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    NASDAQ 2000 - mal ganz naiv betrachtet - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.10.00 21:20:30 von
    neuester Beitrag 18.10.00 19:18:17 von
    Beiträge: 12
    ID: 261.792
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      schrieb am 05.10.00 21:20:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi Aktionäre,

      mal eine kurze Lagebesprechung: 92 bis 96 hat sich der NASDAQ-Index verdoppelt, ebenso wie 96 bis 99 und 99 bis 2000. Man kann folgende Annahmen machen: Entweder dauert es wenigstens drei bis vier Jahre, daß sich der Index verdoppelt, oder wir brauchen momentan ca. 1 Jahr für eine Verdoppelung. Ersteres bedeutet, daß wir immer noch zu hoch stehen, letzteres, daß wir noch in diesem Jahr bei 8000 stehen könnten.

      Die Vergleiche zu 29 kennt ihr ja sicher. In der Tat, die Charts kann man fast übereinander legen, zumindest bis zur Fahnenspitze. Damals ging´s dann richtig in den Keller, bei uns heute scheint sich eine Seitwärtsbewegung heraus zu kristallisieren, mit einer range von 3200 bis 4200. Damit hat sich eigentlich schon gezeigt, daß eine jährliche Verdoppelung zu viel verlangt ist. Momentan müssen wir für den Verdoppler 99 bis 2000 bezahlen, den der Markt immer noch nicht ganz verkraftet hat.

      Wenn jetzt das Wachstum der Unternehmen nicht mehr stimmt, dann gehen die Lichter bis unter die 3000 aus.
      Weiterhin war in den letzten Jahren immer noch was zu entdecken. Jetzt sind die Schlagworte e-commerce und e-business bis in die letzte Provinz vorgedrungen.

      Man kann nur hoffen, daß die Prognosen stimmen. Ich glaube, B2B wird halten können, was versprochen wird. M-commerce ist wohl eine Blase: Kleine displays sind als Werbeträger uninteressant; was wird man denn tatsächlich über das handy ordern, das dem Vermittler satte Provisionen einspielt?
      Soll dieses kleine Ding etwa ein echter Kommunikator werden?

      Ich frage mich, wird es wirklich so sein, daß ein immens großer Handel im B2C übers Internet läuft. Wenn man die Parallele zum Versandhandel betrachtet, wirft das Fragen auf, da der Versandhandel nur einen geringen Anteil am gesamten Handelsvolumen hat. Warum ist der Handel mit Katalog und telefonischer Bestellung so wenig attraktiv, bzw. warum soll der Handel im Internet attraktiver für den Endkunden sein, als einkaufen gehen?

      Weiterhin haben wir es in den letzten Jahren in vielen Bereichen mit Märkten zu tun, die aus ihrer Gründung heraus Wachstum zeigen. Es ist leicht, kleine Beträge zu verdoppeln. Je größer die Beträge werden, desto wahrscheinlicher müssen wir mit einer abflachenden Wachstumsrate rechnen.
      Natürlich hat Dell Probleme, dieses Jahr 30% zu liefern. Der schwache Euro soll schuld sein. Dann werden sie eben nächstes Jahr an der 30%-Hürde scheitern, weil 30% auf ein großes Volumen nicht mehr so leicht zu meistern sind.

      Es wird immer vom Internet der nächsten Generation gesprochen (DSL-Technologie, UMTS, Glasfaser, Kabelmodem);
      Wann wird es für eine breite Masse von den Kosten her erschwinglich sein?

      Es fehlt momentan an Bestätigungen, daß die nächste Generation der user ein schnelleres Internet auch für einen höheren Preis haben wollen, daß allgemein eine Kundschaft entsteht, die über ein breites Produkt-Portfolio im Internet einkaufen geht, etc.

      Ich interpretiere die Schwäche des Marktes einerseits aus einer charttechnischen misere heraus: man kann einfach nicht verlangen, daß ein Index sich innerhalb eines Jahres verdoppelt, das geht nicht.
      Andererseits stimmen die Fundamentaldaten nicht: ohne hohe Wachstumsraten geht es nicht.

      mfg

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      Avatar
      schrieb am 05.10.00 21:37:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo, guter Beitrag, dass man sowas hier auch finden kann, wusste ich nicht. Und dazu in Deutsch?!

