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    Verfehlungen der Politik: Ehemaliger Waffen SS-Mann erhält Bundesverdienstkreuz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.11.00 14:46:53 von
    neuester Beitrag 16.11.00 11:14:00 von
    Beiträge: 25
    ID: 298.683
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      schrieb am 13.11.00 14:46:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nicht zu glauben aber war! ein Komunalpolitiker aus Niedersachsen, der bis in die 70-ger Jahre Mitglied der NPD war und dann in die CDU wechselte, soll nun wegen seiner Verdienste in der Politik mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden.

      Angeblich war sein Lebenslauf nicht vollständig eingereicht worden bei der Empfehlung, sodaß man die Auszeichnung jetzt nicht mehr verhindern könne.

      Steckt man son Ding nicht an? Wird die Auszeichnung von einem Computerprogramm vorgenommen, daß nicht 2000-fähig ist? Zwingen Außerirdische den Bundeskanzler, oder wer das Ding verleiht, zur Übergabe? Ich kanns nicht glauben!

      Na dann "SIEG HEIL" Deutschland
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 15:00:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      echt nicht zu glauben - die menschheit verblödet! das kommt daher, weil selbst die evolution sehr volatil geworden ist - wen wunderts??
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 15:11:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      man denkt immer es kann einen nichts mehr erschüttern und dann kommen doch wieder solche Aktionen.
      Werden wir Deutsche jetzt auch von der EU sanktioniert wie die Östereicher wegen ihres Herrn Haider?
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 15:18:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hi haispeed,

      es ist wirklich unglaublich, was da abgeht.
      Zuständige Behörde ist das Bundespräsidialamt. Das Bundespräsidialamt verlässt sich auf die Vorschläge der Behörden oder/und Organisationen, die den Bürger nach gründlicher Recherche seines Lebenslaufszur Ordenverleihung vorschlagen. Wenn die vorschlagende Behörde oder Organisation zu dämlich ist gründlich zu recherchieren ist das Ergebnis, wie in diesem Fall, mehr als beschi...

      Leider kenne ich die rechtlichen Bestimmungen nicht, die den Bundespräsidenten bzw. den/die Delegierten "zwingen," die Ordensverleihung durchzuführen. Gibts hier eine/n Jurist(in)en, der sich auskennt?

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 16:14:37
      !
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      schrieb am 13.11.00 16:37:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      @wurstmaxe

      Deinen allwissenden Stand der Dinge habe ich noch nicht erreicht und deswegen dieses Geheule! Als Schlachter bist Du ja Leid gewöhnt also lehn Dich weiter an und bleibe Ignorant.

      Hai Dickdiver
      vieleicht reicht eine Intervention im Bundespräsidialamt in Form eines Protestschreibens schon aus. Ich werde mal eine Emailadresse raussuchen und hir reinstellen, dann kann jeder der will ein Schreiben loslassen. Leider weis ich den Namen des CDU-Abgeordneten nicht, dem die Veröffentlichung galt.

      Grüße Haispeed
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 16:47:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das habe ich auf der Seite des Bundespräsidenten gefunden.

      http://www.bundespraesident.de/frameset/index.jsp

      Es gibt dort die Möglichkeit der Kontaktaufnahme per Email. Ich werd dort gleich eine Anfrage absenden!



      Der Chef des Bundespräsidialamtes

      An der Spitze des Bundespräsidialamtes steht - im Range eines Staatssekretärs - der Chef des Amtes. Bundespräsident Johannes Rau hat dazu bei seinem Amtsantritt 1999 den Juristen Rüdiger Frohn berufen, der zuvor Chef der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen war.

      Der Chef des Bundespräsidialamtes leitet das Bundespräsidialamt und ist damit für die Tätigkeit aller ihm unterstehenden Beamten und Mitarbeiter verantwortlich; er ist gleichzeitig der erste Berater des Bundespräsidenten.

