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    Es wird Zeit, die Welt zu ändern - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.01.01 18:46:58 von
    neuester Beitrag 10.03.01 19:37:49 von
    Beiträge: 43
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      Avatar
      schrieb am 05.01.01 18:46:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo
      Ich möchte mal ein paar Anstöße geben und werde deshalb
      Zitate und Quellen reinstellen, die ich (als überzeugter Rohköstler,
      das ist jemand, der NUR ROHE SACHEN isst, und deshalb also
      auch Vegetarier, Veganer ist) für wichtig halte.
      Es wird lange dauern, aber die Welt läßt sich ändern....


      Punkt 1)
      Enquete-Kommision

      Untersuchungs-Kommision des Deutschen Bundestages zum Schutz der Erdatmosphäre.

      Durch die Senkung des Fleischkonsums auf ein auch der Gesundheit förderliches Mass könnten ein viertel oder mehr der klimarelevanten Emissionen vermieden werden. Der Übergang zu
      einer stärker pflanzlich orientierten Ernährung eröffnet somit das mit Abstand grösste Einsparpotential (bis zu 100 Mio. t CO2-Äquivalente) im Ernährungssystem. Darüber hinaus würden die
      volkswirtschaftlichen Folgekosten der ernährungsbedingten Krankheiten (50 Mrd. DM/Jahr) erheblich reduziert.

      Bezogen auf die Klimabelastung ergibt sich bei der fleischhaltigen Komponente (z.B. Frikadelle) die 13fache Menge an CO2-Äquivalenten gegenüber der fleischlosen Komponente (z.B.
      Getreidebratling).

      WIR haben es also in der Hand, durch UNSER VERHALTEN UNSERE Umwelt zu sichern!
      UNSER KONSUM bestimmt den MARKT!

      Bis bald
      UltraGuru
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 18:50:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wie?
      dein KONSUM ist an der Börse?
      ;-))
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 18:57:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Okay, Puts auf Mc.Donald`s und dann nie mehr hingehen...
      ...obwohl, viele fahren ja hin !

      Ich meide das Zeug sowieso !

      ...Und wenn man schon über Emissionen spricht, dann bitte auch keine "Neuemissionen" mehr !

      Tr.
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 18:59:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Du meinst weil Kühe so oft pupsen soll ich kein Fleisch mehr essen?
      Ich finde man kann es auch übertreiben.
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 19:01:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      guter beitrag - aber glaube mir, die deppen essen weiter fleisch. vom fleisch sind ja mittlerweile 98% wasser, der rest ist mit bse durchsetzte chemie. die natürliche auslese wird durch künstliche befruchtung unterbrochen, schweine leben im durchschnitt noch knapp 160 tage bevor sie gefressen werden. leider triffts immer die falschen, aber über creuzfeld-jacob fälle darf keiner mehr jammern. Leider !

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      Avatar
      schrieb am 08.01.01 07:13:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Punkt 2) Hunger und Gentechnik--

      Gentechnik - kein Mittel gegen den Hunger?

      Florian Rötzer 10.05.1999

      Ein Bericht warnt vor den Auswirkungen gentechnisch veränderten Saatguts und der Terminatortechnik in
      den Entwicklungsländern

      In England gärt seit längerer Zeit der Streit um Gentechnik und Gen-Lebensmittel, liebevoll auch "Frankenstein
      Food" genannt. Die Dritte-Welt-Hilfsorganisation Christian Aid hat nun in einem Bericht "Selling Suicide: Farming,
      False Promises and Genetic Modification in the Developing World" nachgeschlagen, in dem gesagt wird, daß
      gentechnisch veränderte Pflanzen für die Beendigung des Hungers auf der Welt bedeutungslos seien, dafür aber
      wenigen Firmen eine überwältigende Macht verleihen und vor allem die Unabhängigkeit kleiner Bauern bedrohen
      könnte.




      800 Millionen Menschen leiden gegenwärtig nach dem Bericht, der sich auf Untersuchungen in Brasilien, INdien und Äthiopien
      stützt, an Hunger - und die Gentechnologie könnte mit wachsender Bevölkerung in den armen Ländern den Hunger noch größer
      werden lassen: "Gentechnisch veränderte Pflanzen schaffen klassische Voraussetzungen für den Hunger. Lebensmittelvorräte,
      die lediglich auf einigen Varianten von patentierten Getreidearten basieren, stellen die schlimmste Möglichkeit der
      Nahrungssicherung dar. Den Ärmsten drohen größere Abhängigkeit und Marginalisierung."

      Kritisiert wird vor allem die Entwicklung von "Terminator-Samengut", das die Bauern dazu zwingt, zu jeder Aussaat neues
      Saatgut zu kaufen, weil es steril ist. 80 Prozent des Getreides werden bislang in den Entwicklungsländern aus Samen der
      letzten Ernte angebaut. Die sowieso oft bereits verschuldeten kleinen Bauern könnten durch die Verbreitung der Gen-Samen und
      durch die Konkurrenz mit den großen Betrieben in den Ruin getrieben werden. Nur 10 Konzerne kontrollieren gegenwärtig 85
      Prozent des Marktes an gentechnisch veränderten Nutzpflanzen.

      Während bislang gentechnisch veränderte Pflanzen wie Soya, Mais, Tabak oder Baumwolle vorwiegend in den USA, China,
      Kanada und Argentinien angebaut werden, drängen die Biotechnologiefirmen derzeit in die Entwicklungsländer, die, so der
      Bericht, zum neuen "Schlachtfeld" würden. 50 gentechnisch veränderte Pflanzen werden gerade in 30 Entwicklungsländern
      getestet. Der Konzern Monsanto hat allein für eine Milliarde Dollar Saatgutfirmen in Brasilien aufgekauft und plant dort eine
      Fabrik zur Herstellung von Pestiziden für seine Pflanzen. Auch in Indien ist der Konzern aktiv, und er beabsichtigt den Kauf der
      amerikanischen Delta and Pine Land Company, die zusammen mit dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium eine
      Terminatortechnik zum "Schutz" der Gene entwickelt haben ( Terminatortechnik). Terminatortechniken, die für den Bericht
      allein den Profitinteressen der Konzerne dienen, scheinen im Kommen zu sein.

      Der Bericht warnt, daß nur die großen High-Tech-Landwirte wirklich von der Gentechnologie profitieren werden, und fordert dazu
      auf, die Förderung der Entwicklung von gentechnisch veränderten Getreidearten 5 Jahre lang pausieren zu lassen und alle
      Gelder in die Entwicklung der organischen Landwirtschaft zu stecken. Untersuchungen in Indien hätten gezeigt, daß allein eine
      Landreform und bessere Bewässerungssysteme die Ernte um 50 Prozent wachsen lassen würden, während gentechnisch
      veränderte Pflanzen nur einen Anstieg von 10 Prozent ermöglichen.

      Erst vor kurzem hatte die Asian Development Bank in dem Bericht "Rural Asia: Beyond the Green Revolution" davor gewarnt,
      daß neben anderen Maßnahmen ohne den Einsatz der Gentechnologie die ärmsten Ländern einer wachsenden
      Hungerkatastrophe entgegen sehen müßten. Da die Gentechnik aber in der Hand von einigen weltweit operierenden Konzernen
      stehe, wurde dazu aufgefordert, mehr Gelder in die öffentliche Forschung zu investieren, damit die Gentechnologie auch wirklich
      den Armen zugute komme. Bis zum Jahr 2025 müßte die Nahrungsmittelproduktion um 70 Prozent zunehmen, um der
      wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Der Bedarf an Land und Wasser wird weiterhin zunehmen, gleichzeitig würde der
      Kampf gegen die sinkende Ertragsfähigkeit des Bodens und die zunehmende Erosion immer wichtiger. Noch leben trotz des
      explosiven Wachstums der Städte 2 Milliarden Menschen in Asien auf dem Land, die meist arm sind. In Südasien alleine muß
      eine halbe Milliarde Menschen von eine halben Dollar täglich leben. Wenn die Nahrungsmittelproduktion nicht gesteigert werde,
      drohen soziale Konflikte. Der Generelsekretär der OECD, Donald Johnson, ist der Meinung, daß gerade die Enwicklungsländer
      den größten Bedarf an Biotechnologie hätten. Überdies werde mit resistenten Pflanzen die Menge an Pestiziden in hohem
      Ausmaß reduziert: "Die einfache Tatsache ist, daß die sogenannten traditionellen Landwirtschaftstechniken
      umweltverschmutzend sind."

      Monsanto hat auf den Bericht von Christian Aid schnell reagiert. Der Konzern verstehe sich so, daß er sowohl kleinen als
      auch großen Landwirten helfen wolle, die Qualität, Menge und Verfügbarkeit der Nahrungsmittel zu verbessern. Biotechnologie
      sei "größenneutral" und erhöhe bei großen und kleinen Bauern die Erträge. Auch für kleine Bauern könnte die Verwendung von
      gentechnisch veränderten Pflanzen ökonomisch sinnvoll sein, da man weniger Zeit und Pestizide bei den resistenten Pflanzen
      benötige. Letztendlich aber liege es, so der Konzern, an den Bauern selbst, ob sie Gen-Samengut überhaupt verwenden wollen.
      Würde man mit den heutigen Anbaumethoden die doppelte Zahl der Menschen ernähren wollen, was ungefähr in 40 Jahren der
      Fall sei, bräuchte man mehr als doppelt soviel Land. Letztes Jahr hätten in China bereits 650000 Bauern die Monsanto
      Bollgard-Baumwolle angepflanzt, wobei 90 Prozent der Samen gegenüber 40 Prozent bei normalen Samengut gekeimt hätten
      und keine Pestizide benötigt worden seien.

      Überdies habe Monsanto noch kein Patent für die Terminatortechnik eingereicht. Man wolle zwar die Firma aufkaufen, die eine
      solche "theoretische" Möglichkeit entwickelt habe, aber man werde keine Entscheidung über die Kommerzialisierung dieser
      Technik fällen, bevor ihre Auswirkungen nicht öffentlich diskutiert worden seien. Man stehe bereits in Kontakt mit InterAction,
      einer Dachorganisation von Entwicklungshilfegruppen, um zu erörtern, wie, unter welchen Bedingungen und von wem diese
      Technik eingesetzt werden könnte.

      Einen Dämpfer könnten die optimistischen Voraussagen über die Effektivität von gentechnisch gegen Schädlinge resistent
      gemachten Pflanzen allerdings durch neue Forschungsergebnisse erhalten. Ein Experiment an der Kansas State University
      haben gezeigt, daß Insekten - in diesem Fall der Bohrkäfer, der Mais befällt - nicht nur sehr viel schneller gegen in Pflanzen
      eingebrachte Insektizide immun werden, als man bisher dachte, sondern diese Immunität auch weitervererben können. Ursache
      sei, so die Wissenschaftler in Science, daß bei gentechnisch veränderten Pflanzen diese stärker als gewöhnlich dem
      Insektizid ausgesetzt werden, was ähnlich wie Bakterien zu einer Immunisierung führe. Bislang wurde das Experiment allerdings
      nur unter Laborbedingungen durchgeführt.


      Quelle: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2830/1.html

      Ein schönes Zitat, was ich gefunden habe:
      "An den Genen rumzubasteln ist so, als ob man einem DreiJährigen den ZündMechanismus einer KernWaffe zum Spielen und
      Auseinandernehmen gibt - mit aufmontiertem SprengKopf. "

      UND:
      Hunger: Kinder sind die ersten Opfer
      Ärzte ohne Grenzen behandelt jeden Monat Tausende von Kindern, die an Unterernährung leiden. Sie sind am stärksten betroffenen, wenn es in Bürgerkriegen oder
      nach verheerenden Überschwemmungen und anderen Katastrophen zu Hungersnöten kommt. Besonders bei den unter Fünfjährigen führt Unterernährung schnell zum
      Tod.
      Unterernährung ist weltweit die größte Gefahr für Kinder. Bei 55 Prozent der schätzungsweise zwölf Millionen Kinder, die in Entwicklungsländern jedes Jahr sterben,
      liegt die Ursache darin, daß die Kinder nicht ausreichend ernährt und damit anfällig für Krankheiten aller Art sind.

      Quelle: http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/seiten/publikationen/akut/…

      Aha:
      Zulassung fur 21 Sorten von Gen-Getreide beantragt

      Hannover (dpa) - Beim Bundessortenamt in Hannover ist bis April die
      Zulassung von 21 gentechnisch veranderten Getreidesorten beantragt
      worden. Es handele sich um neun Sorten von Winterraps, sieben
      Zuckerruben- und funf Maissorten, berichtete die Behorde. Durch
      Gentechnik soll das Getreide Unkrautvernichtungsmittel besser vertragen
      oder resistent gegen Pflanzenkrankheiten sein.

      Bisher wurden nach Angaben des Amtes noch keine gentechnisch
      veranderte Sorte in Deutschland zugelassen. In anderen EU-Staaten seien
      zwar schon Mais- und Kartoffelsorten genehmigt worden, das Saatgut durfe
      aber noch nicht frei in den Verkehr gebracht werden. Das Bundessortenamt
      hat aber fur das Jahr 2000 beschrankte Mengen von Mais-Saatgut fur
      Anbauversuche freigegeben.

      (C)dpa

      ALTERNATIVE::
      Globale Gerechtigkeit

      Der größte Teil (60-80%) der europäischen Getreideproduktion wird an die Tiere in der Massentierhaltung verfüttert. Da diese Menge jedoch bei weitem nicht
      ausreicht, werden Tonnen von Getreide, Bohnen und Ölsaaten aus den Trikontländern (sog. 3. Welt) importiert, damit die EuropäerInnen täglich
      Fleisch/Milch/Eier bekommen. Von diesem Futtermitteln, insbesondere dem Getreide, das zur Fleisch/Milch/Eier-"Erzeugung" für nur eineN EuropäerIn
      nötig ist, könnten im Trikont 17 Menschen leben. Wenn der Konsum von Tierprodukten nur ca 10% eingeschränkt würde, gäbe es keinen Hunger auf
      diesem Planeten.
      mehr unter: http://www.free.de/vegan/

      PS: Ich bin inzwischen zwar der Überzeugung (aufgrund meiner eigenen Erfahrung)
      das Getreide nicht so gesund ist, wie erzählt wird, aber es ist interessant
      zu erkennen, das die Erde mehr als genug Nahrung für alle hat.
      Wir brauchen also gar keine grüne Revolution (Gentechnik).

      Gruß UltraGuru
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 07:24:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Punkt 3

      Kosmetik-Test: Giftig und Tragisch
      Tierversuche # 4:

      Nach Schätzungen leiden und sterben alljährlich etwa 14 Millionen Tiere allein in den USA in schmerzvollen Tests, um die "Sicherheit" von Kosmetika und Haushaltsprodukten zu
      bestimmen. (1) Substanzen - von Lidschatten über Seife bis hin zu Möbelpolitur und Backofenreiniger - werden an Kaninchen, Hunden und anderen Tieren getestet, ungeachtet der
      Tatsache, daß die Testergebnisse in keiner Weise dazu beitragen, Verletzungen oder Erkrankungen beim Menschen zu verhindern oder diese zu behandeln.

      Der Draize-Test Seit 1944 wurde der Draize- Augenreizungstest als Standardtest für Substanzen verwendet, die in das menschliche Auge gelangen könnten. (2) Bei diesem Test
      werden Substanzen in Form von Flüssigkeiten, Flocken, Körnern oder als Pulver in die Augen einer Gruppe Albino-Kaninchen gebracht. Die

      Tiere werden in Boxen gepackt, aus denen lediglich ihr Kopf hervorschaut, zur völligen Bewegungslosigkeit verdammt. Sie erhalten während dieser Tests gewöhnlich keinerlei
      Schmerzmittel.
      Nachdem man den Tieren die Substanzen in die Augen gebracht hat, protokollieren Labormitarbeiter den Schaden am Augengewebe in bestimmten Zeitabständen über eine Dauer
      von 72 Stunden. Die Reaktionen auf die Substanzen reichen von geschwollenen Augenlidern, entzündeter Iris, Geschwürbildung, Blutungen und massiven Zerstörungen bis hin zu
      Erblindung.
      Während der Tests werden die Augenlider der Kaninchen mit Klammern offen gehalten. Viele Tiere brechen sich das Genick in ihrem Kampf und dem Versuch zu entkommen. Die
      Labormitarbeiter, die die Draize-Tests durchführen, machen keinerlei Anstalten, die Kaninchen zu behandeln oder Gegenmittel zu den Testsubstanzen zu suchen, daher trägt der
      Test in keiner Weise dazu bei, mögliche Verletzungen des Menschen zu verhindern oder zu behandeln.

      Test der akuten Toxizität

      Tests zur akuten Toxizität - gewöhnlich LD50 Test genannt - bestimmen die Menge einer Substanz, die einen Teil einer Gruppe von Testtieren - meist die Hälfte dieser Tiergruppe -
      tötet.
      In diesen Tests wird den Tieren mit Gewalt eine Substanz über eine Röhre in den Magen gepumpt oder über ein Loch, das ihnen in den Hals geschnitten wurde, eingeflößt. Sie
      kann auch unter die Haut, in eine Vene oder den Bauchfellüberzug injiziert werden, mit dem Essen verabreicht oder über eine Maske eingeatmet werden, oder sie wird in die Augen,
      in Rektum oder Vagina appliziert.
      Die Experimentatoren beobachten die Reaktionen der Tiere: u.a. Krämpfe, schwere Atmung, Durchfall, Verstopfung, Abmagerung, Effloreszenz, abnorme Körperhaltung sowie
      Blutungen aus Augen, Nase oder Mund. (3)
      Der gängige LD50-Test (Test mit letaler Dosis von 50%) wurde 1927 entwickelt. Die LD50-Testdauer wird fortgeführt, bis 50% der Tiere sterben, gewöhnlich innerhalb von zwei bis
      vier Wochen.

      Alternativen zu Tierversuchen

      Tierversuchsfreie Testmethoden haben sich als zuverlässiger und weniger kostspielig erwiesen als Tierversuche. Zu den Alternativmethoden gehören Zellkulturen, Hornhaut- und
      Hautgewebekulturen, Hühnereimembranen, Horn- haut von Augenbanken sowie ausgeklügelte Computer- und mathematische Modelle. Firmen haben ferner die Wahl, ihre Produkte
      unter Verwendung der vielen Inhaltsstoffe oder Zutatenkombinationen herzustellen, die von der Vereinigung für Kosmetika, Toilettenartikel und Parfüms als sicher bestimmt wurden.

      Letal aber legal

      Kosmetik- und Produkttests an Tieren sind vom Gesetz nicht zwingend vorgeschrieben. In den USA verlangt die Nahrungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) lediglich, daß jede Zutat
      in einem kosmetischen Produkt "adequat auf ihre Sicherheit überprüft sein muß", bevor es auf den Markt gebracht wird, oder das Produkt muß mit einem Warnhinweis versehen
      sein, der besagt, daß es nicht auf seine Sicherheit geprüft wurde. Die FDA besitzt keine Befugnis, irgendwelche speziellen Produkttests zu verlangen. Die Testmethoden werden
      von den Herstellern der Kosmetika und Haushaltsprodukte festgelegt, wobei die Testdaten nur dazu verwendet werden, die Firmen im Falle einer Klage gegenüber rechtlichen
      Ansprüchen seitens der Verbraucher zu schützen.

      Mitgefühl in Aktion

      Eine wachsende Zahl an Herstellern mit sozialem Verantwortungsbewußtsein hat die Grausamkeiten der Tierversuche erkannt. Mehr als 550 Firmen bieten bereits sichere und
      effektive Kosmetika, Haushaltsprodukte und Artikel des persönlichen Bedarfs an, die nicht an Tieren getestet wurden. Konsumenten spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum
      geht, grausame Testmethoden abzuschaffen, indem sie nur noch tierversuchsfreie Produkte kaufen und ihren Protest bei denjenigen einlegen, die immernoch Tierversuche
      durchführen.



      Eine Liste von Firmen, die keine Versuche an Tieren durchführen, kann gegen DM 3,00 für Rückporto (in Briefmarken) bei PETA-Deutschland e.V. angefordert
      werden.

      (1) Rowan, A.N. Of Mice, Models, & Men: A Critical Evaluation of Animal Research (Albany: State Universitzy of New York Press, 1984).
      (2) Pratt, D. Alternatives to Pain in Experiments On Animals (Argus Archives, 1980).
      (3) Ibid.


