checkAd

    Herzog TELECOM: Personelle Konsequenzen... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.01.01 17:10:04 von
    neuester Beitrag 21.03.01 21:48:18 von
    Beiträge: 16
    ID: 331.621
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.244
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 17:10:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      ...aufgrund der Nichterreichung der Ziele in 2000

      Anfrage von Pascal T. (Danke für das Mail)

      Die Nichterreichung der Ziele ist im Wesentlichen auf eine Marktveränderung zurückzuführen. Dennoch wurden bei uns weitreichende personelle Konsequenzen in allen Bereichen vollzogen um zukünftig noch besser zu werden.

      Das Call Center wurde an einen externen Dienstleister in Trier vergeben, der bereits seit einigen Jahren für die Gesellschaft arbeitet - so kann noch flexibler auf eine veränderte Auftragssituation eingegangen werden.

      Wesentliche Veränderungen gab/gibt es auch im Bereich Vertrieb, Controlling und in der Abwicklung.

      Die wesentliche Umstrukturierung im Personalbereich wird Ende Q1 abgeschlossen sein. Dann wird es nicht nur in diesem Beitrag ergänzende Mitteilungen geben.

      Herzog TELECOM AG
      IR Team

      Bitte weitere Fragen an herzog@herzog.de mit Hinweis WO IR
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 17:36:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nochmals, damit Sie es auch verstehen:

      In w:o ist es nicht üblich, daß jedesmal ein neuer Thread eröffnet wird, wenn man was zu sagen hat. Auch Sie sollten sich an das Board anpassen und nicht versuchen ein neues zu etablieren.
      Es nervt tierisch, daß man im SMAX-Board unzählige Threads von Ihnen mit jeweils einer Mitteilung findet!

      Sie diskreditieren sich selbst durch diese unseriöse Art der Werbung!
      Und es ist unverschämt dieses Board derart zu misbrauchen.

      Sollten Sie diese unsinnige Art des Postens nicht unterlassen, werde ich eine Beschwerdemail an w:o schicken, mit der Bitte Sie maßzuregeln.

      Bodenseemann
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 19:25:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bei welchere Institution kann man Puts auf Herzog-Telecom kaufen?
      Avatar
      schrieb am 21.01.01 19:31:42
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Schröder: So masochistisch ist leider kein Optionsschein-Herausgeber. Wie wäre es mit shorten?
      Avatar
      schrieb am 22.01.01 01:21:35
      Beitrag Nr. 5 ()
      Nach dieser selbstzerstörierischer Eigendarstellung wäre Herzog gern mein erster PUT. Auf so kleine Klitschen gibt leider nix. Und shortsellen ist in D auch nicht möglich! Schade, schade, schade ...

      Also mal ehrlich, wenn ein Unternehmen in solch einer blamablen Weise an die Öffentlichkeit geht, dann kann es um dieses doch wirklich nicht gut bestellt sein, oder? Ich kenne Herzog nicht. Sind die bald pleite? Oder arbeiten dort nur Pfeifen? Oder warum gehen die sonst so an die Öffentlichkeit? :confused:
      Mölgicherweise hat auch nur der Verantwortliche für die InvestorRelation heute einen schlechten Tag gehabt und das Unternehmen selbst ist gar nicht so schlecht? Oder er sucht sich bald einen neuen Job?

      Also ich fand die Sache hier heut zum lachen. Aber ins Depot werde ich mir diesen Wert mit Sicherheit niemals legen. Meine Depotwerte sollen mich nämlich zum lächeln, nicht zum lachen bringen.


      BM

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4020EUR +0,50 %
      NurExone Biologic: Erfahren Sie mehr über den Biotech-Gral! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 22.01.01 14:24:27
      Beitrag Nr. 6 ()
      up!
      Avatar
      schrieb am 22.01.01 17:18:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      :D
      Avatar
      schrieb am 22.01.01 17:25:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      down :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.01.01 00:21:15
      Beitrag Nr. 9 ()
      up
      Avatar
      schrieb am 23.01.01 16:11:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ Herzock IR

      können wir mit weiteren derartigen Knallern von Ihnen rechnen?


      mfg a.head
      Avatar
      schrieb am 24.01.01 09:35:48
      Beitrag Nr. 11 ()
      hoch damit :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.01.01 00:56:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      Personelle Konsequenzen



      die IR Abteilung auf Droge :D
      Avatar
      schrieb am 26.01.01 01:33:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Herzog Telecom IR ??????

