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    Gold im neuen Glanz - bald wieder 600 USD für die Unze? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.03.01 18:53:23 von
    neuester Beitrag 20.03.01 22:22:07 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 19.03.01 18:53:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      19.03.2001: Gold im neuen Glanz - bald wieder 600 USD für die Unze?

      So oder ähnlich könnten bald die Schlagzeilen in den Zeitungen lauten. Was der Hintergrund für eine derartige Hypothese ist, werden Sie im Laufe dieses Berichtes erfahren.

      In schlechten Börsenzeiten galt Gold immer als sicherer Hafen. Dass dieses Argument in den letzten 20 Jahren an Bedeutung verloren hat, ist an der Kursentwicklung offensichtlich zu sehen. Allein in den letzten 15 Jahren hat sich der Wert des Goldes mehr als halbiert und über einen noch längeren Zeitraum ist der Wertverlust noch höher.

      Warum kann Gold nun nicht nachhaltig von derartigen Krisen, wie wir sie gerade erleben, profitieren? Der Grund liegt unter anderem in der Vergangenheit. In den Zeiten hoher Inflation waren Goldinvestitionen ein guter Schutz gegen Wertvernichtung. Diese Situation liegt bei den führenden Industriestaaten nun nicht mehr vor. Über einen mehrjährigen Zeitraum hat sich die Inflation auf die heutigen Stände zurückentwickelt. Dass es auch wieder Zeiten hoher Inflation geben wird, ist sicher nicht zu verneinen. Allein die expansive Staatsverschuldung der Industrieländer wird zukünftig ein vorerst ungelöstes Problem sein, auch wenn es den Willen zu ausgeglichenen Budgets mittlerweile gibt.


      Der Rückblick

      Doch lassen Sie uns noch ein wenig in die Geschichte zurückschauen. In früheren Zeiten, vor dem 1. Weltkrieg, gab es den Goldstandard. Das bedeutete, dass die Währungen der großen Industriestaaten an das Gold gebunden waren. Dieses System wurde nach dem 2. Weltkrieg bis Anfang der 70er Jahre durch ein internationales Währungssystem abgelöst. Dabei hatte der US-Dollar die Funktion einer Leitwährung, die jederzeit in Gold getauscht werden konnte und umgekehrt Gold in US-Dollar. Dies war zwischen den europäischen Industriestaaten und den Ländern Nordamerikas so festgesetzt worden. Aufwärtsbewegungen im Goldpreis kamen somit einer Abwertung des Dollars gleich. Damit konnten die Zentralbanken Gold eintauschen und bekamen dafür einen festgesetzten Betrag in US-Dollar und umgekehrt. Über diesen Weg wollte man die Wechselkurse zwischen den Ländern stabil halten. Für die Amerikaner war diese Kopplung und das deponierte Gold eine Möglichkeit, in der damaligen Zeit eine expansive Geldpolitik (sozusagen immer neue Banknoten zu drucken) zu betreiben. Denn auf das deponierte Gold konnten in einem bestimmten Umfang Kredite vergeben werden, da die Banken nur zum Halten einer Mindestreserve in Gold verpflichtet waren. Die begrenzten Goldreserven verhinderten so ein Ungleichgewicht in der Kreditexpansion der Banken. Auf dieser Basis der Kreditvergabe wurde der damalige Wohlstand in Amerika finanziert. Das ging so lange gut, bis es zu einem Zusammenbruch kam und die damalige Weltwirtschaftskrise ausgelöst wurde. Die Ursache war, dass die Konjunktur 1927 einen leichten Rückschlag erlitten hatte und die Federal Reserve Bank (FED) daraufhin zur Stimulierung der Konjunktur die Liquidität im Markt erhöhte. Damit wollte man zugleich den begrenzten Bankreserven zuvorkommen. Das Ergebnis war eine Katastrophe. Zuerst wurde ein Boom an den Aktienmärkten ausgelöst, der dann in dem bekannten Crash von 1929 endete. Vergeblich und zu spät hatte die FED versucht, die überschüssigen Mittel vom Markt wieder abzuziehen.

