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    Wirtschafts-Entwicklung und Börsen-Entwicklung(I) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.10.01 08:48:00 von
    neuester Beitrag 13.08.03 01:11:59 von
    Beiträge: 483
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      schrieb am 20.10.01 08:48:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Börse spielt generell schon den Aufschwung der Wirtschaft in 2002 - und dies zunächst einmal in den USA.

      Auch die US-Unternehmer schätzen in neusten Umfragen die KÜNFTIGE wirtschafliche SITUATION OPTIMISTISCH ein:




      US/Philadelphia-Fed-Index Oktober -27,4 (PROG: -14,5)

      New York (vwd) - Der von der Federal Reserve of Philadelphia berechnete Diffusionsindex für die allgemeine Wirtschaftstätigkeit in der Region hat sich im Oktober deutlich auf minus 27,4 verschlechtert. Von vwd befragte Analysten hatten im Vorfeld einen Indexstand von minus 14,5 erwartet. Im August hatte der Index bei minus 7,3 notiert.

      Wie die Federal Reserve of Philadelphia am Donnerstag mitteilte, muss die Index-Verschlechterung vor allem als Folge der T e r r o r anschläge vom 11. September gesehen werden.

      Beobachter werteten als besonders negativ, dass der Index für die Auftragseingänge auf minus 17,1 von plus 0,7 im September zurückfiel. Mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen wiesen dabei darauf hin, dass der Rückgang der Aufträge eng im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September stehe. Bei der Zahl der Beschäftigten wurde ein Rückgang des Index auf minus 27,0 von minus 16,2 verzeichnet.

      Der Philadelphia-Fed zufolge schätzen die Unternehmen die KÜNFTIGE SITUATION aber OPTIMISTISCH ein; für die KOMMENDEN 6 MONATE erwarteten über 60 Prozent der Unternehmen wieder eine ERHOLUNG der derzeit gedämpften Wirtschaftsaktivität(!!!).

      18(!).10.2001, vwd.de
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 09:24:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 11. Oktober 2001

      Liquiditäts-getriebener Börsenanstieg möglich
      Die Finanzmärkte schwimmen in Liquidität

      Von TOBIAS MOERSCHEN

      Die Finanzmärkte schwimmen in Liquidität. Doch Anleger lenken ihre Barreserven bislang eher in Geldmarktfonds und Anleihen als in Aktien. Das dürfte sich ändern, sobald die Börsen einen Boden finden. Dann könnte ein plötzlicher Kursanstieg einsetzen, meinen Experten. Unklar sind aber Zeitpunkt und Ausgangsbasis einer solchen Rally.



      DÜSSELDORF. Positive Argumente für die ENTWICKLUNG DER BÖRSEN zu finden, fällt derzeit schwer.
      Die Unternehmensgewinne brechen weiter ein, die politischen und konjunkturellen Risiken scheinen so hoch wie seit Jahren nicht mehr.
      Doch ein Faktor spricht trotz allem für die Aktienmärkte: die historisch hohe Liquidität des weltweiten Finanzsystems.

      „Die enorm steigende Liqudität allein wird zwar kaum eine Kurserholung auslösen, aber sie verringert zumindest die Gefahr weiterer Verluste“, meint Matthew Merritt, Chefstratege der Investmentbank Salomon Smith Barney (SSB), in seiner jüngsten Studie.
      Bislang parken viele Investoren überschüssiges Geld zwar lieber in Geldmarktfonds und Anleihen statt in Aktien.
      Doch die kräftigen Kursanstiege der vergangenen Tage könnten anzeigen, dass manche Anleger bereits wieder an die Börsen zurückkehren.

      LIQUIDITÄT – das ist, grob gesagt, Geld, das kurzfristig verfügbar ist und nicht sofort für den Kauf und Verkauf von Gütern gebraucht wird.
      Diese überschüssigen Reserven müssen irgendwo „zwischengelagert“ werden. In der Vergangenheit haben Anleger dazu häufig den Aktienmarkt angesteuert. Ein starkes Liquiditätswachstum ging daher oft – aber leider nicht immer – einher mit einer Kursrally an den Börsen, wie eine Auswertung des Salomon-Strategieteams ergab.

      Hinter dem aktuellen 20-Jahres-Hoch beim Anstieg der weltweiten Barreserven steckt die gelockerte Geldpolitik der Notenbanken. So senkte das US-amerikanische Fed bereits neunmal die Zinsen, auch die Bank of Japan pumpt kräftig frisches Geld in die Finanzmärkte, und die Europäische Zentralbank (EZB) kappte nach den US-Terroranschlägen ebenfalls ihre Geldsätze. Gleichzeitig blieb die Inflation bislang niedrig, so dass das Geldmengenwachstum nicht durch Preissteigerungen wieder aufgefressen wird.

      Und schließlich bewirkt die weltweite KONJUNKTURSCHWÄCHE, dass weniger Geld für den realen Güteraustausch gebraucht wird – auch das treibt die überschüssige Liquidität nach oben.

      Derzeit meiden allerdings viele Anleger die Aktienmärkte weil die Kurse schon seit anderthalb Jahren abwärts trudeln. Doch sobald sich ein Ende der Baisse abzeichnet, stehen enorme Mittel zur Verfügung, die schnell wieder an die Aktienmärkte fließen könnten.

      Experten rechnen mit Kurssprung

      „Das würde massive Kursbewegungen auslösen“, sagt Fondsmanager Johannes Day vom DIT, der Fondsgesellschaft der Dresdner Bank. Peter Oppenheimer, Chefstratege des britisch-asiatischen Bankriesen HSBC, erwartet einen Kurssprung um 30 %.

      Ein liquiditäts-getriebener Börsenanstieg dürfte abrupt und heftig ausfallen. So war es bereits Anfang des Jahres, als US-Notenbankchef Alan Greenspan überraschend die Zinsen senkte: Anleger, die zuvor die Börse gemieden oder gar auf fallende Kurse spekuliert hatten, wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Sie kauften massiv Aktien, um den Aufschwung nicht zu verpassen und bescherten den Börsen einen Monat lang kräftige Zuwächse.

      Ungeklärt bleiben jedoch zwei heikle Fragen: Wann beginnt die Rally, und auf welchem Niveau startet sie? So erwartet HSBC-Stratege Oppenheimer, dass die Börsen in Europa und den USA zunächst noch einmal zurückfallen, bevor sie in der ersten Hälfte 2002 zu einer Erholung ansetzen.

      „Letztlich stellt die günstige Liquiditätslage nur einen von vielen Faktoren dar, welche die Aktienkurse beeinflussen“, betont Khuram Chaudhry, Europastratege der Investmentbank Merrill Lynch, „man sollte die fundamentalen Daten nicht ignorieren“. Auch im Januar stoppten schlechte Konjunkturmeldungen und stark fallende Unternehmensgewinne die Zwischenrally.

      Merrill-Experte Chaudhry beobachtet mehrere Stimmungs-Indikatoren, die Aussagen zur künftigen Börsenentwicklung liefern, darunter auch die durchschnittliche Cashquote europäischer Fondsmanager. „Eine steigende Cashquote bei den Fonds geht oft mit steigenden Kursen einher“, sagt Chaudhry. Denn je höher die Barbestände der Aktienprofis sind, desto mehr Geld steht ihnen für Aktienkäufe zur Verfügung. Im September sind die Cashquoten europäischer Fondsmanager gestiegen – allerdings von einem niedrigen Niveau aus. Chaudhry wertet dies als leicht positives Zeichen für die kurzfristige Börsentendenz.
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 09:45:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Ende des Bärenmarktes


      Klaus Hagedorn von Metzler Asset Management sieht gute Chancen für Wachstumsaktien - und hat handfeste Argumente für ein Ende der Baisse

      Die kommenden zwölf Monate gehören den Wachstumsaktien, glaubt Klaus Hagedorn, Chefanalyst und Fondsmanager bei Metzler Asset Management. Die fundamentale Bewertung der Aktien sollte dabei mit abnehmender Inflationsrate wieder steigen. Die aktuellen Kurse sieht Hagedorn als Kaufgelegenheit.

      Es fällt schwer, für den Crash der Wachstumsmärkte eine passende Umschreibung zu finden. „Das war der ZWEITSCHLIMMSTE BÄRENMARKT seit dem Zweiten Weltkrieg“, umschreibt Klaus Hagedorn das Geschehene. Dabei benutzt der Chefanalyst von Metzler Asset Management und Fondsmanager des Metzler Wachstum International ganz bewusst die Vergangenheitsform, denn er sieht sehr gute Chancen für die Märkte in den nächsten Monaten.

      Gute Argumente für ENDE DES BÄRENMARKTES

      „Wer bei einem Nemax-Stand von 9.000 Punkten den Mut hatte, Aktien zu kaufen, der sollte auch jetzt den Mut haben zu kaufen“, sagt Metzler im Rahmen einer Vorlesung, die durch die SJB Investmentberatung initiiert wurde. Die optimistische Stimme im Crash-Gefasel mancher selbsternannter Gurus tat den Zuhörern dabei sichtlich gut, hatte Hagedorn doch einiges an guten Argumenten in die Waagschale zu werfen.

      „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“. Diese uralte Börsenweisheit des Barons Rothschild ist das Credo von Anhängern der „Contrary-Opinion-Methode“. Motto: Kaufen, wenn die BREITE MASSE ANGST hat und verkauft, wenn alle Hurra schreien. Letzteres war Anfang 2000 der Fall, nun dominiert die Angst vor einem Crash, der längst stattgefunden hat und nur von wenigen Börsianern auch so bezeichnet wird.

      “FED steht auf dem Gaspedal“

      „Die GELDPOLITISCHEN Ampeln stehen auf dunkelgrün, die Fed steht mit beiden Füßen auf dem Gaspedal“, beschreibt Hagedorn einen Fakt, der schon 1987 das Ende der Baisse eingeläutet hat. Geld gibt es in den USA derzeit quasi zum Nulltarif, wenn man die Inflationsrate berücksichtigt, die etwa auf Höhe der Fed-Funds liegt. Es steht zu erwarten, dass Fed-Chef Alan Greenspan die Zinssätze eher noch einmal nach unten fährt, so dass Geld zu leihen ein attraktives Geschäft ist. Das wird Investitionen von Unternehmensseite wieder steigern und auch der private Konsum sollte sich auf Grund der niedrigen Zinsen erholen, wenn der Schock der Attentate des 11. September erst einmal überwunden ist.

      Trotz NIEDRIGER ZINSEN erwartet Hagedorn, dass die INFLATION unter Kontrolle bleibt und eher sinkt als steigt – ein wichtiger Faktor für die Bewertung von Wachstumsaktien, deren faires KGV nicht nur vom Zinsniveau abhängt, sondern auch mit abnehmender Inflationsrate nach einer Studie des US-Brokers Paine Webber zunimmt.

      Druck auf die Inflation kommt dabei vor allem von zwei Seiten. Zum einen erwartet Hagedorn, dass die PRODUKTIVITÄT sich weiter verbessern wird. Die Wirtschaft stehe vor weiteren Quantensprüngen, zum Beispiel in der NANOTECHNOLOGIE. Die Zahl der Patentanmeldungen wird weiter hoch bleiben, nach einer Metzler-Untersuchungen ein Hauptindikator für Verbesserungen in der Produktivität. Dazu kommt, dass die ENERGIEPREISE tendenziell weiter nachgeben sollten, zum Beispiel für ÖL .

      Niedrige AKTIENBEWERTUNG

      Die Aussichten für die Zukunft sollten an der Börse auf ein fruchtbares Klima fallen, wenn sich die kurzfristigen Unsicherheiten um Afghanistan, Terror und Milzbrand gelegt haben – oder Investoren trotz dieser Krisenherde früher oder später zur Tagesordnung übergehen. „Die Aktienbewertung ist derzeit so niedrig wie nach vielen Börsencrashs“, ist sich Hagedorn sicher. Auch, wenn die Gewinne durch eine US-Rezession noch einmal unter Druck kommen könnten: Die Erfahrung zeigt, dass die BÖRSE DEM KONJUNKTUR-ZYKLUS um Monate VORAUS EILT.

      Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die US-Konjunktur bisher achtmal in die Rezession geraten.
      Die BÖRSENKURSE hatten ihr TIEF in sechs Fällen vier bis fünf Monate VOR dem KONJUNKTUR-TIEF, in einem Fall acht und 1954 sogar neun Monate vor dem Konjunkturtief.
      Da nichts dagegen spricht, dass sich Geschichte an der Börse wiederholt, sollte es auch diesmal nach Hagedorns Ansicht so enden. Dass die STIMMUNG vieler Anleger derzeit mies ist, ist für Hagedorn der beste KONTRAINDIKATOR. Abzulesen am Optionsmarkt, wo derzeit vergleichsweise eine hohe Zahl von Puts gehandelt wird.

      In seinem Fonds hat Hagedorn vor allem Biotechaktien aufgestockt.
      Zwei Drittel der Fondswerte kommen aus den USA. In Deutschland sieht Hagedorn zum Beispiel Chancen bei Qiagen, sechstgrößte Position des Metzler Wachstum International.
      Top-Picks des Fonds per 30. September sind die größte US-Bank Citigroup, der Dax-notierte Finanzdienstleister MLP sowie der Medienriese AOL Time Warner.
      In die nähere Auswahl kommen Aktien, deren Gewinnwachstum bei mindestens 15 Prozent liegt. „Da fangen wir an, hinzugucken“, erläutert Hagedorn den klar wachstumsorientierten Ansatz seines Managements. Die Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, dass Investoren dies auch machen sollten: Unternehmen, die auf absehbare Zeit keinen Gewinn erzielen, sind an der Börse out – und werden das noch eine lange Zeit bleiben.

      Autor: Michael Barck, 12:16 19.10.01, W:O
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 09:49:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      18.10.01, gatrixx.de

      Bei Schwäche kaufen
      Die LIQUIDITÄT entscheidet

      Von Daniel A. Bernecker

      Die Erholung der Märkte läuft gesitteter ab, als die Hysterie der Presse vermuten läßt. Dabei werden sich die Märkte in dem Umfang erholen, wie die seit März 2000 abgeflossene Liquidität wieder in die Aktienmärkte zurückfließt. Derzeit liegt die Liquidität auf einem 20jährigen Höchststand. So, wie sie seit März stieg, vollzogen die Märkte gemessen am weltweiten Aktien-Index den größten Rückgang der letzten 20 Jahre. Es fällt auf, daß der Terroranschlag hier kaum mehr als einen letzten Ausverkauf darstellt. Die entstandene Schere zwischen Liquidität und Aktienperformance wird sich nun schließen.

      Folglich:
      Die Liquidität bestimmt die Tendenz, Afghanistan die zwischenzeitliche Volatilität. Mit jeder Meldung über Milzbrand oder Bombendrohung zucken die Märkte vielleicht zusammen, aber tendenzentscheidend ist dies nicht mehr. Ähnlich nimmt auch der echte Effekt für die Börsenbewertung der Unternehmen ab. Das gilt sowohl für die USA als auch für Europa. Wie ist das zu verstehen?

      Das Geschäftsjahr 2001 ist für die meisten abgehakt. Wer jetzt noch warnt, kann immer auf die Terroranschläge verweisen und diese als Alibi melden. Darauf hat sich der Markt schon eingestellt. Es geht sogar so weit, daß Analysten in New York sagen, daß es für Unternehmen sogar logisch ist, möglichst viel jetzt abzuschreiben, um eine Bereinigung der Bilanz zu erreichen. Je niedriger das Ergebnis in diesem Jahr ausfällt, desto größer fällt der Gewinnsprung im kommenden Jahr aus, wenn die Einmaleffekte wegfallen. Daraus entsteht dann die neue Gewinndynamik, die an der Börse zu neuen Bewertungen führt. Das ist ganz clever gedacht und wird insbesondere für die Technologie-Unternehmen, die zum Teil noch hohe Goodwill-Abschreibungen vornehmen müssen, ein entscheidendes Thema sein.

      ZINSSENKUNGEN werden Wirkung zeigen

      Die Börsen orientieren sich also nicht mehr an den heutigen Zahlen, sondern an der Perspektive des ersten Halbjahres 2002. Die seit Anfang des Jahres vollzogenen Zinsschritte in den USA in der Größenordnung von 300 Basispunkten gewinnen erst jetzt beziehungsweise in den kommenden Monaten an Wirkung. Ohne den Terroranschlag wäre die Verbesserung der Konjunkturdaten bereits jetzt stärker ausgefallen. Durch den Terroranschlag mag es eine zwei- bis dreimonatige Bremswirkung geben, mehr aber nicht.

      Anders als in Deutschland darf man nämlich nicht unterschätzen, wie stark die US-Unternehmen in den neun Monaten vor dem Terroranschlag auf die schwächer werdende Konjunktur reagierten. Die sinkende Kapazitätsauslastung der US-Wirtschaft, die mit 73 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 1983 liegt, ist nichts anderes als der Beweis für die Vollbremsung in der Produktion, um auf die sinkende Nachfrage zu reagieren. Sie ist quasi von den Unternehmen gewollt. Wer nämlich die Produktion herunterfährt, baut gleichzeitig die Lagerbestände ab. Ebenfalls ein Phänomen, das in den letzten Monaten mehrfach kommentiert wurde. Die US-Unternehmen vollzogen also innerhalb von Monaten eine Anpassung ihrer Produktion, die bei "herkömmlichen" Rezessionen oft ein bis zwei Jahre dauert.


      Stabilisierung in Sicht

      In dem Moment, wo die Lagerbestände aber unten sind, werden die Kapazitäten wieder hochgefahren. Spätestens ab Dezember wird man dies in den Statistiken sehen. In dem Moment beschleunigt auch die Wirtschaft. Dies wird übrigens zur Folge haben, daß die amerikanische FED sehr viel schneller die Zinsen wieder anheben muß, als die meisten erwarten. Wer allerdings auf das lange Zinsende (30jährige Treasuries) schaut, erkennt, daß die Märkte überhaupt nicht mehr mit Zinssenkungen rechnen, sondern bereits eine Zinserhöhung wieder andeuten. Dasselbe gilt auch für die Aktien, denn:
      Die Börse stellt sich auf diese Entwicklung bereits ein, die Zahlen von großen Adressen wie Intel und IBM sind dafür indikativ. Die Anpassung an die niedrigere Nachfrage ist vollzogen und wenngleich noch keine große Wachstumsdynamik erkennbar ist, gibt es eine Stabilisierung. Mehr braucht die Börse nicht, um eine Perspektive zu bilden. Stabilisierung heißt, Chance auf Wachstum. Dies wird in den Kursen nun vorweggenommen.

      Hinzu kommt eine ganze Zahl von großen US-Titeln, die alles andere als Rezessions-Probleme haben. Dazu gehören sowohl Philip Morris wie auch Kraft Foods, die mit ihren Quartalsergebnissen nicht nur die Erwartungen trafen, sondern mit deutlichen Umsatz- und Gewinnzuwächsen prahlen können. Das gilt auch für Pharmakonzerne wie Pfizer, deren Wachstumsgrößen nicht für Wachstumsprobleme sprechen.

      Europäische Zuseher

      Die Europäer schauen dabei eigentlich nur zu und kauen an den Fingernägeln. So, wie sich die US-Börsen erholen, ziehen auch die europäischen Börsen mit, auch wenn von den europäischen Vorstandsetagen erschreckend wenig zu hören ist. Mithin bleiben die Europäer weitgehend Mitläufer, aber mit Sicherheit keine Trendführer. Entsprechend sind auch Ihre Dispositionen zu treffen. Die Ausnahme mag die Regel bestätigen, aber im großen und ganzen verdienen Sie mit Käufen von US-Titeln mehr. Diese Perspektive für die amerikanischen Kapitalmärkte spiegelt sich übrigens auch im Verlauf des US-Dollar. Er hat sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Yen bereits wieder nach oben gedreht, was eine klare Indikation für die steigende Zahl von Kapitalflüssen in die USA ist.

      Fazit

      Nutzen Sie die Schwächen der Märkte als Kaufgelegenheiten. Die alten Tiefststände vom September sehen wir nicht mehr, aber die Märkte rennen Ihnen auch nicht davon. Bitte also keine Panik. Aufgrund der hohen Liquidität, die in den Markt drängt, kann es auch mal sein, daß Märkte über mehrere Tage technisch überkauft sind, ohne zu reagieren. Keine Sorge, die Reaktionen kommen immer, wie derzeit am Dow oder auch am Dax zu sehen ist. In solchen Schwächen kaufen Sie.

      Daniel A. Bernecker ist Herausgeber des Börsenbriefes "der aktionärsbrief".
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 10:09:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      ...und wie sieht das in einer Rezession aus ?

      So sollte die Frage doch heissen !

      Olsen

      P.s.:wie lange dauert die Rezession, ich denk 2008 gehts wieder richtig los :D
      +kommt die einzelne Aktie an !

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      Avatar
      schrieb am 20.10.01 10:53:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      Die Erklärung aus Wirtschaftsberaterebene der US-Regierung, die US-Wirtschaft könne zwei Quartale in Folge schrumpfen und damit ein klassisches REZESSIONSSIGNAL generieren, wurde durch die Greenspan-Rede vor dem Wirtschaftsausschuß des Repräsentantenhauses gemildert.

      Der FED-Chef sieht erste Anzeichen für eine KONJUNKTURERHOLUNG, die Terroranschläge blieben ein einmaliger Schock für die Wirtschaft, denn die Anpassungsprozesse der Wirtschaft seien in vollem Gange. Zweifellos hat die US-Geldpolitik zwischenzeitlich (mehr als...?) genug getan und sollte nun eher die konjunkturellen Wirkungen abwarten.

      Gefordert ist jetzt die US- Regierung, insbesondere die KONSUMNACHFRAGE anzukurbeln. Im Laufe des ersten Halbjahres 2002 dürften die Effekte aus Zinssenkungen und erhöhten STAATSAUSGABEN zu einer Stabilisierung führen. Bleiben weitere unvorhergesehene Gewinneinbrüche bei den Unternehmen aus, werden die Aktienmärkte die Verbesserung des allgemeinen Umfeldes erfahrungsgemäß rund ein halbes
      Jahr vorher mit steigenden Notierungen ANTIZIPIEREN.

      Quelle: Consors Newsletter, 19.10.01
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 17:32:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Eine Konjunkturerholung,
      bei immer noch zu hohen Lagerbeständen,
      drohender Inflation wegen "Dollarschwemme"
      immer noch hohen Aktienbewertungen
      drohenden Schieflagen der Banken durch
      private Verschuldung
      nur getragen von Mrd-schweren Konjunkturprogrammen?


      Schauen wir mal in Japan, wie lange so eine Erholung dauert,
      wenn die Amerikaner anfangen, wieder zu sparen...
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 17:59:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      Bei soviel Optimismus der Institutionellen werde ich meine längerlaufenden Dow - Puts im geld noch weiter aufstocken und meinen Goldminenanteil noch weiter erhöhen! natürlich werden wir noch viel schlimmere Tiefs als am 21. September sehen, Frage ist nur ob noch vor Weihnachten, im Frühjahr oder erst im nächsten Sommer/Herbst. Eine der längsten Abschwünge der letzten 100 Börsenjahre läßt schön grüssen !
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 18:17:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ach Mmunna, immer noch in Puts? ;)

      Klar, daß man dann hofft, daß es immer neue Tiefs gibt.
      Die letzten 4 Wochen mußten für dich doch ziemlich frustig gewesen sein. Man sollte sich nie gegen den Trend stellen - kann ziemlich teuer werden.

      Verlustpositionen aufzustocken (und dann noch Puts) kann ja wohl nicht die gewinnbringende Strategie sein. ;)
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 18:48:34
      Beitrag Nr. 10 ()
      Folgender Beitrag diskutiert den Zusammenhang zwischen
      Aktien-Performance und den Erfolgen/Misserfolgen in Krisen-Zeiten
      - jetzt speziell in der jetzigen Terrorismus-Bekämpfung:
      Erfolge gegen die Taliban in Afghanistan könnten den mit den entscheidenden Schub geben.


      manager-magazin.de, 19.10.2001

      Georg Thilenius, Kaufen, wenn die Kanonen donnern?


      In Krisenzeiten haben sich Goldanlagen meist bewährt.
      Aber welche Branchen starten durch, wenn sich die wirtschaftliche und politische Lage wieder stabilisiert? Ein Rückblick lohnt, meint Georg Thilenius.

      Zu den schlechtesten Investments der vergangenen eineinhalb Jahr gehören Aktienfonds. Die schlechteste Quartalsperiode für Aktienfonds in den vergangenen 14 Jahren waren die drei Monate Juli, August und September 2001, als die Terrorangriffe in USA zusammen mit der Rezessionsfurcht auch in anderen Aktienmärkten die Kurse auf ein langjähriges Tief sinken ließen.

      Fast alle Aktienfonds, außer Goldfonds, haben in diesem Quartal Geld rote Zahlen geschrieben. Die 8627 Aktienfonds in USA, die von der Agentur Lippeer regelmäßig gemessen wurden, fielen im dritten Quartal durchschnittlich um 17,97 Prozent. Das ist die schlechteste Performance, seit Ende 1987 als die Aktienfonds im Zusammenhang mit dem berühmten Crash von 19. Oktober um 21 Prozent fielen. Erst in den letzten Tagen des Quartals brachte eine starke Kurssteigerung ein wenig Linderung. Wer jetzt noch nicht genug hat, ist eingeladen, zur Ermutigung einen Blick in die Geschichte zu tun.


      Historische Vergleiche lohnen

      Am Ende einer solchen Ausverkaufsperiode, wie wir sie jetzt gerade erlebt haben, lohnt sich oft ein Blick auf frühere Perioden vergleichbarer wirtschaftlicher und auch politischer Instabilität. Den heutigen Zuständen nicht unähnlich war die Golfkrise der Jahre 1990 und 1991.

      Obwohl damals die Aktienfonds nicht so stark zurückgegangen waren, ist es interessant, sich einmal die Performance vom Tiefpunk der damaligen Börsenentwicklung aus anzusehen.

      Als der GOLFKRIEG angefangen hatte und sich sehr bald ein Sieg der Alliierten Truppen abgezeichnet hatte, stieg der Markt sehr stark an.

      AKTIEN könnten einen ähnlichen Schub erhalten sobald in der jetzigen TERRORISMUSBEKÄMPFUNG ähnliche ERFOLGE sichtbar werden wie damals im Kampf gegen Saddam Hussein.

      Dann wird sich die Frage stellen, welche Kategorien werden die größten Gewinner sein.
      Natürlich wiederholt sich die Geschichte nicht, manchmal gibt es aber Ähnlichkeiten.

      Gesundheit, Banken und Technologie profitierten

      Ein Jahr nach dem Golfkrieg hatten die folgenden Kategorien zugelegt: Gesundheit- und Biotechnologie (69 Prozent), Financial Services (68 Prozent), Wissenschaft und Technologie (56 Prozent). Die schlechtesten Fonds nach zwölf Monaten waren, jeweils ausgedrückt in der Referenzwährung Dollar: Gold (neun Prozent), Asien (neun Prozent), Europa (acht Prozent), Rohstoffe (8,5 Prozent), Japan (minus 1,46 Prozent).

      Drei Jahre später, also im Frühjahr, 1994 sah das Bild folgendermaßen aus: Banken (36 Plus), Technologie (28 Prozent), Gesundheit, Asien und Gold jeweils (17 Prozent), Europa (elf Prozent) und das Schlusslicht war Japan mit zwei Prozent.

      So muss es diesmal natürlich nicht wieder kommen. Aber es ist interessant zu sehen, dass in einer früheren Periode ähnlicher Sorgen und Probleme die großen Branchengewinner nach einem Jahr und nach drei Jahren Gesundheit, Banken und Technologie waren.
      Avatar
      schrieb am 20.10.01 20:11:15
      Beitrag Nr. 11 ()
      Mag schon sein, dass die Liquidität hoch ist und dass
      der Nasdaq irgendwann mal auf 10.000 Punkte steigt.
      Fragt sich nur auf welchen Wegen und in welchem Zeitraum!

      Das Problem mit den zitierten "Experten" ist, dass sie
      an wiederkehrende Muster glauben( mag ja zu gewissen Zeiten
      gerechtfertigt sein) und denken, wir hätten jetzt so eine
      Situation, über die sie ein vergangenes,bekanntes Muster legen könnten. Leider, leider verstehen sie Nullkommagarnix von den der gegenwärtigen Krise zugrundeliegenden ökonomischen Zusammenhängen und darum fischen sie im Trüben.

      Meines Erachtens ist man
      mit irgendwelchen neuronalen Netzen, oder Fraktalprogrammen
      oder sonstiger "schlauer" Software billiger und vermutlich besser bedient, wenn man auf Muster, statt auf Erkenntnisgewinn fixiert ist.

      Ein weiteres kleines Problem ist, dass die Herren ein gewichtiges Eigeninteresse haben, von erfolgsunabhängigen
      Provisionen leben und die fallen umso fetter aus, je
      mehr sie die User zum "Investieren" treiben können.
      Avatar
      schrieb am 21.10.01 15:40:10
      Beitrag Nr. 12 ()
      @nasdaq 10.000,
      dein Optimismus in allen Ehren. Irgendwann hast du sicher mal recht.
      Wenn man mal ein Jahr zurückgeht und sich die Kommentare dieser Experten in Erinnerung ruft, dann müßten wir längst schon wieder blühende Landschaften haben.

      Auch wenn die Wirtschaft wieder anspringt, ist der S&P 500 immer noch viel zu teuer, worauf auch die immer lustiger werdenden Unternehmensmeldungen hindeuten.

      Wann kommt das offizielle Pro-Forma-Kleinanlegerverarschungs-EPS?

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 07:32:49
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hier noch die fehlende Graphik zu #4/Daniel A. Bernecker:



      Gruss, n.
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 07:34:30
      Beitrag Nr. 14 ()
      PS zu #12:

      Grüss Dich paule2!!
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 08:12:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      GM-Chairman rechnet mit STÄRKEREM AUTOABSATZ
      AB ZWEITER HÄLFTE 2002

      Tokio (vwd) - General Motors Corp, Detroit, rechnet damit, dass 2002 US-weit 15,5 Mio Kraftfahrzeuge verkauft werden.

      "Wir gehen von einer soliden Erholung im nächsten Jahr aus", sagte GM-Chairman Jack Smith am Montag in Tokio. Smith sagte, er sehe im zweiten Halbjahr einen sich verstärkenden Autoabsatz in den USA sowie ein US-BIP von 3 PROZENT.

      Im Oktober erwartet Smith nach eigener Aussage einen REKORDUMSATZ der Autobranche und begründet dies mit der zinslosen Vorfinanzierung des Autokaufs für den Verbraucher durch die drei großen US-Automobilkonzerne.


      vwd/DJ/22.10.2001/rio
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 08:53:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      22.10., 08:19, boerse-go.de
      George Soros - Rezession ist gewiss?

      Die USA befinden sich in einer Rezession und werden die gesamte Weltwirtschaft mit nach unten ziehen, bevor eine ERHOLUNG IM JAHR 2002 eintreten wird.

      Dieser Meinung ist der internationale Financier George Soros.

      "Wir sind in einer Rezession und wir wissen, dass das vierte Quartal katastrophal wird," so Soros, der in Ungarn geborene Hedge Fonds Experte zur US-Wirtschaft.

      "Wir hoffen, dass die Gegenmaßnahmen, die eingeleitet wurden, der Wirtschaft spätestens im ZWEITEN QUARTAL des NÄCHSTEN JAHRES bei der Erholung helfen werden," so Soros in einem Interview auf BBC Television.

      Die USA "bremsten die Weltkonjunktur aus, und sie werden sie wieder nach oben navigieren."

      Doch aufgrund der überbewerteten Aktienmärte und der hohen Assetpreise in den vergangenen Jahren sei die Stärke einer solchen Konjunktur-Erholung nur schwer prognostizierbar.

      Der Milliardär lobt die Strategie der Fed, die Zinsen "agressiv" gesenkt zu haben, nachdem das Konsumentenvertrauen nach dem 11. September drohte, völlig einzubrechen.
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 10:18:11
      Beitrag Nr. 17 ()
      ?
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 12:12:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      dbresearch

      Analysen und Links zum Terroranschlag vom 11. September und seinen Folgen

      Die ökonomischen Folgen des Terrors in Amerika veröffentlicht am: 02.10.01
      letzte (teilweise) Änderung: 19.10.01

      Die direkten und indirekten Folgen der Terroranschläge haben die Weltwirtschaft in einer labilen Situation getroffen. Die Industriestaaten befinden sich bereits mitten in einer Rezession; eine weitere Abkühlung im Rest des Jahres ist sehr wahrscheinlich. Die Entwicklung des US-Konsumentenvertrauens ist nun entscheidend (siehe Abbildung).

      Alle Erwartungen und Planungen für die nächsten Quartale müssen spürbar nach unten revidiert werden: In Deutschland und Euroland dürfte 2002 nicht mehr als 1 % BIP-Zuwachs erreicht werden, in den USA rund 1 1/2 % (das deutsche Wachstum im laufenden Jahr wird lediglich 1/2 % betragen!). Der Jahresverlauf 2002 könnte allerdings deutliche BESSERUNG bringen, falls nicht weitere dramatische Ereignisse eintreten.

      Die Geldpolitik hat richtigerweise schon auf Expansion umgeschaltet; weitere Zinssenkungen in den USA und in Euroland sind zu erwarten.


      (...)


      Avatar
      schrieb am 22.10.01 20:38:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      Weltwirtschaft stockt ohne die Lok USA
      von vwd Finanzkorrespondent Hans Hutter, 22. Oktober 2001, 19:26

      Frankfurt (vwd) - Hätten die Aktienkurse ihre Überzeugungskraft nicht schon - lange vor den Terroranschlägen - mit der geplatzten New-Economy-Blase verloren, könnte man in diesen Tagen glauben, das Schlimmste sei überstanden und die "Weltwirtschafts-Lok" USA sammle schon Dampf für neue Fahrt voraus. Es gibt auch in Frankfurt Bankökonomen, die das US-BIP schon im ersten Quartal 2002 mit einem annualisiertem Tempo von 2-1/2 Prozent und dann zunehmend auf 3-1/2 im vierten Quartal 2002 vorandampfen sehen (Dresdner Bank). Nebenan gibt es aber auch Skeptiker (BHF-Bank), die besorgt auf das Verbrauchervertrauen in den USA blicken und eine so rasche US-Konjunkturerholung als fraglich bezeichnen.

      In New York ist Stephen S. Roach (Morgan Stanley) sehr besorgt: Das Weltwirtschaftswachstum in den fünf Jahren bis Mitte 2001 sei zu 40 Prozent in den USA geschaffen worden, was den US-Anteil am Welt-BIP auf 22 Prozent fast verdoppelte. Seit Mitte 2001 sei diese globale US-Schubkraft "zero", die US-Wirtschaft stagniert. Im dritten Quartal 2001 bewegt sich dieser Weltwirtschaftswachstumsbeitrag der USA im Minusbereich. Japan sei in die vierte Rezession in dieser Dekade zurück gefallen, Euroland - vor allem das Kernland Deutschland (33 Prozent BIP-Anteil) - gerate nun in den schwachen Wachstumszyklus. Wo ist der Durchbruch? Roach weiß es nicht.

      Während Rolf Schneider (Dresdner Bank) auf die expansive US-Geld- und -Finanzpolitik setzt, bleibt BHF-Bank-Volkswirt Uwe Angenendt skeptisch: Die aggressive Fed-Zinssenkung in diesem Jahr auf 2,50 (6,50) Prozent (Fed Funds) - plus der Erwartung einer Senkung auf 2,00 Prozent bis zum Jahresende - habe via Hypothekenzinsen den Privaten Verbrauch gestützt, aber eine dauerhafte Wirkung bleibe ungewiss allein wegen der US-Konsumentenverschuldung. Selbst eine perfekte Geld- und Fiskalpolitik könne den Konjunkturzyklus nicht ausschalten, sondern nur abmildern. Die Bereinigung der Exzesse in Konsum und Investition sei schon vor dem 11. September angelaufen.

      Die BHF-Bank-Ökonomen sehen als Bremse der Konjunkturerholung in den USA die nun steigende Arbeitslosigkeit. Dies sei teilweise nur darauf zurückzuführen, dass Fluggesellschaften und Touristikunternehmen ihre Mitarbeiterzahl infolge sinkender Buchungen nach den Terroranschlägen reduzierten. Hinzu komme nun ein genereller Trend: Die länger als erwartete Durststrecke werde die Unternehmen zum Personalabbau zwingen, da die Ertragslage auf Grund stark steigender Lohnstückkosten seit längerem schon angespannt sei. Im zweiten Quartal lagen die Unternehmensgewinne um knapp 20 Prozent unter Vorjahr.

      Die Finanzmärkte - vor allem der Devisenmarkt mit dem relativ starken US-Dollar - setzen auf die Vitalität der amerikanischen Wirtschaft und hören nicht auf Risiko-Szenarien. Es ist auch offizieller Konsens der großen internationalen Institutionen wie dem IWF, dem sich auch Bundesbankpräsident Ernst Welteke anschließt: "Die amerikanische Volkswirtschaft zeichnet sich durch eine hohe Anpassungsfähigkeit und strukturelle Dynamik aus." Welteke übersieht dabei nicht die schwer abzuschätzenden psychologischen Folgen der Terroranschläge in den USA auf das konjunkturentscheidende Vertrauen. Im Zyklus drin, ist auch Euroland keine Weltkonjunkturlok.


      vwd/22.10.2001/hu/cv
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 21:36:25
      Beitrag Nr. 20 ()
      #16

      Vorsicht, Soros ist ein Überläufer und damit auch nicht mehr zitierfähig. Wenn einer sich mit Lafontaine verbrüdert und
      beide in derselben Sendung für die Einführung der (schwachsinnigen, m.E.) Tobinsteuer eintreten, darf man wohl auch unterstellen, dass er als Agent und Propagandist für die US-Regierung arbeitet....
      Immer dran denken; die Amis führen Krieg und wollen Ruhe
      an der (ökonomischen) Heimatfront.

      In diesem Sinne: NDX 10.000!
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 07:46:27
      Beitrag Nr. 21 ()
      USA: WIRTSCHAFTLICHE ERHOLUNG in 2002
      ____________________________________________________________


      Herbstgutachten DER 6 FÜHRENDEN DEUTSCHEN WIRTSCHAFTSFORSCHUNGSINSTITUTEINSTITUTE: "Deutschland am Rande einer Rezession"

      (...)

      Zur WELTWIRTSCHAFT erklärten die Institute, die Wirtschaft der USA und der übrigen Welt sei von den Anschlägen in einer Phase ausgeprägter konjunktureller Schwäche getroffen worden.

      Unter der Voraussetzung, dass es NICHT zu weiteren massiven TERRORANSCHLÄGEN, einer Ausweitung des Konflikts sowie einer Beeinträchtigung der Ölversorgung komme, setze sich aber ab dem 1. HALBJAHR 2002 eine WELTWEITE ERHOLUNG durch, die auch dem Welthandel wieder Schwung verleihe.

      Entscheidend dafür sei, dass in den Industrieländern der wirtschaftspolitische Kurs bereits einige Zeit vor den Anschlägen expansiv ausgerichtet gewesen sei, und danach weitere STIMULIERENDE MASSNAHMEN ergriffen worden seien.

      In den USA werde die derzeitige rezessive Phase Anfang NÄCHSTEN JAHRES überwunden und die Konjunktur werde sich im weiteren Jahresverlauf deutlich ERHOLUNG.

      In Japan sei die Produktion in der ersten Jahreshälfte deutlich gesunken, und mit einem Wiederanstieg sei erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres zu rechnen.

      Im EURORAUM habe sich die Konjunktur seit dem Frühjahr deutlich abgekühlt. Im Verlauf des NÄCHSTEN JAHRES würden die AUFTRIEBSKRÄFTE jedoch allmählich die Oberhand gewinnen, wobei Ausfuhr und Inlandsnachfrage an Schwung gewännen.
      +++ Andreas Kißler
      vwd/22.10.2001/ak/cv
      22. Oktober 2001, 20:31
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 11:35:21
      Beitrag Nr. 22 ()
      P R E S S E M E L D U N G
      SENDESPERRFRIST - DIENSTAG, 23. Oktober 2001, 11.00 Uhr Sanktion der Institute bei Bruch der Sperrfrist: Die Konjunkturabteilungen der sechs Institute werden den betreffenden Pressevertretern/Medien drei Monate keine Interviews, Hintergrundgespräche und Presseinformationen geben.


      Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst 2001 *
      Kurzfassung
      [ Institute | Übersicht (Eckdaten) | Langfassung (mit Grafiken und Tabellen) ]

      Terroranschläge verstärken Konjunkturabschwung - Besserung erst im nächsten Jahr *

      Die Wirtschaft der USA und der übrigen WELT wurde von den Anschlägen vom 11. September in einer Phase ausgeprägter konjunktureller Schwäche getroffen. Unter der Voraussetzung, dass es nicht zu weiteren massiven Terroranschlägen, einer Ausweitung des Konflikts sowie einer Beeinträchtigung der Ölversorgung kommt, setzt sich ab dem 1. HALBJAHR Halbjahr 2002 eine WELTWEITE ERHOLUNG durch, die auch dem Welthandel wieder Schwung verleiht.

      Entscheidend dafür ist, dass in den Industrieländern der wirtschaftspolitische Kurs bereits einige Zeit vor den Anschlägen expansiv ausgerichtet war, und danach weitere stimulierende Maßnahmen ergriffen wurden.

      In den USA wird die derzeitige rezessive Phase Anfang nächsten Jahres überwunden und die Konjunktur wird sich im weiteren Jahresverlauf deutlich ERHOLEN.

      In JAPAN ist die Produktion in der ersten Jahreshälfte deutlich gesunken und mit einem Wiederanstieg ist erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres zu rechnen.

      Im EURORAUM hat sich die Konjunktur seit dem Frühjahr deutlich abgekühlt. Im Verlauf des nächsten Jahres gewinnen die Auftriebkräfte allmählich die Oberhand, wobei Ausfuhr und Inlandsnachfrage an Schwung gewinnen.

      Die DEUTSCHE WIRTSCHAFT befindet sich zur Zeit am Rande einer Rezession.
      Der Konjunkturabschwung hatte schon vor einem Jahr begonnen. Jetzt belasten die direkten und indirekten Auswirkungen der Terroranschläge das Wirtschaftsklima zusätzlich. Diese Schwächephase wird bis zum Jahresende anhalten. Für das laufende Jahr ergibt sich ein Wachstum von lediglich 0,7 %. Im kommenden Jahr wird sich die Konjunktur wieder bessern, angeregt von der Erholung der Exporte und einer kräftigeren Inlandsnachfrage. So profitiert der reale Verbrauch vom Rückgang der Inflationsrate. Die Unternehmen werden ihre Investitionen angesichts der optimistischeren Absatz- und Ertragserwartungen wieder deutlich ausweiten. Das Wachstum bleibt im Jahresdurchschnitt 2002 mit (spitz gerechnet) 1,3 % aber wegen des niedrigen Ausgangsniveaus relativ gering.

      Die Arbeitslosigkeit wird zunächst weiter steigen und im kommenden Winter saisonbereinigt 3,9 Mill. erreichen; unbereinigt entspricht dies 4 ¼ Mill. Im Verlauf des kommenden Jahres wird die Arbeitslosigkeit wieder sinken und am Jahresende bei 3,8 Mill. liegen.

      Die staatliche Defizitquote wird vor allem konjunkturbedingt in diesem Jahr und im nächsten Jahr mit 2,5 % bzw. 2 % deutlich höher liegen als geplant (1,5 % und 1 %). Angesichts der derzeitigen Konjunkturschwäche und der erheblichen Unsicherheit über die weitere Entwicklung steht die Finanzpolitik vor einer schwierigen Aufgabe. Wenn sie harte Sparmaßnahmen ergreift, um das Defizitziel des Stabilitätsprogramms zumindest im nächsten Jahr zu erreichen, verschärft sie den Abschwung ganz erheblich. Wenn sie dagegen im nächsten Jahr einen starken Expansionskurs fährt, gefährdet sie die Glaubwürdigkeit des Konsolidierungskurses. Notwendig ist nach Auffassung der Institute eine Finanzpolitik, die dem Konjunkturrisiko Rechnung trägt, dabei aber die mittelfristige Haushaltskonsolidierung im Auge behält, so dass negative Vertrauenseffekte vermieden werden. Im Jahr 2002 sollte die Finanzpolitik insgesamt gesehen in etwa konjunkturneutral wirken. Das staatliche Budgetdefizit sollte also nicht sinken, sondern annähernd so hoch sein wie im laufenden Jahr; hinter dem gleich bleibenden Defizit verbirgt sich ein geringer Anstieg des konjunkturbedingten Defizits (wegen der weiter sinkenden gesamtwirtschaftlichen Kapazitätsauslastung) und eine leichte Abnahme des strukturellen Defizits. Folgt man dieser Strategie, dann wäre es möglich, die für das Jahr 2003 beschlossene Stufe der Steuerreform in Höhe von 13 ½ Mrd. DM auf das kommende Jahr vorzuziehen. Dieses Vorziehen würde nicht nur zur Stabilisierung der Nachfrage beitragen, sondern würde auch die Angebotsbedingungen weiter verbessern. Wichtig ist auch, dass insbesondere die Länder und Gemeinden die Investitionen nicht weiter kürzen, sondern wieder erhöhen. Dies erfordert, dass Bund und Länder die Investitionszuschüsse an die Gemeinden nicht kürzen, sondern aufstocken. Dieser finanzpolitische Kurs verstößt nicht gegen den Stabilitätspakt. So wird die Obergrenze für die Defizitquote in Höhe von 3 % weiterhin eingehalten und das strukturelle Defizit wird - bei entsprechender Ausgabendisziplin - mittelfristig wie vorgesehen abgebaut (Hier gibt es eine andere Meinung eines Instituts).

      Angesichts des eng begrenzten konjunkturpolitischen Spielraums der Finanzpolitik im EURORAUM kommt insbesondere der Geldpolitik die Aufgabe zu, unter Wahrung der Preisstabilität dem Abgleiten der Konjunktur möglichst rasch zu begegnen und den Boden für einen auch binnenwirtschaftlich gestützten Aufschwung zu bereiten. Die EZB, die bereits vor den Terroranschlägen die Leitzinsen um insgesamt einen halben Prozentpunkt zurückgenommen hatte und danach um einen weiteren halben Prozentpunkt, dürfte die Zinsen in diesem Jahr nochmals um einen viertel Prozentpunkt, auf 3,5 %, reduzieren. Von den monetären Rahmenbedingungen her sind damit Impulse zu erwarten, die ihre Wirkungen im Laufe des nächsten Jahres voll entfalten werden.

      Eine moderate Lohnpolitik unterstützt die Erfolgschancen der Stabilitätspolitik der Notenbank, weil der Inflationsdruck von dieser Seite niedrig gehalten wird. Das bedeutet, dass in der Lohnrunde des kommenden Jahres auf "Nachschlagsforderungen" verzichtet wird. Zwar sind die Preise in diesem Jahr deutlich kräftiger gestiegen als erwartet; doch war der Preisschub außenwirtschaftlich und durch andere Sonderfaktoren bedingt, so dass es hier nichts Zusätzliches zu verteilen gibt. Ankündigungen wie eine "harte Lohnrunde" sollten daher nicht realisiert werden.

      Beurteilung der Wirtschaftslage durch folgende Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e.V., Essen:

      Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
      Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA)
      ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
      Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)
      Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
      Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI)
      © 1999 - 2001 ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V., München
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 12:17:52
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hier kann die gesamte Studie "Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst 2001" abgerufen werden.
      http://www.uni-kiel.de:8080/IfW/konfer/gd/gd01_2.pdf, Gruss, n.
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 13:12:51
      Beitrag Nr. 24 ()
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 13:29:45
      Beitrag Nr. 25 ()
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 15:41:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      Steigendes Vertrauen in US-Wirtschaft belastet Euro

      Frankfurt, 23. Okt (Reuters) - Wieder steigendes VERTRAUEN der Anleger in die US-WIRTSCHAFT hat den Euro zum Dollar Analysten zufolge am Dienstag auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Wochen unter 0,8890 Dollar sinken lassen. Die Investoren setzten darauf, dass die US-Wirtschaft sich schneller als andere Volkswirtschaften ERHOLEN werde, sagten Analysten.

      Der Euro befinde sich dagegen in einer "No-Win-Situation". Die Gemeinschaftswährung kann Händlern zufolge zurzeit selbst von schwachen US-Fundamentaldaten nicht profitieren, da der Markt diese als sicheres Zeichen einer baldigen weiteren Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed deute. In den vergangenen drei Wochen habe es zudem wieder Netto-Kapitalflüsse in die USA aus der Euro-Zone gegeben, sagte ein Händler.

      (...)

      Der Dollar profitierte Analysten zufolge davon, dass der Markt den USA eine schnelle Erholung am ehesten zutraue. "Mehr und mehr rechnen mit einer `V-förmigen Erholung in den USA und diese Erwartung hilft dem Dollar", sagte Jeremy Hawkins von der Bank of America. Auch die Entwicklung der US-Aktien seit den Anschlägen in den USA vom 11. September habe dem Dollar geholfen. Die US-Aktien-Indizes haben sich inzwischen wieder fast auf das Niveau von vor den Anschlägen erholt. Händlern zufolge verzeichnen die USA seit rund drei Wochen wieder Netto-Kapitalzuflüsse aus der Euro-Zone. Anleger bevorzugten offenbar wieder Anlagen in den USA, sagte ein Händler.

      Händlern zufolge stützen selbst schwache US-Fundamentaldaten den Euro nicht mehr. "Bei schwachen Fundamentaldaten aus den USA wird erwartet, dass die Fed mit einer ZINSSENKUNG reagiert", sagte ein Händler. Der Markt habe den Eindruck, dass die Fed entschlossen gegen die Rezessionsgefahren angehe. Davon profitierten die US-Aktienmärkte, und dies führe zu Kapitalströmen in die USA aus der Euro-Zone. Dagegen fehle dem Markt Vertrauen in die EZB. Wenn die EZB bei ihrem Ratstreffen am Donnerstag eine Zinssenkung um 25 Basispunkte beschließen würde, dürfte dies den Euro kaum stützen, sagte ein Händler. "Dann heißt es: 25 Basispunkte waren schon eingepreist. Wenn die EZB aber nicht senkt, dann wird es ganz furchtbar für den Euro."

      (...)
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 21:14:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      23.10.01, 11:00

      Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft
      im Herbst 2001

      Beurteilung der Wirtschaftslage durch folgende Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e.V., Essen:

      Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
      Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA)
      ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
      Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW)
      Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
      Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI)

      KURZFASSUNG

      Terroranschläge verstärken Konjunkturabschwung – Besserung erst im nächsten Jahr

      Die Wirtschaft der USA und der übrigen Welt wurde von den Anschlägen vom 11. September in einer Phase ausgeprägter konjunktureller Schwäche getroffen.

      Unter der Voraussetzung, dass es nicht zu weiteren massiven Terroranschlägen, einer Ausweitung des Konflikts sowie einer Beeinträchtigung der Ölversorgung kommt, setzt sich ab dem ersten Halbjahr 2002 eine weltweite Erholung durch, die auch dem Welthandel wieder Schwung verleiht.

      Entscheidend dafür ist, dass in den Industrieländern der wirtschaftspolitische Kurs bereits einige Zeit vor den Anschlägen expansiv ausgerichtet war, und danach weitere stimulierende Maßnahmen ergriffen wurden.

      In den USA wird die derzeitige rezessive Phase Anfang nächsten Jahres überwunden und die Konjunktur wird sich im weiteren Jahresverlauf deutlich erholen.

      In Japan ist die Produktion in der ersten Jahreshälfte deutlich gesunken und mit einem Wiederanstieg ist erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres zu rechnen.

      Im Euroraum hat sich die Konjunktur seit dem Frühjahr deutlich abgekühlt.

      Im Verlauf des nächsten Jahres gewinnen die Auftriebkräfte allmählich die Oberhand, wobei Ausfuhr und Inlandsnachfrage an Schwung gewinnen.

      (...)
      Avatar
      schrieb am 23.10.01 21:25:01
      Beitrag Nr. 28 ()
      KURZFASSUNG/2. Teil

      Die deutsche Wirtschaft befindet sich zur Zeit am Rande einer Rezession. Der Konjunkturabschwung hatte schon vor einem Jahr begonnen. Jetzt belasten die direkten und indirekten Auswirkungen der Terroranschläge belasten das Wirtschaftsklima zusätzlich. Diese Schwächephase wird bis zum Jahresende anhalten. Für das laufende Jahr ergibt sich ein Wachstum von lediglich 0,7 %. Im kommenden Jahr wird sich die Konjunktur wieder bessern, angeregt von der Erholung der Exporte und einer kräftigeren Inlandsnachfrage. So profitiert der reale Verbrauch vom Rückgang der Inflationsrate. Die Unternehmen werden ihre Investitionen angesichts der optimistischeren Absatz- und Ertragserwartungen wieder deutlich ausweiten. Das Wachstum bleibt im Jahresdurchschnitt 2002 mit (spitz gerechnet) 1,3 % aber wegen des niedrigen Ausgangsniveaus relativ gering.

      Die Arbeitslosigkeit wird zunächst weiter steigen und im kommenden Winter saisonbereinigt 3,9 Mill. erreichen; unbereinigt entspricht dies 4 ¼ Mill. Im Verlauf des kommenden Jahres wird die Arbeitslosigkeit wieder sinken und am Jahresende bei 3,8 Mill. liegen.

      Die staatliche Defizitquote wird vor allem konjunkturbedingt in diesem Jahr und im nächsten Jahr mit 2,5 % bzw. 2 % deutlich höher liegen als geplant (1,5 % und 1 %). Angesichts der derzeitigen Konjunkturschwäche und der erheblichen Unsicherheit über die weitere Entwicklung steht die Finanzpolitik vor einer schwierigen Aufgabe. Wenn sie harte Sparmaßnahmen ergreift, um das Defizitziel des Stabilitätsprogramms zumindest im nächsten Jahr zu erreichen, verschärft sie den Abschwung ganz erheblich. Wenn sie dagegen im nächsten Jahr einen starken Expansionskurs fährt, gefährdet sie die Glaubwürdigkeit des Konsolidierungskurses. Notwendig ist nach Auffassung der Institute eine Finanzpolitik, die dem Konjunkturrisiko Rechnung trägt, dabei aber die mittelfristige Haushaltskonsolidierung im Auge behält, so dass negative Vertrauenseffekte vermieden werden. Im Jahr 2002 sollte die Finanzpolitik insgesamt gesehen in etwa konjunkturneutral wirken. Das staatliche Budgetdefizit sollte also nicht sinken, sondern annähernd so hoch sein wie im laufenden Jahr; hinter dem gleich bleibenden Defizit verbirgt sich ein geringer Anstieg des konjunkturbedingten Defizits (wegen der weiter sinkenden gesamtwirtschaftlichen Kapazitätsauslastung) und eine leichte Abnahme des strukturellen Defizits. Folgt man dieser Strategie, dann wäre es möglich, die für das Jahr 2003 beschlossene Stufe der Steuerreform in Höhe von 13 ½ Mrd. DM auf das kommende Jahr vorzuziehen. Dieses Vorziehen würde nicht nur zur Stabilisierung der Nachfrage beitragen, sondern würde auch die Angebotsbedingungen weiter verbessern. Wichtig ist auch, dass insbesondere die Länder und Gemeinden die Investitionen nicht weiter kürzen, sondern wieder erhöhen. Dies erfordert, dass Bund und Länder die Investitionszuschüsse an die Gemeinden nicht kürzen, sondern aufstocken. Dieser finanzpolitische Kurs verstößt nicht gegen den Stabilitätspakt. So wird die Obergrenze für die Defizitquote in Höhe von 3 % weiterhin eingehalten und das strukturelle Defizit wird – bei entsprechender Ausgabendisziplin – mittelfristig wie vorgesehen abgebaut (Hier gibt es eine andere Meinung eines Instituts).

      Angesichts des eng begrenzten konjunkturpolitischen Spielraums der Finanzpolitik im Euroraum kommt insbesondere der Geldpolitik die Aufgabe zu, unter Wahrung der Preisstabilität dem Abgleiten der Konjunktur möglichst rasch zu begegnen und den Boden für einen auch binnenwirtschaftlich gestützten Aufschwung zu bereiten. Die EZB, die bereits vor den Terroranschlägen die Leitzinsen um insgesamt einen halben Prozentpunkt zurückgenommen hatte und danach um einen weiteren halben Prozentpunkt, dürfte die Zinsen in diesem Jahr nochmals um einen viertel Prozentpunkt, auf 3,5 %, reduzieren. Von den monetären Rahmenbedingungen her sind damit Impulse zu erwarten, die ihre Wirkungen im Laufe des nächsten Jahres voll entfalten werden.

      Eine moderate Lohnpolitik unterstützt die Erfolgschancen der Stabilitätspolitik der Notenbank, weil der Inflationsdruck von dieser Seite niedrig gehalten wird. Das bedeutet, dass in der Lohnrunde des kommenden Jahres auf „Nachschlagsforderungen" verzichtet wird. Zwar sind die Preise in diesem Jahr deutlich kräftiger gestiegen als erwartet; doch war der Preisschub außenwirtschaftlich und durch andere Sonderfaktoren bedingt, so dass es hier nichts Zusätzliches zu verteilen gibt. Ankündigungen wie eine „harte Lohnrunde" sollten daher nicht realisiert werden.

      Übersicht

      http://www.uni-kiel.de:8080/IfW/konfer/gd/gd01_2.htm
      Avatar
      schrieb am 24.10.01 09:51:59
      Beitrag Nr. 29 ()
      Thema: TECHNOLOGISCHE ENTWICKLUNG
      ____________________________________________________________

      Artikel von trend.at:
      Bill Gates erwartet neuen High-Tech-Boom
      apa/ap/stp
      23.10.2001, 13:54:53

      Trotz der aktuellen Flaute rechnet Microsoft-Gründer Bill Gates fest mit einem neuen Boom in der High-Tech-Branche. Die Internetnutzung werde weiter zunehmen und die rasante technologische Entwicklung sich fortsetzen, sagte Gates in einem am Montag im voraus veröffentlichten Interview dem Wirtschaftsmagazin "Impulse". Immer mehr Unternehmen wollten "online" Kosten sparen, schneller werden und Kunden gewinnen, begründete Gates seine Einschätzung.

      Chips verdoppeln Leistung weiterhin alle 18 Monate

      Er rechne damit, dass die Chips auch weiterhin alle 18 Monate ihre Leistung verdoppelten. Traumhafte Perspektive sieht Gates den Angaben zufolge daher auch für die Software-Entwicklung. In den kommenden zehn Jahren werde mehr passieren als in den vergangenen 20 Jahren. Handschrifterkennung, natürliche Spracherkennung und -ausgabe sollten in fünf Jahren Standard sein.

      Im Mittelstand sieht Gates vor allem die Kosten als Hemmnis für eine konsequente IT-Aufrüstung. Viele Business-Programme seien heute einfach noch zu teuer, kritisierte der Manager dem Magazin zufolge. Deshalb laute die Microsoft-Strategie: "Hohes Absatzvolumen bei niedrigem Preis", wurde Gates zitiert.
      Avatar
      schrieb am 24.10.01 15:14:39
      Beitrag Nr. 30 ()
      Institut für Weltwirtschaft an der Universität zu Kiel:

      "Weltwirtschaft vor dem Ende der Talfahrt".

      Konjunkturprognose. September 2001

      http://www.uni-kiel.de:8080/IfW/pub/ww/3_01_int.pdf
      Avatar
      schrieb am 24.10.01 20:00:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      Der gute Bill. Will er mal wieder für eine Milliarde Dollar Aktien verkaufen?

      :D
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 07:03:23
      Beitrag Nr. 32 ()
      Auch der gute Michael will wieder mehr verkaufen:
      ____________________________________________________________

      Dell-CEO: Erholung für Computer-Branche bis "nächsten Sommer", vwd, 24.10.01

      New York (vwd) - Trotz der kränkelnden PC-Nachfrage und der Beschrängungen in der Informationstechnologie bei Unternehmen wird sich die Computer-Branche "wahrscheinlich schon im nächsten FRÜHJAHR oder SOMMER" wieder ERHOLEN. Diese Zuversicht bekräftigte Michael Dell, Chairman und Chief Executive der Dell Computer Corp, Round Rock, am Mittwoch bei einer Kunden-Präsentation.

      Der Computer-Markt habe eine Phase "irrationalen Überschwanges" durchgemacht und gehe jetzt durch eine Zeit gleichfalls "IRRATIONALER ABWENDUNG", meinte Dell.

      Doch Investitionen in die Informationstechnologe werden zunehmend zu einem prozentualen Bestandteil des Bruttoinlandprodukts (BIP), betonte er. Nach seiner Ansicht sind Computer ein "grundsätzliches Werkzeug zur Verbindung zwischen Menschen".
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 07:41:24
      Beitrag Nr. 33 ()
      manager-magazin.de, 25.10.2001
      B Ö R S E N S C H L U S S N E W Y O R K

      Nasdaq schließt auf 7-Wochen-Hoch

      Der Technologieindex Nasdaq kletterte auf ein Sieben-Wochen-Hoch, angetrieben von positiven Prognosen einiger Unternehmen und einer Rallye bei CHIPWERTEN.

      (...)

      Eine Rallye bei CHIPAKTIEN verlieh dem Nasdaq weiteren Rückenwind.
      Nach Angaben der Branchenvereinigung Semiconductor Equipment and Materials International kletterte die sogenannte BOOK-TO-BILL-RATIO von 0,63 im August auf 0,65 im vergangenen Monat:
      Damit kamen im September auf ausgelieferte AUSGELIEFERTE Produkte im Wert von 100 Dollar NEUBESTELLUNGEN im Wert von 65 Dollar.
      Nach Ansicht der Analysten von Merrill Lynch hat die Branche das SCHLIMMSTE HINTER SICH:
      "Wenn wir recht behalten und die Zahl der Auftragseingänge den Tiefpunkt durchschritten hat, dann sind viele Chiphersteller derzeit sehr günstig bewertet."



      Die freundliche Stimmung an den US-Börsen hielt an als die US-Notenbank am Nachmittag das sogenannte "BEIGE BOOK" veröffentlichte: Demnach fiel die Wirtschaftsaktivität in den verschiedenen Regionen der USA im September und den ersten Oktoberwochen sehr schwach aus.
      Nach Angaben der Federal Reserve ERHOLTE sich einige Bereiche der US-Wirtschaft schnell von den negativen Folgen der Anschläge vom 11. September. In der verarbeitenden Industrie soll die Konjunkturschwäche aber länger andauern. Eine Mehrheit der Marktbeobachter erwartet eine weitere Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte auf der nächsten Sitzung der Notenbank am 6. November.
      ____________________________________________________________



      BOOK-TO-BILL-RATIO 2001

      Januar:0,75
      Februar:0,71
      März:0,59
      April:0,44
      Mai:0,49
      Juni:0,56
      Juli:0,67
      ---------------
      AUGUST: 0,63
      SEPTEMBER: 0,65

      Ansteigender Trend in 2001!
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 07:52:58
      Beitrag Nr. 34 ()
      Heute wird Microsoft XP die gesamte Weltwirtschaft retten! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 15:06:01
      Beitrag Nr. 35 ()
      25.10.01, US-Auftragseingänge langlebiger Gebrauchsgüter für September 2001: -8,5%; erwartet: -1,0%.


      Avatar
      schrieb am 25.10.01 15:06:01
      Beitrag Nr. 36 ()
      25.10.01, US-Auftragseingänge langlebiger Gebrauchsgüter für September 2001: -8,5%; erwartet: -1,0%.


      Avatar
      schrieb am 25.10.01 15:16:12
      Beitrag Nr. 37 ()
      Datum: 25.10. 14:51 Wirtschaftsdaten II - weiterhin nichts Gutes

      Die Bestellungen von langlebigen Gütern ( A u t o s, K ü h l s c h r ä n k e, F l u g z e u g e) konnte durch den gesteigerten Anstieg der Nachfrage nach Verteidigungsgütern nicht erhöht werden, da ein starker Einbruch im Transport-Sektor diesen Anstieg wett machte.

      In Folge fiel das Niveau der Bestellungen von langlebigen Gütern im September auf ein 5-Jahrestief. Die das Volumen der Bestellungen fiel um 8.5 Prozent auf 165.4 Milliarden Dollar.

      Dies ist der größte Rückgang seit 8 Monaten und das kleinste Volumen seit dem August 1996.

      Das Volumen schrumpft nun den vierten Monat in Folge, was seit 1992 noch nicht zu beobachten war.

      Die Auftragseingänge im Transport-Sektor brachen um 16 Prozent ein und zeigten den größten Rückgang.

      Ohne den Transport-Sektor gingen die Bestellungen nach den "durable goods" um 5.5 Prozent zurück.

      © Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 15:37:28
      Beitrag Nr. 38 ()
      WTO erwartet 2001 Wachstumseinbruch beim Welthandel

      Genf, 25. Okt (Reuters) - Wegen des allgemeinen Wirtschaftsabschwungs erwartet die Welthandelsorganisation (WTO) für dieses Jahr einen Wachstumseinbruch beim Welthandelsaufkommen und sieht auch für 2002 zunächst keine Besserung. In ihrem am Donnerstag in Genf vorgelegten Jahresbericht prognostiziert die WTO für 2001 einen Anstieg des Handelsvolumens von rund zwei Prozent nach zwölf Prozent im vergangenen Jahr. Ein noch stärkerer Rückgang sei möglich, da die Anschlägen in den USA die Unsicherheit über den weiteren Konjunkturverlauf verstärkt hätten. Im Mai hatte die WTO noch ein Wachstum des Handelsvolumens von sieben Prozent erwartet. Für Westeuropa geht sie von einem rund vierprozentigen Anstieg aus. Dies werde wohl eine Stagnation des Welthandels verhindern.

      Sollte sich die Weltkonjunktur in den kommenden Monaten nicht deutlich erholen, sei auch Anfang 2002 mit einem weiterhin trägen Handelsaufkommen zu rechnen, heißt es in dem Bericht weiter. "WIr haben derzeit eine Situation, die bereits ernst war und die kurzfristig noch ernster geworden ist", sagte WTO-Volkswirt Michael Finger mit Blick auf die Auswirkungen der Anschläge vom 11. September. Die Anschläge haben weltweit vor allem die Luftfahrtindustrie stark getroffen und das Konsumentenvertrauen belastet. Zahlreiche Fluglinien kündigten in den vergangenen Wochen Massenentlassungen an.

      Ihre aktuelle Prognose begründet die WTO vor allem mit der schwächeren Investitions- und Konsumnachfrage in der Europäischen Union (EU) und den USA als den beiden größten Handelsblöcken der Welt. In dem Bericht spricht sie von einer "unerwartet starken Abschwächung der Nachfrage in Westeuropa und der Stagnation der Importe in die USA im ersten Halbjahr 2001". Der Wachstumstrend beim Welthandelsvolumen zeigt seit den fünfziger Jahren nach oben. Ein lediglich zweiprozentiges Plus gab es zuletzt 1982 nach dem deutlichen Anstieg des Ölpreises.

      Dämpfend auf den Welthandel habe sich zudem der Produktions- und Investititonseinbruch in der INFORMATIONSTECHNOLOGIE-BRANCHE ausgwirkt, heißt es in dem Bericht weiter. Die Zahl der verkauften PCs, die in den neunziger Jahren wesentlich zum starken Anstieg des Welthandelsvolumens beigetragen hätten, werde in diesem Jahr wohl unter das Niveau von 2000 sinken.

      Die 142 Mitgliedsstaaten der WTO wollen sich im nächsten Monat in Katar treffen, um über neue Regeln für den Welthandel zu beraten. Besonders die EU, USA, Japan und Kanada wollen auf dem Treffen vom 9. bis 13. November eine neue Gesprächsrunde zur Liberalisierung des Welthandels einleiten, da sie sich davon Impulse für die Weltwirtschaft und eine Beruhigung der Finanzmärkte versprechen.