      Etwa der IR, den ich wochenlang versucht habe zu erreichen ?
      Dessen Firma mir

      - 2x das falsche Handy schickte ?
      - Dessen Hotline nach Wechsel zu VIAG bis heute hoffnungslos überlastet ist ?
      - Dessen Mitarbeiter grundsätzlich nicht das meinen, was sie sagen ( "Ich rufe Zurück" - "Kein Problem" )

      Ich lach mich putt. Herzog als Spammer.Ganz Handy-Deutschland lacht über dieen inkompetenten Handy-Laden...

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.02.01 19:28:05
      Beitrag Nr. 14 ()
      HerzogTel - Wie lange noch?

      Nach längerer Beobachtung des Diskussionsforums, sehe ich
      mich genötigt auch etwas beizusteuern.
      Die Lage bei Herzog scheint nicht allzu rosig zu sein. Hierzu nur zwei
      Fakten:
      1. Bis dato sind noch keine Gehaltszahlungen für den Monat Januar bei den
      Mitarbeitern eingegangen,
      2. die für die KW06/2001 in einem großen Rundschreiben angekündigte,
      teilweise schon länger als ein halbes Jahr ausstehende,
      Grundgebührrückerstattung ist auch ausgeblieben (Info von Kunden nach Blick auf den Kontoauszug).
      Dies alles stärkt nicht gerade das Vertrauen in das Unternehmen. Ist das
      Unternehmen nicht liquide? Droht in Kürze vielleicht ein Insolvenzantrag?