      Arzneimittel-Tests: Nutzloses Tierleid

      Tierversuche # 7:

      Mehr als 205.000 neue Arzneimittel werden alljährlich weltweit vermarktet (1), die meisten von ihnen, nachdem sie auf die altertümlichste und unzuverlässigste Weise "getestet"
      worden sind, nämlich im Tierversuch. Das derzeitige System der Arzneimitteltests bringt die Verbraucher in eine gefährliche Lage. Nach Angaben des US-Rechnungshofes
      verursachten mehr als die Hälfte der in den USA verschreibungspflichtigen und von der FDA, der amerikanischen Nahrungs- und Arznei-mittelbehörde, zwischen 1976 und 1985
      zugelassenen Medikamente ernsthafte Nebenwirkungen, die dazu führten, daß diese Arzneimittel später entweder mit neuen Beipackzetteln versehen oder ganz vom Markt
      genommen werden mußten. Medikamente, die für Kinder zugelassen wurden, zeichneten sich dabei, im Vergleich zu den übrigen Medikamenten, durch doppelt so häufige Risiken
      aus. (2)

      Gefährliche Unterschiede Viele Ärzte und Wissenschaftler sprechen sich zwischenzeitlich ganz offen gegen diese altmodischen Verfahren aus. Sie weisen dabei besonders darauf
      hin, daß unzuverlässige Tierversuche es nicht nur möglich machen, daß gefährliche Arzneimittel auf den Markt und somit in die Hände der Allgemeinheit gelangen, sondern auch,
      daß sie eine Vermarktung von möglicherweise effektiven Medikamenten verhindern. So wäre beispielsweise Penicillin nie auf den Markt gekommen, wenn es an Meerschweinchen,
      einem gängigen "Labortier", getestet worden wäre, denn Penicillin ist für diese Tiere tödlich. Aspirin tötet Katzen, und Morphium - ein Beruhigungsmittel für den Menschen - wirkt
      stimulierend auf Katzen, Ziegen und Pferde.
      Die Reaktionen eines Arzneimittels auf den Menschen können nicht anhand von Versuchen am Tier vorausgesagt werden, da verschiedene Spezies - und auch innerhalb einer
      Spezies ein Individuum verglichen mit einem anderen - völlig unterschiedlich auf Medikamente reagieren. Das britische Gesundheitsministerium schätzt, daß nur eine von vier
      toxischen Nebenwirkungen, die bei Tieren auftreten, tatsächlich auch bei Menschen zu verzeichnen sind. Practolol, ein Medikament gegen Herzerkrankungen, das den Tierversuch
      "bestanden" hat, läßt den Menschen erblinden und wurde vom Markt genommen.
      Arsen, das auf Menschen toxisch wirkt und Krebs erzeugt, hat bei keiner anderen Spezies Krebs erzeugt. Chlomiphene verringert die Fruchtbarkeit bei Tieren, verursacht beim
      Menschen aber einen Eisprung. Der Entzündungshemmer Phenylbutazon baut sich beim Menschen neunmal schneller ab als beim Rhesusaffen. (3)
      Diethylstilbestrol (DES), ein an Tieren getestetes Medikament zur Vermeidung von Fehlgeburten, verursachte Krebs und angeborene Schäden beim Menschen, bevor seine
      Verwendung untersagt wurde. Viele Arthritismedikamente, die den Tierversuch bestanden haben, darunter auch Felden (4) und Flosint (5), mußten vom Markt genommen werden,
      da sie beim Menschen schwere Nebenwirkungen bis hin zum Tod verursachten.
      Wissenschaftler, die 1993 daran beteiligt waren, ein Medikament gegen Hepatitis zu testen, das zu fünf Todesfällen führte, wurden von einem Ausschuß des Institute of Medicine
      entlastet, was in direktem Widerspruch zu den Ergebnissen der FDA steht. Während der Tests von Fiauluridin (FIAU) behauptete die FDA, daß die Wissenschaftler und ihre
      Sponsoren zahlreiche Verstöße gegen Bundesregelungen für die Durchführung von klinischen Tests begangen hätten, einschließlich demjenigen, Gegenreaktionen nicht schnell
      genug zu erkennen und zu melden. Dr.Morton Schwartz, der Vorsitzende des Komitees des Institute of Medicine und Professor an der Harvard Medical School meinte: "Die
      Ergebnisse früherer Tierversuche unter Verwendung verschiedener Dosen und Zeitdauern zeigten die lebensbedrohlichen Nebenwirkungen des Medikamentes nicht auf." (6)
      Experimentatoren, die sich auf Tiere stützen, sind schlechter imstande, Symptome wie Gefühlsschwankungen, Schwindel, Übelkeit und andere wichtige, aber weniger
      offensichtliche Zustände zu erfassen. Tiere sind nicht in der Lage, dem Experimentator zu sagen, wie sie sich fühlen, eine notwendige Information, um entscheiden zu können, ob
      ein Arzneimittel für menschliche Patienten geeignet ist.
      Das britische Journal Nature berichtet, daß 520 von 800 Chemikalien, also 65 Prozent, die an Ratten und Mäusen getestet wurden, bei diesen Krebs verursachten, nicht jedoch
      beim Menschen. Derselbe Bericht zeigte außerdem unterschiedliche Ergebnisse zwischen den Ratten und den Mäusen, die für den Test derselben Substanz herangezogen worden
      waren. (7) Es kostet etwa DM 2 Millionen, um nur eine einzige Substanz an Ratten und Mäusen zu testen. Milliarden werden dann noch ausgegeben, um die Verwendung und
      Beseitigung derjenigen Chemikalien zu regeln, die sich im Tierversuch als gefährlich herausgestellt haben - Chemikalien wie z.B. Saccharin und Cyclamate (Süßstoffe), die
      tatsächlich aber nur ein geringes oder gar kein Risiko für den Menschen bedeuten. (8)

      Ignorierte Ergebnisse

      Unvorteilhafte Ergebnisse aus Tierversuchen verhindern noch lange nicht, daß ein Arzneimittel für den Menschen auf den Markt kommt. Aus den Tests haben sich bereits so viele
      Unterschiede hinsichtlich der Wirkung von Chemikalien bei Tieren und Menschen ergeben, daß die Regierung und auch die Verantwortlichen der Industrie oft schon gar nicht mehr
      entsprechend den Ergebnissen der Tierversuche handeln. (9) Das Akne-Medikament Accutan wurde vermarktet, obwohl es bei Ratten angeborene Schäden verursachte. Ein
      winziger Warnhinweis wurde auf dem Arzneimittel angebracht. In diesem Falle spiegelten die Ergebnisse der Tierversuche allerdings wirklich die Reaktion beim Menschen wider,
      und so kamen Hunderte von Kindern mit angeborenen Defekten auf die Welt, die von Accutan verursacht wurden. (10) Trotzdem ist das Medikament immer noch auf dem Markt.

      Unnötige Medikamente

      Pharmazeutische Unternehmen sind ein Geschäftszweig, der Profit machen will. Dies wird erzielt, indem man eine große Anzahl von Medikamenten vermarktet, von denen viele
      reine Kopien bereits erhältlicher Mittel sind.
      Ein Bericht der Health Action International zeigt, daß "von 546 auf dem Markt befindlichen Produkten gegen Husten und Erkältungen...., ganze 456 unsinnige Kombinationen
      darstellen. Die Verwendung von Dreiviertel der 356 Schmerzmittel auf dem Markt sollte erst gar nicht empfohlen werden, da sie gefährlich, ineffektiv, unsinnig oder unnötig teuer
      sind." (11) Von den Millionen Medikamenten auf dem Markt, werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ganze 200 als wirklich notwendig erachtet. (12) Nach Angaben der
      FDA verfügten 84 % der neuen Arzneimittel, die von den 25 größten Pharmakonzernen hergestellt wurden, über nur geringfügiges bis überhaupt kein Potential für eine verbesserte
      Patientenbehandlung. Nur 3 % wurden als wirklich bedeutende Fortschritte eingeschätzt. (13)

      Sicherheit der Tests

      Solange sich die Pharmaindustrie Jahr für Jahr Tausende neuer Medikamente auf den Markt wirft, muß die Öffentlichkeit auf die Verwendung zuverlässiger Testmethoden ohne
      Versuche an Tieren drängen, um die Sicherheit dieser Arzneimittel zu gewährleisten. Solche ausgeklügelten, zuverlässigen Testmethoden existieren bereits. Nach Angaben von
      Dr.Dallas Pratt, "wurden viele Systeme, die entweder tierische oder menschliche Zellen oder Organkulturen sowie Pflanzenmaterial und Mikroorganismen verwenden, vor allem nach
      den Gesichtspunkten entwickelt, daß sie schnell und kostengünstig sind und zwischen solchen Chemikalien unterscheiden können, die sich durch ein hohes toxisches Risiko
      bzw. eine relative Unschädlichkeit auszeichnen."(14) Extrem komplexe mathematische Systeme und Computer-Modelle können eingesetzt werden, um die spezifischen Probleme,
      die bei der Verwendung eines Arzneimittels beim Menschen auftreten können, noch weiter zu definieren.
      Trotz der Ungenauigkeiten der Tierversuche und der Tatsache, daß viele gefährliche Medikamente vom Markt genommen werden mußten, obwohl sie Tierversuche ohne Probleme
      bestanden hatten (wie z.B. das zuvor bereits erwähnte FIAU), verlangt die FDA auch weiterhin Versuche am Tier, bevor ein Medikament in den USA vermarktet werden darf.

      Was Sie tun können

      Heutzutage verfügen wir über umfangreiches Wissen, um viele Erkrankungen des Menschen zu vermeiden, vor allem dadurch, daß wir Hormon- und Chemikalien-belastete Fleisch-
      und Milch- produkte aus unserer Ernährung eliminieren, Tabakwaren und andere Krebserreger verbannen und uns gegen gefährliche Pestizide und umweltverschmutzende Stoffe
      verwehren. Wie Dr.John A.McDougall betont: "Daß die derzeitigen Behandlungsmethoden in den meisten Fällen zu keiner Heilung oder keiner Verbesserung der gesundheitlichen
      Situation führen, liegt vor allem daran, daß sie die Ursachen nicht angehen. Die schädlichen Bestandteile der (fleischhaltigen) Ernährung und der Lebensweise... fördern
      Erkrankungen und ein ungebremstes Fortschreiten derselben. Die aktuellen Therapien zielen vornehmlich auf eine Behandlung der Symptome und der äußeren Anzeichen ab,
      weniger jedoch auf eine Beseitigung der Ursache, die der Erkrankung zugrundeliegt." (15)
      Bewußt lebende Menschen sind aufgefordert, sich gegen unsinnige und ungenaue Versuche an Tieren zu verwehren und stattdessen eine auf Menschen basierende Forschung und
      Behandlung zu fordern, z.B. auch durch genaue und umfangreiche Patientenbefragungen. Die Nationale Gesundheitsbehörde, National Institutes of Health, der weltgrößte Finanzier
      wissenschaftlicher Arbeit sowie Gesundheitsbehörden weltweit, müssen dazu angehalten werden, mehr Mittel für Präventivprogramme und eine am Menschen orientierte Forschung
      zur Verfügung zu stellen.
      Zwischenzeitlich sollten Sie versuchen, Medikamente wirklich nur dann zu kaufen und einzunehmen, wenn es unbedingt erforderlich ist, denn halten Sie sich bitte immer vor Augen,
      daß der Verkauf von Arzneimitteln letztendlich auch ein profitables Geschäft ist. Und falls Sie tatsächlich ein Medikament einnehmen müssen, fragen Sie bitte Ihren Arzt vorher,
      was klinische Studien über dieses Arzneimittel aussagen, nicht was Tierversuche ergeben haben.


      (1) Ruesch, Hans, Naked Empress: Or the Great Medical Fraud, 1982.
      (2) Gladwell, Malcolm, "Serious Side Effects Linked to Many Approved Drugs." Washington Post, May 28, 1990.
      (3) "Fewer Test Animlas Could Mean Safer Drugs," Economist, Feb. 5, 1983.
      (4) "Doctors Get Warning of Drug Hazard," Guardian, Dec. 23, 1985.
      (5) "Arthritis Drug Banned," Guardian, Dec. 14, 1983.
      (6) McGinley, Laurie, "Review Exonerates Researches in Test of Hepatitis Drug That Led to 5 Deaths," Wall Street Journal, March 17, 1995.
      (7) "Information Value of the Rodent Bioassay," Nature, Vol. 336, Dec. 15, 1988.
      (8) Brinkely, Joel, "Animal Tests as Risk Clues: The Best Data May Fall Short," New York Times, March 23, 1993.
      (9) Ibid.
      (10) Kolata, Gina, "Anti-Acne Drug Faulted in Birth Defects," New York Times, April 22, 1988, p. A1.
      (11) Health Action International press release and "Problem Drugs" pack, May 13, 1986.
      (12) Sharpe, Robert, The Cruel Deception, 1988.
      (13) Wachsmann, Harvey F., "Regulate the Drug Monopolies." New York Times, Jan. 16, 1993.
      (14) Pratt, Dallas, Alternatives to Pain in Experiments on Animals, 1980.
      (15) McDougall, John, M.D., McDougall`s Medicine, 1985.

      Krebs: Warum wir den Kampf verlieren

      Tierversuche # 10:

      Seit Präsident Richard Nixon 1972 das Gesetz zur Krebsbekämpfung unterzeichnet und damit dem Krebs in den Vereinigten Staaten den Krieg erklärt hat, hat sich dieser Kampf
      als verlorene Schlacht erwiesen. Seit 1971 hat das Nationale Krebsinstitut (National Cancer Institute, NCI) mehr als 7 Milliarden Dollar ausgegeben, und die amerikanische
      Krebsgesellschaft (American Cancer Society, ACS) hat ihre jährlichen Einnahmen aus öffentlichen Zuschüssen verdoppelt.(1) Alljährlich werden in den USA 30 Milliarden Dollar für
      die Krebsforschung, die Früherkennung und Behandlung ausgegeben (2), jedoch bleibt Krebs landesweit in den USA Todesursache Nr. 2.

      Prävention ist möglich

      Gemäß der Weltgesundheitsbehörde (WHO) könnten 90% aller Krebsfälle verhindert werden, jedoch wird weniger als ein Viertel Prozent des Etats des Nationalen Krebsinstitutes
      für Prävention ausgegeben. Klinische Studien haben bewiesen, daß die meisten Krebsfälle durch Rauchen, zu fettes und zu tiereiweißreiches Essen und zu viele künstliche
      Farbstoffe und andere Zusätze in Lebensmitteln ausgelöst werden.
      Dr. Frank Rauscher, der Senior- Vizepräsident der ACS Forschung, gibt an, daß "die Prävention von Krebs eine wesentliche Herausforderung darstellt......, da in dieser die letzte
      Hoffnung liegt, Krebs unter Kontrolle zu bekommen." (3)
      Das Ärzte-Kommitee für verantwortungsbewußte Medizin (Physicians Committee for Responsible Medicine, PCRM) ist eine stetig wachsende Organisation, die sich für die
      Prävention von Krebs einsetzt und tierversuchsfreie Methoden für Krebsstudien und Behandlungen gutheißt. PCRM berichtet, daß "Krebserkrankungen des Dickdarms, der Brust,
      der Prostata, der Eierstöcke, der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses und anderer Organe im Zusammenhang stehen mit einer zu fetten Ernährung. Sorgfältige Studien haben
      auch Verbindungen aufgezeigt zwischen Eiweißen, insbesondere tierischen, und Krebserkrankungen der Brust, des Dick- und Enddarms, der Bauchspeicheldrüse und
      möglicherweise auch anderer Organe. Natürlich haben Nahrungsmittel tierischen Ursprungs oft auch einen hohen Fettgehalt. Nichtdestotrotz legen die Beobachtungen nahe, daß
      diese Proteine eine eigene, krebsfördernde Wirkung besitzen." (4)

      Von Mäusen und Menschen

      Der Krebsforscher Dr. Irwin D.J.Bross, Leiter der Abteilung für Lebensstatistik am Roswell Park Memorial Institute von New York, führt die Unwissenheit der Bevölkerung in bezug
      auf Krebs auf die irreführenden Tierversuche zurück: "Nicht ein einziges Medikament zur Behandlung von Krebs am Menschen wurde ursprünglich durch einen Tierversuch
      gefunden... Die Ergebnisse von Tiermodellen für Medikamente oder andere Heilmittel haben nichts als Verwirrung hervorgerufen, und jene Krebsforscher in die Irre geführt, die
      versuchten, Schlüsse von Mäusen auf Menschen zu ziehen. Und noch viel schlimmer: mit ihrer Verwendung als Leitfaden für klinischen Studien haben sie Forscher auf einen
      langen, kostspieligen Irrweg nach dem anderen geführt. Aus wissenschaftlicher Sicht kann man Versuche an Tieren daher als reinen Betrug bezeichnen. Privat werden sie (die
      Vivisektoren) eingestehen, daß das Tiermodell nicht funktioniert, aber sie bedenken dies mit einem Achselzucken, da nichts funktioniert." (5)

      Kritische Differenzen

      Diejenigen, die von Versuchen an Tieren profitieren, pochen fortwährend darauf, daß Tiere dem Menschen physiologisch ähnlich seien - ähnlich genug jedenfalls, um uns glauben zu
      machen, daß das, was in einer Ratte, Maus, einem Hund, einer Katze oder einem nicht zur menschlichen Rasse gehörigen Primaten vor sich geht, auch im Menschen so ablaufen
      wird. Der Chemiker und Forscher Dr. Edward Sharpe jedoch betont, daß die Krebstumore, die in Tieren zu finden sind, von ganz anderer Art sind als die beim Menschen.
      Die meisten Krebsarten bei Tieren entstehen in den Knochen, im Bindegewebe oder in den Muskeln (Sarkomata), während die meisten menschlichen Krebsarten in lebenden
      Membranen (Karzinome) auftreten. (6) Desweiteren geben Tiere, die in kleine Laborkäfige eingesperrt sind, an denen wiederholt manipuliert wird und die anderweitig Schmerzen und
      Streß ausgesetzt sind, sehr armselige "Modelle" für Krebspatienten ab. Solche Tiere werden oft heftig bestrahlt in dem Versuch, bei ihnen Krebstumoren zu erzeugen, oder ihnen
      werden Substanzen in so hohen Dosierungen verabreicht, wie ein Mensch ihnen niemals ausgesetzt wäre.
      Der frühere Präsident der amerikanischen Krebsgesellschaft, Dr. Marvin Pollard, hat die Probleme mit Tierversuchen bestätigt. "Ich selbst glaube, daß wir uns zu sehr auf
      Tierversuche versteift und zusehr daran geglaubt haben. Ich denke, daß wir jetzt anfangen festzustellen, daß das, was da in einem Tier vor sich geht, nicht unbedingt auf den
      Menschen zu übertragen ist." (7)

      Technologien und Behandlungsmethoden

      Es gibt viele ausgeklügelte Forschungsmethoden ohne Tiere, die für die Entwicklung von Behandlungsverfahren für Krebspatienten verwendet werden können. Kürzlich wurden von
      Wissenschaftlern des Nationalen Krebsinstitutes Verfahren entwickelt, bei denen menschliche Tumorzellen verwendet werden. Wir verfügen über extrem komplexe
      Computersysteme wie "HUMTRN", mit denen die Wirkungen von Arzneimitteln auf den menschlichen Körper getestet werden können. Diese Alternativmethoden zeigen den
      Forschern mögliche Nebenwirkungen solcher Medikamente auf, die diese auf das gesamte menschliche System haben können.
      Von den drei grundlegenden Behandlungsmethoden für Menschen mit der Diagnose Krebs - chirurgische Entfernung, Bestrahlung oder Chemotherapie - weist keine einen
      garantierten Erfolg auf. Lassen die Krankheits- erscheinungen aufgrund einer dieser Behandlungen nach, dann gibt es doch immer noch keine Sicherheit dafür, daß sie nicht wieder
      auftreten. Da bei der Behandlung neben dem vom Krebs befallenen auch gesundes Gewebe bestrahlt bzw. vergiftet wird, können diese Bestrahlungen und die Chemotherapie
      sowohl zusätzlichen Krebs wie auch unerträgliche Nebenwirkungen erzeugen. Zu typischen Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Haarverlust, ernsthafte Infektionen, blutige Abszesse
      im Mundbereich, Wundsein des Zahnfleisches und der Kehle sowie Geschwürbildungen und Blutungen des Magen-Darm-Traktes. (8)
      In einer klinischen Studie, in der Frauen chemotherapeutisch gegen Brustkrebs behandelt wurden, gaben "42 %, die mit einem einzelnen Medikament behandelt wurden, und 79%,
      die mehrere Medikamente verabreicht bekamen, an, die Nebenwirkungen der Behandlung seien so schwerwiegend, daß sie ihr Leben beeinträchtigten, während 29% der Patienten,
      die mehrere Medikamente erhielten, auf dem Fragebogen freiwillig hinzufügten, daß die Behandlung `unerträglich` sei oder daß sie sie `nicht noch einmal durchstehen könnten` ". (9)
      Medikamentöse Krebsbehandlungen ermöglichen es manchen Patienten, länger zu leben, dies verlängert jedoch oft nur ihr Leiden.
      Es gibt viele nicht- toxische, nicht-infiltrierende Krebsbehandlungen, insbesondere solche, die auf einer bestimmten Ernährung basieren. Unglücklicherweise werden diese
      Methoden oft übersehen oder von Verfechtern der lukrativeren, "traditionellen" Krebstherapien unterdrückt, weil für diese Arzneimittel produziert und verkauft werden. Dr.Linus
      Pauling, ein zweifacher Nobelpreisträger, sagte, daß "jeder wissen solle, daß der "Kampf gegen Krebs" weitgehend ein Betrug ist" und daß "eine neue Idee in diesem System
      schon 20 Jahre lang nicht zugelassen wurde", weil bestimmte Interessengruppen ihren Einfluß geltend machen. (10)
      Nach jahrzehntelanger Forschungsarbeit an Krebs- überlebensstatistiken, kam Dr. Hardin Jones, Professor für medizinische Physik und Physiologie der Universität von Californien
      in Berkeley, zu dieser unerwarteten Schlußfolgerung: "Meine Studien haben schlüssig bewiesen, daß unbehandelte Krebsopfer gewöhnlich bis zu 4 mal länger lebten als solche,
      die eine Behandlung erhalten hatten." (11) Um es klar zu sagen: unser medizinisches System muß endlich über die archaischen Tierversuche hinwegkommen und sein Augenmerk
      auf differenziertere Verfahren lenken, die an Menschen arbeiten, und sich auf Programme konzentrieren, die dazu bestimmt sind, Krebs zu verhindern.

