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    König und Bauer: Die Value - Analyse - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.01.01 00:05:32 von
    neuester Beitrag 07.02.01 18:45:21 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 25.01.01 00:05:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Derzeit ist ja saure Gurkenzeit für König und Bauer; keine News weit und breit. Die Vorstellung der Zahlen für 2000 erfolgt irgendwann im April, und der alte thread ist im letzten November selig entschlummert. Da der Titel "König und Bauer bricht aus Seitwärtstrend aus" auch nicht mehr ganz aktuell ist, wollte ich kba nochmals ins Gedächtnis zurückrufen.
      Nachrichtenlose Zeit – Zeit also, um den Wert auf Basis der 99er Zahlen genau zu analysieren.

      Im ersten Teil möchte ich die Zahlen einer Analyse nach Benjamin Graham, dem Lehrmeister von Warren Buffett vorstellen. Diese Zahlen habe ich schon im letzten Thread gepostet. Sie sind stark substanzorientiert und Beschäftigen sich mit der Bilanz. Später werden die GuV analysiert; ich habe hierbei den Quicktest nach P. Kralicek schätzen gelernt, der einem schnell einen Überblick über das Unternehmen geben kann.

      Liquidationswert je Aktie
      Hier werden den verschiedenen Aktiva aus der Bilanz die Werte zugewiesen, die bei einem Verkauf des Unternehmens sicher zu erzielen wären. Also: Cash geht mit 100% ein, Forderungen z.B. nur mit 80%, den wer weiß, ob man diese beibringen kann. Die langfristigen Sachanlagen gehen nur mit 15% des Bilanzwertes ein. Der Wert liefert naturgemäß nur eine grobe Schätzung, hilft aber zu erkennen, ob eine Aktie unterbewertet ist.
      Bei kba liegt der Liquidationswert bei 25,24 E; sowohl Stämme als auch Vorzüge liegen derzeit deutlich unter dieser Marke.

      Reines Nettoumlaufvermögen je Aktie
      Hier werden die kurzfristigen Werte des Umlaufvermögens mit den kurzfristigen Schulden verrechnet. Der exakte Wert läßt sich nicht berechnen, da ich keine Aufschlüsselung nach der Fälligkeit der Schulden habe, und der gute Graham mir auch nichts sagt, in wie weit Rückstellungen als Passiva hier zu berücksichtigen sind. Vorsichtigerweise habe ich daher alle Schulden berücksichtigt.
      Kba kommt auf einen Wert von 18,12 E.
      Der Kurs der Aktie ist also auf dem derzeitigen Niveau fast schon allein durch Forderungen, Cash und Vorräte abgesichert.

      Zahlungsfähigkeit II. Grades
      =kurzfristige Aktiva / kurzfristige Verbindlichkeiten. (selbes Problem wie oben) Bei soliden Unternehmen – und wir machen uns gar keine Vorstellung davon, wie hart die Kriterien von Graham sind – sollte jede Mark kurzfristiger Verbindlichkeiten durch mindestens 2 Mark kurzfristiger Aktiva gedeckt sein – bei kba sind es 3,80 DM

      Verschuldungsgrad (Passiva)
      = Gesamtverbindlichkeiten / Eigenmittel. Er zeigt, woher das Geld eines Unternehmens kommt; außerdem läßt sich erkennen, ob Gläubigerforderungen durch Eigenmittel gedeckt sind. Nach Graham sollte der Wert nicht über 50% liegen.
      Seit der Planeta-Übernahme konnte kba den Verschuldungsgrad stetig absenken, von über 250% in 1994 und 106% 1997 auf derzeit 44%. Damit erreicht kba auch nach Grahams strengen Forderungen "investment-grade".

      Zusammenfassung:
      Sowohl nach Nettoumlaufvermögen als auch Liquidationswert kann man behaupten, daß kba unterbewertet ist. Selbst bei abflauender Maschinenbaukonjunktur ist nicht mit drastischen Kursverlusten zu rechnen, wie ich sie z.B. für den Analysten- und Zeitungsliebling Gildemeister vorhersage. (Ich habe im dortigen thread versucht zu provozieren, aber es ist keiner auf meine Kritik eingegangen).
      Die finanzielle Situation muß als ausgezeichnet beschrieben werden, die Verschuldung ist über Jahre hinaus in den Griff bekommen worden und die Handlungsfähigkeit des Unternehmens auch in Krisenzeiten jederzeit gewährleistet.