      Kritische Stimmen kommen dagegen vor allem aus den Entwicklungsländern. Sie befürchten wirtschaftliche Nachteile, sollten die Handelshemmnisse weiter gelockert werden. Der letzte Versuch, eine neue Handelsrunde ins Leben zu rufen, war im Dezember 1999 beim WTO-Gipfel in Seattle gescheitert. Die USA und die EU konnten sich damals in einigen Streitfragen auf keine Kompromissformel einigen.
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 18:03:32
      Beitrag Nr. 39 ()
      Wachstum in 2.Hj. 2002 - Jetzt Aktien kaufen

      25.10., godmodetrader.de

      Obwohl weiterhin große politische und wirtschaftliche Risiken bestehen, geht Daniel Brem, Portfoliomanager bei Swiss Life Asset Management (SLAM), Zürich, von einem WACHSTUM in der 2. Hälfte 2002 aus.

      Dies würde bedeuten, dass der TIEFPUNKT der Volkswirtschaft in der 1. Hälfte 2002 gesehen wird, schreibt Brem in einem Marktausblick. Sollte dieses Szenario zutreffen, müsste man heute Aktien kaufen, schlußfolgert der Experte.

      Die ZINSSENKUNGEN müßten mit einer Verzögerung von rund sechs Monaten auf die reale Wirtschaft durchgreifen.
      ________________________

      Schaun mer mal.
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 18:07:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      25.10. 16:08
      Wirtschaftsdaten III, 19-Jahresrekord, www.boerse-go.de

      Ein Index, der zeigt, wieviele Arbeitsplätze in den USA im September angeboten wurden, fiel auf sein niedrigstes Nivau seit Februar 1982. Dies teilt das Conference Board am Donnerstag mit.

      Der Help Wanted Advertising Index des Conference Board fiel im September von 52 von 53 im August.

      Grund hierfür ist die schwache Konjunktur, die zu Massenentlassungen und einem schwachen Arbeitsmarkt führte.

      Im September 2000 stand der Index bei 79.
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 18:11:56
      Beitrag Nr. 41 ()
      25.10. 18:06
      NETZWERKSEKTOR unter Druck
      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Nachdem das Unternehmen Foundry Networks ein entäuschendes Quartalsergebnis vorgelegt hatte - so lag das Ergebnis mit 2 Cents Gewinn je Aktie rund 3 Cents unter den Analystenerwartungen -, stehen heute viele Netzwerkaktien unter Druck.

      Allen voran natürlich der Verursacher Foundry, der in der Spitze bis zu 23% verlor. Im Jahresvergleich konnte die Aktie jedoch bislang seine Peergruppe um 50% outperformen.

      Juniper Networks verliert derzeit 2,30 US-$ auf 24,71 US-$, Cisco Systems 41 Cents auf 16,82 US-$ und Ciena 1,10 US-$ auf 18,25 US-$. Des weiteren müssen auch noch u.a. Extreme Networks, Avici Systems und Redback Networks abgeben. Der Netzwerkindex verliert aktuell 7,03 Punkte auf 273,69.

      Dazu sagte der Sanford C. Bernstein Analyst Paul Sagawa, dass der Markt zur Zeit gerade zu heiß auf irgendwelche Turnaround Hinweise sei. Dabei glaube man, dass der Netzwerksektor der erste sein werde, der sich ERHOLEN werde. Doch er glaube, dass genau das Gegenteil der Fall sein werde.

      Denn die IT-AUSGABEN der Unternehmen würden weiter SCHWÄCHELN, während die Ausgaben für TELEKOMMUNIKATION einen BODEN gefunden hätten und sich erholen würden.

      C.E. Unterberg, Towbin Analyst Martin Pyykkonen meinte dazu, dass die Netzwerkaktien im letzten Monaten ein ganz schönen Aufschwung gesehen hätten. Nun wäre es einmal Zeit für eine Verschnaufspause.

      Der Portfoliomanager Justin McNichols von Osborne Partners Capital, sagte dagegen, dass die schlechten Zahlen von Foundry nur als gute Entschuldigung dienen würden endlich einmal Gewinne mitnehmen zu können.
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 18:43:50
      Beitrag Nr. 42 ()
      DIE ZEIT

      Wirtschaft 44/2001

      So fern und doch so möglich


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      Die Weltwirtschaftskrise von 1929 soll sich nie wiederholen, geloben Notenbanken und Regierungen. Aber die Gefahren von damals sind heute keineswegs gebannt

      von Peter Temin und Hans-Joachim Voth


      Vielen Menschen ist die Weltwirtschaftskrise Anfang der dreißiger Jahre so fremd wie der Dreißigjährige Krieg. Auch wenn man weiß, dass die große Depression zu Rekordarbeitslosigkeit führte und eine Reihe europäischer Demokratien zum Untergang verurteilte: Kaum jemand erinnert sich persönlich daran, und nur die wenigsten fürchten heute eine Weltwirtschaftskrise - trotz des Wachstumseinbruchs in den USA und Europa, trotz der Terrorangriffe des 11. September und trotz der Kursverluste an den Börsen. Doch genau diese Sorglosigkeit ist beunruhigend.

      Der Wirtschaftseinbruch in der großen Depression war gewaltig. Während in normalen Rezessionen die Wirtschaftsleistung fast nie um mehr als 3 bis 5 Prozent fällt, ging das Bruttosozialprodukt der sieben größten Industrienationen zwischen 1929 und 1932 um 20 Prozent zurück. Die Industrieproduktion in Deutschland und den USA sank um fast die Hälfte. In beiden Ländern waren in den Jahren 1930 bis 1938 zwischen einem Viertel und einem Fünftel aller Beschäftigten in der Industrie arbeitslos. Niemand hatte mit dieser Katastrophe gerechnet: Nach dem Börsencrash 1929 gingen selbst erfahrene Wirtschaftsbeobachter davon aus, dass es allenfalls zu einer Wiederholung der Rezessionen von 1893/94 oder 1921 kommen würde. Die Börsenkurse zogen schnell wieder an - wie sie es auch nach dem 11. September 2001 getan haben (siehe Grafik). Bis spät in das Jahr 1931 hinein sprachen Experten von einer unmittelbar bevorstehenden Wiederbelebung der Wirtschaft - ähnlich wie heute. Tatsächlich aber ging das Bruttosozialprodukt in den USA zwischen 1931 und 1932 noch einmal drastisch zurück.

      Es sind die Fehlentscheidungen der Wirtschaftspolitik, die aus normalen Rezessionen ökonomische Desaster wie die große Depression werden lassen. Drei Faktoren waren entscheidend dafür, dass aus einem normalen, zyklischen Abschwung in den späten 1920er Jahren eine der größten Katastrophen der Wirtschaftsgeschichte wurde. Und genau diese Faktoren sind auch heute, nach den Terroranschlägen in den USA, wieder entscheidend, wenn es darum geht, ob sich die Wirtschaft erholt oder in ein tiefes Tal stürzt.

      Der erste Faktor: Die Instrumentalisierung der Krise und der "Wahlzyklus".

      Vielen Politikern in den dreißiger Jahren erschien die große Depression als Gelegenheit zur Bereinigung der Wirtschaft von hohen Lohnkosten und Vorratslagern, von Konsumdenken und moralischem Verfall. In Deutschland wurde die Krise von Reichskanzler Heinrich Brüning genutzt, um die Reparationen zu beseitigen - als greifbarer Nachweis, dass das Reich nicht zahlen konnte. Erst für die Zeit nach dem Ende der Reparationen waren eine Abwertung der Reichsmark und andere stimulierende Maßnahmen geplant. In den USA glaubte man, selbst eine Panik habe gute Seiten. "Sie wird die Verrottung des Systems beseitigen", sagte Andrew Mellon, amerikanischer Finanzminister unter Präsident Hoover, "die Leute werden härter arbeiten, ein moralischeres Leben führen."

      Warten bis zur nächsten Wahl

      Heute wird in den USA die Krise von der Regierung Bush dazu benutzt, die Veränderung des Steuersystems zugunsten der Oberschicht und der Wirtschaft zu beschleunigen. Vom geplanten "Konjunkturprogramm" sollen nach den Plänen der Republikaner im Kongress rund 70 Milliarden Dollar für Steuerentlastungen bei der Wirtschaft und 30 Milliarden für Senkungen der Steuern für Privatpersonen verwandt werden. Doch niedrigere Steuern allein werden den Konsum kaum anheizen. Und Steuersenkungen für Firmen wirken nur begrenzt, solange die Kapazitätsauslastung in den USA wie derzeit um die 75 Prozent liegt.

      Die Politik der Bush-Regierung lässt ein anderes Kalkül vermuten: Man glaubt, wirklich einschneidende Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft seien gar nicht nötig - dank des Wahlzyklus. Im Durchschnitt dauert eine Rezession in den USA elf Monate. Als Hoover 1928 gewählt wurde, konnte er also davon ausgehen, dass sich die Wirtschaft bis zur Wahl 1932 ohnehin erholt haben würde. Auch heute erwartet niemand, dass die Rezession bis zur US-Präsidentenwahl 2004 anhält. Allerdings gibt es erste Anzeichen dafür, dass diese Krise anders verlaufen könnte als frühere: Im September fiel die Industrieproduktion zum zwölften Mal hintereinander - der längste ununterbrochene Rückgang seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

      Der zweite Faktor: Unsicherheit.

      Erwartungen sind zentral für wirtschaftliche Entscheidungen, so schwer sie auch zu messen sein mögen. Vieles spricht dafür, dass die Bürger nach dem Crash 1929 massiv verunsichert waren und Käufe erst einmal zurückstellten. Auch nach den Ereignissen des 11. September ist die Verunsicherung groß. Sie wird noch verstärkt durch Arbeitsplatzverluste in der Luftfahrtindustrie und bei den Fluglinien, die sich jetzt auf die Tourismusbranche, Hotelketten und Mietwagenfirmen ausbreiten. Bis zum Sommer 2001 war das Verbrauchervertrauen in den USA der Schlüssel für das Wirtschaftswachstum. Trotz fallender Kurse an der Technologiebörse Nasdaq und rapide schrumpfender Investitionen wuchs die US-Wirtschaft, weil den Amerikanern dank Vollbeschäftigung und jahrelanger Spitzengewinne an der Börse und den Immobilienmärkten die Kreditkarten locker saßen. Die Sparquote fiel auf historische Tiefststände.

      Es scheint, als sei dieser Optimismus gebrochen: Im September gingen die Konsumausgaben um 2,4 Prozent zurück - und damit um 1,7 Prozentpunkte mehr als erwartet. Der vom Fernsehsender ABC News berechnete Consumer Comfort Index, der den Zustand der Wirtschaft insgesamt verfolgt, fiel Mitte Oktober auf das niedrigste Niveau der vergangenen zwölf Monate. Es droht ein selbst verstärkender Absturz, bei dem Verbrauchervertrauen, Beschäftigung, Aktienkurse und Immobilienpreise ins Bodenlose fallen. Eine Schlüsselfunktion spielt der amerikanische Immobilienmarkt. Und der Index der Anträge auf neue Hypotheken - ein guter Frühindikator für den Immobilienmarkt insgesamt - verheißt wenig Gutes. Seit Juni ist er um 18 Prozent gefallen, wobei sich der Rückgang seit dem 11. September rapide beschleunigt hat.

      Der dritte Faktor: Eine übermäßig restriktive Geldpolitik.

      Während der großen Depression waren trotz geringer Nominalzinsen die Realzinsen hoch, weil die Preise fielen. Statt den Goldstandard aufzugeben und die Deflation zu stoppen, versuchten die Zentralbanken, das System fester Wechselkurse zu retten. Teilweise motiviert durch die Furcht vor massiver Inflation, wie sie Europa nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erlebt hatte, blieben Geldmengen- und Zinspolitik zu lange zu restriktiv.

      Auch heute ist die Geldpolitik restriktiver, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat dieses Jahr neunmal die Zinsen gesenkt - auf 2,5 Prozent, das niedrigste Niveau, seit Kennedy Präsident war. Bisher hat dies nicht zu einer Belebung der Konjunktur geführt. Während die kurzfristigen Zinsen fielen, blieben die langfristigen Zinssätze relativ hoch. Zu groß ist die Angst, wegen der Steuersenkungen könnten die amerikanischen Haushaltsüberschüsse schon bald zu unübersehbaren Defiziten werden. Die Zinsen für Unternehmensanleihen sind vom Kurswechsel der Geldpolitik fast völlig unberührt geblieben.

      Hilflose Notenbanken

      Die Investmentbank Goldman Sachs berechnet einen Financial Conditions Index, der einen gewichteten Durchschnitt von kurz- und langfristigen Zinsen sowie den Aktienkursen und dem Wechselkurs des Dollars darstellt. Dieser Index zeigt seit Beginn des Jahres kaum eine Lockerung der Finanzierungsbedingungen auf - trotz aller Zinssenkungen.

      Das Dilemma der Fed ist die grundlegende Veränderung der Finanzierungsstruktur der amerikanischen Wirtschaft. Bankkredite werden als Quelle der Unternehmensfinanzierung immer unwichtiger; im Gegenzug ist der Anteil der aktien- und anleihenbasierten Finanzierung in den vergangenen 20 Jahren rapide gestiegen. Die Bedingungen an den Aktien- und Anleihemärkten kann eine Zentralbank jedoch allenfalls indirekt beeinflussen.

      Trotz des Trends zu mehr Unternehmensanleihen und der Finanzierung über die Aktienmärkte kann die Geldpolitik in Europa direkter wirken. Bankkredite spielen hier immer noch eine große Rolle. Zwar sind die Nominalzinsen in Europa nicht besonders hoch, doch die eigentliche Gefahr besteht darin, dass sie sich in hohe Realzinsen verwandelt könnten, wenn es im Rahmen eines breiten Abschwungs der Weltwirtschaft zu erheblichen deflationären Tendenzen kommt. Noch gibt es keine Hinweise darauf, dass die Inflationsrate in den USA oder in Europa unter null sinken könnte. Ein kräftiger Fall des Konsumentenvertrauens, gefolgt von einem Einbruch der Verkaufszahlen, könnte allerdings schnell dazu führen, dass Firmen anfangen, ihre Preise zu senken.

      Japan ist in genau einer solchen Situation gefangen. Trotz Nominalzinsen nahe null sind Kredite wegen des sinkenden Preisniveaus alles andere als billig - und die Rezession zieht sich nach nunmehr einem Jahrzehnt weiter hin. Die erfolgreiche Politik der Inflationsbekämpfung in den meisten OECD-Ländern seit den 1970er Jahren könnte so zur Gefahr für die Geldpolitik in Krisenzeiten werden: je niedriger die durchschnittliche Inflationsrate, desto höher die Gefahr, dass es zur Deflation kommt, wenn die Nachfrage überraschend wegbricht.

      Natürlich gibt es im Vergleich zur Situation 1929 auch erhebliche Unterschiede. Die Bereitschaft der nationalen Regierungen, zu kooperieren, dürfte heute deutlich höher sein, als sie es in der Zwischenkriegszeit wegen der Reparationsfrage war. Der Anteil des produzierenden Gewerbes ist weltweit zurückgegangen, auch die Vorratshaltung der Unternehmen spielt eine kleinere Rolle.

      Doch ganz unabhängig davon, ob es zu einer Wirtschaftskrise globalen Ausmaßes bis hin zur Depression kommt, wirft die Entwicklung der vergangenen Monate wichtige Fragen für die künftige Finanzmarkt- und Wirtschaftspolitik auf. Führt die Veränderung der Finanzierungsstrukturen, hin zu einer größeren Rolle der Kapitalmärkte, dazu, dass die Zentralbanken wichtige Handlungsspielräume verlieren? Müssen Inflationsziele so gewählt werden, dass auch in Krisenzeiten die Preissteigerungsrate nicht unter null fällt? Bleibt zur Konjunktursteuerung nur der Weg über höhere Staatsausgaben - wie von Keynes in Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise argumentiert?

      Überzeugende Antworten hat bislang niemand geliefert.

      Peter Temin ist Elisha-Gray-II-Professor of Economics am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Hans-Joachim Voth ist Gastprofessor am Economics Department des MIT und Associate Director des Centre for History and Economics am King`s College im britischen Cambridge
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 19:09:29
      Beitrag Nr. 43 ()
      Das Kapital: Wie die Geldschwemme die Börse treibt

      Geld regiert die Welt. Und gegenwärtig wird es im Rekordtempo gedruckt. In den USA ist die Geldmenge M1 im September aufs Jahr hochgerechnet um 45 Prozent gestiegen. Das hat es in den vergangenen 30 Jahren nie gegeben, selbst vor der Umstellung auf das Jahr 2000 nicht.

      Die breiteren Geldmengenaggregate M2 und M3 sind jeweils um über 20 Prozent gewachsen, was - mit einer Ausnahme bei M2 - ebenfalls Rekorde in dieser Zeit sind. In den ersten beiden Oktoberwochen ist M1 wieder zurück gegangen, aber M2 und M3 halten sich auf hohen Niveaus. Auch in Europa und vor allem in Japan ist der Geldhahn nicht eben bis zum Anschlag zu. Nach CSFB ist die globale Überschussliquidität so hoch wie nie seit 1980. Die Börsen haben´s honoriert.

      Sie werden es auch weiter tun. Die Frage ist nur, ob mit einer Unterbrechung - oder gar erst nach einer vorherigen (scharfen) Korrektur.

      Es gibt drei Gründe für die Hausse: Der erste und vorläufig wichtigste ist die schon angesprochene Liquidität - und weitere Zinssenkungen werden folgen, vielleicht schon am Donnerstag von der EZB.
      Der zweite ist, dass die immensen konjunkturpolitischen Maßnahmen in den USA, die mit einem fallenden Ölpreis und sinkenden Inflationsraten zusammentreffen, vermutlich schon im Frühjahr 2002 Wirkung zeigen werden.
      Der dritte Grund ist, dass Aktien nach den Modellen der Strategen als billig gelten

      ftd.de, 25.10.01
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 08:07:06
      Beitrag Nr. 44 ()
      25.10. 23:42
      JDS-CEO: Noch KEINEN BODEN erreicht!
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      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Der CEO des weltgrößten Herstellers im Bereich OPTISCHER NETZE, JDS Uniphase, Jozef Straus, erklärte im Anschluß an die Quartalszahlen heute abend (BörseGo berichtete), daß er erwarte, daß der BODEN in der optischen Komponentenindustrie im 2. ODER 3. QUARTAL DES NÄCHSTEN JAHRES erreicht werde.

      "Wo liegt der Boden? Wir können dies nicht hinreichend genau vorhersagen, aber wir glauben nicht, daß dieser schon im September gesehen wurde. Die nächsten beiden Quartale werden voraussichtlich die Tiefstände zeigen", meinte Straus in einem Conference Call.
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 08:59:46
      Beitrag Nr. 45 ()
      25.10. 20:30
      CEO: EMC steht GROSSE ZUKUNFT bevor
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      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Einen überaus bullischen Ausblick gab heute der CEO des weltgrößten DATENLAGERUNGSUNTERNEHMENS EMC Corp., Michael Ruettgers, der vor Analysten und Geschäftsleuten in Boston eine Konferenz abhielt.

      Die guten Zulunftsaussichten sollen dabei gerade von jenen Ereignissen hervorgerufen werden, die das Unternehmen zuletzt in die Misere geritten und einen erheblichen Quartalsverlust bei EMC bewirkt hatten: Die TERRORANSCHLÄGE des 11.September. Durch diese nämlich hatten viele Kunden ihre Aufträge zurückgestellt und so die eigenen Ausgaben und damit auch die Umsätze von EMC drastisch gesenkt. In der Folge mußte EMC einen Gesamtverlust von 1 Milliarde $ aufweisen und rutschte damit zum ersten Mal seit Jahren wieder in die Verlustzone. Zuvor hatte der wirtschaftliche Abschwung und die zunehmende KONKURRENZ durch IBM und Hitachi ohnehin das Geschäft geschwächt.

      Doch nun sehe man voller Zuversicht den kommenden Jahren entgegen, meinte Rüttgers. Zum einen würden durch die verstärkte Zusammenarbeit der US-Behörden, wie FBI und CIA bei der TERRORBEKÄMPFUNG verstärkt größere Datenlagerungsanlagen benötigt werden, wobei EMC erste Wahl bleiben sollte. Die Regierung habe sich ohnehin schon als zuverlässiger Partner für EMC erwiesen.

      Außerdem erwarte man von US-Unternehmen in den kommenden Jahren einen drastischen Ausbau der SICHERHEITSVORKEHRUNGEN gegen Datenverluste- und somit auch eine Erweiterung der Datenlagerungsanlagen.
      Bislang seien die US-Unternehmen im Hinblick auf Unglücke und Terroranschlägen etwas "blauäugig" gewesen, erklärte Ruettgers. Obwohl etwa 2/3 der Gesamtumsätze von EMC aus den USA kämen, hätten europäische Unternehmen für Datensicherungsschutzanlagen etwa doppelt soviele Aufträge gegeben als US-Unternehmen. In den USA wurde bisher in diesem Bereich nicht viel investiert- was sich nun aber ändern sollte. Die Welt habe sich verändert, und die Unternehmen müßten vorsichtiger agieren, vor allem im Hinblick auf die Datensicherheit. So erwarte man bei EMC deutliche Auftragssteigerungen in den kommenden Jahren. Schließlich könnte es für ein Unternehmen das Aus bedeuten, wenn es durch unverhersehbare Aktionen wie durch Terroranschläge zum Beispiel über das Internet wichtige Unternehmensdaten verlieren würde, so Rüttgers.
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 09:40:28
      Beitrag Nr. 46 ()
      Zunehmende BESTÄTIGUNG DER TRENDWENDESIGNALE
      boerse-go, 19.10.01


      Extra charttechnische Marktkommentare ... geben wir lediglich in entscheidenden kurstechnischen Phasen ab.
      So z.B. dann, wenn die Märkte nach längerer Kursentwicklung vor einer TRENDWENDE stehen.

      Mit dieser Analyse hatten wir unser bekanntes deutlich bearishes Bias auf VERHALTEN BULLISH gewendet.

      4 Tage nach der Analyse hatten die Indizes tatsächlich ihre kurz- bis mittelfristigen technischen BÖDEN erreicht und starteten eine wahre KURSRALLYE.

      (...)

      Wir sehen die Anzeichen eines langfristigen TRENDWENDEPROZESSES auf dem Weg einer immer vollständigeren Bestätigung.

      (...)
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 11:41:34
      Beitrag Nr. 47 ()
      26.10. 11:17
      Neue Herbststudie zum Umsatz im CHIPSEKTOR
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      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Marktstudie:

      Die World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) gibt eine aktuelle Studie für das Wachstum des Chipsektors aus.

      So wird erwartet, dass sich der gesamte Halbleiter-Sektor IM JAHR 2002 ERHOLEN wird: Der Chipsektor wird sich um 2.6 Prozent erholen, nachdem er im Jahr 2001 um 32.1 Prozent einbrechen wird.

      Das WACHSTUM wird dabei NUR aus der ASIEN-Pazifik-Region kommen, so WSTS. In dieser Region wird der Umsatz im Chipsektor um 12.4% wachsen.

      In diesem Jahr wird laut der neuen Herbststudie der WSTS der Umsatz im Chipsektor um 32.1 Prozent auf 138.8 Milliarden US-Dollar schrumpfen.
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 13:50:25
      Beitrag Nr. 48 ()
      OECD/Johnston: PRGNOSEN könnten weiter KORRIGIERT werden

      Warschau (vwd) - Die Organisation für wirtschaftliche Kooperation und Entwicklung (OECD) wird ihre Prognosen über das globale Wirtschaftswachstum möglicherweise korrigieren. Die Weltwirtschaft sehe sich einer Phase "intensiver UNSICHERHEIT" gegenüber, urteilte der Generalsekretär der Organisation, Don Johnston, am Freitag vor Journalisten.

      Zugleich zeigte sich Johnston überzeugt, dass zur JAHRESMITTE 2002 eine globale konjunkturelle ERHOLUNG einsetzen werde.

      Nach vorläufigen Schätzungen der OECD wird die Wirtschaft der entwickelten Industrieländer im laufenden Jahr um 1,2 Prozent expandieren, zuvor war sie noch von plus 2,8 Prozent ausgegangen. Die Prognosen der Organisation werden der Öffentlichkeit am 20. November vorgelegt.

      26. Oktober 2001, 13:05
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 14:09:48
      Beitrag Nr. 49 ()
      ftd.de, Do, 25.10.2001, 7:00
      Geldanlage: Neue Tiefs drohen
      Von Christopher Nachtweh

      Wann kommt die ERHOLUNG an den AKTIENMÄRKTEN? Die Investment-Experten sind in zwei Lager gespalten.


      Asset Allocation


      Von den herben Kursverlusten in den Tagen nach den schrecklichen Geschehnissen in den USA haben sich die Aktienmärkte wieder erholt. Zwar bleibt die Unsicherheit über die weitere Entwicklung größer als üblich, und die Nervosität wird auch in Hinblick auf die Militäraktionen in Afghanistan noch eine Weile anhalten. Mittelfristig entscheidend für die Finanzmärkte werden jedoch vor allem Art und Zeitpunkt der Konjunkturerholung sein.

      Über das Wie und das Wann einer ERHOLUNG herrscht allerdings Uneinigkeit. David Bowers, Chefstratege bei Merrill Lynch, stellt im Zusammenhang mit dem am vergangenen Dienstag veröffentlichten "Fund Manager Survey" seines Hauses heraus, dass die Expertenzunft derzeit in zwei Lager gespalten sei: "Ein Teil der Fondsmanager setzt jetzt verstärkt auf eine rasche Erholung und sieht Kaufgelegenheiten bei Zyklikern. Das andere Lager geht von einer länger anhaltenden, tiefen REZESSION aus, die eine Erholung zeitlich weit nach hinten verschiebt."



      Deutsche Bank rechnet mit US-AUFSCHWUNG Anfang 2002


      So rechnet etwa die Deutsche Bank mit einem kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung in den USA zu Beginn des kommenden Jahres, der die AKTIENMÄRKTE beflügeln werde. Auch die Analysten von Salomon Smith Barney sehen Chancen für eine positive Entwicklung von Wirtschaft und Aktienmärkten. Sinkende Zinsen und die Erwartung kräftiger Finanzspritzen von Seiten des Staates könnten Investoren dazu bewegen, ihre Risiko-Aversion abzubauen und wieder in risikoreichere Anlageformen wie Aktien zu investieren.


      Die Analysten der WestLB hingegen gehören zu den Pessimisten. Zwar sind auch sie der Auffassung, dass es im Jahr 2002 zu einer wirtschaftlichen Erholung kommenden wird - doch frühestens im 2. Quartal. Zuvor werde sich die Rezession, die im dritten Quartal dieses Jahres begonnen habe, verschärfen und mindestens bis zum zweiten Quartal 2002 andauern.



      West-LB rechnet mit weiteren NEGATIV-MELDUNGEN


      Regionen und Sektoren


      Für die Aktienmärkte rechnet die WestLB fest damit, dass die Tiefs vom September in Kürze erneut getestet werden. Zwar teilt die Bank die Ansicht vieler Experten, dass Aktien trotz der jüngsten Rally vielfach noch unterbewertet sind. Doch stehe ein negativer News-Flow direkt bevor: "Unter den gegenwärtigen Bedingungen, die durch ein hohes Maß an Unsicherheit und Risiko-Aversion gekennzeichnet sind, werden die unvermeidlich kommenden negativen Nachrichten zu neuen Irritationen und zu neuer Volatilität am Markt führen."


      Negative Nachrichten erwartet die Bank sowohl von den Unternehmen, die ihre GEWINNERWRTUNGEN für das kommende Jahr weiter reduzieren müssten, als auch von der Konjunkturfront: "Mit Blick auf die ökonomischen Daten stehen uns die wirklich negativen Nachrichten erst noch bevor", so Gernot Müller, Chefstratege der WestLB. Insbesondere wichtige VERTRAUENSINDIKATOREN wie Konsumentenvertrauen und Einkaufsmanager-Index würden noch einbrechen - bedingt vor allem durch eine schlechte ARBEITSMARKTSITUATION in den USA und Europa.



      Bonds-Anteil weiter aufgestockt


      Portfolio


      Die Konsequenz ist für die WestLB klar: Im globalen Portfolio wird die mit 42,5 Prozent ohnehin bereits geringe Aktienquote auf 36 Prozent reduziert. Lediglich Aktien aus Euroland werden auf Grund der überdurchschnittlichen Verluste im Sommer dieses Jahres, die zu einer extremen Unterbewertung geführt hätten, in der Global Asset Allocation leicht und im Aktienportfolio stark übergewichtet.


      Die Untergewichtung von Aktien erfolgt aber nicht, wie in der aktuellen Situation der Unsicherheit zu erwarten wäre, zu Gunsten des Cash-Anteils. Es wird vielmehr der Bond-Anteil weiter aufgestockt. Zwei Gründe führt die WestLB an: Zum einen habe die Attraktivität von Liquidität wegen der auch hier zu Lande gesunkenen Zinsen abgenommen. Zweitens gebe es trotz des Rückgangs der Renditen auf Staatsanleihen weiteres Kurspotenzial an den Anleihemärkten.


      Die schwächere wirtschaftliche Entwicklung und ein niedriger Ölpreis würden sich inflationsdämpfend auswirken und das Marktumfeld für Anleihen begünstigen. Darüber hinaus führe die Verunsicherung der Verbraucher dazu, dass sie verstärkt sparen, was sich ebenfalls positiv auf die Märkte für Staatsanleihen auswirke.



      --------------------------------------------------------------------------------

      Informationen zu den Grafiken





      Asset Allocation


      Gewichtung: Die WestLB hat sowohl die Aktienquote als auch den Cash-Anteil reduziert und setzt verstärkt auf Anleihen. Neben Bonds der Industrieländer hält sie auch Staatsanleihen ausgewählter Emerging Markets für interessant. Neue Chancen tun sich in China, Thailand und den Philippinen auf. Rechts: Im regionalen Aktien-Portfolio favorisiert das Düsseldorfer Institut Euroland, wo die Kurse im Sommer dieses Jahres überdurchschnittlich einbrachen.




      Regionen und Sektoren


      Branchen und Einzeltitel: Die WestLB bleibt wegen ihres pessimistischen Wirtschaftsausblicks defensiv ausgerichtet. Zu ihren Favoriten zählen Finanzwerte.




      Portfolio

      Entscheidend für die Auswahl der Aktien sind für die Bank vor allem überzeugende Unternehmensdaten. Dazu zählen greifbares, reales Vermögen und Dividendenzahlungen, die über der Rendite für Staatsanleihen liegen.



      © 2001 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 15:21:03
      Beitrag Nr. 50 ()
      Analysen - Marktberichte

      26.10.2001
      US-ARBEITSMARKT IN DER REZESSION
      Helaba Trust www.aktiencheck.de


      Die Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung sind in den letzten vier Wochen massiv angestiegenen und befinden sich mit einem Wert von etwa 500.000 auf Rezessionsniveau, so die Analysten von Helaba Trust.

      Auch die Arbeitsmarktstimmung habe sich weiter verschlechtert – neue Stellen seien immer schwieriger zu finden. Der "Help-Wanted-Index" sei ebenfalls dramatisch gesunken. Auch die Beschäftigtenzahlen bei Zeitarbeitsfirmen, die der Beschäftigtenanzahl in der Gesamtwirtschaft vorausliefen, hätten weiter abgenommen. Weiter steigende Lohnstückkosten dürften zudem für anhaltende Entlassungen der Unternehmen sorgen.

      Somit sollte die amerikanische Arbeitslosenquote in der kommenden Woche deutlich ansteigen und über einen NACHLSSENDEN PRIVATEN KONSUM den Konjunkturabschwung in den kommenden Monaten verstärken.
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 15:38:25
      Beitrag Nr. 51 ()
      Freitag 26. Oktober 2001, 11:42 Uhr
      US-Unternehmens-Chefs sehen US-Wirtschaft in einer REZESSION

      Washington (Reuters) - Die amerikanische Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung der Chefs großer US-Unternehmen in einer Rezession und wird sich erst gegen ENDE 2002 wieder ERHOLEN.
      97 Prozent der Befragten in einer Umfrage unter den Mitgliedern des Business Councils antworteten, die USA befinde sich in einer Rezession, und 83 Prozent sahen die USA schon vor den Anschlägen vom 11. September in einer Rezession.
      Die Mehrheit der Befragten rechnet nicht mit einer schnellen, sondern einer gemäßigten Erholung im Verlauf des Jahres 2002.
      Der Umfrage zufolge erwarten nahezu alle Befragten ein Wachstum für 2002 von einem bis drei Prozent.
      Die Arbeitslosenquote wird nach Einschätzung der Unternehmens-Chefs im kommenden Jahr auf 5,5 bis 6,5 Prozent in der Spitze ansteigen.
      Im September lag die US-Arbeitslosenrate bei 4,9 Prozent.

      Die Mehrzahl der Umfrageteilnehmer sieht die Wirtschaftsschwäche in allen Schlüsselsektoren, wobei der Bereich der privaten Haushalte wahrscheinlich etwas schwächer sein werde als der Unternehmenssektor.
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 18:05:44
      Beitrag Nr. 52 ()
      US-WIRTSCHAFT SUCHT DIE TALSOHLE, 26.10.01

      Der Weg der US-Wirtschaft in die REZESSION scheint vorgezeichnet. Das VERBRAUCHERVERTRAUEN hat sich im Oktober auf niedrigem Niveau stabilisiert, eine dauerhafte Änderung des Ausgabeverhaltens ist damit höchst wahrscheinlich. Gleichzeitig geht eine überwiegende Mehrheit der US-Manager davon aus, dass eine Rezession nicht mehr zu vermeiden ist. Damit haben sich inzwischen wohl auch die Börsen abgefunden. Entscheidend wird nun sein, ob mit Hilfe von Konjunkturpaketen und Zinssenkungen ein schneller Umschwung bewerkstelligt wird.
      Der endgültige Wert des von der Universität Michigan ermittelten Verbrauchervertrauens liegt für Oktober bei 82,7 Punkten. Die gute Nachricht: Der Wert ist nach dem Septembereinbruch auf 81,8 Punkte wieder etwas gestiegen, vor allem die Erwartungskomponente hat sich um zwei Punkte verbessert. Die schlechte Nachricht: Das Niveau ist weiter niedrig. Es wird zunehmend zur Gewissheit, dass die amerikanischen Bürger ihr Einkaufs- und Ausgabeverhalten ändern werden. Zu Lasten des Konsums und damit der Wirtschaft.

      TERRORANGST und ARBEITSPLATZUNSICHERHEIT belasten die amerikanischen Bürger. Die Unsicherheit ist groß, so groß, dass selbst die sonst so ausgabefreudigen Amerikaner anfangen zu SPAREN. Das war ohnehin früher oder später zu erwarten, die Sparquote hatte im Jahresverlauf historische Tiefststände erreicht. Die Kaufzurückhaltung werden Einzelhandel wie Hersteller gleichermaßen zu spüren bekommen. Vor allem teurere, LANGLEBIGE KONSUMGÜTER stehen ganz oben auf der Streichliste der Verbraucher.

      Amerikaner KAUFEN WENIGER HÄUSER

      Auch bei den Hausverkäufen zeichnet sich im September eine solche Entwicklung ab. Sowohl die gestern veröffentlichte Zahl zu den Hausverkäufen als auch der heute bekannt gegebene Wert zu den verkauften Neubauten ist spürbar zurückgegangen. Die verkauften Neubauten sanken im Vergleich zum August um 1,4 Prozent. Das sind schlechte Vorzeichen für die Bauwirtschaft, die sich in den zurückliegenden Monaten auf eine gute Nachrage nach Wohnungen verlassen konnte. Doch auch diese Zeiten scheinen fürs Erste zu Ende.

      Die Lage der INDUSTRIE war schon vor den Anschlägen schlecht, wenngleich sich im Sommer eine leichte Stabilisierung abzeichnete. Doch die Hoffnungen sind jetzt erst einmal dahin. Den Manager ist klar: Der Weg führt in die Rezession. 97 Prozent der Befragten in einer Umfrage unter den Mitgliedern des Business Councils sehen die US-Wirtschaft schon mitten in der Rezession. Der entscheidende Punkt ist nun: Wann geht es wieder aufwärts?

      Und hier rechnet die Mehrheit der Befragten mit einer gemäßigten ERHOLUNG IN 2002. Dafür sollten schon das gewaltige KONJUNKTURPAKET der US-Regierung und die großzügigen ZINSSENKUNGEN der US-Notenbank sorgen.

      Das Konjunkturbild der US-Wirtschaft wird langsam klarer. An einer Verhaltensänderung der Konsumenten führt wohl kein Weg mehr vorbei. Die Industrie hat sich schon auf weitere Monate der Schwäche eingestellt. Die AKTIENMÄRKTE leben zur Zeit von der Fantasie, dass es im kommenden JahrIM KOMMENDEN JAHR wieder AUFWÄRTS.

      Die Hoffnung ist durchaus berechtigt, mit einem schnellen Aufschwung sollten sie aber besser nicht rechnen.

      © 2001 sharper.de
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 20:37:24
      Beitrag Nr. 53 ()
      Hans A. Bernecker, 10.10.01

      Konzentrieren Sie sich nur auf das Erholungspotential

      Am 11. September 2001 war Stunde Null für die Gefühle der Menschen. Am 21.09.01 war die Stunde Null für die Börsianer, nämlich der Kollaps. Das hat die Situation zweifellos in erheblichem Maße verändert. Alle, die weniger als 15 Jahre Börsenerfahrung haben, müssen völlig neu lernen. Alle diejenigen, die eine längere Börsenerfahrung mitbringen, müssen in ihrem Erfahrungsschatz kramen. Denn:

      60 % DAX-RÜCKGANG von Spitze zu Spitze (8300 und 3600) sind seit dem letzten Kriege noch nicht dagewesen. Das ist der größte Verlust im DAX seit sogar über 70 Jahren, alle Kriege inbegriffen. Es liegt auf der Hand, daß die bisherige Beurteilung so mancher Aktien seitens vieler Analysten obsolet ist. Jetzt zählen keine Storys und fantasievollen Potentiale, die in Produkten, Firmen und mithin Kursen enthalten sind. Jetzt geht es um Fakten.

      1. Jedem Börsenkollaps folgt stets eine gravierende ERHOLUNG. Diese hat mit dem langfristigen Trend noch nichts zu tun. Sie ist zunächst eine normale Reaktion auf einen Kollaps, wie mit den eingangs erwähnten Daten beschrieben. Das Erholungspotential errechnet sich für den DAX auf ca. 25 - 30 % oder einfacher gesagt: Es reicht bis zu den Kursen, die Ende August/Anfang September gültig waren.

      2. Eine fundamentale NEUEINSCHÄTZUNG ist noch nicht möglich. Dies bestimmen die Unternehmenszahlen, die in den nächsten 2 Monaten darauf abgestellt sind, ob und in welchem Umfange die Konjunktur-Abschwächung auf die Gewinne durchschlägt oder aber auch das New Yorker Attentat im gewissen Umfange Einfluß darauf hat. Ab November/Dezember läßt sich dies besser darstellen.

      3. Das KONJUNKTURBILD ist weniger schlecht, als in den Medien kommentiert. Das europäische Bild folgt allerdings dem amerikanischen Vorbild. Eine Abschwächung der Europa-Konjunktur war schon ziemlich schlüssig im Sommer erkennbar. Ist das Ganze eingepreist?

      4. Die GEWINNE der großen Unternehmen sind in Deutschland zu 80 % konjunkturabhängig und nur zu 20 % von spezifischen Eigenleistungen des Managementes. In den USA taxiert man diese Relation auf etwa 60:40 %. Unverkennbar ist also die Dominanz der Rahmenbedingungen beiderseits des Atlantiks. Das hat zur Folge:

      5. Die AMERIKANISCHEN GEWINNWARNUNGEN haben einen stark hyperzyklischen Charakter, speziell in den Technologie-Sektoren. Das liegt an einer Besonderheit. Im Boom der letzten 5 Jahre wurden LAGERBESTÄNDE aufgebaut, die bei einer Marktschwäche ohne Rücksicht auf Preisverluste radikal geräumt werden. Darauf beruht ein großer Teil der massiven Gewinneinbrüche. Ein weiterer Bereich entfällt auf die spezielle Art und Weise der sog. Goodwill-Abschreibungen. Demgegenüber ist das eigentliche operative Ergebnis keineswegs so zusammengedrückt worden, wie aus den Statements verlautet. Da die amerikanischen Unternehmen darauf sofort mit Entlassungen reagieren, die kurzfristig realisiert werden können, ist die Erlangung einer auskömmlichen Gewinntendenz viel schneller möglich als in Europa. Resultat daraus:

      6. Die AMERIKANISCHEN FIRMENGEWINNE werden sich im nächsten Jahr schon sehr zügig verbessern. Sie werden nicht explodieren, aber die Positiv-Korrekturen werden deutlich überwiegen. In den Europa-Sektoren schlägt sich dies erst langsamer nieder. Erst mit dieser Einschätzung ist im Jahresverlauf 2002 mithin auch eine längerfristige Börsentendenz zu definieren.

      7. Zunächst geht es also um das Erholungspotential. Ergänzend zu oben: In den amerikanischen Blue Chips ist es kleiner, weil sie weniger stark abgestürzt sind. In den dortigen Technologie-Aktien ist es deutlich größer, weil nach 80 % Kursverlust ein 100 %-Trading-Gewinn auf der Basis der Tiefstkurse fast normal ist. Darin liegt für die kommenden 2 - 4 Monate die interessanteste Chance für alle Privatanleger.

      8. Jede alte Einschätzung vom Sommer sowohl fundamental als auch technisch ist durch die Ereignisse vom 11. bzw. 21.09.01 überflüssig geworden. In diesen Einschätzungen liege ich im übrigen ebenfalls nicht richtig. Festzustellen bleibt allerdings: Die grundsätzliche Beurteilung hat sich nicht geändert, doch es macht eine Baisse zur Baisse, wenn 90 % aller Aktien in der gleichen Weise deutlich nach unten einbrechen.

      Das Fazit für den Anleger im September:
      Konzentrieren Sie sich nur auf das Erholungspotential. Das ist zu 80 % ein markttechnisches Thema und ohne Charts und die Neben-Indikatoren nicht lösbar. Dazu kommt die eine oder andere Analysten-Meinung, die jedoch von nicht ausschlaggebender Bedeutung ist.
      Avatar
      schrieb am 27.10.01 08:42:56
      Beitrag Nr. 54 ()
      26.10.01
      INTEL-Chef Barrett: COMPUTER-KONJUNKTUR zieht im kommenden Jahr an

      BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Chipherstellers Intel (INTC.NAS) (INL.FSE), Craig Barrett, erwartet für das kommende Jahr eine VERBESSERUNG der Computer-Konjunktur. "Die letzten Jahre, in denen wir durchschnittlich um 35 Prozent gewachsen sind, waren außerordentlich. Es ist unrealistisch anzunehmen, dass es in diesem Tempo weitergehen wird. Das nächste Jahr wird aber sicherlich besser sein als das Jahr 2001", sagte der Intel-Chef der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe).

      Die Einführung des Microsoft-Betriebssystems Windows XP (MSFT.NAS) (MSF.FSE) dürfte seiner Ansicht nach zusammen mit dem neuen Intel-Chip Pentium 4 "zu einem hohen Maß an Spannung in der PC-Industrie beitragen".Der Intel-Chef kündigte zudem eine weitere Akquisition an, "falls sich eine günstige Gelegenheit ergibt" - vor allem in den Bereichen Kommunikation und Netzwerke./rw/ar
      Avatar
      schrieb am 27.10.01 09:29:37
      Beitrag Nr. 55 ()
      i W A T C H - US-AKTIENLETTER - 2. Jahrgang - Ausgabe 40 (26.10.2001)


      (...)
      Juniper (JNPR) oder Brocade (BRCD) gaben je 3% ab, Morgan Stanley Dean Witter gab jedoch nicht die Standarderklaerung „schlechte Marktbedingungen, harter Wettbewerb" als Grund an, sondern rechtfertigte den Schritt ausschliesslich mit dem ÜBERZOGENEN BEWERTUNGSNIVEAU. Eine Begruendung, die jedem Investor die Einschaetzung der Wettbewerber erleichtert (...).
      Halten Sie sich ... von ... ueberzogen bewerteten Unternehmen fern.

      Die WACHSTUMSRATEN der SPÄTEN 90ER werden wir vorerst nicht mehr sehen.
      Die Umsatz- und Kursmultipels werden sich dem verringerten Wachstum anpassen muessen. Weitere Kandidaten fuer ein noch immer zu hohes Bewertungsniveau sind beispielsweise PMC-Sierra (PMCS), Applied Micro Circuits (AMCC) und Broadcom (BRCM).

      (...) Der Sektor der HOCHTECHNOLOGIE ist nicht mehr so dominant, wie noch vor zwei Jahren. Nicht nur die BEWERTUNGNIVEAUS sind herunter gekommen, sondern damit auch der Anteil de Hochtechnologie am Gesamtmarkt und dadurch deren Einfluss auf den Gesamtmarkt.

      Die Technologiebranche wird einige GEWINNER hervor-
      bringen, die in den letzten Monaten ihren Marktanteil steigern konnten Dell (DELL), Nokia (NOK), AOL (AOL)).

      Die breite Masse allerdings wird noch einige Zeit UMS ÜBERLEBEN kaempfen Compaq (CPQ), Motorola (MOT), Yahoo! (YHOO),

      viele werden vielleicht noch vom Markt VERSCHWINDEN (PurchasePro (PPRO), Amazon? (AMZN)). (...)
      Avatar
      schrieb am 27.10.01 10:20:02
      Beitrag Nr. 56 ()
      boerse-go.de, 26.10. 20:32
      ACAMPORA: "impressive Breakouts" - RALLYE?

      Ralp Acampora, leitender Chartanalyst bei der Investmentbank Prudential Securities, sieht im Markt NEUE STÄRKE.

      Allerdings sieht der Analyst wichtige Marken,
      die erst überwunden werden müssen,
      bis der Markt wirklich die neu gefundene Stärke zu weiteren Anstiegen nutzen kann.

      Bei Dow Jones ist diese Marke bei 9489.33 Punkten,
      beim S&P 500 bei 1107.12
      und beim NASDAQ Composite bei 1754.01.

      Dabei stellen TIEFSTSTÄNDE in den Indices, die in der jüngsten Vergangenheit erreicht wurden, eine Gefahr für diese neu gefundene Stärke in den Märkten dar:
      Bei Dow Jones sollte demnach die Marke von 9080.81 Punkten nicht unterschritten werden,
      beim NASDAQ sollten die 1628.24 Punkte halten.
      Beim Standardindex S&P 500 wird das Niveau von 1057.24 Punkten als wichtig bezeichnet.

      Acampora bezeichnet die Stärke in den Märkten am Donnerstag als "beeindruckend." Am Donnerstag starteten die Märkte anfänglich im Minus. Eine starke Aufwärtsbewegung konnte die US-Märkte ins Plus treiben. Im Nasdaq und NYSE waren Breadth-Verhältnisse von 2:1 und besser zu erkennen, so Acampora.

      Das Breadth bezeichnet das Verhältnis Kursgewinner zu Kursverlierer.

      Drei "impressive Breakouts" sind laut Acampora bei den Aktien von Storage Technology, Sports Authority und Intuit zu beobachten.
      Avatar
      schrieb am 28.10.01 19:12:14
      Beitrag Nr. 57 ()


      Blus shaded areas are Bear Market periods.
      (Blaue Felder = Bärenmarkt-Perioden)
      Avatar
      schrieb am 28.10.01 19:28:55
      Beitrag Nr. 58 ()
      stockwatch.de

      +++ Nachricht vom 24.10.2001 um 10:24 Uhr +++

      JP Morgan Fleming: US-TECHNOLOGIEWERTE - Mit MARKTFÜHRERN langfristig profitieren

      Frankfurt/Main (ots) - US-amerikanische Technologiewerte mussten
      auch im dritten Quartal erhebliche Einbußen hinnehmen. Seit den
      Terrorangriffen vom 11. September erscheint eine baldige Erholung des
      ohnehin angeschlagenen Segments unwahrscheinlich. Gary Liberman,
      Manager des FF-US Technology Fund, sieht jedoch gute Chancen für
      LANGFRISTIG orientierte Anleger. Zum ENDE NÄCHSTEN JAHRES sei mit
      einer TRENDWENDE zu rechnen.

      Schwere Zeiten für den US-amerikanischen Technologiesektor:
      Bereits vor dem 11. September hatten sich die Aktienkurse der meisten
      Technologieschmieden dem zunehmend schlechten Wirtschaftsklima
      angepasst. Ertragseinbrüche auf breiter Front, sinkende
      Investitionsquoten, Arbeitsplatzabbau und Vertrauensverluste auf
      Geschäfts- wie auf Konsumentenebene machten den einstigen Lieblingen
      der Anleger schwer zu schaffen. Der JP Morgan H&Q Technology Index
      verlor im dritten Quartal 34,7 Prozent. Doch wer geglaubt hat, es
      könne nicht schlimmer kommen, hat sich getäuscht. "Die Terrorangriffe
      auf die USA haben die erhoffte Erholung der Technologiewerte um
      mindestens zwei Quartale zurückgeworfen", sagt Gary Liberman, Manager
      des FF-US Technology Fund von JP Morgan Fleming Asset Management.

      Auf LANGE SICHT aber bleibt Liberman OPTIMISTISCH: Die jüngsten
      Rückschläge hätten zwar den Zeitpunkt für eine ERHOLUNG des Marktes
      beeinflusst, an den langfristigen Chancen des Technologie-Segments
      bestünde jedoch kein Zweifel. "Die Erholung dürfte sich innerhalb
      eines normalen zyklischen Rahmens bewegen", ist sich der Fondsmanager
      sicher. "Wir rechnen mit einer Trendwende zum Ende des nächsten
      Jahres." Der Weg dafür sei geebnet: Der Markt werde zwangsläufig von
      der erheblichen Liquidität profitieren, die sich durch die insgesamt
      neun Zinssenkungen der US-Notenbank Fed angesammelt habe. Ein
      weiterer Pluspunkt des Segments: "Die New Economy in den USA zeichnet
      sich durch eine hohe ANPASSUNGSFÄHIGKEIT an die Herausforderungen
      eines globalen Wettbewerbs aus."

      Trotz allem Optimismus: Bei der Titelauswahl rät Liberman zu
      striktem Stockpicking. Für den FF-US Technology Fund suchen der
      Fondsmanager und sein Team insbesondere die MARKTFÜHRER der
      jeweiligen Technologie-Bereiche. "Unternehmen mit starker
      Marktposition werden zu den Hauptprofiteuren einer Trendwende
      gehören", erklärt Liberman. Ein solcher

      Marktführer sei VERITAS Software. "Das Unternehmen ist führend in
      den Bereichen Datenspeicher- und Management- Software und setzt hier
      eindeutig Standards." Daneben findet sich auch SONUS NETWORKS,
      führend im Segment Internet-Telefonie, im Portfolio des FF-US
      Technology Fund. Neben einer starken Marktposition legt Liberman Wert
      auf die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen. "Es besteht kein Zweifel
      an der langfristigen Lebensfähigkeit von Unternehmen wie Veritas,
      SIEBEL oder SUN MICROSYSTEMS, die bereits frühzeitig profitabel waren
      und entsprechende Erfolge vorweisen", so der Fondsmanager. Doch auch
      unter den noch nicht profitablen Technologie-Unternehmen seien viel
      versprechende Werte zu finden. So stünden die Geschäftsmodelle von
      Sonus und ONI Systems auf einer soliden Basis.

      Das Portfolio des FF-US-Technology Fund blieb im letzten Quartal
      weitest gehend unverändert. Der langfristige Fokus auf die Bereiche
      SOFTWARE und NETZWERKTECHNIK wurde beibehalten. "Wir haben keine
      neuen Werte aufgenommen", sagt Liberman. "Jedoch haben wir uns von
      einigen Titeln wie ART Technology Group, Comverse Technology oder
      Exodus Communications komplett verabschiedet." Seit dem 11. September
      sei jede Position im Fonds sorgfältig auf mögliche AUSWIRKUNGEN DER TERRORAKTE überprüft worden. Dazu sei aktiv der Kontakt mit den
      Vorständen der Unternehmen gesucht worden. Das Ergebnis: Eine größere
      Umstrukturierung des Portfolios war nicht erforderlich. "Wir haben
      lediglich marginale Veränderungen vorgenommen", sagt Liberman.
      "Positionen, deren Aussichten sich verschlechtert haben, wurden
      geringfügig reduziert. Bei Unternehmen mit weiterhin guten Chancen
      haben wir vorsichtig zugekauft. Unseren langfristigen
      Investmentansatz behalten wir bei."

      Ein besonderes Augenmerk werde Liberman in der nächsten Zeit
      einigen NEUEN TECHNOLOGIEN widmen: "Es gibt frühe Anzeichen dafür,
      dass die Ereignisse der letzten Wochen das Interesse der Konsumenten
      und Unternehmen an solchen Technologien geweckt haben, die mehr
      KONTROLLE UND SICHERHEIT versprechen. Dazu gehören DRAHTLOSE DATENANWENDUNGEN, SicherheitssoftwareSICHERHEITSSOFTWARE und -SERVICE sowie der Bereich
      VIRTUAL PRIVATE NETWORK."

      Solange die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der
      Terrorakte noch nicht vollständig abzusehen seien, werde der Markt in
      Wartestellung bleiben. Anleger mit langfristigem Horizont könnten
      jetzt ANTIZYKLISCH Positionen aufbauen, erklärt Liberman. "Wer sich
      von übermäßiger Risikoaversion und übertriebenem Pessimismus frei
      macht, dem eröffnen sich zum jetzigen Zeitpunkt hervorragende
      EINSTIEGSCHANCEN."


      ots Originaltext: JP Morgan Fleming Asset Management
      Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de

      Quelle: stockwatch.de
      Avatar
      schrieb am 28.10.01 20:17:51
      Beitrag Nr. 59 ()
      Avatar
      schrieb am 28.10.01 20:49:41
      Beitrag Nr. 60 ()
      "Richtig ist, dass wir uns schon seit ENDE 2000, ANFANG 2001 in einer REZESSION befinden.

      Die wird meines Erachtens im 1. oder 2. QUARTAL 2002 vorbei sein."

      Miton Friedman, Wirtschaft-Nobelpreisträger 1976

      (Quelle: spiegel.de)
      Avatar
      schrieb am 29.10.01 06:08:18
      Beitrag Nr. 61 ()
      Aus der FTD vom 29.10.2001

      Leitartikel: AUFWÄRTSTREND IM ABWÄRTSTREND

      Der Aktienmarkt verhält sich so, wie im Lehrbuch frühe Aufschwungphasen daherkommen.
      Schlechte Nachrichten von den Unternehmen kann man ignorieren, weil sie nur den Tiefpunkt der Krise markieren, aber nicht mehr den Maßstab für die Kurse von morgen.

      Sinkende Renditen am Bondmarkt werden nicht mehr als Krisenzeichen aufgefasst, sondern als günstiger werdende Bedingung für die Unternehmensfinanzierung.
      Schließlich werden die Milliarden aus der Staatsschatulle Washingtons nicht mehr als verzweifeltes Bemühen der Politik interpretiert, notleidenden Branchen auf die Füße zu helfen, sondern als Manna, das die abschmelzenden Gewinne der Unternehmen wieder aufpäppelt.

      Beobachter sprechen von einer "LIQUIDITÄTSHAUSSE".
      Sie meinen damit, dass Großanleger aus der Baisse der vergangenen 18 Monate viel Geld in kurzfristige Staatspapiere hinübergerettet, dort nach den Leitzinssenkungen erhebliche Gewinne gemacht haben und nun mit Macht in den Aktienmarkt zurückdrängen.
      Am besten sind seit dem September-Tief die TECHNOLOGIETITEL gelaufen.
      Das kann man nur so interpretieren, dass der Markt eine RÜCKKEHR zu STARKEM WACHSTUM zumindest in den USA in einem HALBEN JAHR voraussieht.



      Der Aufwärtstrend ist ungebrochen


      Die BÖRSE IST EIN FRÜHINDIKATOR.
      Man erinnere sich, dass der Absturz der Kurse im März 2000 ein halbes Jahr vor dem Wirtschaftsabschwung in den USA einsetzte. Im Frühjahr 2001 hatten wir schon mal eine Zwischenrally. Sie korrespondierte damals vorzüglich mit der Erwartung , dass sich die US-Wirtschaft bereits in diesem Herbst aus dem Tal emporschwingen dürfte.


      Wie man jetzt sieht, hat sich der Aktienmarkt vor einem halben Jahr geirrt. Kann sein, dass er auch dieses Mal zu früh losgerannt ist. Im langen Boom haben sich so erhebliche Ungleichgewichte in der US-Wirtschaft aufgebaut, dass eine Erholung aus der Rezession, wenn sie denn kommt, eher kraftlos ausfallen dürfte. Je länger und intensiver der Aktienmarkt sich jetzt aufbäumt, desto tiefer müssen die Enttäuschungen werden. Der ABWÄRTSTREND IST NOCH NICHT GEBROCHEN.
      Avatar
      schrieb am 29.10.01 20:10:51
      Beitrag Nr. 62 ()
      JAPAN ERWARTET EINE ZWEIJÄHRIGE REZESSION
      Die Notenbank muß ihre Wachstumsprognose für Japan drastisch zurücknehmen.


      Japanischer Zentralbank-Gouverneur Masary Mayami | (c) epa

      TOKIO/BERLIN (red./ag). Japan droht die schlimmste Rezession seit zehn Jahren. Nach Einschätzung der Zentralbank wird Japans Wirtschaft voraussichtlich in diesem und im nächsten Jahr schrumpfen. Angesichts empfindlicher Rückgänge der Industrieproduktion und Exporte kamen Nippons Notenbanker jetzt nicht umhin, ihre Wachstumsprognose vom April für das bis März 2002 laufend Fiskaljahr über den Haufen zu werfen. Erstmals wurde damit offiziell zugegeben, daß die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in einer Rezession steckt.


      Nach Einschätzung der Bank of Japan wird die Wirtschaftsleistung des Landes im laufenden Fiskaljahr 2001/2002 um bis zu 1,2 Prozent und im folgenden Jahr möglicherweise um bis zu 1,1 Prozent schrumpfen.


      Zentralbank-Gouverneur Masary Mayami hatte wiederholt die Regierung und die Banken aufgefordert, schneller am Abbau der die ganze Wirtschaft lähmenden Problemkredite von geschätzt 150 Bill. Yen (1,4 Bill. €/18,84 Bill. S) zu arbeiten. Regierungschef Junichiro Koizumi muß sich denn auch mit wachsender Kritik auseinandersetzen, wonach seinen Reformversprechungen keine Taten folgen: Der zunehmende Widerstand gegen die Reformen zeige, daß es Fortschritte gebe, sagt er. Koizumi hatte auch angekündigt, die Staatsausgaben zu senken. Inzwischen ist bereits von einem zweiten Nachtragshaushalt die Rede.


      Die Bank of Japan, welche die Zinszügel vorläufig nicht weiter lockern will, rechnet mit einer erhöhten Zahl von Konkursen und einer weiter steigenden Arbeitslosigkeit. Japans Wirtschaft könne schließlich auch durch einen weiteren Rückgang der Aktienkurse oder eine weitere Aufwertung des Yen belastet werden.


      Skepsis in Deutschland

      In Deutschland schätzt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die Entwicklung der Konjunktur in diesem und im kommenden Jahr noch pessimistischer ein als Regierung und Wirtschaftsforscher. Für heuer wird laut Hauptgeschäftsführer Franz Schoser eine Stagnation erwartet, 2002 nur eine geringe Besserung.

      diepresse.com, 29.10.01
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 13:30:35
      Beitrag Nr. 63 ()
      30.10. 10:27
      FONDSMANAGER UND EXPERTEN. JETZT EINSTEIGEN?
      www.boerse-go.de

      Kaufgelegenheit Rezession?

      Auch die europäische Wirtschaft wurde durch die Terroranschläge in USA den hart getroffen. Die letzten Quartale standen ohnehin für eine labile Wirtschaftslage
      mit Gewinnwarnungen, abnehmendem Verbraucher-vertrauen und der Angst vor einer Rezession. Der Aktienmarkt hat in den Tagen nach den Terroranschlägen mit heftigen Kursschwankungen reagiert. Am 21.09.01 war der Tiefstand im Euro-Stoxx mit 2915 erreicht; inzwischen konnte sich der Markt um 461 Punkte oder 15% steigern. Und das in nur 14 Tagen! Besonders betroffen waren Finanzwerte und zyklische Unternehmen. Auch die Airlines haben unter den Anschlägen stark gelitten. Die Luftfahrtbranche leidet seit längerem unter ineffizienten Marktteilnehmern, die jetzt unter dem Druck der Ereignisse vom Markt verschwinden könnten.


      Ausblick:

      Die Einschätzung einer weltweiten Erholung Anfang 2002 haben sich durch die Ereignisse erschwert. Das gesamte Ausmaß der Belastungen für die Wirtschaft ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar.

      Die mittelfristigen Rahmenbedingungen sind gut:
      Niedrige Inflation und Zinsrückgänge bilden einen guten Boden für eine wirtschaftliche Expansionsphase - sollte die Konjunktur und die Konsumentenausgaben nicht stark zurückgehen.

      Ein Blick auf die Indexstände zeigt, dass nicht nur die spekulativen Exzesse abgebaut wurden, sondern möglicherweise auch ein Übermaß an Pessimismus herrscht.
      --------------

      Die Auswirkungen der Terroranschläge in den USA auf die Konjunktur in Deutschland blieben ungewiss, so die Strategen der Kapitalanlagegesellschaft Activest.

      Die Activest Experten erwarten jedoch, dass wichtige Indikatoren in Euroland – wenn auch später als ursprünglich gedacht – im vierten Quartal eine Bodenbildung aufzeigen würden. Die Überraschung werde dann im ersten Quartal des neuen Jahres in Form einer in der Stärke überraschenden Erholung erwartet. Die Hauptantriebsfeder für eine konjunkturelle Aufwärtsbewegung sollte der innereuropäische Handel darstellen. Unterstützt werde diese Prognose durch den im Juli und August gestiegenen Ifo-Geschäftsklimaindex. Demnach hätten sich die in die Zukunft gerichteten Geschäftserwartungen im zweiten Monat in Folge verbessert. Weitere Rückendeckung für eine wirtschaftliche Erholung komme von den Zinssenkungen der europäischen Zentralbank EZB.

      Deutsche Aktientitel hätten infolge des Anschlages auf die Vereinigten Staaten teilweise sehr hohe Verluste verzeichnen müssen. Der Abgabedruck sei dabei nicht auf einzelne Branchen beschränkt gewesen. Hauptverlierer seien konjunktursensitive Industriewerte sowie Fluggesellschaften und Versicherer gewesen. Defensive Aktientitel hätten sich im allgemeinen besser behaupten können.

      Insgesamt sei durch den Terroranschlag in den USA gegenwärtig der Ausblick für die Aktienmärkte nur schwer einzuschätzen. Die Bewertungssituation der Aktien habe sich nach Ansicht der Activest-Analysten durch die Kursrückgänge jedoch weitgehend entspannt.
      --------------

      Der derzeitige Aufschwung an den Börsen ist nach Meinung vieler Analysten fundamental nicht gerechtfertigt. Mittelfristig rechnen einem Bericht im Handelsblatt (HB/Donnerstagausgabe) viele mit einer Korrektur. Die Rally sei vielmehr auf Grund der Angst, Gewinne zu verpassen, ausgelöst worden. "Man kann die Entwicklung nicht ignorieren und muss einfach dabei sein", sagte Jason Forde, Fondsmanager bei Maintrust, dem Blatt. Nach Aussagen von Händlern seien es vor allem Fonds, die die Rally speisen, heißt es im Bericht weiter. Die Fondsmanager seien vom tiefen Abschwung ebenso überrascht worden wie die Kleinanleger. Nun wollten sie nicht nochmal überrascht werden, indem sie den Aufschwung verpassten.
      ------------

      Nach Ansicht der US-Researchgesellschaft Morningstar sollen Investoren ihre Gelder breit streuen, langfristig investieren und die Produkte vor dem Kauf unter die Lupe nehmen. Don Phillips, Leiter des Researchbereiches bei Morningsstar in Chicago, rät Anlegern in einem Gespräch mit dem Handelsblatt (HB/Donnerstagausgabe), mit Aktienfonds durchzuhalten, denn nur der Dauerläufer werde das Rennen um den langfristigen Anlageerfolg gewinnen. Der Fondsbranche in Deutschland sagt Philips dem Bericht zufolge eine große Zukunft voraus. Er poche auf den großen Nachholbedarf gegenüber den USA.

      "Amerika gibt die Richtung für Deutschlnad vor." Die Baisse habe jedoch gezeigt, wie wichtig kompentente Beratung sei. Der Anleger sollte zudem bei den Fondsprodukten die Anlagestrategie, die Erfahrung des Managers und den Investmentstil analysieren und sich nicht zu sehr an der Wertentwicklung der Vergangenheit orientieren.
      -----------

      Christian Elsmark, Product Director for European Equities bei JPMorgan Fleming Asset Management, geht von einer V-förmigen Erholung der Wirtschaft aus. Dies bedeutet, dass der Fall tiefer ist, die Erholung dafür aber auch sehr viel kräftiger, als bei einer U-förmigen Erholung, schreibt Elsmark in einem Marktausblick. Er gehe davon aus, dass sich die Erholung in den OECD-Ländern im zweiten Quartal 2002 zeigen werde. Zwei Voraussetzungen für eine Erholung seien in Takt. Zum einen sei genug Liquidität im Markt zum anderen seien die Bewertungen vieler Titel attraktiv. Was jetzt noch fehle, seien positive Unternehmensnachrichten.

      Seit den Anschlägen in den USA seien übergewichtete Sektoren auf neutral zurückgefahren worden. Im kommenden Jahr werden man sich wieder aggressiver ausrichten und zyklische Werte übergewichten.
      Avatar
      schrieb am 30.10.01 21:18:47
      Beitrag Nr. 64 ()
      29.10. 22:03
      Henderson Global: TECH-ERHOLUNG IN 2002
      www.boerse-go.de

      Die Fondsgesellschaft Henderson Global Investors erwartet im 2. HALBJAHR 2002 wieder ansteigende Umsätze im Tech-Sektor.
      Im 1. Halbjahr dürfte der Sektor laut der Gesellschaft noch unter schwachen Ausgaben zu leiden haben.

      GRUND hierfür seien sowohl die steuerlichen und finanzpolitischen Maßnahmen der US-Regierung nach den Terrorattacken als auch die Tatsache, dass "eingefrorene" Technologie-Investitionen von Unternehmen bald wieder freigegeben werden.

      Eine Nachfrage wie zu den BOOMZEITEN um 1999 und 2000 sei allerdings nicht mehr zu erwarten, so Henderson.

      Unternehmen wie NOKIA und andere MOBILFUNK-EQUIPMENT-AUSRÜSTER werden im 2. HALBJAHR 2002 von einer STARK WACHSENDEN MOBILFUNKBRANCHE PROFITIEREN können.

      Henderson gesellt sich mit der neuen Studie zum Technologie-Sektor zu jenen Unternehmen hinzu, die eine STIMULIERENDE Wirkung des neuen Betriebssystems von MICROSOFT, WINDOWS XP, auf die gesamte Technologiebranche sehen.
      Allerdings erwartet man auch eine solche Stimulation des Techsektors durch W XP erst in der 2. JAHRESHÄLTE 2002.