      Was Sie tun können

      Übernehmen Sie Verantwortung für Ihre eigene Gesundheit und vermeiden Sie krebserregende Stoffe. Verzichten Sie auf Tabak, übermäßige Strahlung, künstliche Nahrungsmittel-
      zusätze und -farben sowie auf tierische Nahrungsmittel (Fleisch, Eier und Milchprodukte). Lassen Sie Ihr Leitungswasser auf eine mögliche chemische Verseuchung und Ihr Haus
      auf Radongas testen. Drängen Sie die Gesetzgeber und Regierungsvertreter, gegen Boden- und Luftverschmutzung energisch durchzugreifen.
      Fördern Sie medizinische Stiftungen und Forschungsgruppen, damit sie klinische, epidemiologische und andere tierversuchsfreie Methoden entwickeln und verwenden. Falls Sie
      Spenden an medizinische Stiftungen leisten, schreiben Sie bitte, daß diese nur für klinische oder tierversuchsfreie Studien verwendet werden dürfen. Klären Sie Dritte über
      Krebsvorsorge auf und tragen Sie dazu bei, den nationalen Killer Nr.2 zu stoppen, bevor er zuschlägt.


      1) Chowka, Peter Barry, "Cancer Research, The $20 Billion Failure," East-West Journal, March 1981.
      2) Rattigan, P., N.D., "The Cancer Research Business and the Non-Lethal Alternatives."
      3) Chowka, Peter Barry, "The Cancer Charity Rip-Off," Public Scrutiny, February 1981.
      4) Physicians Committee for Responsible Medicine, "An Ounce of Prevention is Worth a Pound of Methotrexate," PCRM Update, Jan./Feb. 1987.
      5) Bross, Irwin, Ph.D., "Animals in Cancer Research: A Multibillion Dollar Fraud," 1982.
      6) The Star, Johannesburg, South Africa, April 10, 1981
      7) Bross, Irwin, Ph.D., op.cit.
      8) Moss, Ralph W., The Cancer Syndrome, 1980, pp. 51-75
      9) Bross, Irwin, Ph.D., op.cit.
      10) Chowka, Peter Barry, East-West Journal, op.cit.
      11) Ibid.


      von den Internetseiten von PETA :
      http://www.peta.de/
      Dort gibt es mehr über dieses Thema

      Cia UltraGuru
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 12:25:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hm,
      also wenn ein Eskimo vegan lebt, dann verhungert er.
      Aber ist immer noch besser als das ein Tier stirbt , oder? :rolleyes:

      Gruß

      jem
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 16:10:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo jem
      da hast du natürlich recht. Der Mensch ist sehr anpassungsfähig
      und lebt heute in Gegenden, in die er seine natürliche Ernährung
      anpassen muß, um zu überleben.
      Du wirst allerdings feststellen, dass dies fast immer auf Kosten
      der Lebenslänge und/oder der Gesundheit ging.
      Eskimos essen aus diesem Grunde a) sehr viel rohes Fleisch
      und b)fas das ganze Tier incl. Mageninhalt.
      Da die Temperaturen dort niedriger sind, ist die Vergiftungsgefahr
      nicht so groß. Man darf ja eines nicht vergessen: Alles, was hier und
      in anderen Ländern an Fleisch gegessen wird, ist normalerweise
      ein mindestens 2-3 Tage alter Tierleichnam!
      Es ist nur so:
      1) es ist für den überwiegenden Teil der Menschheit NICHT NOTWENDIG
      Tiere zu töten und zu essen, um zu überleben
      2) Es ist nicht natürlich und nicht gesundheitsfördert, Fleisch zu essem
      vor allem gekochtes Fleisch!
      3) Das Leid, was den Tieren angetan wird, ist völlig überflüssig und beruht
      auf Desinteresse, Profitgier oder schlicht Dummheit.
      4) Es hat der Menschheit kaum geholfen, das Milliarden Tiere
      als Versuchskaninchen starben und es nutzt niemanden heute, das
      überhaupt noch ein Tier für Medizin und Kosmetik sterben und leiden muß

      Dieser Thread hat die Aufgabe, einfach zu informieren und wachzurütteln,
      es wird sicher "einseitig" meine Meinung vertreten, da ich die Textauszüge
      raussuche, aber das ist nicht zu ändern.
      Ich sage nicht, das meine Meinung die Wahrheit ist, ich sehe nur, dass so viele
      Menschen entweder aus Bequemlichkeit (ich kann nichts dafür, ich ändere sowieso nichts,
      wenn ich krank bin, ist der Arzt da, er hat studiert, nicht ich usw)
      aus Unwissenheit oder aus was weiss ich für Gründen glauben, die Welt lässt
      sich nicht ändern. Das stimmt nicht!
      Jesus hat durch sein Werk die Welt nachhaltig verändert, Buddha in seinem Bereich auch,
      Ghandi und eine ganze Menge mehr haben bei sich angefangen.
      Ich will nur signalisieren, fangt an, es ist schließlich
      auch Eure Welt und die eurer Kinder.
      Es bleibt niemals so wie es war....

      Cia UltraGuru
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 16:31:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Ultraguru

      Hmm,
      also es ist natürlich Fleisch zu essen, weil der Mensch ein Allesfresser ist.
      Es ist nicht natürlich Massentierhaltung zu betreiben. Aber die Natur schlägt dann auch zurück , wenn sie vergewaltigt wird (BSE, Salmonellen, Schweinepest..).
      Es ist auch nicht natürlich, daß soviel Fleisch gefressen wird.
      Man darf Tiere essen, aber ihnen hierbei keine unnötigen Qualen zufügen.

      Veganer und Vegetarier ( zwische beiden Gruppen liegt allerdings ein himmelweiter Unterschied )schaden eigentlich den Tieren, weil ein Fleischfresser, der Fleisch aus artgerechter Haltung kauft, erstens die Massentierhaltung abstraft und zweitens eine artgerechte Tierhaltung belohnt, während ein Vegetarier nur bestraft.

      Durch die hohe Fleisch- und vor allem durch die Futtermittelproduktion werden immense soziale und ökologische Katastrophen gefördert.

      Jesus mag mit seinem Werk was verändert haben. Würde es dieses Werk aber nicht geben, dann wäre der Menscheit viel erspart geblieben. Er hat mag viel verändert haben, allerdings zum negativen, wenns vielleicht auch nicht so gemeint war.

      Bist Du ein Hardliner?

      @alle
      Irgendwoher kenne ich diese Diskussion. :confused: :D

      Gruß

      jem
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 17:43:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      das Thema ist, es ist Zeit die Welt zu aendern,
      faellt es Euch nicht auf,
      wer immer versucht hat die Welt zu aendern,
      hat ihr stets sehr geschadet!

      Daher ist es wichtiger bei sich anzufangen.
      Die Arbeit an sich selber,
      mit richtiger Einsicht,
      das veraendert die Welt ganz ohne eigene Absichten.
      Denn das Bewusstsein der Menschheit ist vergleichbar
      mit einem Ozean, alle sind connected.
      Energie herrscht, das ist eben so.
      Die Einsicht, die Evolution macht nicht vor den
      Dumpfbacken halt.
      Avatar
      schrieb am 09.01.01 23:53:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Ultra

      Du solltest eine Kirche gründen !!!

      HG
      Avatar
      schrieb am 10.01.01 08:37:05
      Beitrag Nr. 13 ()
      gab mal einen computervirus im amiga selig , der nannte sich guru meditation .
      an den muss ich bei diesem thread denken . weiss auch nicht warum.
      Avatar
      schrieb am 10.01.01 08:41:59
      Beitrag Nr. 14 ()
      Also fangen wir an:

      Radikale Verringerung der Bundesländer auf max.10, Zusammenführung von Berlin/Brandenburg,Hamburg/Schleswig-Holzbein und Bremen/Niedersachsen, Saarland wech!

      Wahlperiode unbedingt verlängern auf 6 Jahre (das bringt die Chance von einer echten 3Jahres-Regierungstätigkeit, wenn man je anderthalb Jahre für Eingewöhnung und Folgewahlkampftätigkeit abzieht),

      Verkleinerung des Bundestages auf höchstens 400 MdB,mit eingebautem Bevölkerungsspiegel (d.h,. proportional zu den Berufgruppenanteilen - entsprechend weniger Beamte & Lehrer, dafür auch Arbeitslose an Bord!),

      ...aber wahrscheinlich liest´s wieder kein Schwein !!!
      Avatar
      schrieb am 10.01.01 21:20:38
      Beitrag Nr. 15 ()
      Und ganz wichtig, nur eine Legislaturperiode im Amt,
      höchstens zwei im Mandat !!

      Damit nicht alles wieder verknöchert wie bei der vorherigen
      Regierung.

      HG
      Avatar
      schrieb am 11.01.01 08:04:42
      Beitrag Nr. 16 ()
      verlaengerung der wahlperioden auf 6 jahren ???

      dann koennen die ja noch laenger ihr unheil treiben ,bevor man sie abwaehlen kann !

      nein , wie bei einem gerichtsurteil nach einer straftat : die verurteilung (abwahl ) muss zeitnah erfolgen koennen !!
      Avatar
      schrieb am 12.01.01 11:39:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      bezueglich Krebs und Ernaehrung kann noch hinzugefuegt werden, dass wir eine 6 mal hoehere Krebsrate haben
      als Moslemische Gebiete.
      Bei der Medikamententestung zur Behandlung und Ausleitung
      von Umweltgiften, chemische Noxen, Pest-, Insektiziden,
      Holzschutzmittel, Schwermetalle etc. etc.
      erstaunlicherweise Adeps suillus= Schweinefett, SPS = Schweinepestserum
      an ERSTER STELLE ausgeleitet werden will.
      Was darauf hinweist, wie sehr uns Schweinefleisch auf langer
      Sicht in unserer Gesundheit und Wohlbefinden belastet.
      Zur Testung benutze ich die Praeperate von HEEL und STAFEN-
      PHARMA.
      Avatar
      schrieb am 12.01.01 20:39:47
      Beitrag Nr. 18 ()
      Und das einzige, was uns von moslemischen gebieten unterscheidet, ist also der Verzehr von Schweinefleisch???
      Toll, wie Du das messerscharf recherchiert hast.
      Es gibt noch mehr Unterschiede.
      Und statistiken ohne Quellenangaben vertraue ich nicht! Sowieso nur denen, die ich selbst gefälscht hab!!!!
      Avatar
      schrieb am 13.01.01 18:21:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      @glaubnichtalles
      wohl hast Du meine erste Zeile uebersehen,
      es ging nur um Krebs und Ernaehrung,
      nicht um einen Vergleich mit Muselmanen und Gebiete.

      Aber hinzufuegen moechte ich noch,
      Schweinefleisch und Alkohol....
      nach japanischen Forschern, die Namen sind mir beim besten
      Willen entfallen, genuegen 2 Biere am Tag um die Krebs-
      wahrscheinlichkeit betraechtlich zu erhoehen.
      Das nur zur Komplettierung.
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 09:05:32
      Beitrag Nr. 20 ()
      andere wissenschaftler behaupten , eine flasche bier pro tag sei sehr gesund !

      was soll man da noch glauben ?

      viele schreiben ja nur dass, was ihre sponsoren oder die unterstuetzer ihrer uni gerne hoeren .
      Avatar
      schrieb am 15.01.01 19:18:46
      Beitrag Nr. 21 ()
      wenn der Koerper nicht in Richtung Tumore sich entwickelt,
      ist Bier natuerlich kein Problem.
      Das muss jeder selber wissen und fuehlen.
      Avatar
      schrieb am 16.01.01 17:25:50
      Beitrag Nr. 22 ()
      Mal einige Links zum Thema Wald

      http://www.wwf.ch/german/campaign/forests.html

      http://www.bml.de/wald_forst/Unser-Wald/erde.htm

      http://www.mpg.de/pri00/pri0065.htm

      http://www.dkrz.de/schule/Klimafolgen/kf-25.html

      Leider habe ich im Moment wenig Zeit, um dies zu kommentieren.
      Aber vielleicht schaut mal jemand auf diese Seiten zur Information.
      PS. Vielleicht sagt mir mal einer, wie ich hier einen Links
      direkt mache.

      Cia
      UltraGuru
      Avatar
      schrieb am 07.02.01 12:55:24
      Beitrag Nr. 23 ()
      Kein Schwein interessiert sich für Deinen Mist.
      Deshalb tobst Du dich mit Deinen hahnebüchenen verlogenen Texten von deiner Veganersekte (bist Du auch ein Kaplan-Jünger, der per Dauerauftrag Geld nach salzburg schickt?) in meinem thread aus.Neufassung der Kälberhaltungsverordnung
      vom 22. Dezember 1997 (BGBl. I , S. 3328)

      Auf Grund des Artikels 3 der Ersten Verordnung zur Änderung der Kälberhaltungsverordnung vom 22. Dezember 1997 (BGBl. I S. 3326) wird nachfolgend der Wortlaut der Kälberhaltungsverordnung unter ihrer neuen Überschrift in der ab 1. Januar 1998 geltenden Fassung bekanntgemacht. Die Neufassung berücksichtigt:

      1. die im wesentlichen am 1. Januar 1993 in Kraft getretene Verordnung vom 1. Dezember 1992 (BGBl. I S. 1977);
      2. die im wesentlichen am 1. Januar 1998 in Kraft tretende eingangs genannte Verordnung.

      Die Rechtsverordnungen wurden erlassen auf Grund

      zu 1. des § 2a Abs. 1 in Verbindung mit § 16b Abs. 1 Satz 2 des Tierschutzgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. August 1986 (BGBl. I S. 1319),

      zu 2. des § 2a in Verbindung mit § 16b Abs. 1 Satz 2 des Tierschutzgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Februar 1993 (BGBl. I S. 254).

      Verordnung
      zum Schutz von Kälbern bei der Haltung (Kälberhaltungsverordnung)

      § 1

      Anwendungsbereich

      (1) Diese Verordnung gilt für das Hatten von Rindern bis zu einem Alter von sechs Monaten (Kälbern).

      (2) Die Vorschriften dieser Verordnung sind nicht anzuwenden

      1. während einer tierärztlichen Behandlung, soweit nach dem Urteil des Tierarztes im Einzelfall andere Haltungsanforderungen notwendig sind,

      2. bei einem Tierversuch, soweit für den verfolgten Zweck andere Haltungsanforderungen unerläßlich sind.

      § 2

      Allgemeine Anforderungen an Ställe

      Kälber dürfen nur in Ställen gehalten werden, die folgenden Anforderungen entsprechen:

      1. Der Stall muß nach seiner Bauweise, seinem Material, seiner technischen Ausstattung und seinem Zustand so beschaffen sein, daß bei den Kälbern keine vermeidbaren Gesundheitsschäden und keine Verhaltensstörungen verursacht werden. Durch geeignete bauliche Einrichtungen ist der Einfall von natürlichem Licht sicherzustellen.

      2. Der Boden muß im ganzen Aufenthaltsbereich der Kälber und in den Treibgängen rutschfest und trittsicher sein.

      3. Ein Boden mit Löchern, Spalten oder sonstigen Aussparungen muß so beschaffen sein, daß von ihm keine Gefahr von Verletzungen an Klauen oder Gelenken ausgeht; er muß der Größe und dem Gewicht der Tiere entsprechen.

      4. Bei einem Spaltenboden darf die Spaltenweite höchstens 2,5 Zentimeter, bei elastisch ummantelten Balken oder bei Balken mit elastischen Auflagen höchstens 3,0 Zentimeter betragen. Die Spaltenweiten dürfen diese Maße infolge von Fertigungsungenauigkeiten bei einzelnen Spalten um höchstens 0,3 Zentimeter überschreiten. Die Auftrittsbreite der Balken muß mindestens 8 Zentimeter betragen.

      5. Der Boden muß im ganzen Liegebereich so beschaffen sein, daß er die Erfordernisse für das Liegen erfüllt, insbesondere daß eine nachteilige Beeinflussung der Gesundheit der Kälber durch Wärmeableitung vermieden wird.

      6. Außenwände, mit denen Kälber ständig in Berührung kommen können, müssen so beschaffen sein, daß eine stärkere Wärmeableitung vermieden wird.

      7. Seitenbegrenzungen bei Boxen müssen so durchbrochen, sein, daß die Kälber Sicht-, und Berührungskontakt zu anderen Kälbern haben können.

      § 3*)

      Allgemeine Anforderungen für das Halten von Kälbern

      Kälber dürfen nur nach Maßgabe folgender Vorschriften gehalten werden:

      1. Die Kälber müssen ungehindert liegen, aufstehen, sich hinlegen, eine natürliche Körperhaltung einnehmen, sich putzen sowie ungehindert Futter und Wasser aufnehmen können.

      2. Die Kälber dürfen nicht mehr als unvermeidbar mit Harn oder Kot in Berührung kommen; ihnen muß ein trockener Liegebereich zur Verfügung stehen.

      3. Maulkörbe dürfen nicht verwendet werden.

      4. Anbindevorrichtungen dürfen nur verwendet werden, wenn den Kälbern hierdurch keine Schmerzen oder vermeidbare Schäden entstehen können.

      5. Kranke oder verletzte Tiere müssen erforderlichenfalls in geeigneten Haltungseinrichtungen mit trockener und weicher Einstreu abgesondert werden können.


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      § 3 gilt ab 1. Januar 1999 in folgender Fassung:

      "§ 3

      Allgemeine Anforderungen für das Halten von Kälbern

      Kälber dürfen nur nach Maßgabe folgender Vorschriften gehalten werden:

      1. Die Kälber müssen ungehindert liegen, aufstehen, sich hinlegen, eine natürliche Körperhaltung einnehmen, sich putzen sowie ungehindert Futter und Wasser aufnehmen können.

      2. Die Kälber dürfen nicht mehr als unvermeidbar mit Harn oder Kot in Berührung kommen: ihnen muß ein trockener Liegebereich zur Verfügung stehen.

      3. Maulkörbe dürfen nicht verwendet werden.

      4. Kälber dürfen nicht angebunden oder sonst festgelegt werden.

      5. Vorrichtungen zum Anbinden oder zum sonstigen Festlegen dürfen den Kälbern keine Schmerzen oder vermeidbare Schäden zufügen.

      6. Kranke oder verletzte Tiere müssen erforderlichenfalls in geeigneten Haltungseinrichtungen mit trockener und weicher Einstreu abgesondert werden können.
      Satz 1 Nr. 4 gilt nicht für Kälber, die in Gruppen gehalten werden, und zwar für jeweils längstens eine Stunde im Rahmen des Fütterns mit Milch- oder Milchaustauschertränke."


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      § 4

      Besondere Anforderungen für das Halten von Kälbern im Alter von bis zu zwei Wochen in Ställen

      Kälber im Alter von bis zu zwei Wochen dürfen nur in Ställen gehalten werden, wenn

      1. ihnen eine mit Stroh oder ähnlichem Material eingestreute Liegefläche

      und

      2. bei der Einzelhaltung eine Box, die innen mindestens 120 Zentimeter lang, 80 Zentimeter breit und 80 Zentimeter hoch ist.

      zur Verfügung stehen.

      § 5

      Besondere Anforderungen für den Halten von Kälbern im Alter von über zwei bis zu acht Wochen In Ställen

      (1) Kälber im Alter von über zwei bis zu acht Wochen dürfen einzeln in Boxen nur gehalten worden, wenn

      1. die Box

      a) bei innen angebrachtem Trog mindestens 180 Zentimeter,

      b) bei außen angebrachtem Trog mindestens 160 Zentimeter

      lang ist und

      2. die frei verfügbare Boxenbreite bei Boxen mit bis zum Boden und über mehr als die Hälfte der Boxenlänge reichenden Seitenbegrenzungen mindestens 100 Zentimeter, bei anderen Boxen mindestens 90 Zentimeter

      beträgt.

      (2) Kälber im Alter von über zwei bis zu acht Wochen dürfen vorbehaltlich des § 6a in Gruppen nur gehalten werden, wenn bei rationierter Fütterung alle Kälber der Gruppe gleichzeitig Futter aufnehmen können. Satz 1 gilt nicht bei Abruffütterung und technischen Einrichtungen mit vergleichbarer Funktion.

      § 6

      Besondere Anforderungen für das Halten von Kälbern im Alter von über acht Wochen In Ställen

      (1) Kälber im Alter von über acht Wochen dürfen nur in Gruppen gehalten werden, es sei denn,

      1. in dem Betrieb sind jeweils nicht mehr als fünf nach ihrem Alter oder ihrem Körpergewicht für das Halten in einer Gruppe geeignete Kälber vorhanden,

      2. mittels tierärztlicher Bescheinigung wird nachgewiesen, daß ein Kalb aus gesundheitlichen oder verhaltensbedingten Gründen einzeln gehalten werden muß, oder

      3. andere Haltungsanforderungen sind für die Dauer einer Quarantäne zur Vermeidung von Ansteckungsrisiken notwendig.

      (2) Für das Halten von Kälbern im Alter von über acht Wochen gilt § 5 Abs. 2 entsprechend.