      Die charttechnichen Anmerkungen interessieren mich nicht so, auch wenn sie in dieser Form sicherlich stimmen.

      Beim allgemeinen Wachstum und den höheren Bandbreiten denke ich aber schon, dass dies in bestimmten Bereichen weiter da sein/erforderlich sein wird. Erstmal da, wo immer partizipiert wird, egal welche Anwendungen erfolgreich sein werden, also die EMCs, Suns dieser Welt.

      Aber auch bestimmte Applikationen wie HBCI/Banking in jedem Haushalt, keine Videotheken mehr, Security um alles sicher zu enablen als auch der gesamte B2B-Sektor, der erst in einigen Jahren sein ganzes Einsparpotential ausspielen kann, weil alle Unternehmen untereinander vernetzt sind etc etc.... wird weiter für Wachstum sorgen. In bestimmten Bereichen, wie zB Mcommerce, ist natürlich sehr fraglich, wer das alles braucht. Aber wer weiss, auf jeden Fall werden bestimmte Firmen immer überproportional mitwachsen. Welcher Europäer kann sich schon vorstellen, dass das wichtigste Gerät der Amis derzeit ein Pager von Motorola ist.
      Avatar
      schrieb am 05.10.00 21:51:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      Seid ihr euch sicher, daß B2B ein so großer Erfolg wird. Einer der großen Vorteile des B2B sind Einsparungen im Einkauf und Vertrieb.
      Was ist, wenn die Kosten für die Marktplätze, Sicherheit gegen unbefugtes Benutzen und nicht zu vergessen für die Rechtsanwälte
      höher sind als die Einsparungen?
      Erst wurde das Internet unterschätzt. Jetzt könnte es durchaus sein, daß es gnadenlos überschätzt wird. Wer verdient denn wirklich Geld am Internet? PC-Hersteller, Infrastrukturbereitsteller, Rechtsanwälte.
      Die Nutzer machen doch bis jetzt alle Miese.
      Das Internet bringt Kapitalismus pur. Der Konkurrent ist nur ein Mausklick entfernt. Das wird die Preise drücken, bis die meisten aufgeben müsen. Woher kommen denn diese phantastischen Zahlen bzgl. der Verdienstmöglichkeiten. So viel ich weiß nicht von unabhängigen Instituten, sondern von den Firmen die am Internet verdienen.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 05.10.00 21:55:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      also nun mal im ernst, schwarzmalen und vergleiche mit 1929 sind nicht angebracht.
      technologisch stecken wir heute -trotz aller fortschritte- immer noch in den kinderschuhen. das internet und alles was daran hängt, hat seine zukunft noch vor sich.

      außerdem, nicht nur das extrem langsame internet, auch die medizin und automobilindustrie usw. werden in den nächsten jahren erhebliche sprünge machen.
      man braucht sich nur einen science-fiction film anzuschauen, dann weiß man, wo wir stehen und was kommen wird.
      wer hätte vor 20 jahren gedacht, dass der communicator von Mr. Spok (ihr wißt schon: BEAM ME UP SCOTTY) heute von jedem zweiten europäer genutzt wird und obendrein noch besser funktioniert als die klobige schachtel von Spok.
      Avatar
      schrieb am 05.10.00 22:04:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ihr dürft aber nicht außer acht lassen, daß jetzt die Börsenmonate anbrechen, die in den letzten 30 Jahren am besten gelaufen sind (November bis Frühjahr).

      Im Herbst sehe ich diese Kursturbulenzen immer als Kaufsignale an.
      Im Frühjahr sind für mich diese Art von Kurstubulenzen Ausstiegsignale.

      Ich finde, die Jahreszeitenstrategie war in den letzten 30 Jahren am verläßlichsten. (Überall in den Statistiken der Börsenzeitungen abgebildet).