      Um dieser Aufgabe gerade auch im Hinblick auf das Zusammenwirken mit der Bundesregierung gerecht werden zu können, hat der Chef des Bundespräsidialamt ständiges Teilnahmerecht an den Kabinettssitzungen. Darüber hinaus nimmt er an den wöchentlichen Koordinierungsrunden der Staatssekretäre der Bundesregierung teil. Bei den Sitzungen des Bundessicherheitsrates kommt ihm Beobachterstatus zu.


      Also dann werd ich Herrn Frohn mal anmailen.

      Grüße Haispeed
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 21:26:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Lieber Haispeed, der Ignorant dürftest Du sein, da Du offenbar nicht weißt, daß viele prominente SPD-Leute ebenfalls in der Waffen-SS waren.
      Als Beispiel kann ich Dir nennen:

      Günter Samtlebe,
      sozialdemokratischer Oberbürgermeister von Dortmund seit 1973.
      Außerdem Vorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in der BRD.
      War bis 1985 Präsident des Deutschen Städtetages.

      Samtlebe war Oberjunker in der SS-Division Hohenstaufen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 08:58:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      eben !

      die alten nazis sind in allen parteien eingetreten ! es gab ja sogar welche ,die sich in die sed verdrueckt hatten. rechtzeitiges umschwenken war halt die devise .

      aber warum sollten die denn auch nicht in die spd gehen ?

      nationalSOZIALISTISCHEdeutschearbeiterpartei.

      passt doch gut , oder ?
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 10:00:33
      Beitrag Nr. 10 ()
      Was wird dem Betreffenden denn genau vorgeworfen? Die Mitgliedschaft in der Waffen-SS? Das wäre wirklich ein bischen dünn. Die Waffen-SS war eine kämpfende Front-Truppe und keine KZ-Wächter. Hat der zu Ehrende Kriegsverbrechen begangen?
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 11:03:22
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Wurstmaxe

      wenn ich es nicht weiß und es dann erfahre bin ich halt erbost und ich habe mich deswegen geäußert. wenn man etwas weiß und nichts sagt ist man ein ignorant. oder nicht? wenn es möglich ist das solche leute heute noch oder auch überhaupt in amt und würden sind, ist das durchaus bezeichnend für die trägheit der deutschen politik. dann brauchen wir auch kein npd verbot, denn die leute kann man ausmachen. die alten braunen jedoch versuchen ihre ehemaligen idiologien zu verbergen.

      Hallo Big-Apple!

      gehts gut? lange nichts von dir gehört. freu mich!
      die waffen ss ist nicht nur eine elite kampftruppe des dritten reiches gewesen. als solche war sie z.b. auch mit säuberungsaktionen im kampfgebiet betraut. auf ihr konto gehen unzählige hinrichtungen ziviler personen egal ob juden oder polen oder russen oder franzosen usw.
      ich will dies dem betreffenden nicht unterstellen aber er gehörte dieser truppe nun mal an und das finde ich reicht aus um ihm die höchste staatliche auszeichnung zu verwehren. oder nicht?

      grüße haispeed
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 15:39:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ haispeed: Du bist einer, der alles furchtbar verallgemeinert und jeden in einen Topf schmeißt. Deine Aussage an einen anderen User:" Du bist ein Schlächter und somit Leid gewohnt" ist absolut unter der Gürtellinie.
      Nur weil jemand im Berufsleben Schlächter wäre, dürfte er nicht mehr mitreden. So sind unsere Moralisten, wenn jemand eine andere Meinung hat, am liebsten verbieten laßen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 17:51:46
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hallo Haispeed,
      hier ist ein weiterer hochrangiger SPD-Genosse:

      Jürgen Girgensohn,
      ehemals Kultusminister (1970 - 1983) in Nordrhein-Westfalen.
      Girgensohn hat einen betonten Linkskurs gefahren.
      Nahm an zahlreichen antifaschistischen Aktionen teil.

