-Niveau ERHEBLICH übertreffen werden` (Zitat).
      (Umsatz war gemeint !)
      Wie kann es jetzt sein, dass nur 7 Wochen später von einem
      ‘nicht unerwartet erheblichen Rückgang beim Auftragseingang’
      die Rede ist ???
      2) STEAG wird nicht müde zu betonen, dass sie bereits im Geschäftsbericht darauf hingewiesen hätten.
      Nun - was kann man Aussagekräftiges aus diesem entnehmen ?
      G-Bereich PHOTOMASKEN:
      Auf Seite 14 wird ein ‘Umsatz-Rückgang von 3 %’ zugestanden den man auf Seite 21 (unter ‘Ausblick’)
      wieder aufzuholen gedenkt (‘... wird erwartet, dass die Sparte Photmasken den geringf. Rückgang 1999
      im Rahmen des Marktzuwachses wieder aufholt...’).
      G-Bereich CD-AUDIO/ROM:
      Auf Seite 16 wird ein allg. Marktrückgang beschrieben den man gleich im anschliessenden
      Satz als zu vernachlässigend beschreibt (‘.... ohne nennenswerte Einflüsse auf das Geschäft des
      Unternehmens.’).
      G-Bereich CD-RW:
      Ausschließlich hier wird auf Seite 16 von einem ‘starken Rückgang des Auftragsvolumens (2,2 gg 25 Mio DM)’
      gesprochen.

      Hingegen viel ROSIGER werden ab Seite 10 (Ausblick) die Perspektiven beschrieben:
      Bei der CD-R wird von einer Steigerung gg. Vorjahr ausgegangen.
      Bei der CD-RW erwartet STEAG eine ‘deutliche Belebung’ der sogar über dem des Vj. liegen soll.
      Ganz euphorisch wird’s bei der DVD deren Umsatz den von 99 ‘.... deutlich übertreffen wird’.
      Zudem solle DVD überproportional zum Gesamtumsatz beitragen.

      Der Bericht schließt damit, ‘.... wir gehen davon aus, auch im Jahre 2000 weiteres WACHSTUM
      in Umsatz UND Ergebnis erzielen zu können’.

      3) Weitere Äusserungen auf der HV
      8 von 10 PC-Herstellern wollen das Sicherungsmedium Floppy-Disk durch CD-R-Brenner ersetzen.
      Zudem gebe es ‘DVD-Kaufabsichten in Höhe von 29 Mio. die STEAG nicht in die AE-Statistik genommen
      hätte (Kunststück: dürfen die auch nicht da es nur ‘Absichten’ sind).

      Wenn ich nunmehr als über 40-jähriger, im deutschen Sprachraum aufgewachsener, deutschter Aktionär
      mir diese Informationen verinnerliche konnte der einheitliche Tenor nur lauten:
      Schlechtestenfalls bleiben die Zahlen für 2000 wie sie sind oder fallen bestenfalls etwas besser aus !!!

      Abgesehen von der mageren Informationspolitik (man war ja schon froh wenn STEAG irgendein
      Lebenszeichen während mehrerer Wochen von sich gab. Wenn auch nur ein englisches !) treibt es einem
      nun die Zornesröte ins Gesicht aufgrund einer solchen Verar........ung.

      Ich habe den Eindruck STEAG kümmert es einen Dreck wie beim Kleinanleger zig-Tausend Mark
      kaputt gemacht werden.

      Von der ganzen Euphorie/Einschätzung/Prognosen (oder wie man das sonst nennen mag) die die GL
      versprüht hat bleibt nichts mehr.

      Ja was ist denn diese Meldung eigentlich (das wird sich auch Klaus Singer, Verfasser obigen Artikels) ?
      Warnung ?
      Etwa vor einem (Negativ-) Gewinn ?
      Das Eingeständnis einen Markt und dessen Entwicklung völlig daneben eingeschätzt zu haben ?
      Ist es etwa die Ouvertüre zur Einleitung weiterer Hiobsbotschaften die STEAG jetzt gesetzlich
      erzwungen veröffentlichen muß ?