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      Avatar
      schrieb am 06.10.00 00:51:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hi Diskussionsteilnehmer,

      ich meine, ein leichtes Unbehagen zwischen Euren Zeilen zu lesen. Auch wenn scam2000 weiterhin Unternehmen mit gutem Wachstum sieht, oder govantis erst die Spitze des Eisberges Internet zu sehen glaubt, oder Atze2 auf den kontinuierlichen Anlage-Erfolg per Jahreszeitenstrategie setzt; der Grundton scheint doch irgendwie folgender zu sein: Warum mußte dieser ganze Internet-Kram zu einer solchen bubble werden, warum müssen wir Schambach, Dell, Bezos, etc. als Ikonen der New Economy in der Werbung sehen, während die Kurse der jeweiligen Aktien in den Keller rauschen.

      Vielleicht ist es auch nur die maue NASDAQ im Herbst, die einem ein bißchen mulmig werden läßt, und die Jahreszeitenstrategie geht trotzdem auf: man läßt es einfach ein bißchen grummeln, und im Februar 2001 ist alles in Butter bei 4800.

      Bis 4800 ist es allerdings noch ein langer Weg, und eine Menge Kapital muß da reingebracht werden, damit wir dahin kommen. Nichts motiviert Kapital in den Markt zu gehen so sehr wie Euphorie. 1999/2000 wurde das Internet von der breiten Masse entdeckt; Euphorie, Kursübertreibungen, fertig. Damit 2000/2001 das gleiche passiert, müßte so etwas wie ein Medikament erfunden werden, daß Krebs, AIDS und den Alterungsprozeß gleichzeitig besiegt. Wenn Cisco sein Ergebnis in oder etwas über den Erwartungen präsentiert, dürfte das wohl niemanden mehr so recht hinter dem Ofen hervor locken. Für 4800 reicht das zumindest wohl nicht.

      Aprospos Herbst: Schaut euch mal nen NASDAQ-10-Jahres-Chart an. Da hat es bisher so etwas wie eine Seitwärtsbewegung nicht gegeben. Entweder es ging runter, oder es ging hoch. In der Asienkrise 1998 hat der Index auch mal 25 % am Stück abgegeben, um dann danach mit mehr Saft neue und ungeahnte Höhen zu erklimmen. Das macht die jetzige Situation auch so prekär: Noch nie mußte der Anleger beim NASDAQ so lange warten, um sich mit seinem investment auf dem Weg zu den Sternen zu wähnen. Momentan sind wir richtungslos. Das hat nichts mit Herbst zu tun, das hat es in der jüngeren Geschichte der NASDAQ einfach noch nicht gegeben, so eine lausige Seitwärtsbewegung.

      mfg

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      Avatar
      schrieb am 06.10.00 17:35:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      Na, ich will mal ein bißchen Selbstgespräche führen ;)

      Der Vergleich zu 29 geht wohl echt nicht, weil die Sitaution der Weltwirtschaft heute anders aussieht. Damals gab es keine wirtschaftliche Führung, England war nicht mehr die alte, Amerika aber auch noch nicht die neue. Es gab keine Weltbank un keinen Internationalen Währungsfond, und es gab den Goldstandard. Einige der Industrienationen waren durch Reparationszahlungen an die Siegermächte wirtschaftlich erheblich geschwächt. Die Geld- und Fiskalpolitik einiger Industrienationen war nach der Lehre von Keynes ebenfalls falsch. Also, wir stehen somit nicht vor einer erneuten Großen Depression :cool:

      Interssant ist auch die Idee, daß der Aktien-Reichtum sich selbst verursacht. Aktien-Reichtum zu steigender Nachfrage zu steigenden Ergebnissen zu steigenden Kursen zu mehr Reichtum. Das ganze müßte auch umgekehrt klappen. Keine Wunder, daß sich die Leute keinen PC mehr leisten können, wenn sie alles an der Börse verzocken :laugh:

      Vielleicht sind die schlechten Unternehmenszahlen darauf zurückzuführen. Wer anderes hat sich denn in der Milchmädchenhausse eine blutige Nase geholt, als der durch die Medien aufgestachelte Kleinanleger, der nun seine Verluste beklagt und Abstriche im Konsum machen muß :cry:

      GrüßeFront
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 17:35:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      Na, ich will mal ein bißchen Selbstgespräche führen ;)