      (3) Kälber im Alter von über acht Wochen, die nach Absatz 1 nicht in Gruppen gehalten werden müssen, dürfen einzeln in Boxen nur gehalten werden, wenn

      1. die Box

      a) bei innen angebrachtem Trog mindestens 200 Zentimeter,

      b) bei außen angebrachtem Trog mindestens 180 Zentimeter

      lang ist und

      2. die frei verfügbare Boxenbreite bei Boxen mit bis zum Boden und über mehr als die Hälfte der Boxenlänge reichenden Seitenbegrenzungen mindestens 120 Zentimeter, bei anderen Boxen mindestens 100 Zentimeter

      beträgt.

      § 6a

      Platzbedarf bei Gruppenhaltung

      (1) Kälber dürfen vorbehaltlich des Absatzes 2 ferner in Gruppen nur gehalten werden. wenn für jedes Kalb eine uneingeschränkt benutzbar Bodenfläche zur Verfügung steht, die nach Maßgabe des Satzes 2 mindestem so bemessen ist, daß es sich ohne Behinderung umdrehen kann. Entsprechend seinem Lebendgewicht muß hierbei jedem Kalb mindestens eine uneingeschränkt benutzbare Bodenfläche nach folgender Tabelle zur Verfügung stehen:

      1 2
      Lebendgewicht in Kilogramm Bodenfläche je Tier in Quadratmeter
      bis 150 1,5
      von 150 bis 220 1,7
      über 220 1,8

      (2) Kälber dürfen in einer Gruppe bis zu drei Tieren nur in einer Sucht gehalten werden, die

      1. im Falle von Kälbern im Alter von zwei bis acht Wochen 4,5 Quadratmeter,

      2. im Falle von Kälbern von über acht Wochen 6 Quadratmeter Mindestbodenfläche hat.

      § 7

      Beleuchtung

      Werden Kälber in Ställen gehalten, in denen zu ihrer Pflege und Versorgung wegen eines zu geringen Lichteinfalls auch bei Tageslicht künstliche Beleuchtung erforderlich ist, so muß der Stall täglich mindestens zehn Stunden beleuchtet sein. Die Beleuchtung soll im Tierbereich eine Stärke von mindestens 80 Lux haben und dem Tagesrhythmus angeglichen sein. Jedes Kalb soll von ungefähr der gleichen Lichtmenge erreicht werden. Außerhalb der Beleuchtungszeit soll so viel Licht vorhanden sein, wie die Kälber zur Orientierung brauchen. Eine geeignete Beleuchtung zur Überwachung der Tiere muß zur Verfügung stehen.

      § 8

      Stallklima

      (1) Es muß sichergestellt sein, daß Luftzirkulation, Staubgehalt, Temperatur, relative Luftfeuchte und Gaskonzentration in einem Bereich gehalten worden, der die Gesundheit der Kälber nicht nachteilig beeinflußt. Im Aufenthaltsbereich der Kälber sollen je Kubikmeter Luft folgende Werte nicht überschritten sein:

      Gas Kubikzentimeter
      Ammoniak 20
      Kohlendioxid 3000
      Schwefelwasserstoff 5

      (2) Im Liegebereich von Kälbern soll eine Lufttemperatur von 25 Grad Celsius nicht überschritten sowie während der ersten zehn Tage nach der Geburt eine Temperatur von 10 Grad Celsius, danach eine Temperatur von 5 Grad Celsius nicht unterschritten sein. Die relative Luftfeuchte soll zwischen 60 und 80 vom Hundert liegen.

      (3) Die Absätze 1 bis 2 gelten nicht für Ställe, die als Kaltställe oder Kälberhütten vorwiegend dem Schutz der Kälber gegen Niederschläge, Sonne und Wind dienen.

      § 9

      Fütterung und Pflege

      (1) Für die Fütterung und Pflege der Kälber müssen ausreichend viele Personen mit den hierfür notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten vorhanden sein.

      (2) Es muß sichergestellt sein, daß eine für die Fütterung und Pflege verantwortliche Person das Befinden der Kälber bei Stallhaltung mindestens zweimal, bei Weidehaltung mindestens einmal täglich überprüft. Soweit notwendig, sind unverzüglich Maßnahmen für die Behandlung, Absonderung oder Tötung der Kälber zu ergreifen. Soweit notwendig, ist unverzüglich ein Tierarzt hinzuzuziehen.

      (3) Es muß sichergestellt sein, daß alle Kälber mit Futter und Wasser in ausreichender Menge und Qualität versorgt werden. Spätestens vier Stunden nach der Geburt muß den Kälbern Biestmilch angeboten werden. Für Kälber bis zu einem Gewicht von 70 Kilogramm muß der Eisengehalt der Milchaustauschertränke mindestens 30 Milligramm je Kilogramm, bezogen auf einen Trockensubstanzgehalt von 88 vom Hundert, betragen. Auch bei schwereren Kälbern ist zur Gewährleistung eines guten Gesundheitszustandes, des Wohlbefindens und eines angemessenen Wachstums eine ausreichende Eisenversorgung sicherzustellen. Bei Kälbern muß ein auf die Gruppe bezogener durchschnittlicher Hämoglobinwert von mindestens 6 mmo/l Blut gewährleistet sein. Jedes über zwei Wochen alte Kalb muß jederzeit Zugang zu Wasser in ausreichender Menge und Qualität haben. Kälber müssen täglich mindestens zweimal gefüttert werden.

      (4) Kälbern muß spätestens vom achten Lebenstag an Rauhfutter oder sonstiges rohfaserreiches strukturiertes Futter angeboten werden, und zwar

      1. Aufzuchtkälbern zur freien Aufnahme,

      2. Mastkälbern im Alter bis zu acht Wochen mindestens 100 Gramm täglich;

      im Alter von mehr als acht Wochen mindestens 250 Gramm täglich.

      (5) Es muß sichergestellt sein, daß bei Stallhaltung Mist, Jauche oder Gülle in zeitlich erforderlichen Abständen aus dem Liegebereich entfernt werden oder daß regelmäßig neu eingestreut wird. Erforderlichenfalls sind Ställe und Einrichtungsgegenstände, mit denen Kälber in Berührung kommen, insbesondere Tränkeeinrichtungen, zu reinigen und zu desinfizieren.

      § 10

      Überwachung und Wartung der Anlagen, Vorsorge bei Betriebsstörungen

      (1) Technische Einrichtungen, wie die Wasserversorgung. müssen mindestens einmal täglich, Notstromaggregate in technisch erforderlichen zeitlichen Abständen überprüft werden. Mängel müssen unverzüglich abgestellt worden.

      (2) Anbindevorrichtungen müssen mindestens wöchentlich auf beschwerdefreien Sitz überprüft und erforderlichenfalls angepaßt werden.

      (3) Für den Fall einer Betriebsstörung muß für ausreichend Frischluftzufuhr, ausreichende Beleuchtung und ausreichende Fütterungs- und Tränkemöglichkeiten gesorgt sein. Für einen Stall, in dem bei Stromausfall eine ausreichende Versorgung der Kälber nicht sichergestellt ist, muß ein Notstromaggregat einsatzbereit gehalten werden. Ist ein Stall auf elektrisch betriebene Lüftung angewiesen, so muß eine Alarmanlage vorhanden sein, die dem Tierhalter eine Betriebsstörung meldet. Die Alarmanlage muß regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden.

      § 11

      Aufzeichnungen

      Über das Ergebnis der täglichen Überprüfung der Tierbestände, insbesondere über Zahl und Ursache von Tierverlusten, sind in Tierhaltungen mit mindestens 50 Kälbern laufend Aufzeichnungen zu machen. Die zuständige Behörde kann anordnen, daß auch andere Kälberhalter Aufzeichnungen zu machen haben, wenn es im Einzelfall zur Erfüllung der Anforderungen des § 2 des Tierschutzgesetzes erforderlich ist. Die Aufzeichnungen sind drei Jahre lang aufzubewahren und der zuständigen Behörde auf Verlangen zur Einsichtnahme vorzulegen.

      § 12

      Ordnungswidrigkeiten

      Ordnungswidrig im Sinne des § 18 Abs. 1 Nr. 3 Buchstabe a des Tierschutzgesetzes handelt, wer als Halter vorsätzlich oder fahrlässig

      1. entgegen

      a) § 2 Nr. 2, §§ 4, 5 Abs. 2 Satz 1, auch in Verbindung mit § 6 Abs. 2, oder § 6a Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 2,

      b) § 2 Nr. 4 Satz 1 oder 3,

      c) § 3 Satz 1 Nr. 1, 3,4 oder 5 oder

      d) § 5 Abs. 1 oder § 6 Abs. 1 oder 4

      Kälber hält,

      2. der Vorschrift des § 7 Satz 1 über die Mindestdauer der Beleuchtung zuwiderhandelt,

      3. einer Vorschrift

      a) des § 9 Abs. 2, Abs. 3 Satz 3 oder Abs. 4 oder

      b) des § 9 Abs. 3 Satz 6 oder 7

      über die Fütterung und Pflege zuwiderhandelt,

      4. einer Vorschrift

      a) des § 10 Abs. 1 oder

      b) des § 10 Abs. 3 Satz 1 bis 3

      über die Überwachung oder Wartung der Anlagen oder über die Vorsorge bei Betriebsstörungen zuwiderhandelt.

      5. entgegen § 10 Abs. 2 Anbindevorrichtungen nicht regelmäßig überprüft oder nicht anpaßt oder

      6. entgegen § 11 Satz 1 oder 3 oder entgegen einer vollziehbaren Anordnung nach § 11 Satz 2 Aufzeichnungen nicht, nicht richtig oder nicht vollständig macht, nicht aufbewahrt oder nicht vorlegt.

      § 13

      Übergangsregelung

      Abweichend von § 2 Nr. 7 dürfen Kälber bis zum 31. Dezember 2003 noch in Ställen gehalten worden, die bis zum 31. Dezember 1997 in Benutzung genommen worden sind und den bis zu diesem Zeitpunkt geltenden Vorschriften der Kälberhaltungsverordnung entsprechen.

      § 14

      Inkrafttreten

      Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1993 in Kraft. Abweichend hiervon treten in Kraft.

      1 . (weggefallen)

      2. (weggefallen)

      3. am 1. Januar 1999 § 2 Nr. 4 und § 12 Nr. 1 Buchstabe b,

      4. am 1. Januar 2008 § 2 Nr. 1 Satz 2 für Ställe, die vor dem 1. Januar 1994 in Benutzung genommen worden sind.


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      schrieb am 07.02.01 12:59:04
      Beitrag Nr. 24 ()
      Die Vegetarianer

      Eine kleine Sekte komischer Schwärmer läßt hie und da ihr Lichtlein leuchten, um der armen verirrten Menschheit den Weg zu zeigen, der dahin führt, wo Kulis und Hindus schon lange angekommen sind; und um der Sache auch einen gelehrten Anstrich zu geben, nennen sich ihre Gläubigen »Vegetarianer«.

      Es fällt mir nun durchaus nicht ein, diese sonderbaren Kostgänger eines Besseren belehren zu wollen, denn dies ist ganz unmöglich, weil Leute, welche solch naturwidrigen Extravaganzen huldigen, unstreitig an einer unheilbaren fixen Idee leiden; was ich beabsichtige, ist lediglich präventiver Natur, läuft auf eine Warnung an all diejenigen hinaus, welche von der Krankheit der freiwilligen Asketik noch nicht erfaßt, wohl aber der Gefahr ausgesetzt sind, dieselbe eingeimpft zu bekommen.

      Manche der Herren Pflanzenesser betreiben die Sache mehr oder weniger als Spielerei und wissen ihre fleischlose Tafel recht mannigfaltig und einladend mit anderweiten Leckereien auszustatten. Wer mit der höheren Gastronomie vertraut ist, weiß, daß die Zahl der feinen Mehlspeisen und Bäckereien Legion ist, daß sich aus den verschiedenen einheimischen und fremden Obstarten eine Anzahl schmackhafter Gerichte bereiten läßt, wie auch, daß es der edleren Gemüsesorten gleichfalls nicht wenige gibt. Zudem verachten solche, die nicht gerade zu den orthodoxen Vegetarianern gehören, auch Milch- und Eierspeisen nicht . Ein derartiger Vegetarianismus ginge am Ende - wenn man lediglich den Genuß im Auge hat - noch an; nur schade, daß Leute mit kurzem Geldbeutel nicht mittun können. Andere Fleischverächter aber treiben den Pflanzenfraß dagegen sehr ernst. Sie verdammen auch Eier, Milch und Fett und lassen nur die in Wasser gekochte oder roh aufgetischte Pflanzenkost gelten, ja man kann gar nicht wissen, ob diese Leute nicht bald bei der reinen Wurzel- und Kräuterfütterung der mythischen Waldmenschen anlangen werden. Solange es nun diese Sonderlinge bei der Fröhnung ihres an sich höchst unschuldigen Handelns bewenden lassen, hat man sich in diese ihre Privatangelegenheit auch nicht einzumischen, sobald sie jedoch das Wurzel- und Kräuterevangelium förmlich predigen oder sich gar vermessen, den Vegetarianismus als Mittel zur Lösung der sozialen Frage in Vorschlag zu bringen, muß ihnen kräftigst entgegengetreten werden. Bisher haben sich zwar im allgemeinen die Arbeiter den Vegetarianismus - soweit ihnen nicht die Not denselben aufzwang - standhaft vom Leibe gehalten, jedoch ist die Möglichkeit immerhin nicht ausgeschlossen, daß am Ende aus der Not eine Tugend und die Wassersuppe zur obligatorischen Arbeiterspeise gemacht wird. Dies ist eine Gefahr, die von ihrer Größe nicht verliert, wenn sie auch noch so fern liegt, und die man deshalb bekämpfen muß, wo sie sich immer zeigen mag. Und sie zeigt sich da und dort; hat mir doch erst vor kurzem ein (wie er glaubt sozialistisch gesinnter) Arbeiter allen Ernstes zu beweisen gesucht, daß es die größte Torheit sei, etwas anderes als in Wasser gekochte Pflanzen genießen zu wollen, daß man auch recht wohl von Wasser und Brot leben könne und daß der Genuß von Fleischspeisen, geistigen Getränken u. dgl. ebenso unnütz und sogar schädlich sei wie das Tabakrauchen. Was will man mehr?

      Um das Irrige solcher Anschauungen zu beweisen, will ich mich nicht auf weitläufige chemische Deduktionen einlassen, vielmehr halte ich es für ausreichend, wenn ich auf der Natur selbst verweise. In tropischen Gegenden benötigt der Mensch nur eines kleinen Quantums Kohlenstoff, braucht also nur wenige fetthaltige Substanzen zu genießen, weil es die dortigen klimatischen Verhältnisse gar nicht erheischen, daß die durch Kohlenstoff erzeugt werdende animalische Wärme in bedeutendem Maßstabe stetig erneuert wird. Aus diesem Grunde ist daselbst in der Regel die vegetabilische Nahrung die beliebtere, obgleich daneben (von den Vegetarianern aus Religiösität abgesehen) auch dort Fleischspeisen nicht verschmäht werden. Im hohen Norden hingegen spielt das Fett die Hauptrolle unter den Nahrungsmittel, weil hier die Körperwärme durch die Zuführung von Kohlenstoff fortwährend erneuert werden muß, will der Mensch den Einflüssen des kalten Klimas nicht erliegen. In den gemäßigten Zonen wird demnach die Nahrungsweise der Menschen den Mittelweg zu gehen haben, und sie hat auch in der Tat von jeher diesen Mittelweg eingehalten, ohne daß irgendwelche Vegetarianer oder Animalisten (Fleischesser) oder sonst wer denselben angebahnt hätte. Je südlicher ein Volk wohnt, desto mehr hält es sich an die Pflanzenkost, je nördlicher es seinen Sitz hat, desto mehr hat es ein Bedürfnis nach Fleischspeisen. Es handelt sich da nicht, wie die Vegetarianer sich ausdrücken, um ein althergebrachtes Vorurteil, um einen blinden Glauben, sondern einfach um ein Befolgen der Naturgebote, denen man sich auf die Dauer nicht ungestraft widersetzen kann.

      Ventiliert man aber die wirtschaftliche Seite der Vegetarianismusfrage, dann stößt man noch auf ganz andere Dinge. Angenommen, die Arbeiter gewönnen eines schönen Tages die Überzeugung, daß ihr bisheriges Ringen nach Freiheit und Gleichheit ein vergebliches war und daß nur der Vegetarianismus zum Ziele führen könne - wie lange glaubt wohl der eingefleischte Vegetarianer, daß diese Illusion vorhielte? Doch wir wollen keinem großes Kopfzerbrechen verursachen, sondern gleich ganz kurz und glatt die Antwort beifügen. Diese Illusion könnte nicht länger anhalten, als bis die Arbeiter am ökonomischen Lohngesetze sich die Köpfe anstießen; und dies müßte bald geschehen. Können die Arbeiter billiger leben als bisher, so muß auch ihr Lohn gerade um den Differenzialbetrag sinken. Wer dies nicht sofort an den fünf Fingern sich abzählen kann, trotzdem er in einer Gesellschaft mit freier Konkurrenz lebt, der lasse sich die Wirkung dieser Konkurrenz und überhaupt das Wesen des wirtschaftlichen Gesetzes, durch welches sich der Lohn bestimmt, von irgendeinem halbwegs vernünftigen Arbeiter erklären, denn so lange man darüber nicht im Klaren ist, muß man über Dinge, welche die soziale Frage berühren, gar nicht reden wollen. Übrigens wäre die Folge eines - glücklicherweise nur fingierten - Zukunftsvegetarianismus der Arbeiter für diese auch noch aus anderen Gründen von der heillosen Natur. Das wirtschaftliche Lohngesetz würde nicht bloß einfach, sondern doppelt und dreifach sich zur Geltung bringen.

      Verzichten die Arbeiter auf den Fleischkonsum, auf alle geistigen Getränke, aufs Tabakrauchen, kurzum auf alles, was in den Augen der Vegetarianer ein Greuel ist, so muß notwendigerweise ein großer Teil derjenigen, welche sich bislang mit der Produktion obgedachter Artikel beschäftigen, »überflüssig« werden, das Angebot von Arbeitskräften muß innerhalb der noch verbleibenden Geschäftszweige die Nachfrage bei weitem übersteigen und sonach der Arbeitslohn im allgemeinen sinken , so lange sinken, bis er bei jenem Betrage angelangt ist, der gerade hinreicht, um ein Vegetarianerdasein zu fristen. Mit der Lösung der sozialen Frage ist es also »Essig«! Es sollte den Vegetarianern doch auffallen, daß die Kapitalisten den Arbeitern ganz ähnliche Ratschläge erteilen wie sie, nämlich, daß dieselben stets das Sparen im Munde führen, das Sparen, welches den Arbeitern ja doch nur möglich wäre, wenn sie dem Vegetarianismus und ähnlichen Bedürfnislosigkeitsschrullen huldigen. Könnten sich auf diesem Wege die Arbeiter Kapitalien ansammeln, so wären sie ja in der Lage, sich - in Genossenschaften organisiert - mit Arbeitsmitteln zu versehen und, selbstständig zu produzieren; die Kapitalisten aber vermöchten keine Unternehmerrollen mehr spielen, ihr Eigentumsmonopol verwandelte sich in eine taube Nuß, und ihre Taler würden keine Eier mehr legen. Daß die Konsequenzen des Sparens aber ganz entgegengesetzter Natur sein müßten (von der oben schon angedeuteten Rückwirkung des Sparens abgesehen, ist noch zu bemerken, daß jedes Sparen, das auf eine Verminderung der Konsumtion und gleichzeitige Anhäufung der Kapitalien hinausläuft, zwar den Anschein hat, als fördere es die Produktion, in Wirklichkeit aber die Produktion beeinträchtigen muß, da man doch wahrhaftig nicht mehr produzieren kann, wenn weniger konsumiert wird), daß die ganze Spartheorie eitles Geflunker ist, wissen die Herren Sparapostel ganz genau, und darum predigen sie darüber, und darum schwärmen sie für die Volksküchen usw.

      Daß der Vegetarianismus die Lage der Arbeiter nicht zu bessern vermag, ist aber noch nicht das Schlimme, denn derselbe müßte eine wesentliche Verschlechterung der Arbeiterverhältnisse im Gefolge haben, eine Verschlechterung nicht nur in materieller, sondern ganz besonders auch in geistiger Hinsicht. Pflanzenkost trägt zwar zur Stärkung der Knochen bei, weshalb z. B. die Bergleute Perus zum Genuß von Brot, das eine starke Mischung von Bohnenmehl enthält, eifrigst angespornt werden, allein der Ersatz des verbrauchten Gehirns wird z. B. bei ausschließlicher Pflanzennahrung - namentlich qualitativ - bedeutend beeinträchtigt, weil zu wenig Phosphor in den Vegetabilen enthalten ist.

