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    **Neue- Markt-Firmen verspekulieren sich** - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.06.01 11:35:02 von
    neuester Beitrag 05.06.01 12:56:04 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 05.06.01 11:35:02
      Beitrag Nr. 1 ()
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      Neue-Markt-Firmen verspekulieren sich

      Geschäftszahlen durch schwache Finanzergebnisse belastet - Erste Klagen gegen Fondsverwalter laufen


      Am Neuen Markt zocken einige Unternehmen mehr denn je. Das wird ihnen jetzt zum Verhängnis und die Anleger zahlen dafür
      Montage: DWO
      Von Matthias Iken
      und Holger Zschäpitz

      Berlin - Am Neuen Markt schließt sich der Kreis: Bislang hatten schwache Unternehmenszahlen nur die Kurse negativ beeinflusst - nun beeinflussen schwache Kurse auch die Geschäftszahlen. So musste in der vergangenen Woche der Technologiewert Mania einen Gewinnrückgang eingestehen. Doch nicht etwa der Konjunktureinbruch oder Auftragsverschiebungen waren Schuld, sondern das Geld aus dem Börsengang arbeitete nicht mehr für Mania. "Bedingt durch außerordentliche Erträge aus Wertpapieren im Vorjahresquartal in Höhe von 0,5 Mio. Euro, die in diesem Quartal nicht anfielen, ging der Gewinn von 3,5 auf 3,4 Mio. Euro zurück", ließ das Technologie-Unternehmen in der Ad-hoc-Mitteilung verlauten.
      Klar ist: Am Neuen Markt zocken nicht nur die Anleger, auch einige Unternehmen zocken mit. Die Einnahmen aus dem Börsengang, die noch nicht ins operative Geschäft geflossen sind, flossen oftmals wieder direkt an die Märkte - und fachten die Hausse künstlich an. Während verantwortungsbewusste Unternehmen auf Nummer sicher gingen und in risikoarme Wertpapiere investierten, spielten andere Firmen Harakiri. So lange die Kurse nach oben liefen, zahlte sich die hohe Risikobereitschaft aus - inzwischen zahlen die Anleger dafür.

      Endemann beispielsweise überraschte die Investoren im Februar 2000 mit einer Anhebung der Planzahlen. "Unsere vor dem Börsengang getätigte Gewinn-Planung für das Jahr 2000 und 2001 ist wohl Makulatur", jubelte Ingo Endemann - dank einer guten Börse. So hatte sich das Neusser Unternehmen vorbörslich an Swing Entertainment beteiligt. Dank der erfolgreichen Aktien- und Beteiligungsgeschäfte stellte Endemann ein Vorsteuerergebnis von mindestens 18 Mio. DM in Aussicht. Nach dem Börsencrash sahen die Zahlen etwas anders aus: Das Jahr schloss die Internet-Firma mit einem Minus von 4,9 Mio. DM ab. Auch die Bilanz verschweigt das desaströse Aktiengeschäft nicht. Die Aktien, die für rund elf Mio. DM gekauft wurden, waren am 31. Dezember nur noch 5,6 Mio. Euro wert.

      Dumm gelaufen ist das Abenteuer Börse auch für GFT. Nachdem schon im vergangenen Jahr 2,5 Mio. DM an Aktienbesitz abgeschrieben werden mussten, kamen im ersten Quartal noch einmal 950 000 DM hinzu. Mit 2700 Cisco-Aktien und 21 150 DWS-Internet-Fondsanteilen verspekulierte sich der ehemalige Investmentbanker und jetzige GFT-Finanzvorstand Markus Kerber. Dino Entertainment lag mit einer Auslands-Anleihe schief, Web.de mit Aktien, Mühlbauer mit Wertpapieren. "Unternehmen sind keine Finanzdienstleister", sagt Peter Barkow, Analyst bei HSBC Trinkaus. "Es ist nicht ihre Aufgabe, das Geld der Anleger an der Börse zu investieren." Er kritisiert, dass viele Gesellschaften immer noch spekulieren. "Viele halten sich offenbar für begnadete Fondsmanager."