      Es gab aber auch Gegner des Goldstandards. Eine bekannte Persönlichkeit, war der Ökonom J.M. Keynes. Er bezeichnete das Gold als ein „barbarisches Relikt“. Von den Gegnern wird die Auffassung vertreten, dass die Stabilität der nationalen Währungen nicht von den Goldreserven der Zentralbanken abhängt. Weiterhin könnte sich die Wirtschaft ohne eine Restriktion durch das Gold besser entwickeln. Die kontroversen Diskussionen um dieses Thema sind immer noch Bestandteil unserer Zeit. Eine perfekte Lösung für das Problem wurde noch nicht gefunden und wird es wahrscheinlich nie geben.


      Staatsausgaben auf Pump

      In der heutigen Zeit besitzt Gold nicht mehr diese Stellung, die es zu Zeiten des Goldstandards innehatte. Die Zentralbanken geben heute Staatsanleihen aus und erhöhen die Geldmenge, ohne dass diese durch Sicherheiten in Form von Gold gedeckt sein muss. Zur Regulierung der Devisenmärkte und der Geldpolitik gilt heutzutage der Zins als wesentliches Instrument und nicht das Gold. Diese Vorgehensweise birgt aber die Gefahr, dass sie für eine unkontrollierte Ausweitung der Verschuldung missbraucht wird. Der damalige Goldstandard sollte derartige überzogene Finanzierung verhindern. Wie kann es nun doch zu Überschuldung kommen? Ein Grund dafür ist, dass Staatsanleihen als Sicherheit akzeptiert werden, als sei es reales Vermögen. Wie bereits erwähnt, in Zeiten des Goldstandards hätte Gold die Funktion der Sicherheit übernommen. Die Zentralbanken und Geschäftsbanken verkaufen jedoch heute ihre Goldbestände, da es ohnehin keine Rendite abwirft und eher als Ballast gesehen wird. Und da ist auch das Problem. Denn in einer Gesellschaft, die dem Goldstandard unterliegt, wird das maximale Kreditvolumen einer Wirtschaft durch die realen Sachwerte einer Wirtschaft begrenzt. Der Wohlstand einer Gesellschaft kann somit theoretisch nicht über ein bestimmtes Maß finanziert werden.

      Üblicherweise steht jedem Kredit ein Sachwert gegenüber. Ganz einfach, Sie nehmen einen Kredit auf und kaufen eine Eigentumswohnung oder ein Unternehmen finanziert durch ein Darlehen eine neue Industrieanlage. Staatsanleihen sind jedoch nicht durch reale Sachwerte abgesichert. Hier gibt es nur ein Versprechen, zukünftig entsprechende Steuereinnahmen zu erhalten. Wird dieses Prinzip missbraucht, kann die Anzahl der Forderungen aus Anleihen schnell die vorhandenen Sachwerte übersteigen. Es ist damit eine eindeutige Vertrauensfrage in den Staat und die zukünftige Wirtschaftsentwicklung.

      In den letzten Jahren treten die Zentralbanken vermehrt als Verkäufer auf, was zusätzlich die Goldpreisentwicklung belastet. Zum Beispiel hat erst vor kurzem die Bank of England erneut ihre Goldreserven um 120 Tonnen Gold erleichtert. Doch das ist nur ein winziger Teil von dem, was weltweit von den Banken verkauft wird. Die ausgewiesenen Goldgeschäfte bei der Deutschen Bank betrugen 1999 ca. 5.000 Tonnen Gold, und drei amerikanische Großbanken meldeten Mitte vergangenen Jahres einen Umfang von rund 8.461 Tonnen. Dies zeigt einmal die Dimensionen auf, in denen Goldverkäufe einzelner Banken getätigt werden.

      Den aktuellen Goldverkäufen liegt seit September vergangenen Jahres ein Washingtoner Abkommen zu Grunde. In diesem wurde vereinbart, dass die 15 teilnehmenden europäischen Zentralbanken in den kommenden 5 Jahren maximal 2.000 Tonnen Gold verkaufen dürfen. Ein Grund ist sicherlich, dass ohne eine solche Vereinbarung der Goldpreis unkontrolliert durch Goldverkäufe belastet würde. Es kann somit klar das Ziel einer Angebotskontrolle identifiziert werden. Doch dies bedeutet im Umkehrschluss nicht gleich steigende Goldpreise. Dagegen sprechen einige Faktoren.