      Girgensohn war im 2. Weltkrieg SS-Rottenführer in der Division Wiking.
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 20:32:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      Bitte scherrt jetzt nicht alle über einen Kamm !
      Die Waffen-SS galt zwar als eine Elite-Einheit mit eigener
      Hirachie wurde aber mit normalen Wehrpflichtigen ausgestattet.
      Das heißt ein 17/18/19jähriger der in den letzten Kriegstagen
      eingezogen wurde konnte ohne weiteres bei der Waffen-SS landen.
      Er bekam seine Blutgruppe eintätowiert und gilt seitdem als
      Verbrecher gegen die Menschlichkeit.
      Es haben dort bestimmt genügend mitgekämft die man absolut nicht
      als Nazis bezeichnen konnte.

      Schlimm ist, wenn einige, die schon die Reife hatten um zu erkennen
      zu welchen Zwecken die Waffen-SS eingesetzt wurde. ( Partisanenbekämpfung, "Reinigung" der eroberten Gebiete usw. sich
      nicht dagegen auflehnten. Dies wäre ja in Anbetracht der eigenen
      Lebensgefahr vieleicht noch verständlich.
      Aber wenn diejenigen dann nach dem Krieg noch die SS verherrlichen,
      ihre Verbrechen leugnen und damit die Saat für weiteres Unheil legen,
      mit dem Bundesverdienstkreuz belohnt werden, dann ist etwas falsch
      in unserer Demokratie.
      (Womit ich nicht sagen will, das ich niemanden das Recht abspreche
      sich zu ändern und Irrtümer zu erkennen )
      Aber dann erst Recht sollte derjenige schon von selbst auf die
      Ordensverleihung verzichten.
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 22:02:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo, ich erinnere an diverse Politiker, ehemalige Steinewerfer und Demokratiefeinde, die heute HÖCHSTE politische Ämter bekleiden, ferner Terroristenunterstützer, die heute in Untersuchungsausschüssen sitzen, seit neustem Vorbestrafte, die imer noch Minister sind.
      Also, was solls???
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 23:28:19
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich glaube man muss sehr wohl differenzieren. So wie nicht alle Deutschen während des 2.WK Nazis waren, genausowenig haben alle Angehörigen der Waffen SS Kriegsverbrechen begangen.

      "Die Waffen-SS ist als eine Privatarmee Adolf Hitlers zu verstehen. Sie war vom ersten Tag an direkt dem "Führer", und nicht der Partei angebunden."

      Die Wurzeln

      Bereits nach Hitlers Amtsantritt 1933 stellte er seine persönliche Leibstandarte "Adolf Hitler" (LSSAH) auf. Ihre Angehörigen mußten alle, auch die späteren Waffen-SS-Angehörigen, einen Eid auf Hitler schwören. Sein Wortlaut war folgender: "Ich schwöre dir, Adolf Hitler, als Führer und als Kanzler des Reiches, Treue und Tapferkeit. Ich gelobe dir und den von dir bestimmten Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod, so wahr mir Gott helfe." Dieser Schwur bestimmte den Charakter der Leibstandarte bis hin zur eigentlichen Waffen-SS. Er war Garant dafür, daß hier eine stehende Truppe geschaffen wurde, die weder dem Staat und Partei, noch dem Reichspräsi-denten Hindenburg verantwortlich war, sondern nur Adolf Hitler. Ein wichtiger Schritt zur Errichtung einer Diktatur.

