Arbeitsdaten senden positive Signale aus - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli im Vergleich zum Vormonat unverändert geblieben. Volkswirte hatten im Vorfeld genau damit gerechnet. Das ist die wohl wichtigste Neuigkeit des Börsentages in New York. Der durchschnittliche Stundenlohn im Juli ist statt der prognostizierten 0,3 Prozent um 0,4 Prozent nach oben gegangen. Die durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche lag im abgelaufenen Monat bei 34,4 Stunden, 0,1 Stunden weniger als im Vormonat und vorhergesagt.

Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen und dürften zumindest keine Enttäuschung am Markt auslösen. Sämtliche konjunkturellen Daten spiegeln weiterhin eine starke US-amerikanische Wirtschaft wieder, die ihre hohen Wachstumsraten langsam abbaut. Auch der geringfügig über den Erwartungen liegende Stundenlohn gibt keinen Anlass zur Besorgnis, da die Produktivität seit einer ganzen Weile ebenfalls steigt. Außerdem beleben Lohnerhöhungen die Nachfrage, was gerne vergessen wird. Damit wird es wieder ein Stück wahrscheinlicher, dass die weiche Landung der Konjunktur hinhaut und die Wall Street im weiteren Jahresverlauf nicht über Gebühr durch konjunkturelle Misstöne belastet wird. Nun hoffen Marktteilnehmer auch wieder vermehrt, dass US-Notenbankchef Alan Greenspan bei der nächsten Sitzung am 22. August die Leitzinsen unverändert lassen wird.

Die Futures reagieren positiv auf die Zahlen und stehen aktuell bei 1,2 Prozent für Nasdaq und 0,5 Prozent für den S&P-Index mit steigender Tendenz. Die Börse dürfte positiv eröffnen und den bemerkenswerten Aufwärtstrend von gestern mehr oder weniger deutlich fortsetzen.

Unternehmen heute::

Der Hersteller von Computernetzwerkkarten, Emulex, hat im vierten Geschäftsquartal einen Gewinn von 25 Cent pro Aktie erzielt. Das sind vier Cent mehr als prognostiziert. Emulex steigt außerbörslich von 47-9/16 Dollar auf 59 Dollar.

Der Pharmakonzern Novartis hat die Zulassung zum amerikanischen Markt für sein Medikament Rescula erhalten. Rescula ist eine Neuentwicklung des Unternehmens und hilft bei dem Augenleiden Grüner Star. Novartis fällt 3/8 Dollar auf 38-1/4 Dollar.

Der Betreiber mehrerer Casinos in Las Vegas, Station Casinos, ist ein Übernahmekandidat. Das meint das Wirtschaftsmagazin „Business Week“ in seiner neuesten Ausgabe. Station Casinos steigt um 3/16 Dollar auf 12-15/16 Dollar.

Tibco Software, Produzent von Software für den elektronischen Handel, will eigenen Angaben zufolge den Konkurrenten Extensibility für rund 100 Mio. Dollar in Aktien. Tibco will damit seine Angebotspalette im Bereich Massensoftware verbessern. Tibco steigt um 1-5/8 Dollar auf 102-1/8 Dollar.

Der gestrige Handelstag war natürlich auch aus charttechnischer Sicht sehr beeindruckend. Zunächst haben wir die Unterstützung bei 3600 Punkten getestet und sind dort massiv abgeprallt. Mit dem gestrigen Schluss befinden wir uns auch wieder überhalb des Aufwärtstrends (rot). Eine weitere Aufwärtsbewegung wird im Bereich von 3835 (Abwärtstrend,gelb) und 4000 Punkten auf einen Widerstand stoßen. Aktuell scheint allerdings die Annäherung des 100-Tage- und 200-Tage Schnitts als bedenklich. Ein Kreuzen der Linien generiert ein Verkaufsignal. Das Verkaufsignal hat in der Vergangenheit oft eine Abwärtsrallye eingeleitet, die aber meist nicht länger anhaltend war. Nach unten liegt die nächste Unterstützung neben der 3600 bei 3400. Das Gap wurde nun auch geschlossen. Es kann somit als bereinigt gelten.

Die Markttechnik ist gespaltener Meinung. Der Aroon deutet weiterhin einen Seitwärtstrend an. Der MACD steht auf Verkaufen, der ProjectionOscillator signalisiert noch ein Kaufsignal, befindet sich allerdings schon im überkauften Bereich. Das Volumen ist gestern stark angestiegen. Ein positives Zeichen. Die Kerzenchartanalyse stimmt positiv. Gestern wurde eine sogenannte Bullish Engulfing-Formation ausgebildet. Diese deutet auf eine weitere Aufwärtsbewegung hin.

Der Euro zeigt sich immer noch in einer schlechten Verfassung. Vor der Veröffentlichung der Beschäftigungszahlen in den USA fällt die europäische Gemeinschaftswährung in die Nähe der 90-Cent-Marke. Mit Bekanntgabe der Zahlen kann der Euro sich von seinen Tiefstständen erholen. Der weitere Ausblick bleibt allerdings wenig zuversichtlich.

Der Yen nimmt die Zahlen zum Anlass, sich auf den Weg zur 108-Yen-Marke zu machen, auch wenn von Seiten eines hohen Mitarbeiters der Notenbank die Bemerkung kam, die derzeitige Wirtschaftslage lasse keine Zinsanhebungen zu.

	Wechselkurs	Veränderung
Euro/US-Dollar	0,9041	-0,0021
US-Dollar/Yen	108,18	-0,20

Im Tagesverlauf und nach Bekanntgabe der Beschäftigungszahlen können die US-Treasuries ihre Gewinne von gestern teilweise verteidigen. Abschläge gibt es lediglich am langen Ende bei den 30jährigen Bonds.

	Kupon	Kurs	Veränderung	Rendite	Veränderung
2jährige Notes	6,250	100,04	+0,01	6,18	-0,03
5jährige Notes	6,750	102,27	+0,02	6,05	-0,02
10jährige Notes	6,500	104,01	+0,02	5,94	-0,01
30jährige Bonds	6,250	107,04	-0,05	5,75	+0,01

[rubberman]

schöner artikel, kurz, prägnant, lehrreich
weiter so...