      Die wichtigsten Pros und Contras

      + Die Leerverkäufe in Gold sind derzeit unverändert hoch. Dies kann bei kurzfristigen Short - Eindeckungen, wie schon in der Vergangenheit öfters geschehen, zu Kursrallyes führen.

      + Auslöser dieser Kursexplosion kann unter anderem die Klage der Anti-Trust Action Committee kurz GATA sein. (siehe unten)

      + Eine sich weiter abschwächende Wirtschaft bei weiter steigenden Inflationsraten und eine damit länger anhaltende Krise in den Finanzmärkten könnte, aus Angst vor der Geldwertstabilität, zu einer Flucht in das Gold führen.

      + Die zunehmende Staatsverschuldung in den Ländern und ein sinkendes Vertrauen der Menschen, dass dieses Problem gelöst werden wird.


      - Indien ist mit 20 % Anteil weltgrößter Abnehmer von Gold. Dies dürfte sich aber durch die Erdbebenkatastrophen etwas reduzieren.

      - Kühlt sich die Konjunktur in den USA weiter ab, wird es mit hoher Sicherheit auch in Europa spürbar werden und zu einem Nachfragerückgang in den betroffenen Industrieregionen führen.

      - Goldgeschäfte werden auf USD abgerechnet. Damit sind diese aufgrund des starken US-Dollar sehr teuer und beinhalten zusätzlich ein Währungsrisiko für die Käufer aus den europäischen Ländern. Außerdem sind die Amerikaner kaum an einem starken Goldpreis und einem schwachen Dollar interessiert.

      - Die Inflation ist in den wichtigsten Industriestaaten unverändert niedrig und es gibt keine Anzeichen, dass sich dies kurzfristig stark ändern wird.


      Die Klage der Anti-Trust Action Committee (GATA)

      Bevor wir auf die charttechnische Situation zu sprechen kommen, lassen Sie uns den Sachverhalt der Anti-Trust-Vereinigung etwas genauer unter die Lupe nehmen. Denn hier könnte es sich um einen gewichtigen Grund für eine Trendveränderung im Goldpreis handeln.

      Die Organisation GATA beschuldigt mehrere Großbanken, durch taktische Goldverkäufe den Preis manipuliert zu haben. Dabei berufen sich die Mitglieder auf den Sherman Act der USA, der darin das Fixing von Preisen im internationalen Handel untersagt.

      Diese getätigten Goldverkäufe der Großbanken stellen Short-Positionen dar, da es sich um geliehenes Gold von den Zentralbanken handelt. Die Geschäftsbanken verkaufen das Gold und legen den Erlös in Wertpapiere an, die den Leihzins der Zentralbank übersteigen und die Zentralbanken bekommen für ihr Gold wenigstens eine kleine Rendite. Sollten die Banken plötzlich gezwungen sein, ihre Positionen einzudecken, würde das für deutlichen Aufwärtsdruck im Goldpreis sorgen. Ein steigender Goldpreis bedeutet eine Geldentwertung in den USA und damit einen schwachen US-Dollar. Die Zentralbanken werden somit bei anziehenden Notierungen Gold verleihen und einen Anstieg des Edelmetalls verhindern.

      Der Vorsitzende der GATA, Bill Murphy, ist der Ansicht, dass rein rechnerisch der Goldpreis über 600 US-Dollar pro Unze liegen müsste. Hat die Klage Erfolg und verlangen die Zentralbanken ihr geliehenes Gold zurück, würde das zu einem starken Anstieg beim Gold führen. Denn die Geschäftsbanken wären gezwungen, sich mit Gold einzudecken und das würde eine sehr teure Rechnung werden. Dann würde der Goldpreis eventuell über 600 USD steigen. Es gibt jedoch auch Gegner der Theorie. Sie vertreten den Standpunkt, dass der starke US-Dollar, die gesunkenen Inflationsraten und die deutlich verbilligten Produktionskosten der Grund für den niedrigen Goldpreis sind.

      Egal, wer letztendlich Recht hat, um den Goldpreis wird es zukünftig spannend werden. Die Richter werden demnächst entscheiden, ob und wann die Beschuldigten unter Eid aussagen müssen. Dann wird sich hoffentlich zeigen, welche Argumente der Wahrheit und welche des Irrglaubens entspringen.