      Die Entstehung

      Im Jahr 1936 finden wir erstmals den Begriff "SS-Verfügungstruppe", die die spätere Waffen-SS darstellen sollte. Neben dieser Verfügungstruppe gibt es die sogenannten SS-Totenkopfver-bände, die anfangs als Lagerwachmannschaften (KZs und Vernichtungslager) eingesetzt, bis zum Jahr 1941 aber vollständig in die Waffen-SS eingebunden wurden. Die nachfolgenden Lagerwachmannschaften waren Männer der allgemeinen SS, die nur nominell den Status der Waffen-SS erhielten. Kern der Leibstandarte Hitlers bildeteten also die SS-Verfügungstruppe und die SS-Totenkofverbände. Sie erhielten somit als ständiger militärischer Verband einen festen Platz neben Wehrmacht und Polizei. Aus diesen beiden sollte die Waffen-SS hervorge-en. Am 17. August des Jahres 1938 stiftete ein Führererlaß große Verwirrung. Auf der einen Seite sollte die SS-Verfügungstruppe von der Wehrmacht getrennt werden, auf der anderen Seite aber auch Bindegliederzwischen beiden Organisationen geschaffen werden.

      Bestimmungen bezüglich der Trennung:

      - SS-Verfügungstruppe steht zu persönlicher Verfügung Hitlers

      - kein Bestandteil der Polizei oder Wehrmacht

      - im Frieden: Himmler als Chef dieser Einheit

      - Verband der NSDAP

      - finanziert aus den Mitteln des Polizeietats

      Bestimmungen bezüglich der Verknüpfung:

      - Anrechnung des Dienstes in der SS-Verfügungstruppe als Wehrdienst möglich

      - vom Heer mit Waffen und Gerät versorgt

      - Teilnahme der Führer der Verfügungstruppe an Lehrgängen der Wehrmacht

      - Sold und Versorgung richteten sich nach denen der Wehrmacht

      - Mobilmachungsfall: Verfügungstruppe steht unter taktischer Führung der Wehrmacht

      Den SS-Totenkopfverbänden oblag, wie bereits erwähnt, die Rolle der Wachmannschaften in den verschiedenen Lagertypen bis spätestens 1941, aber nicht die Rolle als Hitlers "Haus-truppe", also die Verfügungstruppe. Doch die SS-Verfügungstruppe wurde nie zu einer Konkurrenz zur Wehrmacht oder gar zu einer neuen politischen Armee. Diesen Wettstreit ließ Hitler erst gar nicht aufkommen, denn er konnte sich einen solchen kurz vor "seinem" Krieg partout nicht erlauben. So wurden auf die Hoffnungen und Erwartungen Himmlers und der Männer der Verfügungstruppe nicht eingegangen. Diese Einheit blieb somit ersteinmal nur die persönliche Schutzstafel Hitlers.

      Doch bei Kriegsbeginn war sie zu einem kleinen Berufsheer von rund 28 ooo Mann herange-wachsen. Die strenge Personalauslese und die gründliche, militärische und weltanschauliche Schulung hatten die Vorraussetzung für den Ruf einer Elitetruppe geschaffen, der trotz großer Erweiterungen der späteren Waffen-SS in den letzten Kriegsjahren, bis zum letzten Kriegstag gewahrt bleiben konnte.

      Hitlers Entscheidung, die SS-Verfügungstruppen doch an der Front einzusetzen, hatte zwei Beweggründe. Auf der einen Seite hatte er die Befürchtung, das "seiner" Truppe kein Respekt

      der deutschen Bevölkerung mehr zukäme, auf der anderen sollte sie durch die Verherrlichung des Nationalsozialismus dem Heer ein Beispiel geben. Hitler versicherte seinen Generalen be-reits 1940, daß der Waffen-SS nach dem Kriege, nur die Rolle einer "militarisierten Staatspoli-zei" zukomme.

      Rivalin des Heeres ?

      Ab dem Jahr 1940 wird nicht mehr von der SS-Verfügungstruppe, sondern von der Waffen-SS gesprochen. Sie wurde in den Heeresbrichten der Allierten meist mit der Kennzeichnung "fana-tisch" oder "Elitetruppe" versehen - ein Indiz für den Respekt vor diesen Einheiten.