      Rechnen wir doch einmal nach.
      Im Dezember 2000 wurden ca. 9000 Laufzeitverträge abgeschlossen (siehe ad
      Hoc 04.01.01)
      2/3 des Umsatzes entfallen auf das Weihnachtsgeschäft (Herzog IR in anderem
      Thread)
      Wenn wir jetzt November und Dezember als umsatzmäßig gleich stark ansetzen
      und den Oktober mit 2/3 der November- und Dezemberzahlen bewerten, ergibt
      sich für das Weihnachtsgeschäft eine Zahl von 25000 Laufzeitverträgen. Dies
      deckt sich auch mit der ad Hoc Meldung vom 8.12.
      Wenn diese Zahl 2/3 der Laufzeitverträge für das Jahr 2000 darstellt, so
      beträgt die Gesamtzahl der Laufzeitverträge 37500. Dies wäre eine
      katastrophal niedrige Zahl.
      Lt. Geschäftsbericht 1999, S. 23 betrug die Zahl der Laufzeitverträge im
      Jahre 1999 58500.
      Hier wäre also ein Rückgang um mehr als ein Drittel aufgetreten.
      Dem ist sicherlich nicht so. Eine Zahl die irgendwo im Vorjahresbereich
      liegen wird, ist wahrscheinlicher. Aber auch dies ist im Licht des
      letztjährigen Handy-Booms grottenschlecht.
      Die Anzahl der verkauften Pre-Paid Handys bewegt sich sicherlich auf
      gleichem Niveau, wie die Laufzeitverträge - im Weihnachtsgeschäft. Allerdings kann durch das
      Bundling der Pre-Paid Handys kein nennenswerter Ertrag eingefahren werden.
      Berechnen wir nun einmal den Ertrag, der sich aus den Verträgen ergibt. Da
      in der überwiegenden Zahl der Fälle mindestens ein Handy mit dem Vertrag
      gebundled wird, wird sich an einem Vertrag nicht viel mehr als 120-150 DM
      (Erfahrungswert) verdienen lassen.
      Nehmen wir jetzt die Vertragszahl vom Vorjahr als Basis, ergibt sich so ein
      Rohertrag von 8.775.000 Mio DM (Basis 150 DM/Vertrag).
      Nehmen wir die Anzahl der Mitarbeiter mit 160 an (in einem anderen Thread
      taucht die Zahl 190 auf, aber es gibt sicherlich Schwankungen über das
      Jahr), und setzten die Kosten pro Mitarbeiter (von Azubi bis Vorstand) im
      Schnitt mit 4000 DM an, so kosten die Mitarbeiter im Jahr 7.680.000 Mio DM.
      Miete für Geschäftsräume fällt auch an (20 Filialen auf das Jahr
      gerechnet+Zentrale). Hier pro Filiale nur 5000 DM angesetzt und für die
      Zentrale 20.000 DM (alles pro Monat), so ergibt sich hier ein Kostenblock
      von 1.440.000 Mio DM.
      Firmenwagen, Telekommunikation, Strom, Ver-/Entsorgung, etc. kosten auch
      etwas Geld. Dann kommt noch die Werbung hinzu (ADAC-Anzeigen sind nicht
      billig). Wenn dieser Posten mit nur 1 Mio DM/Jahr angesetzt wird, ergibt
      sich unter dem Strich ein Minus von 1,345 Mio DM (bei konservativer Schätzung).
      Sicherlich liegen die Kosten noch ein Stück höher, auch habe ich das Kapitel
      Festnetz auch komplett aus der Berechnung rausgelassen (wobei ich nicht an
      nennenswerte Gewinne glaube). Wieviele aktive Festnetzkunden hat Herzog?
      Wieviel Umsatz machen die Kunden?
      Die Kundenzufriedenheit ist, soweit mir aus Gesprächen mit Kunden und den
      Diskussionen im Internet bekannt, gering. Dies zeigt sich auch an der
      scheinbar verpufften Werbekampagne in der ADAC zum Jahresende. Die Angebote
      erscheinen billig, werden aber selbst dann nicht angenommen. Hier scheint
      der Ruf unwiederbringlich hinüber zu sein. Auch habe ich im Bekanntenkreis
      von Kunden gehört, die teilweise monatelang auf ihr Weihnachtshandy warten
      mussten. Die fadenscheinigen Ausreden von HerzogTel zur Nichtverfügbarkeit
      lasse ich weg. Woanders waren die Geräte in ausreichenden Stückzahlen
      vorhanden. Es sieht hier eher so aus, als wäre Herzog nicht beliefert
      worden, weil die Bezahlung nicht gesichert wahr. Das sind aber nur
      Vermutungen. Wer würde denn so etwas böses behaupten?

      Unter der obigen Prämisse sehe ich keine große Zukunft für das Unternehmen.
      Vielleicht war das 1-Cent Projekt ja auch folgendermaßen gedacht: Die Aktie
      kostet bald 1 Cent und dafür gibt es dann ein Zubehörteil bei HerzogTel. So
      lohnen sich die Aktien dann bald, und Sven Herzog kann einen Zubehörladen
      aufmachen bei seinen vielen Aktien (hat er die denn noch?).
      Avatar
      schrieb am 13.02.01 17:33:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      An den Umsätzen heute und gestern kann ein Blinder mit Krückstock ablesen, daß in Kürze die ad hoc zum Erhalt der Radiolizenz rauskommt.
      Die armen Käufer glauben wohl, daß der Kurs nach der ad hoc steigt. Vielleicht sollten sie im Trierischen Volksfreund nochmal nachlesen. Dann kämen sie vielleicht darauf, daß es eine neue Geldverbrennungsmaschine ist.
      Ich frage mich bloß, warum der Volksfreund diese kursbeeinflussende Nachricht abdruckt, bevor sie ad hoc gemeldet wurde.
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 21:48:18
      Beitrag Nr. 16 ()
      Donnerstag, 22. März 2001

      TELEKOMMUNIKATION

      Staatsanwalt wählt sich bei Herzog ein

      Ermittlungen gegen Trierer Aktiengesellschaft

      TRIER. (hw/cd)Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen die Herzog Telecom AG. Mehrere Beamte haben am Mittwoch die Büroräume im Stammhaus der Aktiengesellschaft an der Diedenhofenerstraße in Trier durchsucht.

