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    Preisrätsel - Was ist als Erstes da: Nasdaq Boden oder w:o Bankrott? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.04.01 21:47:38 von
    neuester Beitrag 09.04.01 21:51:25 von
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      schrieb am 09.04.01 21:47:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Rückkehr zum Modell Sparkasse

      Von Carsten Volkery, Spiegel online

      Finanzen - das war der Bereich im Netz, für den selbst Internet-Skeptiker noch am ehesten eine Zukunft sahen. Doch die Börsenkrise hat die Online-Broker und Finanzportale kalt erwischt.
      Von all den Typen, die die New Economy
      hervorgebracht hat, waren sie die bedingungslosesten und die gierigsten: die Zocker. Menschen, die Aktien voller Passion kaufen und abstoßen, Spieler, die auf Börsenkurven surfen, rein, raus, je nachdem woher die Strömung kommt.

      Als sie mit Macht ins Internet drängten, verlangten sie nach Informationen: Kurse, Charts, Ad-Hoc-Meldungen und vor allem Gerüchte. Das Finanzportal Wallstreet Online bot seit 1998 all das und wurde schnell zum Paradies der Zocker. Die Chatrooms der Seite sind bis heute legendär. Hier wurden Trends geboren und beerdigt. Besonders wer am Neuen Markt investierte, kam um die Spekulationen auf Wallstreet Online nicht herum.

      Doch seit die Kurse im vergangenen Frühjahr zu fallen begannen, hat das Finanzportal Probleme. Der Börsengang wurde abgesagt, die Besucher schwinden. Allein im Februar sanken die Zugriffszahlen um 16 Prozent. Ein Trend, der die gesamte Branche betrifft: Der große Rivale Onvista verzeichnete im selben Zeitraum einen Rückgang von 26 Prozent, die Seite Finanztreff gar einen Einbruch von 29 Prozent.

      "Anleger haben die Eigenschaft, sich weniger zu kümmern, wenn es schlecht läuft", erklärt Jörg Kiverius, Sprecher von Wallstreet Online, lapidar. Das dürfe man nicht zu ernst nehmen. Doch er hat allen Grund zur Sorge. Denn Wallstreet Online erwirtschaftet 70 Prozent des Umsatzes mit Werbung. Und diese Einnahmen sind direkt von den Zugriffszahlen abhängig.

      Ebenfalls hart getroffen von der Börsenkrise sind die Online-Broker, die Anbieter also, bei denen man nicht nur nachschauen, sondern auch handeln kann. Die Klickzahlen bei Consors, der deutschen Nummer zwei, haben sich binnen Jahresfrist halbiert, die Zahl der "Trades" ist rückläufig. Auch die Entwicklung der Neukunden liest sich deprimierend: Im ersten Quartal 2000 haben noch 141.000 Menschen bei Consors ein Depot aufgemacht - Rekord. Kein Wunder, die Börse boomte. Dann ging es in Dreimonatsschritten rasant bergab: 61.000, 47.000, 25.000 - und zuletzt 13.000 (bis zum 23. März). Zufrieden sein könne er damit nicht, erklärte Consors-Chef Karl Matthäus Schmidt bei der Bilanzpressekonferenz.

      Immerhin sind die Broker im Markt noch besser aufgestellt als die reinen Info-Portale. Die Großen Drei, Comdirect, Consors und Direkt Anlage Bank, profitierten vor allem von ihrem starken Markennamen, sagt Patricia Neuhaus von der Marktforschungsfirma Jupiter MMXI. Im Unterschied zu Wallstreet Online oder Finanztreff erzielten Consors und Comdirect im vergangenen Jahr Gewinn. Doch dieses Jahr sieht es düster aus: Comdirect hat wegen der europäischen Expansion für 2001 einen Verlust angekündigt, die Direkt Anlage Bank hatte bereits im vergangenen Jahr ein Minus von 3,9 Millionen Euro ausgewiesen.

      In der Branche beginnt das Umdenken. Denn nach den Zockern kommt jetzt die "zweite Welle" der Anleger auf den Markt. Und denen reicht "schnell und billig" nicht mehr. Allfinanz heißt das neue Zauberwort. "Die Heavy Trader sind verteilt", sagt Mathias Hajek von Comdirect. "Jetzt geht es vor allem um Service."

      Fast alle Anbieter haben deshalb inzwischen Fonds im Programm. Selbst Wallstreet Online hat im Januar einen Bereich "private Finanzen" eingerichtet, der sich speziell an den risikobewussten Fondssparer richtet.

      Die Online-Broker gehen sogar noch weiter: Sie richten ganz altmodisch Filialen ein. Die Direkt Anlage Bank nennt ihre 12 Filialen verschämt Investment-Center, damit sie nicht ganz so sehr an die Sparkasse erinnern. Comdirect nennt sie Betreuungsshops. Ein Pilotprojekt wird dieses Jahr in Hamburg starten, dann ist die Expansion in Groß- und Universitätsstädte geplant.

      Der Druck kommt vor allem von den etablierten Banken, die längst alle Kanäle nutzen, um ihre Kunden zu ködern und zu binden. Filialen haben sie seit Jahrzehnten, und im Netz greifen sie an: Letzte Woche startete die Deutsche Bank Maxblue, den "ersten paneuropäischen Online-Broker". Die Seite richtet sich an vermögende Privatkunden der zweiten Welle und soll bis zum Jahr 2004 1,5 Millionen Kunden haben. Zum Vergleich: Marktführer Comdirect hat europaweit 600.000 Kunden.

      Die Filialen sind wichtige Rekrutierungszentren: Hier kann auch Internet-unerfahrenen Kunden am Computer gezeigt werden, wie einfach Online-Brokerage ist. Ein unschätzbarer Vorteil. "Das bietet kein Wettbewerber", freut sich Hermann-Josef Lamberti, Vorstand der Deutschen Bank.

      Die Online-Broker müssen nachziehen. In ihrem Bemühen, mehr Beratung anzubieten, werfen sie auch alte Grundsätze über Bord. So soll in Zukunft eine Beratungsgebühr für Serviceleistungen erhoben werden - undenkbar während des Kampfes um die preisbewussten Heavy Trader. Doch gerade in Zeiten, in denen die Börse ihre Tücken offenbart, sind Anleger bereit, für Tipps zu zahlen.

      Auch die Finanzportale könnten nur überleben, wenn sie es schaffen, für ihre Inhalte auch Geld zu bekommen, sagt Neuhaus. Werbeeinnahmen allein reichten nicht. Höchstens 30 Prozent des gesamten Umsatzes sollten aus der Bannerwerbung kommen. Viel versprechend seien Partnerschaften im B2B-Bereich und Lizenzgeschäfte. Marktführer Onvista habe auf diese Weise vergangenes Jahr bereits einen Gewinn erwirtschaftet. Die Seite verkauft ihre Tools und Inhalte unter anderem an Consors.

      Die Chancen, auch die Endkunden zur Kasse zu bitten, stünden nicht schlecht. Internet-Surfer lehnten Bezahlangebote gerade im finanziellen Bereich nicht mehr rundheraus ab. Neuhaus: "Die Stimmung schlägt um."
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      schrieb am 09.04.01 21:51:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      nasdaqboden - Was kann man den gewinnen???


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