      AUCH die Analysten der Investmentbank CS First Boston sehen eine Erholung des Techsektors in der zweiten Jahreshälfte 2002. (BörseGO berichtete)
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 11:06:37
      Beitrag Nr. 65 ()
      31.10.01, Godmode-Trader.de


      ERHOLUNG DES IT-SEKTORS IN 2003
      Marktstudie:
      Laut einer neuen Studie von Forrester Research wird sich der IT Sektor im zweiten Halbjahr 2003 erst wieder erholen können.
      Zweistelliges Wachstum werde sich im Jahr 2004 wieder einstellen können.
      62 Mrd. US $ oder 12% der Verkäufe durch IT Unternehmen, seien durch die Abnehmer der IT Leistungen überinvestiert worden.
      Im nächsten Jahr sei daher mit keinem nennenswerten Wachstum zu rechnen.
      Das Wachstum im IT Sektor für nächstes Jahr gibt die Studie mit 2,2% an.
      2003 werde die Wachstumsrate auf 9,7% ansteigen.
      2004 sei mit einer Wachstumsrate von 12% zu rechnen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 08:32:02
      Beitrag Nr. 66 ()
      REZESSIONSSZENARIO SCHRECKT BÖRSIANER NICHT

      Hoffnung auf eine V-förmige Konjunkturerholung bestimmt die Märkte. Experten bleiben aber skeptisch

      Foto:[/url] AP

      Von Holger Zschäpitz, welt.de, 1.11.01

      Berlin - Nun ist es amtlich: Amerika befindet sich in der Rezession. Im §: Quartal schrumpfte die US-Wirtschaftsleistung mit einer Jahresrate von 0,4 Prozent. Das ist das erste Minus beim Bruttoinlandsprodukt seit 1993 und gleichzeitig das schwächste Quartal seit der LETZTEN REZESSION ANFANG DER 90ER JAHRE. Damit ist nicht nur der längste ununterbrochene Wirtschaftsboom seit dem zweiten Weltkrieg endgültig vorbei. Auch der Traum von der sanften Landung der US-Wirtschaft gehört seit Mittwoch endgültig der Vergangenheit an. Die Börsen störten sich dagegen wenig am Negativwachstum und legten nach Bekanntgabe der Zahlen sogar zu. Marktteilnehmer hatten mit einem kräftigeren Rückgang um ein Prozent gerechnet. "Die Daten waren sehr gut", sagt Klaus Aulbach, US-Stratege bei der BHF-Bank. "Die Anleger sollen nicht in den Rückspiegel schauen, sondern nach vorne und da sieht es besser aus."

      Tatsächlich haben sich die meisten Marktteilnehmer bereits mit einer Rezession abgefunden. So rechnen sämtliche Banken für das vierte Quartal noch mit einem steileren Abschwung der US-Ökonomie um 2,5 Prozent, bevor die Wirtschaft nach einem leichten Minus im ersten Quartal 2002 wieder deutlich an Fahrt gewinnen sollte. Viele Marktteilnehmer erinnern an die LETZTE REZESSION: Denn die heutigen Wachstumsprognosen GLEICHEN haargenau der Situation von 1990/91. Auch damals rutschte die Wirtschaft im 3. Quartal ins Minus, verlor dann im 4.Quartal weiter an Fahrt, bevor es Anfang 1991 wieder aus dem Konjunkturtal herausging.
      Und auch am AKTIENMARKT zeigen sich frappierende Parallelen: Der Dow-Jones-Index bildete Anfang Oktober 1990 einen Tiefpunkt aus. Von da an legte das US-Kursbarometer stark zu. "Auch heute wird der Kursanstieg kräftiger ausfallen, als sich das die meisten Anleger träumen lassen", meint Aulbach.

      Doch die Sache hat EINEN HAKEN. So ist noch längst nicht sicher, dass sich die US-Wirtschaft an das Drehbuch der Banken hält und V-förmig aus dem Konjunkturtal herausfindet. Selbst angesehene Häuser bezweifeln dies. "Wir sind dabei, unsere Wachstumsschätzungen zurückzunehmen", sagt Norman Roesch von Goldman Sachs. In den kommenden beiden Quartalen könnte die Wirtschaft einen Prozentpunkt schwächer abschließen als bisher erwartet. Der Konsument kapituliere und auch die staatlichen Fiskalhilfen seien nicht mehr unumstritten. Die Geldpolitik könne allein nicht mehr helfen. Bereits in der kommenden Woche rechnet Roesch mit einer weiteren Zinssenkung um 50 Basispunkte. "Welche Verteidigungsmechanismen hat die USA dann noch, sollte es zu weiteren Terroranschlägen kommen?" fragt er. Das Umfeld werde schwieriger, wie die täglichen Negativmeldungen zeigten. "Die V-förmige Erholung muss man in Zweifel ziehen", sagt Roesch, der einen Rückschlag der US-Märkte auf alte Tiefstände nicht ausschließen will. Anlegern empfiehlt er, nur auf absolute Qualität zu setzen. Insbesondere eine gesunde Bilanz sei das A und O jeder Investitionsentscheidung.

      Auch für ein PESSIMISTISCHERES Szenario gibt es Parallelen in der US-Geschichte. So legte die US-Börse Anfang der 80er Jahre zunächst kräftig zu, bevor es noch einmal scharf abwärts ging.
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 09:01:07
      Beitrag Nr. 67 ()
      NASDAQ: CHIP-WERTE ZIEHEN NACH DATAQUEST-PROGNOSE INS PLUS

      (...)
      In erster Linie hatten CHIPWERTE für das Kursfeuerwerk an der NASDAQ gesorgt.
      So stieg etwa der für diese Branche wichtige Philly Semiconductor-Index zwischenzeitlich um mehr als 6 Prozent. (...)
      Hintergrund für die Kauflust in diesem Segment war eine Schätzung der Marktforschungsinstitutes DATAQUEST.
      So hatte Dataquest zwar am Mittwoch für das laufende Jahr einen Rückgang der HALBLEITERUMSÄTZE um 35 Prozent prognostiziert.
      Jedoch verwies das Institut auf eine TRENDWENDE AB 2002,
      die IN 2003 dann in einen echten ERHOLUNGSZYKLUS mit einer Wachstumsrate von rund 30 Prozent münden werde.
      (...)

      NET-BUSINESS, 31.10.01
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 12:29:04
      Beitrag Nr. 68 ()
      Ralph Acampora,
      aus: Der Aktionär vom 31.10.01, Seite 71:

      "In kurzfristiger Sicht sollte der TECHNOLOGIE-SEKTOR erstarken.

      Die PROZENTUALEN GEWINNE dürften hier besonders hoch sein, da dieser Bereich so tief am Boden ist."
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 13:18:48
      Beitrag Nr. 69 ()
      Dr. Hans-Dieter Schulz, vom 24.11. 2 0 0 0 (!!!)


      Die charttechnische Analyse: Von Bear-Markt zu Bear-Markt - Nikkei 1990/Nasdaq 2000
      Seit seiner Einführung am fünften Februar 1971 hat der amerikanische Freiverkehrsmarkt Nasdaq eine beeindruckende Wertentwicklung hinter sich. Aus anfänglichen 100 Indexpunkten waren bis zum Allzeithoch im März 2000 über 5000 Punkte geworden. Seitdem sind jedoch 178 Börsentage vergangen und der Index hat per Saldo fast die Hälfte seiner Zähler wieder abgegeben. Spätestens seit dem Bruch des zwei-jährigen steilen Aufwärtstrend, der Anfang Oktober erfolgt war, ist es angebracht, von einem Bear-Markt zu sprechen. Um sich eine Vorstellung davon zu machen, wie es mit dem Nasdaq Index weitergeht, bietet sich ein Blick in die Historie seiner Kurskorrekturen an.
      Zum einen gab es zwei scharfe und schnelle Abwärtsbewegungen: den Crash 1987 sowie den Crash 1998. In beiden Fällen folgte sehr bald eine deutliche Aufwärtsbewegung.
      Die andere Art von Szenario stellen Abwärtsbewegungen dar, die länger als ein Jahr dauern. Derartige Bear-Märkte gab es vier. In der Tabelle ist neben dem Zeitraum der prozentuale Abstieg wiedergegeben sowie die Zeitdauer vom letzten Hochpunkt des vorausgegangenen Bull-Marktes bis zum finalen und marktbereinigenden Tief des Bear-Markts, angegeben in Börsentagen. Ein Börsenjahr hat im Schnitt 253 Tage.

      1973 -59,90% 437 Tage
      1981 -28,63% 305 Tage
      1983 -31,50% 275 Tage
      1989 -33,0% 259 Tage


      Der aktuelle Kursverfall des Nasdaq könnte also, wenn man 1973/74 als Vergleich heranzieht noch weitere knapp 260 Tage andaueren, mithin noch ein Jahr. Im optimistischsten Falle wäre er bereits Mitte März 2001 beendet. Die Tabelle soll lediglich helfen, eine Vorstellung für die zeitliche Ausdehnung von Bear-Märkten zu gewinnen. Fundamental ist die aktuelle wirtschaftliche Lage selbstverständlich in keiner Weise etwa mit der Ölkrise 1973/74 vergleichbar.

      Bisher konnte sich der Nasdaq immer wieder von seinen - auf lange Sicht gesehen nur temporären - Schwächen in Form neuer Allzeithochs erholen. Das dies nicht sein muß und dass es auch entgegen den menschlichen Wachstumshoffnungen in trauriger Weise ganz anders kommen kann, zeigt vorliegender Chart, in dem die Kurswerte des Nikkei 225 Index um einen konstanten Faktor gekürzt und die Allzeithochpunkte beider Indizes aufeinander gelegt wurden. Der japanische Nikkei 225 hatte in den letzten Dezembertagen 1989 ein Allzeithoch ausgebildet, das knapp unter 40000 Punkten lag. Die dann einsetzende Korrektur ähnelt dem aktuellen Niedergang des Nasdaq mit verblüffender Exaktheit.
      In einem Ausverkauf hatte er die Marke von 20000 Indexpunkten kurz touchiert, um dann in einer V-Formation wieder abrupt nach oben zu drehen. Sollte der Nasdaq der Bewegung des Nikkei folgen, dann wäre bei 2600 Punkten ein vorzeitiges Ende der aktuellen Abwärtsbewegung erreicht. Eine technisch bedingte Winterrally wäre dann wahrscheinlich.

      Auch auf Jahressicht kann der historische Nikkei-Chart Hinweise für die Entwicklung des Nasdaq geben. Vom Ausverkauf an gerechnet hatte er ein volles Jahr benötigt, um den Abwärtstrend zu brechen. Also noch ein WEITERES JAHR Bear-Markt im Nasdaq?



      Die Charttheorie versagte 1991/92

      Wie der Langfrist-Chart des Nikkei zeigt, hat die Charttheorie damals nicht so richtig funktioniert. Im ersten Bild sieht alles nach einem klassischen Trend-Bruch mit anschließendem Pull-Back von oben auf die Trendlinie aus. Man würde einen neuen Aufwärtstrend erwarten können, zumindest aber eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung, die vielleicht in Form einer fächerartigen Verbreiterung irgendwann zu neuen Hochpunkten führen könnte.

      Doch weit gefehlt. Der hoffnungsvolle Ausbruch war eine Bullenfalle, weiter nichts. Der Nikkei durchbrach nach wenigen Wochen die Abwärtstrendlinie wieder nach unten und korrigierte binnen eines Jahres um weitere 50% . Seit zehn Jahren pendelt er in einer Seitwärts- bis Abwärtsbewegung hin und her. Der japanische Markt hatte seither keine Kraft mehr zu neuen Höhenflügen.



      Dieser Ausflug in die Geschichte soll vor allem eines: Er soll zur Vorsicht mahnen. Immer dann, wenn eine sehr scharfe Spekulationsblase die Aktienkurse unverhältnismäßig aufbläht, steigt die Wahrscheinlichkeit einer deutlichen Korrektur. Daß diese auch sehr lange dauern kann, zeigt Japan. Der amerikanische Technologie-Index Nasdaq könnte heute vor dem gleichen Schicksal stehen wie der japanische Nikkei-Index vor zehn Jahren.

      Dr. H.-D.Schulz/Felix Pieplow

      24.11.2000
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 17:29:33
      Beitrag Nr. 70 ()
      trend.at:


      WELTBANK WARNT VOR DROHENDER REZESSION
      ZUM ERSTEN MAL SEIT ZWEI JAHRZEHNTEN ABSCHWUNG GLEICHZEITIG
      IN USA,JAPAN UND EUROPA

      APA/Reuters/ch,01.11.2001

      Washington -
      Die Weltwirtschaft bewegt sich nach Einschätzung der Weltbank auf eine Rezession zu. In ihrem am Mittwoch in Washington vorgelegten Jahresbericht warnte die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank), das Wachstum durchlaufe gegenwärtig eine der ausgeprägtesten Abschwungsphasen der jüngeren Geschichte. Zwar gebe es Signale für eine mögliche Erholung gegen Mitte nächsten Jahres, doch seien die Risiken dafür, dass die Erholung nicht eintrete, die größten seit einem Jahrzehnt.

      Lob und Tadel
      Die USA lobte Weltbank-Präsident Nick Stern bei der Vorstellung des Berichts für deren wirtschafts- und fiskalpolitische Reaktion auf die Anschläge am 11. September. Zugleich forderte er die Europäische Zentralbank (EZB) auf, über ihre Antwort auf das unerwartet schwache Wachstum in der Euro-Zone nachzudenken.

      Zum ersten Mal in mehr als zwei Jahrzehnten komme es in den drei wichtigsten Wirtschaftsregionen USA, Japan und Europa gleichzeitig zu einem Abschwung. In ihren Projektionen geht die Weltbank davon aus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr auf 1,3 von 3,8 Prozent im Vorjahr verlangsamen wird. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA dürfte dem Bericht zufolge 2001 um 1,1 und 2002 um 1,0 Prozent wachsen.
      Für die Euro-Zone prognostizierte die Weltbank 2001 eine Expansion von 1,5 Prozent und 2002 von 1,3 Prozent und warnte zugleich, das Wachstum könne niedriger als erwartet ausfallen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 19:28:59
      Beitrag Nr. 71 ()
      Chipmarkt schrumpft weiter

      Chipbarometer trotz schlechtem Einkaufsmanagerindex auf Höhenflug

      Der Halbleiter-Umsatz hat im September weltweit um 45 Prozent auf 10,2 Mrd. Dollar abgenommen. Gegenüber August betrug die Schrumpfung 2,5 Prozent. Damit hat sich der Sinkflug zwar fortgesetzt, die DYNAMIK hat in den zurückliegenden drei Monaten jedoch deutlich ABGENOMMEN.

      Die amerikanische Branchenorganistaion SIA (Semiconductor Industry Association) sieht die Chipindustrie auf dem Weg zu ihrer ERHOLUNG und begründet diese Perspektive mit den weiter ABNEHMENDEN LAGERBESTÄNDEN. Außerdem hätte ein breiter Querschnitt an Produkten während der vergangenen drei Monate stückzahlmäßig zulegen können. „Wir glauben, dass sich dieser Trend im laufenden Quartal fortsetzt,“ sagt Präsident George Scalise.

      Auf einen Termin für eine Markterholung will sich Scalise nicht festlegen und verweist auf die Endmärkte für PCs, Handys und digitale Audiogeräte, die helfen würden, das Chip-Wachstum anzutreiben. Die Marktforscher von IC Insights sagen für das laufende Jahr eine Marktschrumpfung von 34 Prozent voraus .

      In Europa ging der Chip-Absatz im Jahresvergleich um 42 Prozent zurück. In den USA ist ein 59-prozentiger Absturz zu verzeichnen, im asiatisch-pazifischen Raum betrug der Rückgang 31 Prozent. In Japan wurde 43 Prozent weniger umgesetzt.

      Den Chip-Aktionären graut einmal mehr vor gar nichts. Sie heben „ihr“ Barometer, den Philadelphia-Semiconductor-Index um 4,2 Prozent auf 467 Punkte. Wieder einmal wird auf das Erreichen des Bodens im aktuellen Zyklus gewettet.

      Das steht allerdings aktuell nicht im Einklang mit der Entwicklung des INDEX DER US-EINKAUFSMANAGER. Der sogenannte PMI ist unerwartet stark eingebrochen ist. Experten hatten mit 44,5 gerechnet, gemeldet wurden 39,8.

      Der PMI war im August überraschend von 43,6 auf 47,9 gestiegen und im September lediglich um 0,9 auf 47 Prozent zurückgefallen. Experten hatten 46 Prozent erwartet. Der allgemein als zuverlässiger Frühindikator angesehene PMI hatte im Januar sein letztes zyklisches Tief bei 41,2 Prozent in einer jetzt 15 Monate andauernden Schwächephase, die durch Werte unterhalb von 50 gekennzeichnet ist.

      Die Entwicklung bis einschließlich September war als Anzeichen dafür gesehen worden, dass die US-Wirtschaft das Gröbste hinter sich hat. Einige Stimmen hatten allerdings davor gewarnt, dass erst der jetzt gemeldete OKTOBERWERT die Folgen der TERRORATTENTATE reflektiert.

      Wenn die Einkäufer amerikanischer Produktionsbetriebe die Lage so überraschend negativ beurteilen, ist das auch für den Markt der Halbleiter relevant, die als wichtiger Rohstoff des Informationszeitalters gelten können.

      Autor: Klaus Singer, 18:05 01.11.01, W:O
      Avatar
      schrieb am 01.11.01 20:26:02
      Beitrag Nr. 72 ()
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 14:17:25
      Beitrag Nr. 73 ()
      02.11. 13:13
      Studie: US-MILLIONÄRE ZUR WIRTSCHAFT
      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Laut einer neuen Studie von Phoenix Wealth Management würden 69 % der wohlhabenden US-Bürger weiter optimisch für die Wirtschaft sein.
      77 % würden an ihrem Investmentverhalten nichts ändern wollen.
      93 % der Befragten zeigten sich weiter mit ihrer finanziellen Lage zufrieden - 34 % seien sogar sehr zufrieden.
      Vor den Terroranschlägen lag dieser Wert bei 43 %.
      24 % der Befragten würden auf den Rat professioneller Anlageberater hören, vor den Anschlägen lag dieser Wert bei 16 %.
      Mehr als 60 % gaben an, auch nach den Anschlägen ihr Ausgabeverhalten nicht ändern zu wollen.
      Dennoch würden 28 % grössere Anschaffungen wie einen teuren Urlaub oder einen Hauskauf erst einmal verschieben.

      52 % der Befragten glauben, daß der wirtschaftliche ABSCHWUNG sein TIEF ERREICHT haben könnte und langsam wieder POSITIVE TENDENZEN zu beobachten seien.

      32 % glauben, daß das Schlimmste noch vor uns liegt.

      5 % gehen von einer weiter andauernden REZESSION aus.
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 14:24:54
      Beitrag Nr. 74 ()
      02.11.01, USA.

      Langfristiger Verlauf des Index der Nationalen Vereinigung der EINKAUFSMANAGER (NAPM).
      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)





      US Trackbox - Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 15:36:49
      Beitrag Nr. 75 ()
      02.11.01
      ANALYSTEN STÜTZEN SEMICONDUCTOR-SEKTOR

      boerse-go.de

      Die Analysten von ABN Amro geben vor Handelsbeginn ein Sektorupgrade für den Bereich Semiconductor-Equipment.

      Dieser Sektor wird von "Add" auf "Buy" aufgestuft.

      Als Favoriten werden im Large-Cap-Bereich Applied Materials(AMAT) und KLA Tencor (KLAC),

      bei den Small-Caps Cymer Inc. (CYMI) und Credence Sys. (CMOS) genannt.
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 18:51:17
      Beitrag Nr. 76 ()
      Mit diesem Phänomen werden wir uns an der Börse wahrscheinlich mindestens noch bis zum Jahresende zu beschäftigen haben:

      Die STIMMUNGSINDIKATOREN befinden sich annähernd auf historischem TIEFSTNIVEAU, aber die BÖRSE IST SCHON WEITER.

      Auch wenn sich anhand der Konjunkturdaten noch keine Verbesserung erkennen läßt, versucht die Börse die KONJUNKTURELLE TRENDWENDE VORWEGZUNEHMEN.
      Das ist zeitweise auch mit Rückschlägen verbunden, wie am Dienstag beim Verbrauchervertrauen.
      Der TREND weist gleichwohl, wenn auch mit temporären Rücksetzern, NACH OBEN.

      Auf einen Effekt muß besonders beachtet werden:
      Bei den Oktober-Indikatoren gehen die Auswirkungen der TERRORANSCHLÄGE erstmals vollständig in die erhobenen Daten ein.

      Höchstwahrscheinlich sind diese stark ins Negative ÜBERZEICHNET und werden sich bereits im November schon wieder verbessern.


      Hans Bernecker, Mails/Nachrichten vom 2.11.2001, Seite 1
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 21:28:39
      Beitrag Nr. 77 ()
      Die Rezession nährt sich selbst

      - von vwd Redakteur Peter Trautmann -

      Die Oktober-Daten zum US-Arbeitsmarkt sind verheerend ausgefallen. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft fiel mit 415.000 so stark wie seit Mai 1980 nicht mehr. Gleichzeitig erhöhte sich die Arbeitslosenquote auf 5,4 Prozent von zuvor 4,9 Prozent. Da die US-Konjunktur in den kommenden Monaten kaum auf Erholungskurs gelangen dürfte, muss eine weitere deutliche Verschlechterung der Arbeitsmarktzahlen befürchtet werden. Dass die Arbeitslosenquote dabei, wie zuletzt zumeist prognostiziert, "nur" auf sechs Prozent steigen wird, ist angesichts des derzeitigen Tempos der Freisetzung von Arbeitskräften mehr als fraglich.

      Die ohnehin schon rückläufige US-Wirtschaftsleistung dürfte deshalb einen zusätzlichen Stoß erhalten, der äußerst schmerzhaft sein wird. Dabei wird sich einmal mehr zeigen, dass eine Rezession sich selbst nährt. Denn mit der wachsenden Zahl an Arbeitslosen und der Angst der noch Beschäftigten, ebenfalls den Arbeitsplatz zu verlieren, wird der private Konsum als Konjunkturstütze wegfallen. Dies deutete sich bereits im dritten Quartal an, für das das US-Handelsministerium am Mittwoch einen Rückgang des BIP um 0,4 Prozent meldete. Die Entwicklung der Verbraucherausgaben wurde dabei mit einer Zunahme von 1,2 Prozent angegeben; dies war eine deutliche Abschwächung gegenüber den beiden Vorquartalen, als ein diesbezügliches Wachstum von 2,5 bzw 3,0 Prozent verzeichnet wurde.

      Wenn sich der Abschwung am US-Arbeitsmarkt fortsetzt - und daran besteht kein Zweifel - wird sich der Konsum ähnlich kraftlos präsentieren wie die anderen wichtigen BIP-Komponenten. Damit scheint sich zu verfestigen, dass die US-Wirtschaft nicht nur im laufenden vierten, sondern auch im ersten Quartal 2002 schrumpfen wird. Folglich könnten die USA wie bereits 1990/91 unter einer drei Monate dauernden Rezession leiden.

      BISLANG waren viele Volkswirte davon ausgegangen, dass zu Beginn des kommenden Jahres bereits ein neuer Aufschwung seinen Lauf nehmen würde.

      Wie sollen angesichts dieser relativ düsteren Aussichten die wirtschaftspolitischen Entscheidungträger in den USA reagieren? Mit Blick auf die Federal Reserve scheint bereits klar, dass es am kommenden Dienstag die zehnte Zinssenkung in diesem Jahr geben wird, und nach den schlechten Daten von heute dürfte diese wohl 50 Basispunkte betragen. Allerdings wird der zinspolitische Spielraum der Fed langsam eng, die Warnung vor dem schlechten Beispiel Japan ist berechtigt, aber auch die Mahnung zu mehr Geduld. Schließlich wirkt Geldpolitik zumeist auch wie ein Seil: man kann daran zwar (restriktiv) ziehen, jedoch nicht (expansiv) stoßen.

      Vielleicht muss diesmal aber auch kurzfristig die Fiskalpolitik die Rolle der makroökonomischen Feuerwehr übernehmen. Immerhin hat die US-Regierung, gerade auch als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September, Pläne für ein Konjunkturpaket über 100 Mrd USD vorgelegt. Das Repräsentantenhaus hat diesem Paket bereits mit knapper Mehrheit zugestimmt, nur im Senat wird noch über die Zustimmung gestritten, weil die Demokraten statt großzügiger Steuersenkungen lieber eine Ausweitung der Staatsausgaben, insbesondere im Rahmen der Arbeitslosenunterstützung, sehen wollen. Eine schnelle Entscheidung ist von Nöten, allein um das angeschlagene Vertrauen der Unternehmen und Verbraucher zu stärken. Dies sollten die Politiker bedenken.

      vwd/2.11.2001
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 09:25:52
      Beitrag Nr. 78 ()
      30.08.2001: Goldene Börsengewinne erwarten uns im Jahr 2002
      Zwei voneinander unabhängige Studien belegen, dass ein Wirtschaftsabschwung zu Kursgewinnen führt. Wir zeigen sie Ihnen.


      Am 8. Januar 2001 konnten Sie bei FinanzNachrichten.de in "Rezession bringt Kursgewinne" lesen, dass die sich verschlechternde Wirtschaft wieder neue Chancen für Anleger birgt. Denn ab dem Zeitpunkt einer Wirtschaftsschrumpfung gab es laut einer Bankenstudie in den Folgemonaten meist deutliche Kursanstiege an den Aktienmärkten. Bitte vergessen Sie also auch am besten den Irrglauben, dass bereits mit dem Start von Zinssenkungen Aktiengewinne möglich sind!



      Den gesamten Artikel über die Studie der Bank in Liechtenstein können Sie hier nachlesen:

      http://www.finanznachrichten.de/berichte/news.asp?s=berichte…



      USA: 2. Quartal mit 0,2 % Wachstum

      Am 27. Juli 2001 zeigte die "Washington Post" ihren Lesern noch diese Tabelle, in der ein Wirtschaftswachstum von 0,7 % für das zweite Quartal 2001 erwartet wurde:




      Gut einen Monat später, am 29. August 2001, berichtete das Bureau of Economic Analysis (BEA) des amerikanischen Handelsministeriums eine Steigerung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Vergleich zur Vorjahresperiode von 0,2 %.

      Link zum BEA: http://www.bea.doc.gov/bea/newsrel/gdp201p.htm

      Wenn wir nun davon ausgehen, dass die Analysten-Schätzungen der nächsten Monate ebenso von der Realität abweichen, dann könnte es im 3. Quartal 2001 bereits eine schrumpfende Wirtschaft geben. Ist dies im 4. Quartal 2001 auch der Fall, dann hätten wir mit zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit sinkender Wirtschaftsleistung im Vergleich zur Vorjahresperiode nach Definition der Volkswirte eine Rezession.

      Bitte sehen Sie sich in der Tabelle die Werte des zweiten Halbjahres von 1990 gut an. Sie sehen, das im 3. Quartal 1990 das BIP um 0,7 % schrumpfte und im 4. Quartal 1990 um 3,2 % sank. Nun wissen wir bereits, dass eine Rezession gut für uns Anleger ist. Stimmt die oben erwähnte Studie, dann hätten amerikanische Aktien ab Anfang 1991 steigen müssen. Den Jahreswechsel 1990 auf 1991 haben wir in diesem 20-Jahres-Chart des Dow Jones Industrial Index rot gekennzeichnet.




      Tatsächlich, wie Sie sehen können, die Kurse sind auch in dieser Rezession angestiegen.


      Stark fallende Industrieproduktion bringt Kursgewinne

      Der Chefstratege des Brokerhauses Kirlin Securities, Tony Dwyer, berichtete kürzlich von interessanten Erkenntnissen. Er untersuchte im Zeitraum von 1970 bis jetzt die Entwicklungen von Industrieproduktion und Aktienkursen. Dabei stellte er etwas Nutzbringendes fest: Ein Rückgang der US-Industrieproduktion von über 3 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutete in vier von fünf Fällen den Beginn einer Aufwärtsbewegung amerikanischer Aktien. Das einzige Mal, als dies nicht sofort zutraf - in der Rezession 1982 - sank der marktbreite S&P-500-Index um weitere 11 %, bevor er zu klettern begann. Dennoch konnte von Anfang 1982 bis Mitte 1983 mit den Blue-Chips ein Gewinn von 48 % erzielt werden.




      Im Monat Juni 2001 sank die Industrieproduktion das sechste Mal seit 1970 um mehr als 3 %. Nämlich nach -2,8 % im Monat Mai 2001 lag dieser Wert im Juni bei -3,6 %. Für den Monat Juli 2001 wurde von der amerikanischen Notenbank am 15. August 2001 ein Minus von 3,2 % bekannt gegeben. Der Untersuchung von Tony Dwyer nach bedeutet dies, dass jetzt eine Rallye starten sollte.

      Link zur Veröffentlichung der Industrieproduktion: http://www.federalreserve.gov/releases/G17/
      Link zur Studie von Tony Dwyer: http://www.thestreet.com/comment/straightshooter/1503054.htm…






      Jetzt kaufen oder noch warten?

      Wir haben in den letzten Monaten markante Leitzinssenkungen in den USA gesehen. Diese pumpen über eine steigende Geldmenge mehr Kapital in die Wirtschaft. Eine Auswirkung in Form von steigenden Investitionen von Unternehmen und Privatpersonen können wir aber erst für Anfang/Mitte 2002 erwarten. Derzeit werden, wie in einer wirtschaftlichen Abwärtsentwicklung üblich, noch Überkapazitäten reduziert. Fabriken werden geschlossen, Mitarbeiter entlassen, schwache Unternehmen werden von stärkeren übernommen oder verschwinden vom Markt.

      In Europa ist der Abschwung noch nicht so weit fortgeschritten. Bei uns wächst das Bruttoinlandsprodukt um rund 2 % und die Europäische Zentralbank hat auch eben erst mit Zinssenkungen begonnen.

      Wie Sie vermutlich wissen, befinden sich in unserem Musterdepot derzeit erst drei Werte und etwa 70 % des Kapitals liegt in bar bereit für Investitionen. In der derzeitigen volatilen Börsenzeit bestimmt eine glückliche Disposition. Wir sehen uns derzeit nach weiteren Sondersituationen um, den breiten Markt würden wir aber noch nicht kaufen. In den USA können wir uns vorstellen, dass nach der Bekanntgabe der September-Quartalszahlen der Unternehmen, die Mitte/Ende Oktober stattfindet, es Kursgewinne auf breiter Front gibt. Zu diesem Zeitpunkt könnte sich bereits die Meinung, dass eine Rezession bevorsteht, breit gemacht haben. Diese Angst ist eine notwendige Grundlage für Kursanstiege. Es kann allerdings sein, dass wir erst im Frühjahr 2002 in diese Situation kommen.

      An den deutschen Aktienmärkten erleben wir einerseits die Auswirkung eines Wirtschaftsabschwunges, andererseits hängt Frankfurt mehr denn je von der amerikanischen Börsentendenz ab. Fallen die Amis, fallen wir auch. Steigen die Kurse in New York, dann gibt es auch strahlende Gesichter am Frankfurter Parkett.

      Kurz zusammengefasst stehen wir kurz vor einem markanten Aufschwung an den Aktienmärkten. Wann dieser exakt starten wird, das weiß natürlich noch niemand. Vorsichtige Anleger können derzeit der Börse noch fern bleiben und das Geschehen als Außenstehender mitverfolgen. Spekulativere Naturen, und dazu würden wir uns auch zählen, gehen kleine Investments ein und verfolgen die Märkte ganz genau. Wir achten aber auch genau darauf, dass wir keine großen Verlustrisiken eingehen. Denn eines ist bereits jetzt ganz gewiss: Im Jahr 2002 werden wir alle wieder richtig schönes Geld an der Börse verdienen!!

      Von Markus Meister, FinanzNachrichten.de-Redaktion
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 09:29:03
      Beitrag Nr. 79 ()
      1.)

      Avatar
      schrieb am 03.11.01 09:30:24
      Beitrag Nr. 80 ()
      2.)

      Avatar
      schrieb am 03.11.01 09:32:28
      Beitrag Nr. 81 ()
      Pardon:

      #79 und #80 bereits in #78.
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 11:20:48
      Beitrag Nr. 82 ()
      ftd.de, Sa, 3.11.2001, 7:00

      Strategie: US-Erholung setzt Anfang 2002 ein
      Von Christopher Nachtweh

      Zwei Dinge sind es, die Anleger und Experten der Investmenthäuser derzeit umtreiben: Zum einen die schlechte Entwicklung der Weltwirtschaft; zum anderen das aktuelle Bewertungsniveau von Aktien. Nach Auffassung einiger Experten sind Aktien nach der Oktober-Rally anspruchsvoll bewertet.

      Die Strategen von Schroder Salomon Smith Barney etwa stellen heraus, dass europäische Aktien nach der Rally der vergangenen Wochen im Vergleich zu Anleihen allenfalls noch moderat unterbewertet seien. Das Aufwärtspotenzial sei entsprechend begrenzt. Zumal von Seiten der Unternehmensgewinne kurzfristig ebenso wenig gute Nachrichten zu erwarten seien wie von den Frühindikatoren. Denn auch von der Konjunkturfront kommen keine guten Nachrichten. Matthew Higgings, Ökonom bei Merrill Lynch, ist sicher: "Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Rezession." Erst in rund einem Jahr sei vermutlich ein deutlicher Aufwärtstrend auszumachen.


      Vorteil für die USA


      Auch die Strategen der Commerzbank warten nur noch auf die endgültigen Daten, die ihre Meinung bestätigen sollen: "Die USA befinden sich in einer Rezession, und auch Europas Wirtschaft wächst nicht mehr." Einen derartigen synchronen Abschwung habe es seit den frühen 80er Jahren nicht gegeben. Entscheidend für die Entwicklung von Wirtschaft und Aktienmärkten sei nun, wie Zentralbanken und Regierungen reagierten. Dabei seien die USA gegenüber Europa im Vorteil, weil dort Zins- und Steuersenkungen Hand in Hand gingen und sehr viel aggressiver vorangetrieben würden. "Daher ist es nicht überraschend, dass die Gewinner dort zu finden sein werden." Wie Merrill Lynch und andere Investmentbanken geht die Commerzbank von einem Aufschwung erst im zweiten Halbjahr 2002 aus.







      BNP optimistisch


      Im Großen und Ganzen teilt Florent Bronès, Leiter des Aktienreseach bei der BNP Paribas, diese Ansicht. Auch er sieht ein gestiegenes Risiko für die Konjunkturentwicklung und eine Verzögerung der Erholung durch die Ereignisse des 11. September. Doch er ist insgesamt optimistischer: Der Stratege ist sicher, dass eine Erholung in den USA schon im ersten Quartal 2002 beginnen wird und für das zweite Quartal bereits wieder ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts der USA von 3,5 Prozent zu erwarten ist. Später im Jahr werde die europäische Wirtschaft folgen. "Wir sind uns sehr bewusst, dass unsere Erwartungen deutlich über dem Konsens liegen", so Bronès. "Aber die massiven Zinssenkungen und die weit reichenden Maßnahmen der Bush-Regierung werden nicht ohne Wirkung bleiben." Die aggressive Fiskalpolitik werde die Nachfrage im kommenden Jahr zwangsläufig wieder ankurbeln. Schocks von kurzer Dauer








      Schocks von kurzer Dauer



      Auch der aktuelle Einbruch des Konsumentenvertrauens in den USA hindert die BNP Paribas nicht, auf eine schnelle Erholung zu vertrauen. "Im historischen Vergleich zeigt sich, dass derartige Schocks von begrenzter Dauer sind und allenfalls ein paar Monate andauern." Hinzu komme, dass die Faktoren, die normalerweise einen Aufschwung antreiben, auch in diesem anomalen Zyklus ihre Wirkung zeigen dürften. Der bevorstehende wirtschaftliche Umschwung begünstigt dem Pariser Strategen zufolge die Aussichten für die Unternehmen: Auch für die Unternehmensgewinne rechnet er mit einem Umschwung in der ersten Hälfte des kommenden Jahres, angetrieben durch die wieder erstarkende Nachfrage. Außerdem seien die US-Unternehmen dabei, vehement Kosten zu senken. Dies gebe dem Gewinnwachstum zusätzlichen Auftrieb. Schließlich werde sich auch ein schwacher Dollar kurzfristig positiv bemerkbar machen: Die Experten der Bank rechnen zum Jahresende mit einem Wechselkurs von 0,95 $ für einen Euro. Dies komme der Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Unternehmen zugute und beschleunige eine positive Gewinnentwicklung. Entsprechend positiv gestimmt ist der Experte der BNP für den US-Aktienmarkt. Jedenfalls mittelfristig seien die Aussichten für US-Titel sehr gut. In Europa favorisiert die BNP den britischen Aktienmarkt. Die Wirtschaft der Insel laufe mit derjenigen der USA am ehesten synchron und habe daher die besten Aussichten. Darüber hinaus stiegen die Gewinne der britischen Unternehmen selbst in 2001, was nicht zuletzt dem großen Anteil von Öl-, Bank- und Pharmawerten am britischen Gesamtmarkt zu verdanken sei. Anders als in Euroland seien daher keine weiteren Revisionen von Gewinnaussichten zu erwarten.





      QUELLE: http://www.ftd.de/bm/ga/FTDGTCF3ITC.html?nv=hpm

      Gruß KOBO
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 12:55:11
      Beitrag Nr. 83 ()












      Avatar
      schrieb am 03.11.01 14:31:18
      Beitrag Nr. 84 ()
      02.11.01




      03.11.01




      © Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 04.11.01 08:46:40
      Beitrag Nr. 85 ()
      WIE ENTWICKELT SICH DER HIGH-TECH-SEKTOR IN ZUKUNFT
      - vor allem in Zeiten rezessiver Tendenzen?

      GIBT ES EINE S Ä T T I G U N G S G R E N Z E
      IM HIGH-TECH-/INFORMATIONSTECHNOLOGIE-SEKTOR??

      Im Rahmen einer Umfrage großer deutscher Unternehmen befragte "manager-magazin.de" (3.11.01) große deutsche Unternehmen u.a. nach den möglichen Sättigungsgrenzen im Technologie-Bereich.



      FRAGE:
      Gibt es eine "IT-SÄTTIGUNGSGRENZE"?
      Erreicht die so genannte IT-Boom-Branche vielleicht schon bald ihre Grenzen?



      1. ANTWORT von BERTELSMANN Chief Technology Officer Thomas A. Curran:
      Wir leben in einer Gesellschaft, die stärker als je zuvor von der Informationstechnologie abhängig ist. Das Mobiltelefon zum Beispiel wurde für die drahtlose Sprachkommunikation entwickelt und stellt heute auch Video- und Musikinhalte zur Verfügung.

      Beim Internet 1.0, das auf zentrale Server setzt, haben wir die Kapazität aufgrund der Beschränkungen des Internet-Protokolls bereits vor Jahren ausgeschöpft; dieser Umstand hielt die Unternehmen jedoch nicht davon ab, neueste Technologien - zum Beispiel Peer-to-Peer - auf den Markt zu bringen, die das Wachstum von Communities ermöglichen ohne die Intervention und Kontrolle durch zentrale Internetserver.
      Man könnte sagen, dass dies die nächste Internet-Generation ist. Telefone und voll integrierte mobile Endgeräte erweitern die Kommunikationsmöglichkeiten weit über die heute geschätzten 500 Millionen PCs mit Internetanschluss hinaus. Damit wird der Zugriff auf das sich ständig erweiternde Inhalte-Angebot erhöht, für das eine scheinbar grenzenlose Nachfrage besteht.
      Kurz: wir sehen KEINE GRENZEN, abgesehen von unserer eigenen Vorstellungskraft. Die Herausforderung besteht darin, diese unglaublichen Ressourcen so einzusetzen, dass wir unseren Kunden weltweit einen noch besseren Service bieten können.



      2. ANTWORT von PREUSSAG-Leiter "Neue Medien und E-Commerce" Jörg Rudolph:
      SÄTTIGUNGSGRENZEN DER IT SIND NICHT ERKENNBAR. Mit Hilfe der IT werden die Grundvoraussetzungen für das Betreiben unseres Geschäftes gelegt. Dies wird sich auch in den kommenden Jahren nicht ändern. Unsere Systemhäuser Preussag Systemhaus und TUI InfoTec weisen eine große Effizienz und einen hohen Standard auf.



      3. ANTWORT von DAIMLERCHRYSLER Chief Information Officer Sue Unger:
      Generell gibt es aus meiner Sicht KEINE SÄTTIGUNGSGRENZE.
      Natürlich werden wir nicht noch einmal einen solchen exorbitanten Boom in der IT-Branche wie in den Jahren 1999/2000 erleben, als die Industrie von extrem hohen Unternehmensbewertungen und sprunghaft ansteigender Investitionsbereitschaft geprägt war.
      Aber ich bin davon überzeugt, dass der technologische Entwicklungstrend anhalten wird. Wenn man nur einmal den Einfluss betrachtet, den das Internet auf alle unsere wichtigen Geschäftsprozesse hat, so bekommt man doch eine Ahnung davon, was uns die Zukunft noch bringen wird.



      4. ANTWORT von METRO-Vorstandsmitglied Zygmund Miedorf:
      Die Geschwindigkeit der technologischen Innovationen ist sehr hoch und wird sich vermutlich noch weiter steigern. Auf dem IT-Fachkräftemarkt ist allerdings eine Entspannung festzustellen, denn die Probleme vieler Dotcom-Unternehmen haben dazu geführt, dass gute Fachkräfte wieder in größerer Zahl verfügbar sind. Insofern geht die Kurzlebigkeit in der IT-Branche etwas zurück. Auch der Nachholbedarf vieler Unternehmen, der sich aufgrund der Euro-Einführung ergibt, wird kurz- und mittelfristig wohl NICHT ZU EINER SÄTTIGUNG IM IT-BEREICH FÜHREN.



      http://www.manager-magazin.de/ebusiness/artikel/0,2828,16528…
      Avatar
      schrieb am 04.11.01 10:05:46
      Beitrag Nr. 86 ()
      TECHNOLOGIESPRUNG durch Krieg

      Ossi Urchs über die Auswirkungen des 11. September auf die ENTWICKLUNG DES INTERNET

      Ossi Urchs ist Geschäftsführer der Web-Agentur 3w4u

      WELT am SONNTAG: Herr Urchs, in welchem Ausmaß werden Terror und Krieg die Entwicklung des Internets beeinflussen?
      Ossi Urchs: Da brauchen wir nur mal auf den GOLFKRIEG zurückzublicken. Hätten die USA damals das Internet nicht für die Kriegsführung benötigt, wäre es heute weniger weit entwickelt.
      Auch diesmal wird ein Großteil der bewilligten rund 50 Milliarden Dollar an Nothilfen und Subventionen in den IT-SEKTOR fließen und damit TECHNOLOGIESPRÜNGE begünstigen.

      WamS: Wo werden dabei die Schwerpunkte liegen?

      Urchs: Auch im Internet dreht sich zurzeit vieles um die SICHERHEIT. Beim aktuellen Angriff auf Afghanistan zum Beispiel muss die Kommunikation verschlüsselt und gesichert werden. Der Stellenwert der Technologie für die Kriegsführung lässt sich ja schon daraus ersehen, dass eine Firma wie Check Point der israelischen Militärforschung entstammt. Dinge wie Internet-Telefone oder DRAHTLOSES INTERNET sind auch bei militärischen Aktionen inzwischen überlebenswichtige Hilfsmittel. Es geht aber auch um Methoden, an die Terroristen heranzukommen, ihre Netzwerke zu knacken, ihre Kommunikation abzuhören. Denn die läuft bereits zu einem Großteil über das Web ab.

      WamS: Was ändert sich, abgesehen von der Technologie?

      Urchs: Wie schnell die Dinge jetzt in Gang kommen, zeigt die Tatsache, dass in den USA schon kurz nach dem Anschlag das Scannen von E-Mails durch Internet-Provider wie AOL eingeführt wurde. Dieser Vorstoß hatte zuvor drei Jahre lang keine Chance gehabt. Auch in Deutschland werden die Anti-Terror-Pakete in puncto Sicherheit im Internet vermutlich noch einiges in Bewegung setzen.

      WamS: Wie sind die kurzfristigen Auswirkungen der Anschläge zu werten?

      Urchs: Obwohl da nicht so viel drüber geredet wird: Das Ausmaß der Zerstörungen in New York war so groß, dass die ANSCHLÄGE SELBST FÜR EINEN IT-BOOM SORGEN. Und beim Wiederaufbau der INFRASTRUKTUR wird natürlich die neueste Technologie gewählt, statt Kupferkabeln werden zum Beispiel gleich Glasfaserverbindungen gewählt.

      WamS: Welche Branchen können im Gefolge der Anschläge mit neuen Aufträgen rechnen?

      Urchs: Die NETZWERK- UND TELEKOMAUSRÜSTER, aber auch DATENSPEICHERPRODUZENTEN und die Anbieter von SICHERHEITSSOFTWARE für Computersysteme und Netzwerke.

      welt.de, 4.11.01
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 19:49:53
      Beitrag Nr. 87 ()
      In der Tat miese Zahlen beim nationalen US-Einkaufsmanagerindex im NICHT-Verarbeitenden Gewerbe (NAPM-Index).

      Die Börse spielt wohl sie besseren Zahlen der Zukunft.


      ---------------------------------------------------------------------------

      Montag 5. November 2001, 16:34 Uhr
      NAPM - US-Rezession könnte tiefer als angenommen sein

      New York, 05. Nov (Reuters) -

      Eine Rezession in den USA könnte nach Worten des Vorsitzenden des Umfrage-Ausschusses der US-Einkaufsmanager Ralph Kauffman tiefer sein als von manchen Volkswirten bisher angenommen.

      "Der deutliche Rückgang speziell der Geschäftsaktivität, der Auftragseingänge und Auftragsbestände deutet darauf hin, dass sie (die REZESSION) wahrscheinlich etwas tiefer sein wird, als einige Volkswirte erwartet hatten", sagte Kauffman am Montag im Anschluss an die Veröffentlichung des Service-Indexes der US-Einkaufsmanager (NAPM).

      Der Index war im Oktober mit 40,6 Punkten nach 50,2 im September auf den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage vor vier Jahren gesunken. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 45,9 Punkte gerechnet. Ein Indexstand über 50 Punkten signalisiert eine Verbesserung, ein Stand unter 50 Punkten eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage im Dienstleistungsgewerbe.
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 19:54:26
      Beitrag Nr. 88 ()
      Unglaublich. Nach den beschissenen Arbeitsmarktdaten am Freitag kamen nun erneut enorm schlechte Zahlen: http://www.aktienboard.com/vb/news.php?id=43326

      Dennoch laufen die Märkte nach oben. Eigentlich kurzfristig ein gutes Zeichen, da wir offensichtlich eine enorm überverkaufte Situation sehen. Aber gleichzeitig ist es auch eine sehr gefährliche Situation, da die Fundamentals jetzt langsam wirklich mitziehen müssten, denn wenn das nicht, wie vermutet der Tiefpunkt ist, dann wird es wohl übel!

      Also wie agieren? Ende dieser Woche mal glattstellen?

      NewCastle2
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 11:43:48
      Beitrag Nr. 89 ()
      06.11. 10:58

      Nobelpreiträger Miton Friedman: Alan Greenspan hat Recht - Rebound?

      boerse-go.de

      Der bekannte US Ökonom Milton Friedman stimmt den Geldpolitischen Entscheidungen von Alan Greenspan nach den Terroranschlägen voll zu und hält eine baldige ERHOLUNG der Wirtschaft für möglich. Der Nobelpreisträger tritt somit Kritik an den Zinssenkungen durch Greenspan entgegen und hält auch eine weitere Senkung am heutigen Dienstag für angebracht.

      Greenspan könnte sogar noch das Ziel eines Soft Landing erreichen, die Resultate werde man dann im zweiten Quartal 2002 sehen. Wichtig für die Verhinderung einer Rezession sei die Erhöhung des Geldumlaufs, was die FED u.a. durch den Aufkauf von Bonds umsetzte. Seit Anfang des Jahres sei das Geldangebot somit um 10% gestiegen, so Friedman.

      Die Arbeitslosenrate könnte durchaus 6,0-6,5% erreichen, 8,0% wie in früheren Rezessionen gesehen, hält der Nobelpreisträger jedoch für unwahrscheinlich.
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 13:27:31
      Beitrag Nr. 90 ()
      02.11. 19:45, boerse-go.de
      ------------------------------------------------------------

      US Arbeitslosenquote - Aktueller Chart !




      ------------------------------------------------------------
      Anbei die beiden Meldungen aus dem BoerseGo US Newsfeed.

      02.11. 14:41
      Wirtschaftsdaten - signifikante Abschwächung

      Der Arbeitsmarkt schwächte sich im Oktober signifikant ab. Die Unternehmen entliessen 415.000 Angestellte, die Arbeitslosenrate erhöhte sich auf 5,4% und nimmt somit das höchste Levek seit 5 Jahren ein. Der monatliche Arbeitsplatzverlust war der höchste der letzten 20 Jahre, einem Zeitraum, in dem 3 Rezessionen die Wirtschaft erschütterten.

      Marktbeobachter hatten einen Verlust an Arbeitsplätzen von 310.000 und eine Arbeitslosenrate von 5,2% antizipiert. Dieser massive Arbeitsplatzabbau dürfte auch im Mittelpunkt des FED Meetings am kommenden Dienstag stehen. Der Arbeitsmarkt Bericht könnte auch der finale Auslöser für eine weitere Zinssenkung um 0,5% durch die FED sein, so teilweise die Meinung im Markt. Mit einer weiteren Senkung von 0,25% spekulierten auch bisher die Mehrzahl der Ökonomen.

      ------------------------------------------------------------
      02.11. 16:51
      Arbeitsmarkt bestätigt Rezession?

      Die Arbeitslosenquote stieg im Oktober auf 5.4 Prozent, der höchste einmonatige Anstieg in mehr als 21 Jahren. Die schwachen Daten bestätigen die Vermutung vieler Analysten: Die USA befinden sich in einer Rezession und die Folgen der Terroranschläge vom 11. September sind noch nicht verdaut. Im Oktober gingen 400.000 Arbeitsplätze verloren.

      Das Arbeitsministerium berichtet, dass gegenüber dem Vormonat die Quote der Arbeitslosen Amerikaner von 4.9 Prozent auf das gemeldete Niveau angestiegen ist, dass seit Dezember 1996 nicht mehr zu beobachten war.

      Die 415.000 Stellen, die im Oktober verloren gingen, repräsentieren den größten Rückgang an Arbeitplätzen in einem Monat seit Mai 1980.
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 14:04:49
      Beitrag Nr. 91 ()
      Nasdaq - ist das die WENDE?

      Eine kurze Rallye gab es immer wieder mal, an den letzten dauerhaften Aufwärtstrend können sich die Marktteilnehmer aber kaum mehr erinnern. Vor der Bekanntgabe der CISCO-Zahlen kam die Erinnerung langsam zurück, doch seit Veröffentlichung der Daten wird laut über die Wende zum Guten spekuliert.

      Bei einer Hausse will selbstverständlich jeder dabei sein. Zumal das Kapital für den Einsatz an der Börse im Überfluss vorhanden ist. Zig Milliarden Dollar sind in Geldmarktfonds geparkt, die Besitzer sind auf der Suche nach höheren Renditen. In den neunziger Jahren wurden die mit Abstand höchsten Renditen mit Aktien erzielt.

      Dabei waren profunde Wirtschafts- oder Unternehmenskenntnisse nicht erforderlich. Das Gros der Aktien stieg ohne nennenswerte Unterbrechungen. Kam es ausnahmsweise doch zu Kurseinrüchen - wie 1998 - stellten diese stets eine Kaufgelegenheit dar.

      Basis für die Profite war das stetige Gewinnwachstum der Unternehmen. "DER TREND ist unserer Meinung nach klar: AUFWÄRTS", kommentierte Cisco-Chef John Chambers am Montagabend die Aussichten des Netzwerk-Unternehmens und machte den Investoren damit Hoffnung, auf den alten Wachstumspfad zurück zu kehren.

      Die GEWINNSCHÄTZUNGEN FÜR CISCO (15 Cents je Aktie für das bereits laufende Geschäftsjahr 2002 und 39 Cents für 2003) signalisieren ebenfalls die TRENDUMKEHR. Sie zeigen aber auch, dass die Aktie nach den jüngsten Kursanstiegen kein Schnäppchen mehr ist.

      BODENBILDUNG in Sicht

      "Wir sehen eine Bodenbildung, auf das Ende dieses Prozesses lege ich mich aber noch nicht fest", urteilte Fondsmanager Steve Mygrant vom Fifth Third Technology Fund. Die schnellsten und mutigsten Anleger haben sich bereits in den vergangenen Wochen auf eine Wende festgelegt. Der Nasdaq Composite Index kletterte zu Wochenbeginn um 47,92 Punkte bzw. 2,74 Prozent auf 1.793,65 Zähler – die höchste Schlussnotiz seit dem 01.September.

      Offenbar werden jetzt auch die zögerlichen Naturen wieder aufmerksam. ``Die Anleger verlassen die Seitenlinie und kehren zurück zur Wall Street`` glaubt Jeffrey Kleintop, Portfoliomanager bei PNC Advisors. "Die Unternehmenszahlen müssen nicht einmal gut sein, es reichen Hinweise auf eine Verbesserung der Geschäftslage für steigende Kurse.``

      Neben ersten Anzeichen einer Bodenbildung bei den Unternehmensergebnissen hoffen die Marktteilnehmer auf die Wirkung der zahlreichen Zinssenkungen. Neun mal hat die amerikanische Notenbank Fed in diesem Jahr die die Leitzinsen gesenkt. Die Mehrheit der Rentenhändler rechnet für die heutige Sitzung mit einer weiteren Senkung um 50 Basispunkte. Damit läge die Fed Fund Rate – der Zinssatz, zu dem Banken untereinander über Nacht Kredite vergeben - bei 2,0 Prozent so tief wie zuletzt vor 40 Jahren.

      © 06.11.2001 www.stock-world.de [1]
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 15:45:48
      Beitrag Nr. 92 ()
      02.11.01, boerse-go.de

      USA. Langfristiger Verlauf der Geldmenge M1 und M3









      GELDMENGE:
      Summe aus Bar- und Giralgeld in einer Volkswirtschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die im Umlauf befindliche Geldmenge nennt man wirksame oder effektive GELDMENGE.

      Die Deutsche Bundesbank unterscheidet 3 verschiedene, mit "M" gekennzeichnete ARTEN der Geldmengen:

      BARGELDUMLAUF inländischer Nichtbanken ohne Kassenbestände der Banken sowie Sichteinlagen inländischer Nichtbanken (= M1),

      TERMINEINLAGEN inländischer Nichtbanken mit einer Laufzeit bis zu vier Jahren (= M2)

      sowie SPAREINLAGEN inländischer Nichtbanken mit gesetzlicher Kündigungsfrist (= M3).

      Die Zentralbank-Geldmenge ist die Summe aus Bargeld in den Händen von Nichtbanken und der bei der Zentralbank gehaltenen Sichtguthaben der Geschäfts- und der Nichtbanken.
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 23:36:17
      Beitrag Nr. 93 ()
      06.11. 20:52 www.boerse-go.de

      US-LEITZINS fällt auf 40-JAHRESTIEF

      Die Fed hat den Leitzins um 50 Basispunkte auf ein 40-Jahrestief gesenkt und hat signalisiert, dass weitere Zinssenkungen möglich seien, um eine Wirtschaft, die vor der ersten Rezession in 8 Jahren steht, zu retten. Der Abschwung hat zu den höchsten Entlassungswellen in einer ganzen Generation geführt.

      Die Fed Funds Rate, die die Kreditzinskosten beeinflusst, fiel mit der letzten Senkung damit auf 2 Prozent.
      Insgesamt wurde der Leitzins in diesem Jahr somit um 4.5 Prozent gesenkt.

      "Die erhöhte Unsicherheit und Sorgen über ein sich abschwächendes Wirtschaftsumfeld hier und in Übersee wirken sich negativ auf die Konjunktur aus," so das Open Market Committee in einem Statement. "Für die vorhersehbare Zukunft, vor dem Hintergrund von langfristigen Zielen (...) deutet alles darauf hin, dass weitere konjunkturelle Schwäche generiert werden könnte."

      Sollte die Wirtschaft keine Erholungszeichen aufzeigen, so wird die Fed die Zinsen erneut am 11. September senken.

      Umfrageergebnisse der britischen Nachrichtenagentur Reuters zeigten im Vorfeld der heutigen Senkung, dass 15 der 24 US-Großbanken erwarten, dass der Leitzins um 0.5 Prozent fallen wird.

      Die Senkung kommt vor dem Hintergrund eines SEHR SCHWACHEN ARBEITSMARKTES und eines einbrechenden KONSUMENTENVERTRAUENS.

      Die Arbeitslosenquote stieg im Oktober auf 5.4 Prozent, der höchste einmonatige Anstieg in mehr als 21 Jahren. Im Oktober gingen 400.000 Arbeitsplätze verloren.

      Im folgenden ein Anhang des charttechnischen Verlaufs des Konsumentenvertrauens, der den starken Rückgang mit neuesten Daten zeigt:

      Avatar
      schrieb am 07.11.01 09:45:19
      Beitrag Nr. 94 ()
      07.11.01
      Einbruch: Industrieproduktion USA

      US Trackbox - Godmode-Trader.de

      Avatar
      schrieb am 07.11.01 20:12:18
      Beitrag Nr. 95 ()
      Die ZINSEN und die NASDAQ
      von Prof. Dr. Max Otte, 5.11.01

      In der letzten Woche fand eine weitgehend unbeachtete Implosion statt – nämlich die IMPLUSION DER ZINSEN. Die Umlaufrendite langfristiger amerikanischer Staatsanleihen sank um mehr als 0,6 Prozent, also um mehr als 60 Basispunkte (ein Basispunkt entspricht 0,01 Prozent).

      Die UMLAUFRENDITE langfristiger Staatsanleihen in den USA beträgt jetzt 4,797 Prozent und ist damit auf dem niedrigsten Stand seit mindestens 1977 (so lange reicht unsere Statistik zurück). Noch im September 2001 lag die Umlaufrendite bei 5,48 Prozent. Und zu ihrem Höhepunkt im Jahre 1981 lag sie bei 14 Prozent!

      Was ist daran so Besonderes? Hatte nicht die amerikanische Notenbank die Zinsen in den letzten Monaten bereits um mehrere Prozent gesenkt? Insofern ist die Implosion der Zinsen doch etwas besonderes. Die Zentralbank kann nur IHRE EIGENEN Zinsen senken. Das ist vor allem der Diskontsatz, zu dem sich die Banken Geld bei der Zentralbank leihen können. Was dann weiter geschieht, darauf hat die Zentralbank keinen Einfluss.

      Die großen Zinssenkungen der Zentralbank in den letzten Monaten hatten nur einen geringen Einfluss auf die Umlaufrendite (also den allgemeinen Zinssatz). Das heißt, dass es zum verbilligten Angebot auch noch eine große Nachfrage nach Krediten gab, welche die Preise (Zinsen) hochhielt. JETZT scheint diese NACHFRAGE NACH KAPITAL ZURÜCKZUGEHEN – die Zinssätze implodieren. Es wird weniger auf Kredit investiert und konsumiert. Die Leute sind vorsichtiger geworden.

      Natürlich haben niedrige Zinsen viele positive Seiten: das Investieren wird zum Beispiel billiger. Die Aktienkurse sollten sich positiv entwickeln, da nun die Anlage in STAATSANLEIHEN relativ gesehen WENIGER BRINGT und die Anlage in AKTIEN ATTRAKTIVER wird. Und tatsächlich: die NASDAQ reagierte und schoss am Donnerstag um 4,7 Prozent nach oben. Aber das ist nur ein kurzfristiger Aspekt. Entscheidend ist, ob sich die Zinssenkungen auch in einer gesteigerten Investitionstätigkeit niederschlagen.

      Die AUSWIRKUNGEN einer GESUNKENEN UMLAUFRENDITE

      1. Kurzfristig: Die Anlage in Aktien wird relativ attraktiver – die Kurse sollten steigen.

      2.Unternehmen und Privatleute sollten tendenziell mehr Kredite aufnehmen – die Nachfrage sollte sich beleben.

      Ich habe schon bei Umlaufrenditen von 6 Prozent geschrieben, dass wir das Ende der Talfahrt der Zinsen noch lange nicht erreicht haben. Jetzt stehen wir bei 4,8 Prozent und damit beim Niveau der sechziger Jahre. Ich glaube, dass wir noch viel Luft nach unten haben. 4,8 Prozent sind ein historisches Tief für die letzten 30 Jahre. Im neunzehnten Jahrhundert gab es aber auch Zinssätze von 2 oder 2,5 Prozent. Da könnten sich die jetzigen Zinssätze noch einmal glatt halbieren.

      Warum glaube ich nicht an eine Inflation und steigende, sondern eher an FALLENDE ZINSEN?

      Erstens: in der globalen Weltwirtschaft ist die Produktion sehr EFFIZIENT geworden. Es wird immer WENIGER KAPITAL benötigt, um die Nachfrage zu decken. Auch die neuen Branchen Biotechnologie und Internet sind nicht so kapitalintensiv, wie es vor 175 Jahren die Eisenbahnen und vor 75 Jahren die Autobranche waren.

      Zweitens: durch die zunehmende UNGLEICHVERTEILUNG der Einkommen ist immer MEHR KAPITAL vorhanden.

      Drittens: die VERSCHULDUNG der privaten Haushalte hat in den USA einen hohen Stand erreicht. Das kann so nicht weitergehen.

      Fazit: die Gefahr der Weltwirtschaft ist nicht die Inflation, sondern die REZESSION. Keiner kann wissen, ob diese wirklich eintritt. Wenn Sie aber im Pensionärsalter sind und Ihre Kapitaleinkünfte in den nächsten Jahren benötigen, sollten Sie trotz der sehr niedrigen Zinsen einen Teil Ihres Vermögens in Staatsanleihen stecken. Wenn Sie noch viel Zeit zum Vermögensaufbau haben, dann bleiben Sie den Qualitätsaktien zu 100 Prozent treu.

      Quelle: www.investor-village.de
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 22:59:33
      Beitrag Nr. 96 ()
      07.11. 22:23
      SIA: CHIPSEKTOR erreicht im Q4 den BODEN!
      www.boerse-go.de

      Nach der Voraussage der Semiconductor Industry Association (SIA) wird sich der weltweite Chipmarkt im vierten Quartal diesen Jahres ERHOLEN können und im nächsten Jahr mit unterdurchschnittlich mit 6% p.a. WACHSEN. Das gab die Vereinigung heute abend bekannt.

      Bis zum nächsten Jahr solle sich die Industrie von dem LAGERÜBERHANG, der im Jahre 2000 aufgebaut worden war, ebenso wie von der anhaltend schwachen Nachfrage erholt haben und so die Basis für einen 21%igen ZUWACHS IN 2003 und 2004 bilden.

      Im laufenden Jahr 2001 werden die weltweiten Chipabsatzzahlen um 31% auf 141 Milliarden $ zurückgehen, prognostiziert die SIA. Die stärksten Wachstumszahlen solle in den kommenden drei Jahren der asiatisch-pazifische Chipmarkt aufweisen.
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 23:06:45
      Beitrag Nr. 97 ()
      Soso, der Chipmarkt will also in 2003 und 2004 wieder über 20% wachsen.

      Abgesehen davon, daß auch bei diesem Wachstum eine Intel maßlos überteuert ist, dürfte die Prognose so gehaltvoll sein, wie die für 2001 aus dem Jahre 1998.

      Aber der Glaube soll ja Berge versetzen können.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 23:08:01
      Beitrag Nr. 98 ()
      Datum: 07.11. 18:52 SOX - Trendcheck

      Der SEMICONDUCTOR INDEX (SOX) steht aktuell intraday mit 0,59% im Plus bei 523 Punkten. Damit bewegt sich der Kurs auf Tageshoch. Der Semiconductor Index ist

      TRENDSETTER FÜR DEN GESAMTEN TECHNOLOGIESEKTOR.

      Richtiges Upward Momentum kommt bisher allerdings noch nicht auf. Mit 523 Punkten bricht der SOX die von uns erwähnte Kreuzwiderstandszone bei 515 Punkten leicht nach oben. Der EMA 100 verläuft aktuell bei 525 Punkten.


      Avatar
      schrieb am 07.11.01 23:25:00
      Beitrag Nr. 99 ()
      07.11. 21:16
      SOFTWARE: Investoren fassen HOFFNUNG, RALLYE
      boerse-go:DE

      Ein Kursfeuerwerk gibt es am heutigen Mittwoch bei den Softwareaktien, da vorsichtig positive Stellungsnahmen und aufmunternde Ergebnisse aus Treffen die Investoren auf bessere Tage hoffen lässt.

      Während der Nasdaq zur Stunde um ein Prozent steigt, kann der Morgan Stanley Lynch Software Index um 4 Prozent steigen, der equivalente Index von Goldman Sachs steigt um 3 Prozent.

      Goldman Sachs und Merrill Lynch haben in dieser Woche Software-spezifische Konferenzen abgehalten.

      Commerce One steigen zur Stunde um 7 Prozent, während i2 Technologies um 8 Prozent steigen. Manugistics Group und PurchasePro.com steigen gar im zweistelligen Prozentbereich.

      "Der gesamte Supply Chain Software Sektor steigt," so Brent Thill von der Credit Suisse First Boston. "Die Leute HOFFEN darauf; dass ein BODEN gefunden wurde oder dass es NICHT SCHLIMMER WERDEN KANN."

      Die meisten Software-Aktien wurden einst über einem Kurs von 100 Dollar gehandelt und verloren seither um 90 Prozent oder mehr.

      "Die Aktien holen sich ein wenig ihrer Verluste zurück," so Bob Austrian von Banc of America Securities.

      In der vergangenen Woche gaben Führungskräfte von Serena Software und Manugistics bekannt, das SCHLIMMSTE KÖNNTE VORBEI SEIN. Gestern hat die Fed den LEITZINS weiter agressiv auf 2% GESENKT - ein 40-Jahrestief. Investoren argumentieren so, dass die GÜNSTIGERE KRDEITAUFNAHME die besonders die Unternehmen zu NEUEN INVESTITIONEN verleiten könnte, zu denen könnten auch SOFTWARE-PRODUKTE gehören.
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 22:00:17
      Beitrag Nr. 100 ()
      Datum: 08.11.01, Verlauf der Arbeitslosenquote in Deutschland


      Anbei eine grafische Verlaufsdarstellung der Arbeitslosenquote in Deutschland.





      Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 23:23:21
      Beitrag Nr. 101 ()
      8.11.01, US-Arbeitslosenquote

      Avatar
      schrieb am 08.11.01 23:34:58
      Beitrag Nr. 102 ()
      Datum: 08.11. 16:00 DOW Jones und S&P 500 Index - weiter bullish!


      Zur besseren Orientierung ein langfristiger Monatschart. Hier steht eine Kerze für den Zeitraum von einem Monat. Die ultralangfristige absolut übergeordnete charttechnische Aufwärtstrendlinie mit Beginn 1982 ist sauber intakt !



      Langfristiger Wochenchart seit 1998. Der Index steht unterhalb der von uns genannten Widerstandszone bei 9643 Punkten. Hier verläuft auch eine Abwärtstrendlinie. Sollte Sie in den nächsten tagen oder Wochen nach oben gebrochen werden können, ist mit einem gewlatigen nach oben gerichteten Kursschub zu rechnen.



      S&P 500 Index:

      Anbei eine für die mittelfristige Einschätzung wichtige langfristige Wochenchartdarstellung. Eine Kerze steht hier für den Zeitraum von einer ganzen Woche. Die letzte der Kerzen ist die Kerze der bisherigen aktuell laufenden Woche. Der S&P 500 Index hat seine tertiäre (untergeordnete) Abwärtstrendlinie nach oben brechen können. Es ergibt sich nun ein Kursziel von 1187 Punkten auf mittelfristige Sicht. Davor ist noch ein Widerstand bei 1132 Punkten vorgeschaltet.



      © Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 08.11.01 23:56:16
      Beitrag Nr. 103 ()
      Datum: 08.11.01
      Renommierter Volkswirt: SEHR SCHWACHE AUSSICHTEN

      Robert Hormats, Volkswirt und stellvertretender Vorsitzender von Goldman Sachs, gab heute seinen Ausblick für die Wirtschaft bekannt:
      Danach befinde sich die Weltwirtschaft in einem Abwärtstrend, der anhalten werde.
      Vor allem das vierte Quartal (Q4) werde sehr schwach in den USA ausfallen.
      Damit erteilte er dem prognostizierten neuen Schwung durch das Weihnachtsgeschäft, auf den viele vertrauen, eine eindeutige Absage.
      Die Situation in Japan verbessere sich zudem keineswegs.

      Die Ausgaben für die Kriegsführung könne der Wirtschaft nach seiner Ansicht nicht helfen.
      Auch die von der Regierung bereitgestellte Wirtschaftshilfe in Form von Steuersenkungen werde aktuell überbewertet.

      Auch seien die Lagerüberhänge keineswegs abgebaut.
      Die CEO´s der Unternehmen mögen mittelfristig positiv gestimmt sein, langfristig sei die Zukunft sehr ungewiß, erklärte Hormats.

      © Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 09.11.01 21:35:55
      Beitrag Nr. 104 ()
      09.11.2001 – DaxKommentar

      Konsolidierung erwünscht.

      Nach der starken Zinssenkung und dem kurzzeitigen Erreichen der 5000er-Marke ist erst einmal wieder Ruhe eingekehrt. Doch die GRUNDRICHTUNG an den Märkten zeigt WEITER NACH OBEN.

      DM-Redakteur Anton Riedl kommentiert die Entwicklung des Dax
      Während der Nasdaq sich bislang gut über der wichtigen Ausbruchszone bei 1785 etablieren kann, tut sich der Dow mit der Zone 9500/9600 nach wie vor schwer. Zwar hat er sie schon einmal durchschritten, ist nun aber wieder eingetaucht. An diesem Schwebezustand dürfte sich kurzfristig auch nicht viel ändern. Solange der Dow dabei spürbar über 9000 bleibt, ist daran auch nichts auszusetzen.

      Ebenso wie der Dow ist der Dax kurzfristig ins Stocken geraten. Doch Hektik ist nicht angesagt. Nach einem Gewinn von 1500 Punkten in sechs Wochen steht der Dax noch nach wie vor gut da. Selbst die laufende Konsolidierung hat noch nicht das Ausmaß angenommen, das auch in einem optimistischen Szenario möglich wäre: also bis 4450. Diese Stabilität ist ein Zeichen für die Aufnahmefähigkeit des Marktes. Sie belegt, dass derzeit viele Anleger - große wie kleine - ganz gern im Markt wären, das aber noch nicht oder noch nicht ausreichend sind.

      DMEuro.com Analyse:

      Es ist nicht notwendig, steigenden Notierungen hinterher zu laufen. Doch die ersten Positionen sollten schon seit einiger Zeit stehen. Ganz kurzfristig wäre es gut, wenn der Dax in seinem ersten Abwärtsschwung sich bei 4850 wieder fängt. Und wenn er dann doch wieder abtaucht, sollte die Untergrenze bei 4450 halten.

      Dr. Anton Riedl, Ressortleiter Money des Wirtschaftsmagazins DMEuro
      Avatar
      schrieb am 09.11.01 22:56:42
      Beitrag Nr. 105 ()
      Avatar
      schrieb am 09.11.01 23:36:22
      Beitrag Nr. 106 ()
      Zum HALBLEITER-SEKTOR,
      der als FRÜHINDIKATOR für den HIGH-TECH-SEKTOR,
      teilweise sogar für die GESAMTE WIRTSCHAFT gesehen wird:

      ------------------------------------------------------------


      09.11.01; Chip-Markt: SIA schiebt Vorhersageszenario um rund 18 Monate

      Erstes Halbjahr 2002 soll schwach bleiben

      Die amerikanische Semiconductor Industry Association (SIA) hat jetzt mit ihrem Ausblick auf die Entwicklung des Halbleiter-Marktes den Prognosereigen fortgesetzt. Zuvor hatten bereits IC Insights und Word Semiconductor Trade Statistics Stellung genommen.

      Die SIA legt mit einem Anstieg von 6 Prozent im nächsten Jahr die bisher optimistischste Schätzung vor und geht auch mit minus 31 Prozent auf 141 Mrd. Dollar vom geringsten Rückgang im laufenden Jahr aus. IC Insights rechnet für 2001 mit einem Einbruch von 33 Prozent auf 137,2 Mrd. Dollar und erwartet 2002 bestenfalls ein Marktvolumen von knapp 138 Mrd. Dollar. WSTS prognostiziert für das laufende Jahr ein Weltmarktvolumen von 138,8 Mrd. Dollar. Im nächsten Jahr sollen mit plus 2,6 Prozent 142,4 Mrd. Dollar erreicht werden.

      Nachdem der Chipmarkt im vergangenen Jahr um 37 Prozent auf 204,4 Mrd. Dollar förmlich explodiert war, ist der für das laufende Jahr erwartete Einbruch der stärkste in der Geschichte der Halbleiter-Industrie überhaupt. Zuvor hatte das Jahr 1985 mit minus 17 Prozent den Negativ-Rekord inne.

      Im Jahre 2003 soll es dann gemäß SIA für die Branche eine vollwertige Erholung geben. Ebenso wie 2004 wird ein Zuwachs von 21 Prozent erwartet, sodass sich das Marktvolumen dann wieder auf fast 219 Mrd. Dollar ausweitet. Nach Erhebungen der WSTS hingegen wird selbst 2004 mit 194,2 Mrd. Dollar immer noch nicht das 2000-er Niveau erreicht.

      Im nächsten Jahr wird der europäische Chip-Markt nach den Prognosen der SIA mit einem Prozent am schwächsten wachsen und im laufenden Jahr um 29 Prozent schrumpfen. In Asien wird nach einem Rückgang um 23 Prozent in 2001 ein Zuwachs von 14 Prozent im kommenden Jahr prognostiziert. In den Amerikas soll es 2002 mit plus 4 Prozent aufwärts gehen, nachdem für das laufende Jahr ein Rückgang um 43 Prozent erwartet wird. In jedem Fall soll das kommende Jahr flach bis flau starten. Die Erholung wird sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte abspielen.

      Die Hersteller von Speicherbausteinen stehen gegenwärtig besonders unter Druck. Diese Produkte sind mit Abstand die zyklischsten der gesamten Halbleiterbranche . Die Nachfrage nach anderen Chips für PCs und drahtlose Geräte hat sich in den vergangenen Monat zumindest stabilisiert. Die georderten Stückzahlen konnten sich sogar teilweise wieder verbessern, jedoch leidet der Umsatz, weil ein ausgedehnter Preiskrieg tobt. Im PC- und Handy-Sektor sind die Lagerüberhänge inzwischen weitgehend beseitigt.

      George Scalise, der SIA-Präsident, setzt kurzfristig seine Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft. Seine Statistiker glauben frühe Anzeichen dafür erkannt zu haben, dass dieses Jahr etwa genauso viel ausgegeben würde wie im vergangenen. Das wäre zumindest für die PC-Branche kein besonderer Trost. Denn vor einem Jahr war es, als hätte jemand zu Weihnachten das Licht ausgeknipst, wie Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina damals sagte.

      „Wir sind auch in früheren Jahren durch solche Zyklen gegangen und wir wissen, dass auch dieser vorbeigeht,“ macht Scalise Mut. „Die Industrie wird fortfahren, so zu wachsen wie in der Vergangenheit.“ Die Halbleiterindustrie rechnet aufgrund ihrer mehr als 40 Jahre umfassenden statistischen Datenreihen bisher mit jahresdurchschnittlich 17 Prozent Zuwachs.

      Mark Edelstone von Morgan Stanley meint indes, es werde sehr schwer, in 2002 mehr als Nullwachstum zu erreichen, weil die Industrie aus einem sehr tiefen Loch heraus startet. Auch andere zweifeln, ob sich der Markt im zweiten Halbjahr so stark erholen kann, dass er die Schwäche der ersten sechs Monate ausgleicht.

      IDC (International Data Corporation) sagt sogar voraus, dass der Chipmarkt im nächsten Jahr mit minus 7 Prozent weiteres Terrain abgibt. Die Stückzahlen würden sich zwar wieder verbessern können, aber die durchschnittlichen Verkaufspreise stehen weiter so stark unter Druck, dass der Umsatz leidet. Und dies gelte nicht nur für die PC-bezogenen Produkte, sondern auch für die Segmente drahtlose Kommunikation und Netzwerk-Equipment.

      Der Zuwachs der Chip-Equipment-Branche von mehr als 80 Prozent im vergangenen Jahr signalisiert eine dramatische Ausweitung der Produktionskapazität, die ein starkes Angebot auf schwache Nachfrage drücken lässt. Hinzu kommt, dass zunehmend in die Fertigung von 300 mm Wafern investiert wird. Dadurch steigt der Ausstoß pro Wafer um den Faktor 2,5. Bei einer sich verhalten entwickelnden Nachfrage führt das mittelfristig zu einer weiteren Verschärfung der Marktsituation.

      Mit den jetzt bekannt gewordenen Prognosen hat die SIA ihr bisheriges Vorhersageszenario um rund 18 Monate in die Zukunft geschoben. Sie hatte im Juli damit gerechnet, dass bereits per Ende 2002 ein Anstieg auf das Niveau des vergangenen Jahres erfolgt . Der Chipmarkt wird weithin als Frühindikator für die Erholung der Informationsindustrie, ja teilweise sogar für die gesamte Wirtschaft gesehen. Die neuen Zukunftsaussichten der SIA passen besser zu Ausblicken etwa auf das Segment des Telekommunikations-Equipment und runden das Bild einer Stabilisierung der US-Wirtschaft im zweiten Quartal 2002 ab.

      Autor: Klaus Singer, 09.11.01, W:O
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      schrieb am 10.11.01 09:07:28
      Beitrag Nr. 107 ()
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      Grillparty






      "Rezession statt Erholung"


      Trotz weiterer Leitzinssenkungen schliddert die Weltwirtschaft Ende 2001 in die Rezession. Und die wird länger dauern, als viele Beobachter und Anleger glauben, meint Ulrich Hombrecher, Chef-Volkswirt der WestLB. Die Terroranschläge des 11. September haben aus der Konjunkturdelle ein tiefes Wachstumstal gemacht, sagt Hombrecher im Gespräch mit sharper.de.


      sharper.de: Herr Hombrecher, die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen um 50 Basispunkte gesenkt. Hat das ihren Erwartungen entsprochen?
      Hombrecher: Meine Prognose lag eigentlich bei 25 Basispunkten, aber die EZB ist ja schwer auszurechnen. 50 Basispunkte gehen aber in Ordnung.
      sharper.de: Ein spürbarer Effekt der Zinssenkungen scheint sich allerdings bisher nicht einzustellen. Die US-Notenbank (Fed) versucht seit Jahresbeginn mit einer aggressiven Zinssenkungspolitik die Wirtschaft zu stimulieren - funktioniert dieser Automatismus nicht mehr?
      Hombrecher: Doch er funktioniert noch, aber die Wirkungsverzögerung zwischen Leitzinssenkungen und einer Konjunkturerholung, der sogenannte "time lag", ist wegen der Terroranschläge offensichtlich länger als üblich. Geldpolitik wirkt nur, wenn sie auf stabile Erwartungen trifft. Und diese Voraussetzung ist derzeit nicht erfüllt.

      FED tritt zu sehr aufs Gaspedal

      sharper.de: Durch die Leitzinssenkungen in den USA wird Liquidität fast schon in die Aktienmärkte getrieben. Ist das nicht eine sehr riskante Spekulation auf die wirtschaftliche Erholung?
      Hombrecher: Ich bin der Meinung, dass die Fed in diesem Jahr zu sehr aufs Gaspedal tritt bei dem Versuch, die US-Wirtschaft zu stimulieren. Genauso hat sie meines Erachtens durch eine umgekehrte Zinsspirale die Konjunktur abgewürgt. Die Amerikaner haben in beiden Fällen überzogen reagiert.
      sharper.de: Einen solchen Aktionismus kann man der EZB ja wohl kaum vorwerfen...
      Hombrecher: Eher das Gegenteil. Die EZB hat zu lange mit Zinssenkungen gezögert. Dabei hat sie wie das Kaninchen auf die Schlange nur auf den Verbraucherpreisindex geschaut und den mit dem Energiepreisschub verbundenen deflationären Effekt des Einkommensentzugs übersehen.

      REZESSION statt Konjunkturerholung

      sharper.de: Können Sie bereits Aussagen darüber machen, inwieweit die Terroranschläge vom 11. September die Wachstumsaussichten in den USA und in Euroland getrübt haben?
      Hombrecher: Wir gehen von einer deutlichen Verschlechterung der Wachstumsaussichten vor allem in den USA aber auch im Euro-Raum aus. Statt einer Konjunkturerholung, die wir vor den Anschlägen für den Herbst erwartet hatten, rutscht die US-Wirtschaft nun in eine Rezession. Die Wirtschaft im Euro-Raum steckt ebenso wie die in Deutschland seit dem Frühjahr in einer Stagnation. Diese wird sich um mindestens ein halbes Jahr verlängern.
      sharper.de: Wie sehen Ihre Annahmen für die Konjunktur in den USA und Europa aus?
      Hombrecher: In den USA wird das Bruttoinlandsprodukt nach unserer Einschätzung vom dritten zum vierten Quartal mit einer annualisierten Rate von 2,8 Prozent schrumpfen, nach einem Minus von 0,4 Prozent im Vorquartal. Für das erste Quartal 2002 rechnen wir mit einem weiteren Rückgang, und zwar in der Größenordnung von 1,2 Prozent. Danach wird die Konjunktur voraussichtlich wieder anspringen. Für den Euro-Raum erwarten wir für das dritte Quartal eine „schwarze Null“ und für das vierte eine „rote“, also einen leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Eine Erholung wird frühestens im Verlauf des zweiten Quartals 2002 einsetzen.
      sharper.de: Ist diese Annahme unabhängig von den Entwicklungen in Afghanistan?
      Hombrecher: Nein, natürlich nicht. Diese Prognosen basieren auf der Annahme, dass es bei einem regional begrenzten Konflikt in Afghanistan bleibt. Sollte er wider Erwarten etwa auf den Nahen Osten überspringen, dann würde eine Grundvoraussetzung unseres Szenarios ins Wanken geraten, nämlich der niedrige Ölpreis.

      PRIVATER VERBRAUCH ist rückläufig

      sharper.de: Wie sehen Sie denn die Hauptursachen für die Konjunkturflaute?
      Hombrecher: In den USA hatte sich die wirtschaftliche Entwicklung ja bereits vor den Anschlägen am 11. September fast bis zur Stagnation abgeschwächt. Die letzte Konjunkturstütze war der private Verbrauch. Dieser knickt nun auch ein, nachdem sich das Verbrauchervertrauen stark eingetrübt hat. Zudem ist die Beschäftigung inzwischen deutlich gesunken und die Arbeitslosigkeit gestiegen. Dies wiederum dämpft die Einkommensexpansion und hat zu einem deutlichen Anstieg der Sparquote geführt. Das wirkt sich besonders in einer Volkswirtschaft wie den USA aus, in der der private Verbrauch rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.
      sharper.de: Wie lange wird die Rezession dauern, auf die wir zusteuern?
      Hombrecher: In der Regel dauern rezessive Phasen nicht länger als 3 Quartale.
      Die USA haben seit 1950 immerhin acht Mal eine Rezession erlebt.
      In vier Fällen hat sie ein halbes Jahr gedauert, in weiteren vier Fällen drei Quartale.
      Ich gehe davon aus, dass wir ab Mitte 2002 wieder ein recht kräftiges Wachstum sehen werden.
      sharper.de: Wie können die Regierungen in den USA und in Europa die bevorstehende rezessive Phase abmildern?
      Hombrecher: Die US-Regierung hat ja bereits mit einem Hilfsprogramm im Umfang von 55 Milliarden US-Dollar reagiert. Derzeit wird ein zusätzliches Stimulierungspaket geschnürt, das voraussichtlich ein Volumen von 75 Milliarden US-Dollar haben wird. Und schließlich wird die nächste Stufe der Steuerreform in den USA, die im kommenden Jahr in Kraft tritt, die Bürger um 60 Milliarden US-Dollar entlasten. In Europa, besonders in Deutschland, wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, alles zu unterlassen, was die Wirtschaft zusätzlich belastet. Also weder Öko- noch Tabak- noch die Versicherungssteuer zu erhöhen. Aber ich fürchte, die Bundesregierung wird an ihren Plänen festhalten.

      10.11.2001, © 2001 sharper.de
      Avatar
      schrieb am 10.11.01 10:12:09
      Beitrag Nr. 108 ()
      DOW JONES - NASDAQ 100

      Avatar
      schrieb am 10.11.01 10:16:36
      Beitrag Nr. 109 ()
      DOW JONES - NASDAQ NMS COMPOSITE

      Avatar
      schrieb am 10.11.01 10:43:40
      Beitrag Nr. 110 ()
      DOW JONES - NASDAQ 100

      Avatar
      schrieb am 10.11.01 12:28:00
      Beitrag Nr. 111 ()
      Avatar
      schrieb am 10.11.01 22:18:41
      Beitrag Nr. 112 ()
      Berenberg Bank, Börsenbrief vom 09.11.2001

      Strategie aktuell

      Getragen von weiteren massiven Zinssenkungen konnten die internationalen Börsen ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Sämtliche wichtige Aktienindizes überboten maßgebliche charttechnische Marken und verschafften sich somit Luft für mittelfristig weiter steigende Notierungen. Neben den deutlichen Zinsschritten der US-Fed, EZB und Bank of England, die jeweils ihre Refinanzierunsgssätze um 50 Basispunkte kappten, half auch ein sinkender Ölpreis. Im Vorfeld der OPEC-Sitzung kommende Woche setzte der Rohstoff seine seit einigen Monaten andauernde Konsolidierungsphase fort.

      Zwar erwarten wir zwischenzeitlich eine kurze Seitwärtsbewegung mit teils auch nachgebenden Kursen. Mittelfristig stehen die Ampeln für eine freundliche Börsentendenz aber auf Grün. Insbesondere die weltweit reichlich vorhandene Liquidität sollte den Kursen Unterstützung bieten. Vor allem institutionelle Anleger haben vielfach noch einen hohen Anlagebedarf. Größter Unsicherheitsfaktor bleibt hingegen die politische Lage.
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      Der Börsen-Indikator von Thomas Gebert generiert ein Kaufsignal - verspricht steigende Aktienkurse in den nächsten Monaten:http://www.gebert-boerse.de/indi/indi.html
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      schrieb am 12.11.01 14:07:12
      Beitrag Nr. 113 ()
      Bereits in den Vorwochen wiesen wir darauf hin, dass der Nasdaq 100 seine langfristige sekundäre Abwärtstrendlinie signifikant nach oben durchschlagen hatte. In der zurückliegenden Woche wurde eine weitere wichtige als Widerstand fungierende Chartmarke bei 1485 Punkten nach oben durchschlagen. Der doch deutlich sichtbare obere Schatten der letzten Wochenkerze zeigt an, dass der Kurs innerhalb der vergangenen Woche ein Wochenhöchstkurs weit oberhalb des Wochenschlusskurses ausgebildet hat. Das Wochenhoch lag bei 1580 Punkten, der Wochenschlusskurs bei 1514,96 Punkten. Auch hier zeigen sich in der Auswertung der Gesamtheit der Indikatoren neben dem formationstechnisch signifikanten Bruch der langfristigen sekundären Abwärtstrendlinie eindeutige Trendwendesignale, auf die wir in unseren Vorgänger-Analysen zugenüge hingewiesen hatten. Mittel- bis langfristig ist ein Kursziel von 1800 Punkten aus unserer Sicht wahrscheinlich. Die von uns seit mittlerweile seit mehreren Wochen beschriebenen Trendwendesignale nehmen von Woche zu Woche zu. Aber Achtung. Wer meint, dass es wie während der Internethausse wieder eine lange nach oben gerichtete Einbahnstraße geben wird, der irrt sich. Der Hedgefondsmarkt boomt, was von vielen Marktteilnehmern als Indikator dafür gewertet wird, dass der Boden in den Indizes gefunden sein dürfte. Diese Branche erfährt jedoch auch deshalb einen Boom, weil sich die Märkte insgesamt in einem Tradingmarket befinden. Die Chancen als Kleinanleger gegen die "Big Boys" zu verlieren, sind nicht kleiner geworden. In den Tradingabteilungen der Institutionen, die die Gelder des sogenannten "Smart Moneys" verwalten, sitzen Headtrader, die mit hohen Summen gehandelt werden und als Einzelpersonen extrem hohen Marktwert besitzen.



      Die Auswertung des Tagescharts vom Nasdaq 100 zeigt ebenso wie die Auswertung des SOX in diesem Zeitfenster eine Signallage, die auf kurzfristig stagnierende bis fallende Notierungen hinweist. Formationstechnisch erfolgte die Aufwärtsbewegung als bearishe Keilformation, Umsätze und Handelsvolumina stagnierend bis leicht abnehmend. Die Spitze der Keilformation liegt im Bereich der von uns genannten charttechnischen Widerstandszone, welche bei 1580-1600 Punkten verläuft. Wie berichtet, lag das High der Vorwoche genau bei 1580 Punkten. Innerhalb der nächsten 2 Wochen dürfte der Nasdaq 100 bis auf 1400-1450 Punkten abrutschen. Der Rutsch erfolgt entweder sofort oder aber nach einer vorgeschalteten kleinen Aufwärtsbewegung mit Ausbildung eines zweiten Tops im Bereich des 1580-1600er Widerstands.



      Quelle. godmodeTrader.de
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      schrieb am 12.11.01 14:11:10
      Beitrag Nr. 114 ()
      Wir beginnen den dieswöchentlichen Trendcheck mit der Besprechung des US-HALBLEITERINDEX, dem Semiconductor Index (SOX).
      Er spielt als SCHRITTGEBER und TRENDSETTER des gesamten TECHNOLOGIESEKTORS eine herausragende Rolle und wird von uns als einer von mehreren sogenannten PRE-INDIKATOREN benutzt.
      Die Auswertung des langfristigen Wochencharts untermauert unsere Einschätzung einer sich aktuell abspielenden echten TRENDWENDE AUCH IM TECHNOLOGIESEKTOR!
      Die AUFWÄRTSBEWEGUNG seit Ausbildung des Jahrestiefs wird von steigenden Volumina begleitet und indikatorentechnisch reihenweise von Reversal-Pattern sowie in dem von uns beobachteten, hier nur in kleinen Teilen dargestellten Indikatorenteppich starke bullishe Signale.
      Mittelfristig sehen wir den SOX bei 600 Punkten stehen. Das High der Vorwoche lag bei 545 Punkten.
      Allerdings wurde dieser Punktestand nur intraday erreicht, so dass der Bruch der Widerstandszone bei 515-533 Punkten nicht signifikant war.
      Mittelfristig weisen die Indikatoren wie beschrieben auf eine nicht nachlassende nach oben gerichtete Stärke und damit eine Fortsetzung des Aufwärtstrends im mittelfristigen Zeitfenster.

      Der deutsche Halbleitertitel schlechthin ist INFINEON. Diese Aktie bildet sehr schön die Kursbewegungen vom SOX nach.



      Der Tageschart vom SOX weist auf kurzfristig stagnierende bis nachgebende Notierungen hin. Festgefahren im Bereich des Widerstands bei 515-533 Punkten. Im Top der in den Tages-Analysen des GodmodeTraders ( http://www.godmode-trader.de ) beschriebene deutliche Reversal-Day. Wir halten in den nächsten Tagen einen Rückfall auf den kurz- bis mittelfristigen Uptrend, welcher im Bereich des Horizontalsupports bei 475-485 Punkten verläuft, für sehr wahrscheinlich. Unser Indikatorenteppich zeigt einige kurzfristig bearishe Divergenzen an. Der Stoc dreht in einigen Einstellungen nach unten. Ein weiteres mögliches Szenario ist die Ausbildung eines zweiten Tops, also ein zweiter Versuch die Widerstandszone bei 415-4133 Punkten zu durchstoßen. Es bleibt bei unserer neutral bis bearishen Einschätzung des bevorstehenden Kursverlaufs im kurzfristigen Zeitfenster.



      QUELLE: godmodeTrader.de
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      schrieb am 13.11.01 17:21:22
      Beitrag Nr. 115 ()
      13.11.01
      NEUBAUTEN in den USA - Langfristiger Verlauf
      www.boerse-go.de


      Anbei eine grafische Verlaufsdarstellung.

      Avatar
      schrieb am 14.11.01 09:05:01
      Beitrag Nr. 116 ()
      Harry S. Dent, 12.11.01

      Die letzte Chance!

      Kurzgefasst: Der Rebound nach den bis zum 21. September verzeichneten panikartigen Verkäufen ist in sehr geordneten Bahnen verlaufen. Bis zum 17. Oktober verbuchten wir einen enormen Anstieg, dann kam es bis zum 25. zu einer kurzen Seitwärtskorrektur, danach ging es wieder aufwärts. Alles in allem ein gutes Zeichen – und die Wahrscheinlichkeit ist damit groß, dass der Prozess der Bodenbildung abgeschlossen ist. Bei steigendem Volumen zog der Markt enorm an, ein Hinweis darauf, dass vor allem die institutionellen Anleger wieder aktiver werden. Dieser Entwicklung nach zu urteilen, ist die Chance eines erneuten Antestens der Tiefen vom 21. September extrem gesunken.

      Es ist jetzt wahrscheinlicher, dass wir bis Mitte/Ende November einen leichten Pullback erleben. BIS DEZEMBER ODER JANUAR– für die Börse im Allgemeinen sehr gute Monate – erwarten wir eine NEUE RALLYE.
      Allerdings müssen wir auch nach wie vor besonders um Thanksgiving herum die Möglichkeit weiterer Terroranschläge in Betracht ziehen oder dass sich die Lage in Afghanistan für das US-Militär verschlechtert.
      Bislang wurden jedoch ordentliche Fortschritte gemacht und die Nachrichtenlage war positiv.

      Dies ist wahrscheinlich die letzte Chance, Ihr Portfolio mit neuen Positionen aggressiver auszurichten! Und nur dann sind Sie für die von uns erwartete Aufwärtsbewegung des Nasdaq und Dow bis zum zweiten Quartal nächsten Jahres bis hin zu 2.600 bis 2.900 bzw. 11.000 bis 11.400 Zählern gewappnet. Neben Technologietiteln zeichnen sich im Hinblick auf kurzfristige Gewinne besonders die Biotechnologie und Werte aus Asien als attraktiv ab. Aggressiveren Anlegern empfehlen wir, statt in das Gesundheitswesen jetzt verstärkt in Biotechnologie zu investieren bzw. statt in multinationale Unternehmen mehr in Asien (ausgenommen Japan).

      Der KRIEG: Ein leichtes Spiel?

      Ebenso wie es damals im Irak der Fall war, steht auch Afghanistan der US-Technologie scheinbar wehrlos gegenüber. Fasziniert schauen wir zu, wie große Reden geschwungen werden, kaum aber kehren die Oberen dem US-Militär den Rücken, holen unsere Streitkräfte zu erfolgreichen Schlägen aus. Das Risiko wird sich mit dem Einsatz von Bodentruppen weiter erhöhen, doch scheint es, als sei die USA in der Lage, sehr kalkulierte, dabei aber risikoarme Angriffe zu führen.

      Das einzige Mittel zur Gegenwehr für die feindliche Seite sind terroristische Angriffe. Daher überrascht es uns positiv, dass bislang keine größeren Attentate mehr vermeldet worden sind. Wir hatten damit gerechnet, dass die Terroristen bereits einen zweiten Angriff als Reaktion auf unseren Vergeltungsschlag gegen Afghanistan geplant haben. Da sich im Oktober nichts ereignet hat, ist jetzt mit einem möglichen Anschlag am amerikanischen Familienfeiertag "Thanksgiving" zu rechnen. Meiden Sie daher an diesem Tag lieber Paraden und größere Sportveranstaltungen!

      Andererseits würde uns ein weiteres Attentat nicht mehr völlig unvorbereitet treffen. Mittlerweile ist die USA in höchste Alarmbereitschaft versetzt und die Durchführung eines Angriffs sollte sich jetzt um einiges schwieriger gestalten. Sollte es tatsächlich eine zweite Anschlagsreihe und in Folge dessen eine kurze Panik am Markt geben, wäre dies in unseren Augen der richtige Zeitpunkt, um noch AGGRESSIVER EINZUSTEIGEN. Thanksgiving ist in diesem Jahr übrigens am Donnerstag, den 22. November.

      (...)

      Zusammenfassung

      Die Struktur dieser RALLYE hat uns überzeugt und wir raten allen Anlegern zur vollen Investition – mit besonderer Betonung auf die aggressiveren Sektoren in Ihrem Portfolio.

      Sollten Sie immer noch mit Bargeld an der Seitenlinie warten, könnte es ratsamer sein, zuerst die für Ende November erwarteten Kursrückgänge abzuwarten, bevor sie erneut investieren.

      Wir erwarten nach wie vor eine gesunde Rallye, die BIS MÄRZ/APRIL 2002 anhalten wird.

      © 12.11.2001 www.stock-world.de [1]
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 09:43:23
      Beitrag Nr. 117 ()
      Houston (vwd), 14.11.01, US-PRODUKTIVITÄTSWACHSTUM

      Der Präsident der US-Notenbank Federal Reserve, Alan Greenspan, erwartet langfristig weiterhin einen HOHEN ANSTIEG DER PRODUKTIVITÄT DER US-WIRTSCHAFT.

      "Die langfristigen Aussichten für das Produktivitätswachstum sind grundsätzlich unverändert geblieben", sagte Greenspan in der Nacht zum Mittwoch in Houston.

      Das Wachstum der Produktivität außerhalb der Landwirtschaft betrug im dritten Quartal 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, was der Notenbankpräsident vorrangig auf den Einsatz neuer Technologien zurückführte.

      Der Wert sei höher ausgefallen, als es die Fed anhand ihrer Modelle habe erwarten können. Die weiteren Aussichten schätzte Greenspan als "extrem gut" ein.
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 11:49:14
      Beitrag Nr. 118 ()
      Die Produktivität dürfte auch bedingt durch die vielen Entlassungen gestiegen sein.
      Wer Angst um seinen Job hat, der arbeitet schneller und macht weniger krank.

      Greenspan muss Otimismus an den Tag legen, sonst müßte er ja seine eigene Zinspolitik in Frage stellen.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 15:11:39
      Beitrag Nr. 119 ()
      Dr. Hans-Dieter Schulz, 14.11.01

      Anleihenhausse in den USA
      Im Oktober 2001 verbuchte die Automobilbranche die zweithöchste Absatzzahl in ihrer Geschichte. Die von zahlreichen Ökonomen gehegten Befürchtungen, dass die Terroranschläge des 11. September zu einer drastischen Einschränkung der Nachfrage seitens der amerikanischen Konsumenten führen würde, scheinen sich auf den ersten Blick nicht zu bestätigen. Der Automobilabsatz gilt als stellvertretender Indikator für die Kauflust der privaten Haushalte. Also alles im Lot und die Rezession schon vorüber?

      Auf den zweiten Blick freilich muss man erkennen, dass die Umsatzausweitung des vergangenen Monats in den USA nur durch enorme Rabatte der Automobilhersteller zustande kam. Um die vollen Halden zu leeren, bot man Autokäufern neben Rabatten günstige Finanzierungen mit Effektivverzinsungen um Null Prozent. Das scheinbar so günstige Absatzwachstum kam unter sinkenden Preisen zustande. Dieser kleine Unterschied bei den Preisen hat für die Beurteilung der US-Wirtschaft weitreichende Folgen.

      Seit 1984 sinken die realen (also inflationsbereinigten) Preise für Rohstoffe. Solange sich die produzierenden Unternehmen einer robusten Nachfrage gegenübersahen, konnten sie deshalb ihre Gewinnmarge erhöhen.
      Nun könnte der Punkt gekommen sein, ab dem die privaten Haushalte mit den produzierenden Unternehmen das gleiche Spiel des Wartens auf fallende Preise spielen, das diese teilweise mit den Rohstoffproduzenten trieben. Während letztere zur Ausweitung ihres Angebotes neue Kapazitäten aufbauten, wuchs die Nachfrage nicht oder nur schleppend. Ein Rückgang der jeweiligen Preise war die Folge, wie etwa der Reuters Index für Britische Rohstoffpreise dokumentiert.



      Von Anfang der Achtziger Jahre bis heute haben sich Rohstoffe um ein Drittel verbilligt. Bereinigt man den Index um die Inflationsrate, so ergibt sich eine reale Verbilligung um weitere 50 Prozent. Die Psychologie der Deflation, die sich in einem Umfeld sinkender Preise aufbaut, ist folgende: Sowohl Endverbraucher als auch Unternehmen verschieben Kauf- und Investitionsentscheidungen in die Zukunft, da sie erwarten, dass sich der Trend sinkender Preise fortsetzt. Indem sie sich so verhalten, erfüllt sich ihre Erwartung von selbst.

      In Japan geistert seit nunmehr zehn Jahren das Gespenst der Deflation durch die Wirtschaft. Was war dort geschehen? Bis zum Beginn der Neunziger Jahre wurden im wichtigsten Produktionszweig und Exportmotor, der Automobilbranche, die Kapazitäten erweitert. Dennoch erreichte die Produktion 1991 mit 13 Millionen Fahrzeugen pro Jahr ihr Maximum und verringerte sich seither stetig, bis auf rund 10 Millionen heute.
      Die Nachfrage konnte mit dem Wachstum des Angebots nicht Schritt halten. Man hatte irrtümlicherweise die Zuwachsraten von 3 bis 5 Prozent p.a. fortgeschrieben und daher übermäßig in Produktionsanlagen investiert, die niemals voll genutzt wurden. Verkrustete Strukturen, eine vergleichsweise hohe Anzahl an Rentnern und die japanische Verschleppungsmentalität machte das Depressionsszenario komplett.

      Kein Wunder also, dass Greenspan und die amerikanische Regierung mit aller Macht "den Anfängen wehren". Sie steuern so vehement gegen die bisher nur in einzelnen Branchen fühlbare Spirale der sinkenden Preise an, dass manche Beobachter schon gegen Ende nächsten Jahres wieder erste Überhitzerscheinungen befürchten. Doch angesichts der enormen Geschwindigkeit, mit der US-amerikanische Unternehmen in den vergangenen 12 Monaten quer durch alle Branchen Massenentlassungen durchführten, kann eine langanhaltende Rezession nicht ausgeschlossen werden. Tief sitzt die Angst vor einem rapiden Niedergang der Wirtschaft wie 1929, als die Deflation Börsenkurse und Konjunktur in einen Abwärtsstrudel riss, der bis zu 25 Prozent der Erwerbstätigen ihren Job kostete.

      Den Konsum hoch halten

      Die Maxime muss daher lauten, den Konsum unbedingt hoch zu halten. Zum einen bietet sich die Möglichkeit staatlicher Konjunkturprogramme, ganz im Sinne des britischen Ökonomen J.M. Keynes. Seit den Terroranschlägen Anfang September wurden bereits Konjunkturhilfen in dreistelliger Milliardenhöhe bewilligt.

      Zum anderen gilt es, die psychisch angeschlagenen Konsumenten dazu zu bringen, unbesorgt wie eh und je zu konsumieren. Die Verunsicherung der amerikanischen Verbraucher kommt von zwei Seiten. Der Aktienmarkt, der im Boom die kaufkräftigen Amerikaner wohlhabend gemacht hat, hat diesen in den letzten beiden Jahren starke Kursverluste beschert. Seit dem Hoch im März 2000 wurden zwischen fünf und sieben Billionen Dollar an Börsenwert vernichtet. Der viel diskutierte Wohlstandseffekt kehrte sich zumindest für die, die zu spät kamen, in einen "Armutseffekt" um.

      Kein Wunder also, dass bis hin zu fragwürdigen Tricks nichts unversucht bleibt, den Aktienmarkt soweit es geht zu stützen. Eine nachhaltige Trendwende sollten Anleger jedoch bei einem durchschnittlichen Kurs/Gewinn-Verhältnis der im S&P 500-Index gelisteten Aktien nicht erwarten. Es liegt nahe dem Allzeithoch bei ca. 38 *. Daher scheint bestenfalls eine Seitwärtsbewegung des Aktienmarktes realistisch.

      Die zweite Quelle der Verunsicherung für den Verbraucher ist die hohe Privatverschuldung, die seit Jahrzehnten stetig wächst und im Mittel rund einem Nettojahreseinkommen pro Arbeitnehmer entspricht. Sollten die Amerikaner nun ernsthaft mit dem Sparen beginnen, wird die Wirtschaft nachhaltig belastet.

      Da auch die zehnte Senkung der kurzfristigen Zinsen noch keine Trendwende in den Konjunkturfrühindikatoren zur Folge hatte, griff die Regierung nun auch direkt in das Zinsgefüge am "langen Ende" ein, wo sich die Rendite allein aus Angebot und Nachfrage ergibt. Das US-Schatzamt verkündete, keine neuen 30-jährigen Anleihen zu begeben. Es entstand eine regelrechte Kaufpanik bei US-Staatsanleihen, die die 10-jährigen Bonds nach oben und damit die Rendite nach unten katapultierte. Sie sank binnen weniger Tage um einen halben Prozentpunkt.



      Über den Umweg steigender Anleihekurse wurde einerseits erreicht, dass Aktien im Vergleich zu den Festverzinslichen attraktiver werden. Andererseits können sich die US-Privathaushalte angesichts sinkender Zinsen billiger refinanzieren. Dass dieses Angebot angenommen wird, zeigt die schubartige Nachfrageausweitung bei den Hypotheken seit Oktober. Durch die zukünftig niedrigeren Zinsdienste bei den Verbrauchern (und den nicht minder verschuldeten Unternehmen) erhofft man sich eine Wiederbelebung des Konsums. Wie stark dieser bereits eingeschlafen ist, zeigt eine aktuelle Studie der University of Michigan, nach der nur ein Fünftel der von der Bush-Regierung Anfang des Jahres erwirkten Steuergutschriften zum Konsum verwendet wurde. Vier Fünftel des im Vorfeld weltweit gelobten Steuergeschenks werden nur indirekt als Nachfrage wirksam, da es die Haushalte vorzogen, Schulden zu tilgen.

      Sollte sich der Konsum nicht deutlich beleben, können Anleger immerhin mit dem Trend zur Anleihe Geld verdienen. Je mehr aus dem Aktienmarkt fliehen, desto höher klettern die Anleihekurse.

      Ob es in den USA tatsächlich zu einer anhaltenden Rezession kommt, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Noch zeigen die Frühindikatoren jedenfalls unverändert nach unten. Neben den Analogien zum traurigen Beispiel Japan, wo derzeit die vierte Rezession innerhalb einer Dekade zuschlägt, zeigen sich aber auch erhebliche Unterschiede.
      Erstens kann man weder der FED noch der US-Regierung vorwerfen, allzu lange die Hände in den Schoß gelegt zu haben. Ein zweites stichhaltiges Argument, das gegen ein Abgleiten der USA in eine Phase der Depression spricht, ist der für die "ängstlichen Europäer" mitunter nur schwer nachvollziehbare pragmatischen Optimismus der US-Bevölkerung. Börsenkurse und Konjunkturentwicklung sind aber immer auch Spiegel der Mentalität und Psychologie der Marktteilnehmer. Was diesen Punkt betrifft, sind keine Parallelen zwischen den USA und Japan erkennbar.

      Dr. H.D. Schulz/Felix Pieplow
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 21:20:36
      Beitrag Nr. 120 ()
      US/NABE-Umfrage: KONJUNKTURELLE SCHWÄCHE IM APRIL 2002 BEENDET

      Washington (vwd) - Führende US-Ökonomen rechnen mit einer SCHNELLEN ERHOLUNG der Wirtschaft ihres Landes. Nach einer am Mittwoch vorgelegten Umfrage der National Association for Business Economics (NABE) unter 33 ihrer Mitglieder gehen 81 Prozent der Befragten bis spätestens April kommenden Jahres von einem Ende der Schwächephase der US-Wirtschaft aus. Danach werde die Konjunktur zunehmend an Fahrt gewinnen und für das 4: QUARTAL 2002 sei wieder mit einer WACHSTUMSRATE VON 4 PROZENT zu rechnen. "Die durch die Anschläge vom 11. September ausgelöste Rezession wird kurz und nicht tief greifend sein", sagte NABE-Präsident Harvey Rosenblum.

      Für diese vergleichsweise schnelle Erholung seien sowohl die prompten Zinsschritte der US-Notenbank als auch die Steuersenkungen der Regierung verantwortlich. Die Median-Prognose für das vierte Quartal beläuft sich der Umfrage zufolge auf ein Minus von (annualisiert) zwei Prozent. Die Umfrage von Anfang September - vor den Terroranschlägen - hatte für das letzte Quartal 2001 noch ein Wachstum von 2,3 Prozent prognostiziert. Für 2002 waren die Befragten seinerzeit von einer im Jahresverlauf nur leicht steigenden Wachstumsrate von bis zu 3,4 Prozent in den letzten drei Monaten des kommenden Jahres ausgegangen.

      Der aktuellen Erhebung zufolge erwarten die Befragten in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen der US-Notenbank um insgesamt 25 Basispunkte. Der Zinssatz für dreimonatige Staatsanleihen dürfte demnach bis zum März 2002 auf 1,8 Prozent sinken. Für die Verbraucherpreise wird im kommenden Jahr mit einem jahresdurchschnittlichen Anstieg von zwei Prozent gerechnet. Bei der vor den Anschlägen durchgeführten Umfrage waren die Teilnehmer mehrheitlich noch von einer Inflationsrate in Höhe von 2,5 Prozent für 2002 ausgegangen.

      vwd/14.11.01
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 22:08:50
      Beitrag Nr. 121 ()
      Mittwoch 14. November 2001, 11:40 Uhr
      Wirtschaftsweise: DEUTLICHER KONJUNKTURELLER EINFLUSS DER USA

      Berlin (Reuters) - Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat einen WACHSENDEN EINFLUSS DER US-KONJUNKTUR AUF DIE WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND festgestellt.

      NEGATIVE IMPULSE zeigten sich dabei DEUTLICHER als positive, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresgutachten: Die Verlangsamung der wirtschaftlichen Expansion in den Vereinigten Staaten um rund drei Prozentpunkte führe alleine 2001 zu einem Rückgang der deutschen Zuwachsrate des Bruttoinlandproduktes (BIP) von knapp einem Prozentpunkt (...)

      Die fünf Sachverständigen rechnen für das kommende Jahr mit einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,7 Prozent. Das Wachstum in diesem Jahr beträgt nach Einschätzung des Gremiums lediglich 0,6 Prozent.
      Die Bundesregierung prognostiziert für 2001 ein Wachstum von 0,75 und für 2002 von 1,25 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 09:37:10
      Beitrag Nr. 122 ()
      New York City - 2. November 2001 -

      Das Verbrauchervertrauen fiel erst kürzlich auf ein neues 5-Jahres-Tief. Der Abschwung im verarbeitenden Gewerbe hält weiter an - der Einkaufsmanagerindex der Industrie sank auf den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Gleichzeitig schrumpfte die US-Wirtschaft im dritten Quartal des laufenden Kalenderjahres erstmals seit 1993. Das bedeutet sinkende Gewinne oder sogar Verluste für die Mehrzahl der Unternehmen. Aber nach all den schlechten Nachrichten stiegen die Aktien. Was geht da vor sich?

      Sinkende Zinsen - Treibstoff für die Konjunktur

      In einer normal funktionierenden Wirtschaft gibt es nichts Effektiveres als sinkende Zinsen - vor allem wenn die kurzfristigen und die langfristigen Zinsen im Gleichschritt fallen. Die 30-jährigen Staatspapiere schossen vor einigen Tagen nach oben (die Renditen brachen ein) und verbuchten den größten Gewinn innerhalb von zwei Handelstagen seit dem Oktober-Crash 1987. Die Pläne der US-Regierung, die Ausgabe von 30-jährigen Staatsanleihen einzustellen, war der Auslöser des Kursfeuerwerks.



      Seit 1980 gab es fünf überschneidungsfreie Zeiträume, in denen die Renditen der 3-Monats-Papiere und der 30-jährigen Anleihen um mehr als 100 Basispunkte fielen. In diesen Perioden legte der S&P-500-Index viermal zwischen 28 und 45 Prozent an Wert zu. Seit November dieses Jahres - dem fünften Zeitabschnitt in dem die Prämisse erfüllt ist - fiel der Index 24 Prozent. Vielleicht erklärt das die jüngste Kursrallye. Der Einfluss fallender Zinssätze kann nicht ewig ignoriert werden.

      Quelle: the-viewpoint.com
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 14:26:32
      Beitrag Nr. 123 ()
      Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR), 14.11.01

      Zusammenfassung 15.20 Uhr

      Berlin (vwd) - Das Schlimmste dürfte im Lauf des nächsten Jahres überstanden sein, wenn nicht die angespannte politische Lage eskaliert. Auf diese Formel lässt sich das am Mittwoch veröffentlichte Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) bringen. Angesichts der aktuellen Unsicherheit von Prognosen haben die Experten ihrem Positivszenario - das sie für wahscheinlicher halten - ein entsprechend zurückhaltender formuliertes Alternativszenario gegenüber gestellt. Die Arbeit der Bundesregierung wurde je nach Politikfeld unterschiedlich beurteilt. Kräftige Kritik musste sich dagegen die EZB gefallen lassen.

      Das Gremium geht davon aus, dass der Tiefpunkt der deutschen Konjunktur "im nächsten Jahr durchschritten" wird. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird demnach in diesem Jahr um 0,6 Prozent 2001 und 2002 um 0,7 Prozent steigen. Die Fachleute sagen der Bundesrepublik einen Verbraucherpreisanstieg von 2,5 bzw 1,5 Prozent und eine Arbeitslosenquote von 9,4 respektive 9,7 Prozent voraus. Für das laufende Jahr sieht der SVR 3,852 Millionen und für das kommende 3,961 Millionen Menschen ohne Job. Den
      Vereinigten Staaten sagt das Gremium eine BIP-Steigerung von 1,1 Prozent für 2001 voraus und von 2,3 Prozent für das kommende Jahr.

      Prognosen aktuell besonders schwer - Grundtenor positiv

      Die Sachverständigen erklärten, dass die Konjunkturprognose in diesem Jahr "in einem über das übliche hinausgehenden Maß unsicher" erscheine. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den USA halten sie angesichts der aktuellen Sicherheitslage für nur schwer einzuschätzen. Deshalb veröffentlichten die fünf Weisen für 2002 zwei Szenarien: eine optimistischere Basisprognose, der sie eine hohe Wahrscheinlichkeit attestieren, und ein pessimistischeres Szenario.

      Diesem liegt der nach Auffassung des SVR wenig wahrscheinlichen Fall zu Grunde, dass sich die US-Wirtschaft 2002 nicht erholt. Allerdings sprächen historische Erfahrungen und die Entwicklung an den Aktienmärkten für ein Durchschreiten der Talsohle in den Vereinigten Staaten im ersten Halbjahr 2002.

      "Einer allmählichen Verbesserung der konjunkturellen Entwicklung im Verlauf des nächsten Jahres messen wir die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit bei", heißt es in diesem Zusammenhang. Demnach hätten die Terrorangriffe nur temporäre Effekte auf die Wirtschaftsentwicklung. In der Basisprognose halten sie eine leichte Erholung der deutschen Wirtschaft im nächsten Jahr aber für "viel wahrscheinlicher" als eine Stagnation oder weitere
      Verschlechterung, da sich die weltwirtschaftlichen Aussichten verbesserten und die inländischen Impulse verstärkten.

      Deutschland dürfte wieder an Fahrt gewinnen

      "Ausgehend von einer leichten Rezession im zweiten Halbjahr dieses Jahres gewinnt die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wieder an Fahrt", sagen die Sachverständigen voraus. In der derzeitigen Situation sehen sie keine Notwendigkeit für ein Konjunkturprogramm. Vielmehr überwiegen nach ihrer Überzeugung die größtenteils in der Zukunft liegenden Gefahren einer aktivistischen Wirtschaftspolitik.

      Die deutsche Defizitquote setzen die Sachverständigen für 2001 mit 2,5 BIP-Prozent und für 2002 mit 2,3 Prozent an. Angesichts sinkender Einnahmen infolge der Steuerreform und
      konjunkturbedingter Mehrausgaben sei es der Finanzpolitik 2001 schwer gefallen, ihren Konsolidierungskurs fortzusetzen. Eine Entwicklung, die die Sachverständigen offensichtlich begrüßen: "Ein starres Festhalten an dem im deutschen Stabilitätsprogramm festgeschriebenen Konsolidierungspfad hätte die schwierige Konjunkturlage weiter verschärft."

      Schlechte Noten in der Arbeitsmarktpolitik

      Deutliche Kritik mussten sich Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seine Mannschaft für ihre Beschäftigungspolitik gefallen lassen. "Dringlichster Handlungsbedarf besteht nach wie vor beim institutionellen Regelwerk des Arbeitsmarktes". Die Arbeitsmarktlage sei weiterhin "kritisch". Die hohe Arbeitslosigkeit bleibe die "gravierendste Zielverfehlung der
      Wirtschaftspolitik" der Bundesregierung.

      Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bezeichnen die Gutachter gerade unter Einbeziehung der verdeckten Arbeitslosigkeit als "katastrophal". Die Wirtschaftsweisen sprechen sich neben anderem für eine weitere Flexibilisierung der Tarifverträge und die Fortführung einer beschäftigungsorientierten Lohnpolitik aus. "Damit die Früchte der Lohnzurückhaltung in Form höherer Beschäftigung geerntet werden können, ist eine Fortsetzung der moderaten Tariflohnpolitik notwendig.

      EZB ist ihrer Verantwortung gerecht geworden

      Zwar erkannten die Sachverständigen an, dass die Europäische Zentralbak ihrer stabilitätspolitischen Verantwortung gerecht geworden sei. "Inflationsgefahren bestehen nicht", heißt es in dem Jahresgutachten. Einer kurzsichtigen konjunkturzentrierten Geldpolitik hätten sich die Notenbanker zu Recht versagt. Die Inflationsrate sehen die fünf Weisen 2001 im Euroraum bei 2,7 Prozent und 2002 bei 1,8 Prozent. Das BIP des Euroraumes dürfte dieses Jahr um 1,6 Prozent und 2002 um 1,5 Prozent steigen.

      Kritisiert wird die EZB von den fünf Weisen allerdings wegen ihrer Kommunikationspolitik. Der durch ihre Zwei-Säulen-Strategie implizierte erhöhte Ermessensspielraum stelle hohe Anforderungen an die Kommunikationsstrategie: "Nur mit einer auf nachvollziehbaren Regeln beruhenden geldpolitischen Strategie, die der Notenbank einen selbstdisziplinierenden Begründungszwang auferlegt, vermag die junge Zentralbank rasch eine stabilitätspolitische Reputation aufzubauen und den Erwartungen der Martktteilnehmer Führung zu geben", begründen sie ihre Haltung.

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      Das Gutachten ist abrufbar unter:
      http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 18:01:12
      Beitrag Nr. 124 ()
      welt.de, 15.11.01

      Amerika bestimmt die Konjunkturentwicklung

      Analyse

      Von Stefan von Borstel

      Chancen auf einen "höheren Wachstumspfad", einen "soliden Aufschwung", ein Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent - das hatten die fünf Weisen in ihrem letzten Gutachten für das Jahr 2001 vorhergesagt. Und damit komplett daneben gelegen, wie so viele andere Konjunkturforscher auch. In diesem Jahr sind die Sachverständigen zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weitaus vorsichtiger. Nur 0,6 Prozent Wachstum erwarten sie für 2001, im nächsten Jahr gerade einmal 0,7 Prozent - wenn es denn gut geht.

      Auch Rezession ist möglich

      Es könnte auch schlimmer kommen, das verhehlt das Gutachten nicht. Zu dem optimistischen, als "wahrscheinlich" bezeichneten Szenario stellen die fünf Weisen ein pessimistisches Szenario. Danach ist auch eine Rezession, wenn auch nur eine leichte, in Deutschland im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte dann um einen halben Prozentpunkt schrumpfen.

      DER SCHLÜSSEL FÜR DIE KONJUNKTURENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND UND IN EUROPA LIEGT IN AMERIKA. Erholt sich die US-Wirtschaft im nächsten Jahr, und entfalten die zehn Zinssenkungen der US-Notenbank und die Steuersenkungen des US-Präsidenten endlich ihre Wirkung, könnte es auch hier zu Lande mit der Wirtschaft wieder Berg auf gehen. Doch was wäre, wenn die Verbraucher und Investoren in den USA, nicht zuletzt durch die Terroranschläge des 11. September und ihre Folgen, zutiefst verunsichert sind? Wenn die Amerikaner sparen, statt zu konsumieren? Die konjunkturelle Wende in den USA bliebe dann aus, der Investitionsstandort Amerika verlöre an Attraktivität, im schlimmsten Fall könnte der Dollar abrupt abwerten. Die Folgen für die Weltwirtschaft, gerade auch für den Exportvizeweltmeister Deutschland, wären fatal. Drei Prozentpunkte weniger Wachstum in den USA kosten Deutschland ein Prozent BIP-Zuwachs.

      Ausdrücklich unterstreichen die fünf Weisen in ihrem Gutachten die enge Verflechtung der deutschen mit der amerikanischen Konjunktur. Damit räumen sie endgültig mit der hoffnungsvollen These auf, dank des europäischen Binnenmarktes und der gemeinsamen Währung könne sich Europa von der Konjunkturentwicklung in Amerika abkoppeln.

      Das Gegenteil ist der Fall: Der Konjunkturverbund ist in den 90er Jahren noch stärker geworden. Nicht zuletzt auch auf Grund des rasanten technischen Fortschritts sind die Kontinente enger aneinander gerückt, überträgt sich die Stimmung in Unternehmen, bei Verbrauchern und an den Finanzmärkten von einer Seite des Atlantiks rasch auf die andere. Trotz der vergleichsweise geringen direkten Handelsverflechtungen zwischen Europa und Amerika - nur neun Prozent der europäischen Exporte gehen in die USA - hat der Abschwung der US-Wirtschaft rasch auch die europäische Wirtschaft nach unten gezogen. Eine wichtige Rolle spielten dabei die multinationalen Unternehmen. Läuft das Geschäft in den USA schlecht, brechen dort die Gewinne ein, investieren multinationale Konzerne auch in Europa weniger. Ein wichtiger Transmissionsriemen sind auch die Finanzmärkte: Kursverluste an der Wall Street dämpfen auch Europas Börsen, verschlechtern die Stimmung der europäischen Aktienbesitzer und die Finanzierungsmöglichkeiten dort notierter Unternehmen. Die Hoffnung, die Europäer könnten auf einer "Insel der Seligen" allen Stürmen der Weltwirtschaft trotzen, ist damit Illusion.

      Risiko Weltpolitik

      Das pessimistische Szenario einer weiteren Konjunkturabschwächung in Amerika, das die fünf Weisen in ihrem Gutachten entwerfen, beschreibt dabei noch nicht einmal den "worst case" für die Weltkonjunktur. Die größten Risiken gehen von der weltpolitischen Lage aus. So unterstellt das Jahresgutachten, dass sich die kriegerischen Auseinandersetzungen in Afghanistan nicht auf andere Staaten ausweiten und der Ölpreis stabil bleibt. Und falls sich der 11. September wiederholen würde, falls es zu neuen Terroranschlägen in Amerika oder auch Europa kommen würde, wären die Prognosen des Jahresgutachtens hinfällig.
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 19:50:28
      Beitrag Nr. 125 ()
      EIN WEITERES KONJUNKTURPROGRAMM: Der einbrechende Ölpreis.

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      15.11.01: Ölpreis bricht weltweit deutlich ein

      US Trackbox - Godmode-Trader.de

      Aktuell wird nach dem "Light Sweet Crude Oil" Future ein Barrel Öl auf 17,65 US $ gefixt. Nach dem gestrigen Absturz ein weiteres Minus von über 10 %.



      Anbei der langfristige Monatschart vom Rohöl Future seit 1988.

      Avatar
      schrieb am 17.11.01 09:47:26
      Beitrag Nr. 126 ()
      Thema: Börsen-Entwicklung und LEERVERKÄUFE:
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      "Big Boys" and the Art of Shortselling

      Kapitalstarke Marktteilnehmer oft mit Insider- und Hintergrundwissen ausgestattet, gelten als diejenigen Teilnehmer im Markt, die vornehmlich die Kurse bewegen und am meisten Profit generieren können. Kleinanleger hingegen mit wenig Hintergrundwissen, - viele meinen, sie hätten das Wissen, haben es tatsächlich aber nicht -, und stark emotionsgetriebenem Anlageverhalten, gelten als das "Kanonenfutter". Dies ist zugegebenermaßen pauschalisierend formuliert. Durch diese Polarisierung soll aber die Aussage, die dahinter steht, unterstrichen werden. Im Folgenden ein Abgleich der Chartverläufe von Nasdaq Composite und DOW Jones mit den Konstellationen der shortpositionierten Markteilnehmern, wobei die shortpositionierten Markteilnehmer in 3 Gruppen unterteilt werden: Laien, Members (Börsenmitglieder), Spezialisten. Das "Smart Money" oder die "Big Boys" ist/sind den beiden letztgenannten Gruppen zuzuordnen. Laien sind die Kleinanleger.

      Zunächst die Liniencharts von Nasdaq und DOW. Mitte bis Ende September 2001 wurden die absoluten Tiefststände erreicht. In den Charts ist der Bereich der Tiefststände mit dem blauen X markiert.





      Anbei nun eine grafische Darstellung des Anteils der shortpositionierten Kleinanleger. Mitte September stieg der Prozentsatz der Kleinanleger, die Aktien in Erwartung weiter einbrechender Kurse leergekauft (geshortet) hatten, auf ein Rekordniveau an! Die Stelle ist im Chart ebenfalls markiert. D.h., daß Kleinanleger im Bereich der Tiefststände der Indizes shorteten. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an die Stimmung etwa in den Aktienforen, in denen "Crashpropheten" die Runde machten. Viele von ihnen haben bis heute noch nicht begriffen, was sich an den Märkten tatsächlich abgespielt hat und predigen Tag für Tag aufs neue stereotyp den bevorstehenden "Crash" bzw. beginnen langsam einfach ihre zuvor getätigten Crashprophezeiungen zu "vergessen".



      Im Folgenden nun die grafischen Darstellungen der shortpositionierten "Big Boys". Wie unschwer zu erkennen ist, zeigen Members (Börsenmitglieder) und Spezialisten im Vergleich zu den Laien Mitte September genau das umgekehrte Anlageverhalten. Mitte September fiel der Anteil derjenigen Members und Spezialisten, die Shortpositionen eingingen auf ein Rekordtief. Während die Kleinanleger, wie im obigen Chart gesehen, massiv shorteten, nutzen die "Big Boys" diese Situation, um Shortpositionen abzubauen.





      Der Kursanstieg in den Indizes wird bzw. wurde zu einem nicht unerheblichen Anteil auch von Kleinanlegern getragen, die aus ihren zuvor eingegangenen Shortpositionen "gesqueezed" wurden.
      Kleinanleger gehören also nicht nur zu den Verlierern des schier endlosen Kursverfalls, sondern auch zu den Verlierern während des seit Wochen laufenden Kursanstiegs.


      Abschließend muß darauf hingewiesen werden, daß die Charts eine eingeschränkte Aussagekraft haben. Die Korrelation ist nicht immer eindeutig, weil über die Derivatemärkte eingegangene Shortpositionen hier natürlich nicht berücksichtigt sind.

      © Godmode-Trader.de, 17.11.01
      Avatar
      schrieb am 17.11.01 15:39:07
      Beitrag Nr. 127 ()
      Elaine Garzarelli


      Kommentar vom 16.11.2001

      Vergessen Sie den Bärenmarkt

      Stand: 14. November 2001:

      Dow Jones 9.823,26
      S&P 500 1.141,08
      Nasdaq 1.903,07
      T-Bills – 3 Monate 1,83 Prozent
      Anleihen (10 Jahre) 4,51 Prozent

      Indikatorenmodell weiter positiv

      Seit Erreichen seines zyklischen Bodens am 21. September ist der S&P 500 um 18 Prozent gestiegen. Überraschenderweise erwarten einige Analysten jetzt jedoch ein neues Antesten der Tiefen. Unser 14-Indikatoren-Modell deutet mit einem Gesamtwert von 74,4 Prozent hingegen nach wie vor auf einen anhaltenden Aufwärtstrend hin. Kleinere Korrekturen stellen für uns gute Kaufgelegenheiten dar. Ein Wert unseres Modells von unter 30 Prozent würde einen zyklischen Bärenmarkt signalisieren – dazu wird es unserer Ansicht nach in absehbarer Zeit allerdings nicht kommen.

      In der Regel wird in den letzten drei Monaten einer Rezession an der Börse ein Plus von rund 25 Prozent verzeichnet, in den ersten sieben Monaten der Erholungsphase dann ein weiterer Zuwachs von durchschnittlich 20 Prozent. Die Frage lautet jetzt, wann diese drei letzten Monate der Rezession zeitlich einzuordnen sind. Wir glauben, dass sich in Kürze ein Boden bilden wird, denn der Beginn der Rezession lässt sich in etwa zu Beginn dieses Jahres festmachen.

      Diesen Monat wollen wir einmal genauer die so genannten Zyklus-Indikatoren in unserem Modell betrachten, die mehr als 20 Prozent des Gesamtwertes ausmachen. Sie messen die Veränderungen des Momentums der Gewinne und wirtschaftlichen Variablen auf Jahresbasis, die die zeitliche Entwicklung der Hochs und Tiefs des Marktes bestimmen. Momentan liegen diese Indikatoren im bullischen Bereich, da wir sie in der Regel ein bis zwei Quartale, bevor sie ihre schlechtesten, manchmal auch negativen, Wachstumswerte erreichen, heraufstufen.

      Momentan gehen wir davon aus, dass der Boden für das Momentum der wirtschaftlichen Aktivität, genauer gesagt der Industrieproduktion, im letzten Quartal dieses Jahres erreicht wird. Die schlechteste Gewinnsaison im Vergleich zu früheren Ergebnissen haben wir wahrscheinlich bereits im dritten Quartal gesehen – in diesem Zeitraum fiel der operative Gewinn pro Aktie um 40 bis 50 Prozent. Herabstufen werden wir die Indikatoren erst dann, wenn abzusehen ist, dass Rekordwachstumsraten bei Industrieproduktion und Gewinnen nur noch ein oder zwei Quartale entfernt sind.

      Wie Business Week vor kurzem berichtete, sind die Gewinne der 900 verfolgten Firmen im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 55 Prozent gefallen. Auf die Höhe der Aktienkurse werden sich derartige Nachrichten jedoch nicht auswirken, da die Anleger die schlechten Gewinne des letzten Quartals bereits eingepreist haben. Wir gehen davon aus, dass der operative Gewinn des S&P 500 auch in den kommenden Quartalen sinken wird, wenn auch weniger stark als bisher. Ab der zweiten Hälfte 2002 wird sich die höhere Produktivität auf die Gewinnmargen der Unternehmen auswirken und die Gewinne werden wieder steigen.

      Bären vs. Bullen

      Der Chefstratege eines großen Unternehmens hatte in einem Artikel der New York Times erklärt, bis zum nächsten Frühjahr erwarte er einen Einbruch des S&P 500 bis auf 800 Punkte. Vom gegenwärtigen Stand bei 1.136 Punkten entspräche dies einem Rückgang um 30 Prozent. Im vergangenen Jahr war dieser Kollege einer der wenigen, die unseren bärischen Standpunkt teilten. Sein prophezeites Blutbad aber übersteigt momentan unsere Vorstellungskraft: Schließlich ist die Notenbank freundlich gestimmt, die Zinssätze sind extrem niedrig, der S&P 500 weist eine bessere Bewertung auf, die Regierung hat steuerpolitische Anreize beschlossen, die niedrige Inflationsrate wird voraussichtlich noch weiter sinken und bereits jetzt zeichnet sich eine drastische Veränderung des operativen Gewinns im S&P 500 ab.

      Woher rührt also dieser Pessimismus? Der Stratege verweist auf zwei Indikatoren: Zum einen auf die Entwicklung der Rohstoffpreise, die Aufschluss über kurzfristige Gewinntrends geben, zum anderen auf die Höhe der Investitionsausgaben für neue Technologien. Fallen beide Indikatoren, weist dies auf einen Rückgang der Gewinne und folglich auch der Kurse hin. Ein Anstieg hingegen ist einem bullischen Signal gleichzusetzen.

      Nach einer Analyse der Indikatoren in Form eines historischen Vergleichs haben wir jedoch eine andere Schlussfolgerung gezogen: In 70 Prozent aller Fälle waren Rohstoffpreise und Investitionsausgaben auch noch Monate nach einer Bodenbildung des S&P 500 im Rahmen einer Rezession rückläufig. Die Anleger also, die einen Aufwärtstrend bei ausnahmslos allen Indikatoren abwarteten, verpassten folglich den Zeitpunkt, zu dem der Markt nach oben drehte. Bis auch Rohstoffpreise und Investitionsausgaben einen Einstieg nahe legten, waren auf den zyklischen Bullenmärkten teilweise bereits Kursanstiege von 30 Prozent verzeichnet worden.

      Denn auch hier wurden künftige Veränderungen wie die absehbare Verbesserung der Indikatoren bereits wieder zu einem früheren Zeitpunkt durch (in diesem Fall) steigende Aktienkurse vorweggenommen – ein an der Börse weit verbreiteter Mechanismus. Eine Verbesserung der genannten Faktoren sollte also besser als Bestätigung des vollzogenen Marktumschwungs statt als Hinweis auf das bevorstehende Ereignis interpretiert werden.

      Wirtschaftlicher Ausblick

      Ungewöhnlich an diesem Zyklus ist der hohe Prozentsatz des verfügbaren persönlichen Einkommens, der auf Ratenkäufe entfällt. Zu Beginn der Phasen wirtschaftlicher Erholung in den Jahren 1971, 1975 und 1983 lag dieser Prozentsatz bei unter 16. 1991 vollzog sich die Erholung etwas langsamer, damals wurden über 18 Prozent verbucht. Angesichts des aktuellen Anteils von 21 Prozent rechnen wir mit einer recht holprigen Erholungsphase. Im Oktober strömten die Verbraucher allerdings wieder verstärkt in die Einkaufspassagen: Bei den Einzelhandelsumsätzen wurde ein schöner Anstieg verbucht.

      In den letzten zwei Monaten gab es einige positive Hinweise auf eine Bodenbildung der Wirtschaft im ersten Quartal 2002: Die Geldmenge M3 (der Bargeldumlauf sowie die von inländischen Nichtbanken bei hiesigen Kreditinstituten gehaltenen Sichteinlagen, Termingelder unter vier Jahren und Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist) ist gestiegen, der Ölpreis ist gefallen, die Hypothekenraten sind auf dem niedrigsten Niveau seit 30 Jahren und die Zahl der Refinanzierungen steigt, die Regierung hat ein steuerliches Anreizpaket im Wert von 100 Milliarden Dollar entworfen, das von der University of Michigan gemessene Verbrauchervertrauen ist Anfang November unerwartet gestiegen, bei den DRAM-Preisen wurde der höchste Anstieg seit sechs Monaten verbucht, die Produktivitätsrate fiel im dritten Quartal mit einem Wachstum von 2,7 Prozent besser als erwartet aus, der Dollar hat in den letzten sieben Wochen an Wert gewonnen und beim Wachstum der am Produzentenpreisindex gemessene Inflationsrate wurde ein Minus von 1,6 Prozent verbucht.