      Hitler hatte, trotz großer Erfolge der Waffen-SS und den Ersuchen Himmlers, nie die Absicht einen vierten Wehrmachtsteil neben dem Heer, der Luftwaffe und der Kriegsmarine zu schaf-fen. Fakt ist jedoch, daß die Einheit zwar langsam, aber stetig wuchs, ab 1943 sogar sehr schnell, sie aber in der Praxis einen vierten Wehrmachtsteil darstellte, allein durch die Kame-radschaft und das Verhalten und Vorgehen der Truppe im Kampf. Hinzu kommt ihre gewaltige Dimension - 1944 war sie 6oo ooo Mann stark. Ferner sind es die ständigen Versuche die Kommandounabhängigkeit zu erreichen und ein eigenes Materialbeschaffungssystem aufzubau-en, die aber beide nur teilweise Erfolg hatten. Bei allem hin und her dürfte wohl die deutsche Kapitulation am 9. Mai 1945 in Berlin als letzte Instanz gewertet werden. Hier wurde die Waffen-SS weder eingeladen, noch offiziell erwähnt

      Die Waffen-SS kann folglich nicht als eine Rivalin des Heeres gewertet werden.

      Die Erfolge, aber auch die Folgen

      Den Titel Elitetruppen haben die Verbände der Waffen-SS, militärisch gesehen, sehr wohl verdient. Sie stellten im gesamten Krieg die besten Verbände des deutschen Militärs und waren bei jedem militärischen Abenteuers Hitlers von Anfang an dabei, man denke ans Rheinland, Österreich, Polen etc.. Im Jahre 1941 verfügt sie allein über sechs Divisionen. Aber sie de-monstrierte auch Hitlers größte Tugend: trotz einer Niederlage den Kampfgeist nicht zu ver-lieren (Paradebeispiel: Winter 1941/42 vor Moskau). Doch die Leistungen der Waffen-SS hat-ten, aus deutscher Sicht gesehen, eine Kehrseite, nämlich die hohen Verlustzahlen. Wir können davon ausgehen, daß der größte Teil der "alten" Garde an der Ostfront gefallen ist.

      Diese Entwicklung hatte zur Folge, daß die Aufnahmekriterien zum Eintritt in die Waffen-SS ganz erheblich geändert werden mußten. Ende 1942 nahm die Waffen-SS Männer auf, die le-diglich den Tauglichkeitsvoraussetzungen der Wehrmacht entsprachen. Rassische und beson-dere körperliche Ausleseprinzipien konnten und wurden nicht mehr beachtet. Der erhöhte "Menschenbedarf" führte schließlich dazu, daß ab 1943 mehr Ausländer in der Waffen-SS dienten als Deutsche - und das in Hitlers persönlicher Armee. In der Waffen-SS dienten Nie-derländer, Norweger, Dänen, Finnen, Schweizer, Schweden, Flamen, Wallonen, Franzosen und ein paar Briten, sowie Letten, Esten, Ukrainer, Kroaten, Bosniaken, Italiener, Albanier, Kau-kasier, Russen, Turko-Tataren, Aserbeidschaner, Rumänen, Bulgaren, Ungarn und einige In-der, sowie eine große Anzahl Volksdeutsche aus dem Elsaß, aus Dänemark, der Tschechoslo-wakei, Italien, Ungarn, Rumänien, Polen und Jugoslawien. Möglicherweise ist die Waffen-SS die größte Vielvölkerarmee der Welt gewesen, die jemals unter einer Flagge kämpfte.

      Aber diese massive Mobilisierung führte jedoch nicht zu einer entsprechenden Steigerung des Kampfwertes. Man kann die Waffen-SS demnach durchaus in drei verschiedene Kategorien einteilen.

