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    NEUER MARKT + WENIG HALT FÜR DEFIZITÄRE UNTERNEHMEN + - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.04.01 11:16:48 von
    neuester Beitrag 08.04.01 12:40:49 von
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      schrieb am 08.04.01 11:16:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wenig Halt für defizitäre Unternehmen

      Der Neue Markt fällt und fällt. Die guten Aktien werden mitverschleudert. Wer clever ist, sammelt jetzt selektiv ein


      Unternehmern ohne solide Geschäftsgrundlage droht der Absturz
      Von Michael Höfling

      Hamburg - Im Schlaf reich werden war gestern. "Wer jetzt an der Börse Geld machen will, der muss auch bereit sein, dafür zu arbeiten", sagt Ralf Runau. Klingt paradox. Doch der Wirtschaftsexperte, bei der Consultinggesellschaft Accenture als Partner für das Business Launch zuständig, bringt die veränderte Lage am Neuen Markt auf den Punkt. Die Chancen auf schöne Kursgewinne sind so groß wie lange nicht mehr - aber nur mit der richtigen Auswahl. Und die kann ganz schön schwierig sein.
      "Die Schere zwischen den soliden, zukunftsträchtigen Unternehmen und den Firmen, die nichts weiter als eine Allerwelts-Idee verkaufen, wird sich weiter öffnen", prophezeit Runau. Für Anleger bedeute dies: "Finger weg von allem, was sich noch in der operativen Verlustzone bewegt. Cash burning ist megaout." Stattdessen gelte es, Geschäftsmodelle auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen und vor allem einen Blick auf die Vergangenheit des Unternehmens zu werfen. Das rät auch Roland Pruss, bei PriceWaterhouseCoopers (PWC) zuständig für Corporate Finance: "Wer sich für ein Unternehmen interessiert, sollte sich die Prognosen aus dem Jahr 1999 besorgen und sie überprüfen. Was wurde versprochen, was konnten die Vorstände einhalten?" Abweichungen bis zu 30 Prozent seien bei der Schnelllebigkeit der Prozesse in der New Economy durchaus akzeptabel. Darüber hinaus sei Vorsicht angebracht.

      Wer diese Punkte beachte, fahre, so Pruss, "mit zwei Airbags dem Restrisiko am Markt entgegen". Denn die Voraussetzungen für eine Bodenbildung seien gegeben. "In den aktuellen Kursen ist die Angst vor einer Rezession vielfach schon eingepreist. Fundamental sehen wir auf breiter Front Kaufkurse", sagt Pruss.

      Mit dieser Meinung steht er nicht allein. "Wir haben am Neuen Markt alles gesehen, was zu einem guten Spielfilm gehört", sagt Fondsmanager Marc Schädler von Nordinvest, "aber jetzt spricht wirklich vieles für eine klare Übertreibung nach unten." So nutzte Schädler die Wirren der vergangenen Woche, um eine Qualitäts-Aktie wie Aixtron für unter 70 Euro "abzustauben".

      Die "Störfeuer", die dem Markt in dieser Woche in die Quere kamen, waren unter anderem die Entlassung des "Nebenwerte-Papstes" Kurt Ochner beim Bankhaus Julius Bär und die Insolvenz beim Telekommunikationsunternehmen Teldafax. Während PWC-Experte Pruss bezüglich der Insolvenzen noch keine Entwarnung gibt - "das eine oder andere Unternehmen wird es nicht schaffen" - sollte der "Fall Ochner" in dieser Form eine Ausnahme bleiben. "Zum einen hatte Ochner eine ungewöhnlich hohe Pubilizität, zum anderen ist es nicht die Regel, dass jemand im selben Haus Fondsmanager und Vorstandsmitglied in Personalunion ist", sagt Frank Hansen, von der Fondsgesellschaft DIT.

      Sein Kollege Michael Fraikin, bei Invesco verantwortlich für den Neue-Märkte-Fonds, pflichtet ihm bei: "In den betreffenden Fonds wurden große Wetten auf einige wenige Werte abgeschlossen - in fallenden Märkten ein unkalkulierbares Risiko."

      Der Neue Markt ist offenbar dennoch besser als sein Ruf. Waren Anleger zuletzt stark verunsichert, weil Vorstände reihenweise Aktien nach oder sogar innerhalb der sechsmonatigen Haltefrist verkauft hatten, scheint die Stimmung nun zu drehen. Seitdem die Firmen des Neuen Marktes verpflichtet sind, Wertpapiergeschäfte zu melden, zeigt sich, dass immer mehr Vorstände an ihr Unternehmen glauben und Aktien nachkaufen. Nach den Meldungen an die Deutsche Börse schlugen Organmitglieder allein in dieser Woche 46 Mal zu. Die Verkäufe hielten sich mit sechs Aufträgen in Grenzen.

      Das sind weitere Anzeichen für eine Bodenbildung, meint Fondsmanager Fraikin. Das anschließende Aufwärtspotenzial sieht er dennoch differenziert. Er setzt auf Firmen wie den IT-Reparaturdienstleister Teleplan und den Maschinenbauer Technotrans. "Das sind Werte, die bei Wachstumsraten von etwa 30 Prozent zu Unrecht mit in die Tiefe gerissen wurden." Sie haben Kurs-Gewinn-Verhältnisse von rund 20 - für Wachstumsaktien eine günstige Bewertung. Das durchschnittliche KGV im Nemax 50 hat sich mit den Kursrückgängen zwar deutlich reduziert, liegt aber immer noch bei knapp 100.

      Fundamental gute Werte müssen aber nicht unbedingt groß sein, um von Fonds beachtet zu werden. "Natürlich kommt man aus marktengen Werten nicht so gut heraus", sagt Schädler, "aber bei einem gut diversivizierten Portfolio kann man dieses Risiko auch eingehen." Neben dem Pumpenhersteller Pfeiffer Vacuum aus dem Nemax 50 hält er deshalb zum Beispiel auch Aktien des IT-Dienstleisters Cancom oder des Medizintechnik-Unternehmens Rösch.

      Mit günstig bewerteten Aktien im Depot heißt es dann abwarten. Denn die große Unbekannte in der Rechnung ist die Börsenpsychologie. Und wann die dreht, das ist die große Frage.

      Mitarbeit: Ulrich Reitz
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 12:40:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Danke für den Akrtikel THECANADIAN- find ich lesenswert. :)


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