      Nach Aussage von Staatsanwalt Volker Bewernick von der Zentralstelle für Wirtschaftsstrafsachen in Koblenz zielten die Untersuchungen auf den Vorwurf der "strafbaren Werbung". Nach TV -Informationen wurden aber auch Unterlagen geprüft, die Aufschluss über ausstehende Gebührenrückzahlungen an Herzog-Kunden bieten könnten. Firmen-Chef Sven Herzog sagte dem TV , die Vorwürfe gegen das Unternehmen seien nicht zu halten.

      Indes beschweren sich immer mehr Kunden. Sie warten auf die von Herzog Telecom zugesicherte Rückerstattung der Grundgebühr, die ihnen beim Kauf eines Handys und Abschluss eines entsprechenden Vertrags versprochen worden war. "Wir werden seit Monaten vertröstet", sagen viele Handybesitzer; einige haben bereits Strafantrag gegen die Herzog Telecom AG gestellt.

      Angeblich hat das börsennotierte Unternehmen mehrere tausend Kunden nicht ausbezahlt. Die Forderungen sollen sich auf mehrere Millionen Mark belaufen. Immer häufiger taucht die Frage auf: Ist Herzog Telecom zahlungsunfähig? Rückstände gegenüber Vermietern hat die Aktiengesellschaft kürzlich erst verspätet  beglichen. Unterdessen warten die Mitarbeiter noch vergeblich auf ihre Februar-Gehälter. Einige Herzog-Mitarbeiter hätten eine Klage ins Auge gefasst, heißt es.

      Der Vorstandsvorsitzende der Aktiengesellschaft, Sven Herzog, versucht unter Hochdruck, einen Ausweg aus der misslichen Lage zu finden. Mit seinem Vertragspartner Viag Interkom laufen Gespräche, die zu einem Ausgleich mit den Handy-Kunden führen sollen. Außerdem gebe es mehrere Interessenten, die die Herzog Telekom AG übernehmen wollten, sagt Herzog, der das schlechte Weihnachtsgeschäft für die Schwierigkeiten des Unternehmens verantwortlich macht.

      Nach einer Gewinnwarnung Anfang des Jahres knickte die Aktie an einem Tag um 41 Prozent von 3,55 Euro auf 2,10 Euro ein. Inzwischen dümpelt die Aktie bei rund 1,30 Euro. Er habe unverzüglich reagiert und entsprechende Schritte eingeleitet, sagt Herzog. Unter anderem sei ungefähr 90 von einst rund 190 Mitarbeitern gekündigt worden. Von den mehr 20 Verkaufshops soll weit mehr als die Hälfte geschlossen werden.



      HERIBERT WASCHBÜSCH ZU: HERZOG TELECOM AG

      Verkalkuliert

      An den Aktienmärkten häufen sich die Negativ-Schlagzeilen. Nun ziehen sich die dunklen Wolken auch über Trier und der Herzog Telecom AG zusammen. Gestern durchsuchte die Staatsanwaltschaft das Unternehmen in der Diedenhofenerstraße in Trier: Der Verdacht auf "strafbare Werbung" hat die Ermittler aus Koblenz nach Trier geführt. Ob und was an diesem Vorwurf dran ist, muss die Untersuchung zeigen.

      Doch die Kritik an Herzog ist in letzter Zeit immer lauter geworden. Offene Rechnungen werden nicht beglichen, klagen reihenweise Kunden und Zulieferer. Alle Indizien deuten an, dass sich Sven Herzog verkalkuliert hat. Denn für Aufstieg und Fall (?) des Unternehmens steht vor allen Dingen der Name des Unternehmensgründers.