      Der FIBER-Inflationsindex

      Der FIBER-Inflationsindex wird von der Foundation for International Business and Economic Research erstellt. In der Vergangenheit war es stets so, dass die Fed eine Erhöhung der Leitzinsen angeordnet hat, wenn der Index vier oder fünf aufeinanderfolgende Male gefallen ist. Im umgekehrten Fall verhielt sich das Gremium um Greenspan in der Regel neutral oder ordnete eine Senkung der Zinsen an.

      Im Oktober ist der FIBER-Index um 3,1 Prozent auf 88,9 gefallen und zeigt sich damit seit dem Hoch im Januar fortlaufend rückläufig. Die auf das ganze Jahr berechnete Wachstumsrate liegt damit bei -16,3 Prozent – der niedrigste Wert seit 15 Jahren. Diesen Monat haben der Beschäftigtengrad, das negative Wachstum des Rohmaterialindex von -18,7 und der zehnprozentige Rückgang beim NAPM-Index des Verbands der nationalen Einkaufsmanager zum Rückgang beigetragen. Wir rechnen mit einer weiterhin niedrigen Inflationsrate und einer Verringerung des Konsumentenpreisindex von aktuell 2,6 bis auf 0,5 bis 1,0 Prozent. In der Anfangsphase einer wirtschaftlichen Erholung ist eine rückläufige Inflationsrate nicht ungewöhnlich: Die im Verhältnis zum Beschäftigtengrad steigende Produktivität bewirkt eine Verringerung der Lohnstückkosten.

      Ausblick auf den Anleihenmarkt

      Das Finanzministerium hat die Ausgabe von Anleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren eingestellt und die Zahl der Hypothekenrückzahlungen ist enorm gestiegen. In unserem Bewertungsmodell rechnen wir jedoch seit Jahren mit der 10-Jahres-Anleihe. Die Zinsen für kurzfristige Kredite sind momentan auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren und auch die Rate für langfristige Gelder fällt – der Hypothekenzins von Freddie Mac [NYSE: FRE ] beispielsweise auf unter 6,5 Prozent, was dem niedrigsten Wert seit 1971 entspricht. Die Inflationsrate wird unserer Ansicht nach weiter zurückgehen, was US-Notenbankchef Alan Greenspan möglicherweise dazu bewegen könnte, in der nächsten Sitzung am 11. Dezember eine weitere Leitzinssenkung anzukündigen. Bei unseren Modellberechnungen haben wir jedoch keine weiteren Senkungen eingeplant.

      Die Rendite für 10-Jahres-Anleihen ist von ihrem Hoch im Mai dieses Jahres bei 5,5 auf aktuell 4,51 Prozent gefallen. Unserem Modell nach könnten sich die Renditen im nächsten Jahr selbst im Falle eines weiter sinkenden Haushaltsüberschusses auf dem gegenwärtigen Niveau halten, da der Konsumentenpreisindex voraussichtlich bis auf einen Wert zwischen 0,5 bis 1,0 Prozent fällt. Wir wiederholen noch einmal, dass ein derartiger Rückgang der Inflationsrate in den Anfangsstadien einer wirtschaftlichen Erholungsphase nicht ungewöhnlich ist.

      Sektorveränderungen

      Viele Firmen, die Verbrauchsgüter wie Getränke, Kosmetika, Nahrungsmittel, Waschmittel und Tabak herstellen, werden im nächsten Jahr verglichen mit dem S&P 500 wahrscheinlich ein niedrigeres Gewinnwachstum aufweisen. Die Sektoren hingegen, die von der wirtschaftlichen Erholung profitieren, werden ebenso hohe oder höhere Gewinne als der Index vorweisen. Drei Branchen haben wir aufgrund von Kursrückgängen, die eine bessere Bewertung zur Folge hatten, von "neutral" auf "attraktiv" heraufgestuft (unsere Favoriten sind wie immer unterstrichen):

      Lebensversicherungen – Nach einem Rückgang des Gewinnwachstums von 5,4 Prozent in diesem Jahr erwarten wir für das nächste ein Plus von 20 Prozent. Daraus ergibt sich ein Outperformance-Potenzial von fünf Prozent. Die drei größten Unternehmen in dieser S&P-Gruppe sind: Metropolitan Life Insurance Company [NYSE: MET ] (28,6 Prozent der Gruppe), AFLAC Inc. [NYSE: AFL ] (18,3 Prozent) und John Hancock Financial Services [NYSE: JHF ] (15,8 Prozent).

      Sach- und Unfallversicherungen – In diesem Jahr haben wir für diese Branche einen Rückgang des Gewinnwachstums pro Aktie von 14 Prozent verbucht, für das kommende hingegen erwarten wir einen Anstieg des Überschusses von 30 Prozent. Das Outperformance-Potenzial liegt somit bei acht Prozent. Hier die drei größten Unternehmen in dieser Gruppe: Allstate Corp. [NYSE: ALL ] (29 Prozent der S&P-Gruppe), Chubb Corp. [NYSE: CB ] (13,4 Prozent) und XL Capital [NYSE: XL ] (10,7 Prozent). Unser Favorit ist MBIA Inc. [NYSE: MBI ] (acht Prozent).

      Apotheken – Die Bewertung dieses Sektors ist mit einem Outperformance-Potenzial von 25 Prozent ganz hervorragend. Für das kommende Jahr haben wir ein Gewinnwachstum von 20 Prozent veranschlagt. Die Aktien in dieser Gruppe sind: CVS Corp. [NYSE: CVS ] (27,1 Prozent) und Walgreen Co. [NYSE: WAG ] (72,9 Prozent).

      Highlights des Monats

      Die folgenden zwei Sektoren sind unsere Highlights des Monats:

      Größere Regionalbanken – Die meisten Finanzbranchen zählen zu unseren Lieblingen, da sie während eines wirtschaftlichen Aufschwungs in der Regel alle eine gute Performance zeigen. Gegenwärtig liegt das durchschnittliche Kurs-/Gewinnverhältnis (KGV) der Regionalbanken 30 Prozent unter dem durchschnittlichen KGV des S&P 500, in der Regel notiert es zehn Prozent darunter: Daraus ergibt sich ein Outperformance-Potenzial von 30 Prozent.

      Der durchschnittliche Gewinn pro Aktie dieser Branche sollte nach einer Wachstumsrate -23 Prozent in 2001 im kommenden Jahr mit +32,5 Prozent stärker als der S&P 500 steigen, für den wir 21 Prozent veranschlagt haben. Die fünften größten Unternehmen in dieser S&P-Gruppe sind: Wells Fargo & Co. [NYSE: WFC ] (18,2 Prozent der Gruppe), U.S. Bancorp [ NYSE: USB ] (9,5 Prozent), BANK ONE Corp. [NYSE: ONE ] (10,1 Prozent), FleetBoston Financial Corp. [NYSE: FBF ] (9,5 Prozent) und Bank of New York [NYSE: BK ] (6,2 Prozent). Zu unseren Favoriten gehört auch Comerica Inc. [NYSE: CMA ] (2,4 Prozent).

      Textilien/Bekleidung – Auch die Textilindustrie profitiert in der Regel früh von einem zyklischen Aufschwung und sollte sich zu Beginn der Erholungsphase stark behaupten. Das Outperformance-Potenzial beläuft sich momentan auf 25 Prozent, da das durchschnittliche KGV in der Regel 20 Prozent unter dem des S&P 500 liegt, gegenwärtig aber sogar 35 Prozent darunter. Aus unserem Branchenmodell geht hervor, dass der mittlere Gewinn pro Aktie nach einem negativen Wachstum von 21 Prozent in diesem Jahr im kommenden um +25 Prozent und damit etwas stärker als der gesamte Index zulegen wird. Die zwei Titel in dieser S&P-Gruppe sind: Liz Claiborne, Inc. [NYSE: LIZ ] (37,7 Prozent der Gruppe) und V.F. Corp. [NYSE: VFC ] (62,3 Prozent).

      © 16.11.2001 www.stock-world.de [1]
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 13:50:22
      Beitrag Nr. 128 ()
      20.11.01 Merrill Lynch: Rallye bis ins nächste Jahr?/boerse-go.de

      Merrill Lynch stellt im aktuellen Wirtschaftsausblick die Hypothese aus, dass die Aktienmärkte in den USA und Europa BIS INS ERSTE QUARTAL 2002 DIE ANGEFANGENE RALLYE WEITERFÜHREN KÖNNTEN.
      Dabei sollte die gerade laufende Rallye laut den Analysten der Großbank kurzfristig an Fahrt verlieren, wobei die zyklischen Werte weiter steigen könnten.

      Im Vergleich zur aktuellen Rallye stellt die Investmentbank einen VERGLEICH ZU 1990 an: In den 18 Monaten nach dem 5. Oktober stieg der S&P 500 um 25 Prozent. Dies zeigt, dass die Aktienmärkte sehr stark steigen können, wenn sich die Wirtschaft am Wendepunkt zu einem neuen Wirtschaftszyklus befindet.
      Avatar
      schrieb am 20.11.01 17:38:15
      Beitrag Nr. 129 ()
      Abby Joseph Cohen zum Markt, boerse-go.de, 20.11.01

      Die Chefstrategin von GOLDMAN SACHS, Abby Joseph Cohen, wiederholte ihre bullische Einschätzung von Aktien, da die Risikoaufschläge von Aktien auf weniger extreme Niveaus gesunken seien. Als Grund für die Bestätigung ihrer Meinung nannte sie vermehrte positive Nachrichten von der Kriegsfront sowie die steigende Zuversicht der Anleger, dass die Unternehmen den Rückgang ihrer Gewinne bis Mitte 2002 stoppen können.

      Die ERGEBNISSE im dritten Quartal seien schlecht gewesen. Die Zahlen des vierten Quartals würden noch schlechter sein, so Cohen weiter. Doch die Anleger sind bereit über die kurzfristige Eintrübung hinweg zu sehen und sich auf die erwartete Erholung im nächsten Jahr zu fokussieren.

      Cohen bekräftigte auch ihre 75%ige Aktienausrichtung ihres Modellportfolios. Sie erwartet den S&P500 Ende 2002 bei 1.300 bis 1.425 und den Dow Jones bei 11.300 bis 12.400.

      Dabei merkte Cohen an, dass die GEWINNE im vierten Quartal einen Boden finden könnten, sogar wenn es die Wirtschaft an sich nicht schaffen würde.

      Sie glaube weiter, dass der Schlüssel für Anleger die neue positive Entwicklung der Unternehmensgewinne sein werde. Zudem solle sich die Verbesserung der Situation nachhaltig auf die Aktienkurse auswirken und auch den Kursen von Unternehmensanleihen zum Auftrieb verhelfen.
      Avatar
      schrieb am 21.11.01 12:36:30
      Beitrag Nr. 130 ()
      Abby Cohen hat schon im September 2000 von über 1.500 im S&P500 zum Jahresende geschwafelt.
      Da die Gute immer bullish ist, lag sie im September zwangsläufig richtig.
      Längerfristig dürfte sich die Gute mal dafür interessieren, was der Henry Blodget jetzt macht.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.11.01 18:05:41
      Beitrag Nr. 131 ()
      Bulle oder Bär - was die Profis raten

      Wer die Diskussion um Wirtschafts- und Börsenentwicklung verfolgt, wird feststellen, dass Optimisten und Pessimisten mit ihren Positionen himmelweit auseinanderliegen.

      Im Lager der OPTIMISTEN ist von einer nachhaltigen Trendwende die Rede. Die Rückkehr auf den Wachstumspfad stehe kurz bevor und damit sei die Baisse an den Börsen vorüber. Im Lager der PESSIMISTEN wird zur Vorsicht gemahnt. Fundamental habe sich nicht viel geändert und der jüngste Kursanstieg basiere hauptsächlich auf den Cash-Beständen, die jetzt wieder investiert würden. Da der Wirtschaftsaufschwung im kommenden Jahr spät einsetzen und vergleichsweise flach ausfallen werde, müsse mit einer Ernüchterung der Marktteilnehmer in 2002 gerechnet werden.

      Stock-World hat die Investmentprofis Klaus Hagedorn, Dr. Jens Erhardt und Thomas Steinemann gebeten, ihre Prognose für Wirtschaft und Börse und ihre daraus resultierende Strategie und Aktienfavoriten argumentativ darzustellen. Den Lesern soll auf diese Weise Einblick in die Hintergründe zurückhaltender und optimistischer Prognosen gegeben werden, als Basis, um sich eine eigene Meinung zu bilden.

      Klaus HAGEDORN: Nasdaq bei 2.500 Punkten

      Klaus Hagedorn hat nach dem Studium der Volkswirtschaft zunächst als Analyst gearbeitet. 1987 wechselte er zu Metzler Investment. Hagedorn managt den bekannten Metzler Wachstum International Fonds.

      Wegen der Attentate vom 11. September haben die Analysten ihre Wachstums- und Gewinnschätzungen für die USA drastisch reduziert und dabei vor allem auf das schlechtere Konsumklima verwiesen. Dabei sind Fehler unterlaufen. Die Situation der Konsumenten in den Vereinigten Staaten ist nicht so schlecht wie oft dargestellt, die Probleme sind psychologischer Natur.

      Fundamental sprechen zahlreiche Daten für eine robuste Nachfrage der Verbraucher. Die Bürger profitieren von den Zinssenkungen der Notenbank, da sie weniger Zinsen für ihre Hypotheken zahlen müssen. Die jährliche Ersparnis daraus summiert sich auf 65 Milliarden Dollar. Steuersenkungen spülen weitere 40 Milliarden Dollar in die Geldbörsen. Der stark fallende Ölpreis bringt ebenfalls eine erhebliche Entlastung mit sich. Die Gallone bleifreies Benzin kostete in Spitzenzeiten 2,01 Dollar, heute sind es noch 1,26 Dollar. Die Autofahrer zahlen 75 Milliarden Dollar weniger für Benzin. Die Ersparnis bei Gas bewegt sich in einer ähnlichen Größenordnung.

      Dazu steht der amerikanische Kongress vor der Verabschiedung eines 100-Milliarden-Dollar-Maßnahmenpakets, dass erneut Steuerentlastungen enthält. Alle Posten zusammen belaufen sich auf rund 250 Milliarden Dollar im Jahr. So viel mehr Geld haben die Verbraucher zur Verfügung. Im Vergleich dazu bedeutet ein Anstieg der Arbeitslosenrate um 1,0 Prozent lediglich einen Verlust an Kaufkraft von 40 Milliarden Dollar.

      Die Frage ist nur, ob die Bürger bereit sind, das zusätzliche Geld auch auszugeben. Mit zeitlichem Abstand zu den Terroranschlägen wird das sicher der Fall sein. Das Konsumverhalten ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der US-Wirtschaft und wir halten aufgrund der guten Ausgangslage positive Überraschungen für möglich. Vielleicht müssen die Wirtschaftsinstitute, die gerade noch ihre Wachstumsprognosen für 2002 gesenkt haben, im kommenden Jahr wieder nach oben anpassen.

      Die Auswirkungen auf Gewinnentwicklung

      Anpassungen nach oben könnten auch bei den Unternehmensgewinnen wieder die Regel werden, die Dominanz der Gewinnwarnungen dürfte vorbei sein. Bis zum zweiten Quartal 2001 warnten regelmäßig zwischen 650 und 800 Unternehmen. Daran waren nicht zuletzt unrealistische Prognosen seitens der Analysten schuld. Seit Jahresmitte verweigern immer mehr Unternehmen Aussagen über den Geschäftsverlauf. Die Analysten haben daraufhin einfach ihre Prognosen drastisch gesenkt.

      Nach dem 11. September kürzten die Experten ein weiteres mal. Anstelle von durchschnittlich 14 Prozent Gewinnrückgang im Jahresvergleich befürchteten sie jetzt 22 Prozent weniger Gewinn für das dritte Quartal. Inzwischen hat der Großteil der Firmen die Ergebnisse bekannt gegeben und 51 Prozent lagen über den Schätzungen. Die Analysten hinken erneut hinter der Realität her, doch dieses mal liegen Sie zu niedrig.

      Ein weiteres Indiz spricht für positive Ergebnisüberraschungen im kommenden Jahr. Normalerweise geht in Rezessionen auch die Produktivität der Unternehmen zurück. Firmenchefs entlassen in der Flaute nicht sofort ihre Angestellten, sondern warten zunächst ab. In der laufenden Konjunkturschwäche ist die Produktivität noch gewachsen. Springt die Konjunktur wieder an, steigt die Produktivität in der Regel weiter. Das birgt Potenzial für Überraschungen.

      Dow Jones bei 12.500 bis 13.500, Nasdaq 2.500

      Viele Aktien erwecken auf dem jetzigen Kursniveau schon wieder den Anschein, teuer zu sein. Die oben erwähnten Gewinnsprünge werden diesen Eindruck relativieren. Dazu erhalten Aktien Unterstützung von der Preisentwicklung.

      Folgt man dem Modell des amerikanischen Autors Graham, hängt das Bewertungsniveau von Wachstumstiteln zentral von der Inflation ab. Bei 2,0 Prozent Inflationsrate ist demnach ein durchschnittliches KGV für die Indizes von 25 in Ordnung, bei einer Rate von 1,0 Prozent von 30. Wir glauben, dass die Inflationsrate Richtung 1,0 Prozent tendieren wird.

      Um das Potenzial nach einer Rezession auszuloten haben wir uns bei Metzler die Kursentwicklung nach vergangenen Rezessionen angesehen. Es lässt sich festhalten, dass die Erholung stets vor - zwischen vier und neuen Monate - der Trendwende in der Wirtschaft einsetzte. Die Kurse stiegen dann 40 bis 60 Prozent vom Tief. Für den Dow Jones errechnet sich so ein Kursziel von 12.500 bis 13.500 Punkte im kommenden Jahr, für den Nasdaq etwa 2.500 Zähler. Dabei haben wir die Tiefstkurse vor den Anschlägen zugrunde gelegt, da diese eine Sondersituation darstellten.

      Für den Metzler Wachstum International haben wir das Portfolio zuletzt offensiver ausgerichtet, sprich verstärkt in Technologie investiert. HALBLEITER- und PC-Titel sind vielversprechend, das Geschäft der Datenspeicherung aussichtsreich. Da die Telekomanbieter noch zurückhaltend investieren, warten wir bei Telekomausrüstern noch ab. Dell [Nasdaq: DELL ], Intel [Nasdaq: INTC ], Veritas, ARM Holding [Nasdaq: ARMHY ] und ASM Lithography sind einige Beispiele für kaufenswerte Aktien.

      Jens EHRHARDT: Keine große Wende in Sicht

      Dr.Jens Ehrhardt ist Vermögensverwalter, Fondsmanager und Herausgeber des Börsenbriefs Finanzwoche. Von 1969 bis 1974 war er als Mitinhaber der seinerzeit größten Vermögensverwaltungsgesellschaft für Wertpapiere (PM -Portfolio Management) tätig. 1974 gründete er die Dr. Ehrhardt Vermögensverwaltung.

      Das nächste Jahr wird keine große Konjunkturwende bringen. Sehen Sie sich nur einmal die derzeitige Situation in den USA an: Hohe Arbeitslosigkeit, hohe Verschuldung der Privathaushalte. Ich wüsste nicht, was sich daran so schnell ändern sollte. Zumal auch die Maßnahmen zur Konjunkturbelebung bislang nicht gegriffen haben. Die Steuergeschenke an die amerikanischen Bürger haben dazu geführt, dass die Sparquote deutlich gestiegen ist. Die Zinssenkungen sind quasi verpufft.

      Aber die Anleger müssen sich nicht unbedingt wieder auf ein trostloses Börsenjahr gefasst machen. Bei einem starken Konjunkturaufschwung wird aus den Finanzmärkten Liquidität abgezogen. Dies geschieht aus folgendem Grund: Wenn Großinvestoren merken, dass mit Investitionen in der freien Wirtschaft mehr zu verdienen ist als an den Börsen, dann schichten sie um. Das Beste für die Börse wäre, wenn sich die Konjunktur weiter so entwickeln würde wie derzeit.

      Ich bin der Meinung, dass die Indizes weiterhin sehr volatil bleiben. Dem DAX traue ich bis Jahresende einen Aufschwung bis auf 5.500 Punkte zu. Auch der Neue Markt hat Luft nach oben. Anleger sollten investiert sein. Empfehlenswert ist ein Kauf von MobilCom [ WKN: 662240 ]-Aktien. Potenzial haben aber auch Singulus [ WKN: 723890 ] und Süss Microtec [ WKN: 722670 ]. Wir favorisieren aber derzeit eher ein Neuer Markt-Zertifikat.

      Die Knaller im DAX

      Positiv ist, dass die Kurse weiter steigen, obwohl es schlechte Nachrichten gibt. Fallende Kurse bei schlechten Nachrichten sind ein Beweis dafür, dass die Baisse noch intakt ist. Der Markt ist zu 80 bis 90 Prozent bereinigt. Die meisten Hiobsbotschaften sind in den Kursen eingepreist. Trotzdem wird es immer wieder zu kurzfristigen Rückschlägen kommen, wie vergangenen Montag, als in New York ein Flugzeug abstürzte. Derartige Ereignisse werden die nervenschwachen Anleger umgehend aus dem Markt treiben. Dies wird sich auch im nächsten Jahr fortsetzen.

      Soliden Titeln werden solche Geschehnisse wie vom 12. November weiterhin nur kurzfristig etwas ausmachen. Institutionelle Investoren werden nach wie vor liquide Standardwerte kaufen. Zu meinen Favoriten zählt die Aktie von adidas-Salomon [ WKN: 500340 ]. Auch KarstadtQuelle [ WKN: 627500 ] kann man kaufen. Beide Unternehmen profitieren vom fallenden Ölpreis. Denn wenn die Leute weniger Geld für das Tanken ausgeben, können sie mehr in die Geschäfte tragen. Interessant sind auch Autoaktien wie Porsche, Volkswagen und BMW. Auch diese Unternehmen werden vom fallenden Ölpreis profitieren. Ebenfalls kaufenswert sind die Aktien von Bayer und BASF: Solide Substanzwerte und billig wie schon lange nicht mehr.

      Thomas STEINEMANN: 2002 wird ein schwaches Jahr

      Thomas Steinemann ist Chef-Stratege der Vontobel Gruppe. Die Schweizer Gesellschaft ist auf die Vermögensverwaltung spezialisiert und bietet Anlagefonds, Anlageberatung, Wertpapiertransaktionen und den Handel in Devisen und derivativen Produkten an.

      Ich sehe erneut ein schwaches Konjunkturjahr auf uns zukommen. Wir erwarten für 2002 tiefere Wachstumsraten als in 2001. Die deutschen BIP-Zahlen für das dritte Quartal 2001 sind sehr schwach ausgefallen. Das vierte Quartal wird ein noch deutlicheres Minus bringen.

      Diese Entwicklung auf die Ereignisse vom 11. September zu schieben, wäre falsch. Die weltweite Konjunktur ist bereits seit Mitte 2000 auf dem absteigenden Ast. Schuld daran haben auch die Notenbanken. Die Geldpolitik war einfach viel zu zögerlich. Ich rechne damit, dass die Unternehmensgewinne im nächsten Jahr weiter sinken werden.

      Die Investitionsnachfrage bleibt unter Druck. In den USA wirkt zudem die anhaltende Verunsicherung der Konsumenten bremsend. Der Trend zur Erhöhung der Sparquote dürfte daher anhalten.

      Die zweite Jahreshälfte wird dann etwas bessere Konjunkturzahlen bringen. Und zwar aus dem einfachen Grund: In den letzten 20 bis 30 Jahren ist das Wirtschaftswachstum höchstens vier Quartale hintereinander negativ ausgefallen. Dann sind die Vergleichszahlen auf so niedrigem Niveau, dass es eigentlich nur noch aufwärts gehen kann.

      Finanzmärkte noch nicht erholt

      Ich bin nicht der Meinung, dass sich die Finanzmärkte bereits erholt haben. Noch sind die Märkte nicht richtig billig. Anfang des nächsten Jahres wird der DAX voraussichtlich um fünf bis zehn Prozent von den derzeitigen Kursen nach unten gehen. Dann sollte eine Konsolidierung einsetzen, bevor die Kurse wieder anziehen. Langfristig orientierte Anleger könnten nun aber selektiv kaufen.

      Defensive Aktien bleiben weiterhin eine attraktive Anlage. Wenn die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte dann wieder anzieht, dürften diese Titel nachgeben. Profitieren sollten dann Papiere aus den Branchen Telekommunikation und IT.

      © 22.11.2001 www.stock-world.de [1]
      Avatar
      schrieb am 24.11.01 20:42:52
      Beitrag Nr. 132 ()
      Kein Ende des Kurswachstums

      Glaubt man den Experten der amerikanischen Investmentbank MORGAN STANLEY, dann dürfte ein Ende des rasanten Kurswachstums an den Aktienmärkten vorerst nicht zu erwarten sein.

      In einer zum Wochenende lancierten Studie kommen die Analysten des Instituts zu dem Ergebnis, dass an den europäischen Börsen die größten Kursgewinne der nächsten zwölf Monate in den kommenden drei Monaten eintreten werden. Ob an der optimistischen Prognose etwas dran ist, müssen die nächsten Wochen zeigen.

      Grundvoraussetzung für ihr Eintreten ist jedoch, dass sich die weltpolitische Lage weiter stabilisiert und terroristische Aktionen ausbleiben.

      W:O, 24.11.01
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 09:29:03
      Beitrag Nr. 133 ()
      Was spricht für einen Aktienkauf jetzt?


      Droht jetzt der Winterschlaf an den Börsen? Rutschen die Aktienkurse wieder unter die Tiefststände kurz nach dem 11. September? Oder gibt es Anzeichen für einen weiteren Anstieg?

      Sind die Erwartungen der Anleger gering, können sie leicht übertroffen werden. In dieser zweckpessimistischen Stimmung, die paradoxerweise zu keiner schlechten Stimmung an der Börse führt, bestehen dann gute Chance auf positive Überraschungen.

      Anlass für die positive Grundstimmung gibt die Wendung im Afghanistan-Krieg, niedrige Zinsen und der deutlich gesunkene Ölpreis, der nach der russichen Verweigerung weiterhin unten bleiben dürfte.

      Für weiter steigende Kurse sorgt auch die Angst vieler Investoren, den Aufschwung zu verpassen, nachdem sie schon beim Abschwung dabei waren.

      Nicht zuletzt befinden wir uns in der Jahreshälfte, in der an der Börse die größten Gewinne anfallen. Wer am 1. NOVEMBER kauft und am 30 APRIL verkauft, hat im Verlauf der letzten 50 Jahre an der Wall Street die meisten Gewinne eingefahren. Der Dow Jones hat in dieser kursfreundlichen Zeit von November bis April 9.471.26 Punkte eingefahren, in den restlichen Monaten von Mai bis Oktober konnten durchschnittlich nur 850.94 Punkte verdient werden.

      Abgesehen davon ist durch die zahlreichen Zinssenkungen ausreichend Geld vorhanden, das nach "Investitieren!!" schreit. Rentenmärkte sind unlukrativ aufgrund der geringen Zinsen. Noch wird das Geld von der Realwirtschaft nicht gebraucht, Investitionen werden zurückgefahren, die Kostenschraube angezogen. Wenn nach dem Schlimmen nur noch Schlimmeres erwartet wird, dann ist für Börsianer geradezu ein Idealzustand erreicht.

      Bis die Wirtschaft richtig anspringt, wird Geld nicht in Unternehmen, sondern in die Kapitalmärkte investiert. Erst wenn die Wirtschaft in 2002 reanimiert ist, wird dieses Geld von den Aktienmärkten abgezogen. Dann allerdings ist erneut Vorsicht an den Aktienmärkten angebracht.

      BOERSENREPORT.DE, 24.11.01
      Avatar
      schrieb am 25.11.01 13:59:28
      Beitrag Nr. 134 ()
      Globale Technologie Trends Technologie

      Vom Silicon Valley bis zum Land der aufgehenden Sonne, die Technologiemärkte rund um den Globus erholen sich...
      New York City - 16. November, 2001 – Wie viele Japaner waren in den letzten zwei Jahren von den neuen Funktionen ihrer Mobiltelefone, angeboten von NTT Docomo, begeistert.Telekommunikation war eine heisse Sache in Japan. Die Geschwindigkeit mit der 1999 neue Internetfirmen gegründet wurden, muss viele deutsche Unternehmer verblüfft haben. Das Internet war der Trend in Deutschland.

      Manchmal ist es einfach für amerikanische Investoren zu glauben, daß sämtliche neuentwickelte Technologien aus dem Silicon Valley kommen. In Wirklichkeit aber findet die technologische Revolution überall statt, nicht nur in amerikanischen Hinterhöfen.

      Mit ihrer Gründung im Jahre 1971 war die NASDAQ zwar die erste voll elektronische Handelsbörse, dominiert von einer Listung vieler High-Tech Namen, allerdings ist sie nicht allein. Japan startete mit der JASDAQ in Jahre 1991. Deutschland folgte letztendlich mit einem eigenen Marktsegment für High-Tech Werte; der neue Markt nahm am letzten Tag des Jahres 1997 den Handel auf.



      Investoren, die zum jetzigen Zeitpunkt sichergehen wollen, das die NASDAQ ihren Boden gefunden hat, sollten einen Blick auf die anderen High-Tech Märkte werfen.

      Für Investoren ist besonders erfreulich, daß die aktuelle Rallye von einem höheren Volumen begleitet wird und die langfristigen Abwärtstrends in den meisten Märkten rund um den Globus durchbrochen wurden.



      Der weltweite Gleichschritt der Indizes hat sich nicht nur im letzten Jahr entwickelt. In Amerika beispielsweise sind die letzten Monate des Börsenjahres weitreichend als beste Phase des Jahres bekannt. Dies trifft besonders auf die NASDAQ zu. Dieses Entwicklung ist auch in Japan zu erkennen. Darüberhinaus verzeichnet auch der Neue Markt in Deutschland, mit einem monatlichen Anstieg von durchschnittlich 10%, die grössten Gewinne im Zeitraum Dezember bis Januar

      Für Investoren ist es Zeit, im „Tech-Markt“ investiert zu sein.

      Quelle: the-viewpoint.com
      Avatar
      schrieb am 26.11.01 17:24:52
      !
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      Avatar
      schrieb am 26.11.01 17:36:06
      Beitrag Nr. 136 ()
      PS zu #135

      Die Anschläge vom 11. September haben die wirtschaftliche Lage hierbei lediglich noch weiter verschlechtert.
      "Im März 2001, als die Rezession begann, war der Höhepunkt erreicht", so Ben Bernanke, Mitglied des Business Cycle Dating Committee der NBER.

      Bernanke zufolge wird sich die US-Wirtschaft wahrscheinlich BIS JULI 2002 ERHOLT haben. Hierauf deuten Informationen über vorherige Rezessionen hin.
      Avatar
      schrieb am 27.11.01 10:53:21
      Beitrag Nr. 137 ()
      27.11.01: KURZE US-REZESSION ? boerse-go.de

      Die US-Wirtschaft befindet sich nun offziell in einer Rezession (BoerseGo berichtete), doch viele Ökonomen sind überzeugt, dass diese Phase nicht lange andauern und schwach sein werde.

      Dennoch sollte man nicht vergessen, dass diese Prognose von einer großen Unbekannten abhängt, nämlich ob es weitere Terroranschläge gibt oder nicht.

      David Wyss, Chefökonom bei Standard & Poor`s, sagte dazu, dass man die Finger gekreuzt halte und denke, dass es eine milde Rezession sein werde. Doch dies sei nur der Fall wenn nichts falsch liefe. Dabei könne aber sehr viel falsch laufen, so Wyss weiter.

      Denn mit einem weiteren Terroranschlag würden alle Hoffnungen und Erwartungen auf eine schnelle Erholung zunichte gemacht.

      Gerald Cohen, ein Ökonom von Merrill Lynch, glaubt, dass die Rezession im März 2002 zu Ende sein werde und in den letzten sechs Monaten 2002 ein Boom einsetzen werde. Der massive geld- und fiskalpolitische Stimulus sollte dabei zu einem Wachstum von 5% in der zweiten Jahreshälfte 2002 führen, so Cohen.

      Der US-Wirtschaftsminister Don Evans fordert vom Senat eine schnelle Aktion, da es schon auf Weihnachten zugehe. Auch Präsident Bush verlangt vom Senat eine schnelle Entscheidung über neue Gesetze zur Anregung der Wirtschaft.

      Doch der Senatsmehrheitsführer Tom Daeschle sagte dazu, dass es die Republikaner seien die verzögernde Taktiken nutzen würden.
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 11:20:21
      Beitrag Nr. 138 ()
      OECD sieht Hoffnung für US-Konjunktur, 27.11.01

      PROGNOSE: US-REZESSION WIRD VON KURZER DAUER SEIN.

      Größte Wirtschaftsmacht der Welt wird 2002 Stärke wieder gewinnen.

      Washington/Paris - Die US-Wirtschaft befindet sich nach einer Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) derzeit in einem starken Abschwung, wird sich im kommenden Jahr aber wieder deutlich erholen.

      "Länderbericht USA"

      Die OECD prognostizierte am Dienstag ein reales Wachstum der US-Wirtschaft von 0,75 Prozent in diesem Jahr und für 2002 von 2,75 Prozent. „Die Wirtschaft scheint jetzt in einer Rezession zu sein, auch wenn diese von nur KURZER DAUER sein sollte“, hieß es im OECD-Bericht.

      Der Bericht war abgeschlossen worden, bevor das US-National Bureau of Economic Research am Montag erklärt hatte, die US-Wirtschaft sei schon seit März in der Rezession.

      Nach Einschätzung der OECD hat die US-Notenbank die nach den Anschlägen eingenommene geld-politische Haltung mittlerweile zwar noch nicht revidiert, doch sind nach Ansicht der Organisation weitere Zinssenkungen nur noch dann erforderlich, wenn die US-Konjunktur ihr Abwärtsmomentum behalten wird.

      Muskelaufbau

      Nach sieben Jahren ununterbrochenem Wachstum von durchschnittlich vier Prozent ist die US-Wirtschaft unerwartet schnell und deutlich in den Abschwung geraten.

      Zwar habe es im Sommer erste Anzeichen für eine BODENBILDUNG gegeben, mit hoher Wahrscheinlichkeit hätten dann aber die Auswirkungen der Anschläge vom 11. September endgültig für ein Abrutschen der US-Konjunktur in die Rezession gesorgt, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten "Länderbericht USA" der OECD weiter.
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 11:28:48
      Beitrag Nr. 139 ()
      Wachstum kontra Value Strategie

      Zu Beginn des Jahres 2000 schien es als sei das Value Investment Konzept für immer tot; hoch lebten die Wachstumswerten. Dann zerplatzte die High-Tech Blase und Investoren mit Positionen in Wachstumswerten sahen ihre Portfolios schrupfen wie niemals zuvor. Diese Diskussion mag so alt sein wie die Börse selbst. Welche Strategie ist besser, Wachstum oder Value?

      New York City - 19. November 2001 – Benjamin Graham, Professor an der Columbia Universität im Jahre 1928, war einer der ersten, der die Wirksamkeit des Value Investment predigte. Den gleichen Weg schlug Warren Buffett im Jahre 1950 ein und wurde einer der erfolgreichsten Investoren in den nächsten 50 Jahren. Es erscheint einleuchtend, daß die Suche nach unterbewerteten Aktien die beste Investmentstrategie ist. Niedrige Kurs-Gewinnverhältnisse, günstige Buchwertmultiplikatoren- das ist es, wonach seriöse Investoren Ausschau halten ...so scheint es zumindest.



      Dagegen haben Investments in Wachstumswerte keine bekannten Befürworter wie Graham oder Buffett. Tatsächlich sind es häufig Investoren in diesem Bereich, die für die hohe Volatilität an den Aktienmärkten verantwortlich gemacht werden. Wer selbst nach starken Kursanstiegen weiterkauft, ist rücksichtslos und unverantwortlich ...so scheint es zumindest.

      Es gibt nur ein Problem mit dieser „Value ist gut, und Wachstum ist schlecht“ Mentalität.

      Sie funktioniert nicht – zumindest hat sie in den vergangenen 15 Jahren nicht funktioniert. Basierend auf dem Vanguard Value Index Fonds haben WACHSTUMSWERTE SEIT 1986 das DOPPELTE AN ERTRAG erzielt - selbst nach dem aktuellen Rückgang an der NASDAQ.

      Einige Investoren behaupten, daß sie nicht wirklich interessiert, welche Strategie die bessere ist. „Stock Picker“, die die GARP (Growth At a Reasonable Price) Methode anwenden, suchen Aktien mit Wachstumspotential, die noch keine überhöhte Bewertung haben.

      Welche Strategie auch immer angewendet wird, jeder Investor freut sich, wenn der Gesamtmarkt steigt. Seit 1987 hat die NASDAQ 3681 Punkte gewonnen als Wachstumswerte wie GE und Microsoft die Aktien von SBC Communications und Wells Fargo outperformten – Aktien, die oft zum Value-Bereich zählten. Im Gegensatz dazu, wenn Value auf der Gewinnerseite war, verlor die NASDAQ in der Summe mehr als 2000 Punkte. Diese Diskussion wird wahrscheinlich niemals beendet sein.

      Eins ist jedoch sicher: In den letzten Monaten liegen Wachstumswerte wieder an der Spitze. Wenn sich das Verhaltensmuster der letzten 15 Jahre fortsetzt, wird es sich positiv auf die Börse auswirken.

      der-standpunkt.de
      Avatar
      schrieb am 29.11.01 15:49:49
      Beitrag Nr. 140 ()
      BruttoSozialProdukt von Deutschland, boerse-go.de, 29.11.01

      Grafische Darstellung der langfristigen Entwicklung.

      Avatar
      schrieb am 29.11.01 16:37:04
      Beitrag Nr. 141 ()
      NAPM - Einkaufsmanagerindex - Verlauf, 29.11.01

      Avatar
      schrieb am 29.11.01 16:43:44
      Beitrag Nr. 142 ()
      US-KONSUMENTENVERTRAUEN AUF NEUEM TIEFSTSTAND, boerse-go.de, 28.11.01

      US Konsumentenvertrauen auf neuem Tiefststand

      Das Vertrauen der Amerikaner in ihre Wirtschaft fiel im November den fünften Monat in Folge, da die Bürger um ihren Arbeitsplatz fürchten und sich über die Massenentlassungen ärgern mussten.

      Der Bericht des Conference Board prognostiziert eine schwache Weihnachts-Shopping-Saison. Der Index des Conference Board fiel auf 82.2 im November von 85.3 im Oktober. Ein anderer Index von der University of Michigan stieg in den letzten beiden Monaten. Dies wurde aber hauptsächlich durch die stark fallenden Inflationsängste der Amerikaner verursacht.

      Anbei der langfristige Verlauf.

      Avatar
      schrieb am 30.11.01 15:11:19
      Beitrag Nr. 143 ()
      Harry S. Dent, 30.11.2001

      Voll investiert

      Kurzgefasst: Der Markt befindet sich nach wie vor in einem AUFWÄRTSTREND, unterbrochen von PULLBACKS, die allerdings nicht länger als zwei Tage andauern.
      Nach den Terroranschlägen vom 11. September gestaltet sich die wirtschaftliche Nachrichtenlage besser als erwartet. Auch beim Krieg in Afghanistan wurden früher als erwartet große Erfolge verbucht.
      Überraschenderweise hat es im Oktober und November keine neuen Attentate gegeben. Dass wir Thanksgiving ohne einen zweiten Angriff überstanden haben, ist ein gutes Zeichen.

      Zwar sind weitere Terroranschläge nach wie vor eine potenzielle Bedrohung, doch deutet alles auf einen bis ins erste oder zweite Quartal des kommenden Jahres anhaltenden Aufwärtstrend am Markt hin, so dass wir jetzt nicht aus unseren Engagements aussteigen werden. Kurzfristige RÜCKSCHLÄGE des Marktes, besonders solche, die auf politische Ereignisse zurückzuführen sind, stellen weitere KAUFGELEGENHEITEN dar. Von Mitte bis Ende Oktober hat es nur einige kleinere Pullbacks gegeben, im November waren die Rückschläge sogar noch unbedeutender. Das beweist die Stärke dieser Rallye und dass die Märkte am 22. September ganz klar einen Boden gebildet haben.

      Der von uns im letzten Monat angesprochene Index für Biotechnologie ist eindeutig aus seinem Muster ausgebrochen und war, neben Technologietiteln, der am besten geeignete Bereich zur Portfolioerweiterung. Titel aus dem Gesundheitswesen hängen wie erwartet hinterher. Zwar könnte der Markt in nächster Zeit einige Unregelmäßigkeiten aufweisen, doch zeigt der Trend für die nächsten Monate ganz klar nach oben.

      Einzig STEUERLICH BEDINGTE VERKÄUFE KÖNNTEN ENDE DEZEMBER NOCH ZUR GEFAHR WERDEN. In der Regel kommt es bis in den Oktober hinein zu solchen Selloffs, doch hatten bislang nur wenige Anleger solch hohe Gewinne mitgenommen, die sie auf diese Weise ausgleichen wollten. Durch den starken Marktanstieg könnten jetzt mehr Anleger Gewinne mitnehmen und im Gegenzug ihre Verlierer verkaufen wollen, um sich steuerliche Vorteile zu verschaffen. Sollten es Ende Dezember in der Tat einen Selloff geben, wäre dies eine weitere Kaufgelegenheit.

      Die Wirtschaft behauptet sich

      Hält man sich einmal vor Augen, dass durch den Börsencrash sechs bis sieben Billionen Dollar vernichtet, zahlreiche Entlassungen vorgenommen wurden und terroristische Anschläge verübt worden sind, ist das hohe Level der Verbraucherausgaben durchaus bemerkenswert – ein Zeichen dafür, dass die demografischen Ausgabentrends nur schwer zu stoppen sind.

      Avatar
      schrieb am 05.12.01 13:13:38
      Beitrag Nr. 144 ()
      Der Dent ist doch der mit den 30Dausend. Da müssen die Bilanzierungsvorschriften aber noch oft geändert werden, damit die Gewinne sich den Dausendsassas anpassen können.

      :laugh:

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 20:10:50
      Beitrag Nr. 145 ()
      5.12.01

      Überraschend stark erholte sich der Einkaufsmanagerindex NAPM für das "Nicht-Verarbeitende Gewerbe" (vor allem der DIENSTLEISTUNGSSEKTOR).

      Es fand eine Erholung von 40.6 Punkten im Oktober auf 51.3 Punkte im November statt.

      Hier ein Chart, der den ungewöhnlichen Anstieg deutlich zeigt:

      USA: NAPM-Index "DIENSTLEISTUNGEN"
      Avatar
      schrieb am 08.12.01 13:54:22
      Beitrag Nr. 146 ()
      Anstieg mit Angst

      Mit sensationellen Prozent-Gewinnen machen Aktien wieder von sich reden. Es gibt zwar durchaus Gefahren, die nicht von der Hand zu weisen sind. Sie passen aber durchaus ins Bild einer breiten Bodenbildung und eines nachfolgenden Aufschwungs.

      Kaum sind die Kurse wieder einige Wochen gestiegen, schon werden die warnenden Stimmen immer lauter. Jenseits allgemeinen Unmuts über die prozentualen Zulagen seit Ende September kreisen die Kritiker der laufenden Aufwärtsbewegung vor allem um zwei Phänomene: Erstens um das JAPAN-Syndrom und zweitens um die Gefahr einer LIQUIDITÄTSBLASE.

      Um es gleich vorweg zu nehmen: Mit absoluter Sicherheit kann niemand weder das eine noch das andere ausschließen; ebensowenig wie es sicher ist, dass nach dem derzeitigen Konjunktur-Tief wieder ein Hoch kommt. Doch JAPAN ist nicht die USA. Japan ist über Jahrzehnte ein eigener, abgeschotteter Markt gewesen und zu großen Teilen immer noch. Japan kämpft jetzt mit Problemen, die offensichtlich geworden sind in dem Moment, in dem diese einst abgeriegelte Wirtschaft sich schrittweise geöffent hat. Plötzlich werden Marktgleichgewichte von Angebot und Nachfrage wichtiger als Interessen, Traditionen, Protektionen und Seilschaften. Plötzlich wird aus einer verschleppten Arbeitslosikeit eine offene, wird aus einem über Jahrzehnte immer wieder hochgehaltenen Aktienmarkt eine Anlegerfalle. Ein Blick auf die Entwicklung des Nikkei-Index in den vergangenen 50 Jahren zeigt den Kern des Problems: Während es an den westlichen Märkten immer wieder reinigende Krisen gab, zum Teil über lange Jahre, gab es diese Reinigung in Japan nicht. Das heisst: Das System hatte keine Chance, sich immer wieder zwischenzeitlich zu stabilisieren. Man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, dass die Probleme der japanischen Wirtschaft noch einige Jahre bestehen dürften.

      Im Grunde ist die zweite Gefahr, die Angst vor einer LIQUIDITÄTSBLASE, durchaus mit dem Japan-Syndrom verwandt. Denn seitdem Alan Greenspan die Börsen der westlichen Welt immer wieder überreichlich mit Liquidität versorgt - nicht erst seit Januar 2001, sondern prinzipiell seit seinem Amtsantritt,- warnen Kritiker davor, diese Überversorgung halte das System der westlichen Börsen nur künstlich am Leben. Womit der Crash von 2001 nur ein Vorgeschmack einer einsmals großen, finalen Abwärtsbewegung sein. Und wenn dann auch noch, wie derzeit, zu einem Konjunkturrutsch die üppigste Liquiditätsversorgung kommt, die den Börsen seit zwei Jahrzehnten zur Verfügung stand, so sei diese Gefahr doppelt gefährlich.

      Die Antwort ist im Grunde lapidar: Der Markt wird es richten. Wer jetzt schon wieder von einer Überbewertung des Aktienmarkts spricht, der sollte sich einmal in Erinnerung halten, dass genau dieser Aktienmarkt die stärkste Vermögensvernichtung der westlichen Welt hinter sich hat. Noch nie haben so viele Menschen mit Aktien so viel Geld verloren. Auch wenn Puristen trösten mögen, es werde kein Kapital vernichtet, sondern nur anders verteilt. Faktisch empfanden und empfinden die Marktteilnehmer die abgelaufene Baisse als tiefen Einschnitt in ihrer Vermögensbildung.


      Die hohe LIQUIDITÄT ist derzeit alles andere als eine Gefahr.

      Sie ist jetzt und in den nächsten Monaten der entscheidende Motor für die Kapitalmärkte. Dass die sich dabei durchaus von ihren fundamental fairen Bewertungen lösen können, liegt in der Natur der laufenden Börsenphase:

      Zunächst steigen die Kurse gleichsam als technische Reaktion auf den vorangegangenen Ausverkauf.

      Dann - und in dieser Phase stecken die Märkte jetzt - treibt die Liquidität die Kurse, denn in der Realwirtschaft wird das Geld in diesem Ausmaß noch nicht gebraucht.

      In der nächsten Phase wird sich die Realwirtschaft stabilisieren, es wird allerdings noch nicht zu einer massiven Nachfrage nach Geld kommen (deshalb werden auch vorerst die Zinsen nicht steigen). Schließlich haben die Unternehmen sich gerade erst gesund geschrumpft und wollen nicht gleich wieder aufstocken. Damit ist auch diese Phase für die Aktien gut.

      In der nächsten Phase werden dann die Fortschritte in der Realwirtschaft spürbar, die Nachfrage nach Geld steigt; allerdings noch nicht so stark, dass sie den Aktien das Wasser abgräbt. Die Börsen gehen dabei - unter Schwankungen - vom liquiditätsgetriebenen Anstieg in den GEWINNGETRIEBENEN über.

      In der vorletzten Phase schließlich ziehen die Investitionen massiv an, das Geld wird in der Realwirtschaft gebraucht - und die Aktien machen mit Blick auf die GLÄNZENDEN WIRTSCHAFTSAUSSICHTEN DER UNTERNEHMEN der Unternehmen noch einmal einen letzten Schub.

      Erst dann braut sich eine gefährliche Mischung zusammen: Wenn die Realwirtschaft boomt, die Aktien tanzen - und den Kursen eigentlich Schritt für Schritt die Antriebskräfte ausgehen. Doch bis Wirtschaft und Börsen diesen Zustand erreichen, dürfte es wahrscheinlich 2003 oder 2004 werden.

      DMEuro.com Analyse:

      Einerseits schiebt die Liquidität gerade zum Jahresende, andererseits sind wichtige Märkte wie Dax, Dow und Nasdaq in Zonen vorgedrungen, in denen der Anstieg zunehmend schwerer fällt. Am schwersten dürfte sich der Dax am Widerstand bei 5400 tun. Nasdaq und Nemax hingegen sind einen Schritt weiter und haben auch kurzfristig ein höheres Potential.

      Das Japan-Syndrom und die Liquiditäts-Blase sind Gefahren, die im nächsten Jahr ein Thema werden. Wahrscheinlich schon im Februar oder März. Denn hier kann es durchaus noch einmal zu einem Abrutschen der Realwirtschaft kommen, zu schlechten Zahlen in den Unternehmen und stimmungsdrückenden Meldungen vom Arbeitsmarkt. In diesem Umfeld könnte dann auch der Aktienmarkt nach den starken Gewinnen wieder etwas nachgeben und die Unsicherheit zunehmen. Die Stabilisierung allerdings sollte in dem Moment eintreten, in dem die Unternehmen zwar über die schlechten Zahlen der abgelaufenen Saison berichten, jedoch für das laufende Jahr keinen weiteren Rückgang mehr erwarten. Für die Märkte wäre das dann ein Signal für eine neue Anstiegsphase - vielleicht im Frühjahr 2002.

      Dr. Anton Riedl, Ressort-Leiter Money, 7.12.01
      Avatar
      schrieb am 08.12.01 21:49:12
      Beitrag Nr. 147 ()
      07.12.01
      Neuer Höchststand der US Arbeitslosenquote, boerse-go.de

      Die Arbeitslosenquote in den USA stieg im November auf 5.7 Prozent an, was einem neuen 6 Jahreshoch entspricht. Zuvor (Oktober) waren 5.4 Prozent gemeldet worden.

      Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft schrumpfte im November um 331.000 (Oktober: -468.000).

      Die Arbeitslosenquote ist die höchste seit August 1995. Experten gingen von einer Quote von 5.6 Prozent aus.

      Diese Zahlen untermauern die Spekulationen auf eine weitere elfte Zinssenkung der Federal Reserve in ihrem Treffen in der nächsten Woche.

      Die Stundenlöhne stiegen um 0.3 Prozent, was innerhalb der Erwartungen der Volkswirte lag.

      Avatar
      schrieb am 08.12.01 23:09:08
      Beitrag Nr. 148 ()
      (...)

      Das so wichtige Signal ist diese Woche eingetroffen. Der nationale
      Einkäuferindex (NAPM), sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch
      im Dienstleistungssektor, hat die erste fundamentale Bestätigung
      gegeben, daß es in absehbarer Zeit zu einer Wirtschaftserholung kommen
      dürfte.

      Damit ist gleichzeitig die vom Aktienmarkt eingegangene Wette
      bestätigt worden. Am US-Aktienmarkt stiegen in den vergangenen Woche
      die Kurse in der Hoffnung, daß sich die US-Konjunktur im Laufe des
      nächsten Jahres erholen wird. Der NAPM-Index für November wurde mit
      44,5 Punkten gemeldet nach erwarteten 41,7.

      Der NAPM-non-
      manufacturing-Index für November wurde gar mit 51,3 Punkten nach
      erwarteten 42,7 Punkten bekannt gegeben. Ein Indexstand von jeweils
      über 50 Punkten signalisiert Wachstum. Das heißt also, daß bereits im
      Dienstleistungsgewerbe die US-Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs ist.

      Nachdem die USA heutzutage eher eine Dienstleistungsgesellschaft denn
      eine Produktionswirtschaft sind, heißt dies weiter, daß das reale
      Bruttoinlandsprodukt möglicherweise bereits im ersten Quartal nächsten
      Jahres wieder wachsen wird.

      Damit könnte es in den kommenden Wochen zu
      einer dramatischen Erwartungsänderung kommen mit entsprechenden
      Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Denn die Ausgangsposition lautet
      noch: hoffen auf einen Konjunkturwende ab Jahresmitte 2002, frühestens
      vielleicht im zweiten Quartal 2002. Sollten in den nächsten Wochen
      weitere Indikatoren die baldige Konjunkturtrendwende untermauern,
      dürfte es in dieser Zeit mit den Aktienkursen rasant nach oben gehen,
      während gleichzeitig die Rentenkurse in den Keller fallen.

      (...)

      Consors Weekly Newsletter, 7.12.01
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 09:47:54
      Beitrag Nr. 149 ()
      10.12.01
      Ölpreis - Langfristige Verlaufsdarstellung, boerse-go.de

      Avatar
      schrieb am 11.12.01 10:24:13
      Beitrag Nr. 150 ()
      10.12.01
      Merrill Lynch: Börsen von LIQUIDITÄT überflutet
      boerse-go.de

      David Horner von Merrill Lynch sieht in der 2. JAHRESHÄLFTE 2002 eine ERHOLUNG der US-Wirtschaft.

      Sollte am morgigen Dienstag eine Zinsentscheidung um 25 Basispunkte fallen, so wird der Anleihenmarkt diesen erwarteten Schritt belohnen, so Horner. So sei es an der Zeit, Anleihen zu kaufen. Im Speziellen empfiehlt der Analyst stabile Anleihen der Regierung.

      Sollte eine Zinssenkung über 50 Basispunkte durchgeführt werden - wovon der Analyst nicht ausgeht - so schätzt Horner auf einen weiteren Einbruch des Anleihenmarktes.

      Die Börsen werden zur Zeit mit LIQUIDITÄT überflutet, so Horner. Dies würde durch das STIMULUSPAKET, dass laut Horner noch in diesem Jahr genehmigt werden sollte, noch GESTEIGERT werden.

      Die Börsen würden nun in eine 2 bis 4 Monate lange Periode eintreten, in denen die Zeit für ein AKTIENENGAGEMENT am günstigsten sei, hieß es.

      Vieles hinge aber noch von den Vermögensverwaltern großer Fonds und deren Entscheidung, in Aktien zu investieren oder lieber eine beobachtende Position einzunehmen, ab.
      Avatar
      schrieb am 11.12.01 14:47:50
      Beitrag Nr. 151 ()
      10.12.01
      Verlauf der Inflation in den USA
      boerse-go.de

      Avatar
      schrieb am 11.12.01 23:59:55
      Beitrag Nr. 152 ()
      Datum: 11.12. 20:46 Chronologie der Leitzinsschritte seit 1992


      Auflistung aller US Leitzinsveränderungen seit 1992.
      Jede Bewegung ist in Basispunkten (bp) angegeben.
      Tabelle stammt von der Nachrichtenagentur Reuters.
      Realtime Newsfeed.


      FED FUNDS DISCOUNT
      DATE CHANGE LEVEL CHANGE LEVEL
      END OF EASING CYCLE IN 1992 THAT STARTED IN 1989
      Sep 4 down 25 bp 3.00 pct none 3.00 pct
      1994-95 TIGHTENING CYCLE
      Feb 4 up 25 bp 3.25 pct none 3.00 pct
      Mar 22 up 25 bp 3.50 pct none 3.00 pct
      Apr 18 up 25 bp 3.75 pct none 3.00 pct
      May 17 up 50 bp 4.25 pct up 50 bp 3.50 pct
      Aug 16 up 50 bp 4.75 pct up 50 bp 4.00 pct
      Nov 15 up 75 bp 5.50 pct up 75 bp 4.75 pct
      1995
      Feb 1 up 50 bp 6.00 pct up 50 bp 5.25 pct
      1995-96 EASING
      Jul 6 down 25 bp 5.75 pct none 5.25 pct
      Dec 19 down 25 bp 5.50 pct none 5.25 pct
      1996
      Jan 31 down 25 bp 5.25 pct down 25 bp 5.00 pct
      1997 ISOLATED TIGHTENING
      Mar 25 up 25 bp 5.50 pct none 5.00 pct
      1998 EASING
      Sep 29 down 25 bp 5.25 pct none 5.00 pct
      Oct 15 down 25 bp 5.00 pct down 25 bp 4.75 pct
      Nov 17 down 25 bp 4.75 pct down 25 bp 4.50 pct
      1999-2000 TIGHTENING
      Jun 30 up 25 bp 5.00 pct none 4.50 pct
      Aug 24 up 25 bp 5.25 pct up 25 bp 4.75 pct
      Nov 16 up 25 bp 5.50 pct up 25 bp 5.00 pct
      2000
      Feb 2 up 25 bp 5.75 pct up 25 bp 5.25 pct
      Mar 21 up 25 bp 6.00 pct up 25 bp 5.50 pct
      May 16 up 50 bp 6.50 pct up 50 bp 6.00 pct
      2001 EASING
      Jan 3 down 50 bp 6.00 pct down 25 bp 5.75 pct
      Jan 4 none 6.00 pct down 25 bp 5.50 pct
      Jan 31 down 50 bp 5.50 pct down 50 bp 5.00 pct
      Mar 20 down 50 bp 5.00 pct down 50 bp 4.50 pct
      Apr 18 down 50 bp 4.50 pct down 50 bp 4.00 pct
      May 15 down 50 bp 4.00 pct down 50 bp 3.50 pct
      Jun 27 down 25 bp 3.75 pct down 25 bp 3.25 pct
      Aug 21 down 25 bp 3.50 pct down 25 bp 3.00 pct
      Sep 17 down 50 bp 3.00 pct down 50 bp 2.50 pct
      Oct 2 down 50 bp 2.50 pct down 50 bp 2.00 pct
      Nov 6 down 50 bp 2.00 pct down 50 bp 1.50 pct
      Dec 11 down 25 bp 1.75 pct down 25 bp 1.25 pct

      © Godmode-Trader.de
      Avatar
      schrieb am 13.12.01 13:27:46
      Beitrag Nr. 153 ()
      13.12.01
      Nasdaq Future - "Millimeterpunktlandung"
      boerse-go.de

      Der mittelfristige Aufwärtstrend des Nasdaq Futures ist nach wie vor intakt.
      Die Trendlinie wurde nicht einmal "korrigiert", was durchaus nicht tragisch gewesen wäre.
      Je weiter sich ein Aufwärtstrend entwickelt desto höher die Wahrscheinlichkeit, daß sich dieser leicht korrigiert, also bärische Fächerelemente einstreut.
      Relevanter technischer Support bei 1607 Punkten.

      Avatar
      schrieb am 13.12.01 13:31:31
      Beitrag Nr. 154 ()
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 20:40:54
      Beitrag Nr. 155 ()
      Abby Cohen: "Tech- und Finanzwerte haben wir hoch gewichtet"

      Abby Cohen, Staranalystin bei Goldman Sachs, ist verhalten optimistisch für den amerikanischen Aktienmarkt. Der breite S&P 500 index habe ein Potenzial von 1.300 bis 1.425 Punkten im kommenden jahr, sagt Cohen in einem Interview mit der Financial Times Deutschland.

      Die Konjunktur habe den Boden erreicht und die Gewinnsituation werde sich im ersten Quartal 2002 stabilisieren, begründet die Expertin ihre Prognose. Zu den Favoriten der Strategin zählen Hightech- und Bankaktien. Die Nachfrage nach Technologieprodukten werde steigen und die Aktien seien moderat bewertet.

      Die Finanzunternehmen profitierten von den niedrigen Zinsen und hätten vielfach ein gutes Management. Selbst in den Krisenzeiten hätten die meisten Institute noch Gewinne erwirtschaftet.

      Dazu Abby Cohen: "Die Auswahl der Titel richtet sich zunehmend nach dem Ausmaß der Gewinnerholung in der zweiten Hälfte 2002. Tech- und Finanzwerte haben wir daher hoch gewichtet."

      14.12.2001 www.stock-world.de

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      ftd.de, Fr, 14.12.2001, 7:00
      Strategie: Abby Cohen setzt auf Tech-Aktien

      Die Zeichen der Weltwirtschaft stehen auf Rezession. Dennoch legten die Aktienmärkte in Erwartung eines baldigen Konjunkturaufschwungs zuletzt eine fast atemberaubende Rally hin.

      Abby Cohen, Analystin bei Goldman Sachs

      Ist damit der Kursspielraum nach oben ausgereizt? Abby Joseph Cohen, Grande Dame an der Wall Street, sagt nein. Sie rechnet mit weiteren Kurssteigerungen.

      FTD: Für viele Aktionäre war 2001 ein katastrophales Jahr. Wie fällt Ihr Resümee aus?

      Cohen: 2001 war in der Tat ein sehr schlechtes Jahr, geprägt von enttäuschenden Nachrichten aus der Wirtschaft und den schrecklichen Ereignissen des 11. September. Diese beiden Faktoren haben ein schwieriges Umfeld geschaffen. Doch wie wir bereits Ende September sagten, als der Dow Jones Industrial auf dem Jahrestiefstand bei 8200 Punkten notierte, sind in die Kurse sowohl die negativen News aus der Ökonomie als auch die direkten und indirekten Einflüsse der Terroranschläge eingeflossen. An den Finanzmärkten haben wir den Boden möglicherweise bereits gesehen. Und was die Wirtschaft und die Unternehmensgewinne betrifft, so sind wir überzeugt davon, dass wir uns in der ENDPHASE DER BODENBILDUNG befinden.

      FTD: Die Analystenzunft wurde wegen ihres übertriebenen Optimismus in den vergangenen zwei Jahren scharf kritisiert. Was lief falsch?

      Cohen: ANFANG 2000 haben wir unseren Kunden geraten, den AKTIENANTEIL in ihren Portfolios zu SENKEN. Und noch vor dem Hoch des S&P 500 haben wir empfohlen, etwa Tech- und Telekom-Aktien, die wir für stark überbewertet hielten, dramatisch zu reduzieren. Daraufhin zogen wir uns den Zorn zahlreicher Kunden und auch der US-Medien zu, für die wir nicht optimistisch genug waren. Dieser überschäumende Optimismus im Markt hinderte viele daran, mit Bedacht vorzugehen. Auch wir waren in diesem Jahr zu optimistisch. Unsere 2001er-Prognosen für den S&P 500, die am unteren Ende des Marktdurchschnitts lagen, waren immer noch zu hoch. Zum einen verlor die Ökonomie stärker an Fahrt, als wir uns das ausgemalt hatten. Zum anderen kam es zu den nicht vorhersehbaren Anschlägen am 11. September, was dazu führte, dass sich ein Wiedererstarken der Wirtschaft zeitlich nach hinten verschoben hat.

      FTD: Im Frühjahr sagten Sie, die US-Wirtschaft werde nicht in eine Rezession abgleiten - was sich als falsch erwies. Was bedeutet es für Sie, mal nicht Recht zu haben?

      Cohen: Erst im November konstatierte das National Bureau of Economic Research, dass die USA in einer Rezession stecken. Interessanterweise wurde in dem offiziellen Bericht angemerkt, dass die Ökonomie wohl nicht von einer Rezession betroffen wäre, hätte es nicht die TERRORANSCHLÄGE gegeben.

      FTD: Aber trifft es Sie, wenn Kritik an falschen Prognosen geübt wird?

      Cohen: "I call them as I see them" lautet ein Spruch in Amerika, der von den Schiedsrichtern im Sport entlehnt ist. Damit ist gemeint, dass man die Dinge beim Namen nennt, sobald man sie sieht. Genau so versuche ich vorzugehen. Auch wenn wir dieses Jahr zu optimistisch waren, so waren wir in den vielen Jahren davor mit unseren Vorhersagen doch sehr treffsicher. Wir geben stets unser Bestes, können aber nicht ausschließen, auch mal danebenzuliegen. Die Art, wie ich die Kapitalmärkte analysiere, ändere ich nicht.

      FTD: Nach wie vor raten Analysten nur sehr selten dazu, Aktien zu verkaufen. Hat die Expertenschaft aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht gelernt?

      Cohen: Der Enthusiasmus für unreife Firmen ist drastisch zurückgegangen. Man muss in diesem Zusammenhang sehen, dass der S&P 500 auf ungewöhnliche Weise sein Hoch erklomm. Denn die Gipfelstürmung war getragen von wenigen Unternehmen. 60 Prozent der Aktien im S&P 500 wurden bei Erreichen des Gipfels im März 2000 nur mit dem Zwölffachen ihres Gewinns oder günstiger gehandelt. Das heißt: Die meisten Papiere waren recht fair bewertet, wohingegen nur wenige Titel extrem überteuert waren. Analysten wie Investoren haben meines Erachtens gelernt, dass derartige Verzerrungen unhaltbar sind.

      FTD: Es heißt, Kapitalmarktstrategen seien nicht mehr so gefragt, weil die großen Trends wie etwa die New Economy fehlten. Vielmehr käme es jetzt auf die Stockpicker an, die auf der Suche nach aussichtsreichen Einzeltiteln sind. Sitzt Ihnen die Angst vor Bedeutungsverlust im Nacken?

      Cohen: Jede Zeit der Konfusion oder starker Veränderungen ist ideal für Strategen. Ich bin ausgebucht, denn unsere Kunden suchen nach Orientierung etwa in Bezug auf die Trends in der Wirtschaft und an den Kapitalmärkten. Daher dürfte die Bedeutung von Strategen nicht ab-, sondern zunehmen. Allerdings gehe ich damit konform, dass die sorgfältige Auswahl von Einzelwerten am Ende des Analyseprozesses stehen muss.

      FTD: Was können die Anleger tun, um zwischen nützlichen und wertlosen Infos zu unterscheiden?

      Cohen: Das ist eine wichtige Frage. Die vergangenen drei bis fünf Jahre haben gezeigt, dass es immer einfacher wird, Informationen bereitzustellen, es aber nicht so leicht ist, Investoren wirklich relevante Einblicke zu eröffnen. Am Kapitalmarkt wimmelt es von Infos, von denen aber viele unbrauchbar sind. Die Anleger müssen unterscheiden lernen und akzeptieren, dass viele Nachrichten möglicherweise oberflächlich sind.

      FTD: Der Crash am Aktienmarkt und besonders die Anschläge am 11. September haben dem Vertrauen der Konsumenten arg zugesetzt. Wird es hier in absehbarer Zeit zu einer Erholung kommen?

      Cohen: Die Arbeitslosigkeit steigt. Die Gewinne im dritten Quartal waren schlecht, die im Vierten werden noch schlechter ausfallen. Entsprechend getrübt ist das Verbrauchervertrauen. Doch zugleich rechnen die privaten Verbraucher damit, dass das Schlimmste in Kürze überstanden ist, und richten den Fokus auf eine Trendumkehr im Jahr 2002. Die durch niedrige Zinsen gestiegenen Haus- und Autokäufe stimmen zuversichtlich. Es ist weniger das Verbrauchervertrauen, das mir Sorge bereitet, als vielmehr das "CEO-Vertrauen", also das der Manager. Denn die stehen zweifach unter Druck. Zum einen verlangen die Aktionäre nach Abbau von Personal und Lagerbeständen. Zum anderen besitzen zehn Prozent der Haushalte in den USA 90 Prozent der Aktien, die von Haushalten gehalten werden. Das heißt, dass die Manager - sie dürften in diese Gruppe fallen - besonders hart vom Crash betroffen sind. Beides zusammen verringert die Risikobereitschaft der Führungskräfte.

      FTD: Sehen Sie nach der jüngsten Rally an den Aktienmärkten weiteres Aufwärtspotenzial?

      Cohen: Es ist davon auszugehen, dass sich die GEWINNSITUATION der S&P-500-Firmen ab dem ersten Quartal 2002 stabilisieren wird. Gewinnsteigerungen - vielleicht über zehn Prozent - wird es dann ab Beginn des zweiten Quartals 2002 geben. Hinzu kommt, dass Aktien nach wie vor unter ihren fairen Bewertungsniveaus gehandelt werden. Wir erwarten, dass der S&P 500 bis Ende 2002 auf 1300 bis 1425 Zähler zulegen wird.

      FTD: Was ist von der US-Notenbank Federal Reserve noch zu erwarten?