      Besehen wir uns einmal solche Volksstämme, welche mehr oder weniger dem Vegetarianismus huldigen, so finden wir, daß sie total unfähig sind, sich der ärgsten Bedrückung zu erwehren. Ohne Energie, ohne geistige Spannkraft, mit völliger Apathie gegen jeden höheren Aufschwung, sind sie stumpfsinnig ihrem Geschick ergeben. Schon die Zufriedenheit mit einem kläglich einförmigen genußlosen Dasein muß ja bewirken, daß man eine angenehme Existenz gar nicht für erstrebenswert hält. Das Nähere kann man in Ostasien erfahren, wo der Vegetarianismus die kräftigste Säule des Despotismus ist und von wo aus mit den pflanzenessenden Kulis zum Schrecken der amerikanischen Arbeiter Zufriedenheitsdusel und Knechtschaftssinn über das große Weltmeer verschifft werden. Einzelne Personen, die, trotzdem sie Vegetarianer sind, große Energien, ja selbst Leidenschaftlichkeit an den Tag legen, können nicht als Gegenbeispiele angeführt werden, denn große Ursachen und große Wirkungen im Volksleben kann man nicht an einzelnen Individuen beobachten. Oben erwähnter Arbeiter hat mich auf den französischen Revolutionär Blanqui aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, daß derselbe trotz seiner »spartanischen« (das wäre eigentlich nicht treffend, da die Spartaner wohl einfach, aber nicht vegetarianisch lebten) Lebensweise wahrlich voll Energie und Tatkraft sei; aber diesen Hinweis kann ich schon gleich gar nicht als passend anerkennen. Blanqui wurde unter der Regierung Louis Phillips im Fort Michel neun Jahre lang derart mißhandelt, daß sein Körper dadurch für immer gebrochen wurde, kein Wunder daher, daß seine Natur nur noch ganz leichte Speisen vertragen kann. Und daß sein Geist trotz alledem und alledem gesund und frisch geblieben, kommt daher, weil er - nun, weil er Blanqui ist.

      Es ist, als ob sich zuweilen ein Prinzip in irgendeiner Person verkörpern wollte, und solch eine Person scheint Blanqui zu sein, wenigstens hält man ihn oft für die Inkarnation der revolutionären Idee. (Ich persönlich bin indes nicht allzu begeistert für Blanqui, weil ich seine Putschmachertaktik nicht für praktisch halte und weil er trotz seines sonstigen Radikalismus` kein Verständnis für den modernen Sozialismus hat, will mich aber angesichts des Umstands, daß Blanqui ein ehrlicher Mann ist, und namentlich, weil er sich im Gefängnis befindet, weiterer Kritik über ihn enthalten.) Sei es nun wie es wolle: Jedenfalls ist Blanqui nicht geeignet als Speck zum Einfangen von Vegetarianern benützt zu werden.

      Schließlich erlaube ich mir noch die Frage aufzuwerfen, wie sich eine Gesellschaft, welche ausschließlich dem Vegetarianismus huldigt, der Tierwelt gegenüber verhalten soll? Das Leben könnte man den Tieren doch nicht durchgängig schenken, da sie sonst bald so zahlreich würden, daß kaum genug Pflanzen zu deren Nahrung wüchsen und den Herren Vegetarianern demnach eine unliebsame Konkurrenz bereit würde. Ausrotten könnte man die Tiere aber auch nicht, weil man deren Dünger, Felle usw. nicht zu entbehren vermöchte. Nach wie vor hätte man also Viehzucht zu treiben, der Unterschied wäre nur der, daß man im vegetarianischen Zeitalter nicht mehr wie jetzt das Fleisch äße, sondern wegwerfen würde resp. zu untergeordneten Zwecken verwendete! Man mag die Sache drehen und wenden wie man will, immer stößt man sofort - mit Verlaub! - auf den krassen Unsinn, der hoffentlich für immer beredt genug spricht, um die Menschheit davor zu bewahren, daß sie sich in der Sackgasse des Vegetarianismus verrennt.

      »Meine Freunde eß` ich nicht«
      Es ist doch äußerst erfreulich, daß schon 1875 sich ein Revolutionär wie Most sich dem Thema des Vegetarismus angenommen hat, und diesem, seiner Zeit entsprechend ordentlich eine Abfuhr bereitete. Weniger erfreulich ist die Aktualität, die dieser heute hat. Es soll hier keineswegs darum gehen, eine bestimmte Vorliebe oder Abneigung von Lebensmitteln anzugreifen oder zu verteidigen. Dies ist größtenteils Privatsache der jeweiligen Person. Privatsache bleibt sie aber nur solange, als der individuelle Speiseplan nicht zur politischen Sache erhoben wird. Der Unsinn treibt nämlich eigenartige Blüten: Da werden in der BRD von »autonomen Veganern« plötzlich Fleischhauereien bei Demos plattgemacht - dabei ist es überhaupt fraglich, ob es großen Sinn macht, bei Demos irgendetwas platt zu machen, aber bei Banken etc., von mir aus -; Tierschutzorganisationen, die die Schamlosigkeit besitzen, Schlachthöfe mit Auschwitz zu vergleichen, haben nicht nur Zulauf von Hofratswitwen, deren ein und alles ihr Pudelchen ist, sondern auch massenhaft »junge« Leute, die sich einbilden, mittels Tierschutz der Welt ihre Schlechtigkeit auszutreiben.

      Vegetarismus etc. benützen ein buntes Potpourri politischer, ökonomischer und (sozial-) medizinischer Theoriefragmente, mit political correctness aufgespritzt, um ihrer Vorliebe einen allgemeingültigen Schein zu verleihen. Einigen dieser Argumente soll hier ein bißchen nachgegangen werden. Außer Acht gelassen werden diverse biologistische Thesen á la Darmlängen, da der Mensch schon seit zigtausenden Jahren ein Kultur- und Gesellschaftswesen ist, das mit der »Natur« gemeinhin nur sehr wenig gemein hat.

      »Eine Gesellschaft, in der Tiere gequält werden, kann keine menschliche sein.«
      Ein solcher Gedanke kann nur einer christlichen, oder sonstig religiösen, Schöpfungslehre entspringen, in der alle Kreaturen Werke des Allmächtigen etc. sind, also einen ultimativen Zusammenhang haben. Er geht von der Gleichwertigkeit der gesamten Schöpfung aus, die ebenso Baum, Gras und Fels umfassen müßte. Des weiteren muß eine anthropomorphe Vorstellung der tierischen Empfindung und Erfahrungsmöglichkeit unterstellt werden. Als Beispiel dafür kann die, in vielen U-Bahnstationen achiffierte, Darstellung eines Kalbs kurz vor der Schlachtung hergenommen werden. Die Betonung liegt hierbei auf den »leidenden« Ausdruck der Augen, der sehr »menschlich« erscheint. Diese Darstellung ist einfach nur suggestiv.

      Der Begriff der Qual suggeriert niedere Motive - es sind schlechte Menschen, die dem Tier Leid antun. Diese würden das gleiche Leid auch Menschen antun. Die typischen Beispiele sind dann, außer Schlachthöfen, Hühnerbatterien, Pelzfarmen etc. Die Bedingungen in solchen Betrieben sind ja nun wirklich ekelhaft. Woran liegt das? Daß Menschen Hühner essen und Pelze tragen? Ist hier die Marktmacht der KonsumentInnen gefragt?

      Der Grund, warum diese Betriebe so und nicht anders geführt werden, ist, daß sich auf diese Art und Weise der größtmögliche Profit erwirtschaften läßt. Das unterscheidet einen Betreiber einer Hühnerfarm nicht von einem Gemüsebauern, der auch allerhand »unfeine« Methoden anwendet, um seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Wie etwas produziert wird, egal ob Karotte, Schnitzel oder Game-Boy, ist abhängig von den Produktivkräften und den Produktionsverhältnissen. Letztere sind kapitalistisch. Alle Betriebe, auch die landwirtschaftlichen, werden kapitalistisch geführt. Die Wahl der Produktionsform ist abhängig von den Gewinnaussichten.

      Die Lebensbedingungen im Kapitalismus sind im allgemeinen ziemlich beschissen; was aber nicht heißt, daß der Kapitalismus dadurch abgeschafft werden könnt, daß man eine spezielle Sauerei irgendwie nicht mehr zuläßt. Der Kapitalismus vereinnahmt alle Ressourcen, egal ob »natürliche« oder menschliche, für seine Gewinnabsichten. Die Menschen müssen unter solchen kapitalistischen Scheißbedingungen leben, nicht weil die Viecher gequält werden, sondern die Viecher werden so behandelt, weil alles so behandelt wird, vor allem auch die Menschen. Es liegt aber der Verdacht nahe, daß den Tierschützern die Lebensbedingungen der Menschen ziemlich egal sind, daß sie ihre Empörung rein dem versammelten Bestarium zu Gute kommen lassen wollen.

      »Es gibt Hunger in der `Dritten Welt`, weil im Westen soviel Fleisch gegessen wird. Anstatt für die Selbstversorgung anzubauen, wird Tierfutter produziert.«
      Der Imperialismus ist im Trikont verstärkt bemüht, Subsistenzwirtschaften zu zerstören. Diese bilden in vielen Ländern noch immer die Grundlage für ein Überleben außerhalb von Lohnarbeitsabhängigkeit. Diese Zerstörung passiert zumeist über eine Umdefinition von Eigentumsrechten an Land: Gemeindeland, das vor allem von Frauen bewirtschaftet wird, wird im Rahmen von »Entwicklungshilfe« den Männern übertragen, die sich dann nicht mehr um die Grundversorgung kümmern, sondern ums Geldverdienen. Die meiste Zerstörung von Selbstversorgung passiert aber nicht zum Zwecke des Futteranbaus, sondern, um cash-crops, Kaffee, Bananen und sonstiges Zeugs, anzubauen. Dahinter stehen neben Transnationalen- Konzernen auch Weltbank und IWF.

      Menschen im Trikont verhungern vor allem darum, weil sie als unnütze Esser gelten. Sie lassen sich weder als ProletarierInnen noch als KonsumentInnen in den Warenkreislauf integrieren. Eine Beibehaltung nicht-kapitalistischer Produktionsweisen aber würde auch diejenigen, die sich vernutzen lassen, nicht integrieren lassen. Der Hunger dient einerseits der Vernichtung, andererseits der Disziplinierung der »brauchbaren« Menschen. Menschen lassen sich nur dann als ProletarierInnen ausbeuten, wenn sie bar jeglichen Eigentums sind, wenn sie keine andere Lebensmöglichkeit außer Arbeit haben.

      Es ist zu vermuten, daß ein Vegetarismus, der über private Geschmacksvorstellungen hinausgeht und sich offensiv weiterzuverbreiten trachtet, ganz andere Ziele verfolgt, als eine Änderung des Speiseplans. Wobei aber mehrere Komponenten beteiligt sein dürften. Hier gibt es einerseits den propagierten öffentlichen Zwang zur Gesundheit, der sich weniger um das Wohl der Einzelnen kümmert, als um Senkung der Kosten im Gesundheitsund Sozialwesen, um die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit etc. bemüht ist. Diese Form der Gesundheitspropaganda kümmert sich nicht um ungesunde Arbeits- und Lebensverhältnisse, sondern delegiert die Verantwortung, trotz ungesunder Arbeits- und Umweltverhältnisse, an die Einzelnen. Diese Strategie kommt tendenziell einer neuen Enteignung der Körper entgegen, in der die Körper im profitablen Bereich geschunden werden, und im reproduktiven, privaten Bereich wieder herzustellen sind. Wer sich dem entgegenstellt, wird auf verschiedenste Art sanktioniert verwiesen sei auf den Gesundheitswahn in den USA, der auch langsam nach Europa überzuschwappen droht.

      Und weil im Kapitalismus nichts ohne Geschäft abgeht, zeigt sich dieser Gesundheitswahn auch als äußerst stark prosperierender Wirtschaftszweig, der einerseits von der berechtigten Angst um die körperliche Unversehrtheit, als auch von dumpfer Vergnügungssucht krypto-juveniler Fun-Generations angeheizt wird. Die Suche nach immer ausgefalleneren Sport- und sonstigen Vergnügungsbetätigungen ist Resultat einer Welt, in der das immer Eine, die Ware herrscht. Diese vermeintliche Flucht in etwas anderes, und sei es der Nervenkitzel der Gefahr, ist Ausdruck einer Sehnsucht nach Leben, das zumindest in diesem einen Augenblick nicht mehr vermittelt scheint. Und wer das weniger Spektakuläre sucht, stürmt die höchsten Almen und tiefsten Wälder, in der Hoffnung, sich am Natürlichen für das Schuften und Hackeln erbauen zu können.

      »Das Naturschöne ist die Spur des Nichtidentischen an den Dingen im Bann universaler Identität. Solange er waltet, ist kein Nichtidentisches positiv da. Daher bleibt das Naturschöne so versprengt und ungewiß wie das, was von ihm versprochen wird, alles Innermenschliche überflügelt. Der Schmerz im Angesicht des Schönen, nirgends leibhaftiger als in der Erfahrung von Natur, ist ebenso die Sehnsucht nach dem, was es verheißt, ohne daß es darin sich entschleierte, wie das Leiden an der Unzulänglichkeit der Erscheinung, die es versagt, indem sie ihm gleichen möchte.« (Adorno, Ästhetische Theorie, Frankfurt am Main, 1992, S.114) Und diese Sehnsucht nach dem Nichtidentischen wird dann, teils im Selbstbetrug, teils als Geschäft, nicht einmal annähernd befriedigt; was auch ein Widerspruch wäre. So erfreuen sich Ausflügler an der Natürlichkeit von Fichtenmonokulturen und Getreidefeldern bis zum Horizont, in der irren Meinung, den Bereich der Verwertung verlassen zu haben; und dennoch sehen sie nichts anderes als industrielle Produktionsstätten.

      Und was als Freizeitvergnügen kaum hinreichend die Universalität des Warenmechanismus kaschieren kann, muß dann bei der täglichen Nahrungsaufnahme mit besonderer Beachtung verfolgt werden. Und auch Wlaschek kann nicht über die industrielle Produktionsweise hinwegtäuschen, wenn er in seinen tausenden Läden plötzlich nur mehr »Bio« führt. Denn das glaubt ihm sowieso niemand. Wo sollte denn auch das ganze Zeugs plötzlich herkommen?

      Und da jegliche Möglichkeit zur Flucht versagt, die Herrschaft sich auch immer in den Dingen ausdrückt, die wir zu uns nehmen, liegt es Nahe, die Herrschaft außen vor zu lassen, indem weniger von diesen Dingen, oder zumindest nur ein minderer Teil konsumiert wird. In dieser ungeheuren bunten Warensammlung erscheint dann plötzlich die Askese als Mittel des Widerstands, wenn alle politischen, ökonomischen usw. revolutionären Ansätze scheinbar keine Perspektive auf Erfolg bieten können. Und so sind es auch diejenigen, die ehemals sich den Kampf gegen Staat und Kapital verschrieben haben, diejenigen, die in sektenähnlicher Manier ihre Enthaltsamkeit zum obersten Prinzip erheben.

      Es ist aber auch eine Tradition so mancher Fraktion der ArbeiterInnenbewegung, in chiliastischer Erwartung der Erlösung vom Kapitalismus, allen Genüssen und wohltuenden Handlungen skeptisch gegenüber zu stehen. Dies mag aus falschverstandenen Verelendungstheorien und militärischem Disziplinierungswahn kommen, und zeigt aber auch auf, wie sehr so manche »Führer« des Proletariats, den chaotischen, spontanen und lebensbejahenden Lustprinzip ihrer Klientel, reserviert gegenüberstand. Jede Annehmlichkeit kann so als Bestechungsversuch mißinterpretiert werden; und so sahen dann auch viele der realsozialistischen Versuche aus. Tristesse und Fadesse als Lebensperspektive von Proletariern, die als »Soldaten für eine menschlichere Zukunft« mißbraucht, alles andere als große Lust verspürten, ihren Pfaffen mit Parteibuch sonderlich Gefolgschaft zu leisten.

      Eine Gesellschaft, in der der Mensch kein geknechtetes, ausgebeutetes und verachtetes Wesen ist, kann nicht auf der Grundlage von Versagung errichtet werden. Daß heute vieles, was produziert wird, die natürlichen Ressourcen und die Menschheit existentiell bedroht, liegt nicht darin, daß die Leute zuviel fressen etc., sondern in den Produktionsverhältnissen. Wenn Arbeit als Zwang und Unterdrückung unser Leben nicht mehr bestimmt, werden wir uns auch Produktionsmethoden suchen, die uns nicht vergiften, schinden und zerstören. Es kann nicht darum gehen, Bedürfnisse zu beschneiden, wo noch nicht einmal die Verhältnisse geschaffen wurden, um Bedürfnisse, die über das Basale hinausgehen, zu entwickeln.

      Wir wollen alles - und das sofort!
      Avatar
      schrieb am 07.02.01 21:49:05
      Beitrag Nr. 25 ()
      @glaubnichtalles

      Wo ist denn der interessante Text über die vegetar(ian)ische Weltverschwörung her? Den hast Du Dir doch nicht selbst ausgedacht, um diesen Thread hier zu verschönen, oder? (Ausserdem kommen einige österreichische Andeutungen darin vor ;-)

      @ombaba

      Auch in Bangladesh, Nigeria und Sierra Leone ist die Krebs-Sterblichkeitsrate bedeutend niedriger als in durchschnittlichen westeuropäischen Ländern. Leider gibt es noch einige andere Sterblichkeitsraten, die das Gesamtbild dann eher negativ beeinflussen.

      @all

      wurde eigentlich der Fructarismus schon hinreichend betrachet???

      Als Fructarier werden *wirklich überzeugte* Vegetarier bezeichnet, die auch vom Töten von Pflanzen ablehnen und nur die Früchte essen, die die Pflanzen selbst von sich geben. Ich finde, das verdient Beachtung.

      mfg loewe
      Avatar
      schrieb am 08.02.01 11:07:28
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Löwenzahn

      Diesen Text habe ich irgendwann im I-Net gefunden, weiß aber nicht mehr, wo.
      Ist das schlimm?
      Ultragurus Texte kann man auch auf diversen Veganerseiten nachlesen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.01 11:27:20
      Beitrag Nr. 27 ()
      Es ist schon witzig (oder natürlich eher traurig), dass sich in manchen Threads alle einen Kopf ums Autofahren machen (was ja grundsätzlich begrüßenswert ist), aber sobald jemand mal auf die ökologischen Folgen des Fleischverzehrs zu sprechen kommt, werden die Scheuklappen hochgeklappt.

      Im Spiegel dieser Woche (der "Becker"-Spiegel) ist auf S.214 auch ein Bericht über das Imperium der Rinder. Das sollte man sich mal reinziehen.

      Ökobilanz eines zweijährigen Mastrindes

      2 500 Liter Treibstoff
      3,5 Tonnen Soja und anderes
      600 000 Liter Wasser
      14600 Liter Trinkwasser

      Es entstehen:
      200 000 Liter Methan
      14,6 Tonnen Dung

      und das alles für 300 Kilo Fleisch (was jetzt eh gleich verbrannt wird).

      Zum Thema Weltverbesserer:
      Leute mit Patentlösungen sollte man grundsätzlich mißtrauen.
      Aber vernünftige Argumente, welche sich auch der Diskussion stellen, sind grundsätzlich begrüßenswert.

      dipsy
      Avatar
      schrieb am 08.02.01 11:34:28
      Beitrag Nr. 28 ()
      Guck Dir mal die Ökobilanz eines ökologisch bewußten Veganers an, der leider mal auf der Intensivstation endet und sich dort einige Monate Zeit läßt zu sterben.

      Lehrt uns das was? Nein.

      Fleischkonsum auf vernünftiges Maß reduzieren: Ja.

      Qualitätskontrollen: Ja.

      Standards für Tierhaltung: Ja.

      Veganismus: Nein.
      Avatar
      schrieb am 08.02.01 11:51:03
      Beitrag Nr. 29 ()
      Was soll denn das jetzt schon wieder, for4zim, welche Argumentationsstrenge.
      Die Veganer treiben die Beiträge in die Höhe :laugh:
      Die Veganer verstopfen die Intensivstationen :laugh:

      Also sowas plumpes aber auch.
      Aber eigentlich möchte ich mich auf die Gesundheitsdiskussion gar nicht einlassen, denn sie spielt keine Rolle.
      Es ist völlig klar, dass man sich vegan bedarfsgerecht ernähren kann.
      Natürlich muss man etwas aufpassen, da man
      1. natürlich am Anfang nicht sehr geübt ist.
      2. Oft nicht dasselbe vegan bekommt, weil sich die Industrie noch nicht umgestellt hat.

      Aber was belegt ein Veganer mit Mangelerscheinungen? Wohl nur, dass er sich nicht ausreichend ernährt hat, aber nicht weil er sich veganisch ernährt hat.

      Ich habe noch nie das Argument gehört: "Mensch, viele Leute sind so fett und bekommen davon Krankheiten, das is nix mit dem Fleisch".

      Hier würde for4zim sofort sagen: Moment mal, es kommt drauf an WIE man mit der Ernährung umgeht.

      Und so solltest Du auch mit Veganern umgehen.