      Der Vergleich zu 29 geht wohl echt nicht, weil die Sitaution der Weltwirtschaft heute anders aussieht. Damals gab es keine wirtschaftliche Führung, England war nicht mehr die alte, Amerika aber auch noch nicht die neue. Es gab keine Weltbank un keinen Internationalen Währungsfond, und es gab den Goldstandard. Einige der Industrienationen waren durch Reparationszahlungen an die Siegermächte wirtschaftlich erheblich geschwächt. Die Geld- und Fiskalpolitik einiger Industrienationen war nach der Lehre von Keynes ebenfalls falsch. Also, wir stehen somit nicht vor einer erneuten Großen Depression :cool:

      Interssant ist auch die Idee, daß der Aktien-Reichtum sich selbst verursacht. Aktien-Reichtum zu steigender Nachfrage zu steigenden Ergebnissen zu steigenden Kursen zu mehr Reichtum. Das ganze müßte auch umgekehrt klappen. Keine Wunder, daß sich die Leute keinen PC mehr leisten können, wenn sie alles an der Börse verzocken :laugh:

      Vielleicht sind die schlechten Unternehmenszahlen darauf zurückzuführen. Wer anderes hat sich denn in der Milchmädchenhausse eine blutige Nase geholt, als der durch die Medien aufgestachelte Kleinanleger, der nun seine Verluste beklagt und Abstriche im Konsum machen muß :cry:

      GrüßeFront
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 20:48:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      der anleger, der stets die nerven verliert, wenn alles im roten bereich ist und mit verlust verkauft, anstatt zwei monate zu warten (s. Kostolany), dieser anleger ist der verlierer.

      ansonsten sei zu bemerken, dass das geld schnell wieder zurückfließt, vor allem von denen, die zuvor verluste gemacht haben (die wollen dies wieder ausgleichen).

      die extreme schaukelbewegung (spez. in den USA) kommt meines erachtens auch daher, dass dort sehr viel leerverkäufe (shorten) stattfinden. wer leer verkauft, muß sich nach einer bestimmten zeit mit den aktien eindecken und treibt dann die kurse in die andere richtung (nach norden).

      außerdem, das geld ist ja nicht für z.b. den konsum verschwunden, es hat nur ein anderer ...
      Avatar
      schrieb am 08.10.00 22:17:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi govantis,

      alles richitig, was du sagst, bis auf, daß das "Geld" weg ist.
      Intel gibt abends eine Gewinnwarnung heraus. Am nächsten Tag eröffnet Intel mit einem Kurs ca. 30 % unter dem Schlußkurs des Vorabends. Vorläufig ist das "Geld" weg. Der Kursrutsch von Intel hatte immerhin einen Wert von 215 Milliarden $.

      mfg

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      Avatar
      schrieb am 18.10.00 00:16:13
      Beitrag Nr. 11 ()
      HI,

      im Wallstreet Journal Europe vom 16.10.00 steht ein Bericht über Technologie-Aktien. Hier eine kleine Zusammenfassung:

      MYTHEN WERDEN IM TECHNOLOGIE-CRASH GEBROCHEN

      Investoren lernen, daß die Regeln der Old Economy noch gelten.

      1. MYTHOS

      Technologiefirmen können für Jahre atemberaubendes Wachstum der Gewinne, Verkäufe und Produktivität generieren.

      Einige Fakten sprechen für eine solche Behauptung, wobei in Betracht gezogen werden muß, daß die Bewertungen der Technologiefirmen bereits derart hoch angesetzt sind, daß sie auf "Perfektion" bewertet sind. Werden die Unternehmenszahlen im Rahmen der Erwartungen erfüllt, ist dies aus heutiger Sicht eine "Enttäuschung". Weiterhin ist zu beachten: Unabhängig davon, wie gut eine Firma ist, sie kann als große Organisation kein Wachstum aufrecht erhalten, daß von Technologiefirmen erwartet wird.

      2. MYTHOS

      Für Technologiefirmen gelten nicht die üblichen wirtschaftlichen Kräfte, wie Rezession oder steigende Zinsen.