      Wo haben den die vielen PC-Hersteller die CD-R-Laufwerke eingebaut ?
      Von ganzen STEAG-Geschäftsbereichen, wie etwa dem Hoffnungsschimmer DVD, hört man überhaupt nichts ?
      Wurden diese Bereiche bei STEAG wg. Unwirtschaftlichkeit etwa eingestampft ?
      Und braucht jetzt das Wort ‘ERHEBLICH’ im Deutschen eine neue Definition ‘frei nach Dr. Mohren’ ???

      So nicht STEAG !
      So schafft man sich keine zuverlässige und verlässliche Aktionärsbasis !
      Und das ‘Deckmäntelchen’ der freiwilligen Unterwerfung einer strengen Berichtsdisziplin (Code of ......)
      nehme ich euch auch nicht mehr ab.

      STEAG wird noch feststellen müssen WAS sie sich damit verspielt haben.

      Ein ‘Nicht-mehr-STEAG-Aktionär’ (bin heute zähneknirschend und mit Verlusten raus)

      P.S. Würde mich nicht wundern wenn da ein Ermittler bald einige Untersuchungen aufnehmen müßte.
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 21:27:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Mokele,

      mir ging es Freitags genauso wie Dir. Ich war erstmal erschlagen. Nun gut, unter dem Strich bin ich aber aufgrund günstigem Ersteinstieg – trotz Nachkauf – noch im Plus. (Sch.. dummer Nachkauf)

      Ich habe bereits am Wochenende bei einem 9o minütigem Dauerlauf das Telefonat in Erinnerung gerufen. Ich habe bei diesem Telefonat versucht – frech wie ich bin – ein paar Informationen heraus zu locken. Auf meine Frage nach Umsatz oder Auftragseingängen (Messe in Miami) habe ich als Antwort erhalten: Zu den Zahlen kommt am Freitag eine Meldung heraus.

      Ich habe dies als eine Meldung mit Zahlen (evtl. Meldung mit Aufträgen o.ä.) interpretiert. Wie es sich herausstellt, war dies ein Irrtum. Im Nachhinein sogar ein fataler Irrtum.

      Ich war bis zum Freitag (ca. 15.00 Uhr) felsenfest von Steag überzeugt. Ich wußte zwar seitens der HV, daß der DVD Boom offenbar an Steag vorbeigeht, trotz Zukauf von First Light. Als Grund wurde der starke Dollar genannt. Ich bin mittlerweile der Meinung, daß die Umbenennung von First Light in Steag Hamatech ein Fehler war. Offensichtlich können die Ami´s nichts mit dem Namen STEAG Hamatech anfangen. Ehrlich gesagt hört sich First Light auch besser an. (Analog Singulus) . Der Name Steag Hamatech ist schon etwas bieder und hausbacken – was mich allerdings nicht störte, solange das Geschäft brummt. Nun brummt es wohl nicht mehr...

      Ich war auch deswegen von Steag überzeugt, weil Steag mit seiner neuen Maschine der Konkurrenz voraus war. Ich weiß, daß Steag den Preis der neuen schnelleren Maschine (Zur CD in zwei Sekunden) relativ gleich gelassen hat. Der Kunde hatte also die Wahl zwischen der Maschine von Steag oder den von der Firma XY mit nahezu ähnlichem Preis, nur daß Steag´s Maschine doppelt so viel produzieren kann. Also für was entscheidet sich der Kunde? Da ich von einem geringeren Bedarf, aber halt von einem vorhanden Bedarf ausging, war ich mir sicher, daß Steag seine verloren gegangen Weltmarktanteile (von 60% auf 40%) mehr als wieder zurückholen würde. Nur daß die Kunden
      überhaupt nichts mehr bestellen....Tja, das konnte ich auch nicht ahnen.

      Ich erinnere mich nur an die eine Woche, wo die Umsätze explodiert sind. Jetzt im Nachhinein halte ich es durchaus für möglich, daß Steag Hamatech für sich, seine Mitarbeiter und Freunde dafür gesorgt hat, daß ihre Aktienpakte nach Ablauf der Steuerfrist bei einem Fond untergebracht werden. Schließlich wissen die doch schon länger von diesem Mißstand bei dem Auftragseingang. Beweisen kann ich es allerdings nicht.