      @glaub nicht alles:
      Was bist Du denn für einer? Scheinst ja richtig Angst zu haben vor den Veganeren. Ich kann dich beruhigen, es gibt keine veganische Verschwörung, ;)

      dipsy
      Avatar
      schrieb am 08.02.01 12:13:10
      Beitrag Nr. 30 ()
      dipsy, Mißverständnis auf Deiner Seite. Ich unterstelle nicht, daß Veganer öfter auf die Intensivstation kommen. Bewußte Vegetarier haben gegenüber Kontrollgruppen eine höhere Lebenserwartung, meines Wissens. Ich wollte nur sagen, daß Deine Argumentation nicht sachgerecht ist. Manchmal ist man sehr erstaunt, was bei Ökobilanzen herauskommt, eben auch bei vermeindlich "sauberen" Produkten. Die Ökobilanz eines Rindes würde mich nur interessieren, wenn es um die Abwägung verschiedener Alternativen geht. Aber zu meiner gesunden Ernährung gehört auch ein gewisser Anteil von Fleisch, Fisch, Milch- und Eiprodukten. Das grundsätzliche Ablehnen des Fleischkonsums mit der Begründung, daß die Tiere so eine schlechte Ökobilanz hätten, kann ich nicht akzeptieren. Ein Termitenbau oder ein Elephant haben ebenfalls extrem schlechte Ökobilanzen, aber niemand würde für eine Ausrottung dieser Tierarten eintreten.
      Avatar
      schrieb am 08.02.01 12:26:49
      Beitrag Nr. 31 ()
      Es geht hier ja nicht ums Ausrotten, sondern um Alternativen.
      Ich kann aber noch nicht verstehen, warum diese Frage "tabu" sein soll, die Autofrage aber nicht.

      Wahrscheinlich deshalb:
      Bei der Autofragen kann man sich über die Industrie aufregen und über die Mineralölsteurer und so weiter. Man muss also selbst nichts verändern (Sobald das Öko-Auto da ist, kauf ichs, so auf die Art).

      Doch bei der Öko-bilanz des Fleisches wissen alle, dass sie es ändern könnten. Es wäre sogar viel weniger umständlich, als für manche Leute, die auf ein Auto angewiesen sind.

      Aber diese Frage ist nicht erlaubt, und es ist klar, warum dies so ist. Denn hier gibt es die Alternative.

      dipsy
      Avatar
      schrieb am 08.02.01 12:43:01
      Beitrag Nr. 32 ()
      Die Ökobilanz des Rindes (und des Schweines), neben gesundheitlichen Aspekten, hält meinen Fleischverbrauch niedrig (ca. 300 g pro Monat zur Zeit, Schinken und Wurst inklusive). Trotzdem halte ich von einem generellen Verzicht auf Fleischverbrauch nichts. Für Kinder ist es ohnehin kein gangbarer Weg.
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 07:44:12
      Beitrag Nr. 33 ()
      jetzt macht euch mal nicht verrueckt !
      wenn die kuenast fertig ist mit ihrem oekologischen umbau der landwirtschaft , wird sich das thema fleisch fuer die masse der deutschen eh nicht mehr stellen !
      dann koennen sich taeglich fleisch eh nur noch millionaere leisten !
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 11:58:33
      Beitrag Nr. 34 ()
      Es ist schon lustig, was Journalismus für seltsame Blüten treibt, wenn den Leuten eine Meinung eingebleut werden soll.
      Nach der "Ökobilanz" des Spiegel weiß ich jetzt endlich, wieso an einem Mastrind nichts verdient war:


      "2 500 Liter Treibstoff"

      Kosten bei einem Preis von 1,20DM/Liter ("subventioniert")
      3000 DM

      "3,5 Tonnen Soja und anderes"

      Was ist "anderes"? Getreide?
      Kosten Soja = 500 DM/Tonne
      Getreide = 300 DM/Tonne
      Nehmen wir den schnitt von 400 DM/Tonne
      Sind 1400 DM

      "600 000 Liter Wasser"
      Woher und wofür? Ist für mich nicht nachvollziehbar!



      "14600 Liter Trinkwasser"
      Soviel läßt der Durchschnittsdeutsche in zwei Jahren durchs WC. Kosten vernachlässigen wir mal

      Dazu kommen die Kosten für die anderen Futtermittel, den Stall un die Arbeit in Höhe von ca 1000 DM.
      Ein Kalb kostet 500 DM
      Macht Kosten von insgesamt 5900 DM für ein Mastrind.
      Gebracht hat es vor BSE 2000 DM und jetzt noch 1400 DM.

      Tolle Rechnung vom spiegel!!!!!!!!!
      Für den Laien erschreckend, und für den Fachmann nicht nachvollziehbar!

      Ich habe mein Pseudo nicht ohne Grund, denn ich glaub wirklich nicht alles!
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 16:18:21
      Beitrag Nr. 35 ()
      @glaub nicht alles:
      Die CMA hätte ja die helle Freude an Dir.
      Glaubt nicht den Journalisten, glaubt der Werbung. :laugh: :laugh: :laugh:

      Die Fakten kannst Du übrigens in "Das Imperium der Rinder" von Jeremy Rifkin nachlesen. Aber ich denke mal, dass es Dir in Wahrheit gar nicht um die Fakten geht.

      dipsy
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 16:25:18
      Beitrag Nr. 36 ()
      dipsy, geht es Dir denn um Fakten? Wie erklärst Du denn, daß ein Rind eigentlich mehr als ca. 6000 DM kosten müßte? Zum Teil wohl, weil das durchschnittliche Rind gar nicht so alt wird? Oder was ist nun faul an den Zahlen?
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 17:23:43
      Beitrag Nr. 37 ()
      fakt ist:
      Rinderzucht oder generell Fleischwirtschaft ist rein energiemäßig
      völliger Blödsinn.
      1) Das Land kann mit Getreide/Gemüse/Obst bis zu 14mal mehr Eiweiss
      erzeugen
      2) Das Getreide, welche in der Mast verfüttert wird, ist völlige
      Verschwendung, da der Energieverlust über Tiere immens ist
      3) Die Gülle und Gase die entstehen, schaffen sehr grosse umweltliche
      Probleme für die Luft und das Grundwasser. Der Methanausstoss
      durch Rindzucht ist größer als durch den Verkehr
      4) Die Lagererung der Produktion verschlingt sehr viel Energie
      da Fleisch die Eigenschaft aller Leichen hat: es verwest sehr schnell.
      Kühlung, Trocknung etc. verschlechtert nochmal die Bilanz
      5) Die Verarbeitung der nicht essbaren Tierteile zu Tiermehl kostet
      sehr viel Energie
      6) Das Ungleichgewicht in der Welt wird gefördert. Ganz pauschal
      arme Länder produzieren Futtergetreide auf für die eigene Versorgung
      nötigen Flächen (da diese oft grossen Konzernen gehören). Das
      produzierte Fleisch wird hier teilweise vernichtet und ist zu teuer
      für die Länder die die Futtermittel produzieren. Ausserdem ist
      es energiepolitisch Schwachsinn, es über eine Kühlkette wieder in diese
      Länder zu führen zur Ernährung. (Das ganz simple ausgedrückt)
      7) OHNE Subvention würde ein Bauer nur existieren, wenn er einen
      realistischen Preis für das Fleisch erzielt, siehe Japan!
      Der Verbraucher zahlt diesen Preis sowieso über die Steuern.
      Ich denke, im Sinne der Verbraucher und unserer Zukunft sollte
      Fleisch so teuer werden, das man es einmal die Woche essen könnte.
      Das würde Skandalen vorbeugen und Tierschutz fördern und die KK
      entlasten, da Fleischkonsum in der Höhe wie hier zu sehr vielen
      Krankheiten führt.
      Aber es scheitert daran, das Fleisch = Wohlstand bedeutet und niemand
      sich diesen nehmen lassen möchte!
      Komischerweise bedeutet viele Ärzte = gute Versorgung
      ich denke aber viele Ärzte = kranke Gesellschaft !!

      Also fangen wir an umzudenken:
      Gruß UltraGuru
      Avatar
      schrieb am 15.02.01 19:38:31
      Beitrag Nr. 38 ()
      Statement von Ernst U. Weizsäcker:
      "Eine Zeitlang glaubten wir in Deutschland, das Umweltproblem der Rinderhaltung sei bloß ein Gülleproblem. Weit gefehlt. Wenn wir die Waldrodung für Weideflächen und Futtermittel einbeziehen, ist der Beitrag der Rinderhaltung zum Treibhauseffekt ähnlich groß wie der des gesamten Autoverkehrs. Die Verwandlung von Savannen in Wüsten, die Erosion in Berggebieten, der übermäßige Wasserbedarf der Rinder, der gigantische Energiebedarf der Mastviehhaltung sind einige weitere Gründe dafür, dass wir mit jedem Pfund Rindfleisch der Umwelt schwer zusetzen."

      @for4zim:
      Informier Dich einfach mal. Es ist wirklich so, dass haben nicht irgendwelche vegane Spinner oder der Spiegel erfunden. Das ist einfach so. Bislang hat es halt niemand gestört. Man wird ja nur ausgelacht. Aber das ändert nix an den Tatsachen.

      dipsy
      Avatar
      schrieb am 16.02.01 11:02:41
      Beitrag Nr. 39 ()
      dipsy, kommentier die unten stehende Rechnung. Wird ein Rind mit 6000 DM inklusive Subsventionen bezahlt (und dazu muß noch der Profit des Bauern kommen)? Wenn nicht, ist die aufgestellte Ökobilanz falsch.
      Avatar
      schrieb am 20.02.01 19:51:23
      Beitrag Nr. 40 ()
      @for4zim

      Nachdem Dir dipsy nicht antworten wollte, bring ich die Antwort.
      Die Zahlen kannst Du nachrecherchieren. In den meisten Tageszeitungen kommt Mittwochs der Marktbericht für Rinder.
      Ein Mastbulle zum Beispiel wird mit ca 18 bis 22 Monaten mit einem Gewicht von 600 bis 700 kg geschlachtet.
      Der Preis für Bullen bester Qualität lag vor BSE bei 3,00 bis 3,20 DM/kg Lebendgewicht. (jetzt noch bei 1,80 bis 2 DM)
      Das deckte gerade die Kosten. Rechne selbst aus: Ein Kalb kostete für eine Bullenmäster ca 600 bis 800 DM.
      Für weitere 1400 DM mußte er das Tier dann ca 550 Tage halten. Wertzuwachs pro Tag also 2,50 DM. Davon Futter, Stallkosten, Strom und alles abgezogen bleibt: NICHTS!
      Damit die deutschen Bauern trotzdem Rindfleisch produzieren und wir nicht von Importen beispielsweise aus Argentinien abhängig werden, bekommt man eine Ausgleichszahlung ("Subvention") in Höhe von ca 220DM/Tier. Mehr gibts nicht.
      Ähnliche Rechnungen kann ich Dir für alle Bereiche der Landwirtschaft vorlegen.
      Ähnliche Rechnungen wie im Spiegel findest Du auf vielen Veganerseiten. Und ich könnte die meisten davon mit Fakten widerlegen. Es bleibt Dir überlassen, was Du jetzt glaubst!
      Avatar
      schrieb am 21.02.01 02:10:42
      Beitrag Nr. 41 ()
      hab gar nicht gewusst, dass es hier ein zeitliches Limit gibt ;)
      Antworte schon noch, aber meine Zeit ist auch begrenzt. Muss schließlich immer meine Nahrung zusammensuchen :laugh: :laugh: :laugh:

      dipsy
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 19:33:34
      Beitrag Nr. 42 ()
      Was für meinen Freund Ultraguru, damit sein Weltverbessererthread nicht in Vergessenheit gerät:Die Wissenschaft vergiftet
      Wie viele Menschen verkneifen sich noch immer das Frühstücksei und erst recht den gebratenen Speck, aus Angst ihren Cholesterinspiegel in die Höhe zu treiben? Das Cholesterin spukt noch immer als Schreckgespenst in Sachen Herzinfarkt durch die Köpfe – auch bei den Ärzten, die es eigentlich längst besser wissen sollten. Die jahrzehntelange Anti-Cholesterin-Propaganda wirkt nach. Mal ehrlich: Wann haben Sie das letzte Mal ein saftiges Omelett genossen – ohne schlechtes Gewissen? Haben Sie nicht auch das Schweineschmalz aus Ihrer Küche verbannt? Oder mit dem Gedanken gespielt, sich die Butter vom Brot nehmen zu lassen? Hoffentlich sind Sie standhaft geblieben und haben der allgegenwärtigen „low-fat-low-chole­sterol“-Versuchung widerstehen können. Denn ein Beweis für die Theorie, dass zuviel Cholesterin im Essen zu Herzinfarkt und Arterienverkalkung führt, steht bis heute aus. Schlimmer noch: Der Verzicht auf all die cholesterin- und fetthaltigen Leckerbissen hat die Ernährungsbewussten unter uns kein bisschen gesünder gemacht.Die Zahl der wissenschaftlichen Studien, die sich mit dem Thema Herzinfarkt und Ernährung befasst haben, ist mittlerweile unüberschaubar. Als braver Esser und Steuerzahler möchte man daher meinen, dass die Zusammenhänge geklärt, die Schuldigen dingfest gemacht und die richtige Ernährung für ein gesundes Herz längst in aller Munde ist. Doch weit gefehlt. Trotz ihrer von Anfang an ersichtlichen Mängel hält sich die Cholesterin-Infarkt-Hypothese mit erstaunlicher Hartnäckigkeit.

      Den Cholesterin-Gegnern kam zugute, dass der Cholesterinspiegel mit dem Alter ansteigt und dass gewöhnlich mehr alte als junge Menschen an Herz- und Gefäßerkrankungen sterben. Zudem weist ein Teil der Infarktpatienten hohe Cholesterinwerte auf. Damit schien die Argumentationskette perfekt: Wer zuviel Cholesterin isst, hat zuviel davon im Blut und stirbt eher am Infarkt. Soweit die Theorie.

      Die wissenschaftlichen Daten sprechen seit langem klar dagegen: Nur in drei von mindestens 16 Langzeitstudien zeigte sich ein statistischer Zusammenhang zwischen der Cholesterin-Zufuhr und dem Auftreten von Herzinfarkten. (1) Das heißt, dass es mindestens 13 Studien gibt, die das Cholesterin im Essen freisprechen. Diese mehr als eindeutige Datenlage scheint die etablierte Ernährungswissenschaft aber nicht im Geringsten zu stören, denn sie empfiehlt bis heute, zum Schutz des Herzens die Cholesterin-Zufuhr zu beschränken. (2, 3)

      Unser Cholesterinspiegel steigt im Laufe des Lebens an – egal, was wir essen. Während der durchschnittliche Wert bei jungen Menschen um die 200 mg% schwankt, zeigen die meisten Fünfzigjährigen einen Cholesterinpegel von 250, und bei Siebzigjährigen können Werte von knapp 300 völlig normal sein. (4) Davon unbeeindruckt haben die diversen Herz-Gesellschaften der Industrienationen immer wieder Normwerte für alle festgelegt, zuletzt im Oktober 2000. (3) Während früher landläufig die alte Faustregel „200 + Lebensalter“ galt, drückte man den als „normal“ angesehenen Cholesterinwert über die Jahre immer weiter nach unten. Zur Zeit liegt er bei 200 mg%, also beim Level der unter 25jährigen. Das ist schon deswegen unsinnig, weil jeder Mensch einen eigenen, individuellen Cholesterinwert hat, der je nach Alter, Jahreszeit, Hunger, Stress, Geschlecht, körperlicher Aktivität, Tageszeit, Klima, Hormon- und Gesundheitszustand variiert. (5, 6)


      Das statistische Risiko für einen Herzinfarkt steigt zwar mit dem Cholesterinspiegel an, (7, 8) die allermeisten Infarkte „passieren“ jedoch bei völlig unauffälligen Blutcholesterinwerten. (1) Was soll da ein Wert für alle? Mit dem niedrig angesetzten „Normalwert“ von 200 mg% hatten aber rund 80% der deutschen Männer plötzlich einen „Risikofaktor“, der sie zu potentiellen Infarktkandidaten machte. Selbstverständlich wurden die Werte auch gleich auf den weiblichen Teil der Bevölkerung angewendet – obwohl es für Frauen überhaupt keine Daten gab. (9) Diese Zahlenspielereien lassen den wahren Hintergrund derartiger „Präventions-Maßnahmen“ erahnen: Da die Mehrheit der Bevölkerung per Definition zu Patienten gemacht werden konnte, ließ sich mit dem „Normalwert“ eine Menge Geld verdienen. Schließlich halten die meisten „Patienten“ ihre magere Diät auf Dauer nicht durch oder sie bewirkt nichts. Und cholesterinsenkende Medikamente sind teuer.

      So gesehen ist es kein Wunder, dass sich die Nahrungscholesterin-Verteufler durchgesetzt haben. Doch wie kommt es, dass die Kritiker der Cholesterin-Hypothese so wenig Gehör fanden? Ein schwedischer Wissenschaftler ging dieser Frage nach: Er durchforstete die wissenschaftlicher Literatur und fand heraus, dass jene Studien, die die Cholesterin-Verteufelung unterstützten, sechsmal häufiger zitiert wurden als Studien, die nicht in dieses Weltbild passten – obwohl ihre Anzahl etwa gleichgroß war. (10) So wird aus einer wackeligen Hypothese eine wissenschaftliche TatsacheTheorien hin, Mogeleien her, fest steht, dass das Cholesterin aus unserer Nahrung kaum einen Einfluss auf den Cholesteringehalt in unserem Blut hat. Der Grund dafür ist einfach: Cholesterin ist kein Gift, sondern eine lebensnotwendige Substanz, ein elementarer Baustein aller Körperzellen. Egal ob Herz, Hirn oder Nerven, ohne Cholesterin läuft nichts. Und weil das Cholesterin so wichtig ist, verlässt sich unser Organismus nicht darauf, dass wir genug davon essen. Er macht das, was er braucht, einfach selbst.

      Der Körper braucht Cholesterin (11)

      ... für die Funktion der Zellmembranen
      ... für die Bildung der Gallensäuren zur Fettverdauung
      ... für die Bildung der Sexual- und Stresshormone
      ... für die Bildung von Vitamin D
      ... zur Unterstützung des Immunsystems
      ... für die Elastizität der roten Blutkörperchen
      ... für die Gehirnentwicklung beim Baby
      ... für die normale Entwicklung des Embryos
      ... für die Stimmung

      Alle unsere Körperzellen können selbst Cholesterin herstellen: Je nachdem, wie viel gebraucht wird, schwankt die tägliche Eigenproduktion beim gesunden Menschen zwischen einem und eineinhalb Gramm. (12-14) Das ist zwei- bis dreimal soviel, wie wir im Durchschnitt verspeisen. (14) Essen wir weniger Cholesterin, produziert der Körper entsprechend mehr – und umgekehrt. Bei reichlicher Nahrungszufuhr steigt zudem die Cholesterinausscheidung, deren Ausmaß von unseren Erbanlagen bestimmt wird. Eine Ausnahme bilden die genetisch bedingten, schweren Störungen des Cholesterinstoffwechsels, die in der Tat behandlungsbedürftig sind. Beim Gesunden sorgt jedoch die Selbstregulation des Organismus dafür, dass der Cholesterinspiegel konstant bleibt – egal, welches Niveau die gängige Ernährungstheorie gerade anstrebt. (12) Natürlich ist dies den Ernährungswissenschaftlern nicht völlig entgangen. Sie fanden jedoch bald heraus, dass andere Nahrungsbestandteile den Cholesterinspiegel in gewissen Grenzen beeinflussen können, allen voran die Fette und ihre Bestandteile, die verschiedenen Fettsäuren. Rasch waren die neuen Bösewichte ausgemacht und die Cholesterin-Theorie „ergänzt“: Gesättigte Fettsäuren, so verlautete jetzt, seien die wahren Schurken. Versteckt vor allem in Fetten tierischen Ursprungs erhöhten sie den Cholesterinspiegel und schädigten so Herz und Gefäße. Wen stört es da, dass auch Rindertalg, Gänse- und Schweineschmalz mindestens zur Hälfte aus ungesättigten Fettsäuren bestehen, die den Cholesterinspiegel entweder gar nicht beeinflussen oder ihn senken. (11) Und wie steht es mit dem Risiko für Herz und Gefäße? Um es kurz zu machen: Es gibt bis heute keinen Beleg für die These, dass der Verzehr von tierischen Fetten oder gesättigten Fettsäuren zu Infarkt und Schlaganfall führt. (15) Im Gegenteil: In Japan treten dort die wenigsten Schlaganfälle auf, wo der Fettverbrauch am höchsten ist. Auch in Hawaii und den USA nahm die Zahl der Schlaganfälle mit steigendem Fettverzehr ab. Der für Japan prophezeite Anstieg der Infarkte durch die fettere Ernährung der letzten Jahre blieb bislang aus. (1, 16)

      Weder im Vergleich von 17 europäischen Ländern, noch in den großen Langzeitstudien mit insgesamt mehr als 150.000 Teilnehmern ließ sich die Fett-Infarkt-Theorie erhärten. (17, 18) In Spanien, wo die Sterblichkeit an koronaren Herzkrankheiten seit 1975 auf dem Rückzug ist, wurde im gleichen Zeitraum bei Fleisch, Fisch und Käse kräftiger zugelangt. Dort, wo der Fettverzehr am deutlichsten gestiegen war, fand sich die niedrigste Herz-Kreislauf-Sterblichkeit. (19)

      Doch zurück zum Cholesterin. Vielleicht kann ja eine fettarme Diät überhöhte Cholesterinspiegel im Blut senken. Das kann sie tatsächlich. Allerdings ist das Ausmaß der Körperreaktion individuell sehr unterschiedlich; manchmal steigt der Cholesterinpegel sogar an. (20) Meist sinkt er nur minimal und auch nur vorübergehend, weil kaum jemand die magere Kost auf Dauer durchhält: Die vielen großen Studien, in denen mit Hilfe von Diät und gesundheitlicher Umerziehung der Cholesterinspiegel gesenkt werden sollte, verliefen unterm Strich ernüchternd. Langfristig sank das Cholesterin nur um drei bis sechs Prozent und das auch nur in kontrollierten Studien. (1, 21) Wer die Diät zuhause auf eigene Faust durchführte, schaffte langfristig nur magere zwei bis drei Prozent weniger Cholesterin
      Wenn also der Cholesterinspiegel unter einer Diät nicht wesentlich sinkt, ist das nur normal. Und weil das Cholesterin so wichtig ist, ist die Sturheit, mit der unser Körper an „seinem“ Cholesterinspiegel festhält, ein Segen. Der inzwischen verstorbene Pathologe Hans Kaunitz von der Columbia-Universität in New York vermutete vor Jahren sogar, dass Cholesterin eher ein Schutzfaktor gegenüber Herzinfarkt darstellt. (22) Kaunitz sollte insofern recht behalten, als heute in „gutes“ HDL-Cholesterin und „böses“ LDL-Cholesterin unterschieden wird. Je höher das HDL-Cholesterin, desto besser für Herz und Gefäße.

      Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass niedrige bzw. gesenkte Cholesterinspiegel schädlich sein können. Tatsächlich zeigen Untersuchungen in mehreren Krankenhäusern, dass ältere Menschen mit hohem Cholesterinspiegel eine bessere Überlebenschance haben. (23) Egal, ob „freilaufende Senioren“, Bewohner von Altenheimen oder Schlaganfallpatienten: Alte Menschen mit viel Cholesterin im Blut leben länger als solche mit sehr niedrigen Werten. (24-26)

      In anderen Studien ging der stets gepriesene niedrige Cholesterinspiegel mit erhöhten Krebsraten einher. (11, 27) Auch Lungenerkrankungen, Unfälle, Selbstmorde und andere Todesursachen nehmen zu, wenn der Cholesterinspiegel niedrig ist. (9, 28-31) Diese Zusammenhänge werden gerne ignoriert oder heruntergespielt. So bemühten sich auch die Autoren der Basel-Studie nach Kräften, den offensichtlichen Zusammenhang zwischen niedrigen Cholesterinwerten und Krebs wegzudiskutieren. Doch es half alles nichts: Bei Männern jenseits der 60 erhöht ein Cholesterinspiegel unter 200 mg% das Risiko für Lungen-, Prostata- und Darmkrebs. (32) Ein solcher Cholesterinspiegel wird von führenden Ärzteorganisationen bis heute als normal und erstrebenswert angesehen. (3)

      Die erhöhte Krebsrate wird gelegentlich als Folge und nicht als Ursache der Krebserkrankung dargestellt – eine Behauptung, die bislang nicht bewiesen werden konnte. Die Biochemiker Davies und Gershwin von der University of California bieten eine andere Erklärung an: Sie gehen davon aus, dass bei einem Teil der Bevölkerung die körpereigene Cholesterinproduktion durch einen Gendefekt vermindert ist. Damit fehlt dem Körper aber nicht nur das Cholesterin, sondern auch wichtige Zwischenprodukte aus der Synthese. Diese Zwischenprodukte sorgen normalerweise für eine geregelte Zellteilung und schützen so vor Krebs. (27)

      Falls Sie zu den Opfern der allgemeinen Anti-Fett-und-Cholesterin-im-Essen-Hysterie gehören, sollten Sie schleunigst zu einem „normalen“ Leben zurückkehren. Denn auch mit der allseits propagierten Cholesterinspiegel-Senkung durch Diät erweist man den Menschen einen Bärendienst: So fand der oben bereits genannte schwedische Wissenschaftler auch heraus, dass sämtliche Anstrengungen in Sachen Cholesterin vergeblich waren: Alle Studien bestätigten, dass eine Senkung des Serumcholesterins durch Diät – so sie denn gelingt – die Zahl der Herzinfarkte kaum senkt und die Lebenserwartung nicht verändert. (33) Eine aktuelle Analyse von 27 Studien stützt dieses Ergebnis. (34) Das heißt, wer sich Eier und Speck verkneift, lebt nicht einen Tag länger.

      Was wirklich wirkt: Statine
      Die neuesten cholesterinsenkenden Medikamente, die sogenannten Statine oder CSE-Hemmer, senken tatsächlich die Häufigkeit von Herzinfarkten, Schlaganfällen und die Sterblichkeit. Sie hemmen ein Schlüsselenzym der Cholesterinsynthese und wirken damit völlig anders als etwa eine fettarme Diät. Mit Hilfe der Statine sinken das „böse“ LDL und die Triglyceride, das „gute“ HDL steigt an. Dies geschieht unabhängig vom Ausgangs-Cholesterinwert und im Gegensatz zur Diät dauerhaft. Gleichzeitig verbessern sich weitere Risikomarker wie etwa die Blutgerinnung und die Eigenschaften der Blutgefäßwände. (1, 35, 36)

      Es vergeht zur Zeit kaum ein Monat, in dem die Wissenschaftler nicht auf neue und unerwartete Wirkungen der Statine stoßen. So scheinen sie auch vor Osteoporose und Alzheimer zu schützen. (37) Aus diesem Tatbestand muss geschlossen werden, dass diese Medikamente in ganz zentrale Stoffwechselwege eingreifen, so dass ihre Wirkungen weit über eine Manipulation des Cholesterinspiegels hinausgehen. Von daher sind langfristig auch Nebenwirkungen zu erwarten. Deswegen und wegen ihres hohen Preises sollten sie Hochrisikopatienten vorbehalten bleiben. (38, 39)Offenbar kommt unser Organismus prächtig mit dem von vielen Ärzten und Ernährungsberatern verteufelten Cholesterin zurecht. Woran liegt´s? Alles deutet darauf hin, dass wir Menschen von Natur aus an eine hohe Zufuhr angepasst sind. Denn wir sind mitnichten überwiegend Pflanzen-, Obst- oder Körneresser, wie es uns Vegetarier und Vollwert-Köstler gerne weismachen wollen. Der Mensch ist vom Körperbau und von seiner Evolution her ein Allesfresser, der offenbar seit Jahrmillionen fette und cholesterinreiche Nahrung über alles liebt.

      Zunächst konnten unsere Vorfahren davon jedoch nur träumen: Als sie vor etwa drei Millionen Jahren die schützenden Wälder verließen, um in der offenen Savanne zu leben, standen auf ihrer Speisekarte neben Wurzeln, Früchten und Blättern nur kleinere Beutetiere. Doch Hunger macht erfinderisch, und schließlich wurde das Menü durch Aas ergänzt – auch wenn uns heute bei dieser Vorstellung graust. Irgendwann haben die Ur-Menschen entdeckt, dass in dem, was die großen Raubtiere übrig gelassen hatten, noch reichlich Nahrhaftes steckt: Knochen und Schädel aufzubrechen, war ihre einzige Chance, an Knochenmark und Hirn zu gelangen, die beide ziemlich fett- und cholesterinreich sind. (11)

      Der alte Streit um die „artgerechte“ Ernährung des Menschen klärt sich dank moderner Analysemethoden allmählich auf. So staunten die Anthropologen nicht schlecht, als die Isotopen-Analyse zweier Neanderthaler aus der kroatischen Vindija-Höhle fast die gleichen Messwerte ergab wie beim Wolf und beim arktischen Fuchs. (40) Das bedeutet, dass sie fast ausschließlich von tierischer Beute lebten und folglich reichlich Fett und Cholesterin verspeisten.

      Loren Cordain von der Colorado State Universität untersuchte die Essgewohnheiten von 229 „modernen“ Jäger- und Sammlergesellschaften, um daraus Rückschlüsse auf eine möglichst optimale Ernährung zu ziehen. (41) Immerhin lebten die Menschen bis auf die letzten 10.000 Jahre als Jäger und Sammler. Das entspricht 99,6 Prozent der Zeit, die wir auf diesem Planeten wandeln. Cordain geht daher davon aus, dass die meisten von uns genetisch noch immer an die „Steinzeit-Ernährung“ angepasst sind.

      Leben „moderne“ Jäger und Sammler überwiegend von dem, was gesammelt oder von dem, was gejagt wird? Ältere Schätzungen waren von einem Verhältnis von 65 Prozent pflanzlicher und 35 Prozent tierischer Kalorien ausgegangen. Bei der Berechnung hatte man jedoch einen Teil der Jagdbeute, nämlich die cholesterinreichen Innereien, sowie das, was die Fischer an Land zogen „vergessen“. Cordains Analysen zeigen, dass die neuzeitlichen Jäger- und Sammlervölker – wo immer es ökologisch möglich ist – überwiegend von der Jagd leben. (41) Bei drei von vier dieser Völker stammen mehr als die Hälfte aller Kalorien von Beutetieren. Je weiter nördlich sie leben, desto wichtiger ist die tierische Nahrung. Nur jedes achte „Naturvolk“ lebt überwiegend von pflanzlicher Kost.

      Mit Hilfe von Daten über den Nährwert heutiger Wildpflanzen und -tiere schätzten Cordain und sein Team den Fettanteil der Nahrung ab. Sie kommen zu dem Schluss, dass die überwiegende Mehrzahl der modernen Jäger und Sammler durchschnittlich 43 bis 58 Prozent ihrer Kalorien in Form von Fett überwiegend tierischer Herkunft aufnehmen (41) – ohne am Herztod dahinzusiechen.

      Tierisches für´s Hirn

      Vermutlich haben wir Menschen genau dieser fett- und cholesterinreichen Kost sogar unser großes Hirn zu verdanken. Unser Denkorgan verbraucht rund ein Viertel der Kalorien, die wir zum Lebenserhalt benötigen, obwohl es nur etwa zwei Prozent der Körpermasse ausmacht. Hätten unsere Vorfahren diese Energiemenge allein mit Blättern und Wurzeln vertilgen müssen, hätten sie den ganzen Tag nichts anderes tun können als essen. Denn pflanzliche Lebensmittel sind viel schwerer verdaulich als tierische Kost. Deswegen benötigt man zum Aufschluss pflanzlicher Nahrung einen viel aufwendigeren Verdauungstrakt als ihn der moderne Mensch hat. (42)

      Anthropologen wie der US-Amerikaner Craig Stanford nehmen daher an, dass sich unser energiefressendes Gehirn auf Kosten des Verdauungstraktes entwickelt hat. (43) Somit hätte erst der zunehmende Fleisch- und Fettanteil in der frühzeitlichen Ernährung die Hirnentwicklung des Menschen ermöglicht: Hirn, Innereien und Knochenmark lieferten das nötige Fett und Cholesterin, während Muskelfleisch das leicht verwertbare Eiweiß beisteuerte. (43)

      Sicher, Naturvölker unterscheiden sich in vielen Aspekten von uns Mitteleuropäern, nicht nur in der Fett- und Cholesterinzufuhr. Vor allem die regelmäßige körperliche Aktivität und der Kalorienaufwand, den sie erbringen müssen, bis sie an etwas Essbares gelangen, ist nicht mit unserem Lebensstil zu vergleichen. Wir können mit dem Wagen bequem zum „drive-in“ rollen und ohne auch nur einen Finger krümmen zu müssen, massenhaft Kalorien tanken. Unserer Gesundheit tut diese „faule“ Lebensweise sicher nicht gut. Doch ändert dies nichts an der Tatsache, dass tierische Fette und Cholesterin in Sachen Herzinfarkt zu unrecht beschuldigt werdenFür die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Frankfurt gilt noch immer, dass wir uns am besten vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, wenn wir höchstens 30 Prozent der Kalorien in Form von Fett essen und dafür bei den Kohlenhydraten umso kräftiger zulangen. (44) Schließlich ist man dort besonders stolz auf die Konstanz der Ernährungsregeln. So sind es immer nur die „anderen“, die mit neuen Fakten zur „Verunsicherung der Verbraucher“ beitragen. Sei´s drum. Fest steht, dass diese empfohlene Kost nicht nur das genaue Gegenteil dessen ist, was unsere Vorfahren verspeist haben. Sie hat bislang auch beim domestizierten Homo sapiens kaum genützt, sondern eher geschadet.

      Denn genau unter dieser fettarmen „Herzschutz-Kost“ entstehen die miesesten Blutfettwerte: (45, 46) Das „böse“ LDL-Cholesterin sinkt zwar, das „gute“ HDL-Cholesterin allerdings auch. Da das Verhältnis von LDL zu HDL das Herzinfarktrisiko sehr viel besser beschreibt als der Gesamtcholesterinspiegel, bedeutet die gleichzeitige Senkung beider Werte keine Risikominderung. (1) Schlimmer noch: Das „gute“ HDL sinkt umso stärker, je weniger Fett wir essen. Deshalb bringt eine besonders fettarme Ernährung den Cholesterinspiegel am meisten durcheinander. Zudem steigen unter der fettarmen und kohlenhydratreichen Kost die Blutfette, die sogenannten Triglyceride, rapide an. (47) Genau diese Konstellation, viel Triglyceride und wenig HDL-Cholesterin, gilt als ganz besonders ungünstige Prognose für Infarktgefährdete.

      Gleichzeitig verschlechtern sich weitere Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall, wie z.B. der Gehalt an Zucker, Insulin und an dem Transport-Eiweiß Lp(a) im Blut. Besonders betroffen sind Menschen mit einem bereits gestörten Insulin- und Fettstoffwechsel, die ohnehin ein hohes Infarktrisiko haben. Wundert es Sie jetzt noch, dass zumindest bei dieser Personengruppe eine Ernährung mit 40 bis 50 Prozent Fettgehalt zu wesentlich günstigeren Blutzucker- und Blutfettwerten führte? (48) Eine fettarme Kost fördert dagegen ganz nebenbei auch noch die Entstehung von Gallensteinen (69) und sorgt für schlechte Laune. (49) Wohlgemerkt, es handelt sich um die nachgewiesenen Folgen der noch immer offiziell empfohlenen Herzschutz-Kost!

      Eigentlich müsste angesichts solcher Ergebnisse ein Aufschrei durch die Gemeinde der Ernährungsbewussten und -berater gehen. Doch das Echo ist eher verhalten. Man hört es offenbar nicht gerne, dass die jahrzehntelang gepredigten Ernährungsregeln schlicht falsch sind. Zum Beispiel die Warnung vor Eiern: Hier gaben kürzlich zwei der größten und aussagekräftigsten US-Ernährungsstudien, die je durchgeführt wurden, Entwarnung: Weder bei 80.000 Krankenschwestern noch bei 35.000 Männern aus Gesundheitsberufen fand sich ein Zusammenhang zwischen der Menge der verzehrten Eier und dem Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko. (50) Bei Frauen stieg das „gute“ HDL sogar an, wenn sie zusätzlich zu ihrer üblichen Ernährung täglich ein Ei verspeisten. (51)

      Das Dilemma trifft die Branche auf breiter Front: Auch wer sich auf ihren Rat hin jahrzehntelang „gesunde“ Margarine auf´s Brötchen gestrichen hat, ist dem Infarkt heute vermutlich näher als die Anhänger der guten alten Butter. Mittlerweile schüren zahlreiche große Studien die Skepsis gegenüber der „Kunstbutter“: So fand sich in der seit mehr als zwanzig Jahren laufenden Framingham-Studie kein Zusammenhang zwischen Infarkt und Butterverzehr. Aber je mehr Kunstfett die Männer des US-amerikanischen Städtchens aßen, desto häufiger traten koronare Herzkrankheiten auf. (52, 53) Auch die Auswertung der Ernährungs-Fragebögen von 85.000 US-Krankenschwestern ergab, dass das Risiko für eine koronare Herzkrankheit mit dem Verzehr von Margarine ansteigt. (17)

      Als Ursache werden Begleitstoffe angenommen, die bei der Fetthärtung entstehen, insbesondere bei der Teilhärtung (partielle Hydrierung): Damit die Rohstoffe in Form von Margarine auf´s Brot gestrichen werden können, müssen die flüssigen Öle chemisch gehärtet werden. Dabei entstehen Fettsäuren, die sich von ihren natürlichen Verwandten deutlich unterscheiden:

      sogenannte „trans-Fettsäuren“ zeigen eine veränderte räumliche Struktur

      bei anderen Fettsäuren befinden sich die Doppelbindungen an der falschen Stelle („Positions-Isomere“) oder

      die Fettsäuren weisen unnatürliche Verknüpfungen auf. (11)

      Die möglichen Varianten und Kombinationen veränderter Fettsäuren konnten bislang von keiner Labor-Analytik vollständig erfasst werden. Deshalb ist die Zusammensetzung von Margarine bis heute ein Buch mit sieben Siegeln. Und auch die biologischen Wirkungen der neu entstehenden Fettabkömmlinge sind noch immer nicht aufgeklärt. So gelten derzeit die trans-Fettsäuren als schädlich für das Herz des Margarine-Essers, ihre Bedeutung ist aber noch nicht zweifelsfrei geklärt. Studien, die gegen einen Effekt der trans-Fettsäuren sprechen (54), sind dennoch kein Freibrief für die Margarine, denn es bleiben genügend andere fehlgebildete Fettbestandteile als potentielle „Schadstoffe“ übrig.

      trans-Fettsäuren

      trans-Fettsäuren finden sich nicht nur in Margarine, sondern auch in Milchprodukten, Rinderfett und Butter. Sie entstehen im Pansen der Kuh durch die Tätigkeit von Bakterien. An diese Art von trans-Fettsäuren ist unser Körper gewöhnt. Bestimmte trans-Fettsäuren aus dem Fett der Wiederkäuer, die sogenannten CLA, werden sogar als Krebs- und Herzschutzstoffe diskutiert. (55) Die meisten neuen Stoffe, die bei der Teilhärtung der Margarine-Öle entstehen, kamen dagegen in natürlichen Fetten nicht vor. (56)

      Doch dieser Zustand ist längst Vergangenheit, denn die Fette reichern sich im menschlichen Fettgewebe an. Schon vor 30 Jahren fand man im Körperfett von Menschen, die an einem Infarkt verstorben waren, jene Fettsäuren, die für Margarine charakteristisch sind. Zudem sterben in jenen Gegenden Großbritanniens, in denen am meisten Margarine verspeist wird, mehr Menschen am Herzinfarkt als in „Buttergebieten“. Da trans-Fettsäuren das „böse“ LDL erhöhen und das „gute“ HDL senken, stehen sie im dringenden Verdacht, Gefäßveränderungen am Herzen mitzuverursachen. (11, 17, 57)

      In der großen Krankenschwestern-Studie erwies sich nicht nur die Margarine als Risikofaktor für Herz- und Gefäßleiden, sondern auch Gebäck und Weißbrot, die allesamt mit Spezialfetten hergestellt werden, sogenannten Ziehmargarinen. (11, 17) Auch Pommesbuden und die Lebensmittelindustrie verwenden aufgrund der günstigen technologischen Eigenschaften große Mengen an Ziehmargarine. Damit die Margarine die gewünschten Eigenschaften erzielt, muss sie aber reichlich trans-Fettsäuren enthalten. (11) In Haushaltsmargarinen hat die Industrie die trans-Fettsäuregehalte zwar drastisch reduziert – dem Käufer von Gebäck, Fritten und Fertiggerichten nützt das aber nichts.

      Die Lebensmittelindustrie versorgt uns nicht nur mit unerwünschten trans-Fettsäuren, sondern auch mit fragwürdigen Cholesterin-Abkömmlingen: Sogenannte Oxycholesterine entstehen zwar auch im Körper, vor allem jedoch bei der industriellen Produktion von Ei- und Milchpulver, von Sprühfetten oder geriebenem Käse. Sobald die Lebensmittel mit Luft in Kontakt kommen, oxidiert ein Teil des „normalen“ Cholesterins zu Oxycholesterinen. (11)

      Im Gegensatz zum „normalen“ Cholesterin ist die Liste der Untaten der Oxycholesterine lang: Sie verändern die Zellmembranen, hemmen die Cholesterin- und Prostaglan­dinbildung, stimulieren das Zusammenkleben von Blutplättchen und stören die Funktion der Bindungsstellen für das LDL-Cholesterin. Sie verändern die Verteilung des Cholesterins im Körper, fördern die Bildung von Schaumzellen und reichern sich in der „bösen“ LDL-Fraktion an. (58) Haben wir jetzt den wahren Schurken in Sachen Arteriosklerose und Herzinfarkt gefunden?

      Eine andere Beobachtung scheint dem zu widersprechen: Der Körper selbst bildet in der Leber und in den Nebennieren spezielle Oxycholesterine, mit deren Hilfe er den Cholesterinspiegel reguliert. Sie bremsen bei Bedarf die Cholesterinbildung und erhöhen dessen Ausscheidung. (59) Das Cholesterin selbst scheint also nur die Reservesubstanz im Organismus zu sein. Die eigentlichen Wirkstoffe sind ausgerechnet die verteufelten Oxycholesterine.

      Wie lässt sich dieser scheinbare Widerspruch erklären? Im Gegensatz zur gezielten und kontrollierten Bildung bestimmter Oxycholesterine im Körper entstehen während der Lebensmittelverarbeitung Oxidationsprodukte in unkontrollierter Menge und unbekannter Zusammensetzung. Darunter befinden sich dann auch jene hochgiftigen Verbindungen, die den Fettstoffwechsel stören und die Arteriosklerose fördern.