      1. Die Westeuropäer, mit dem größten Anteil Deutscher, kämpfte - alles in allem - gut.

      2. Bei den Volksdeutschen schwankten die Leistungen zwischen ausgezeichnet und kümmerlich.

      3. Die Osteuropäer waren, mit wenigen Ausnahmen, wohl eher eine Last.

      Die nichtdeutschen Verbände, meist nach Nationalitäten getrennt, wurden im allgemeinen als "Waffengrenadierdivisionen der SS" bezeichnet.

      Die ursprüngliche Bestimmung wird aufgegeben

      Die Wende des Krieges im Winter 1942/43 (Stalingrad) stellte das Reich, aber auch die Zu-kunft und der Bedeutung der Waffen-SS vor neue Schwierigkeiten, ja sogar in Frage.

      Überall waren die deutschen Verbände auf dem Rückzug. Somit verlor Hitlers Konzept gegenüber der Waffen-SS als "militarisierte Polizei" nach gewonnenem Krieg an Bedeutung. Stattdessen wurde der Ruf nach einer zuverlässigen Einsatztruppe immer lauter. Hitler erkannte den Ernst der Lage ebenfalls, und veranlaßte somit die Vergrößerung der Waffen-SS - pro Jahr wurde die Kampfstärke bis zum Ende des Krieges etwa verdoppelt.

      Die eigentlichen Vorzüge lagen jedoch nicht in der Personalstärke, sie war im Vergleich zur Wehrmacht nie sonderlich hoch, sondern in ihrer besseren und moderneren Ausrüstung, der hohen Anzahl von Spezialeinheiten (1944: ein Viertel der Panzerdivisionen und ein Drittel der Panzergrenadierdivisionen) und dem höheren Kampfwert einer Waffen-SS-Einheit. Hier kommt vor allem den Panzerdivisionen eine besondere Bedeutung bei, die im wesentlichen aus Deutschen bestanden und somit die Nachfolger der "alten Garde" waren.

      Waffen-SS-Einheiten standen stets an der Spitze von Hitlers Armeen. Die wichtigste Rolle spielten sie jedoch in der zweiten Kriegshälfte. Wir können davon ausgehen, daß das Dritte Reich ohne diese Eliteverbände wesentlich schneller zusammengebrochen wäre. SS-Divisionen wurden in den letzten beiden Kriegsjahren an allen Fronten eingesetzt. Sie war die Feuerwehr des Reiches, sei es bei Charkow, in den Ardennen oder in der Normandie. Sie standen an der Spitze von Gegenangriffen, durch die der Vormarsch der Allierten zeitweilig aufgehalten oder gar zurückgeworfen wurde.

      Die Waffen-SS genoß sowohl in den eigenen, aber auch in den feindlichen Reihen große Anerkennung und Respekt (man denke an das Märchen der Alpenfestung). Doch dieser Kam-pfesgeist, ja Fanatismus forderte einen hohen Blutzoll: rund ein Drittel der insgesamt einer Million Eingesetzten fiel oder wurde zumindest schwer verwundet. Desweiteren fielen 36 Ge-nerale - etwa einer pro SS-Division.

      Wer war in der Waffen-SS ?

      Die Waffen-SS bestand, wie lange Zeit angenommen, nicht größtenteils aus aktiven Nazis. Wir können heute sagen, daß der größte Teil der aktiven Nazis in der Wehrmacht diente. In den Reihen der Waffen-SS standen junge Idealisten neben zähen Abenteurern, stumpfsinnigen Töl-peln, entmenschten KZ- und Vernichtungslagerwärtern, begeisterten Hitlerjungen, verwirrten Zwangseinberufenen, fanatischen Nazis und Tausenden von Ausländern, die wenig oder gar kein deutsch verstanden, von der NS-Weltanschauung ganz zu schweigen. Es gab also weder einen spezifischen Waffen-SS-Typ, noch wurde so gut wie keiner zur SS zwangseinberufen. Dies galt im Übrigen auch für die KZs und Vernichtungslager. Außer Zweifel steht jedoch, daß die Waffen-SS einen typischen Charakter hatte, der sie vom Heer unterschied. "Es gab vielen naiven und knabenhaften Idealsimus in den Reihen der Waffen-SS in Verbindung mit wildem Abenteuergeist." (Eugen Kogon, Der SS-Staat). Man kann sagen daß der Geist und die Bewe-gung der alten Freikorps nach dem Ersten Weltkrieg in der Waffen-SS weiterlebten.

