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    .........Sturz eines Börsenstars.................... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.11.00 21:11:13 von
    neuester Beitrag 30.11.00 21:22:51 von
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      schrieb am 30.11.00 21:11:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sturz eines Börsenstars

      EM.TV-Übernahme durch Kirch wahrscheinlich

      Von Birthe Blechschmidt und Axel Höpner

      München (dpa) - Der Medienkonzern EM.TV wankt. Noch Anfang des Jahres verblüffte EM.TV-Gründer Thomas Haffa die internationale Szene, als der Selfmade- Milliardär die halbe Formel 1 und die „Muppetshow“ aufkaufte. Nach dem rasanten Fall des Börsenkurses, Unregelmäßigkeiten in der Bilanz und Gerüchten über Liquiditätsprobleme muss der einstige Börsenliebling jetzt sogar um seine Eigenständigkeit fürchten. Medienmogul Leo Kirch soll schon bereit stehen, um sich EM.TV mit einer freundlichen Übernahme einzuverleiben.


      Der Vorstandsvorsitzende des Medienunternehmens EM.TV, Thomas Haffa. Nach einem Absturz des Börsenkurses muss das Unternehmen um die Eigenständigkeit fürchten.
      dpa
      Der Lizenzhändler von Zeichentrickfilmen wagte vor drei Jahren als zwölftes Unternehmen den Gang an den Neuen Markt. Familie Feuerstein, Blinky Bill und Jogi-Bär wurden schnell zu Stars an den Finanzmärkten. Anleger der ersten Stunde konnten sich zwischenzeitlich über ein Kursplus von weit über 20.000 Prozent freuen. Wer beim Börsenstart 10.000 DM anlegte, saß Mitte 1999 bereits auf einem Paket von 1,7 Millionen DM. Der Konzern mit seinen lange Zeit dreistelligen Wachstumsraten war zwischenzeitlich mehr wert als adidas-Salomon und die Lufthansa zusammen.
      Auf den Hauptversammlungen ließ sich Haffa für seine in der Branche hoch geschätzte unternehmerische Leistung von den Aktionären feiern, bei der Fernsehmesse in Cannes und bei anderen Events tauchte er mit der eigenen Yacht auf. Der 48-Jährige hatte seine Handwerk bei Kirch gelernt und baute dort das Video-Geschäft mit auf. 1989 machte er sich selbstständig, gründete EM.TV und baute einen Programmstock von heute 30.000 halben Stunden Kinder- und Jugendprogramm auf. Die engen Bande zu seinem Ziehvater Kirch ließ er nie abreißen. Gemeinsam betreiben die Unternehmen das Gemeinschaftsunternehmen Junior TV.

      Mit zahlreichen Zukäufen, die damals angesichts der rasanten Kurssteigerungen mit der Ausgabe von immer neuen Aktien leicht finanziert waren, wollte Haffa in die Weltliga der Medienkonzerne aufsteigen und sogar den großen Disney-Konzern angreifen. Mit den beiden letzten großen Coups, der Übernahme des „Muppet Show“-Produzenten Jim Henson und der 50-prozentigen Formel 1-Beteiligung, hat sich Haffa aber nach Einschätzung von Experten übernommen. Über drei Milliarden DM kostete allein das Formel 1-Paket. Die Finanzierung des Deals könnte EM.TV jetzt nach Informationen der „Börsen-Zeitung“ das Genick brechen. Finanzkreisen zufolge solle es nur noch eine Frage von zwei bis drei Monaten sein, bis EM.TV Zahlungsschwierigkeiten bekomme.

      Noch immer ist zudem völlig unklar, wie stark die Goodwill-Abschreibungen für die Großeinkäufe den Gewinn des Konzern auf Jahre hinaus belasten werden. Zudem kann Formel 1-Impressario Bernie Ecclestone im nächsten Jahr weitere 25 Prozent an der Motorsport-Holding SLEC an EM.TV verkaufen. Doch die dafür benötigten Milliarden lassen sich nicht mehr so leicht beschaffen.