      Fertigprodukte wie Puddingpulver, Mikrowellenmenüs, Mayonnaisen, Nudeln oder Eis enthalten heute statt frischer Eier getrocknetes Eipulver. (11) Vor allem, wenn sie lange gelagert werden, enthalten sie reichlich Oxycholesterin. So vervierfachten sich die Oxycholesteringehalte von Keksen, die mit Eipulver gebacken waren, innerhalb von einem Monat. (60)

      So riskant kann es also sein, sich an die Empfehlungen der Ernährungsberater zu halten: Wer aus Angst um sein Herz auf´s tierische Fett verzichtet, verspeist stattdessen „rein pflanzliche“ Kekse, Nuss-Nugat-Cremes, Chips und „ausgewogene“ Fertigmenüs, die bedenkliche trans-Fettsäuren und herzschädigende Oxycholesterine enthalten. (61, 62) Wer die cholesterinreiche Butter meidet, landet bei der Margarine, die vor unbekannten und gesundheitlich fragwürdigen Fettabkömmlingen nur so strotzt. Da hilft es auch nicht, dass die Kunstbutter nun noch „gesünder“ werden soll: Der neueste Schrei sind Margarinen wie ProAktiv von Unilever, die mit pflanzlichen Sterinen angereichert sind: Campesterin, ß-Sitosterin und Stigmasterin sollen vor Herzinfarkt schützen, indem sie die Aufnahme von Cholesterin im Darm verringern. Sie sind – wie die Wortendung „-sterin“ bereits verrät – alle eng mit dem Cholesterin verwandt und konkurrieren mit diesem um die Transportsysteme im Darm. Sind die „Speditionen“ durch pflanzliche Sterine blockiert, kann der Körper weniger Cholesterin aufnehmen. Dadurch, so rechnete Unilever vor, sollen 20 Prozent der Infarkte vermieden werden. (63)

      Vergleichbare Produkte sind in Finnland (Benecol) und USA (Take Control) bereits auf dem Markt. Benecol von der Raisio-Gruppe wurde gar als größter Beitrag der finnischen Wälder zum gelungenen Frühstück seit der Erfindung des Holzbrettchens gewürdigt. (64) Der Grund: Rohstoff für die Gewinnung der pflanzlichen Sterole sind Kiefernspäne – um es vornehm auszudrücken. Genauer betrachtet handelt es sich um zähflüssiges, übelriechendes Tallöl, ein Abfallprodukt der skandinavischen Papierindustrie. Bisher wurde es für Asphalt, Lacke und Leime verwendet, jetzt soll es die Margarine gesundheitlich aufwerten. (65)

      Unilever in Deutschland setzt für seine neue ProAktiv-Margarine auf Extrakte aus Sojabohnen. Aber auch hier geht es im Grunde darum, Überbleibsel aus der Lebensmittelwirtschaft über unsere Mägen zu entsorgen: Sojaöl ist der wichtigste Grundstoff für Margarine. Bei seiner Raffination werden Begleitstoffe wie die Sterole allerdings entfernt, weil sie den technischen Ablauf stören. Ob sie dem Menschen möglicherweise nützen, hatte bislang niemanden interessiert. Nun werden die einstigen „Abfälle“ werbewirksam wieder zugesetzt: als teure funktionale Additive für den gesundheitlichen „Zusatznutzen“.

      Tatsächlich sind diese Margarinen in der Lage, den als ungünstig geltenden LDL-Cholesterinspiegel zu senken: 10 Prozent und mehr wurden in klinischen Studien erreicht. (58) Gleichzeitig blieben das „gute“ HDL-Cholesterin und die Triglyceride unverändert. Ob durch diese Risikofaktor-Kosmetik tatsächlich die Zahl der Infarkte sinkt oder Menschen länger leben, ist damit allerdings nicht gesagt. Die endgültige Antwort werden wir erst kennen, wenn Hunderttausende über viele Jahre das Kunstfett verspeist haben. Angesichts der fehlenden Erfolge bisher üblicher cholesterinsenkender Diäten darf an den Unilever-Prognosen gezweifelt werden.

      Die Manager können sich dennoch entspannt zurücklehnen, denn der Rubel rollt: ProAktiv wird seit dem Sommer 2000 für rund 6,- DM pro halbem Pfund an den um sein Herz besorgten Verbraucher gebracht. Der muss, um in den zweifelhaften Genuss des cholesterinsenkenden Effektes zu kommen, regelmäßig zum Kunstfettnäpfchen greifen. Denn kurz nach dem Absetzen ist die Wirkung auch schon wieder verflogen. Unter Marketinggesichtspunkten eine äußerst nützliche Eigenschaft. Hoffentlich spricht sich nicht so schnell herum, dass beispielsweise ß-Sitosterol viel billiger zu haben ist: Umweltschützer beklagen dessen hohe Gehalte im Trinkwasser. Es gelangt dorthin über die Ausscheidungen von Menschen, die Medikamente zur Senkung der Blutfette einnehmen und über die Abwässer der Papierindustrie. (66)

      Die Beispiele ernährungswissenschaftlicher Fehlgriffe in Sachen Infarkt-Prophylaxe ließen sich beliebig fortführen: So steigt unter salzarmer Kost der Cholesterinspiegel, und die Infarkte nehmen nicht ab. (67) Und ständig kommen neue Ernährungsthesen hinzu: zuwenig Folsäure, zuviel Homocystein, zu wenig Gemüse, zu üppiges Frühstück, zu wenig Selen, zuviel Kaffee. Der umstrittene Türkentrunk ist übrigens längst rehabilitiert: Zumindest in Mengen bis zu 10 Tassen täglich schädigt er das Herz nicht. (68)

      Wer gelassen an die Sache herangeht, erkennt bald, dass die Strickmuster der Herzinfarkt-Theorien immer gleich sind: Jemand entdeckt einen statistischen Zusammenhang, der wird publiziert und zum Risikofaktor und allzu oft zur Ursache hochstilisiert. Wird die Hypothese irgendwann überprüft, stellt sie sich meist als falsch heraus. Denn selbst wenn es stimmt, dass bei vielen Infarktpatienten das Homocystein erhöht ist, bedeutet das noch lange nicht, dass ein gesenkter Homocysteinwert vor Infarkt schützt oder das Leben verlängert. Hier könnte man vom Cholesterin lernen: Ein hoher Wert ist entweder harmlos oder nur ein Begleitsymptom. Ihn zu manipulieren und zu hoffen, damit die Ursache behoben zu haben, wäre genau so, als würde man beim Erschrillen einer Alarmglocke den Strom abschalten.

      Stellen wir die Frage einmal anders: Gibt es nicht doch etwas in unserem Essen, das möglicherweise vor dem gefürchteten Herzschlag schützt? Michael Hertog vom staatlichen Institut für Volksgesundheit und Umweltschutz im holländischen Bilthoven hat die Daten der Sieben-Länder-Studie noch einmal aufgerollt. Er bestätigte, dass weder der Cholesterinspiegel noch die antioxidativen Vitamine die unterschiedlichen Infarktraten in den verschiedenen Ländern erklären können. Wenn er allerdings die Zufuhr an Flavonoiden zugrundelegte, so konnte er 50 Prozent der Unterschiede vorhersagen. (72) Flavonoide sind eine große Gruppe pflanzlicher Wirkstoffe, die jedoch keinerlei Nährwert haben. Sie erwiesen sich mittlerweile auch in anderen Studien als gute Kandidaten für den Herzschutz: Je höher ihre Zufuhr, desto niedriger liegen Infarkte und Sterblichkeit. (70-72)

      Bevor jetzt aber wieder pauschale Empfehlungen formuliert oder Pillen gedreht werden, sollte man wissen, dass in jedem Land andere Flavonoidquellen von Bedeutung waren: Häufig stammten die pflanzlichen Stoffe hauptsächlich aus schwarzem Tee und Rotwein, oder auch aus Zwiebeln, Grünkohl oder Äpfeln. Damit entpuppten sich ausgerechnet die landesüblichen Grundnahrungsmittel als Herzschutz – noch dazu ganz ohne den Beistand der Ernährungswissenschaft.

      Ähnlich sieht es rund um´s Mittelmeer aus: Dort sterben wesentlich weniger Menschen am Infarkt als in nördlicheren Gefilden, obwohl die traditionelle Kost so manchem Ernährungsberater die Haare zu Berge stehen lassen müsste: Zerkochtes Gemüse, Weißbrot, Olivenöl in rauen Mengen und keine Mahlzeit ohne Alkohol. Trotzdem sind die Menschen dort gesünder. Vielleicht liegt es daran, dass sie essen, was ihnen schmeckt und nicht das, was man ihnen empfiehlt. Vielleicht liegt es aber tatsächlich an den Zutaten der traditionellen Küche, z.B. am Olivenöl.

      Einfach ungesättigte Spekulationen
      Landläufig wird die auffällig geringe Zahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Ländern mit hohem Olivenölkonsum auf dessen Gehalt an Ölsäure zurückgeführt. Diese einfach ungesättigte Fettsäure ist ein Hauptbestandteil des Olivenöls, sie kommt in nennenswerter Menge jedoch auch in Knochenmark, Schweine- und Hühnerfleisch sowie in Rapsöl vor. Prompt wird das raffinierte Rapsöl als ebenso gesund wie kalt gepresstes Olivenöl eingestuft. Dass die Ernährungswissenschaft hier einmal mehr auf dem Holzweg ist, ergaben mehrere Studien, in denen verschiedene Ölsäure-reiche Diäten verglichen wurden: Stets zeigte das Olivenöl andere Wirkungen als sonstige Fette mit vergleichbarem Ölsäuregehalt. (45, 73, 74)

      Damit war klar, dass es die Fettbegleitstoffe sein müssen, die für die gesundheitlichen Effekte des Olivenöls verantwortlich sind. (75) Einige dieser Substanzen sind seit Jahren entschlüsselt: Neben Sterolen, Iridoiden und Squalen kommen vor allem das Oleuropein und seine Stoffwechselprodukte in Frage. Sie wirken blutdrucksenkend, gefäßerweiternd, krampflösend, antithrombotisch und entzündungshemmend. (73, 76, 77) In raffinierten Ölen kommen diese Begleitstoffe nicht mehr vor. Deswegen unterscheidet sich ein kalt gepresstes Öl von den Produkten moderner Raffinationstechnologien.

      Wenn Sie also das nächste Mal bei Ihrem Lieblings-Italiener sitzen, dann bestellen Sie ruhig die gefüllten Teigtaschen mit der deftig-aromatischen Soße aus Olivenöl, Peccorino und zerstoßenen Nüssen. Ausgerechnet diese Fettbomben erwiesen sich nämlich ebenfalls als potenter Herzschutz. Wer täglich eine handvoll Nüsse aß, halbierte sein Infarktrisiko, egal, ob gleichzeitig geraucht, getrunken oder Multivitamine eingenommen wurden. (78) Da Nüsse bis vor kurzem auf dem Index standen und bei Infarktgefahr schlicht verboten waren, hat so mancher Doktor seinem Patienten einen Bärendienst erwiesen.

      Das trifft auch für einen anderen Nahrungsfaktor zu, der sich durchgängig und eindeutig als Herz- und Hirnschutz erwiesen hat. Nur wird er in Ernährungskreisen nicht gerne laut benannt: Es ist der Alkohol. Während 40 Gramm Alkohol oder umgerechnet ein knapper halber Liter Wein pro Tag bereits als Missbrauch gelten, ergaben unzählige Studien, dass sich Männer bei dieser Menge offenbar einer besonders robusten Gesundheit und eines langen Lebens erfreuen. (z.B. 79-81) Bei Frauen wirken bis zu 30 Gramm Alkohol täglich ähnlich günstig. In der Augsburger Kohorte der MONICA-Studie fand sich die geringste Sterblichkeit unter jenen Männern, die 20 bis 40 Gramm Alkohol täglich konsumierten. Erst bei 80 Gramm pro Tag, also etwa einem Liter Wein, war das Risiko ebenso groß wie bei den Abstinenzlern. (83)

      Weit über 60 Studien liegen zu dieser Thematik bereits vor. Dabei ist es nicht so wichtig, ob Wein, Bier oder Schnaps getrunken wird, Hauptsache Alkohol. (79, 84, 85) Alkoholische Getränke erhöhen unter anderem das „gute“ HDL, verbessern die Fließeigenschaften des Blutes, hemmen Entzündungen und die Verklumpungsneigung der Blutplättchen. Der Alkohol dient dabei auch als Lösungsvermittler, der dafür sorgt, dass die Wirkstoffe der Alkoholika wie beispielsweise Flavonoide und Salicylsäure vom Körper verwertet werden können. (86) Auf diese Weise schützt ausgerechnet der verpönte Alkohol Herz, Hirn und Gefäße. Einschränkend muss lediglich gesagt werden, dass er dazu regelmäßig getrunken werden sollte, so wie es zu den Mahlzeiten üblich ist. Wer sich nur am Wochenende vollaufen lässt, hat keinen Vorteil. (87)

      Das American College of Cardiology nahm 1996 Alkoholverzicht in die Liste der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. (86) Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schreibt noch im Jahr 2000 in ihren Beratungsstandards zum Schutz vor Herzinfarkt: „Eine gesunde Lebensführung mit ausreichend körperlicher Aktivität, Verzicht auf Rauchen und möglichst wenig Alkohol muss die Ernährungstherapie ergänzen.“ (2)
      Bei all den Diskussionen um die „richtige“ Ernährung wird schnell vergessen, dass es eine Reihe weiterer Faktoren gibt, die mit einem erhöhten Infarktrisiko einhergehen. Der Medizinkritiker Petr Skrabanek kam schon Anfang der 90er Jahre auf über 300 Risikofaktoren, „und die Liste wird jeden Tag länger“. (88) Neben den „Klassikern“ wie Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und Bewegungsmangel nennt er: keinen Mittagsschlaf zu halten, in Schottland zu leben, Englisch als Muttersprache zu haben, unter Phobien zu leiden, überpünktlich zu sein, zu schnarchen und arm zu sein in einer reichen Welt.

      Alle diese Faktoren zeigen ein erhöhtes Risiko an, zumindest in der einen oder anderen Studie. Ob sie ursächlich beteiligt sind und vor allem, ob eine Änderung des Risikofaktors die Menschen gesünder macht, ist damit nicht gesagt. Und während die Cholesterin- und Fettzufuhr mit einer regelrechten Hysterie verfolgt wurden, blieben andere, möglicherweise bedeutsamere Zusammenhänge unbeachtet. So nimmt die Rate der Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Süden nach Norden hin zu: Es sterben mehr Schotten am Infarkt als Italiener, und sogar innerhalb Frankreichs lässt sich dieses Nord-Süd-Gefälle zeigen. (68)

      Das mag weniger an der regionalen Küche liegen als am fehlenden Licht im Norden: Tageslicht dringt über die Augen in unser Gehirn ein, dorthin, wo die Stimmung, der Appetit und der Hormonhaushalt reguliert werden. Es sorgt für Ausgeglichenheit und gute Laune, bremst den Appetit auf Süßes und hilft, das Körpergewicht zu halten. Sonnenlicht senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel. (89, 90) Scheint die Sonne auf die Haut, bildet der Körper aus Cholesterin Vitamin D. Dieses Vitamin, das eigentlich ein Hormon ist, normalisiert den Fett- und Insulinstoffwechsel: Es sorgt für hohe HDL-Spiegel, günstige Blutfett- und Blutzuckerwerte und für niedrigen Blutdruck. (91) Frischluft statt Diät – das würde sicher auch manchem Herzpatienten gefallen.

      Antibiotika gegen den Infarkt?
      Die Idee ist gar nicht so abwegig, denn auch Mikroorganismen werden seit Jahren als Ursache des Herzinfarktes diskutiert; neben Viren und dem Magenkeim Helicobacter pylori vor allem Chlamydien, aber auch Streptokokken. (92-95) Letztere könnten bei Zahnfleischbluten in die Wunden und vom Mund in den Körper gelangen. Dort lassen die sonst harmlosen Keime die Blutblättchen verklumpen, so dass es zu Durchblutungsstörungen kommt. (92)

      Chlamydien waren lange Zeit nur als Erreger von Lungen- und Bindehautentzündungen sowie von sexuell übertragbaren Krankheiten bekannt. Nachdem sie aber bei 8 von 10 Patienten in den arteriosklerotischen Ablagerungen der Blutgefäße nachgewiesen werden konnten, gelten sie auch als mögliche Ursache des Herzinfarktes. (96, 97) Der wäre dann eine Infektionskrankheit wie etwa die Salmonellose. Bei Mäusen und Kaninchen führte eine Infektion mit Chlamydien zu verdickten Herzgefäßen und zu Entzündungen des Herzmuskels. (93, 98) Antibiotika verhinderten die Gefäßschäden.

      Doch bevor Übereifrige jetzt freiwillig zur Antibiotikapackung greifen, soll darauf hingewiesen werden, dass auch ein Chlamydienbefall die Arteriosklerose nicht unbedingt verursachen muss: Es kann sich ebenso gut – wie beim erhöhten Cholesterinspiegel – um eine Begleiterscheinung handeln. (95) Gegen eine ursächliche Beziehung spricht, dass sich viele Menschen im Laufe ihres Lebens mit Chlamydien infizieren und keinen Herzinfarkt bekommen. (98)

      Vielleicht werden die Weichen für einen Infarkt aber bereits lange vor unserer Geburt gestellt. Das jedenfalls behauptet der Brite David Barker von der Universität Southampton. Er hatte in mühevoller Kleinarbeit englische Geburtsregister durchforstet und festgestellt, dass ein niedriges Geburtsgewicht oder ein ungewöhnlich kleiner Körper im Vergleich zum Kopf mit erhöhten Infarkt- und Schlaganfallraten im späteren Leben einhergehen. (99)

      Endlich können wir aufatmen: Nicht die Zigaretten und die Ernährung sind schuld am Infarkt, sondern Mutters Fehlernährung oder Hungerzeiten während der Schwangerschaft. In weiteren Studien schien sich die Barker-Hypothese zu bestätigen. Insbesondere kleine Babies, die nach der Geburt schnell aufholten, bezahlten dies mit einem hohen Herz-Kreislauf-Risiko. (100-103) Genauere Überprüfungen der Hypothese ergaben jedoch methodische Mängel und mehr offene Fragen als Antworten. (104) So sorgt der Körper normalerweise dafür, dass der Fötus optimal ernährt wird – notfalls auf Kosten der Mutter.

      Die Barker-Hypothese weist jedoch in die richtige Richtung, denn das Infarktrisiko eines Menschen kann nur anhand der individuellen Situation beurteilt werden, nicht anhand pauschaler Durchschnittwerte. Jeder Mensch hat ein anderes Risikoprofil, das von seiner genetischen Ausstattung ebenso geprägt wird wie von seiner Umwelt, seiner Ernährung oder seiner Stressempfindlichkeit.

      Der alleinige Blick auf die Ernährung greift also viel zu kurz, wenn wir Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall erklären wollen. Noch immer ist zuwenig über die Ursachen bekannt. Es ist noch nicht einmal klar, ob es sich um einheitliche Krankheiten handelt, oder ob ihnen in den verschiedenen Alters- und Bevölkerungsgruppen nicht völlig unterschiedliche Entstehungsgeschichten zugrunde liegen. Den Blick noch weiter zu fokussieren und nur auf die Fett- und Cholesterinzufuhr zu starren, ist kompletter Unsinn.

      Was bleibt? Neben dem regelmäßigen Glas Wein oder Bier können wir viel Sex, wenig Sorgen und häufiges Lachen empfehlen: Nicht nur, dass es Herzpatienten öfter mal am nötigen Humor fehlt. (105) Bei einer Befragung von knapp 2.000 Senioren zeigte sich auch, dass es die Sorgen um soziale Belange sind, die am häufigsten mit dem Auftreten koronarer Herzkrankheiten einhergingen. (106) Schottischen Männern haben die Forscher gar unter die Bettdecke geschaut: Wer die meisten Orgasmen erlebte, hatte nicht nur ein drastisch verringertes Infarkt- und Schlaganfallrisiko, sogar die Sterblichkeit war halbiert – und zwar unabhängig von den üblichen Risikofaktoren. (107, 108) Auch die Damen profitieren vom Liebesspiel. Doch bevor sich die Herren der Schöpfung in wilde Aktivitäten stürzen, sollten sie zweierlei wissen. Erstens geht es bei den Frauen weniger um die Häufigkeit: Bei ihnen sank die Sterblichkeit mit wachsendem Vergnügen am Sex. (109) Und zweitens wollen japanische Forscher herausgefunden haben, dass die Gefahr, beim Sex einem Schlaganfall zu erliegen, vor allem Männer beim Seitensprung trifft. (108) In diesem Sinne: guten Appetit!
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      schrieb am 10.03.01 19:37:49
      Beitrag Nr. 43 ()
      Und nochetwas:
      Rohkost = Mangelkost
      Wer glaubt, eine naturbelassene Rohkost sei das Gesündeste, was er seinem Körper bieten kann, irrt: Wie eine Befragung der Universität Gießen ergab, sind Rohköstler häufig unterernährt. Je mehr Rohkost gegessen wird, desto ausgeprägter sind die Störungen. Fast 15 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen sind untergewichtig (BMI unter 18,5). In der Folge blieb bei jeder vierten Frau im gebärfähigen Alter die Monatsblutung aus. Von den Frauen, die sich ausschließlich von Rohem ernährten, war jede Zweite ohne Menstruation.

      (aid-Verbraucherdienst 2000/Nr.10/S.606-610)


      Gottseidank ist Guru ein Mann......

      *****GGGGG******


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