      Cohen: Die Fed verfügt über die Flexibilität, die Zinsen zu senken. Vor allem weil die Inflation gering ist. Da sich aber in vielen Branchen eine Stabilisierung abzeichnet, denken wir, dass die Fed die Zinsen vom aktuellen Niveau moderat senken wird.

      FTD: Wann ist wieder mit steigenden Zinsen zu rechnen?

      Cohen: Gegen Mitte des Jahres 2002, falls sich der Arbeitsmarkt stabilisiert und Zeichen von Erholung zeigt.

      FTD: Belastet dies die langfristigen Aussichten für die Aktienmärkte?

      Cohen: Seit drei Jahren - und auch jetzt - gehen wir von einem durchschnittlichen Kurszuwachs beim S&P 500, der wesentlichen Benchmark für US-Aktien, in Höhe von acht bis zehn Prozent pro Jahr aus. Wir denken weiterhin, dass das eine gute Schätzung ist.

      FTD: Der Aktienanteil in Ihrem Portfolio beträgt 75 Prozent und ist damit so hoch wie noch nie.

      Cohen: Tatsächlich haben wir den Bond-Anteil in unserem US-Portfolio von 27 auf 22 Prozent zurückgefahren, womit wir uns aber noch im Mittelfeld unserer normalen Bandbreite zwischen zehn und 45 Prozent bewegen. Die Reduzierung ist vorwiegend darauf zurückzuführen, dass wir überzeugt sind, dass der größte Teil des Renditerückgangs beziehungsweise der Kursgewinne bereits erfolgt ist. Ansonsten halten wir Papiere wie Corporate und Agency Bonds für attraktiv bewertet.

      FTD: Welche US-Sektoren werden im Falle einer Fortsetzung der Erholung zu den Gewinnern gehören?

      Cohen: Die Auswahl der Titel richtet sich zunehmend nach dem Ausmaß der Gewinnerholung in der zweiten Hälfte 2002. TECH- und Finanzwerte haben wir daher hoch gewichtet.

      FTD: Was macht diese Branchen so interessant?

      Cohen: ENDE 1999 rieten wir dazu, Tech- und Telekomwerte stark UNTERZUGEWICHTEN. Denn wir waren der Auffassung, dass sich die damaligen Gewinnprognosen als unhaltbar herausstellen werden und dass sich die Aktien auf einem Niveau bewegten, das ein perfektes Umfeld vorausgesetzt hätte. JETZT meinen wir, dass die NACHFRAGE NACH TECHNOLOGIEPRODUKTEN STEIGEN WIRD und Tech-Aktien moderat bewertet sind. Für Telekom-Werte sind wir allerdings weniger enthusiastisch gestimmt. Finanzunternehmen wiederum profitieren von niedrigen Zinsen und einem guten Management. Trotz abnehmenden Wirtschaftswachstums in den vergangenen zwei Jahren erwirtschaften die Banken Gewinne.

      FTD: Wie schätzen Sie die Aussichten für europäische Aktien ein?

      Cohen: Das größte Risiko für unsere Prognose, dass sich die US-Märkte im zweiten Halbjahr 2002 substanziell erholen werden, stellen die Unwägbarkeiten in den Ländern außerhalb der USA dar. In den USA sind die Wachstumsprognosen bereits merklich und ausreichend nach unten korrigiert worden. Demgegenüber wird es im Rest der Welt in den kommenden Wochen noch zu deutlichen Anpassungen nach unten kommen.

      Für US-Aktien sehen meine Kollegen daher WEITAUS GRÖSSERES POTENZIAL als für europäische Papiere.

      FTD: Mit dem Ende des Taliban-Regimes ist der Kampf gegen den Terrorismus nicht beendet. Wie wird sich der Anti-Terror-Kampf auf die Entwicklung der Märkte auswirken?

      Cohen: Den größten Effekt auf die Finanzmärkte dürften wir gesehen haben. Nach den Terrorakten im September ist die westliche Welt sehr viel aufmerksamer geworden, es wurden zahlreiche Anti-Terror-Maßnahmen eingeleitet. Dies macht weitere Attacken, besonders solche größeren Ausmaßes, unwahrscheinlicher, aber sie sind weiterhin möglich

      FTD: Was wünschen Sie sich für 2002?

      Cohen: Zunächst einmal Frieden. Außerdem wäre es wünschenswert, wenn man sich wieder seiner Arbeit widmen könnte, ohne befürchten zu müssen, mit Ereignissen, wie wir sie zuletzt erlebt haben, konfrontiert zu werden. New York verlor am 11. September über 4000 Menschen - mehr als bei den Angriffen der Japaner auf Pearl Harbor im Jahr 1941 ums Leben kamen.

      Das Interview führte Torsten Engelbrecht, Redakteur der FTD
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 21:38:47
      Beitrag Nr. 156 ()
      Durchhalten ist angesagt

      Von Daniel A. Bernecker

      Die Korrekturen fallen äußerst bescheiden aus. Zwei bis drei Tage schwächere Kurse, dann geht es weiter. Nutzen Sie folglich die Schwäche, um weiter zu kaufen. Die Erholung geht ziemlich nahtlos in eine Weihnachts-Rallye über. Getragen wird sie vor allem von den Fonds, die nach wie vor Liquidität in den Markt pumpen, nicht zuletzt, um ihre Performance zum Jahresende zu verbessern. Die Angst, eine Rallye zu verpassen, wirkt hier größer als die Sorge um einen erneuten Einbruch. Aber:

      Die Märkte sind noch nicht über den Berg.

      Bestenfalls ist die erste Etappe geschafft. So wie die Kurse der Aktien an ihren 200-Tage-Durchschnitt stoßen, verlieren sie an Momentum. Damit ist der erste Teil der Erholung absolviert. Ab hier wird es schwieriger.



      Denn: Ein neuer Trend beginnt erst, wenn die 200-Tage-Linie nach oben gedreht hat. Das gilt sowohl für die einzelnen Titel wie auch für Indizes. Um das zu erreichen, müssen die Kurse über den 200-Tage-Durchschnitt steigen und auch längere Zeit darüber notieren. Im Idealfall ziehen die Kurse über ihre 200-Tage-Linie an, fallen dann auf sie zurück und stabilisieren sich dort. Das wird ein schweres Stück Arbeit, das sich mit Sicherheit noch bis in März/April nächsten Jahres hinziehen wird. Das ist nicht problematisch, erläutert aber die Perspektive. Der S&P 500 wie auch die Nasdaq sind bereits an ihre 200-Tage-Linie gestoßen. Dem Dax fehlen dazu zirka 600 Punkte, wenngleich 17 von 30 DAX-Titel ihre 200-Tage-Linie schon erreicht haben.

      Fazit

      Mit der jetzigen Marktlage sind wir sehr zufrieden. Die Volatilität hält sich in Grenzen, und es gibt auch keine Übertreibung. Die Stimmung ist eher nüchtern als euphorisch, was uns ebenfalls gefällt. Die Sorge, daß die Märkte zuviel vorwegnehmen, um anschließend herb enttäuscht zu werden, teilen wir nicht.

      Der deutsche Aktienmarkt will von Krisen nichts mehr wissen. Sämtliche inhaltlichen Themen werden ignoriert, während sich alle auf eine ordentliche Weihnachts-Rallye freuen. Sei es dem Markt gegönnt, die laufende Rally setzt einen tröstenden Schlußpunkt hinter ein mühsames Börsenjahr. Allerdings fällt auf: Die Krise in Argentinien wird kaum zur Kenntnis genommen. Der Staat ist wieder einmal pleite, aber diesmal mehr als sonst, während der IWF nicht mehr bereit ist, Geld nachzuschießen. Das ist in der Sache richtig und zwingt Argentinien letztendlich, zumindest die Koppelung des Peso an den Dollar aufzugeben. Argentinien soll den Weg gehen, den Rußland vor drei Jahren ging, nur nicht ganz so spektakulär. Für die Schwellenländer und die Währungen hat das natürlich Konsequenzen, für die übrigen Märkte nicht.

      Sorgenkind Japan

      Das Thema Japan ist weniger lustig. Der Yen neigt zur Schwäche, was sowohl richtig als auch lukrativ ist. Dessen Schwäche ändert aber nichts an der grundsätzlichen Problematik. Die Verschuldung ist dramatisch, das Wirtschaftswachstum nicht vorhanden und die Politik zu nötigen Reformen völlig unfähig. Das geht nicht mehr lange gut. Wird Japan die erste Krise 2002? Die Chancen dafür stehen gut.

      Für Sie gilt aber jetzt im Moment: Fahren Sie die laufende Rallye voll mit. Auch wenn es Gegenreaktionen gibt, bitte keine Gewinne mitnehmen. Die Bewertungen sind größtenteils so niedrig, daß ihre Ausgangskurse oder inzwischen verbilligten Einstiegskurse so niedrig liegen, daß Sie für 2002 bestens gerüstet sind. Zwischengewinne mitzunehmen, macht in der ein oder anderen Situation vielleicht Sinn, kann aber nicht die Strategie für Ihr Depot sein.

      Daniel A. Bernecker ist Herausgeber des Börsenbriefes "der aktionärsbrief", 14.12.01
      Avatar
      schrieb am 15.12.01 22:03:23
      Beitrag Nr. 157 ()
      Das Interview mit der guten Frau Cohen ist ja schon herb.

      Wenn die liebe Abby den amerikanischen Markt also für billig hält, dann wagen wir mal einen Blick zurück.




      1983 gab es nur Idioten auf der Welt, die zu bescheuert waren, auch nur halbwegs den Wert einer Aktie zu bestimmen. Vermutlich lag das Analphabetentum bei 85%.

      Der Crash 1987 war die Krönung der Dummheit. Wie konnte es bei so einem spottbilligen Markt einen Crash geben?

      Die Alten erzählen, daß damals das gute alte Dampfradio noch in Mode war.

      1995 kam die göttliche Erleuchtung, daß zum zweiten Mal in der Geschichte der Börse der wahre Wert von Aktien doch zu bestimmen sei. Der erste Versuch, den wahren Wert zu bestimmen, scheiterte 1929 an der Dummheit der Investoren.

      Im Frühjahr/Sommer 2.000 konnte endlich der faire Wert, dank Abby Cohen, Henry Blodget, Bernd Förtsch und M.Frick ermittelt werden.

      Volatile Seitwärtsbewegungen wie sie bei Aktien von Lucent, Commerce One, Enron oder EMTV festgestellt wurden, dokumentieren leider noch die Zaghaftigkeit der Anleger.


      Unsere Abby ist einfach die Größte.

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 21:23:10
      Beitrag Nr. 158 ()
      Ifo-Index versetzt Börsianer in Kauflaune
      Dax steigt wieder über 5000 Punkte. Analysten sehen jetzt ein starkes Indiz für das Erreichen der Konjunkturwende

      Der Silberstreif am Horizont für die Börse?

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin – Schon kleine Verbesserungen hinter dem Komma wecken momentan große Hoffnungen bei Börsianern. Zu Wochenbeginn reichte ein minimaler Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindexes, um die Märkte kräftig nach oben zu treiben. Der Dax schoss kräftig in die Höhe und übersprang spielend wieder die 5000-Punkte-Marke. Auch andere Börsen lagen deutlich im Plus.

      Das an den Finanzmärkten viel beachtete Stimmungsbarometer deutscher Unternehmen war im November auf 84,9 von zuvor 84,7 Punkte und damit zum ersten Mal seit Juli gestiegen. „Der Ifo-Index nutzt dem gesamten europäischen Aktienmärkten“, sagte Ian Scott, Stratege bei Lehman Brothers in London. Auch wenn die Lage von den deutschen Unternehmen weiter kritisch eingeschätzt werde, signalisierten die Daten erste Anzeichen einer Stabilisierung der Wirtschaft und damit ein Ende des konjunkturellen Einbruchs. Optimistisch stimmt Scott insbesondere der dem Ifo-Index vorlaufende Indikator der Geschäftserwartungen, der im November von 89,6 auf 90,9 Zähler kräftig zugelegt hatte. „Wir können auf eine Trendwende beim Ifo hoffen.“

      Viele Börsianer spekulieren nach der leichten Aufhellung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft nun sogar auf eine generelle konjunkturelle Trendwende – und damit verbunden – kräftige Gewinnsteigerungen bei den Unternehmen. „Ich blicke weiter zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Jörg Kloy, Fondsmanager bei SEB Invest. „Die amerikanische Wirtschaft dürfte in sechs Monaten wieder wachsen, und Europa wird folgen.“ Kloy hat in den vergangenen Wochen nach und nach zyklische Werte aus den Sektoren Technologie, Industrie und Halbleiter zugekauft. Mittlerweile machen die Werte, deren Gewinnaussichten direkt an der Konjunktur hängen, die Mehrheit in seinem Portfolio aus. „Wir haben wahrscheinlich den Tiefpunkt der Konjunktur gesehen oder stehen kurz davor. Wenn dann die Erholung kommt, laufen Zykliker einfach am besten“, lautet seine Erklärung.

      Tatsächlich deutet vieles auf eine wirtschaftliche Erholung innerhalb des klassischen Konjunkturzyklus hin. Als verlässliche Vorläufer einer Wende haussierten in den vergangenen Wochen bereits HALBLEITERAKTIEN, die nicht zuletzt auch von kräftig anziehenden Preisen für Computerchips profitierten. Andere Zykliker folgten. Und dies dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, sollten sich die Märkte weiter an das klassische Konjunkturdrehbuch halten. Denn schaut man in die Vergangenheit, konnten Anleger vom Tiefpunkt des Ifo-Index immer kräftige Kursgewinne erzielen. Ob 1982, 1996 oder 1999 – ein Jahr nach der Wende des Geschäftsklimaindex stand der Dax 50 Prozent höher. Denn vom Tief des Ifo sprudelten auch die Unternehmensgewinne wieder. „Der Geschäftsklimaindex ist in der Regel auch ein guter Vorläufer für die Gewinnsituation der Konzerne“, erklärt Lehman-Brothers-Stratege Scott.

      Noch warnen Experten aber vor überzogener Euphorie. „Der Anstieg beim Ifo-Index ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber noch nicht der Beweis, dass die Konjunkturwende unmittelbar vor der Tür steht“, sagt etwa Trudbert Merkel, Fondsmanager bei der Deka. Er erinnert an den Ifo-Anstieg im Juli, der sich im Nachhinein als Fehlsignal entpuppt habe. Erst wenn der Geschäftsklimaindex ein paar Mal in Folge gestiegen sei, ließen sich verlässlichere Aussagen treffen. „Es bleiben noch elementare Fragen über den Zeitpunkt und die Stärke der konjunkturellen Wende“, sagt Merkel. Doch derartige Fragen dürften erst im kommenden Jahr gestellt werden, so der Profi. „Der Ifo-Index war ein guter Anlass, die Jahresendrallye wieder aufzunehmen.“
      Avatar
      schrieb am 17.12.01 22:07:35
      Beitrag Nr. 159 ()
      Datum: 17.12. 17:56 Chefvolkswirt: Stark expandierende US-Wirtschaft!

      Mickey Levy, der Chefvolkswirt von der Banc of America, erwartet, daß die US-Wirtschaft ZU BEGINN des Jahres 2002 sich erholen können wird. Im 2. HALBJAHR 2002 werde es gar zu einer "GEWALTIGEN EXPANSION" kommen.

      In der Folge werde sich aber auch die FED schwierigen geldpolitischen Entscheidungen gegenüberstellen müssen, nicht zuletzt weil auch die INFLATION stark ansteigen könnte.

      Bereits für die MITTE des kommenden Jahres erwarte Levy, daß die FED die ZINSEN wird ANSTEIGEN lassen, Ende 2002 sollte das Leitzinsniveau von 3,5% mindestens wieder erreicht sein.

      © Godmode-Trader.de
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      schrieb am 18.12.01 17:44:48
      Beitrag Nr. 160 ()
      ftd.de, 18.12.01
      Barings sieht für Infineon kein weiteres Kurspotenzial

      Das Investmenthaus ING Barings bleibt auch nach dem Abbruch der Verhandlungen mit Toshiba bei seiner Bewertung der Infineon-Aktie mit "Hold". Die Siemens-Tochter muss sich jetzt um neue Kooperationspartner bemühen.

      "Infineon hat langfristig kein hohes Kurspotenzial", sagte Analyst Eric de Graaf am Dienstag. Sein 12-Monats-Kursziel für die Siemens-Tochter liegt bei 24 Euro und damit etwas unterhalb des jetzigen Kursniveaus. Im Handel am Dienstag notierte das Papier zuletzt mit knapp 25 Euro. Die aktuelle Bewertung sei zwar recht hoch, sagte de Graaf, entspreche jedoch dem Durchschnitt im Sektor.

      Für Aufregung hatte im frühen Handel der Abbruch der Gespräche über eine Kooperation im Speicherbereich zwischen Infineon und Toshiba gesorgt. Das sei zwar schlecht für Infineon, sagte Analyst de Graaf. Für den Markt hingegen seien die Ereignisse gut, da sich nun eine neue Palette an Möglichkeiten eröffne.


      Fortschreitende Konsolidierung

      Die Münchner hätten sich sicherlich ein anderes Ende gewünscht, sagte der Analyst. Noch vergangene Woche hatten Infineon-Aktien von den angeblich gut voranschreitenden Gesprächen mit Toshiba profitiert. Nun wolle Infineon auf jeden Fall im Rennen bleiben, um seinen Marktanteil zu erhöhen, sagte de Graaf. Da die Konsolidierung im Sektor voranschreite, müsse die Siemens-Tochter nun schnell handeln.

      "Infineon könnte einen erneuten Anlauf mit Hynix Semiconductor in Angriff nehmen oder sich einigen Herstellern aus Taiwan annähern", sagte de Graaf. Zumal einige taiwanesische Dram-Hersteller, die bislang auf Toshiba zurückgegriffen hätten, nun um ihre Zukunft fürchten müssten. Neben einer Kooperation mit Infineon käme für sie auch eine Zusammenarbeit mit dem US-Konkurrenten Micron Technology in Betracht.

      © 2001 Financial Times Deutschland
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      schrieb am 18.12.01 17:48:09
      Beitrag Nr. 161 ()
      # 160, falsches Posting, n.
      Avatar
      schrieb am 18.12.01 23:13:47
      Beitrag Nr. 162 ()
      18.12.01
      S&P´s: 2002 wird gutes Aktienjahr! boerse-go.de

      Die Ratingagentur Standard & Poor´s verkündete heute, daß davon ausgehe, daß die Aktienmärkte in den USA, in Europa und in Asien außer Japan im Jahre 2002 wieder deutliche Kursgewinne verbuchen werden, weil die Wirtschaften in diesen Regionen sich wieder erholen werden.

      US-Investoren sollten Aktien gegenüber Anleihen bevorzugen, da erstere eine attraktivere Anlagemöglichkeit bieten würden. Der S&P 500 Index solle nach Einschätzung der Ratingagentur um 15% in 2002 ansteigen.

      Man gehe ferner davon aus, daß sich die US-Wirtschaft bereits im ersten Quartal 2002 werde erholen können. Die FED werde in diesem Jahr 2002 dann auch wieder zu einer Zinserhöhungspolitik überwechseln müssen.

      Erst kürzlich erhöhte S&P´s in ihrem Musterportfolio die Aktiengewichtung von 60 auf 65%, die Anleihegewichtung liegt noch bei 20% und die Geldmarktgewichtung bei 15%.

      "Während Aktien ein wenig überbewertet scheinen, werden sie Anleihen in der nächsten Zeit outperformen", meinte David Blitzer, der Chefstratege von S&P´s.
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      schrieb am 19.12.01 21:22:33
      Beitrag Nr. 163 ()
      19.12.01, boerse-go.de

      Zur IT-Branche
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      (...)
      George Elling, Analyst von der Deutsche Banc Alex Brown, hatte zuvor darauf hingewiesen, daß nach einer jüngst abgeschlossenen Studie über US-Computerverkäufe die IT-BUDGETS IN 2002 wieder deutlich ANSTEIGEN sollen.

      In den nächsten Quartalen werde es zwar nochmals "schwierig" werden, aber langfristig biete sich ein optimistisches Bild.

      Die Mehrzahl der Fachleute im IT-SEKTOR seien davon überzeugt, daß der BODEN gefunden sei und das Geschäft sich STABILISIERE.
      Avatar
      schrieb am 20.12.01 10:12:48
      Beitrag Nr. 164 ()
      20.12.01
      NASDAQ Composite - Langfristiger Trend, boerse-go.de

      Hier der ultralangfristige Kursverlauf vom Nasdaq Composite. Der Composite ist Ende September von der Oberkante des ultralangfristigen Aufwärtstrendkanals nach oben abgeprallt.

      Avatar
      schrieb am 20.12.01 10:20:16
      Beitrag Nr. 165 ()
      20.12.01
      DOW Jones - Langfristiger Trend


      Anbei der langfristige Monatschart vom DOW Jones. Der Index prallt mit voller Wucht an seiner ultralangfristigen Aufwärtstrendlinie nach oben ab. Der Kurs aktuell im Top der seit Ende September 2001 laufenden Aufwärtsbewegung.

      Avatar
      schrieb am 21.12.01 12:02:47
      Beitrag Nr. 166 ()
      20.12.01
      Neubauten in den USA - Verlaufsdarstellung, boerse-go.de

      Avatar
      schrieb am 24.12.01 22:59:08
      Beitrag Nr. 167 ()
      21.12.01
      Merrill Lynch-Umfrage: Fondsmanager orten Trendwende für Konjunktur

      87 Prozent von 263 Fondsmanagern sehen Verbesserung der Weltkonjunktur
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      Wien/London - Internationale Fondsmanager blicken laut einer aktuellen Studie der Investmentbank Merrill Lynch OPTIMISTISCHER in die Zukunft und sind überzeugt, dass die Weltkonjunktur die TALSOHLE bereits überschritten hat. Von 263 befragten Fondsmanagern erwarten 87 Prozent eine Verbesserung der globalen Konjunkturlage.

      Gegenüber dem letzten Monat bedeutet dies eine signifikante Verbesserung, zu diesem Zeitpunkt hatten sich nur 42 Prozent optimistisch geäußert.

      Fondsmanager sind überzeugt, dass wir einem Aufschwung bei Konjunktur und Börsen entgegensteuern, gibt sich der Merrill Lynch-Chefstratege David Bowers optimistisch.

      Leicht verbessert hat sich auch der "Buy Side Indicator" von Merrill Lynch. Bei der zu Grunde liegenden Frage "Werden die Märkte in zwölf Monaten höher oder tiefer sein", tippten in der Dezember-Umfrage 78 Prozent auf STEIGENDE MÄRKTE. Im VORMONAT sahen nur 76 Prozent der Fondsmanager höhere Kurse.

      Auch die UNTERNEHMENSERGEBNISSE sollten sich nach Einschätzung der Fondsexperten verbessern. 64 Prozent der Befragten erwarten steigende Gewinne im Vergleich zu 50 Prozent im Vormonat. Der Rückgang der kurzfristigen Zinssätze dürfte zudem den Appetit der Investoren auf Risiko steigern, so Bowers. 40 Prozent der befragten Fondsmanager planen den Risikoanteil in ihren Portfolios in den nächsten drei Monaten zu steigern. Die Cash-Positionen seien zudem von 42 Prozent im Oktober auf 28 Prozent im November und 12 Prozent in Dezember zurückgegangen. 31 Prozent der befragten Fondsmanager seien aber noch immer in Cash-Beständen übergewichtet.(APA)
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 10:07:58
      Beitrag Nr. 168 ()
      @nasdaq

      hat du schon mal überlegt, nach Quellen zu suchen, die KEINE MOTIVE hatten die Welt in rosigen Farben zu malen. Du zitierst immerzu die Finanzindustrie und
      ihre Abhängigen und deren Geschäftsgrundlage sind nun mal steigende Kurse. Alles andere als rosarot wären Schritte in
      Richtung Bankrott. Der Thread ist wie Dauerwerbefernsehen. Manche mögens ...

      Bitte versteh das nicht als persönlichen Angriff; will ich nicht!
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 10:22:36
      Beitrag Nr. 169 ()
      hier ein kleines Beispiel zum vorigen Eintrag:

      http://faznet.de/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=inves…
      Avatar
      schrieb am 25.12.01 23:26:48
      Beitrag Nr. 170 ()
      2002 - das Ende aller Sorgen?

      Von Carsten Volkery, New York, spiegel.de

      Wie lange dauert die Rezession in den USA? Wo steht der Dow Jones am Ende des Jahres 2002? Die Propheten malen wieder mal ein rosiges Bild. Doch schon dieses Jahr haben sie weit daneben gelegen.

      New York – Börsianer lieben Orientierung. Deshalb geben sie jedem Jahr gerne ein Motto. 1999 war das Jahr des Wahnsinns. 2000 das Jahr der geplatzten Hoffnungen. 2001 das Jahr der Rezession. Und 2002? Das wird das Jahr der Erholung. So sagen sie an der Wall Street, und darauf wetten sie große Summen.



      DPA

      Nach 18 Monaten des Leidens wurde es ja auch langsam Zeit. Schließlich dauern Bärenmärkte im historischen Durchschnitt nur 15 Monate. Analysten wie Anleger sind heiß auf den Aufschwung. Das zeigen die Börsenrallye und die Prognosen. Laut der jüngsten "Business Week"-Umfrage erwarten 54 Top-Analysten, dass der Dow Jones Ende 2002 bei 11.090 Punkten stehen wird - ein Jahresgewinn von 13 Prozent. Der Nasdaq-Composite soll 14,5 Prozent höher bei 2236 Punkten schließen.

      An der Konjunkturfront sieht der Konsens ähnlich rosig aus: Im ersten Halbjahr soll die US-Wirtschaft um 1,5 Prozent wachsen, im zweiten Halbjahr um 3,5 Prozent. Ergibt zusammen ein jährliches Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent. Besser als der Rest der Welt. Nicht einmal das Scheitern des "Stimulierungspakets“ im US-Kongress kann den herrschenden Optimismus erschüttern. Die Wirtschaft komme auch ohne zusätzliche Unterstützung aus der Rezession, sagt Gail Fosler vom Conference Board. Die Institution veröffentlicht mehrere einflussreiche Stimmungsbarometer zur US-Wirtschaft.

      Die Arbeitslosenrate wird bis zur Jahresmitte auf 6,5 Prozent steigen und dann wieder sinken. Verglichen mit der letzten Rezession, wo sie auf fast zehn Prozent angestiegen ist, ein Klacks. Selbst die Unternehmensgewinne sollen sich rasch wieder erholen: 13 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr sind vorhergesagt. Alle Signale stehen also auf Besserung. Was will man mehr?

      Nun sind die so genannten Analysen oft nichts weiter als Wunschdenken. Das laufende Jahr bietet das beste Beispiel: Wäre es nach den Analysten gegangen, stünde der Dow Jones im Moment bei über 12.015 Punkten. Stattdessen bleibt der Index bis zum Jahresende mit etwas Glück über der 10.000-Punkte-Marke. Auch bei den Unternehmensgewinnen lag jeder einzelne Prophet verlässlich voll daneben. Statt wie vorhergesagt um 7,5 Prozent zu wachsen, sind die Gewinne dieses Jahr um 18 Prozent eingebrochen.

      Trotz der optimistischen Prognosen ist daher weiterhin Vorsicht angesagt. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Rezession, die offiziell im März begonnen hat, länger als die "normalen“ elf Monate dauert. Oder dass der Aufschwung weit schwächer ausfällt als erwartet. Ebenso kann sich die Rallye immer noch als "Dead Cat Bounce“ entpuppen, so wie die Rallye im Mai. Schon werden Vergleiche zum Jahreswechsel 1999/2000 gezogen, als die Internet-Manie ihren Höhepunkt erreichte. Auch diesmal werde die Blase im März platzen, prognostiziert Fondsmanager Gerald Jordan von Hellman Jordan Funds. Frühestens wenn klar wird, dass sich die Unternehmensgewinne doch nicht erholen, werden die Zweifel zurückkehren.

      Immerhin sind die Anleger etwas vorsichtiger geworden, ergab eine Harris-Umfrage im Auftrag von "Business Week“. Nur 28 Prozent wollen in den nächsten sechs Monaten mehr in Aktien investieren als bisher, 24 Prozent hingegen ihre Depots verkleinern. Auch sind sie bescheidener geworden: 54 Prozent erwarten langfristig nur noch einstellige Renditen. Dennoch glaubt gut die Hälfte der Amerikaner, dass die Aktien 2002 steigen werden. Sie sind damit wesentlicher optimistischer als vor einem Jahr, als nur 33 Prozent an Kursgewinne glaubten.

      2002 sollte auch das Jahr der Erholung des gebeutelten Technologiesektors werden. Die Nasdaq hat in den letzten drei Monaten einen bemerkenswerten Run (plus 37 Prozent) hingelegt, die Anleger haben große Hoffnungen. Sie setzen darauf, dass Unternehmen weltweit ihren Investitionsstopp aufheben und wieder IT-Produkte kaufen werden. Die Analysten glauben, dass die Gewinne im Tech-Sektor um 44 Prozent zulegen werden, nachdem sie dieses Jahr um 62 Prozent gefallen waren.

      Doch die fundamentalen Daten unterstützen dieses Szenario nicht. Im Gegenteil: Die Lager und Kapazitäten der meisten Technologiefirmen sind immer noch zu überdimensioniert für die schwache Nachfrage. Investitionen gehen weiter zurück. Einer jüngeren Umfrage zufolge wollen 47 Prozent der Unternehmen nächstes Jahr ihre Ausgaben weiter kürzen. "Es wird ein Horror-Jahr in der Tech-Welt", sagt Fred Hickey, Herausgeber eines Technologie-Newsletters, der in diesem Jahr einige der akkuratesten Vorhersagen für Tech-Aktien gemacht hat.

      Auch Merrill Lynch ist noch nicht bereit, auf volles Risiko umzuschwenken. "Wir bleiben bei unserem Engagement im defensiven Sektor und warten auf deutlichere Zeichen der wirtschaftlichen Erholung", sagt Merrill-Lynch-Stratege David Bowers. Technologie-Aktien bleiben im Portfolio der Bank untergewichtet.

      Vorhersagen sind schwierig. Auch ist die Vergangenheit in der Regel kein guter Leitfaden. Doch bei allen Prognosen sollte man eines bedenken: 2001 war der Oberpessimist unter den Analysten der Realität am nächsten. Und selbst dessen Brille war noch zu rosa.
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      schrieb am 30.12.01 21:51:25
      Beitrag Nr. 171 ()
      ZUM JAHRESENDE

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      Zusammenfassung 28.12.01, 17.00 Uhr

      Washington(vwd)

      Kurz vor Jahresende kommen aus den Vereinigten Staaten ÜBERRASCHEND POSITIVE Konjunkturdaten.

      So hat sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern im Dezember unerwartet stark aufgehellt, wie das Conference Board am Freitag berichtete. Der entsprechende Index kletterte auf 93,7 nach 84,9 Punkten im November. Analysten hatten einen Dezember-Wert von lediglich 83,0 prognostiziert. Auch die Indizes für die Einschätzung der gegenwärtigen Situation sowie für die Erwartungen konnten zulegen, letzterer sogar deutlich.

      Daten deuten auf ERHOLUNG ZUR JAHRESMITTE 2002 hin

      Lynn Franco vom Conference Board verwies darauf, dass die Daten hinsichtlich der gegenwärtigen Situation auf eine BODENBILDUNG deuteten, was vor allem der STABILISIERUNG AM ARBEITSMARKT zuzuschreiben sei.

      Die KURZFRISTIGEN ERWARTUNGEN DER VERBRAUCHER bewegten sich nicht mehr auf einem Niveau, das man üblicherweise in einer REZESSION erwarte.

      Der AUFWÄRTSTREND lasse zudem eine WIRTSCHAFTLICHE ERHOLUNG in der JAHRESMITTE 2002 erwarten, fügte Franco hinzu.

      Positives auch vom ARBEITSMARKT: die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 22. Dezember saisonbereinigt "nur" um 7.000 auf 392.000 gestiegen. Volkswirte hatten dagegen im Durchschnitt mit einem Anstieg um 16.000 gerechnet.
      Auch der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt ging dem US-Arbeitsministerium zufolge im Vergleich zur Vorwoche um reichlich 25.000 auf 413.250 Erstanträge zurück. Dies ist der geringste Stand seit der Woche zum 15. September, dem Zeitpunkt der Terroranschläge in den USA.

      Auch im VERARBEITENDEN GEWERBE deutet sich ERHOLUNG an

      Der AUFTRAGSEINGANG LANGLEBIGER GÜTER sank im November gegenüber dem Vormonat um 4,8 Prozent auf 175,58 Mrd USD. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang der Aufträge um 5,4 Prozent gegenüber Oktober gerechnet. Vor allem die Ordereingänge im Transportsektor zogen den Gesamtindex nach unten, hier fielen die Auftragseingänge auf Monatssicht um 16,9 Prozent oder 10,2 Mrd USD. Vor allem die Bestellungen für Flugzeuge und Flugzeugteile sind den Angaben zufolge mit einem Minus von 7,9 Prozent stark eingebrochen.
      OHNE den TRANSPORT- UND RÜSTUNGSSEKTOR hätte sich hingegen ein ANSTIEG der Eingänge um 1,1 Prozent ergeben.
      Beobachter werteten die Daten trotz des Abschlags im Gesamtindex als positiv, da ohne die typischerweise sehr volatilen Zahlen aus dem Transport- und Rüstungsgewerbe jeweils ein Plus beim Ordereingang ausgewiesen wurde.
      Diese Entwicklung setzte sich nun den zweiten Monat in Folge fort, was als Anzeichen einer ERHOLUNG im Verarbeitenden Gewerbe gedeutet werden könne.
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 00:05:55
      Beitrag Nr. 172 ()
      01.01.02, Chefmarktstratege: FINGER WEG VON TECH-AKTIEN! - boerse-go.de

      Frank Gretz, Chefmarktstratege von Shields&Co, äußerte sich am Montag skeptisch darüber, daß der Markt seine jüngste Stärke werde halten können. "Die Leute, die von einer Wirtschaftserholung sprechen, sind Volkswirte und keine Geschäftsleute", merkte der Experte an. Dies bedeute, daß es möglicherweise länger dauern könnte, bis eine wirtschaftliche Erholung auch auf die Unternehmensgewinne durchschlagen könne.

      Nach der Einschätzung von Gretz sei der TECHNOLOGIESEKTOR zuletzt ZU GUT GELAUFEN. Selbst wenn es im Jahr 2002 zu einer Kursrallye an den Aktienmärkten kommen sollte, halte er es für wahrscheinlich, daß Technologieaktien nicht daran teilnehmen würden.

      Zum einen würde die Geschichte belegen, daß ein BÄRENMARKT UMSO LÄNGER ANDAUERE, JE STÄRKER DER VORANGEGANGENE BULLENMARKT AUSGEFALLEN SEI. Der Bullenmarkt der 90er Jahre gilt als einer der ausgeprägtesten der Geschichte.

      Zum anderen habe die Geschichte gezeigt, daß ein Sektor, der als klarer Outperformer über Jahre hinweg den Markt getragen habe, wie die Technologie in den letzten Jahren, in den kommenden Jahren ein Underperformer sei.
      Avatar
      schrieb am 03.01.02 13:04:42
      Beitrag Nr. 173 ()
      INSTITUT FÜR WELTWIRTSCHAFT, KIEL

      Dezember 24/01

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      Rezession in den Industrieländern wird bald überwunden

      Die Konjunktur in den Industrieländern hat sich im Verlauf des Jahres 2001 stark abgeschwächt. Im Sommerhalbjahr nahm das reale BIP sogar ab. Die Industrieproduktion brach regelrecht ein; sie sank mit einer laufenden Jahresrate von reichlich 6 Prozent. Die USA und Japan gerieten in eine Rezession, während der Produktionsanstieg im Euroraum nahezu zum Stillstand kam. Dagegen blieb die gesamtwirtschaftliche Produktion im Vereinigten Königreich bis zuletzt deutlich aufwärts gerichtet, wenngleich sich die Konjunktur dort ebenfalls verlangsamt hat.

      Die Weltwirtschaft expandierte im Jahresverlauf zwar weiterhin, allerdings nur sehr verhalten. Außerhalb der Industrieländer schwächte sich die Konjunktur besonders in vielen asiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern ab, die von dem Einbruch der IT-Nachfrage stark betroffen waren. Der Anstieg der Weltproduktion dürfte im Jahr 2001 lediglich knapp 2 Prozent betragen und damit kaum höher ausfallen als in den Jahren 1975, 1981/82 und 1991/92, die gemeinhin als Rezessionsjahre bezeichnet werden. Der Welthandel wird nach einem zweistelligen Zuwachs im vergangenen Jahr im laufenden Jahr kaum zunehmen.

      Keine Deflation auf breiter Front

      Die Verbraucherpreise sind seit dem Frühjahr in den Industrieländern insgesamt kaum noch gestiegen. Dies hat die Befürchtung geweckt, die Weltwirtschaft stehe vor einer Deflation: Mit anhaltender konjunktureller Talfahrt werde sich der Druck auf Preise und Margen weiter erhöhen, und eine Belebung der Wirtschaft werde trotz niedriger Zinsen ausbleiben. Für die Weltwirtschaft insgesamt ist diese Gefahr nach unserer Einschätzung nicht gegeben, wenngleich eine solche Situation in Japan seit einigen Jahren besteht. Der zuletzt sehr geringe Preisanstieg war im Wesentlichen Folge sinkender Ölpreise. Die Kernrate der Inflation hat sich in den USA und in Westeuropa wenig verändert und ist weiterhin deutlich positiv. Die zumeist sehr kräftige Zunahme der Geldmengen deutet eher darauf hin, dass auf mittlere Sicht wieder mit einem Anziehen des Preisauftriebs zu rechnen ist. Auch der kräftige Aktienkursanstieg in den vergangenen Wochen passt nicht zu einem deflationären Umfeld. Zwar sollten die Notenbanken zweifellos darauf bedacht sein, eine Deflation wie in Japan zu verhindern, doch ist nach den nochmaligen deutlichen Zinssenkungen der letzten Wochen vor dem Hintergrund der monetären Entwicklung zunächst eine Phase zinspolitischer Ruhe zu empfehlen, zumal geldpolitische Wirkungen sich erst mit der Zeit entfalten.

      USA: STARKE WIRTSCHAFTSPOLITISCHE IMPULSE BELEBEN DIE KONJUNKTUR

      Die Wirtschaft der USA befindet sich am Jahresende 2001 in einer Rezession. Nachdem das reale BIP im ersten Halbjahr kaum noch zugenommen hatte, ist es nach der Jahresmitte geschrumpft. Zu einer Rezession wäre es vermutlich auch ohne die Terroranschläge vom 11. September gekommen, denn die Wirtschaft der Vereinigten Staaten befand sich seit Ende des vergangenen Jahres in einem Prozess der Anpassung an moderatere Wachstumserwartungen, in dessen Verlauf Überkapazitäten, die im Boom gegen Ende der neunziger Jahre entstanden waren, abgebaut und die ungewöhnlich niedrige Sparquote der privaten Haushalte auf ein mittelfristig tragbares Niveau erhöht werden. Die Folgen der Terroranschläge haben aber die konjunkturelle Talfahrt beschleunigt.

      Seitdem die US-Notenbank ihre Leitzinsen im Jahresverlauf massiv gesenkt hat, gehen von der Geldpolitik erhebliche Impulse aus. Zudem wird die Konjunktur durch die Finanzpolitik stark angeregt. Über das zur Jahresmitte in Kraft getretene mehrjährige Steuersenkungsprogramm hinaus werden im Gefolge der Terroranschläge umfangreiche Mehrausgaben getätigt, und es sind weitere Steuererleichterungen absehbar. Für die von einigen Beobachtern vertretene These, dass angesichts der neuartigen Bedrohungssituation, vor die sich die amerikanische Bevölkerung nach den Attentaten vom 11. September gestellt sieht, auch sehr starke wirtschaftspolitische Impulse nicht in der Lage sein könnten, die Konjunktur zu beleben, spricht gegenwärtig wenig. Die Entwicklung der jüngsten

      Zeit, beispielsweise der starke Anstieg der Kraftfahrzeugverkäufe im Oktober, deutet darauf hin, dass ökonomische Anreize (Preisnachlässe und günstige Finanzierungsbedingungen) selbst direkt nach dem Schock wirkten.

      Gleichwohl ist für die ersten Monate des nächsten Jahres noch eine verhaltene konjunkturelle Gangart zu erwarten, gilt es doch, die in vielen Bereichen nach wie vor unerwünscht hohen Lagerbestände abzubauen.

      IM WEITEREN VERLAUF DES JAHRES WIRD SICH DIE WIRTSCHAFT DANN ZÜGIG BELEBEN.

      Alles in allem ist für 2002 mit einem Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts um 2 Prozent zu rechnen, nach 1,1 Prozent in diesem Jahr.

      Erholung in Euroland verzögert sich

      Die Expansion der gesamtwirtschaftlichen Produktion im Euroraum ist im Sommerhalbjahr 2001 annähernd zum Stillstand gekommen. Die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten sind mittlerweile deutlich unterausgelastet, jedoch befindet sich die europäische Wirtschaft, anders als die der USA, derzeit nicht in einer Rezession.

      Während die Frühindikatoren darauf hindeuten, dass die Konjunktur im Winterhalbjahr schwach bleiben wird, dürfte sich die wirtschaftliche Aktivität im weiteren Verlauf des kommenden Jahres angesichts einer sich erholenden Weltwirtschaft und angeregt durch die expansive Geldpolitik spürbar beleben. Stützend wirkt außerdem der nachlassende Preisdruck. Der Anstieg des realen BIP wird allerdings aufgrund des schwachen Starts in das kommende Jahr mit 1,7 Prozent kaum höher ausfallen als 2001. Die Arbeitslosenquote wird im Durchschnitt des kommenden Jahres ebenso wie in diesem Jahr 8,4 Prozent betragen.

      AUSBLICK: AUFSCHWUNGSKRÄFTE SETZEN SICH DURCH

      In den Industrieländern sind die konjunkturellen Rahmenbedingungen insgesamt inzwischen ausgesprochen GÜNSTIG, zumal die Wirtschaftspolitik auf die nochmalige Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten nach dem 11. September rasch reagiert hat.
      Die GELDPOLITIK ist stark expansiv ausgerichtet, zum Teil kommen kräftige fiskalische Impulse hinzu. Anregend wirkt darüber hinaus der erheblich gesunkene ÖLPREIS. Schließlich dürften die Erfolge im Krieg in AFGHANISTAN die Rückkehr zu früheren Lebensgewohnheiten in den USA tendenziell begünstigen. All dies spricht dafür, dass sich die Konjunktur nach der Bereinigung von zyklischen Übersteigerungen und dem Abbau unerwünschter LAGERBESTÄNDE – Entwicklungen, die derzeit in vollem Gange sind – bald kräftig ERHOLEN wird.

      Angesichts der inzwischen ausgesprochen starken wirtschaftspolitischen Impulse wird für die USA eine kräftige BELEBUNG im weiteren Verlauf des Jahres erwartet.

      Zusammen mit den günstigen übrigen Rahmenbedingungen sowie dem voraussichtlichen ENDE DER WELWEITEN KONSOLIDIERUNG IM IT-SEKTOR wird die ERHOLUNG in den USA zu einem Anziehen der Konjunktur AUCH IN DEN ANDEREN INDUSTRIELÄNDERN führen. So ist in Westeuropa mit einer deutlichen Beschleunigung des Produktionsanstiegs im Jahresverlauf zu rechnen, auch wenn sich dies wegen des niedrigen Niveaus der Produktion am Ende dieses Jahres im Jahresergebnis des kommenden Jahres kaum niederschlägt (Tabelle).
      In Japan, wo anhaltende strukturelle Probleme eine durchgreifende Erholung der Binnennachfrage behindern, belebt sich die Konjunktur dagegen nur mäßig.

      Kurzfassung von: K.-J. Gern, C. Kamps und J. Scheide, „Rezession in den Industrieländern wird bald überwunden". In: Die Weltwirtschaft, 2001, Heft 4. In Vorbereitung. Ca. 100 S., DM 30,–. Verlag Mohr Siebeck, Postfach 2040, 72010 Tübingen.
      Avatar
      schrieb am 09.01.02 13:04:25
      Beitrag Nr. 174 ()
      09.01. 10:00
      US Konsumentenvertrauen zieht wieder an
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      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Langfristige Verlaufsdarstellung

      Avatar
      schrieb am 09.01.02 19:33:42
      Beitrag Nr. 175 ()
      09.01.02
      Kapazitätsauslastung in den USA, boerse-go.de

      Langfristige Verlaufsdarstellung.

      Avatar
      schrieb am 10.01.02 13:46:32
      Beitrag Nr. 176 ()
      1.)

      10.01.02
      90% der Volkswirte sehen ENDE DER REZESSION, boerse-go.de

      Die Tage der US-Rezession sind gezählt, glaubt man einer Umfrage unter Ökonomen, die am Donnertag veröffentlicht wurde.

      Der Blue Chip Economic Indicators, ein monatlich publizierter Börsenbrief, kam zu dem Ergebniss, dass 90 Prozent der in der Januar Ausgabe befragten Volkswirte der Meinung seien, dass die Rezession irgendwann vor Ende März enden wird.

      "Neue Zuversicht ist zu erkennen die auf eine Bodenbildung in der US-Wirtschaft hindeutet und Signale deuten auf eine baldige Erholung hin," so eine Stellungnahme im Börsenbrief.

      Blue Chip verwies auf das Verbrauchervertrauen und den etwas stabileren Arbeitsmarkt als zwei Signale, die für eine Erholung sprechen.

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      2.)

      ENDE DER IT-KRISE?

      Experten sehen ERHOLUNG der Branche ab Jahresmitte 2002. Aufschwung könnte aber auch schon früher einsetzen.

      04.01.02

      Die IT-Branche wird sich nach Einschätzung des Marktforschungsinstituts IDC spätestens Mitte dieses Jahres konjunkturell erholen. "Vor den Ereignissen des 11. September hatten wir erwartet, dass der AUFSCHWUNG schon 2001 beginnt", sagte John Gantz von IDC in Framingham (Massachusetts).
      Die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die IT-Vorhersagen habe das Institut eher zurückhaltend bewertet.
      Daher könne der Aufschwung auch schon FRÜHER und STÄRKER einsetzen.

      WACHSTUMSMARKT CHINA

      Die Ausgaben für Informations- und Telekommunikationstechnologien würden 2002 in Westeuropa um rund sieben Prozent steigen, teilte das US-amerikanische Institut mit.
      In den USA würden voraussichtlich rund fünf Prozent mehr für IT-Ausstattungen ausgegeben, in China seien es sogar bis zu zwölf Prozent.
      Nach den Voraussagen der Experten wird China bis 2010 der drittgrößte IT-Markt der Welt sein.
      Avatar
      schrieb am 10.01.02 20:09:24
      Beitrag Nr. 177 ()
      10.01.02
      Arbeitslosenquote - Japan, USA, Deutschland; boerse-go.de

      In Japan steigt die Arbeitslosenquote seit 1992 kontinuierlich an auf aktuell 5,5%. In den USA ist ein sprunghafter Anstieg seit Anfang 2001 zu erkennen. Aktuell 5,8%. Die westdeutsche Arbeitslosenquote, - es geht um die Quote, nicht um die absolute Anzahl der Arbeitslosen -, bewegt sich aktuell im Bereich von 7,4 %, die ostdeutsche Arbeitslosenquote ist mit knapp 17% bereits seit Jahren extrem hoch.

      Avatar
      schrieb am 15.01.02 17:34:15
      Beitrag Nr. 178 ()
      ZEW-Stimmungsindikator spricht für Konjunkturerholung

      In der Wirtschaft wächst die Hoffnung.
      Die von dem Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung befragten Analysten und institutionelle Anleger bewerten die KONJUNKTURAUSSICHTEN im Januar deutlich positiver als im Vormonat: Der Saldo der KONJUNKTURERWARTUNGEN für Deutschland ist um 10,1 Punkte auf 35,9 Punkte gestiegen.
      Damit verzeichnet der Index schon den 3. Monat in Folge einen STIMMUNGSAUFSCHWUNG.
      Nach der Stimmung, sollten in den kommenden Monaten auch AUFTRAGSEINGÄNGE und INVESTITIONEN in der Industrie anziehen.
      Gute Nachricht für die Börsen, eine Konjunkturerholung rückt näher.

      © 2002 sharper.de, 15.1.02
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 22:01:36
      Beitrag Nr. 179 ()
      US-Wirtschaftsdaten (Auswahl)
      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      1.)

      vwd, 4.1.2001
      ISM-Index Nicht-Verarbeitendes Gewerbe Dez 54,2 (PROG: 49,8)

      Der nationale Index der Einkaufsmanager im Nicht-Verarbeitenden Gewerbe ist im Dezember ÜBERRASCHEND auf einen Wert von 54,2 gestiegen.

      Von vwd befragte Ökonomen hatten hingegen einen Rückgang auf 49,8 Punkte vorhergesagt, nachdem der Index im November noch bei 51,3 notierte. Wie das Institute for Supply Management (ISM, ehemals National Association of Purchasing Managers, NAPM) am Freitag weiter berichtete, blieb der Index für die bezahlten Preise zum Vormonat unverändert bei 38,5 Punkten.

      Der Subindex für den Auftragseingang wurde mit 52,6 angegeben, während er im November noch bei 48,3 gelegen hatte. Der Beschäftigungsindex stieg den Angaben zufolge auf 45,1 (44,3) Zähler.


      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      2.)

      vwd, 2.1.2002
      ISM-Index (ehemals NAPM) Verarbeitendes Gewerbe/PRODUKTION Dezember

      Die Wirtschaftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe des Landes verlangsamte sich damit den 17. Monat in Folge, wobei sich aber das Tempo des Rückgangs gegenüber dem Vormonat weiter signifikant ABSCHWÄCHTE.

      Zugleich deute ein Stand von mehr als 42,7 Punkten eine EXPANSION in der Gesamtwirtschaft an, heißt es in dem Bericht des ISM. Sowohl der Index für den AUFTRAGSEINGANG wie auch der PRODUKTIONSINDEX haben im Dezember wieder die kritische Marke von 50 PUNKTEN ÜBERSCHRITTEN.

      Der Trend für die meisten Subindizes zeige in die "richtige Richtung". Möglicherweise könnten nunmehr die ersten Anzeichen für eine ERHOLUNG im Technologiesektor ausgemacht werden. Insgesamt gäben die Daten Grund zu der Hoffnung, dass eine gesamtwirtschaftliche Aufhellung rascher als normalerweise nach einer Abschwungphase üblich einsetzen werde. Als positiv wurde auch der Stand des Preisindex hervorgehoben, der weiterhin nachlassende Inflationsrisiken indiziere.

      Allerdings wurde in nur drei der insgesamt 20 in den Report einfließenden Industriezweige Wachstum verzeichnet, während die Zahl im Vormonat noch bei fünf Sektoren gelegen hatte.

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      3.)

      US/Index Uni Michigan Januar vorläufig bei 94,2 (PROG: 89,7)
      New York (vwd) - Der an der Universität Michigan berechnete Index für die VERBRAUCHERSTIMMUNG in den USA ist im Januar nach vorläufigen Berechnungen auf 94,2 GESTIEGEN, nachdem er im Dezember noch einen Wert von endgültig 88,8 erreicht hatte.

      Ökonomen hatten im Durchschnitt einen Stand von 89,7 prognostiziert.

      Der Index für die INDEX FÜR DIE ERWARTUNGEN erhöhte sich auf 91,7 (Dezember endgültig: 82,3), jener für die Einschätzung der aktuellen Lage sank auf 98,1 (99,0).

      vwd/18.1.2002

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      4.)

      Donnerstag 17.01.02

      KONJUNKTURINDEX der Philadelphia Fed im Januar im Plus

      New York, 17. Jan (Reuters) - Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia (Phila-Fed) ist im Januar deutlich stärker gestiegen als von Analysten erwartet. Der Index habe sich auf +14,7 Punkte nach revidiert -12,6 Zählern im Dezember erholt, teilte die Philadelphia Fed am Donnerstag mit.

      Er weist damit auch ZUM 1. MAL seit Oktober 2000 wieder einen POSITIVEN Wert auf.

      Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit -4,1 Punkten gerechnet.

      Vor allem der Index für NEUAUFTRÄGE - als Indikator für die zukünftige Geschäftstätigkeit - drehte deutlich ins Plus auf 12,6 von minus 6,2 Zähler im Dezember.

      Auch die Indizes für die Preise legten zu. Für die bezahlten Preise stieg der Index auf minus 5,9 von zuvor minus 11,6 Punkten, für die erhaltenen Preise zog er auf minus 7,1 von zuvor minus 15,7 Zählern an.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 23:08:43
      Beitrag Nr. 180 ()
      5.)

      17.01.2002 14:54 Uhr: Blitzmeinung von Steffen Christ

      US-ARBEITSMARKT macht Hoffnung

      Erfreulich: Der amerikanische Arbeitsmarkt ENTSPANNT sich weiter. In der Woche zum 12. Januar ist die Zahl der ERSTANTRÄGE AUF ARBEITSLOSENHILFE von 398.000 auf 384.000 GESUNKEN.
      Offenbar flaut die die Entlassungswelle in der US-Industrie merklich ab. Bis auf einen einmaligen Anstieg zum Monatsanfang ist die Zahl der Erstanträge seit Dezember kontinuierlich gesunken.
      Sinkende Arbeitslosenzahlen schaffen gute Vorraussetzungen für einen Anstieg des KONSUMS, die Erholungschancen der US-Wirtschaft wachsen.

      © 2002 sharper.de

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      6.)

      Verbrauchervertrauen verspricht Aufschwung

      Die Erholungszeichen für die US-Konjunktur werden deutlicher: Im Januar ist der Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan gegenüber dem Vormonat unerwartet stark von 88,8 auf 94,2 Punkte gestiegen. Analysten waren von einem Anstieg auf 89,3 Punkte ausgegangen. Gute Nachricht für die US-Wirtschaft: Wenn das Verbrauchervertrauen wächst, könnte auch der Konsum anziehen. Steffen Christ

      Steigt der Konsum, geht es auch mit der US-Wirtschaft wieder aufwärts, denn der private Verbrauch macht rund zwei Drittel des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts aus. Entsprechend genau wird an den Finanzmärkten deshalb das US-Verbrauchervertrauen registriert. Der Indikator spricht dafür, dass die Verbraucher bald wieder zu ihrer alten Konsumfreude zurückfinden: Zum einen ist der Anstieg im Januar unerwartet stark ausgefallen, zum anderen verzeichnet er seit vier Monaten ein wachsendes Vertrauen der Konsumenten in die US-Wirtschaft. Ob sich das gestiegene Vertrauen aber auch an den Supermarktkassen bemerkbar macht, werden die Einzelhandelszahlen der kommenden Wochen steigen.

      Für einen Anstieg der Konsumausgaben spricht nicht nur der Verbrauchervertrauens-Index. Die Inflation ist im Januar weiter gesunken, und auch der Arbeitsmarkt scheint sich zu entspannen. Bis auf einen einmaligen Anstieg in der ersten Januarwoche ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe seit Dezember kontinuierlich gesunken.

      Die Entlassungswelle in der US-Industrie flaut ab, und das wird sich auch an den Konsumausgaben bemerkbar machen. Zusätzlich zeigt der Konjunkturindex der Philadelphia Fed im Januar nach oben: Der Geschäftsklima-Index legte zum Vormonat deutlich von –12,6 Punkte auf 14,7 Punkte zu, der Index der Neuaufträge verbesserte sich von –6,2 Punkten auf 12,6 Punkte. Der erste Anstieg seit November 2000 ist zwar noch kein klares Anzeichen für eine Trendwende, aber ein weiterer Hoffnungsschimmer.

      Die positiven Vorzeichen für die US-Konjunktur werden immer deutlicher. Bei Verbrauchern und Industrie scheint wieder etwas mehr Optimismus einzukehren, auch die Entlassungswelle flaut ab. Gute Voraussetzungen für einen Anstieg der Konsumausgaben, und davon würden nicht nur die Einzelhandels-Werte an den Börsen profitieren.

      © 2002 sharper.de, 18.1.02
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 16:49:10
      Beitrag Nr. 181 ()
      US-FRÜHINDIKATOREN im Dezember stark gestiegen, 22.1.02

      Washington, 22. Jan (Reuters) - Der Ausblick auf die Entwicklung der US-Wirtschaft in den nächsten drei bis sechs Monaten hat sich einem wichtigen Konjunkturbarometer zufolge im Dezember aufgehellt.

      Der Index für die US-Frühindikatoren sei im Dezember 2001 im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent auf 111,4 Indexpunkte gestiegen, teilte das private Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mit.
      Das sei der STÄRKSTE ANSTIEG SEIT FEBRUAR 1996 (!!).
      Von Reuters befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,8 Prozent ERWARTET.
      Im November war der Index um 0,8 Prozent gestiegen.

      Das Conference Board berechnet den Index aus 10 VERSCHIEDENEN INDIKATOREN, zu denen unter anderem die Geldmenge, Aktienkurse, Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Baugenehmigungen, Verbrauchererwartungen und Industrieaufträge gehören.

      Die Frühindikatoren SIGNALISIEREN in der Regel die wirtschaftliche Entwicklung in den FOLGENDEN drei bis sechs Monaten.

      Zudem gilt der Index als Maßstab für die Wirksamkeit der GELDPOLITIK der US-Notenbank (Fed).

      Wie das Institut weiter mitteilte, stieg der Index für Gleichlaufende Indikatoren im Dezember um 0,1 Prozent nach minus 0,3 Prozent im Vormonat auf jetzt 115,3 Punkte.
      Die Nachlaufenden Indikatoren fielen um 0,1 Prozent nach minus 0,3 Prozent im November auf 103,2 Punkte.
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 18:26:03
      Beitrag Nr. 182 ()
      Märkte hört die US-Signale, 22.1.02

      In den USA hat das Tauwetter eingesetzt, DIE REZESSION SCHMILZT DAHIN. Der von der Forschungsgruppe Conference Board ermittelte Sammelindex der US-FRÜHINDIKATOREN ist im Dezember um 1,2 Prozent gestiegen, deutlich stärker als von Analysten vorhergesagt. Der größte Anstieg seit fast sechs Jahren signalisiert eine rasche Konjunkturerholung: Eine willkommene Unterstützung für die Aktienmärkte, die Renten bleiben weiter unter Druck.

      Das Bild der US-Wirtschaft hat sich weiter aufgehellt. Acht der zehn in den Sammelindex eingehenden Frühindikatoren sind im Dezember weiter gestiegen. Nur die Auftragseingänge bei Konsum- und Investitionsgütern verschlechterten sich leicht. Allerdings: Der Rückschlag war nach dem Boom bei Autos und Rüstungsgütern im Vormonat zu erwarten.

      Der Index der Frühindikatoren ist inzwischen zum vierten Mal in Folge gestiegen, noch dazu mit wachsender Geschwindigkeit. Damit sollte sich die Situation der US-Wirtschaft im ersten Halbjahr deutlich verbessern. Es nicht mehr ausgeschlossen, dass die US-Wirtschaft bereits im 1. QUARTAL wieder POSITIVE WACHSTUMSRATEN verzeichnen kann.

      Auch wenn die Börsenwelt zur Zeit vor allem von der Berichtssaison in Atem gehalten wird: So ganz links liegen lassen sollten die Anleger die konjunkturellen Indikatoren nicht. Schließlich kündigt sich hier der konjunkturelle Frühling an, auf den alle gesetzt haben. Besser noch: Das TEMPO macht Hoffnung, dass der Umschwung früher kommen könnte als bisher erhofft. An den Rentenmärkten jedenfalls wird das Thema Aufschwung nach einer Konsolidierungsphase zu Jahresbeginn bereits wieder gespielt. Vor allem die langlaufenden Anleihen sind gehörig unter Druck geraten.

      sharper.de
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 19:44:30
      Beitrag Nr. 183 ()
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 21:50:27
      Beitrag Nr. 184 ()
      22.01.2002
      US-Konjunktur erholt sich
      Sachsen LB

      Die Dezember leading indicators zeigten einen sehr kräftigen Anstieg, berichten die Analysten der Sachsen LB.

      Die Veröffentlichung unterstützt die Auffassung der Analysten der Sachsen LB, das die Erholung der US-Konjunktur im Gange sei.

      Neues würden die Zahlen allerdings nicht bringen, da DER "LEADING INDICATOR" DEM NAPM KLAR NACHLAUFE.

      Interessant werde in dem Kontext werden, ob Greenspan in seiner Rede vor dem Kongreß weiter die pessimistische Brille aufsetze. Es gebe klar das Problem, dass die FED behind the curve komme und die Märkte deshalb die Inflationserwartungen hochfahren. Insofern wäre auch eine Zinssenkung klar kontraproduktiv.
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 14:26:29
      Beitrag Nr. 185 ()
      Conference Board sieht deutlichen US-AUFSCHWUNG

      New York (vwd) - Die US-Wirtschaft ist nach Einschätzung des Conference Board auf dem Weg zu einer deutlichen KONJUNKTURELLEN ERHOLUNG. Wie das Institut am Mittwoch berichtet, dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr mit 1,3 Prozent wachsen, für 2003 wird eine Zunahme von 4,2 Prozent erwartet. Zuletzt hatte das Conference Board noch für 2002 ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent vorhergesagt.
      Hinter der Erholung stünden

      eine Stabilisierung am ARBEITSMARKT,

      starke VERBRAUCHERAUSGABEN und

      eine Verbesserung der UNTERNEHMENSBILANZEN,

      sagte die Chefvolkswirtin des Instituts, Gail Fosler.
      Sie verwies zudem darauf, dass die USA wegen der Terroranschläge vom 11. September relativ wenig Schaden in Form einer geringfügigen Rezession genommen hätten.

      Laut Fosler steht in den kommenden Monaten eine "große WENDE" bei der Entwicklung der UNTERNEHMENSGEWINNE bevor, unterstützt durch eine STEIGENDE PRODUKTIVITÄT.

      23.1.02
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 16:47:39
      Beitrag Nr. 186 ()
      GREENSPAN SIEHT ZEICHEN FÜR ALLMÄHLICHE
      US-KONJUNKTURBELEBUNG

      Washington, 24. Jan (Reuters) - Die US-Wirtschaft kommt nach Einschätzung von US-Notenbankchef Alan Greenspan langsam wieder in Fahrt.

      "Es gibt Anzeichen dafür, dass einige Faktoren, die die Konjunktur im vergangenen Jahr belastet haben, abzunehmen beginnen und dass die Wirtschaftsaktivität allmählich wieder anzieht", sagte Greenspan am Donnerstag bei seiner Anhörung vor dem Haushaltsausschuss des Senats in Washington.

      Damit äußerte er sich etwas zuversichtlicher über die US-Wirtschaft als bei seiner Rede am 11. Januar.

      Die Fed hatte 2001 wegen des drastischen Konjunkturabschwungs in den USA die Leitzinsen in elf Schritten auf 1,75 Prozent und damit auf das niedrigste Niveau seit vierzig Jahren heruntergeschraubt.
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 21:07:20
      Beitrag Nr. 187 ()
      US-Rezessionen

      Avatar
      schrieb am 28.01.02 18:12:14
      Beitrag Nr. 188 ()
      Entwicklung des Ifo-Index



      28.01.02, sueddeutsche.de

      Wirtschaftsklima

      Der Optimismus kehrt zurück

      Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich - gemessen am ifo-Index - im Januar deutlich aufgehellt.

      Die verbesserte Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Januar signalisiert nach Einschätzung von Volkswirten zumindest den Beginn einer konjunkturellen Erholung.

      Vor allem die optimistischere Zukunftsbeurteilung der Unternehmen im Ifo-Geschäftsklimaindex werteten Ifo-Volkswirt Gernot Nerb und Analysten als Zeichen eines bevorstehenden Aufschwungs in Deutschland.

      Der unerwartet deutliche Anstieg des Ifo-Index für Westdeutschland auf 86,3 nach 84,9 Punkten im November lasse aber noch keine Rückschlüsse auf die Dynamik der Erholung zu.

      Euro profitiert nicht

      Die Volkswirte waren uneins, ob die EZB trotz des verbesserten Geschäftsklimas die Leitzinsen weiter senken werde. Dem auf hohem Niveau stagnierenden M3-Wachstum maßen die Analysten dabei derzeit kaum Bedeutung zu.

      Der Euro konnte vom Anstieg des Ifo-Index nicht profitieren und rutschte auf ein Sechs-Monatstief unter 0,86 Dollar. Händlern sagten, der Markt gehe nach wie vor davon aus, dass die US-Konjunktur schneller anziehen werde als die Wirtschaft in der Euro-Zone.

      Die Aktienmärkte reagierten mit moderaten Kursgewinnen auf den Ifo-Index.

      Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung positiv

      Deutlich wurde die aufgehellte Stimmung der Unternehmen bei der Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung. Der Index Geschäftserwartungen für die alten Bundesländer stieg auf 94,8 von 90,9 Punkten im November (Dezemberschätzung 94,3 Punkte).

      Der optimistischere Blick in die Zukunft zeigt Volkswirten zufolge, dass sich derzeit die konjunkturelle Wende vollzieht.
      „Der Anstieg des Ifo-Indexes ist ein normales Aufschwungmuster im Vergleich zu vorangegangenen Konjunkturerholungen“, sagte Dirk Clench von der Hypothekenbank Essen.

      Auch die erneut negative Bewertung der derzeitigen Lage durch die Unternehmen gehöre durchaus zum Muster einer Trendwende. Der Index der Geschäftsbeurteilungen in Westdeutschland lag im Januar bei 78,0 nach 79,0 Punkten im November (Dezemberschätzung 77,6 Punkte).

      Erstmalig veröffentlichte das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut ihren Index für den laufenden Monat und nicht mehr für den vorangegangenen. Den Dezemberwert schätzte das Institut auf 85,8 Punkte. Von Reuters befragte Analysten hatten für Januar im Schnitt nur mit einem Anstieg des Gesamtindexes auf 85,7 Punkte gerechnet. In Ostdeutschland kletterte der Geschäftsklimaindex auf 98,5 von 97,3 (Dezember 96,9) Punkten.

      Gesamtbild hellt sich auf

      Der steigende Ifo-Index fügt sich in das Bild, das andere Frühindikatoren im Verlauf des Monats gezeichnet hatten.
      Besonders den kräftigen Anstieg des Konjunkturindikators des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hatten die Analysten als Vorboten eines höheren Ifo-Indexes gedeutet.

      Grund für die verbesserte Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist nach Einschätzung der Analysten in erster Linie die Aussicht auf eine baldige US-Erholung. „Von einer besseren Konjunktur in den USA wird die Weltwirtschaft profitieren und die exportorientierte deutsche Wirtschaft umso mehr“, sagte Stefan Mütze von der Helaba. Zudem seien die niedrigen Ölpreise und der geringe Außenwert des Euro günstig für die Unternehmen.

      Ifo-Volkswirt Nerb sieht anders als einige Analysten noch Spielraum für weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Wirtschaft brauche einen Antrieb, um eine selbstragende Erholung zu erreichen, sagte Nerb. Dagegen spricht der Ifo-Index für Jeremy Hawkins von der Bank of America gegen eine Reduktion der Leitzinsen: „Der Ifo-Index ist wahrscheinlich stark genug für die EZB, um die Leitzinsen bis auf weiteres unverändert zu lassen.“

      Geldmenge engt Spielraum ein

      Die weiter stark wachsende Geldmenge M3 wird die EZB nach Einschätzung von Analysten dagegen kaum von einer Zinsreduktion abhalten. „Die EZB hat sicher recht, dass vom M3-Wachstum keine Inflationsgefahr ausgeht“, sagte Michael Schubert von der Commerzbank. M3 wuchs nach Angaben der EZB im Dezember wie schon im Vormonat um 8,0 Prozent.