      Die Greueltaten und die Mitverantwortung am Holocaust

      Man darf keinesfalls die Greueltaten der Waffen-SS vergessen. Es seien hier stellvertretend das Massaker unter britischen Soldaten in Le Paradis 1940, die Niedermetzelung französischer Zivilisten in Oradour 1944 und das Massaker unter amerikanischen Soldaten in Malmédy Ende 1944 erwähnt. Doch dies waren keine Morde, die auf die Nazi-Ideologie zurückgeführt werden könnten, denn die Ermordeten gehörten nicht zu den Verfolgten der Nazis. Diese Verbrechen wurden allesamt von niederen Offizieren an Ort und Stelle verübt, besessen von einer Art des Piratendenkens.

      Die Waffen-SS kann auch nicht der Beteiligung an der Massenvernichtung freigesprochen werden. Es gab, zwar nur einen schwachen, aber doch ständigen Zusammenhang zwischen der Waffen-SS und jener SS, die Hitlers Rassenpolitik vollstreckte. Es waren meist nur Einzel-aktionen wie die Auflösung des Warschauer Ghettos oder die Vernichtung der Juden in Minsk, aber auch der laufende Personaltausch zwischen den Lagerwachmannschaften und den SS-Einheiten an der Front.

      Freisprechen kann man die Waffen-SS jedoch teilweise von den Verfolgungen, Ausrottungen und Zusammentreiben der Zivilbevölkerung, Juden, Zigeuner etc. hinter den Frontlinien.

      Die meisten Verbrechen werden der Waffen-SS im Zusammenhang mit der Partisanenbe-kämpfung zu Lasten gelegt. Diese Aktionen waren nur allzu oft von der Willkür der verant-wortlichen Offizieren abhängig, man denke nur an Minsk, Charkov oder Oradour, denen zahlreiche Zivilisten zum Opfer gefallen sind.

      Die Bewertung der Waffen-SS

      Wenn wir von den falschen Anschuldigungen gegen die Waffen-SS einmal absehen, bleiben immer noch genug "Abweichungen von den Regeln der Kriegführung", um den Soldaten der SS-Divisionen den Anspruch auf "Soldaten wie alle anderen" zu verweigern.

      Ferner ist daran zu denken, daß die Waffen-SS eine andere Rolle im Krieg spielte, als ihr ei-gentlich zugeteilt worden war. Als Elitetruppe des Führers und "militarisierte Polizei" der Nazirevolution geplant, wurde sie zur Elitewaffe Hitlers. Doch die Waffen-SS schaffte es nicht aus dem Schatten ihrer Schwesterorganisation herauszutreten:

      Himmlers SS.

      Letztlich sollte noch erwähnt werden, daß es stets Unterschiede zwischen der Wehrmacht und der Waffen-SS gab. Sie sind niemals verschwunden, obgleich die Waffen-SS einige Merkmale ihres ursprünglichen Charakters einbüßte. Sie war geprägt vom nationalsozialistischem Ethos und doch war sie ein Teil der Wehrmacht. Generaloberst der Wehrmacht Heinz Guderian schrieb einmal: "Und je länger der Krieg dauerte, desto mehr wurden sie die unseren."

      Mfg
      Torsten1000
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 02:45:43
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Torsten1000,
      danke für den ersten vernünftigen Beitrag in diesem Thread.