      Nicht nur deshalb stand der Aktienkurs zuletzt unter Druck. Vom Jahreshoch bei 120 Euro sackte das Papier auf weniger als 20 Euro ab. In den vergangenen Tagen machten im Vorfeld der Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen voraussichtlich an diesem Freitag Gerüchte über eine Korrektur der Planzahlen für das Jahr 2000 an den Börsen die Runde. Zuvor mussten bereits die Halbjahres-Zahlen korrigiert werden. Florian Haffa legte sein Amt als Finanzvorstand vor einigen Wochen nieder und firmiert nur noch als offizieller Stellvertreter seines Bruders.

      Offiziell rechnet EM.TV mit einem Umsatz von 1,6 Milliarden DM und einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von 600 Millionen DM. Im vergangenen Jahr lagen die Erlöse erst bei rund 320 Millionen DM. Das Wachstum resultierte zu einem großen Teil aus Übernahmen, im Kerngeschäft fielen die Zuwächse zunehmend geringer aus.

      Die Wachstumsstory von EM.TV hat wie bei so vielen anderen Unternehmen am Neuen Markt arge Schrammen erlitten. Da könnte die Stunde von Leo Kirch schlagen, auch wenn beide Unternehmen die Übernahmeverhandlungen offiziell noch nicht bestätigen wollen. Nach Einschätzung von Branchenkennern will er bei einer Übernahme von EM.TV die Formel 1 aus dem Unternehmen herauskaufen und EM.TV so Liquidität zur Verfügung stellen. Für Kirch mit seinen TV-Kanälen (ProSieben, SAT.1, DSF) und seinem weltweiten Vertriebsnetz wäre die
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      schrieb am 30.11.00 21:12:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      UFF,
      Ich dachte schon er meint mich :D
      Avatar
      schrieb am 30.11.00 21:22:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kirch stellt Börsengang im kommenden Jahr in Frage

      München (dpa) - Der Münchner Medienkonzern Kirch erwägt, den Börsengang seiner Tochter Kirch Media zu verschieben. Bislang hatte es geheißen, das Unternehmen, in dem Kirch mit den Sendern Pro Sieben, Sat 1, Kabel 1, DSF und N 24 das Fernsehgeschäft und den Lizenzhandel bündelt, solle im kommenden Jahr aufs Parkett gebracht werden. „Der Börsengang ist auch zu einem späteren Zeitpunkt vorstellbar“, sagte Dieter Hahn, Vizechef der Kirch-Gruppe, nun aber dem „Handelsblatt“. „Das hängt davon ab, wie sich die Märkte entwickeln und was wir außerdem vorhaben.“

      Zum einen stimme das Börsenumfeld derzeit nicht, begründete Hahn. Zum anderen müsse abgewartet werden, bis die Vorteile aus der Bildung einer Senderfamilie von Pro Sieben und Sat 1 voll ausgeschöpft würden. Sonst würde bei einem Börsengang „Geld verschenkt“. Bei Kirch gebe es derzeit keinen besonderen Kapitalbedarf.
      Die Kirch-Gruppe hatte im August und September Geldspritzen von insgesamt mehr als zwei Milliarden DM erhalten. Dazu beteiligte Kirch neue Gesellschafter am verlustreichen Pay-TV-Geschäft und verkaufte seine Beteiligungen an Rupert Murdochs britischer BSkyB-Gruppe. Das Geld soll in das Pay-TV-Engagement mit dem führenden deutschen Abonnentenfernsehen Premiere World investiert werden, in das Medienunternehmer Leo Kirch bereits Milliarden gesteckt hat. Bis spätestens 2003 will Kirch früheren Angaben zufolge dann seine Pay- TV-Gruppe an die Börse bringen. Derzeit wird über den Einstieg der KirchGruppe beim Medienkonzern EM.TV spekuliert.


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