      Sven Herzog hat früh Karriere gemacht. Als "genialen Verkäufer" bezeichnen ihn selbst seine ärgsten Kritiker. So schaffte es der Trierer, in wenigen Jahren aus einem kleinen "Nebenerwerbsbetrieb" eine Aktiengesellschaft zu machen. Mit seinen Ideen brachte Herzog das Unternehmen und sich selbst immer wieder in die Schlagzeilen. Dabei war dem Trierer kein Gegner zu groß. Er legte sich mit der Telekom, Mannesmann oder E-Plus an. Rettete mit die Trierer Basketballer und machte aus dem TVG die "Herzöge". Auch sein jüngstes Kind – "Radio 22" – hob er mit lautem Getöse und einigen Reibereien aus der Taufe. Keine Frage also, als Werbefachmann hat der 32-jährige viele Qualitäten. Doch als Kaufmann? Schon als es dem Unternehmen noch gut ging, gab es Klagen über das Zahlungsverhalten. Schlampigkeit, Organisationsprobleme? Im Geschäftsjahr 2000 hat sich das Unternehmen verkalkuliert. Trotz deutlicher Ergebnissteigerung wurden die angestrebten Planzahlen nie erreicht. Zuletzt blieb die Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft. Doch als dann kaum Handys verkauft wurden, musste auch dem letzten klar sein, dass das Unternehmen Schlagseite hat. Nun versuchen die Herzöge unter Hochdruck, das leck geschlagene Schiff wieder flott zu bekommen. Wenn das gelingt, wird der Kapitän nicht mehr Sven Herzog heißen.


      Donnerstag, 22. März 2001
      Ladenlokale fristlos gekündigt

      Anfang März steht Herzog bei Vermietern mit 100 000 Mark in der Kreide

      Von unserem Redakteur
      CHRISTIAN DOHLE

      TRIER. Anfang März ließen sich die Zahlungsschwierigkeiten bei Herzog nicht mehr unter der Decke halten. Nach Informationen des TV summierten sich allein die Rückstände bei den Trierer Vermietern auf mehr als 100 000 Mark.

      Als Sven Herzog vor gut einem Jahr den Umzug in die ehemaligen Junkes-Gebäude an der Diedenhofener Straße bekannt gab, hatte er noch große Pläne. Bis zu 800 Arbeitsplätze sollten auf lange Sicht auf den mehr als 9000 Quadratmetern Büro- und Lagerfläche entstehen. Heute aber muss Herzog kleine Brötchen backen. Weil er die Miete nicht mehr finanzieren kann, ist ein Umzug in seine alten Geschäftsräume nicht mehr ausgeschlossen.

      Dabei war alles ganz anders geplant. Denn der Mietvertrag für die ehemalige Hauptverwaltung und Produktionsstätte des Lüftungsbauers Junkes sieht nicht nur eine Kaufoption der Herzog Telecom AG für das Eckgrundstück, die Hallen und das repräsentative Bürogebäude vor, sondern von diesem März an auch eine marktübliche Miete – 65 000 Mark im Monat statt der bislang verlangten 30 000 Mark.

      Der Vermieter, der Insolvenzverwalter der Junkes GbR, wollte Herzog mit dieser von Anfang an vereinbarten Mieterhöhung den Kauf schmackhaft machen. Anfang März aber schaute er komplett in die Röhre, bekam weder Kaufpreis noch Miete.

      Dabei war das Trierer Anwaltsbüro nicht der einzige Vermieter, der vergeblich auf Miete wartete. Auch für sein Ladenlokal in der Fleischstraße stellte Herzog bereits im Februar die Zahlungen ein. "Ich habe immer wieder bei Herzog angerufen, bin aber nie zu einem Ansprechpartner durchgestellt worden", beklagte sich der Hauseigentümer. Als auch die März-Miete dem Konto nicht gutgeschrieben wurde, beauftragte er einen Anwalt mit der fristlosen Kündigung.