      Analysten hatten mit einer Beschleunigung des Wachstums auf 8,2 Prozent gerechnet. Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt lag mit 7,8 (7,4) Prozent weiter deutlich über dem EZB-Referenzwert von 4,5 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 15:15:06
      Beitrag Nr. 189 ()
      US-Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter unterstreichen Aufwärtstrend

      Die November-Leere in den Auftragsbüchern der US-Unternehmen ist gewichen.
      Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Dezember sogar stärker als vorhergesagt um zwei Prozent zum Vormonat gestiegen.
      Lässt man die Rüstungsgüter, die zuletzt für starke Schwankungen sorgten, einmal außen vor, dann hat sich die Auftragslage ohnehin zuletzt kontinuierlich verbessert.

      IM DEZEMBER KONNTE VOR ALLEM DIE HALBLEITERINDUSTRIE EINEN KRÄFTIGEN ANSTIEG BEI DEN BESTELLUNGEN VERBUCHEN.

      Das passt ins Bild einer sich erholenden US-Wirtschaft und sollte an den Börsen positiv aufgenommen werden.

      © 2002 sharper.de, 29.1.02

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      Avatar
      schrieb am 29.01.02 15:43:00
      Beitrag Nr. 190 ()
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 12:53:52
      Beitrag Nr. 191 ()
      04.02.02
      Lehman: Die Konjunkturerholung hat begonnen! - boerse-go.de

      Die lange erwartete Konjunkturerholung hat begonnen, sie wird allerdings sehr langsam voranschreiten. So die Einschätzung des leitenden Volkswirtes für globale Entwicklungen bei Lehman Brothers.

      "Die erste Nachricht ist, dass die Erholung durch die fiskalistischen und monetaristischen Maßnahmen und verstärkend durch die niedrigen Ölpreise begonnen hat. Die zweite Nachricht ist aber, dass die Erholung moderat ablaufen wird," so Llewellyn auf der globalen Wirtschaftskonferenz von Lehman Brothers in Singapur.

      Später teilte er der britischen Nachrichtenagentur Reuters mit, dass die Ausgaben der Unternehmen vermutlich erst im Jahr 2004 zu einer Erholung antreten werden, und die Auslastung der Kapazität sei in den Vereinigten Staaten bei nur 76 Prozent. Lehman Brothers erwartet eine Erholung der globalen Wirtschaft um 1.2 Prozent in diesem Jahr, Asien (ohne Japan) wird um 4.9 Prozent wachsen können. Die angeschlagene japanische Wirtschaft wird dahingegen um ein Prozent schrumpfen, so die Prognose von Lehman Brothers. Das BIP in den USA wird um 0.8 Prozent wachsen können.

      Llewellyn betrachtet die Risiken für eine Abweichung der tatsächlichen Daten von diesen Prognosen als gering. So könnte eine Verschlechterung der Lage im Mittleren Osten dazu beitragen, dass der Ölpreis wieder ansteigt, was dem weltweiten Wirtschaftswachstum schaden würde. Das steigende Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen in die Wirtschaft würde dahingegen unterstützend wirken.
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 23:40:47
      Beitrag Nr. 192 ()
      7.2.02, ftd.de

      US-Firmen steigern Produktivitätsgewinne

      Von Christian Schütte, Berlin

      Die US-Wirtschaft hat zuletzt so durchgreifend rationalisiert wie in keinem Abschwung seit über 30 Jahren. Nach Angaben des Arbeitsministeriums stieg die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft im vierten Quartal 2001 mit einer auf ein Jahr hochgerechneten Rate von 3,5 Prozent.

      Weil sich dieser Effizienzgewinn nur zum Teil in höheren Löhnen niederschlug, sanken die Lohnstückkosten der US-Wirtschaft zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder. Die Produktivität, also der reale Output je Arbeitsstunde, ist langfristig entscheidend für die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft. In früheren Rezessionen brach sie allerdings meist ein, weil Personal und Maschinen nicht ausgelastet waren.

      Dass die US-Unternehmen im aktuellen Abschwung dennoch erhebliche Effizienzgewinne erreicht haben, zeigt zum einen, wie schnell sie diesmal auf die neue Lage reagiert haben. Es stützt aber auch Hoffnungen, dass die US-Wirtschaft mittelfristig zu dem erhöhten Wachstumstempo der New Economy zurückfinden kann.

      "Mit den Anpassungsmaßnahmen bringen die Unternehmen ihre Produktion und Profitabilität rasch wieder ins Lot. Das wird einen schnelleren Aufschwung ermöglichen", kommentierte David Ingram vom Beratungsunternehmen Economy.com die neuen Daten für Ende 2001.

      Boom brach ab

      In der zweiten Hälfte der 90er Jahre waren Jahresraten für das Produktivitätswachstum von drei bis vier Prozent registriert worden. Im Jahr 2001 brach dieser Boom ab; zudem wurde der Produktivitätsfortschritt für die vorangegangenen Jahre von den Statistikern auf nur noch knapp drei Prozent nach unten revidiert.

      US-Notenbank-Chef Alan Greenspan hat seither immer wieder betont, das langfristige Potenzial der New Economy bleibe intakt. Diese Einschätzung ist bei Ökonomen und Anlegern aber nicht unumstritten.

      Im Durchschnitt des Jahrs 2001 stieg die US-Produktivität um 1,8 Prozent. Das war der schwächste Anstieg seit 1995. Im vierten Quartal beschleunigten sich die Produktivitätsgewinne aber wieder. Das Plus von 3,5 Prozent kam vor allem zustande, weil die Unternehmen in großem Stil Personal und Kapazitäten abbauten.

      So haben etwa Fluglinien Verbindungen gestrichen und ihre Belegschaft stark reduziert. Besser ausgelastete Flüge sind nun rentabler. Industrieunternehmen haben Fabriken geschlossen und Beschaffung und Lagerhaltung weiter gestrafft.

      Die Erzeugung der Unternehmen sank im vierten Quartal mit einer annualisierten Rate von 0,4 Prozent. Zugleich schrumpfte die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden aber mit einer Rate von 3,7 Prozent, so dass die Stundenproduktivität zunahm. Besonders ausgeprägt waren die Anpassungen in der Industrie. Hier sank die Produktion um 7,2, die Zahl der Arbeitsstunden um 10,4 Prozent.

      Die realen Stundenlöhne stiegen in der Gesamtwirtschaft nur um 2,3 Prozent. Per saldo gingen damit die Lohnstückkosten um 1,1 Prozent zurück. Dies verschafft den Unternehmen Luft im harten Wettbewerb: Da Preiserhöhungen sich derzeit kaum durchsetzen lassen, sind Rationalisierungen oft der einzige Weg, um die Gewinnmargen zu halten oder wieder auszubauen.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 00:14:42
      Beitrag Nr. 193 ()
      Der US-Arbeitsmarkt stabilisiert sich
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      USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gefallen

      vwd WASHINGTON. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 2. Februar überraschend kräftig um 15 000 auf 376 000 gefallen. Von vwd befragte Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich mit einem Rückgang um 3 000 auf 387 000 Erstanträge gerechnet. Die Daten für die Vorwoche wurden auf plus 31 000 auf 391 000 (vorläufig plus 30 000 auf 390 000) revidiert.

      Den Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt gab das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mit 380 500 (Vorwoche: 386 000) an. Dies sei der niedrigste Stand seit dem 18. August gewesen. In der Woche zum 26. Januar erhielten den Angaben zufolge 3,427 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Gegenüber der Vorwoche entsprach dies einem Rückgang von 50 000.

      In einer ersten Einschätzung bewertete Beobachter die Daten als weiteren BELEG für eine BELEBUNG auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft.

      HANDELSBLATT, Donnerstag, 07. Februar 2002, 14:55 Uhr
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 19:35:50
      Beitrag Nr. 194 ()
      DAS ENDE DER US-REZESSION:
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      U.S Recession Ends Q1:

      http://www.businesscycle.com/pressquotes.asp

      Anklicken: "U.S Recession Ends Q1 (video)
      read more..."
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      Das Ende der US-Rezession verkündete Lakshman Achuthan,
      Managing Director des privaten US-Forschungsinstituts
      "Economic Cycle Research Institute (ECRI)"
      bereits in obigem Interview vom 28.01.2002.

      Der heutige (8.2.02) "ECRI`s Weekly Leading Index" zeigt laut ECRI
      die ERHOLUNG der US-Wirtschaft im 1. Quartal 2002 an:

      "The recent upward trend indicates a U.S. economic recovery will take place in the first quarter of this year, ECRI said"

      Die ganze Meldung lautet wie folgt:

      "Friday February 8, 10:30 am Eastern Time
      ECRI U.S. weekly index rises in the latest week
      NEW YORK, Feb 8 (Reuters) - A rise in mortgage applications and a decline in weekly jobless claims in the latest week helped push a weekly indicator of U.S. economic activity higher, the Economic Cycle Research Institute said on Friday.

      ECRI`s Weekly Leading Index rose to 120.0 in the week ended Feb. 1 from 119.4 in the prior week.

      The recent upward trend indicates a U.S. economic recovery will take place in the first quarter of this year, ECRI said.

      The index`s growth rate -- which compares the four-week moving average with its behavior over the preceding year -- slipped in the latest week, to 1.8 percent from 2.1 percent one week earlier.

      The Weekly Leading Index is composed of a balance of seven major economic indicators. ECRI designs short- and long-term indexes aimed at predicting business cycles, recessions and recoveries in the world`s leading economies."
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 17:19:19
      Beitrag Nr. 195 ()
      13.02.2002

      K O N J U N K T U R

      WENDE geschafft?

      Starke EINZELHANDELSZAHLEN beflügeln die Wall Street. Der Zuwachs ist rekordverdächtig.

      Washington - Die Umsätze im US-Einzelhandel sind im Januar um 0,2 Prozent gesunken. Ohne die Autohändler, die nach dem Ende der meisten Sonderrabatt-Aktionen einen Absatzeinbruch verzeichnet hatten, machte der Einzelhandel jedoch ein Plus von 1,2 Prozent, berichtete am Mittwoch das Handelsministerium in Washington.

      Das war die STÄRKSTE ZUWACHS IN FAST ZWEI JAHREN und ein Zeichen, dass die Konsumenten den Weg der US-Wirtschaft aus der Rezession unterstützen. "DIE VERBRAUCHERAUSGABEN SIND STÄRKER ALS ERWARTET", sagte Michael Englund, der Chefvolkswirt von Standard and Poors gegenüber der Wirtschaftsagentur Bloomberg. Fachleute hatten mit einer Zunahme von nur 0,4 Prozent gerechnet. Im Dezember waren die Umsätze um 0,1 Prozent zurückgegangen.

      manager-magazin.de
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 15:18:45
      Beitrag Nr. 196 ()
      (...)

      US-Konjunkturfront

      Die Anzeichen für eine Konjunkturerholung haben sich in dieser Woche
      wieder vermehrt.

      Am Immobilienmarkt herrschte auch im Januar eine gute
      Stimmung. Die Hausbaubeginne wurden mit einer Jahresrate von 1,68 Mio.
      vermeldet, die Zusagen für Wohnbaubeginne sogar mit einer Jahresrate
      von 1,71 Mio. Beide Zahlen lagen deutlich über dem erwarteten Niveau
      von 1,60 Mio.
      Die Inflation bleibt unbedeutend.
      Die Konsumentenpreise stiegen im Januar um 0,2 %. Das Handelsbilanzdefizit im Dezember lag mit 31,4 Mrd. $ fast 11 % über den Erwartungen.
      Der Konjunkturstimmungsindex des Fed-Bezirks Philadelphia für Februar wurde mit plus 16,0 gemeldet. Das war mehr als prognostiziert und bedeutet einen
      Anstieg gegenüber dem Januarwert.

      Erfreulich auch die Frühindikatoren:
      Der Index verzeichnete im Januar einen Anstieg um 0,6 % auf 112,2
      Punkte. Auffällig ist die Trendwende, die seit November letzten Jahres
      eingesetzt hat. In den vergangenen drei Monaten hat der Index der
      Frühindikatoren drastisch nach oben gedreht. Das gilt als starkes
      Zeichen für einen Konjunkturaufschwung im Laufe dieses Jahres. Von
      Februar 2000 bis Oktober 2001 hat der Index eine Konjunkturabkühlung
      rechtzeitig und nachhaltig prognostiziert. Nun ist zu wünschen, daß
      die Prognosefähigkeit auch für die weitere Zukunft gewährleistet ist.

      In der kommenden Woche werden eine Reihe wichtiger Indikatoren
      veröffentlicht, die das Bild eines möglichen Konjunkturaufschwungs
      detaillierter ausmalen könnten:

      Dienstag: Verbrauchervertrauen im Februar (erwartet wird ein Indexwert von 97,1 Punkten);

      Mittwoch: Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Januar (erwartet
      wird eine Zunahme um 0,4 % gegenüber Vormonat);

      Donnerstag: die Einkäuferindizes der Regionen New York und Chicago für Februar sowie der Konjunkturindex des Fed-Bezirks Chicago für Januar;

      Freitag: der nationale Einkäuferindex (ISM-Index, vormals NAPM-Index) im Februar,
      der mit 50,6 Punkten erwartet wird und somit ein leichtes Wachstum
      anzeigen soll. Werte über 50 signalisieren Expansion, Werte unter 50
      bedeuten Rezession.

      (...)

      Consors weekly/ 23.2.02
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 20:55:45
      Beitrag Nr. 197 ()
      DAS PROBLEM JAPAN BLEIBT
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      Japans Wirtschaft steckt in einer "Jahrhundertkrise"
      Japan erlebt zur Zeit die "größte ökonomische Krise seit den 30er-Jahren"

      Tokio ws. - Die japanische Wirtschaft nähert sich nach Experteneinschätzung einem Kollaps. Nach Meinung von Kenneth Courtis, Vice Chairman bei Goldman Sachs in Asien, erlebt die zweitstärkste Wirtschaftsmacht der Welt die "größte ökonomische Krise seit den 30er-Jahren". Ryoji Musha, Analyst der Deutschen Bank in Japan, sieht das Land "auf dem Weg in eine Krise, wie es sie nur einmal in jedem Jahrhundert gibt".

      Die Volkswirte belegen dieses düstere Szenario mit der jährlichen Deflation von vier Prozent, das rasch auch andere Länder beeinflussen wird. Die Staatsverschuldung liegt inzwischen bei rund 30 Billionen Dollar - das Sechsfache des Bruttoinlandproduktes. Dem stehen nur elf Billionen Dollar an Sicherheiten gegenüber.

      Japan erlebt im Augenblick die dritte Rezession innerhalb von zehn Jahren. Anfang des Monats erreichte der Nikkei-Index sein 18-Jahres-Tief. Die Industrieproduktion ging innerhalb eines Jahres um nahezu 14 Prozent zurück, die Arbeitslosenquote ist mit 5,6 Prozent so hoch wie seit fünfzig Jahren nicht mehr. Einer Reihe von Banken droht wegen fauler Kredite zudem der Zusammenbruch. So haben die vier größten Bankhäuser Japans Außenstände in Höhe von insgesamt 3,7 Billionen Dollar angehäuft. Würden die Banken die Auslandskredite zurückfordern, könnte dies eine weltweite Rezession auslösen.

      Finanzminister Masajuro Shiokawa hatte am Dienstag eine staatliche Unterstützung für die Banken abgelehnt, da dies "nicht unmittelbar notwendig" sei. Hilfe werde es frühestens mit dem Auslaufen des Fiskaljahres Ende März geben. Dann sei die finanzielle Verfassung der Banken wirklich klar.

      welt.de, 23.2.02
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 21:39:41
      Beitrag Nr. 198 ()
      SUEDDEUTSCHE.DE, 22.2.02

      USA

      Krise? Welche Krise?

      Der Konjunkturhimmel in den Vereinigten Staaten klart unerwartet rasch auf.

      Hans v. der Hagen

      Vor gerade drei Monate stellten die USA offiziell fest, dass sie inmitten einer Rezession steckten. Und zwar seit März 2001. Ende Januar jedoch gab es die erste Überraschung: Statt des erwarteten weiteren Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes um rund ein Prozent legte die US-Wirtschaft nach vorläufigen Zahlen real um 0,2 Prozent zu.

      Das schürte Zuversicht, und schon machte das Wort von der Mini-Rezession die Runde. Damit aber nicht genug: Nach Schätzungen der Deutschen Bank soll das Bruttoinlandsprodukt bereits im laufenden Quartal auf plus 3,3 Prozent*) empor schnellen.

      Es waren die unerwartet guten Verbraucherdaten für Januar, die den Optimismus anheizten, denn noch vor kurzem prognostizierten die Experten ein Wachstum von ein bis anderthalb Prozent. Zwar gaben die US-Konsumenten im letzten Monat insgesamt weniger aus, doch ohne die gewöhnlich stark schwankenden Autoverkäufe legten sie überraschend deutlich zu.

      Daneben hilft der US-Konjunktur der rasche Abbau der Lagerbestände. Er lässt hoffen, dass die für einen Wirtschaftsaufschwung so wichtigen Investitionen der Unternehmen schon bald wieder anspringen.

      Richtungswechsel bei US-Notenbank

      Die neue Zuversicht entfacht indes keine Euphorie: Denn auch wenn sich die Zahl von drei Prozent beeindruckend anhört - für die US-Wirtschaft im frühen Erholungsstadium ist das nicht besonders viel. Typischerweise legt sie im ersten Quartal oder im ersten Halbjahr einer Aufschwungphase um rund sechs Prozent zu.

      Für den weniger deutlichen Anstieg gibt es jedoch gute Gründe: Die Wirtschaft ist in den letzten Monaten nicht so stark geschrumpft wie etwa in den Rezessionen 1973 bis 1975 und 1981 bis 1982. Auch haben zinsempfindliche Branchen wie etwa die Bauwirtschaft zuletzt kaum gelitten, daher sind die Auswirkungen der Zinssenkungen der US-Notenbank Fed weniger deutlich zu spüren.

      Das erstarkende Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten wird freilich die Fed-Politik neu ausrichten. Die Analysten der Deutschen Bank rechnen damit, dass bereits im März die Notenbank ihre Grundhaltung (Bias), die bisher eher „Zinslockerung“ entsprach, auf „neutral“ ändert und im Mai dann auf „Zinsstraffung“ schwenkt.

      Im Juni könnten gemäß diesem Szenario die Zinsen zum ersten Mal steigen. Wahrscheinlicher sei jedoch, dass die Fed erst im August die Zinsen erstmals wieder anhebt.

      *) real, jeweils gegenüber Vorquartal; annualisierte Werte
      Avatar
      schrieb am 25.02.02 16:07:53
      Beitrag Nr. 199 ()
      GEWINNTRENDS

      Avatar
      schrieb am 27.02.02 17:24:02
      Beitrag Nr. 200 ()
      Avatar
      schrieb am 27.02.02 22:02:17
      Beitrag Nr. 201 ()
      27.02.02
      Studie: Sind Investoren zur Zeit zu kritisch? - boerse-go.de

      Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst&Young schätzen Anleger im Hightechsegment die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden 18 Monaten wesentlich schlechter ein als dies Manager von Unternehmen aus diesem Bereich tun.

      Etwa 55% der befragten Investoren gehen davon aus, daß sich die Wirtschaft in den kommenden 12-18 Monaten verbessern wird. 48% der Unternehmen erwarten demgegenüber schon in 6 Monaten steigende Wirtschaftszahlen. Im Vergleich dazu glauben nur 33% der Investoren, daß die Wirtschaft sich in den kommenden 6-12 Monaten erholen wird.

      Das eigene Unternehmen wird dabei von den Unternehmern fast ausnahmslos besser eingeschätzt als die Gesamtentwicklung: 70% gehen von einer positiven Entwicklung ihres Unternehmens in der nächsten Zeit aus, nur 30% erwarten eine Verschlechterung ihrer eigenen Lage. 17% befürchten langfristig eine Verschlechterung.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 00:00:41
      Beitrag Nr. 202 ()
      Greenspan schlägt den richtigen Ton an

      US-Notenbankpräsident Alan Greenspan wandert auf einem schmalen Grat. Er will für Optimismus an den Aktienmärkten sorgen, ohne die nicht geringen Risken für einen Konjunkturrückschlag unter den Tisch fallen zu lassen. In seiner Rede scheint er wie so oft den richtigen Ton gefunden zu haben: Er rechnet mit einer Erholung der US-Wirtschaft, die allerdings begrenzter sein könnte als bei den vergangenen Aufschwüngen. Das sollte die Wogen an den Aktienmärkten wieder etwas glätten.

      Viel mehr hatten die Börsen kaum erwarten können: Nach Greenspans Ansicht hat die Konjunktur ihren Tiefpunkt durchschritten, die Konjunkturerholung werde allerdings moderat ausfallen. Vor allem im High-Tech-Sektor deute sich mit dem Anstieg der Investitionstätigkeit eine Erholung an. Schlüsselindiz für eine Erholung auf breiter Basis sei aber auch der beschleunigte Abbau der Lagerbestände. Das Tempo des Aufschwungs sollte aber vor allem durch die Konsumausgaben begrenzt werden, denn sie werden vor allem durch die schlechte Entwicklung der Aktienmärkte gedämpft.

      Damit wurde auch eine der größten Gefahren für die US-Konjunktur genannt. Die schwachen Aktienmärkte könnten den Konsumenten zu schaffen machen, denn immer noch gehören Aktien zur beliebtesten Altersvorsorge der US-Haushalte. Sollten sie sich weiterhin schwach entwickeln, werden auch die Verbraucher ihren Gürtel enger schnallen. Zusätzlich scheinen die Aktienmärkte nicht mit einer schnellen Erholung der Unternehmensgewinne zu rechnen und bleiben entsprechend vorsichtig. Das spricht dafür, dass auch die Investitionen der Unternehmen nur schrittweise und vorsichtig ausgebaut werden.

      FAZIT
      Greenspans verhaltener Optimismus sollte die Wogen an den Aktienmärkten wieder glätten, nachdem der unerwartete Einbruch des Verbrauchervertrauens die Anleger verschreckte. Sein Fazit: Es geht Aufwärts, aber langsam und mit der Gefahr von Rückschlägen. Ähnlich sind die Perspektiven für die Aktienmärkte.

      sharper.de, 27.2.02
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 00:14:14
      Beitrag Nr. 203 ()
      28.2.02

      US-Wirtschaft im 4. Quartal unerwartet stark gewachsen

      Washington (Reuters) - Einen Tag nach der verhalten optimistischen Rede von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan haben unerwartet gute Konjunkturdaten Analysten zufolge ein Ende der US-Rezession angedeutet.

      Das Handelsministerium revidierte am Donnerstag seine Schätzung für das Wirtschaftswachstum im Schlussquartal 2001 kräftig nach oben. Zugleich veröffentlichte die Vereinigung der Einkaufsmanager in Chicago einen deutlich über den Erwartungen liegenden Anstieg ihres viel beachteten Konjunkturbarometers.

      Analysten zeigten sich nach der Bekanntgabe der Daten zuversichtlich, während die US-Regierung die Notwendigkeit eines Konjunkturprogramms unterstrich. Die US-Aktienmärkte reagierten mit Kursgewinnen auf die Konjunkturnachrichten. Der Dollar verzeichnete hingegen leichte Verluste zum Euro.

      US-Notenbank-Chef Greenspan hatte am Mittwoch in seiner halbjährlichen Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses die Einschätzung geäußert, dass die US-Wirtschaft vor dem Ende der Rezession stehe.
      Die Erholung werde aber moderat ausfallen, hatte er betont.

      Neben dem revidierten US-Bruttoinlandsprodukt und dem überraschend starken Einkaufsmanager-Index sahen Analysten besonders den "enormen Abbau" der Lagerbestände in den vergangenen Monaten als Zeichen einer baldigen Erholung. Gleichzeitig verwiesen sie aber darauf, dass die Investitionen der Unternehmen wieder zunehmen müssten, damit die USA in der Weltwirtschaft konkurrenzfähig bleiben.

      Die US-Regierung äußerte sich demgegenüber sehr viel verhaltener zur Konjunkturentwicklung. "Der Präsident (George W. Bush) macht sich weiterhin Sorgen, was die Stärke der Wirtschaft angeht", sagte Regierungssprecher Ari Fleischer. Es gelte zu verhindern, dass die Arbeitslosenquote trotz zunehmender Zeichen einer Erholung stagniere. Bush halte daher einen Plan zur Ankurbelung der Wirtschaft für unerlässlich.

      Nach der zweiten Schätzung des US-Handelsministeriums wuchs die US-Wirtschaft im vierten Quartal 2001 auf das Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent. Demnach fiel das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im vierten Quartal sieben Mal so hoch aus wie vom Ministerium noch im Januar geschätzt. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einer Revision auf lediglich plus 0,8 Prozent gerechnet.

      Die deutliche Revision führte das Ministerium auf einen gestiegenen Konsum in Folge der Kaufanreize von Autokonzernen und erhöhte Staatsausgaben zurück. Die Belebung der Nachfrage verhalf den Unternehmen zur Reduzierung ihrer Lagerbestände um insgesamt 120 Milliarden Dollar (rund 137 Milliarden Euro). Die Konsumausgaben legten im Schlussquartal schätzungsweise um sechs Prozent zu, die Staatsausgaben um 10,1 Prozent.

      Das an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturbarometer der US-Einkaufsmanager für den Großraum Chicago stieg im Februar auf seinen höchsten Stand seit Juni 2000. Zudem kletterte der Index erstmals seit Juli 2000 wieder über die kritische Marke von 50 Punkten, ab der eine wachsende Wirtschaft angezeigt wird. Der Index kletterte im Februar saisonbereinigt auf 53,1 (Vormonat 45,1) Punkte. Volkswirte hatten einen geringeren Anstieg auf 47,7 Punkte vorausgesagt.

      Analysten zeigten sich positiv überrascht von dem starken BIP-Wachstum. Larry Wachtel von Prudential Securities sagte: "Dies zeigt, dass die Wirtschaft aus der Rezession heraus ist." Das BIP-Plus von 1,4 Prozent im vierten Quartal sei "eine gute Zahl und ich denke, dass das BIP im ersten Quartal um zwei bis drei Prozent wachsen wird". Auch die weitgehende Räumung der Lager verstärke die Einschätzung, dass der Wirtschaftsaufschwung unmittelbar bevorstehe, sagten Analysten. Unternehmen müssten nun wieder produzieren, um für Nachschub in den geleerten Regalen zu sorgen, was das Wirtschaftswachstum ankurbele.

      Obwohl sich die US-Wirtschaft offiziellen Angaben zufolge seit März 2001 in einer Rezession befindet, schrumpfte das BIP im vergangenen Jahr offenbar lediglich im dritten Quartal mit 1,3 Prozent. Im gesamten vergangenen Jahr betrug das Wirtschaftswachstum nach der revidierten Schätzung des US-Handelsministeriums 1,2 Prozent. Bisher war ein Anstieg um 1,1 Prozent angenommen worden. Damit wies die US-Wirtschaft den vorläufigen Berechnungen zufolge die schwächste Entwicklung seit 1991 auf, als sie um nur 0,5 Prozent gewachsen war.
      Avatar
      schrieb am 05.03.02 20:05:59
      Beitrag Nr. 204 ()
      05.03.02
      O`Neill: 2001 keine Rezession in den USA - boerse-go.de

      Der US-Finanzminister Paul O`Neill sagte heute, dass sich die US-wirtschaft auf soliden Boden befinde und 2001 keine Rezession erfahren habe.

      Damit widersprach O`Neill dem National Bureau of Economic Research (NBER), welches Ende letzten Jahre verkündet hatte, dass sich die US-Wirtschaft in einer Rezession befinde.

      Nun sehe es klar danach aus, dass die US-Wirtschaft niemals in eine Rezession gekommen sei, so der Finanzminister weiter.

      So wies der Minister daraufhin, dass zwar im dritten Quartal 2001 das Bruttosozialprodukt geschmrupft sei, jedoch aber im vierten Quartal nach neuesten Statistiken das Wachstum wieder aufgenommen habe. Damit sei die populäre Definition einer Rezession, nämlich zwei aufeinanderfolgende Quartale mit Kontraktion, nicht erfüllt gewesen.
      Avatar
      schrieb am 05.03.02 20:31:41
      Beitrag Nr. 205 ()
      Avatar
      schrieb am 05.03.02 23:09:07
      Beitrag Nr. 206 ()
      05.03.02
      Fed-Präsident: US-Wirtschaft auf Erholungskurs - boerse-go.de

      Nach den Worten von Michael Moskow, des Notenbankpräsidenten von Chicago, ist die US-Wirtschaft auf dem besten Weg der Erholung, wenngleich das Ausmaß und die Stärke einer solchen nur schwer abzuschätzen sei.

      "Die natürlichen Kräfte werden die Kapitalausgaben und die Lagerbestände möglicherweise wieder anheben, die politische Unterstützung wird zusätzlichen Schub verleihen", erklärte er gegenüber der Risk Management Association in Chicago.

      Dabei sei nicht absehbar, wie die Erholung genau aussehen werde. Es sei aber davon auszugehen, daß das Wachstum in der z w e i t e n Jahreshälfte auf sichereren Füßen stehen werde.

      Gerade der verarbeitende Sektor weise zunehmend Stabilisierungstendenzen auf, wobei die Schwäche noch unverkennbar sei, meinte Moskow, der zuletzt deutlich o p t i m i s t i s c h e r gestimmt war als noch zur Januarmitte.

      Fed-Chef Greenspan hatte sich letzte Woche auch optimistisch zur Wirtschaft geäußert, hatte aber gleichzeitig davor gewarnt, daß das Erholungstempo möglicherweise weniger hoch sei als in vergangenen Erholungsphasen gesehen.

      Auch wolle Moskow beobachtet haben, daß es dem Technologiebereich wieder langsam besser ergehe.Dieser war in den letzten Monaten mit am härtesten vom Wirtschaftsabschwung getroffen worden.

      Vor allem bei den Verbraucherausgaben rechne Moskow, der dieses Jahr nicht im Offenmarktausschuß sitzt, mit einem zumindest moderaten Anstieg. Schwieriger gestalte sich die Situation mit den Unternehmensausgaben, da sich viele Manager risikoavers verhalten würden.
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 00:29:30
      Beitrag Nr. 207 ()
      Avatar
      schrieb am 07.03.02 19:08:19
      Beitrag Nr. 208 ()
      Immer mehr Geld drängt auf den Markt
      von Ulf Sommer, Handelsblatt

      Gastbeitrag von Ulf Sommer

      Nur ein pessimistischer Börsenbär kann so tollpatschig sein, die langfristig beste und sicherste Wertanlage, nämlich die Aktie, zu verschmähen. Denn immerhin steigen die Kurse mit kurzen Unterbrechungen schon seit 300 Jahren. Genauso lange, wie es die Börsen gibt. Doch viele Deutsche brauchen etwas länger, um Statistiken zu vertrauen, und setzen stattdessen auf weniger Greifbares. Keine zehn Jahre ist es her, da gab es hier zu Lande mehr Ufo- als Aktienanhänger. Ausgerechnet die erfolglose T-Aktie hat seit Ende der 90er-Jahre dazu geführt, dass nun die Ufo-Gläubigen gegenüber den Freunden der Dividendenpapiere in der Minderheit sind.

      Drei kleine Beispiele mögen die Überlegenheit der Firmenanteile belegen. Wer 1949 deutsche Aktien kaufte, kassierte dafür bis heute und damit einschließlich der beiden letzten großen Verlustjahre eine jährliche Rendite von gut 15 Prozent. Und wer vor 30 Jahren begann, monatlich 100 DM in Aktien anzulegen, hat heute mehr als 300 000 DM oder 150 000 Euro. Eingezahlt hat der Glückliche lediglich 36 000 DM. Und zum Dritten: Von 123 amerikanischen Börsenjahren zwischen 1870 und 1993 schlossen nur 35 mit Verlust ab. In den negativen Jahren lag das durchschnittliche Minus bei rund zwölf Prozent. Doch der durchschnittliche Gewinn in den vielen positiven Jahren betrug knapp 20 Prozent. Wenn jetzt alles schlechter aussieht, weil nach zwei sehr miesen Aktienjahren auch 2002 negativ beginnt, so spricht das nicht gegen, sondern für die Aktie. Denn keiner wird behaupten wollen, dass eine Telekom zu 104 Euro im März 2000 attraktiver war als zu 16,60 Euro am vergangenen Freitag. Wer die Wahl zwischen den beiden Kursen hätte, dürfte für die Entscheidung nicht lange brauchen.

      Die Liste mit Beispielen und Zahlenkolonnen lässt sich fast endlos fortsetzen. Und weil das so ist und noch häufiger veröffentlicht wird, ziehen immer mehr Menschen die Aktie allen weniger erfolgreichen Anlageformen wie Girokonto, Sparbuch, Anleihe oder Gold vor. Zwar darf die Vergangenheit nicht so einfach auf die Zukunft übertragen werden, doch auch die kommenden Jahre verheißen steigende Kurse. Der Euro und die Altersvorsorge sorgen dafür.

      Unabhängig davon, wie groß die Liebe zum Euro ist: Die Einheitswährung schafft einen großen und einheitlichen Kapitalmarkt nach dem Vorbild der USA. Dazu gehört, dass sich die Nationalstaaten in Euro-Land wandeln (weniger verschulden) und sich die Unternehmen ähnlich stark umstrukturieren wie einst in den USA. Das entfacht Kursphantasie, weil die Firmen künftig effizienter arbeiten.

      Doch das stärkste Argument für die Aktie ist die Altersvorsorge. Denn während die Restrukturierung der Firmen nur mittelfristig steigende Kurse verspricht, fließt den Finanzmärkten durch den Umbau des Rentensystems auf Dauer und kontinuierlich Kapital zu. Allein in Deutschland erwarten die Börsen bis 2020 rund 1,5 Billionen Euro, die die gesetzliche Altersvorsorge ergänzen sollen. Das ist mehr als die derzeitige Marktkapitalisierung des gesamten deutschen Aktienmarktes. Und Deutschland gibt das Signal für andere europäische Länder wie Frankreich und Italien. Während in den USA das Vermögen der Pensionsfonds inzwischen mehr als 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, sind es auf dem Alten Kontinent gerade fünf Prozent. Der Nachholbedarf ist gigantisch und gar nicht so fern. Die Fondsgesellschaften spüren ihn schon heute. Ihnen fließen immer mehr Mittel zu, obwohl die Börse nun schon zwei Jahre alle Optimisten das Fürchten lehrt. Kurzfristig mögen die Fonds die Gelder weiter zurückhalten und im Geldmarkt parken. Doch auf Dauer kann die Bargeldquote nicht immer weiter steigen. Das verzeiht kein Anleger. Er erwartet zu Recht, dass Aktienfonds in Aktien investieren.

      Das häufigste Argument der Börsenbären gegen die Aktie ist mit Blick auf die Altersvorsorge die Demographie. Der Gedankengang klingt im ersten Moment einleuchtend: Derzeit tummeln sich an der Börse die geburtenstarken Jahrgänge. Doch wenn diese das Rentenalter erreichen, brechen die Kurse ein, weil nicht genügend Gutverdienende nachrücken. Tatsächlich aber werden die Rentner von morgen auch weiter in Aktien investieren. Sie wissen schließlich nicht, wie lange sie leben und wie viel Geld sie noch brauchen. Doch noch wichtiger ist: Ob in Deutschland oder in einigen Nachbarländern die Bevölkerung zurückgeht oder altert, interessiert an der Börse kaum. Entscheidend sind allein die Gesamtzahl und das Kapital aller Anleger. So wird beispielsweise die chinesische Volkswirtschaft in 20 Jahren den Stand Europas der 80er- oder vielleicht 90er-Jahre erreichen. Das bedeutet, immer mehr Chinesen finden Geschmack an der Aktie und kommen in die Ansparphase. Ebenso wie Deutsche oder Amerikaner werden auch sie weltweit investieren und die größten Gewinnchancen suchen. Die Sorge, dass künftig vielen Verkäufern wenige Käufer gegenüberstehen, ist unbegründet.

      HANDELSBLATT, Montag, 04. März 2002, 06:01 Uhr
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 21:05:01
      Beitrag Nr. 209 ()
      Konjunkturaufschwung gewinnt an Fahrt

      Dresdner Bank

      US-Notenbank beendet Zinssenkungszyklus

      In den USA hellt sich das konjunkturelle Bild zusehends auf.
      So wurde das BIP-Wachstum im vierten Quartal erneut nach oben revidiert.
      Die Frühindikatoren wie Einkaufsmanagerindizes und Auftragseingänge für langlebige Güter entwickeln sich sogar über den positiven Markterwartungen.
      Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung haben nach dem Rückschlag Ende letzten Jahres gedreht.
      Auch wenn der Arbeitsmarkt als nachlaufender Indikator eher eine bestätigende als vorhersagende Aussagekraft besitzt, hat er mit der im Januar sogar wieder auf 5,5 % gesunkenen Arbeitslosenquote zusätzlich positiv überrascht.


      Im laufenden Quartal erwarten wir daher ein BIP-Wachstum von annualisiert 4 % gegenüber dem 4. Quartal 2001. Weitere Impulse kommen vom in der letzten Woche verabschiedeten USKonjunkturpaket über 51 Mrd. USD. Wir schätzen dessen Einfluss auf das BIP in diesem Jahr auf einen halben Prozentpunkt. Wir heben aufgrund dieser Faktoren unsere Wachstumsprognosen für das laufende Jahr von 1,0 % auf 2,2 % und für das nächste Jahr von 2,6 % auf 2,7 % an. Es bleibt allerdings wegen der wohl anhaltenden schwachen Investitionsbereitschaft der Unternehmen in Kapazitätserweiterungen unter dem Trendwachstum. Auch die US-Notenbank zweifelt nun nicht mehr an der Nachhaltigkeit des Aufschwungs. Sie leitet mit der nun eingenommenen neutralen Haltung den nächsten Zinserhöhungszyklus ein. Dies schafft die Basis für Leitzinserhöhungen auf einer der Sitzungen im Mai oder Juni. Bis zum Jahresende gehen wir von einer Fed Funds Rate von 3,0 % aus (aktuell 1,75 %). Wegen des günstigen Einflusses des US-Wachstums auf die Konjunktur in den übrigen Regionen haben wir u.a. auch die BIPSchätzung für die Eurozone für 2002 von 1,1 % auf 1,2 % und 2003 von 2,7 % auf 2,8 % angehoben. Die Konjunkturerholung stützt die Kursentwicklung an den Aktienmärkten. Für den Rentenmarkt bedeutet dies mittelfristig einen weiteren Renditeanstieg.
      (dw), 20.03.02
      Avatar
      schrieb am 22.03.02 22:54:44
      Beitrag Nr. 210 ()
      22.03. 15:53

      Nach Ansicht des Fondsmanagements von Vontobel werde die Nachfrage im Technolgiesektor in der nächsten Zeit spürbar zunehmen. Die Weltwirtschaft würde sich erholen und IT-Produkte würden dabei eine zentrale Rolle spielen. Sollte sich die Konjunkturerholung jedoch verzögern, wäre auch eine anhaltende Schwäche der IT-Branche warscheinlich.

      © 2001 Fonds-Reporter.de
      Avatar
      schrieb am 23.03.02 23:47:13
      Beitrag Nr. 211 ()
      22.03.02

      Silberstreif am japanischen Konjunkturhorizont

      Bank of Japan hebt zum ersten Mal seit Juni 2000 ihre Konjunktureinschätzung

      Hoffnung auf ein Ende der schweren Rezession macht sich in Japan langsam breit. Erstmals seit Juni 2000 hat die japanische Notenbank in ihrem Monatsbericht zur konjunkturellen Entwicklung des Landes ihre Gesamtbewertung angehoben. Zwar verschlechtere sich die wirtschaftliche Situation weiterhin, aber der Abwärtsdruck durch fallende Exporte und hohe Lagerbestände gehe deutlich zurück, schreibt die Bank of Japan (BoJ).
      Ein kleiner Silberstreif am dunklen japanischen Konjunkturhorizont.

      Experten haben damit bereits gerechnet, nachdem die japanische Regierung positive Signale ausgesendet hat. Weil Anzeichen auf eine Erholung bereits eingepreist waren, verliert der Nikkei im Laufe dieser Woche. Am letzten Handelstag sind es vor allem Bankwerte, die unter Druck geraten. Anleger befürchten, dass die japanische Regierung bei einer Konjunkturerholung nicht mehr so großzügig mit Subventionen in den Markt eingreifen wird. Ohne staatliche Hilfe drohen aber wieder mehr Unternehmenspleiten.

      Besonders auf der E x p o r t seite stellen die japanischen Notenbanker eine Erholung fest, dies liege insbesondere an der wirtschaftlichen Erholung in den USA (!!). Noch im Vormonat hatte die BoJ erst zur Jahresmitte eine Aufhellung der Konjunktur in Japan erwartet.

      Die Lagerbestände sind inzwischen so stark abgebaut, dass sie auf dem tiefsten Niveau seit Oktober 1990 liegen. Das Tempo, mit dem die Industrieproduktion in Asiens größter Volkswirtschaft in den vergangenen Monaten gesunken ist, hat sich ebenfalls deutlich reduziert, im Januar auf nur noch minus 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat.

      Mit Sorge betrachtet die FoJ hingegen den weiterhin bedrohlich sinkenden Konsum der Japaner. Dies hängt mit der weiter steigenden Arbeitslosenquote zusammen und führt zu sinkenden Preisen. Die Gefahr einer Deflation ist also noch nicht gebannt. Als kleinen Hoffnungsschimmer wertet es die FoJ, dass die japanische Währung zuletzt abgewertet wurde. Auch die Preiserhöhungen an den Rohstoffmärkten werden in diesem Zusammenhang positiv beurteilt. Das freilich sehen Japans Nachbarn in Asien ein wenig anders. Sie kritisieren die japanische Währungspolitik heftig. Durch den „verbalen“ Abwertungsdruck auf den Yen exportiere Japan seine wirtschaftlichen Probleme, heißt es. Wie zur Beruhigung spricht die japanische Notenbank den Nachbarländern in Ostasien aber zu, die konjunkturelle Talsohle ebenfalls erreicht zu haben. Davon erwartet Japan freilich weitere Exportimpulse. Ein moderates Wachstum zeichnet sich als Quintessenz des FoJ-Märzberichtes langsam ab. Ihre Geldpolitik will die Notenbank nicht ändern.

      Besonders von der Belebung der Konjunktur in den USA proftieren werden natürlich die Exportwerte wie die Automobil-, Elektronik- und Spielehersteller. Derweil verhandeln Hitachi, NEC und Mitsubshi Electric über ein Joint-Venture. Die Unternehmen könnten ihre Chipproduktion zusammenlegen und so Kosten sparen. Eventuell werden sogar noch Toshiba und Fujitsu mit ins Boot geholt.

      22.03.02, W:O
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      schrieb am 29.03.02 23:06:32
      Beitrag Nr. 212 ()
      US-Wirtschaft wächst überraschend stark
      28. Mär 15:22

      Die amerikanische Wirtschaft hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres überraschend deutlich zugelegt. Die Konjunkturschwäche ist damit offenbar endgültig überwunden.

      Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Amerika ist im vierten Quartal 2000 deutlich gewachsen. Wie das amerikanische Handelsministerium am Donnerstag mitteilte, stieg das BIP um 1,7 Prozent. Dies sei das stärkste Wachstum seit dem letzten Vierteljahr 2000.

      Konjunkturschwäche vorbei

      In ersten Schätzungen war das Ministerium von einem Wachstum in Höhe von 1,4 Prozent ausgegangen. Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent geschrumpft. Insgesamt hat die amerikanische Wirtschaft im vergangenen Jahr ein Wachstum von 1,2 Prozent verbucht.

      Damit, so die Einschätzung vieler Analysten, hat die amerikanische Wirtschaft die Konjunkturschwäche endgültig überwunden. Im Durchschnitt hatten Analysten für das vierte Quartal ein BIP-Wachstum von 1,4 Prozent vorausgesagt. Angesichts der anhaltend lebhaften Verbrauchernachfrage gehen Schätzungen für das erste Quartal 2002 von einem Plus des US-BIP auf Jahresbasis von vier bis fünf Prozent aus. (nz)
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      schrieb am 29.03.02 23:14:58
      Beitrag Nr. 213 ()


      Avatar
      schrieb am 30.03.02 18:04:23
      Beitrag Nr. 214 ()
      30.03.2002

      D I E T H I L E N I U S - K O L U M N E

      Wie weit geht die Erholung?

      Von Georg Thilenius

      Nach dem Ende der Rezession dürften auch die Gewinne wieder klettern. Ein historischer Vergleich hilft, um das mögliche Kurspotenzial abzuschätzen.

      Nachdem nun Alan Greenspan offiziell das Ende der Rezession verkündet hat, werden sich alle Investoren überlegen, welche Art von Wirtschaftswachstum und welche Art von Aktienkurs-Performance uns jetzt wohl ins Haus steht.

      Hier hilft ein Griff in die Geschichte: In den zwei Jahren n a c h dem großen Bärenmarkt 1973 bis 1974 - der l e t z t e zweijährige Bärenmarkt v o r den Jahren 2000 und 2001 - hat der S&P-500-Index 69 Prozent zugelegt.

      In Deutschland ergab sich damals ein ähnliches Bild. Zwischen dem Herbst 1974 und dem Frühjahr 1976 ist der Dax zurückgerechnet von 400 auf 600 Punkte geklettert, ein Zuwachs von 50 Prozent.

      Nach der jüngsten Rezession waren die Zuwächse weniger spektakulär, aber dennoch beachtlich. In den beiden der Rezession folgenden Jahren 1991 und 1992 legte der S&P von 300 auf 450, also um etwa 50 Prozent zu. Der Dax stieg in der selben Zeit etwa weniger ausgeprägt von 1300 auf 1600, also um 23 Prozent. Daraus ergibt sich für uns die Frage, welche Kurssteigerungen uns jetzt nach dem Ende der jüngsten Rezession ins Haus stehen.

      20 Prozent Gewinnanstieg erwartet

      Da die Erträge außerhalb des Technologiesektors in dieser Rezessionsphase nicht so stark gedrückt waren wie in früheren Phasen, ist mit einem Anstieg der Aktienkurse in Höhe des Gewinnanstiegs zu rechnen. Wenn also die Analysten einen Gewinnzuwachs im Dax von 20 Prozent vorhersagen, dann dürfte der Kurszuwachs ungefähr auch in dieser Höhe liegen.

      Für die amerikanischen Unternehmen gilt ähnliches. Die großen Unternehmen außerhalb des Technologiesektors haben sich relativ gut geschlagen. Deren Bewertungen weichen nicht wesentlich vom langjährigen Durchschnitt ab. Deswegen ist bei diesen Unternehmen wie etwa General Motors und anderen ein Kurszuwachs in Höhe des Gewinnwachstums in den Jahren 2002 und 2003 zu erwarten.

      Interessantere Ergebnisse dürften aus dem Technologiesektor kommen, dessen Werte durch die Rezession sehr stark gedrückt waren. Einige der Unternehmen haben auch Verluste geschrieben. Wenn sich die Erträge dieser Unternehmen um 20 bis 30 Prozent verbessern, dann sind auch Kurszuwächse in dieser Höhe wahrscheinlich.

      Eine Erhöhung der Kurs-Gewinn-Verhältnisse ist demgegenüber unwahrscheinlich, da auch während der Rezession die Kurs-Gewinn-Verhältnisse von großen Unternehmen wie Intel , Cisco und Microsoft immer noch in recht beachtlicher Höhe waren. Es ist daher nicht mit einer wesentlichen Erhöhung der Kurs-Gewinn-Verhältnisse zu rechnen, sondern nur mit einem Kursanstieg im Rahmen des Ertragsanstiegs.
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      schrieb am 07.04.02 15:18:52
      Beitrag Nr. 215 ()
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 15:29:58
      Beitrag Nr. 216 ()
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 15:58:23
      Beitrag Nr. 217 ()
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 13:11:58
      Beitrag Nr. 218 ()
      Montag 8. April 2002
      US-Firmenchefs deutlich zuversichtlicher im ersten Quartal

      New York, 08. Apr (Reuters) - Die Chefs von US-Unternehmen haben die Konjunktur und die Lage am Arbeitsmarkt in den USA im ersten Quartal 2002 deutlich zuversichtlicher beurteilt als noch in den vorangegangenen drei Monaten.
      Der entsprechende Index des privaten Wirtschaftsforschungsinstituts Conference Board stieg im Anfangsquartal dieses Jahres auf 66 von 40 im Schlussquartal 2001, wie das Institut am Montag mitteilte. Rund 80 Prozent der Konzernchefs erwarteten eine Verbesserung der Konjunktur in den kommenden sechs Monaten, verglichen mit weniger als 42 Prozent im Vorquartal. Nur drei Prozent der Befragten rechneten mit einer Verschlechterung. Der Index stützt sich auf Aussagen von rund 120 Firmenchefs der verschiedensten Branchen.

      Auch der Ausblick für die Lage am Arbeitsmarkt habe sich verbessert, teilte das Conference Board weiter mit. Im ersten Quartal 2002 erwarteten 28 Prozent der Befragten höhere Beschäftigtenzahlen in ihrer Branche, verglichen mit 19 Prozent im Schlussquartal 2001. evs/mer
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      schrieb am 11.04.02 00:13:01
      Beitrag Nr. 219 ()
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 21:43:32
      Beitrag Nr. 220 ()
      12.04.02, W

      Alger: Der Dow Jones erreicht 30.000 Punkte

      ... braucht dafür aber einige Jahre - Produktivität, China, Euro und "Pax Americana" als Kurstreibsätze

      Fred Alger zeichnet ein positives Bild der Börsen-Zukunft. Trotz vieler Ängste rechnet er damit, dass die Anleger sich der Börse wieder zuwenden. Die Indizes der Welt sollen deutliche Gewinne verzeichnen.

      An den Börsen tobt seit ihrer Entstehung ein Kampf zwischen den Bullen und den Bären. Langfristig haben die Bullen bisher klar die Oberhand behalten - auch wenn in den letzten knapp zwei Jahren oftmals die Bären das Zepter schwungen. Fred Alger, Chef der gleichnamigen US-Fondsgesellschaft, sieht das Zepter schon bald wieder in sympathischerer Hand: Der Dow Jones soll in den nächsten Jahren auf 30.000 Punkte steigen und sich damit verdreifachen. Eine neue Bullenparty soll beginnen.

      Seit mehr als 40 Jahren ist Alger nun schon an der Börse tätig und war eigentlich schon im Ruhestand, als das Schicksal zuschlug. Am 11. September, als die Flugzeuge ins World Trade Center einschlugen, verlor Alger seinen Bruder David, der das Fondsunternehmen leitete. Seitdem ist Alger „back in business", und nachdem mit den Terroranschlägen auch viele Analysten von Alger getötet wurden, hat der ehemalige US-Marine die Firma neu aufgebaut.

      Es ist vor allem seine Erfahrung, die Alger optimistisch sein lässt. Auf den Boom folgt der Crash, auf den Crash der Boom. Die Phasen der Börsen sind so sicher wie Ebbe und Flut, wie Aufschwung und Abschwung in der Wirtschaft. Dass sie kommen, weiß jeder, wann sie kommen, niemand. Die Prognose der Zeitpunkte und Intensität von Boom und Crash ist eine Kunst, die nur wenige - oder niemand - beherrscht.

      Nun, den Crash haben die Börsen gesehen, und es sind vier Punkte, die Alger optimistisch stimmen. Zum einen ist da der Eintritt Chinas in die Welthandelsorganisation. China sei nicht nur als Markt interessant, sondern auch für Investitionen, sagt Alger im Gespräch mit wallstreet:online. Vor allem ersteres wird aber der interessantere Punkt sein. Schon heute sind die größten Firmen der Welt aus dem Straßenbild des Reiches der Mitte kaum noch wegzudenken, wie der Reisebericht unseres Gastautors Torsten Hoffmann zeigt . Mehr als eine Mrd. Konsumenten, deren Einkommen im Durchschnitt sehr stark wächst, kommen damit in den Schoß des Welthandels. Ein Markt, der auch bei Unternehmen aus Europa und den USA für Umsatzzuwächse sorgen wird.

      Ach ja, der Welthandel: Trotz der zuletzt großen Verstimmungen durch die protektionistischen Maßnahmen der US-Regierung sieht Alger diesen in seinem Fortschritt nicht gefährdet. Die Entscheidung Bushs sei politisch motiviert und von kurzfristigen Überlegungen geprägt gewesen, sagt Alger. Nichtsdestotrotz sei es „eine schlechte Entscheidung gewesen". Dennoch: „Bush hat sein Herz am rechten Fleck", sagt Alger. „Glauben sie es - oder glauben sie es nicht." Bush sei nicht gegen den Welthandel. Eher dafür, ihn weiter zu förden.

      Nun ja, wir glauben es. Zumindest soll es auf das, was Alger „Pax Americana - amerikanischer Friede" nennt, keine „Welt-Americana" folgen. „Die Welt ist seit dem 11. September sicherer als jemals zuvor"; lautet Algers persönliches und gerade in Anbetracht dessen, was Algers Familie erleiden musste, sehr erstaunliches Fazit. Dennoch sprechen die Fakten für sich: Weltweit erhöhen die Staaten ihre Ausgaben für das Militär, allen voran die USA. Der Kampf gegen den Terror hat ehemalige Feinde endgültig näher zusammengebracht. Die amerikanisch-russischen Beziehungen sind wohl so gut wie nie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Und gerade diese Beziehungen haben nach dem Zweiten Weltkrieg die Welt gelähmt.

      So nah wie niemals zuvor stehen sich wohl auch die Staaten Europas. Gerade einmal 57 Jahre ist es her, dass der „alte Kontinent" in Trümmern lag, die eben dieser Zweite Weltkrieg verursacht hat. Ganze drei Generationen später prosperiert Europa, hat eine durch die Europäische Union auf diesem Kontinent kaum gekannte politische Union hervorgebracht - die in der Einführung der neuen Währung gipfelte. Der Meilenstein Euro ist für Alger ein weiterer Baustein auf dem Weg zum Börsenaufschwung. Die Preistransparenz erhöht den Wettbewerb, verbessert die Arbeitsteilung, erhöht schließlich die Produktivität. Die Produktivität steigt auch wieder in den USA, seit der Börsen-Crash die Unternehmen zu massiven Einschnitten gezwungen hat. Und die ist der Treibsatz der letzten Börsenhausse gewesen.

      So wird auch die Börse wieder bessere Zeiten sehen - Rezessionsgerede, „Enronitis" und Börsen-Depression der letzten zwei Jahre zum Trotz. Nur was kaufen, wo liegen die Favoriten? Neben dem Honig, den die Rüstungsbranche aus der weltweiten Jagd auf Terroristen in den nächsten Jahren ziehen wird, sieht Alger vor allem die Technologie- und Healthcare-Werte als chancenreich an. Rund 50 Prozent des Kapitals der Alger-Fonds seien in diese Branchen investiert. Allerdings bei Technologie-Werten nur „in solchen Unternehmen, die wirklichen Wandel repräsentieren". Falsche Propheten hat die Börse aussortiert und wird dies weiterhin machen, das haben die letzten Monate mit schmerzhaften Erkenntnissen wie im Fall Comroad deutlich gezeigt. Die Healthcare-Aktien sollten vor allem davon profitieren, dass die Menschen im Schnitt immer älter werden. Gerade im Alter gehen Ausgaben für Medikamente und Behandlungen deutlich in die Höhe. Dies landet wiederum in den Umsatzkassen der Healthcare-Unternehmen. Bleibt nur noch die Frage der Finanzierbarkeit der Gesundheit im Alter. Die Löcher in den Sozialkassen vieler Länder sind ein Risiko, das in diesem Zusammenhang selten genannt und deshalb gerne auch unterschätzt wird. Das beste Beispiel hierfür ist Deutschland.

      Trotz aller Probleme - es sei nur der Neue Markt als Stichwort genannt - hat Alger auch für die heimischen Börsianer aufmunterndes zu liefern. „Auch die Deutschen werden an die Börse zurück kehren". Zurück an den Ort, von dem sie durch das Platzen einer wohl einmaligen Blase, kombiniert mit Betrug, Scheingeschäften bei Unternehmen und vielen anderen Missständen vertrieben wurden. Eine Situation, die erfahrene Börsianer kennen: Auch im Vorfeld des Crashes von 1987 kamen Unternehmen zu weit überhöhten Preisen an die Börse - ähnlich wie 1999 und 2000. Dann kam der Crash - und nach 1987 zumindest eine der größten Haussen der Geschichte.

      Widerholt sich selbige? Ja, aber vor allem in den USA, wenn Alger Recht behält. 30.000 Punkte soll der Dow Jones erreichen. Einen genauen Zeithorizont für diese Verdreifachung zu bestimmen, wäre vermessen. „In einigen Jahren", sagt Alger, dann soll es soweit sein. Ob in fünf, sechs oder sieben Jahren: Das kann Börsianern bei diesen Aussichten sowieso egal sein.

      Krise? Welche Krise? 10-Jahres-Chart des Dow Jones
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 01:51:00
      Beitrag Nr. 221 ()
      "Ein Wert wie EMC kann schnell von 11 auf 16 Dollar steigen"

      Hans A. Bernecker zählt zu den renommiertesten Börsenexperten Europas. Er ist Herausgeber des Börsenbriefes Actienbörse und verfolgt seit 40 Jahren das Geschehen an den Weltmärkten. Stock-World sprach mit dem Experten über die Aussichten für Börse, Konjunktur und Unternehmen.

      Stock-World: Konjunkturelle Frühindikatoren aus den USA - und zuletzt auch aus Europa - deuten auf eine Erholung der Wirtschaft. Zuletzt gab es aber auch zahlreiche Gewinnwarnungen und viele Unternehmenspleiten. Wie ordnen Sie die verschiedenen Meldungen ein?

      Hans A. Bernecker: Die konjunkturelle Erholung läuft ausgehend von den USA nach Plan. Die bereinigte Rate des Wirtschaftswachstums kann in diesem Jahr 2,6 bis 2,8 Prozent erreichen und in 2003 ungefähr 4,0 Prozent. Das ist sehr gut.

      Stock-World: Warum gibt es dann immer noch so viele Gewinnwarnungen? Besonders die gestrige Warnung von IBM fiel erschreckend aus.

      Hans A. Bernecker: Das ist ein typischer Verlauf für die Endphase einer Wirtschaftsflaute. Wenn die Konjunkturerholung schon beginnt, werden gleichzeitig von den Unternehmen vielfach schlechte Zahlen gemeldet. IBM ist ein typischer Fall. Die schwachen Zahlen haben nicht allein mit der Nachfrage zu tun, sondern liegen an der Reaktion IBMs auf die bevorstehende Erholung.

      Stock-World: Was bedeutet das genau?

      Hans A. Bernecker: Der Computerkonzern hat in den letzten Monaten konsequent die Lager geräumt und die Bestände zu Schleuderpreisen verkauft, um Platz für neue Produkte zu machen. Zwar verkauft IBM dann viel, wegen der niedrigen Preise sinken aber Umsatz und Gewinn. Dieser Trend wird noch durch die Art der Bilanzierung in den USA verstärkt. Angenommen IBM produziert einen PC für 800 Dollar und will ihn für 1.000 Dollar verkaufen. Im Zuge der Lagerräumung verscherbelt der Konzern den Computer dann für 700 Dollar. In die Bilanz wird dann ein Verlust von 300 Dollar eingetragen, in Deutschland würde man ein Minus von 100 Dollar bilanzieren.

      Stock-World: Wenn IBM konsequent aufgeräumt hat, müsste der Absturz der Aktie eine gute Kaufgelegenheit darstellen, oder?

      Hans A. Bernecker: Das Reinemachen kann ein bis zwei Quartale dauern. Aus technischer Sicht ist bei der Aktie ein Boden bei 87 Dollar erkennbar, im schlimmsten Fall rutscht der Wert in den Bereich 82 bis 84 Dollar ab. Das wäre dann ein Kaufkurs.

      Stock-World: Welche Region favorisieren Sie derzeit für die Anlage?

      Hans A. Bernecker: Die Erholung geht von den USA aus und ich sehe auf dem amerikanischen Markt auch das größte Potenzial. Am Beispiel IBM sehen Sie, dass in Übersee die Unternehmen schnell aufräumen und eine stärkere Gewinndynamik als in Europa zu erwarten ist. Die Konzerne räumen die Lager, gewinnen Liquidität und können wieder investieren. Das alles läuft sehr zügig ab. Schätzungen zufolge gab es im ersten Quartal schon ein kleines Gewinnplus im Vorjahresvergleich von 3,0 Prozent. Im zweiten Quartal werden schon 22 Prozent erwartet.

      Stock-World: Dann haben wir jetzt allgemein Kaufkurse bei amerikanischen Titeln?

      Hans A. Bernecker: Kurzfristig kann es noch zu Turbulenzen kommen. Um drei Titel mache ich mir seit geraumer Zeit Sorgen. Der eine war IBM. Mit der Warnung hat der Markt jetzt ein Problem weniger. Bei General Electric und Microsoft sind die Zahlen und die Reaktionen des Marktes noch unklar. Bei Microsoft sehe ich noch theoretisches Abwärtspotenzial bis 48/49 Dollar, bei General Electric bis 28 Dollar. Wegen des hohen Gewichtes der Aktien würde ich vor Veröffentlichung der entsprechenden Unternehmenszahlen nicht in den Markt einsteigen. Bei den genannten Kursen könnte man dann aber zugreifen.

      Stock-World: Welche Branchen bevorzugen Sie?

      Hans A. Bernecker: Technologietitel haben kurzfristig die besten Aussichten. Ein Wert wie EMC kann schnell von 11 auf 16 Dollar steigen, wenn sich die Gewinnerholung bemerkbar macht. Bei Lucent sind sogar kurzfristig 100 Prozent und mehr möglich. Lucent ist mit 16 Milliarden Dollar bewertet, macht 22 Milliarden Dollar Umsatz und hat 2,5 Milliarden Dollar Schulden. Das sind Kennzahlen, bei denen sich ein Engagement rechnen sollte.

      Stock-World: Wie ist ihre Einschätzung für den deutschen Markt? Bei unserem letzten Interview im November prognostizierten sie richtig ein technisches Erholungspotenzial im DAX bis 5.500 Punkte. Was wird nun geschehen?

      Hans A. Bernecker: Jetzt ist die Range in der Konsolidierungsphase kurzfristig 4.900 bis 5.200 Punkte. Anschließend sollte der Index die Marke von 5.300 Punkten knacken und hat dann Luft bis 5.700 Punkte. Autowerte sehen weiterhin gut aus, Chemie und Pharmatitel und seit einigen Wochen auch Finanztitel. Aktien wie Allianz, Münchener Rück, Deutsche Bank und HypoVereinsbank sind unter den Finanzwerten aussichtsreich.

      Stock-World: Der Kurs der HypoVereinsbank ist wegen der Kirch-Pleite unter Druck.

      Hans A. Bernecker: Die Reaktion ist überzogen. Ich habe gute Kontakte zu dem Bankhaus und rechne im schlimmsten Fall mit Kreditausfällen im unteren zweistelligen Millionenbereich. Das ist für die HypoVereinsbank kein Problem.

      Stock-World: Im November sprachen sie auch von einem fairen Wert der T-Aktie von 45 Euro. Derzeit bewegt sich das Papier kaum.

      Hans A. Bernecker: Der Telekommarkt ist ein Meinungsmarkt. Wenn die Investoren glauben, dass das Schlimmste überstanden ist, werden die Kurse anfangen zu steigen. Vielleicht hat der Stimmungsumschwung schon begonnen. Zuletzt wurden einige positive Analysen veröffentlicht.

      Stock-World: Ihre Einschätzung zum Neuen Markt?

      Hans A. Bernecker: Der Neue Markt sieht charttechnisch ungewöhnlich gut aus. Nemax 50-Zertifikate sind eine gute Investition. Das Risiko der Einzeltitel entfällt und das Potenzial ist hoch.

      © 09.04.2002 www.stock-world.de
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      schrieb am 13.04.02 15:10:52
      Beitrag Nr. 222 ()
      2002 wird kein Spaziergang für die US-Wirtschaft

      Eine Erholung hat begonnen - Das Ausmaß ist weiter unklar

      Obwohl viele Ökonomen den jüngsten wirtschaftlichen Abschwung in den Vereinigten Staaten nicht als wirkliche Rezession qualifizieren, war das vergangene Jahr für die Unternehmen ein einziges Desaster. Nach neun Jahren ständigen Wachstums ist der operative Gewinn der im S&P 500 notierten Firmen 2001 im Schnitt um 31 Prozent eingebrochen. Nun aber mehren sich die Stimmen von Analystenseite, die eine freundlichere Zukunft erwarten. Vor allem das überraschend robuste Produktivitätswachstum sollte nach deren Ansicht stärker als erwartet steigenden Unternehmensgewinnen führen. Das stabile Produktivitätswachstum senkt die Kosten für jede produzierte Einheit – und hebt damit die Gewinnmargen an.

      Das bestätigen auch die jüngsten von der US-Regierung veröffentlichten Zahlen
      . Im vierten Quartal schoss die Produktivität der amerikanischen Unternehmen um 5,4 Prozent nach oben, während die Produktionskosten um 2,7 Prozent fielen. Und obwohl sich die Preise insgesamt kaum verändert haben, sorgten so höher Margen und eine gestiegen Nachfrage für einen Anstieg der Gewinne gegenüber dem dritten Quartal von 17,9 Prozent. Das liegt immer noch knapp 3 Prozent unter dem Resultat des Vorjahresquartals, deutet aber doch einen Umschwung bei den Gewinnen an.

      Diese Entwicklung setzte sich zunächst auch im ersten Quartal fort. Der Arbeitsmarktbericht für März deutet darauf hin, dass die Produktivität auch in den vergangenen drei Monaten wieder deutlich gestiegen ist und die Produktionskosten pro Einheit fielen das zweite Quartal in Folge, was so seit fast zwei Jahrzehnten nicht geschehen ist. Das heißt, eine eventuelle Erholung würde sich direkt in den Ergebnissen der Unternehmen auswirken. Und die Wall Street scheint diese Annahmen zu unterstützen. Wie der Marktforscher First Call berichtet, gehen die amerikanischen Analysten für das zweite Quartal im Schnitt von einem Anstieg der Unternehmensgewinne von 9 Prozent aus und erwarten für den Rest des Jahres zweistellige Wachstumsraten.

      Skepsis ist angebracht

      Das scheinen hervorragende Aussichten zu sein. Doch viele Unternehmer glauben nicht an dieses rosige Szenario, da für sie noch keine Erholung in Sicht ist. Das trifft insbesondere auf den Segmente Telekom, Technologie und die Ausrüster der Schwerindustrie zu. Dort sind die Preise immer noch schwach und die Nachfrage noch schwächer. Hinzu kommen die hohen Energiekosten und die Unsicherheit, die aus dem Enron / Andersen-Skandal resultiert. Und die jüngsten Ereignisse scheinen die Zweifler zu bestätigen. Erst vor kurzem hat IBM die Anleger mit einer Ergebniswarnung geschockt . Und in den vergangenen Tagen haben sich mehrere große Namen wie beispielsweise Nortel Networks oder Bristol-Myers angeschlossen.

      Doch nicht nur die üblichen Verdächtigen haben Problem, ein anständiges Wachstum zu erreichen. Aus allen Bereichen der US-Wirtschaft klagen Unternehmen, dass es kaum möglich ist, die Preise stabil zu halten, geschweige denn, sie anzuheben. Und es sind auch längst nicht aller Ökonomen und Investment-Strategen mit der These einverstanden, dass der Gewinnaufschwung so bald kommen wird. Zu den Skeptikern gehört auch Standard & Poor’s, die sich erst noch überzeugen lassen wollen, das die Zukunft wirklich rosig ist.