      Die Chartbetrachtung

      Nachdem die Geschichte etwas beleuchtet wurde und die aktuelle Situation an Hand von Pro und Contra einer Goldhausse betrachtet wurde, soll die charttechnische Sicht der Dinge natürlich nicht fehlen.


      Chart

      Aktuell notiert die Unze Gold nahe der alten Tiefstände von 1999. Im Chartbild ist die Formation eines fallenden Dreiecks gut zu erkennen. Hier handelt es sich um eine Fortsetzungsformation in einem bestehenden Trend. Das Risiko ist somit sehr hoch, dass es zu einem Unterschreiten der letzten Tiefpunkte kommt. Das Abwärtspotenzial liegt dann bei ca. 50 USD. Hält hingegen die Unterstützung U1, ist ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend W3 die Folge. Das sich hieraus ergebende Kursziel liegt kurzfristig bei 280 US-Dollar pro Unze an den Widerstand W2 und dem Trend W1 heran. Mittelfristig sind Kurse von ca. 320-330 USD pro Unze Gold, dem Hochpunkt von 1999, dann möglich.

      Quelle: www.finanznachrichten.de




      mfg Fipscroc
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 18:59:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dausend!!!!
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 19:08:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      naja Dausend wär auch gut *lol*

      mfg Fipscroc
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 19:51:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      machama nen kompromiss. 800.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 20:16:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ Fipscroc
      Du beschreibst die Situation exakt.
      Mich würde interessieren, welche Anlagestrategie Du daraus ableitest?

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      schrieb am 19.03.01 20:20:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Goldpfad

      sorry ich beschreib da leider gar nix.

      schau mal auf http://www.finanznachrichten.de/

      und schreib dem Herrn Asmus vielleicht mal persönlich eine e-mail.
      Ich bin User dieser Seite weil sie super charanalysen und hintergrundberichte bzw. ca. über 1000 news pro tag hervorbringen so weit ich weiß und dachte mir einfach da ich weiß es gibt auf w:o ein Goldaktienforum, ich stell den Artikel mal hier rein.

      mfg Fipscroc
      Avatar
      schrieb am 19.03.01 23:02:20
      Beitrag Nr. 7 ()
      Da gibt es Heiko Thieme satt, wer heute noch nicht gek---t hat kann das schleunigst nachholen. Schön wäre ja aúch noch die Abby Cohen in all ihren Facetten. Auf diesen Finanzdienst hat die Welt gewartet.
      Avatar
      schrieb am 20.03.01 18:24:54
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich finde den Artikel nicht schlecht. Gerade der Teil mit dem Rückblick und den Staatsschulden fand ich ganz gut. Ob die Klage der Gold-Vereinigung Erfolg hat, da bin ich aber skeptisch. Das mit den kurzfristigen Shortindeckungen leuchtet mir ein. Mal sehen wann es los geht.

      Warten wirs ab.
      Avatar
      schrieb am 20.03.01 22:22:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Fipscroc

      Vielen Dank für Deine Analyse.

      Ich weiß zwar nicht woher Du diese Informationen hast aber es war bisher der beste Bericht den ich jemals im Board gelesen habe.

      Hier aber mal eine Frage von mir ?

      Wer hat in letzter Zeit diese Mengen an Gold aufgekauft, könnte es nicht sein das diejenigen die das Gold gekauft haben vielleicht einmal, aufgrund der zusätzlichen Verlagerung des Interesses von Aktien in Gold die Macht gewinnen und den Goldpreis langsam aber stetig steigen lassen können.

      Der Dow Jones wird dieses mal sehr große Schwierigkeiten bekommen und ein Kursziel von 8000 Punkten ist nicht mehr fern, bei 8000 ist übrigens noch ein Riesen Gap.

      Wie viele haben nicht beim Nasdaq Stand von 5000 Punkten gesagt Fundametalanalyse ist out und heute ?

      Die Geschichte holt uns irgendwann immer wieder ein.

      DAS Beispiel mit dem Beleihungswert ist klasse.

      Weiter so Gruß

      Öko


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