      Was mir geholfen hat, meinen Frust abzubauen war mein 90 Minuten Lauf am Samstag. Hinterher ging es mir wesentlich besser. Zudem habe ich bei diesem Lauf beschlossen, keine Ausnahmen im Bereich des Stop-Loss zu tätigen. Der Verzicht dieser Regel bei Steag hat mir sehr viel an steuerfreien Gewinnen gekostet. Daran darf ich gar nicht mehr denken.

      Gruß Manne – ein ebenfalls Ex Steag Aktionär
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 22:08:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo (EX?)-Steageraner!

      Zu dem obigen Kommentar über die letzte Pressemitteilung habe ich in einem anderen Thread etwas geschrieben, ich möchte es hier einfach mal schnell einkopieren und mich später noch mal melden (jetzt keine Zeit, muss über neue Investitionen nachdenken ;-)):

      Also: Steag Hamatech jetzt endlich vertickern oder was?

      In den meisten Punkten stimme ich zu, doch drei Sachen sehe ich etwas anders:

      -Gut, das Wachstum des Internets dient sicher für viele Firmen in übertriebenen Maße als Begründung für vermeintlich eigenes Wachstum, aber eines ist ja wohl Tatsache:

      Software wird zunehmend nicht mehr nur im Geschäft/Einzelhandel erworben, sondern auch aus dem Internet heruntergeladen und als ideales Speichermedium zum anschließenden Abspeichern/Archivieren dieser Software eignet sich nun mal neben ZIP-Laufwerken besonders die CD-R! (Man wird sich doch nicht bei jeder Installation der Software diese immer wieder aus dem Internet herunterladen wollen?)

      -Sicher ist es kein neuer Trend, PC´s mit CD-Laufwerken auszustatten, doch Steag Hamatech spricht in seiner Mitteilung von CD-R/RW und meint damit doch offensichtlich CD-Brenner, also Lese/Schreiblaufwerke, oder sehe ich dies falsch?

      -Die wiederbeschreibbare DVD hat meiner Meinung nach sehr viel mit der CD-R zu tun aus folgendem Grund: Wer heute die CD-R vermarktet, wird auch der zukünftige Vermarketer der DVD-R sein wollen! Die heutigen Kunden im Bereich CD-R sind die morgigen Kunden im Bereich DVD-R! Ob es dann allerdings die Kunden von Steag Hamatech sein werden (auch die Anlagen von Singulus sind auf DVD-R vorbereitet!) ist zwar naheliegend, weil Steag Hamatech im Bereich CD-R eindeutig führend ist, in den Schoß gelegt wird es denen sicher dennoch nicht!

      Einen Satz in der Mitteilung von Steag Hamatech sehe ich aber auch besonders kritisch (neben vielen anderen, zu lesen auch in meinem Thread von gestern): "...Die beschreibbare DVD habe den Status eines Laborproduktes gerade erst verlassen und wird sich frühestens in 5 Jahren zu einem Massenprodukt entwickeln können. Bis dahin bliebe es bei der CD-R..." Hört sich ja fast so an, als wäre die DVD-R bei Steag Hamatech erst mal abgeschrieben, sollte sich wieder einmal die Konkurrenz diesen Markt erobern und sich Steag Hamatech wie bei der DVD auch zu spät auf diesen Markt eistellen?
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 22:21:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Dubaro,

      Deinen letzten Satz halte ich auch am schwerwiegensten. Das war dann der auslösende Punkt, meine Steag´s zu verkaufen. 4-5 Jahre bis zum Massenmedium... Ist ne verdammt lange Zeit. Zu lange!