      (So Mandrella, jetzt wird es auch für dich interessant)
      Kommen wir zu den Gewinnen und Verlusten. (Wie ich es liebe, bei w:o Tabellen zu erstellen!)
      Hardcore Anleger verlangen ja häufig, daß es ein stetiges Gewinnwachstum über die letzten 10 Jahre gegeben hat. Ich habe da erstens ein Daten-Problem (welches Unternehmen hat in den letzten 10 Jahren keine Fusion oder Übernahme gehabt, die einen Vergleich erschwert, wo bekommt man so alte Zahlen) und zweitens billige ich bei außergewöhnlichen Umständen auch mal ein schlechtes Jahr zu.
      Was bei einer Valueanlage aber stimmen sollte ist der Trend:
      Ich berechne für ebitda, ebit und Jahresüberschuß Durchschnittswerte über 3 und 5 Jahre, dabei sollten die Durchschnitte ansteigen und der letztjährige Wert über dem Dreijahresschnitt und dieser über dem Fünfjahresschnitt liegen.
      Vorsicht: Nichts läßt sich so leicht in einem Jahresabschluß besser hinbiegen als der Jahresüberschuß!
      Die Zahlen:
      Das ebitda vervierfacht sich seit 1993.
      Das ebit verdreifacht sich seit 1994.
      Der Jahresüberschuß versiebenfacht sich seit 1994.
      Der Cash-flow verdreieinhalbfacht sich seit 1995. (Für Mandrella: cashflow nach DFVA)
      Der Umsatz stieg seit 1994 um 42%.

      Quick-Check nach Kralicek

      Dieser Test sagt einem ziemlich schnell, ob ein Unternehmen gesund ist oder nicht. (Wenn man wissen will warum, muß man weiter bohren)
      1. Eigenkapitalquote
      Die Eigenkapitalquote steigt bei kba seit 1994 stetig von damals 20% auf heute 42% an.
      Werte über 30% gelten als sehr gut. Ich habe dazu eine etwas eigene Meinung, mir sind 42 % zu hoch, wenn sie nur im Unternehmen herumliegen. Meines Wissens sind keine Übernahmen oder größere Investitionen geplant, abgesehen vom Logistikzentrum.
      Wenn sie was mit dem Geld anfangen können ist es o.k., aber ansonsten: Her damit! Hohe Dividende oder Aktienrückkauf sind dann besser.
      2. Gesamtkapitalrentabilität
      =Überschuß + Zinsen auf Fremdkapital/ Bilanzsumme
      Da ich nicht weiß, welche Zinsen kba zu zahlen hat, habe ich zum Vergleich den Zins einer Anleihe eines ähnlichen Unternehmens - der Leoni – genommen.
      GKR bei kba: 10,91% Zum ersten mal ein mittelmäßiger Wert, über 15% wäre sehr gut, über 12% wäre gut. Hier wirkt es sich aber positiv aus, daß die Eigenkapitalquote so hoch ist, d.h. von den 11% bleibt viel in der Firma hängen.
      3. Schuldentilgungsdauer
      = Fremdkapital-cash/cashflow
      Lag der Wert für 1995 und 96 noch bei schlechten 14,7 Jahren so sank er auf derzeit fast schon sehr gute 3,27 Jahre. Hier zeigt sich, daß die Übernahme der Planetawerke ein Kraftakt war, der sich aber gelohnt hat, denn die Gewinndynamik hat die Verschuldung sehr schnell abgebaut.
      4. Finanzkraftquote
      = cashflow/Umsatz
      Diese Größe zeigt die finanzielle Leistungsfähigkeit, Werte über 10% sind sehr gut, kba hat 9,17%, auch hier eine stetige Verbesserung seit 1995 (3,66%)

      So. Das wars. Noch jemand da? Wenn mir jetzt noch jemand eine Aktie mit einstelligem KGV zeigt, die eben solche Werte hat, soll er oder sie es mir sagen. Aixtron und Pfeiffer sind zwar rentablere Firmen, aber eben auch wesentlich bis astronomisch teurer und daher das schlechtere Investment.
      Avatar
      schrieb am 25.01.01 00:15:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ob Aixtron das schlechtere Invest ist, würd ich so nicht behaupten.

      Jedenfalls spricht für K&B, daß der Trend bei Zeitungen zum farbigen Druck geht. Das kann K&B am besten.

      Der Wettbewerber MAN Roland hat sich nun auch auf´s Geldverdienen verlegt, so daß die Zukunft für K&B gut aussieht.

      Von Konjunkturabschwung ist bei den Kunden jedenfalls keine Rede.

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 25.01.01 01:12:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Danke für Deine sehr gute Analyse.

      Ich habe in den letzten Wochen auch mehrmals KBA gekauft. KBA hat viel Potential nach oben, ist aber durch die sehr gute Auftragslage, die Dividende und die sonstigen sehr guten Kennziffern nach unten abgesichert ist.

      Einer der Topwerte, was das Chancen/Risiko-Profil betrifft.

      Gruß
      VERTRAUmir
      Avatar
      schrieb am 25.01.01 02:23:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      @valueinvestor:

      > Wenn mir jetzt noch jemand eine Aktie mit einstelligem KGV zeigt, die eben solche Werte hat, soll er oder sie es mir sagen.