      Eines der populärsten Argumente für Technologiefirmen war, daß die enorme Nachfrage ihrer Produkte ihnen Wachstum sowohl in wirtschaftlichen Stärke-, als auch Schwäche-Phasen garantiert. Noch im August diesen jahres ging man davon aus, daß im zweiten Halbjahr wegen dem Ende des Y2K-hangovers, Microsoft´s Window´s 2000 und dem Pentium 4 chip die Nachfrage nach PCs stark sein dürfte. Nachdem Dell,Apple und Intel nun enttäuschende Zahlen präsentiert haben, wird das PC-Geschäft bereits als zyklisch betrachtet. Die Vermutung, hohe Zinsen hätten keinen schmälernden Einfluß auf das Wachstum der Technologiefirmen, entpuppt sich als naiv, spätestens dann, wenn steigende Zinsen mit einer Beeintächtigung des Konsums in Zusammnenhang gebracht werden.

      3. MYTHOS

      Monopole schaffen unschlagbare Vorteile.

      Die große Anzahl der Nutzer von Microsoft oder AOL gaben diesen Firmen eine kritische Größe von Kunden - ein Netzwerk - daß es Konkurrenten erschwerte, ihre Marktanteile zu vergrößern. Ein Problem mit diesem Argument besteht darin, daß Monopole die Kartellbehörde zum Handeln bewegen könnten, wie es im Fall von Microsoft breits geschehen ist.


      So, für heute war´s das. Morgen gibt´s die letzten drei Mythen.

      mfg

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      Avatar
      schrieb am 18.10.00 19:18:17
      Beitrag Nr. 12 ()
      4. MYTHOS

      Das exponentielle Wachstum des Internets hat gerade erst begonnen und wird sich noch beschleunigen.

      Dem ist entgegen zu setzen, daß die Nachfrage an Produkten und Serviceleistungen des Internets zwar stark ist, aber nicht unendlich wächst. Die meisten Firmen konzipieren eine Web-Strategie und eine Web-site, danach sinken ihre Ausgaben für das Internet. Ab einem gewissen Punkt müsse man sich fragen, ob es da überhaupt noch irgendjemanden gebe, der noch keine Web-site hat.

      5. MYTHOS

      Die Aussichten sind wichtiger, als die unmittelbare Profitabilität.

      Die Tatsache, daß Yahoo! bereits um 68% gefallen ist, zeigt, daß die Investoren mittlerweile mehr auf die Entwicklung der Profitabiliät achten.

      6. MYTHOS

      Dieses mal sind die Dinge anders.

      General Motors und Radio Corporation of America zählten 1920 zu den begehrtesten Titeln. Dennoch verlor die market cap. von RCA im Crash von 1929 ca. 98%. Es wird gewarnt, manche Technologie-Aktien aus dem Bereich Netzwerktechnologie und optische Fiberglass-Anwendungen seien noch nicht so bewertet, daß sie die Realität wiederspiegeln würden.

      Meine persönliche Meinung:

      Die jüngsten Gewinnwarnungen der Technologiefirmen haben gezeigt, daß ihr Wachstum momentan abflaut. Die Ursachen hierfür könnten bspw. auch im hohen Ölpreis oder dem schwachen Euro begründet liegen.
      Trotz des hohen Ölpreises weist Amerika ein Wirtschaftswachstum auf hohem Niveau auf. Außerdem wird der hohe Ölpreis dadurch relativiert, daß er real um die Hälfte niedriger liegt als in den 70ern, und die Wirtschaft der USA heutzutage um die Hälfte weniger abhängig vom Öl ist, als sie es damals war.
      Den schwachen Euro verantwortlich zu machen, erscheint mir nicht plausibel.

      Damit stehen die Chancen gut, daß die Mythen der New Economy tatsächlich gebrochen worden sein könnten. Der Markt sucht mometan nach Symbolismen, die Gegenteiliges bedeuten könnten. Wird er diese nicht finden, geht es gnadenlos unter die 3000 im Nasdaq.

      Es wird viel von Cisco abhängen: Wächst der Datenverkehr im Internet tatsächlich wie geplant? Warum meldet dann Doubleclick schlechte Ergebnisse? Warum liegt dann der gesamte B2C-Sektor am Boden?

      Cisco ist einer der letzten Mythen, die noch nicht gebrochen worden sind. Fällt Cisco, ist es aus. Dann wird entweder in Biotechnologie umgeschichtet, oder ganz liquidiert.

      mfg

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