      Hab Dir übrigens ne Mail geschickt

      Gruß Manne
      Avatar
      schrieb am 03.07.00 22:25:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      Niemand kann behaupten, Steag hätte eine überraschende Adhoc herausgebracht. Die Adhoc vom 30.06.00 ist eine Fortschreibung der Adhoc vom 12.05.00:

      Aus der Adhoc vom 12.05.00
      "Auch wenn die Nachfrage nach Fertigungsanlagen für beschreibbare optische Speichermedien im ersten Halbjahr aufgrund der hohen Investitionen des vergangenen Jahres vorübergehend verhaltener sein wird, konnte das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr den Auftragseingang um 13% steigern. Die von dem Unternehmen erwartete vorübergehende Abschwächung der Nachfrage habe sich teilweise in das zweite Quartal des Jahres verlagert. Das Unternehmen geht fest davon aus, dass es zum 30. Juni 2000 bei der Umsatz- und vor allem bei der Ertragsentwicklung das hohe Vorjahresniveau übertreffen wird. "

      Aus der Adhoc vom 30.06.00
      "Zwar konnte das Unternehmen in Umsatz und Ertrag gegenüber dem ersten Halbjahr 1999 wachsen, doch wirkt die vorübergehende Investitionszurückhaltung der Kunden im Kerngeschäftsfeld CD-/DVD-R stark dämpfend auf das Gesamtwachstum der Unternehmensgruppe im Jahr 2000."

      Steag konnte wie versprochen Umsatz und Gewinn steigern! Steag hat allerdings bei der Adhoc die positive Nachricht (Steigerung von Umsatz und Ertrag) in die erste Satzhälfte mit dem "zwar" gesetzt und die - bereits angekündigte - negative Nachricht (abgeschwächtes Wachstum) in die zweite Satzhälfte mit dem "aber". Rhetorischer Selbstmord.

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      Avatar
      schrieb am 04.07.00 01:04:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Manne!

      Vielen Dank für Deine Mail, leider leider erst mal keine Zeit!

      @Big-Apple: Richtig, in der Meldung vom 12.05.00 wurde die Entwicklung bereits angedeutet, dort war jedoch von "vorübergehend verhaltener Nachfrage" die Rede, während es jetzt heisst: "erheblicher Rückgang der Auftragseingänge"

      Werde meine Steags wohl dennoch erst mal behalten, Stimmung ist irgendwie einfach zu schlecht, um jetzt alles abzustossen, werde wohl bessere Stimmung bis nach den Herbst abwarten, -25% zwischendurch wären für mein Gemüt noch drinn. Der Journalistenbericht zur Pressemitteilung erscheint mir im Nachhinein auch etwas sehr "Negativ-orientiert" und fachlich nicht ganz korrekt.
      Ausserdem habe ich ein Problem: Bis jetzt habe ich immer aus Überzeugung verkauft und alle Werte stehen heute wesentlich höher, die ursprünglichen Überzeugungen haben sich dann doch bestätigt, nur später!
      Einzige Ausnahme: Teldafax.

      So, ich geh zu Bett
      Nacht, Dubaro.
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 19:48:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo manneB
      Damit wenigstens das ‘Wunden-Lecken’ etwas leichter zu ertragen ist möchte ich kurz eine Stellungnahme
      zu Deinem letzten Beitrag abgeben.

      1) Ich gehe davon aus, dass Deine Fragen konkret und auf den Punkt gebracht formuliert waren.
      Deshalb mutet es mich schon mehr als nachdenklich an wenn man Dir ZAHLEN angekündigt hat
      und dann das Gegenteil eintraf.
      => Man hat Dich bewußt im Unklaren lassen wollen

      2) Mein ‘Kanal’ war seit einigen Wochen wie ausgetrocknet. Nichts kam mehr rüber !