      B.U.
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 08:50:19
      Beitrag Nr. 18 ()
      Interessanter Beitrag!
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 10:31:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wirklich interessanter Beitrag, aber
      der Vollständigkeit halber sollte erwähnt werden, das in späteren Kriegsjahren Wehrpflichtige
      eingezogen wurden- und dies stellt ja wohl nicht in jedem Falle eine "Freiwilligkeit" dar.

      Ciao Speckel
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 10:43:13
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Torsten 1000

      Danke für Deinen Geschichtsunterricht.
      Sehr interessanter Beitrag!

      Eigentlich für mich auch eine Bestätigung dafür, daß ich es als eine Verfehlung ansehe, wenn der Staat solch einem Mann diese Auszeichnung zukommen läßt. Ich will diesem Politiker nicht absprechen oder unterstellen sich nicht wandeln zu können und einen guten Job gemacht zu haben, aber sein Lebenslauf hat einen Part der die Auszeichnung von selbst verbietet. Wenn er ein so guter Mann ist müßte er das selbst erkennen.

      @Wurstmaxe

      Für den Schlächter entschuldige ich mich. Ich bin von Hause aus ein Sarkast. Aber bei einem so ernsten Thema ging das wohl etwas zu weit.

      Sorry nochmal!!!

      @Hirnhaut

      Trotzdem würde ich auch Deine Meinung gern wissen, denn außer Deiner richtigen Kritik gegen mich, hast Du nichts vermeldet. Also hab Du den Anstand, den ich nicht hatte und gib uns eine Wertfreie Meinungsäußerung.

      Grüße Haispeed
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 11:51:09
      Beitrag Nr. 21 ()
      willem de ridde hat recht in seinem beitrag !

      wenn schon ehemalige steinewerfer , koerperverletzer und raf-terror-verteidiger ministerposten etc haben , da passt es doch nur ,wenn noch ein alter nazi einen orden umgehaengt kriegt .

      und demnächst gibts doktortitel bei aldi zu kaufen !

      tolle republik !
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 13:50:01
      Beitrag Nr. 22 ()
      Erst mal vielen Dank für die Blumen. :) Nun ja, das Bundesverdienstkreuz soll Eckhoff der ja 77 Jahre alt ist, für seine Verdienste als langjähriger CDU-Kommunalpolitiker bekommen. Für Ihn spricht, das er die meisste Zeit seines Lebens in einer Demokratie gelebt hat. Gegen Ihn spricht das er in seiner Jugend bei der Waffen-SS war. Aber wie soviele Nazis, hat er sich nach dem Krieg bestimmt gewandelt, oder?

      Torsten1000
      Avatar
      schrieb am 15.11.00 14:18:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Torsten1000

      Das erkenne ich an aber er hat nun mal den Fleck auf der Weste. Sicher ist er nicht mehr der junge verblendete Waffe SS-Mann, aber es geht um das Zeichen, daß mit solch einer Auszeichnung gesetzt werden soll. Oder besser der Symbolik und da liegt die Verfehlung. Die Schlagzeile lautet nun mal "Ehemaliger Waffen SS-Mann erhält das Bundesverdienstkreuz" und nicht "Verdienstvoller CDU Politiker erhält Bundesverdienstkreuz". Das Wort ist nun mal die schlimmste Waffe, denn es schürt die Emotionen der Leser. Egal wo sie es lesen und wie sie es werten. Das ist mein Standpunkt.

      Grüße Haispeed
      Avatar
      schrieb am 16.11.00 07:48:58
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich finde, Haispeed hat recht. Eigentlich hätten diejenigen, die Eckhoff vorgeschlagen haben, genau diese negative Wirkung vorher bedenken müssen.

      Denn immerhin mußten sie doch damit rechnen, daß die Gegenseite dies (egal ob zu Recht oder zu Unrecht) für ihre Interessen ausnutzen wird.
      Avatar
      schrieb am 16.11.00 11:14:00
      Beitrag Nr. 25 ()
      dazu muessten sie aber ueberhaupt an moralische grundsaetze denken !

      und machen die das ?


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