      Das gleiche Prozedere kam auf die Telekommunikationsfirma in der Simeonstraße zu: Auch hier blieben die Mieten ab Februar aus, und Herzog zahlte erst, nachdem er die Kündigung erhalten hatte. Allerdings ist der Mietvertrag zeitlich befristet und läuft Ende März aus. Vermieter ist hier ein Trierer Geschäftsmann, der die Räume selber von dem Drogeriemarkt DM angemietet hat.

      Da Herzog auch für die ehemaligen – und vielleicht künftigen – Büroräume an der Luxemburger Straße seit Januar die Miete schuldig blieb, häuften sich in den vergangenen zwei Wochen die Gerüchte einer bevorstehenden Insolvenz.

      Vor einer Woche aber hat Herzog binnen weniger Tage die Außenstände beglichen – dank einer Finanzspritze von Viag Interkom.


      Donnerstag, 22. März 2000
      Streitbarer Handyman

      Kritiker sehen in Sven Herzog einen Top-Verkäufer – aber auch nicht mehr

      TRIER. (hw) Er ist Vorstandsvorsitzender und Namensgeber, starker Mann und Ideengeber der Herzog Telecom AG. Aufstieg und Fall des Unternehmens sind mit seiner Person eng verbunden: Sven Herzog.

      Mit 14 Jahren stand Sven Herzog zum ersten Mal vor der Kamera. In einem Werbespot für Computer hatte der heute 32-Jährige sein Fernseh-Debüt bei RTL-Plus. Auch heute noch steht Sven Herzog gern im Rampenlicht. Kritiker sehen in ihm zwar einen begnadeten Verkäufer – aber eben auch nicht viel mehr.

      Nach seiner Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann wechselte er 1988 im Alter von 20 Jahren zu einer EDV-Vertriebsfirma, ging von dort dann zur Commerzbank Luxemburg und gründete (nebenbei) 1990 die Herzog GmbH. Als der Umsatz des Versandhandels für UKW-Antennentechnik und der Kommunikationselektronik mehrere 100 000 Mark erreicht hatte, wechselte Sven Herzog von Luxemburg komplett in die eigene Firma. "Seitdem leitet er das Unternehmen auf seine eigenwillige Weise", heißt es viel sagend im Geschäftsbericht des Jahres 1999.

      Beispiele: 1996 wollte die Herzog Telecom GmbH mit einer privaten Telefonauskunft der Deutschen Telekom Kunden abjagen; doch der große Konkurrent rasselte mit dem Säbel und drohte mit Klagen: Herzog ließ zähneknirschend von seiner Idee ab. Als wenig später Telegate mit der gleichen Idee an den Markt ging, fluchte Sven Herzog im Trierischen Volksfreund : "Das ist ein Skandal."

      Als Nächstes versuchte der Trierer die große Konkurrenz mit einem privaten Münztelefon in der Trierer City zu ärgern. Dies sei als Werbegag zu verstehen, nicht als Gewinn bringende Einnahmequelle, sagte Herzog damals.

      Ums große Geld ging es bei seinem Börsengang Ende Oktober 1998. Etwa zwölf Millionen Mark an Wagniskapital flossen dem Unternehmen durch den Börsengang zu. Doch kaum zur AG gemausert, hatte Herzog schnell Zoff: mal mit T-Mobil, mal mit Mannesmann, mal mit E-Plus. Letztendlich wurde Viag Interkom Partner der Trierer Herzog Telecom AG.

      Als Förderer der traditionsreichen Trierer Basketballer machte der "Handyman" wieder Schlagzeilen: Aus den TVG-Basketballern wurden 1998 werbewirksam die "Herzöge". Auch mit seinem letzten Coup und neuestem Unternehmen sorgt er wieder für Aufsehen. Mit "Radio 22" ist Herzog nun auch Radioman.

      Doch wie geht es weiter mit der Herzog Telecom AG? Der Aktienkurs ist dramatisch eingebrochen. Vom einstigen Börsenwert ist nicht mehr viel geblieben. Von den stolzen 11,65 Euro (52-Wochen-Hoch) ging es abwärts. Momentan krebst die Herzog-Aktie bei etwa 1,30 Euro.
         


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Herzog TELECOM: Personelle Konsequenzen...