      3) STEAG (oder first light), DVD in den USA
      Dass das in USA nicht so läuft wie geplant, war spätestens seit der HV klar.
      Dass etwas nicht so läuft wie geplant ist was ganz normales.
      NICHT NORMAL bzw. ein GRASSER FEHLER seitens STEAG war es, dass Thema DVD gänzlich im
      Nebel verschwinden zu lassen.
      In einer Zeit wo in jedem ‘Wald-und-Wiesen-Magazin’ über die DVD geschrieben wird (zurecht!),
      Händler-Fachmagazine quasi mit DVD-Infos überquellen war es ein schwerwiegender Fehler hierzu
      keine Statements abzugeben (geht ganz klar auf die IR-Kappe vom Weber).
      Dass es am Namen liegen könnte mag ich Dir nicht zustimmen.
      4) Zur HV und den Äusserungen ‘.... erheblich übertreffen werden....’
      Dies wurde laut und deutlich vorgetragen (ich meine das sogar mind. zweimal gehört zu haben!).
      Noch am 30.3. (Schlagzeile: Steag Hamatech ist trotzdem optimistisch’ ) berichtet STEAG:
      ‘..... im Geschäftsjahr 2000 sowohl im Umsatz als auch im Ertrag DEUTLICH wachsen wird...’
      (Merkste was: erhebLICH, deutLICH mit Superlativen wurde nicht gespart!).
      und weiter
      ‘.... Nachfrage in den ersten Wochen verlangsamt hat sehe er (Dr. Mohren) KEINE Korrektur...’
      => M.M. nach was das Fiasko zur HV bereits bekannt. Man wollte aber den ‘Stall sauber halten’
      bzw. die Veranstaltung in zufr. Atmosphäre hinter sich bringen
      und hat uns Aktionäre eigentlich bei diesem Anlaß so richtig verschaukelt.

      5) Den hohen Dollar-Kurs lasse ich nicht gelten.
      Dass die in USA produzierte DVD (noch) keinen Umsatz eher Anlaufkosten bringt, wurde ja gesagt.
      Insofern auch noch was ganz Normales (Produktaufbau usw.).
      Ebenfalls die zu vernachlässigende CD-Audio/ROM wird in USA produziert.
      Wenn damit also kein bzw. nur wenig Umsatz gemacht wird, dann kommt ja auch nicht der Dollarkurs
      zum Tragen.
      Zudem liess STEAG auf der HV verlauten, ‘.... dass 80% der Aufträge in DM fakturiert werden...’

      Heute kam wieder ein Rating von HSBC Trinkhaus
      ‘.... man halte an dem Anlagenbauer weiterhin fest und empfehle die Aktie auf ‘halten’’.

      Dazu muß man wissen, dass STEAG ca. 100 Mio. bei HSBC geparkt hat. Ein ‘wohlwollender Freundschaftsdienst’ drängt sich mir dabei auf. Zumal wenn man weiter bedenkt, dass HSBC der einzige
      war nach den (noch relativ guten) Zahlen des GJ 1999 der eine Einstufung abgegeben hatte.
      Die LBBW (vormals ein euphorischer Für-Sprecher wg STEAG) ging auf Distanz !
      Und dann wurde es sehr ruhig um die Aktie STEAG.

      Am 24.3. äußerte sich der Konkurrent 4M sehr vorsichtig. Von Überkapazitäten war die Rede.
      STEAG hat das anscheinend völlig ignoriert (bewußt ?!) um jetzt sich eben mit dieser Erklärung - allerdings
      4 Monate später - aus der Verantwortung zu ziehen.

      Da wurde sehr viel Vertrauens-Porzellan zerschlagen was sich noch bitter rächen wird.

      Das Produkt ist gut - teilweise sogar sehr gut. Wie das alles aber gemanagt wird ist unterstes Provinz-Niveau !
      Das Export-Umfeld ist gut - teilweise sogar sehr gut. Kein Tag vergeht wo nicht in Wirtschaftszeitungen von
      den ‘guten Export-Chancen und nicht nur des EUROS wegen’ geschrieben wird.

      Alles in allem betrachte ich die bisherigen Ereignisse als der Beginn von Hiobsbotschaften.
      Da ist nichts mehr zu reparieren. Nicht einmal dann - wenn STEAG auf einmal den Topp-Auftrag aus der
      Tasche ziehen würde. Das würde die noch unglaubwürdiger machen.
      Ein gutes Management ist auch in der Lage, im richtigen Moment ‘stille Reserven’ auszupacken (auch wenn das nur verwartbare News wären!) um die Auf- und Abwärtswogen zu glätten.