      Zu dem seltsamen Gebaren haben die Banken mitunter die Gesellschaften sogar ermuntert. Denn es ging ums lukrative Folgegeschäft nach dem Börsengang - und hier wurde auch mancher Kuhhandel vereinbart. "Oft lief es nach dem Schema: Wir legen unseren Emissionserlös bei euch an, wenn ihr unseren Kurs pflegt", sagt ein Kenner der Szene. Im Klartext: Gesellschaften ließen nur dann ihr Kapital verwalten, wenn die bankeigenen Fonds im Gegenzug ihre Aktien kauften.

      Doch möglicherweise spekulierten Fondsmanager sogar mit Anlagegeldern, ohne dass sich die Gesellschaften darüber im Klaren waren. Bei Biodata fielen im ersten Quartal Buchverluste in Höhe von 1,9 Mio. Euro aus einem gemanagten Spezialfonds an - nach Informationen der WELT der Julius Bär Kapitalanlagesellschaft, bei der Kurt Ochner bis vor wenigen Wochen als "Mr. Neuer Markt" nicht nur das Geld der Anleger, sondern auch vieler Unternehmen managte. Doch während Biodata offenbar eine konservatives Management des Spezialfonds vereinbart hatte (70 Prozent Rentenpapiere und 30 Prozent Eurostoxx-Aktien), soll Ochner sogar auf vorbörsliche Beteiligungen gesetzt haben. Nun will Biodata über eine Klage das verloren gegangene Geld wieder hereinholen.

      Andere Unternehmen aber sitzen ohne jede juristische Möglichkeit auf dem Minus - und erst wenn die Börse wieder anzieht, ist Besserung in Sicht. Der Teufelskreis dabei: So lange die Geschäftszahlen schwach bleiben, bleiben auch die Kurse im Keller.

      Die Welt
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 11:45:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hab bei Mania nachgefragt!

      Sehr geehrter Herr XXXXX,

      es ist wie immer die halbe Wahrheit.
      Es waren eigene Wertpapiere, die jeweils in ihrem Wert entsprechend
      eingebucht werden. Wir haben also nicht gezockt.

      Ich werde Kontakt mit den Leuten aufnehmen. Die Berichterstattung ist
      unseriös, da sie sich noch nicht einmal die Mühe geben, bei uns nachzufragen
      und sich das ganze auf Spekulationen bezieht.

      Grüße
      Zimmer
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 11:47:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      UNglaublich, wie die meist jungen CEO`s mit dem Geld der Anleger umgehen. Wirklich unglaublich.
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 11:48:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Aktien, die für rund elf Mio. DM gekauft wurden, waren am 31. Dezember nur noch 5,6 Mio. EURO wert.

      Also wenn ich nicht ganz dumm bin ist das doch annähernd der gleiche Wert!!! Hier ist also kein Verlust enstanden, oder da hat wer DM und EURO verwechselt

      Gruß,
      napum
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 12:06:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich glaube der Presse immer weniger - die letzten Wochen haben gezeigt, dass einige Redaktionen mit der Nachrichtenfülle schlicht überfordert sind und NICHT mehr recherchieren, sondern vieles blind abschreiben - ein einziger Blick auf die Homepage der Firmen oder der Dt. Boerse entlarvt oft schon die Falschmeldung.

      Traurig!

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      Avatar
      schrieb am 05.06.01 12:07:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hi!!!

      Wieder mal eine typische Sensationstheamtik ansonsten einfallsloser
      Redakteure.
      Jede AG, auch DaimlerChrysler oder VW, hält Finanzanlagen in irgendeiner Form.
      Selbst bei Festverzinslichen kann es zu Kursrückgängen kommen, die dann wertberichtigt bzw. abgeschrieben werden.
      Also nicht Aussergewöhnliches.

      Solange das in moderatem Rahmen stattfindet, nichts dagegen.

      Bei Exzessen wie bei dieser unseeligen ENDEMANN ist das natürlich was anderes.
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 12:26:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Noch eine Mania Mail

      Hallo Herr XXXXX,

      ich habe gerade mit dem Redakteur gesprochen. Er wird den Artikel ändern und
      das Chart entfernen.

      Warum rufen die Leute nicht bei uns an, bevor sie so einen Schrott
      fabrizieren.

      Grüße
      Zimmer
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 12:56:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      tatsächlich, ist ja nicht zu fassen :D

      Die Aktien, die für rund elf Mio. DM gekauft wurden, waren am 31. Dezember nur noch 5,6 Mio. Euro wert.

      http://www.welt.de/daten/2001/06/05/0605fi258349.htx


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