      Bijou Brigitte
      Avatar
      schrieb am 25.01.01 15:06:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      @valueinvestor und allen anderen KBA-Fans

      Eine interessante Substanzanalyse. Verrate uns doch noch einmal, ob Du AG- oder Konzernzahlen verwendest.
      Man könnte diesen Thread jetzt noch um eine Ertragsanalyse erweitern. Hierzu vielleicht schon einmal als Diskussionstoff das Konzern-DVFA-Ergebnis je Aktie, das auf der KBA-Internetseite als Prognose für 2001 zu finden ist: 3,12 Euro.

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      Avatar
      schrieb am 25.01.01 17:10:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      @valueinvestor
      Sehr gute Threaderöffnung! :)

      @alle
      Wie ich schon im alten Thread schrieb, halte ich den Gewinnsprung im laufenden Geschäftsjahr für glaubhaft.
      KBA kann aufgrund der hohen Auftragsbestände für mehr als 12 Monate die Umsätze genau planen.

      Ich denke, es wird eine ganze Weile dauern, bis die Börse das Potential aus dem Gewinnsprung realisiert. Zunächst kommen ja die Zahlen für 2000, die bei einer vorübergehend abgeschwächten Wachstumsdynamik unter den Erwartungen liegen.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 25.01.01 17:36:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      Eine wirklich sehr gute Analyse!
      Dank DIr
      :)
      Deep
      ein User und Aktionär
      Avatar
      schrieb am 25.01.01 23:28:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Zahlen stammen aus dem kba Handbuch, welches ich anstelle des Geschäftsberichtes zugesandt bekommen habe. Konzern oder AG - wer es weiß, soll sich melden.

      Ich halte die Prognosen des Vorstandes für unbedingt glaubwürdig, weil der Ball immer flach gehalten wird, um dann hoch zu gewinnen.
      Wer erinnert sich noch: Als bei der drupa der Kurs hoch ging, erzählten sie etwas von hohen Messekosten, die sicher auf das Ergebnis drücken. Später wars dann nicht mehr so schlimm....
      Vor diesem Hintergrund wundern mich die niedrigen Schätzungen in der Boerse online (2,2 in 2002), zumal die immer sehr positiv geschrieben haben.
      Als ich die Daten für die Jahre zurückverfolgte, wurde mir klar, was für eine Herkulesaufgabe die Planeta-Eingliederung war. Hätte ich ohne Sachkenntnis in dieser Zeit die Bilanz analysiert, wäre ich nie auf die Idee gekommen, in kba einzusteigen.
      Avatar
      schrieb am 26.01.01 09:38:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hi,
      ich hatte schon fast vergessen,
      dass ich ja auch noch kba-Aktien habe.
      Ich frag mich nur, was das Analysieren der
      Zahlen bringt. Ist mir eigentlich völlig egal,
      ob nun 2,80 E oder 3,2o E in 2001 nach DVFA verdient
      werden. 1999 betrug der Überschuss ca. 6 E pro Aktie,
      also ein Drittel bis Viertel des derzeitigen Aktienkurses.
      Wen interessiert hier das DVFA-Ergebnis?
      Die Aktie ist einfach topp, man schaue sich die
      Passivseite der Bilanz an. Rückstellungen bis der Arzt kommt,
      das Wort Verbindlichkeiten ist sehr klein geschrieben.
      Der Vorstand spricht von einer EK-Quote von 45%,
      ich lach ich schlapp.

      Kauft nach oder lasst sie liegen,vererbt die Aktien,
      die Zeit ist zu kostbar, um sich mit KBA zu beschäftigen.
      Wenn man sichmit KBA beshäftigt, dann ärgert man
      sich über den derzeitigen Kurs und neigt zum Verkaufen.
      In 10 Jahren ärgert man sich dann schwarz!

      trick17
      Avatar
      schrieb am 06.02.01 23:15:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      Na also, man muß nur eine genaue Analyse schreiben, und der Kurs besinnt sich, wo er eigentlich hingehört! :)
      Avatar
      schrieb am 07.02.01 09:30:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo,

      ich beobachte den Wert ebenfalls. Frage: Bevorzugt ihr die Stämme oder Vorzüge?

      MfG
      Avatar
      schrieb am 07.02.01 14:38:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich habe nur Vorzüge, wegen der höheren Dividende. Eine Umwandlung, die die Vorzüge lukrativer machen würde, ist allerdings nicht in Sicht. Auch droht keine Übernahme, bei der dann die Stämme steigen.
      Für die Stämme spricht, daß ein evt Aktienrückkauf die Stämme betrifft. Kann aber sein, daß der Rückkauf außerbörslich - also ohne Einfluß auf die Kurse - getätigt wird, weil es nur darum geht, Aktienpakete der Besitzerfamilie zu übernehmen, wenn es Todesfälle geben sollte.
      Avatar
      schrieb am 07.02.01 18:45:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hallo V.investor,

      danke für die Auskunft. Werde mich auch für die Vorzüge entscheiden, da ich bei den Stämmen im Moment auch keinen Vorteil sehe.
      Deine gründliche Analyse hat mich bestärkt, mir bei passender Gelegenheit welche hinzulegen.

      MfG .. Kauderni


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