      Wenn jetzt auch noch die Downgrades kommen, dann ... gute Nacht STEAG

      P.S. Der heutige Kurs wurde gestützt was bei einem so schwachen Umfeld auch nicht sehr schwer sein sollte
      (aber das ist nur m. M.)
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 21:14:02
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hi Mokele,

      zu Deiner Ausage Punkt 2: Mein ‘Kanal’ war seit einigen Wochen wie ausgetrocknet. Nichts kam mehr rüber !

      Kann ich nur sagen, daß ich regelmäßig E-Mails geschickt und seit Ende April keine mehr Antwort erhalten habe. Offensichtlich ging es Dir ähnlich. Seltsam, oder?

      Gruß Manne
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 22:20:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      So, und jetzt muß auch ich hier noch Frust ablassen:

      Mokele, ich stimme Dir vollkommen zu, DVD wird bei Steag totgeschwiegen!
      Wer vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen eines Quartals etwas über die Auftragslage in dem einen Bereich bekannt gibt, sollte in der Lage sein, auch etwas über die momentare Auftragssituation in den anderen Geschäftsfeldern bekanntzugeben!!!

      Ich habe diesbezüglich gestern eine eMail an Herrn Weber/Steag Hamatech gesand, diese wurde auch beantwortet, jedoch mit einem Standardtext, der gar nicht auf meine Fragestellung einging sondern auf die bevorstehende Analystenkonferenz am 11.08.00 verwies, auf welche auch schon in der letzten Pressemitteilung hingewiesen worden wäre (toll, als wenn ich mir diese Mitteilung nicht schon oft genug reingezogen hätte!".

      Heute habe ich eine eMail versand u.a. mit der Nachfrage, ob es für die Aussage, daß die DVD-R noch 5 Jahre bis zum Massenprodukt bräuchte, entsprechend bestätigende Analysen gebe die man einsehen könne, doch weitere Nachfragen scheint man nicht für nötig zu halten, diese zu beantworten.

      Werde das Gefühl nicht los, daß Steag wie bei der DVD auch die DVD-R verpennt, damals hieß es auch schon, erst mal gibt´s noch ne Weile CD-R, die DVD wird später kommen!

      Ich glaube, ich bin vielleicht einer der letzten unter den Teilnehmern dieses Threads, die noch optimistisch waren, -habe mich heute abend von meinen Steag´s befreit! Würde mich freuen, wenn ein Stützkäufer meine Papiere zu über Marktwert mir abnehmen musste! Ausserdem gibt es auch noch andere Unternehmen, mit denen man mehr Freude als Kleinaktionär hat, in der gleichen Branche, wie auch in anderen!

      @Manne: Jetzt habe ich wieder so viel Zeit fürs Posten gebraucht, beantworte Deine Mail aber noch demnächst!

      Gruß Dubaro
      Avatar
      schrieb am 05.07.00 11:37:18
      Beitrag Nr. 10 ()
      Muss mich korrigieren, habe heute Antwort auf meine eMail erhalten.

      Mir wurde bestätigt, daß es sich bei der Bezeichnung CD-R/RW-Laufwerk in der Pressemitteilung um CD-Brenner handelt (also nicht wie in dem Journalistenbericht dargestellt nur um Lesegeräte, konnte man sich ja eigentlich auch nicht vorstellen).

      Auf meine Fragen, ob es eine einsehbare Entwicklungs/Marktanalyse gebe, die die Entwicklung der DVD-R zum Massenprodukt in erst 5 Jahren bestätige, sowie auf meine Frage, wo man sich über die Produkte von Steag Hamatech in deutscher Srache informieren kann (auf deren Homepage sind ausser die Geschäftsberichte alles in englischer Sprache), wurde leider nicht eingegangen.

      Naja was soll´s, die haben sicher viel zu tun, wenigstens die eMail beantwortet, finde, das sollte sich auch für jedes Unternehmen so gehören!


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      STEAG oder ‘WER DEN SCHADEN HAT, DER HAT AUCH FÜR DEN SPOTT GESORGT’