      Die Frage ist, welche Sektoren werden die größten Schwierigkeiten haben, ihre Gewinne zu steigern? Ganz oben auf der Liste dürften die Automobilwerte stehen. Es stimmt, dass die Verkaufszahlen unerwartet hoch sind, doch verlieren die großen Drei kontinuierlich an Marktanteilen und die weiter steigenden Kaufanreize drücken auf die Preise . Mit Hilfe großangelegter Restrukturierungsmaßnahmen wollen Ford und Chrysler dieses Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis vorlegen – nach riesigen Verlusten im Jahr 2001. Eine Ausnahme stellt General Motors dar. Der Konzern, der bereits im großen Stil seine Kosten gesenkt hat, hat erst vor kurzem die Gewinnprognosen für 2002 angehoben.

      Noch mehr Zweifel dürfte es um die Aussichten für den Techsektor geben. In der ersten Gewinnwarnung seit elf Jahren erklärt IBM, dass man erwartet, dass die Umsätze im ersten Quartal um 12 Prozent gefallen sind. Was dazu führen soll, dass der Gewinn 22 Prozent unter den Erwartungen der Analysten liegen wird. Das sieht auch IBM-Konkurrent Dell als Anzeichen dafür, dass die Investition in Informations-Technologie nicht so schnell wieder steigen werden. Dell erwartet im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 1,6 Prozent und einen um 8 Prozent niedrigeren Gewinn. Eine Erholung könne noch bis zu sechs Monate dauern, heißt es gleichzeitig.

      Und auch die Telekom-Carrier sitzen noch immer auf riesigen Überkapazitäten. Nach Angaben von Merrill Lynch werden die Netze im Schnitt nur zu 6,6 Prozent ausgenutzt, weshalb die Analysten auch keine signifikante Erholung vor Ende 2003 oder sogar bis 2004 erwarten.

      Die Diskussionen über das Ausmaß der Wirtschaftserholung dürften noch eine ganze Weile andauern, doch zwei Dinge sind klar. Erstens: Eine wie auch immer geartete Erholung der Gewinne amerikanischer Unternehmen hat begonnen. Und zweitens: Selbst die größten Optimisten geben zu, dass die Ergebnisse in diesem Jahr weit unter dem Hoch Ende 2000 liegen werden. Um sich von dem damaligen Absturz zu erholen, ist wohl doch mindestens ein Jahr nötig.

      w:o Autor: Björn Junker, 13:37 13.04.02
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 00:06:51
      Beitrag Nr. 223 ()


      Laut Prechter eine Depression an der anderen ...

      aber es geht historisch dennoch immer weiter nach oben:D
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 17:55:14
      Beitrag Nr. 224 ()
      US-Auftragseingänge/Phil. Fed Business Outlook Survey

      Avatar
      schrieb am 18.04.02 23:34:57
      Beitrag Nr. 225 ()
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 22:38:51
      Beitrag Nr. 226 ()
      Die Schulden der Amerikaner

      Von Georg Thilenius, 26.4.02, manager-magazin.de

      Die hohe Verschuldung der Amerikaner wird die US-Aktienmärkte nicht bremsen. Georg Thilenius rechnet sogar mit einem weiteren Anstieg des Dow Jones und schaut dabei 15 Jahre zurück.

      Wir hören immer wieder, dass die hohen Schulden und der entsprechend hohe Schuldendienst, also die Aufwendungen für Zinsen zur Bedienung dieser Schulden, den amerikanischen Aktienmarkt bremsen. Es lohnt sich, dieser Frage im Detail nachzugehen.

      Bei genauer Betrachtung lagen die Kosten der Bedienung kurzfristiger Schulden der amerikanischen Konsumenten im vierten Quartal des Jahres 2001 bei 8,18 Prozent des Nettoeinkommens. Der Stand des Dow Jones Index im vierten Quartal betrug etwa 10.000 Punkte.

      Diese beiden Zahlen nebeneinander helfen uns noch nicht viel weiter. Es hilft nur ein Blick zurück in die Geschichte. Ein vernünftiger Zeitraum für eine langfristige Betrachtung ist ungefähr 15 Jahre. Daher sollten wir uns die Verhältnisse gegen Ende des Jahres 1986 ansehen.

      Die Ausgaben zur Bedienung kurzfristiger Schulden der amerikanischen Haushalte lagen im vierten Quartal 1986 bei 8,57 Prozent. Das ist fast ein halbes Prozent höher als im vierten Quartal 2001.

      Wenn den amerikanischen Konsumenten damals die Luft nicht ausgegangen ist, warum sollte sie ihnen heute ausgehen? Dass den Konsumenten damals die Luft nicht ausgegangen ist, zeigt deutlich ein Blick auf die Entwicklung des Dow Jones Index seit damals. Gegen Ende des Jahres 1986 stand der Dow Jones Index unter 2000 Punkten. In der Zwischenzeit, in den letzten 15 Jahren, hat sich der Index also ungefähr verfünffacht.

      Damals jedenfalls war das Niveau der Schulden nicht zu hoch, denn sonst hätte der Dow Jones Index sich nicht in dieser Zeit verfünffachen können. Andersherum ausgedrückt: Die damalige Verschuldung hat den Dow Jones Index nicht an einem Anstieg von 2000 auf 10.000 Punkten gehindert. Die heutige Verschuldung sollte jedenfalls den Dow Jones Index nicht an einer weiteren Steigerung hindern. Das Argument der angeblich zu hohen Verschuldung der Amerikaner trägt nicht.

      Im Zuge der jetzt anlaufenden wirtschaftlichen Erholung sollte der Dow Jones Index also trotz Schulden der amerikanischen Haushalte erhebliches Steigerungspotential haben.
      Avatar
      schrieb am 29.04.02 10:16:59
      Beitrag Nr. 227 ()
      25.04.2002

      US-Wirtschaft: Wo man hinschaut, irreführende Zahlen


      - Frühjahrsoptimismus im Schwinden
      - Statistischer Selbstbetrug
      - Kunst des Schönrechnens
      - Europa ist besser als man meint


      Am 16. März habe ich meine Skepsis zu den optimistische Prognosen für die amerikanische Konjunktur hier publiziert (siehe Archiv). Obwohl in den meisten Medien vollmundig das Ende der US-Rezession und der Beginn eines neuen Aufschwunges verkündet wurde, habe ich bis heute meine Zurückhaltung nicht aufgegeben. Die Richtigkeit dieser Haltung wird jetzt durch die neuesten Zahlen bestätigt.

      Zweckoptimismus
      Meine Skepsis stützt sich unter anderem darauf, dass man seit langem kaum einer amerikanischen Zahl trauen kann. Alles ist geschönt, alles ist auf Zweckoptimismus getrimmt. Wenn sich die Amerikaner selbst betrügen wollen, so sei ihnen das freigestellt. Warum aber in den europäischen Medien diese Selbsttäuschung unkritisch weiterverbreitet wird, ist unerfindlich. Obwohl auch die europäischen Wirtschaften nicht in gutem Zustand sind, so sind sie keineswegs schlechter als die amerikanische. Genau das wird aber suggeriert.

      Annualisierte Zahlen
      Unter anderem geschieht das durch den Gebrauch sogenannter "annualisierter" Zahlen. Dazu ein Beispiel: Es wird berichtet, dass die amerikanischen Konsumausgaben im 4. Quartal 2001 um 6% zugenommen haben. Das ist der Hauptpfeiler für den Konjunkturoptimismus. Man glaubt, solange der Konsument ausgabefreudig sei, könne der Wirtschaft nichts passieren - und 6% Zunahme ist zweifellos eine stolze Ziffer. Das hat zu einer Wachstumsrate für das Sozialprodukt geführt, die in der Tat höchst erfreulich war, nämlich statt der erwarteten 0,2% waren es nun plötzlich 1,4% für das 4. Quartal und für das gesamte Jahr 2002 wird auf dieser Grundlage mit 4 - 5% Gesamtwachstum gerechnet.

      Die Wahrheit ist anders
      In Wahrheit stiegen die Konsumausgaben aber nicht um 6%, sondern in diesem Quartal lediglich um 1,5% - kein Anlass zum Jubel. Erst hochgerechnet auf eine Jahresbasis ergeben sich 6% - eine kühne Extrapolation, die ja real keineswegs so einzutreten braucht. Es wird somit in Wahrheit nicht, wie man es verstehen zu dürfen glaubt, über eine Tatsache berichtet, sondern über eine waghalsige Prognose: Wenn(!) sich das eingetretene Wachstum von 1,5% über weitere drei Quartale fortsetzte, dann(!) ergäben sich 6%. Was aber, wenn nicht ...?

      Amerika ist das einzige Land, das diese Art von Berichterstattung verwendet. Niemand sonst tut das. Und es scheint, als würden die meisten Leute das nicht wissen, und wenn sie es wissen, es nicht beachten.

      Nach europäischen Gepflogenheiten würde man ganz anders berichten. Die Nachricht würde lauten: Im Vergleich zum Vormonat ist die Wirtschaft real um 0,35% gewachsen und verglichen mit dem Vorjahr ist die Wachstumsrate auf 0,4% zurückgegangen. Würde das irgendjemanden zur Begeisterung veranlassen?

      Schönrechnerei, Selbsttäuschung, Hochstapelei. Es gibt zwar keinen Grund für Selbstzufriedenheit in Europa; aber es gibt schon gar keinen Grund für Minderwertigkeitskomplexe gegenüber den USA. Die US-Wirtschaft ist der europäischen in keiner Hinsicht überlegen, in mancher aber deutlich unterlegen.

      http://www.mom.ch/cgi-bin/mhsnews/titel/news.pl?FUNC=SHOW&RE…

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 18:03:41
      Beitrag Nr. 228 ()
      Gutachter bewerten Wirtschaftsstandorte:
      Ganz bitter! Deutschland
      weltweit nur noch auf Platz 15

      Wieder eine Hiobsbotschaft für die Deutsche Wirtschaft und die Bundesregierung: Im weltweiten Standort-Wettbewerb belegen wir nur noch Platz 15 – und es gibt wenig Hoffnung.

      Wirtschafts-Ranking

      Das internationale Institut für Wirtschafts-Entwicklung in Lausanne verglich 49 Industrie-Nationen miteinander. Ergebnis: Deutschland sackt immer mehr ins Mittelfeld ab, gab allein im vergangenen Jahr vier Plätze ab. Ganz bitter!

      Die Schwachpunkte aus Sicht der Wirtschaftsforscher:

      Finanzpolitik: Sparbemühungen o.k., alles andere katastrophal.

      Steuern: hohe Sätze unterdrücken jede Eigeninitiative.

      Sozialversicherungen: absolute Spitzen-Beiträge hemmen Kaufkraft.

      Arbeitsmarktpolitik: zu wenig Neuerungen, zu wenig qualifizierte Kräfte, zu schwere Bedingungen für Ausländer.

      Doch es gibt auch Hoffnung. Die Statistiker: Ausländische Firmen investieren immer noch viel Geld in Deutsche Firmen, auch der Export ist gut.

      Die schlechte Wirtschaftslage – Kanzler Gerhard Schröder muss sich Sorgen machen. Bis zur Bundestagswahl sind es nur noch knapp fünf Monate. Kaum noch Zeit, die Kritik der Wirtschaftsexperten zu berücksichtigen.

      Welches Land belegt welchen Platz:

      1. Platz: USA – konnte seinen Vorjahresplatz behaupten

      2. Platz: Finnland – rückte von Platz 3 auf Platz 2

      3. Platz: Luxemburg – machte ebenfalls einen Platz gut, stand im vergangenen Jahr auf Position 4

      4. Platz: Niederlande – stand im vergangenen Jahr auf Platz 5

      5. Platz: Singapur – sackte von Platz 2 ab

      6. Platz: Dänemark – machte einen gewaltigen Sprung von Platz 15

      7. Platz: Schweiz – stand im vergangenen Jahr auf Platz 10

      8. Platz: Kanada – im vergangenen Jahr auf Platz 9

      9. Platz: Hongkong – steht jetzt 3 Plätze tiefer

      10. Platz: Irland – rutschte von Platz 7 ab

      11. Platz: Schweden – im vergangenen Jahr war es noch Platz 8

      12. Platz: Island – im vergangenen Jahr war es noch Position 13

      13. Platz: Österreich – verbesserte sich um einen Platz

      14. Platz: Australien – rutschte von Platz 11 ab

      15. Platz: Deutschland – verlor 4 Plätze

      16. Platz: England – verbesserte sich um 3 Plätze (2001: 19. Platz)

      17. Platz: Norwegen – machte einen Sprung von Platz 20

      18. Platz: Belgien – belegte im vergangenen Jahr Platz 17

      19. Platz: Neuseeland – schaffte den Sprung von Platz 21

      20. Platz: Chile – stand im vergangenen Jahr auf Platz 24

      bild.de, 30.4.02
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 18:25:11
      Beitrag Nr. 229 ()
      1. Platz: USA – konnte seinen Vorjahresplatz behaupten
      :laugh:

      Der Markt sieht es langsam ganz anders!







      Beachte den Trend!

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 00:30:45
      Beitrag Nr. 230 ()
      ZU #228.
      ------------------------
      Deutschland fällt zurück
      Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert zunehmend an Ansehen

      Berlin - Das "International Institute für Management Development" (IMD) in Lausanne hat in ihrer jüngsten Wertung Deutschland vom 12. auf den 15. Rang zurückgestuft. Hauptverantwortlich für den Abstieg ist vor allem die Teilwertung "Effizienz der Regierungsarbeit". Dort hat Deutschland acht Plätze verloren und befindet sich nun auf dem 26. Platz, hinter Ländern wie Estland und Malaysia. Von den 49 bewerteten Nationen hat Deutschland laut den Wirtschaftsexperten die miserabelste A r b e i t s m a r k t p o l i t i k.
      Hoffnung gibt es hingegen beim Export (Rang zwei).
      Anleger und Investoren beurteilen zudem die deutsche Infrastruktur gut und loben den Schutz vor unfairer Konkurrenz sowie das verlässliche Urheberrecht.
      Das IMD erstellt die Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsnationen seit 1989. Angeführt wird das Ranking von den Vereinigten Staaten.
      welt.de, 2.5.02
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 18:25:39
      Beitrag Nr. 231 ()
      THEMA: Leerverkäufe
      ---------------------------------------

      Mails/Nachrichten vom 02.05.2002, Bernecker & Cie.

      (...)

      Man mag über die Hedge Funds denken, wie man will. Ich halte sie für einen strukturellen Schwachpunkt. Warum? In der jüngsten Schwäche der vergangenen 2 Wochen waren sie die entscheidenden Marktmacher. Nach meinen Informationen (statistisch nicht bewiesen) gingen rd. 80 % aller Verkäufe auf Leerverkäufe zurück. In Frankfurt schätzt man 60 - 70 %. Das läßt sich ableiten aus den Umsätzen, in Frankfurt speziell am letzten Donnerstag und Freitag. Diese Leerverkäufe sind eine Spekulation, aber haben mit Investments nichts zu tun.

      Das Verhalten der Hedge Funds ist legitim. Sie werden von den Banken auch sehr gerne gesehen und natürlich öffentlich verteidigt. Die einzigen, die daran auch verdienen, sind die Banken selbst, und zwar doppelt: Als Verleiher der Stücke und in der Durchführung der Geschäfte. Das mag angehen, aber: Es muß eine tägliche Statistik der Leerverkäufe her. Wenn nicht, baut sich hier eine Marktmacht auf, die im umgekehrten Sinne letztlich das vollbringt, was die frühere Bewertungsblase nach oben produziert hat. Machen Sie sich darüber bitte ihre eigenen Gedanken.

      (...)
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 19:49:23
      Beitrag Nr. 232 ()
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 19:52:34
      Beitrag Nr. 233 ()
      @nasdaq10000

      Hast du denn Fallschirm schon ausgepackt ?
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 22:49:54
      Beitrag Nr. 234 ()
      Aus dem Handelsblatt.

      Amerika und die rauschhafte Schuldenspirale


      Angesichts der schwachen Börsen und einer Fülle von Hiobsbotschaften von amerikanischen Unternehmen über
      rückläufige Umsätze und einbrechende Gewinne im ersten Quartal sollte man eigentlich zunehmende Skepsis gegenüber dem angekündigten Konjunkturaufschwung erwarten. Trotzdem setzen in ihrem kürzlich veröffentlichten Frühjahrsgutachten die deutschen Konjunkturinstitute voll und ganz auf diese Karte.

      Als gutes Zeichen wird dabei vermerkt, dass die Gewinne in den meisten Fällen die Erwartungen übertroffen hätten. Doch der wahre Grund dafür sollte inzwischen eigentlich hinlänglich bekannt sein: Er liegt in dem bewährten Trick, fallende Gewinne an Erwartungen zu messen, die Unternehmen und Analysten vorher drastisch heruntergeschraubt haben.

      Vorläufig lassen sich anscheinend allein die Aktienmärkte, nicht aber die Konjunkturforscher von den schlechten
      Untemehmensnachrichten beeindrucken. Aber auch dem etwas kritischen Betrachter hätte beispielsweise auffallen müssen, dass der monatliche Anstieg bei den US-Beschäftigtenzahlen seit letztem Oktober regelmäßig auf eine starke Abwärtsrevision der Vormonatszahl zurückzuführen ist.

      Als das „Bureau of the Census" des Wirtschaftsmimsteriums für Februar den dritten aufeinander folgenden monatlichen Anstieg der Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftgüter meldete, sahen sich die Optimisten wieder einmal bestätigt. Bei näherer Betrachtung bot sich aber auch hier ein deutlich anderes Bild. Hinter dem Anstieg um 1,5
      Prozent verbargen sich zwei sprunghafte Erhöhungen besonderer Art: Die Zahl der Flugzeugaufträge war um 41 Prozent
      nach oben geschnellt und die der Rüstungsaufträge sogar um 78 Prozent. Darüber hinaus aber herrschte unveränderte Talfahrt.
      Vor allem der unerwartet starke Anstieg des realen Bruttosozialprodukts um 1,7 Prozent im vierten Quartal hat
      dabei die Aufschwunghoffnungen beflügelt. Wenig bedacht wird dabei jedoch immer wieder, dass diese Zahl auf das
      Jahr hochgerechnet wird. Ohne diese Hochrechnung hätte das Wachstum nur ganze 0,35 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich somit ein bescheidener Anstieg um 0,5 Prozent.
      Alles andere als ermutigend muss auch die ungewöhnliche Zusammensetzung des .Aufschwungs" stimmen. Wieder auf übliche Jahresraten hochgerechnet, ergibt sich folgendes Bild: Die Autokäufe stiegen um 57,9 Milliarden Dollar,
      die Staatsausgaben um 39,8 Milliarden Dollar und Computer um 20,3 Milliarden Dollar - zusammen sind dies 118
      Milliarden Dollar.
      Besondere Beachtung verdient dabei der letzte Punkt: Denn tatsächlich haben US-Unternehmen ihre Ausgaben
      für Computer nur um ganze 1,3 Milliarden Dollar erhöht. Unter Berufung auf deren rapide steigende Leistungskraft
      errechneten die Statistiker daraus in realer Rechnung eine sprunghafte Steigerung um 20,3 Milliarden Dollar. Mehr als die Hälfte des berichteten Wachstums ging allein auf das Konto solcher statistischen Finessen.


      Größter Held bei all dem war der Konsument. Bei stagnierendem Einkommen gab er zusätzlich 610 Milliarden
      Dollar aus, von denen allerdings nur je der fünfte Dollar in die Wirtschaft und das Bruttosozialprodukt floss. Andererseits kürzten die Unternehmen ihre Ausgaben für Warenlager und Anlageinvestitionen um 100 Milliarden Dollar. Steigende Konsumausgaben und sinkende Untemehmensausgaben hielten sich letztlich die Waage. Den Ausschlag für
      die Zunahme des realen Sozialprodukts gab der starke Anstieg der Staatsausgaben um 39,8 Milliarden Dollar.

      Die bedenklichste Seite der Entwicklung in den USA wird bei all dem bisher überhaupt nicht zur Kenntnis
      genommen. Es ist die ungeheuere Diskrepanz zwischen der Geld- und Kreditvermehrung sowie dem Wachstum des
      Bruttosozialprodukts.


      Im Jahr 2001 stand dem Anstieg des nominalen Bruttosozialprodukts von 235,4 Milliarden Dollar ein Zuwachs der
      Schulden von Konsumenten und Unternehmen von 1002 Milliarden Dollar gegenüber. Zugleich verschuldete sich der
      Finanzsektor mit weiteren 916 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal stieg die Neuverschuldung des privaten, nicht
      finanziellen Sektors um 987 Milliarden und des finanziellen Sektors um 929 Milliarden Dollar, zusammen
      l916 Milliarden Dollar, gegenüber einer Zunahme des nominalen Sozialprodukts um 38,4 Milliarden Dollar. Bei näherer Betrachtung schwimmen Konsumenten und Unternehmen nicht in Liquidität, sondern in maßloser Verschuldung.

      Frühere Rezessionen hatten ihre unmittelbare Ursache immer in einer Geld und Kreditverknappung durch die No-
      tenbank. Heute haben wir zum ersten Mal in der Geschichte die Situation, dass ein scharfer Konjunkturrückgang bei
      massiver Geld- und Kreditvermehrung stattfindet.

      Völlig ungewöhnlich ist ebenfalls eine drastisch entgegengesetzte Entwicklung auf der Nachfrageseite: Während sich der Konsument bei stagnierendem Einkommen in neue Schuldenrekorde stürzt, streichen die Unternehmen ihre
      Ausgaben für Anlageinvestitionen und Warenläger drastisch zusammen. Es ist der schärfste Rückgang der Nachkriegszeit.

      Als Erstes ist also festzuhalten: Die außerordentliche Investitionsschwäche hat ihre Ursache auf gar keinen Fall in einer restriktiven Geldpolitik. Somit bleibt eine einzige vernünftige Erklärung, und die liegt beim Hauptmotiv
      aller Investitionen: Seit Jahren sehen sich US-Unternehmen einer enttäuschend schwachen Entwicklung ihrer Gewinne
      gegenüber. Sie war schwächer als in jedem anderen Konjunkturzyklus der Nachkriegszeit. Das Gewinnwunder der „New Economy", das Wall Street jahrelang euphorisch beschrieben und gefeiert hat, fand ausschließlich in den Gewinnen pro Aktie statt, die die Unternehmen mit unzähligen Tricks frisierten.

      Was die Amerikaner seit Jahren erleben, ist ein maßloser Konsum, aber keine produktive Erneuerung.


      Großer Verlierer bei all dem ist der produzierende Teil der Wirtschaft, Gewinner der Einzelhandel. Was sich in
      diesen Zahlen widerspiegelt, ist klar und deutlich: Jahre eines maßlosen Konsumrausches, keineswegs aber Jahre
      einer produktiven Erneuerung. Innerhalb der Industrie schnitten die Bereiche dauerhafte Konsumgüter, industrielle Ausrüstung und Elektronik am schlechtesten ab. Insgesamt schreiben sie inzwischen tiefrote Zahlen.

      Was sich in den USA abspielt, ist offensichtlich nicht der übliche Konjunkturzyklus, sonderen eine Strukturkrise,
      die sich primär in einer Gewinn- und Investitionskrise äußert. Dies ist nicht die übliche, harmlose Lagerrezession. Es ist die schwerste Gewinn- und Investitionskrise der Nachkriegszeit, die ihre tiefer gehende und anhaltende Ursache in einer maßlosen Schuldenvermehrung vor allem für den Konsum und für finanzielle Spekulationen hat



      Noch was zum Autor:
      Kurt Richebächer
      war im Bundesverband deutscher Banken tätig und Generalbevollmächtigter und Chefvolkswirt der Dresdner Bank.
      Seit 1982 gibt der renommierte Wirtschaftsanalyst den „Richebächer Letter" heraus, einen monatlichen
      Wirtschaftsdienst
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 18:01:10
      Beitrag Nr. 235 ()


      Inflationsbereinigt (dunkelgrün) sieht`s schon ganz anders aus.
      ------------------------------------------------------------
      Schulden stehen immer deutlich höhere Vermögenswerte gegenüber:

      Die Amerikaner sind hoch verschuldet - andererseits stehen diesen Schulden gigantische Vermögenswerte gegenüber (Immobilien, Land, Sachwerte ...).

      Brummmt Japan`s Wirtschaft, weil dort mehr gespart wird?Das Gegenteil ist der Fall: Höhere Spar-Raten schaffen einbrechende oder stagnierende Konsumraten und diese wiederum einbrechende Wirtschaftsleistungen.

      Um die 2/3 der volkswirtschaftlichen Leistung ist eine Resultante des privaten Konsums.

      Die Folgen zurückgehenden Konsums wären auch für die deutsche Ökonomie gravierend (Automobilbau, Maschinenbau, Konsumgüter...).

      ------------------------------------------------------------

      Nachfolgend eine andere Auffassung zu den privaten Schulden der US-Bürger.

      D I E T H I L E N I U S - K O L U M N E, 26.4.02,
      manager-magazin.de

      Die Schulden der Amerikaner

      Von Georg Thilenius

      Die hohe Verschuldung der Amerikaner wird die US-Aktienmärkte nicht bremsen. Georg Thilenius rechnet sogar mit einem weiteren Anstieg des Dow Jones und schaut dabei 15 Jahre zurück.

      Wir hören immer wieder, dass die hohen Schulden und der entsprechend hohe Schuldendienst, also die Aufwendungen für Zinsen zur Bedienung dieser Schulden, den amerikanischen Aktienmarkt bremsen. Es lohnt sich, dieser Frage im Detail nachzugehen.

      Bei genauer Betrachtung lagen die Kosten der Bedienung kurzfristiger Schulden der amerikanischen Konsumenten im vierten Quartal des Jahres 2001 bei 8,18 Prozent des Nettoeinkommens. Der Stand des Dow Jones Index im vierten Quartal betrug etwa 10.000 Punkte.

      Diese beiden Zahlen nebeneinander helfen uns noch nicht viel weiter. Es hilft nur ein Blick zurück in die Geschichte. Ein vernünftiger Zeitraum für eine langfristige Betrachtung ist ungefähr 15 Jahre. Daher sollten wir uns die Verhältnisse gegen Ende des Jahres 1986 ansehen.

      Die Ausgaben zur Bedienung kurzfristiger Schulden der amerikanischen Haushalte lagen im vierten Quartal 1986 bei 8,57 Prozent. Das ist fast ein halbes Prozent höher als im vierten Quartal 2001.

      Wenn den amerikanischen Konsumenten damals die Luft nicht ausgegangen ist, warum sollte sie ihnen heute ausgehen?
      Dass den Konsumenten damals die Luft nicht ausgegangen ist, zeigt deutlich ein Blick auf die Entwicklung des Dow Jones Index seit damals. Gegen Ende des Jahres 1986 stand der Dow Jones Index unter 2000 Punkten. In der Zwischenzeit, in den letzten 15 Jahren, hat sich der Index also ungefähr verfünffacht.

      Damals jedenfalls war das Niveau der Schulden nicht zu hoch, denn sonst hätte der Dow Jones Index sich nicht in dieser Zeit verfünffachen können. Andersherum ausgedrückt: Die damalige Verschuldung hat den Dow Jones Index nicht an einem Anstieg von 2000 auf 10.000 Punkten gehindert. Die heutige Verschuldung sollte jedenfalls den Dow Jones Index nicht an einer weiteren Steigerung hindern. Das Argument der angeblich zu hohen Verschuldung der Amerikaner trägt nicht.

      Im Zuge der jetzt anlaufenden wirtschaftlichen Erholung sollte der Dow Jones Index also trotz Schulden der amerikanischen Haushalte erhebliches Steigerungspotential haben.

      ------------------------------------------------------------

      Was ist denn mit den Staatsschulden in Deutschland?
      Mit den riesigen Zins-Lasten?
      :
      http://www.staatsverschuldung-online.de/

      An die private Verschulden in Deutschland soll nur erinnert werden:

      Die guten Schulden werden anscheinend in Deutschland gemacht und die schlechten in den USA!
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 16:07:06
      Beitrag Nr. 236 ()
      10.5.02, "Wiederbelebung der US-Konjunktur funktioniert"
      Wirtschaftsforschungs-Institut: Signale in Beschäftigungsstruktur

      Washington - In den USA gibt es nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts National Bureau of Economic Research (NBER) Signale für ein Ende der konjunkturellen Abschwächung.
      Das Institut wollte zwar noch immer nicht formell das Ende der Rezession erklären, doch näherte es sich damit einer formellen Feststellung um einen Schritt an.
      Das NBER teilte am Donnerstag mit, seit Jahresbeginn habe sich die Beschäftigungssituation in den USA gefestigt. Zudem gebe es auch andere Signale, dass die Rezession beendet sein könnte.


      Das NBER, dem sechs Mitglieder angehören, wartet oftmals mehrere Monate lang ab, bevor es eine Phase konjunktureller Abschwächung für beendet erklärt, um sicher zu sein, dass keine erneute wirtschaftliche Talfahrt einsetzt.

      Erst im November vergangenen Jahres hatte das NBER formell erklärt, dass sich die Wirtschaft der USA seit März 2001 in einer Rezession befindet.

      Im ersten Quartal 2002 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA nach vorläufigen Berechnungen um 5,8 Prozent gewachsen nach 1,4 Prozent im Schlussquartal des Vorjahres.
      (...)
      (APA/Reuters)
      Avatar
      schrieb am 11.05.02 15:36:30
      Beitrag Nr. 237 ()
      ZU #236:
      -----------------

      US-Konjunktur spürt jetzt den Frühling, Berliner Morgenpost 11.5.2002


      New York - Der Aufschwung der US-Wirtschaft wird sich nach Meinung von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan bald auch in den Ergebnissen der Unternehmen niederschlagen. «Die wirtschaftliche Erholung erfolgt nach einem historischen Muster», sagte Greenspan. Zuerst gebe es ökonomisches W a c h s t u m , dann würden die G e w i n n e steigen.

      Als erstes Signal dafür hatte die New Yorker Börse am Mittwoch den weit höher als erwartet ausgefallenen Quartalsgewinn des Telekomausrüsters Cisco Systems gewertet.

      Auch andere Meldungen deuten an, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt erholt. So ist die Produktivität im ersten Quartal um 8,6 Prozent gestiegen, der höchste Zuwachs seit zwei Jahrzehnten. Dadurch bleibt die Inflation auch bei steigenden Löhnen niedrig. Es heißt aber auch, dass die Unternehmen mehr herstellen, ohne neue Arbeitskräfte einstellen zu müssen. Die Arbeitslosigkeit in den USA war mit einer Quote von sechs Prozent jüngst auf den höchsten Stand seit fast acht Jahren gestiegen. In vielen Unternehmen werden weiter Stellen gestrichen - so will sich etwa IBM von 9000 Mitarbeitern trennen, etwa 2,5 Prozent der Belegschaft.

      Selbst das als äußerst zurückhaltend geltende Nationale Büro für Wirtschaftsforschung (NBER) in Washington neigt dazu, die Rezession, die im März 2001 begonnen hat, jetzt offiziell für beendet zu erklären. Das Büro - das eine Art regierungsamtlicher Verkünder einer Rezession ist - wartet üblicherweise mehrere Monate mit einer solchen Aussage. Die Ökonomen wollen sicher sein, dass die Konjunktur nicht wieder zurückfällt.

      Auch neue Zahlen zur Inflation nähren den Optimismus. So sind die US-Erzeugerpreise im April gesunken. Dies gilt als gutes Zeichen, denn steigende Preise im Zuge der Konjunkturerholung könnten die Notenbank Fed veranlassen, die Zinsen zu erhöhen, was wiederum die Wirtschaftserholung empfindlich bremsen kann.
      Avatar
      schrieb am 11.05.02 16:30:36
      Beitrag Nr. 238 ()
      Kühe haben zwar die grössten Köpfe, verfallen aber
      immer wieder dem Irrtum, sie seien deswegen die besten
      Analytiker. Das Gegenteil ist der Fall, wie man immer wieder
      an den Schlappen der unzähligen Perma-Bullen sehen kann.
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 12:19:06
      Beitrag Nr. 239 ()










      Avatar
      schrieb am 23.05.02 19:06:30
      Beitrag Nr. 240 ()
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 19:40:20
      Beitrag Nr. 241 ()
      Thema: Armes Deutschland: Grosse Ansprüche - wenig Leistung
      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Zehn Schritte zum Wohlstand

      Wir müssen viel mehr investieren: In Bildung, Forschung und Technologie. Aber wir werden auch verzichten müssen: Auf Privilegien, Besitzstände und Gewohnheiten. Und wir müssen politisch wieder handlungsfähig werden - durch eine Verfassungsreform. Ein Konvent aus den 30 klügsten Köpfen des Landes sollte sie erarbeiten

      Von Roland Berger

      Deutschland - Tabellenletzter beim Wirtschaftswachstum in Europa, Tabellenerster bei den Sozialabgaben - und dies seit Jahren. Ein weiterer Abstieg droht. Die größte und einst dynamischste Wirtschaft Europas hat ihre Lokomotivfunktion für Europa und die Welt verloren. Sie ist nicht einmal mehr in der Lage, die Wohlstandserwartungen ihrer eigenen Bürger - Jung wie Alt - zu erfüllen.

      Wäre Deutschlands Wirtschaft genauso gewachsen wie die der USA, hätte jeder von uns heute 4500 Euro pro Jahr mehr in der Tasche, und unsere Kaufkraft wäre gegenüber der der amerikanischen Bürger im letzten Jahrzehnt nicht um zehn Prozent gesunken.

      Der seit Mitte der siebziger Jahre schleichende, sich heute aber beschleunigende Verlust der globalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands
      ist im Wesentlichen in einer falschen Zuteilung volkswirtschaftlicher Kapital- und Humanressourcen begründet: Wir konzentrieren uns auf den Erhalt des Status quo - ohne diesen wirklich absichern zu können. Unsere Wettbewerber dagegen verwenden ihre Ressourcen auf die Steigerung von Innovation, Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand.

      Notwendiger Strukturwandel

      Zwar schlagen die Belastungen der Wiedervereinigung bei uns negativ zu Buche - pro Jahr werden 4,5 Prozent der westdeutschen Wirtschaftsleistung in die neuen Länder transferiert. Doch Hauptgrund für die Wachstums- und Wettbewerbsschwäche des Wirtschaftsstandorts Deutschland sind zehn strukturelle Schwächen der Wirtschaft Westdeutschlands:

      1. Der notwendige Strukturwandel von der klassischen Industriegesellschaft zur wissensbasierten Dienstleistungswirtschaft wird künstlich gebremst. Wir subventionieren überholte Wirtschaftszweige mit 1,93 Prozent unseres Bruttoinlandproduktes (BIP), die USA mit lediglich 0,43 Prozent. Die niedrige Quote an Dienstleistungsbeschäftigung - gleich, ob hoch qualifiziert oder einfach -, unser niedriger Weltmarktanteil in Hochtechnologien sowie die hohe Kapitalintensität traditioneller industrieller Produktion sind Hauptgründe für die hohe Beschäftigungsschwelle hierzulande: Neue Arbeit entsteht erst ab 2,4 Prozent Wirtschaftswachstum jährlich, in den USA dagegen schon bei 0,5 Prozent.

      2. Unsere Staatsquote von 48 Prozent ist zu hoch. Der Staat verteilt zu viel um, und er ist noch zu stark als Unternehmer tätig. In den USA, wo die Staatsquote nur 29,6 Prozent des BIP erreicht, sind die Potenziale für Innovation, Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand höher als in Deutschland.

      3. Die Kosten für den Wohlfahrtsstaat sind zu hoch. Sie übersteigen mit 32,1 Prozent des BIP sowohl den europäischen Durchschnitt (26,6 Prozent) und erst recht den der USA (19,9 Prozent) deutlich. Die Konsequenz: Eine immens hohe Steuer- und vor allem Sozialabgabenlast von 41,3 Prozent der Bruttolöhne. Dadurch verliert der Faktor Arbeit an Wettbewerbsfähigkeit. In der Folge steigt die strukturelle Arbeitslosigkeit seit den siebziger Jahren kontinuierlich - von damals 0,7 Prozent auf heute gut 8,5 Prozent.

      4. Die Überregulierung unseres Arbeitsmarktsverhindert Beschäftigung. Diese Überregulierung nimmt sogar noch zu, obwohl eine wissensbasierte High-Tech- und Dienstleistungswirtschaft das Gegenteil brauchte - mehr Flexibilität. Da Unternehmen auf strukturelle Veränderungen und wechselnde Wirtschaftszyklen nicht durch flexible und bezahlbare inhaltliche, zeitliche, finanzielle und vertragliche Anpassungen von Arbeitsverhältnissen reagieren können, verzichten sie lieber ganz auf Einstellungen. Dagegen wächst die Schattenwirtschaft, die heute schon 16,5 Prozent unseres BIP oder 340 Milliarden Euro ausmacht und in der zwischen 7 und 10 Millionen Menschen Arbeit finden, ohne Steuern und Sozialabgaben zu zahlen.

      5. Bürokratie und Schutzmechanismen behindern das Wirtschaftswachstum. Eine einfache Unternehmensgründung, die in England sechs Stunden dauert, benötigt in Deutschland sechs Wochen. Zunftartige Berufsordnungen reglementieren zudem den Zugang zu weiten Teilen des Handwerks, der freien Berufe und der Dienstleistungen. Dieses Überreglement verursacht enorme Bürokratiekosten, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, und behindert innovative Anbieter, die Keimzellen zukünftigen Wachstums.

      6. Deutschland liegt bei der Selbstständigenquote zurück. Selbst nach dem Gründerboom der New Economy haben wir nur einen Selbstständigenanteil von 10,3 Prozent, in der EU sind es dagegen 14,1 Prozent. Jeder Selbstständige schafft hierzulande im Durchschnitt drei Arbeitsplätze. Hätten wir eine Selbstständigenquote wie im EU-Durchschnitt, brächte sie beinahe 4 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze - wir hätten also Vollbeschäftigung.

      7. Bildungsinvestitionen und Bildungssystem in Deutschland sind rückständig. Während Frankreich 6,1 Prozent seines BIP und die USA gar 7,2 Prozent in die Bildung und damit die Basis der Zukunft investieren, wenden wir Deutschen nur 4,4 Prozent dafür auf. Die USA, Frankreich und Großbritannien fördern systematisch ihre Eliten, Deutschland nicht. Von den 370 Ausbildungsberufen im dualen System sind nur noch 40 aktuell, während es für Informatik, Biotechnologie und andere neue Wirtschaftszweige an Ausbildungsberufen fehlt. Pisa lässt grüßen!

      8. Kapitalinvestitionen und Kapitalproduktivität sind zu gering. Im Jahr 2001 wurden in Deutschland pro Kopf 4240 Euro investiert, in den USA dagegen 7680 Euro. Besonders erschreckend ist der Rückstand bei den Investitionen in die Informationstechnologien: Hier geben die Deutschen nur 1170 Euro pro Kopf aus, die Amerikaner 2080 Euro. Außerdem ist die Kapitalproduktivität in den USA etwa doppelt so hoch wie in Deutschland, weil hierzulande - tariflohnbedingt - überwiegend investiert wurde, um Arbeit durch Kapital zu ersetzen und die Arbeitsproduktivität zu steigern.

      9. Zu wenig Geld geht in Forschung und Entwicklung. Nur noch 2,4 Prozent des BIP wenden wir dafür auf, im Vergleich zu 2,8 Prozent in den USA, 3,4 Prozent in Finnland und 3,7 Prozent in Schweden.

      10. Die deutschen Kapitalmärkte sind wenig effektiv. Die klassische Finanzierung von Zukunftstechnologien, das Venture-Capital, spielt in Deutschland eine nur marginale Rolle: Von den weltweit 142 Milliarden Euro wurden nur 3,5 Prozent in Deutschland investiert - 73,2 Prozent dagegen in den USA.

      Aber auch die Marktkapitalisierung der börsennotierten Unternehmen in Deutschland erreichte Ende 2001 gerade 65,0 Prozent des BIP, in den USA 127,4 Prozent. Die Gründe unter anderem: neben dem noch vorherrschenden Herr-im-Haus-Standpunkt der meisten deutschen Mittelständler auch das staatliche Rentensystem. In Deutschland können private Pensionsfonds nur 15 Prozent des BIP in den Kapitalmarkt investieren (USA 78 Prozent). Deutsche Unternehmen sind deshalb deutlich stärker durch Übernahmen aus dem Ausland bedroht als umgekehrt.

      Es gibt also klare Gründe für das Abrutschen Deutschlands ins globale Mittelmaß mit negativen Folgen für den Wohlstand unseres Gemeinwesens. Bei diesen Ursachen muss deshalb die Therapie ansetzen. Zum einen gilt es, gewohnte Traditionen, Besitzstände, Verhaltensmuster, Institutionen und Organisationsmodelle, aber auch politische und wirtschaftliche Entscheidungsprozesse auf den Prüfstand zu stellen. Zum anderen müssen wir unsere Kapital- und Humanressourcen anders zuteilen als bisher. Statt den Status quo zu alimentieren, sollten wir alle Mittel und Kräfte auf die Zukunft konzentrieren, nämlich auf Ausbildung, Forschung, Entwicklung, Infrastruktur und Investitionen. Das heißt:

      1. Neuausrichtung des Bildungssystems und Anhebung der Bildungsinvestitionen von 4,4 Prozent des BIP auf 7 Prozent. Im Einzelnen: Vorschulausbildung in Kulturfähigkeiten wie Lesen, Rechnen, Sprachen; in Schulen und Universitäten eine Entspezialisierung und Umstrukturierung der Ausbildungsinhalte zugunsten von Kommunikationsfähigkeiten, Internationalität und neuen Technologien; Förderung von Leistungswettbewerb zwischen Ausbildungsinstitutionen und Ausbildern; Einstieg in die Elitenförderung; Entrümpelung und Innovation des dualen Ausbildungssystems; systematische Einführung einer lebenslangen Weiterbildung für alle. Um das zu erreichen, müssen sich Bund, Länder, Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften zu einer Initiative für Wissen zusammentun.

      2. Neustrukturierung und Steigerung der Innovationsinvestitionen auf 3,3 Prozent des BIP sowie deren Ausrichtung auf Hochtechnologien, strategische Forschung, Querschnittstechnologien und wissensbasierte Dienstleistungen. Denn nur überlegene Innovation sichert als "Innovationsrente" unseren Wohlstand im weltweiten Wettbewerb. Im Rahmen einer Initiative für Innovation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik müssen zum einen diese Zusatzaufwendungen erbracht und zum anderen die Transfers von der Forschung in die Entwicklung und von der Entwicklung auf den Markt verbessert werden. Es darf nicht mehr passieren, dass Erfindungen wie Computer, Faxgerät und Internet in Europa entwickelt, aber von Amerika in Markterfolge umgesetzt werden.

      3. Beschleunigung des wirtschaftlichen Strukturwandels zur wissensbasierten High-Tech- und Dienstleistungsgesellschaft zwecks Stärkung des Wirtschaftswachstums. Dies wird einmal ein Ergebnis der schon genannten Initiative für Wissen sein. Hinzu kommen muss aber die Förderung von Gründern innovativer Technologie- und Dienstleistungsunternehmen durch entsprechende Ausbildungsmaßnahmen, Finanzierungs- und Steuererleichterungen und last, but not least durch das Entstehen von branchen- und technologiespezifischen "Clustern" - Netzwerken zwischen Wissenschaft und Forschung, Unternehmen aller Wertschöpfungsstufen, Venture-Capital-Gebern und unternehmensnahen Dienstleistern. Wenn Bund, Länder, Kommunen und Wissenschaft solch ein Programm bundesweit anstoßen, lassen sich die gewünschten Effekte schnell erzielen, wie gelungene Initiativen in den USA, Israel und anderen Ländern, aber auch in Deutschland, beweisen.

      Gesellschaftliche Solidarität

      Die ersten drei genannten Maßnahmen des Programms kosten rund sechs Prozentpunkte des Bruttoinlandsprodukts - wo sie herkommen können, zeigen die nächsten vier Vorschläge.

      4. Mehr Markt, weniger Staat durch Privatisierung, Deregulierung und Liberalisierung von Märkten. Das betrifft heute noch weitgehend staatliche Unternehmen für Finanzdienste, Energie, Verkehr, sonstige Infrastrukturdienste, also über 100 000 öffentliche Unternehmen in Bundes-, Landes- und Kommunaleigentum. Ergebnis wäre eine außergewöhnliche Dynamik durch mehr Innovation, eine Verbilligung des Angebots, die Ankurbelung des Konsums und somit mehr Wachstum und Beschäftigung.

      5. Reform der sozialen Sicherungssysteme und des Gesundheitssystems. Ziel ist es, die ausufernden Kosten in diesem Bereich zu reduzieren, aber gleichzeitig das kontinentaleuropäische Modell der sozialen Marktwirtschaft, zu der eine entsprechende Sozialpolitik gehört, zu bewahren: Auch in Zukunft muss gesellschaftliche Solidarität den Einzelnen gegen existenzielle Risiken absichern und den Verlierern des Strukturwandels helfen, sich in neue Wirtschaftsstrukturen als Beschäftigte einzugliedern. Erforderlich ist jedoch die Konzentration auf Grundleistungen, während Zusatzleistungen der privaten Eigenvorsorge vorzubehalten sind. Der Staat gibt dafür den Rahmen vor, reguliert und kontrolliert das Sozialangebot.

      Dadurch allein können die für die Zukunftsinvestitionen notwendigen sechs Prozentpunkte des BIP über die Jahre eingespart werden, ohne dass in unserer Sozialpolitik die berühmt-berüchtigten "amerikanischen Verhältnisse" eintreten. Gleichzeitig würde unseren Kapitalmärkten eine erhebliche Zusatzliquidität an privaten Ersparnissen zufließen, die sie wettbewerbsfähiger machen würden.

      6. Infrastruktur, wo immer sinnvoll und notwendig, privat finanzieren und betreiben. Damit beschleunigen wir den notwendigen Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur - denn Zeit ist Geld; Innovationskraft und Produktivität der Wirtschaft sowie Lebensqualität der Bürger wachsen schneller. Gleichzeitig werden öffentliche Haushalte entlastet. Schließlich sorgt der Wettbewerb für eine Verbilligung von Infrastrukturleistungen. Entscheidend ist, dass jeder Bürger durch staatliche Garantie einen diskriminierungsfreien Zugang zu Infrastrukturleistungen in gesicherter Qualität und zu akzeptablem Preis erhält.

      7. Solide Fiskalpolitik sowie niedrigere, transparente und gerechte Steuersätze: Rückzug des Staates aus Wirtschaftstätigkeiten, Reform der sozialen Sicherungs- und Gesundheitssysteme, Privatisierung von Infrastruk-turleistungen und Bürokratieabbau entlasten die öffentlichen Haushalte so weit, dass sowohl ein Abbau der Staatsschulden wie auch ein Absenken der Steuersätze möglich wird.

      8. Deregulierung und Flexibilisierung der Arbeitsmärkte. Dazu gehören die Öffnung der Flächentarifverträge und die Legalisierung betrieblicher Tarifvereinbarungen, insbesondere in Ostdeutschland. Nötig ist weiter ein liberales Kündigungsschutzgesetz, die Abschaffung des Scheinselbstständigkeitsgesetzes, die Liberalisierung befristeter Arbeitnehmerverträge sowie die Entbürokratisierung und finanzielle Entlastung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse. Schließlich muss der Niedriglohnsektor gefördert werden. Dazu gehört dreierlei: Mindestlöhne, die in Einklang mit der Produktivität der jeweiligen Arbeit stehen; die Reduzierung von Arbeitslosen- und Sozialleistungen, die heute die Anreize zur Aufnahme von Arbeit verhindern; zusätzliche öffentliche Einkommenshilfen, die für die Betroffenen deren Reintegration in den Arbeitsmarkt fördern und lohnend machen.

      9. Abbau von Bürokratie und lähmenden Regulierungen. Dazu bedarf es eines Paradigmenwechsels, der - im Gegensatz zum jetzigen Zustand - Risikoübernahme wieder privatisiert, statt Risikofolgen dem Staat anzulasten.

      10. Ein Aufbauprogramm für Ostdeutschland durch regionale Technologie- und Wachstumszentren statt Förderung nach dem Gießkannenprinzip wie bisher. Zuerst gilt es, den Dschungel an Förderleistungen für die neuen Bundesländer radikal zu lichten. Gleichzeitig ist es notwendig, ein an den lokalen Stärken angepasstes Programm zum Aufbau technologie- und branchenzentrierter Wirtschaftscluster zwischen Bund, ostdeutschen Ländern und Kommunen umzusetzen.

      Brauchen wir 16 Länder?

      Mit dem genannten 10-Punkte-Programm wird Deutschland wieder in die Spitzengruppe der globalen Wirtschaftsnationen vorstoßen. Wie aber lassen sich diese Maßnahmen durchsetzen in einer Gesellschaft, die keinem, der die Aufgabe von Besitzständen fordert, eine regierungsfähige Mehrheit ermöglicht? Hier gilt es, die politischen Entscheidungsprozesse zu reformieren. Paragraf 146 Grundgesetz könnte einen Ansatz bieten: Er besagt, dass die deutsche Verfassung erneuert werden kann und danach das Volk darüber entscheidet.

      Die nächste Bundesregierung sollte - parallel zum europäischen Verfassungskonvent - einen "deutschen Konvent" einberufen, bestehend aus den 30 klügsten Köpfen des Landes, der Maßnahmen zur Erneuerung unserer politischen Entscheidungsprozesse vorschlägt.

      Natürlich ist das Grundgesetz von 1948 mit seinen gewiss klugen "checks and balances" zustande gekommen, um ein neues Weimar und einen neuen Hitler für alle Zeiten auszuschließen. Aber ist die Zeit nicht reif, über unsere politischen Entscheidungsprozesse nachzudenken - nach fast 60 Jahren stabiler Demokratie in Deutschland?

      Müssen wir ein Verhältniswahlrecht haben, das immer nur (Kompromiss-)Koalitionen ermöglicht? Brauchen wir 16 Bundesländer? Muss in Deutschland alle drei Monate eine Wahl stattfinden, was zur Folge hat, dass riesige Parteiapparate Machtmonopole halten und, weil sie permanent Wahlkampf führen, entsprechende Summen verschlingen?

      Stimmt die Arbeitsteilung zwischen Bundestag und Bundesrat noch? Ist der Länderfinanzausgleich noch zeitgemäß? Muss es eine Kultusministerkonferenz geben? Stimmt die Verteilung der Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern angesichts der EU noch? Wie viel seines Erarbeiteten darf dem Bürger vom Staat genommen werden?

      Diese Fragen ließen sich beliebig fortsetzen. Ich bin sicher, die Empfehlungen eines solchen - nun auch von Edmund Stoiber geforderten - "deutschen Konvents", die binnen sechs Monaten vorliegen könnten, würden der Politik wieder die Handlungsmöglichkeit zurückgeben, die wir an ihr so schmerzlich vermissen. An uns läge es dann, die entsprechend handlungsfähigen Politiker zu wählen.

      http://www.rolandberger.de
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 22:27:24
      Beitrag Nr. 242 ()
      Charttechnik-Training
      Charttechniker nutzen Gold als Kontraindikator
      Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker

      8. Juni 2002 Gold wird immer dann zum Anlagethema, wenn Kriegsängste oder fallende Aktienmärkte die Schlagzeilen beherrschen. Aus diesem Grund spielt das Edelmetall eine entscheidende Rolle in der Intermarkt-Analyse, bei der es auf die Verknüpfung vermeintlich unabhängiger Anlageinstrumente ankommt.

      Obwohl Gold noch immer oft als sicherer Hafen angesehen wird, ist es interessant zu wissen, dass es langfristig gesehen immer schlechter abgeschnitten hat als die Aktien. Vermutlich auch deshalb, weil Gold in ungünstigen Zeiten nicht einmal Zinsen oder Dividenden abwirft. Speziell im zu Ende gegangenen Bullenmarkt hinkte Gold hinterher. Während der US-Aktienmarkt von 1982 bis 2000 kräftig kletterte, war beim Gold für Anleger nichts zu holen. Das Edelmetall fiel in diesem Zeitraum um mehr als fünfzig Prozent, der Dow Jones verneunfachte sich dagegen fast.

      Fast immer gegenläufige Entwicklung

      Diese gegenläufige Entwicklung zwischen Gold und Aktien ist kein Einzelfall. Dieser Umstand ist auch schon John Murphy, dem Pionier auf dem Gebiet der Intermarkt-Analyse aufgefallen (siehe Link: Intermarkt-Analyse hilft beim Blick über den Tellerrand). Wie zutreffend diese Beobachtung ist, zeigt sich am ersten der beiden unten stehenden Charts, in dem von 1985 an der Dow Jones mit der Feinunze Gold verglichen wird.

      Wie man sieht, liefen die Trends bis auf eine Ausnahme zwischen 1993 und 1996 immer entgegengesetzt zueinander. Immer dann, wenn sich der Homo Spekulatius dem Aktienmarkt zuwendete, ging es mit dem Goldpreis nach unten. Auch aktuell ist es wieder so: Erst als der Börsenaufschwung Ende 1999 auslief, erwachte das Interesse am gelben Metall wieder.

      Dollar und Gold ticken ebenfalls unterschiedlich

      Aber nicht nur im Vergleich zum Aktienmarkt zeigt das Gold bemerkenswerte Trends. Eine ebenso starke Wechselbeziehung ist auch zum Kurs des US-Dollar festzustellen (siehe Link: Währungs- und Chartprofis achten auf die Zinstrends). Wie im Verhältnis zu den Aktienkursen laufen die Bewegungen entgegengesetzt ab. Topbildungen beim Gold gehen meistens mit Bodenbildungen beim Dollar einher.

      Im zweiten Beispielchart werden die Monatsbewegungen von Gold und D-Mark/Dollar miteinander verglichen. Bleibt die Frage, wie sich das eindeutige Zusammenspiel erklären lässt. Die Theorie dazu lautet wie folgt: Läuft die amerikanische Wirtschaft gut, steigt die Zahl der Anleger, die Vertrauen in die Währung haben. Geld wird nach Amerika transferiert und an der Wall Street angelegt, als Folge davon steigt auf Grund der Nachfrage natürlich auch der Dollar. Gleichzeitig werden Gelder vom Goldmarkt abgezogen, da am Aktienmarkt höhere Gewinne winken. Sinkt das Vertrauen in die US- Wirtschaft, kehrt sich das Ganze um.

      Letztlich zeigt damit auch dieses Beispiel aus der Intermarkt-Analyse: Um rechtzeitig langfristig Veränderungen an den Finanzmärkten zu erkennen, bleibt dem Anleger nichts anderes übrig, als möglichst viele Faktoren in die Überlegungen einzubeziehen.



      Avatar
      schrieb am 10.06.02 14:01:13
      Beitrag Nr. 243 ()


      manager magazin 4/2002, Seite 192
      http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,187957,…
      S A N I E R U N G S F A L L D E U T S C H L A N D

      Die ziellose Republik

      Von Michael O. R. Kröher und Henrik Müller

      Deutschland steckt in der schwersten Strukturkrise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Viele Manager haben das Land längst abgeschrieben. Wer immer die nächste Regierung stellt: Es gibt viel zu tun - manager magazin sagt, was passieren muss.

      Republik am Scheideweg: Deutschland ist in die zweite Liga abgestiegen

      Ach ja, die gute alte Zeit. Wenn der Kanzler und deutsche Topmanager sich zu ihren Rotwein-Runden trafen, war man nett zueinander, zündete sich gegenseitig die Zigarre an und beglückwünschte sich zur geleisteten Arbeit. Macher unter sich.

      So war das damals, in den Jahren 1999/2000, als in Deutschland endlich etwas voranzugehen schien - als der Aufschwung für Jobs sorgte und Gerhard Schröders Regierung allseits gelobte Reformen bei Steuern und Rente durchzog.

      Mittlerweile hat sich das Klima merklich abgekühlt. Des Kanzlers Manager-Kumpane nehmen ihm übel, dass er im Frühjahr 2001 die Arbeit am Wirtschaftsstandort D einstellte. "Klar, dass sich Schröder einiges anhören muss", erzählt Berater Roland Berger.

      Was keiner wahr haben will

      Was die Manager sorgt: Nach dem kurzen Zwischenhoch ist das Land wieder in jenem Zustand gefangen, den es schon zuvor unter Helmut Kohl durchlitt. Die Wirtschaft stagniert; die Arbeitslosigkeit steigt; und die Politik ist nicht willens, die Misere zu beheben.

      Der Wahlkampf hat begonnen, doch über die Kernthemen der Wirtschaftspolitik, die ganz oben auf die Agenda gehören, wird kaum geredet. Auch Herausforderer Edmund Stoiber fällt nicht gerade als ordnungspolitischer Vordenker auf. Kanzler und Kandidat treiben weiterhin ihre taktischen Spielchen, als habe sich die Welt in den vergangenen Jahren nicht geändert.

      Deutschland ist in die zweite Liga abgestiegen - doch kaum einer will es wahrhaben.

      Längst sind die Alarmsignale unübersehbar: Keine EU-Volkswirtschaft wächst so langsam, nirgendwo ist das Staatsdefizit höher. Ärzte und Krankenhäuser leisten nur Mittelmaß, arbeiten aber viel zu teuer. Die Pisa-Studie der OECD belegt, dass die deutschen Schulen miserabel ausbilden. Der Weltmarktanteil der deutschen Industrie ist zwischen 1990 und 2000 deutlich gesunken - von 12,2 Prozent der Weltexporte auf 8,9.

      Flucht ins Ausland


      Dunkle Wolken: Für Unternehmen wie den Bausstoffkonzern Heidelberg-Cement, im Bild das Werk in Leimen, ist Deutschland kein Topstandort mehr

      Für viele Unternehmen ist Deutschland kein Topstandort mehr. Sie investieren dort, wo die Wirtschaft blüht; wo es hoch qualifizierte, motivierte Mitarbeiter gibt, die sich flexibel einsetzen lassen; wo die Sozialsysteme effizienter sind und technologische Innovationen leichter umsetzbar. Die deutsche Autoindustrie zieht es nach Tschechien und Ungarn, die Pharma- und Biotech-Branche in die USA, Banken nach Großbritannien.

      "Wenn wir nicht rechtzeitig ins Ausland gegangen wären und damit die Misere in Deutschland hätten abfangen können, wären wir vermutlich längst aufgekauft worden", sagt Hans Bauer, Vorstandschef des Baustoffkonzerns Heidelberg-Cement.

      In den 90er Jahren hat sich Bauers Konzern vom süddeutschen Regionalunternehmen zum Multi globalisiert. Nur noch ein Fünftel des Umsatzes und ein Sechstel des Gewinns erwirtschaftet Heidelberg-Cement in Deutschland.

      Die hausgemachte Krise

      Tendenz fallend: Hier zu Lande werden Kapazitäten abgebaut, anderswo aufgebaut - in Osteuropa, in Asien,in den Vereinigten Staaten. Wer kann, verlässt den Standort Deutschland. Die Zukunft liegt anderswo.

      Das Pflichtenheft der Wirtschaftspolitik ist prall voll geschrieben. Wer darin lesen wollte, fände all die Punkte, die endlich angegangen werden müssen: Arbeitsmarkt, Bildung, Staatsfinanzen, Gesundheit, Technologietransfer und ein Totalumbau des degenerierten Föderalismus. Doch es bewegt sich nichts. Die Stimmung wird immer düsterer; Depression, Lähmung, Fatalismus grassieren.

      Das müsste nicht sein. Andere Länder, Wissenschaftler und immer mehr Unternehmen haben intelligente Ansätze entwickelt, mit denen sich der deutsche Starrkrampf lösen ließe.

      Es gibt keinen Grund, in Resignation zu verfallen. Weder geht uns die Arbeit aus, noch stecken wir in der Globalisierungsfalle, noch sind alle Märkte gesättigt - die Krise ist hausgemacht. Deshalb kann sie auch hier gelöst werden. Die Ansätze müssen nur umgesetzt werden in politische Reformen.(...)
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 14:02:40
      Beitrag Nr. 244 ()
      Einsatzmöglichkeiten hedonischer Techniken in der amtlichen Verbraucherpreisstatistik, Dietmar Moch (ZEW)

      Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung führt im Auftrag des Statistischen Bundesamtes eine Studie über die Einsatzmöglichkeiten hedonischer Techniken zur Quantifizierung von Qualitätsänderungen in der amtlichen Verbraucherpreisstatistik durch.

      Diese Studie basiert auf der Überzeugung, dass der Einfluss von
      Q u a l i t ä t s v e r ä n d e r u n g e n auf die Preise ein zentrales Problem bei der Berechnung von Preisindizes darstellt.
      Neben den traditionellen Verfahren werden in den OECD Staaten in zunehmendem Maße hedonische Techniken zur Qualitätsbereinigung eingesetzt.
      Die Anwendung hedonischer Preisindizes auch in Deutschland soll helfen, die internationale Vergleichbarkeit sicherzustellen
      .

      Gleichzeitig soll ein weitgehendes Maß an Kontinuität zu den bisherigen Arbeiten geschaffen werden, um das erreichte hohe qualitative Niveau der amtlichen Preisstatistik zu sichern. Daher entwickelt das ZEW für ausgewählte Güter hedonische Preisindizes und in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt Vorschläge für die Anwendung der dabei gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Erzeugnisse in der Praxis der amtlichen Verbraucherpreisstatistik.

      Das Gesamtprojekt umfasst drei Arbeitsschritte.

      In einem Methodenteil wird der aktuelle Stand der empirischen und theoretischen Forschung dargestellt. Ergänzend wird eine aktuelle Übersicht über den Einsatz he-donischer Techniken in der Praxis der amtlichen Statistik in den OECD Staaten erstellt.

      Im zweiten Arbeitsschritt werden für zwei ausgewählte Gütergruppen, Personalcomputer und Automobile, hedonische Methoden angewandt und auf ihre statistische Robustheit getestet.
      Außerdem werden quantitative Aussagen zum Ausmaß des Qualitätsbias dieser Güter in Deutschland erarbeitet.

      Im dritten Arbeitsschritt wird untersucht, ob die Ergebnisse auch für andere Güter zu verallgemeinern sind, und wie und unter welchen Voraussetzungen diese Vorgehensweise in die statistische Praxis Deutschlands umgesetzt werden kann. Die einzelnen Arbeitsschritte werden in detaillierten Zwischen- und Endberichten dokumentiert. Diese enthalten neben den Ergebnissen auch eine detaillierte und nachvollziehbare Beschreibung der angewandten Methoden und Arbeitsschritte.

      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 00:10:34
      Beitrag Nr. 245 ()
      Und für was soll der hedonische Blödsinn gut sein?

      Bis auf statistische Wunder geht es dadurch keinem besser.

      Damit kann man doch höchstens unbedarfte Anleger aufs Kreuz legen.


      D I E M A L I K - K O L U M N E:
      Amerikas Zahlen sind seit langem falsch

      Von Fredmund Malik


      Das viel gepriesene und naiv bestaunte amerikanische Wirtschaftswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden. Es war ein Medienereignis - sonst nichts.

      Wer das Wirtschaftsgeschehen in den USA, wo die meisten Irrungen der letzten Jahre in Ökonomie und Management ihren Ursprung haben, nüchtern analysierte, kam früh zum Ergebnis, dass die US-Wirtschaftszahlen seit langem nicht stimmen konnten und es heute noch immer nicht tun. Der sich über längere Zeit allwissend gerierenden Analystenzunft hätte das eigentlich auffallen müssen.

      Man wäre damit allerdings gezwungen gewesen, die Schönrednerei und Schönrechnerei einzustellen. Es hätte praktisch die gesamte Beurteilung und Bewertung von Aktien in ein anderes Licht gerückt, den Überbewertungen die Basis entzogen und viele Menschen, die sich in gutem Glauben an den Analystenmeinungen orientierten, vor Schaden bewahrt.

      Exzellente Statistik - miserable Ökonomie

      Das viel gepriesene und naiv bestaunte amerikanische Wirtschaftswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden. Es war ein Medienereignis - sonst nichts. Insbesondere sind die amerikanischen Wachstumsraten schon in ihrer offiziellen und veröffentlichten Form keineswegs größer als in früheren Perioden, wie jeder Vergleich seit dem Zweiten Weltkrieg beweist.

      Dazu kommt, dass sie durch den statistischen Effekt des sogenannten "Hedonic Price Indexing" massiv aufgebläht waren. Das ist ein Paradebeispiel für exzellente Statistik und miserable Ökonomie, wie man das im zahlengläubigen Amerika häufig beobachten kann, von wo es durch die Medien unkritisch übernommen und rund um die Welt verbreitet wird.

      Der dramatische Preiszerfall bei Computern und sonstigem IT-Equipment sollte durch das "Hedonic Price Indexing" korrigiert und in Einklang gebracht werden mit der ebenso dramatischen Verbesserung der Leistungskraft auf dem IT-Sektor. Der Effekt dieses "New Paradigm"-Gedankens war, dass die IT-Investitionen mit dem Zwanzigfachen ihres ökonomischen Wertes in die Berechnung des US-Sozialproduktes eingingen, was die scheinbar phantastischen Wachstumsraten kreierte.

      Real wurde dadurch selbstverständlich kein einziger Dollar mehr Volkseinkommen produziert, aber man hatte eine schöne Statistik. Hätte man gleiches in Deutschland getan, und den wirtschaftlichen Wert der Automobilproduktion mit der dramatisch gestiegenen Leistungskraft der Motoren in PS gemessen nach oben korrigiert, wäre Deutschland mit Abstand an der Spitze der weltwirtschaftlichen Entwicklung.

      Deutsche Autobauer - das wahre Produktivitätswunder

      Es gab nie ein Produktivitätswunder, außer in dem kleinen Segment der Herstellung von Computern. Professor Robert Gordon von der Northwestern University in Chicago ist einer der wenigen klarsichtigen Analytiker der publizierten Produktivitätszahlen.

      Wie Gordon immer wieder gezeigt hat, gab und gibt es keine quantitative Evidenz für die Behauptungen steigender Produktivität in der US-Wirtschaft. Einmal mehr glauben nur gewisse Consulting-Firmen, die sich schon in anderen Fragen massiv getäuscht haben, an das Märchen von der Produktivitätssteigerung und propagieren es weiterhin mit dem Eifer von mittelalterlichen Dogmatikern.

      Das wahre Produktivitätswunder der letzten zehn Jahre hat sich weitgehend unbemerkt in der deutschen Automobilindustrie abgespielt, die Anfang 90er Jahre weit zurück lag und heute weltführend ist.

      Die amerikanischen Gewinne waren kreativer Buchhaltung, zum Schluss bis an die Grenze der Fälschung von Bilanzen - und darüber hinaus - zu verdanken, aber nicht realer Wirtschaftsleistung. Sie sind erstens durch falsche Verbuchung von Stock Options einschließlich der daraus resultierenden Steuervorteile entstanden, zweitens durch die Aktivierung von Software-Ausgaben statt deren sofortige Abschreibung, drittens durch die mit den Stockoptions verbundenen tiefen Löhne und viertens durch Finanzmarktmanöver, wie etwa die Aktienrückkaufprogramme. Weitere Tricks kommen täglich zum Vorschein.

      Die Börsenhausse war nie auf echte Wertschöpfung gestützt, sondern auf die exorbitante Verschuldung aller amerikanischen Wirtschaftssegmente, zuletzt mit einem Faktor von eins zu drei. Das heißt, dass für jeden Dollar zusätzliches Sozialprodukt rund drei Dollar zusätzliche Schulden erforderlich waren, um die realwirtschaftlich eher lahme US-Wirtschaftsmaschinerie nochmals zu bescheidenen Leistungssteigerungen zu bringen. Die öffentliche Verschuldung Amerikas steigt nach wie vor und ist heute höher als zu jedem früheren Zeitpunkt.

      Erheblicher Korrekturbedarf

      Die gesamten amerikanischen Wirtschaftszahlen der letzten fünf Jahre sind falsch oder wurden falsch interpretiert und medienmäßig propagiert. Das Handeln der Menschen ist damit in eine falsche Richtung gesteuert worden, was wiederum eine massive Fehlallokation der Ressourcen zur Folge hatte. Dies führt jetzt, nachdem die Illusion einer stetigen Aufwärtsentwicklung der Konjunktur aufgegeben werden muss, zu massiven Korrekturnotwendigkeiten, deren Vollzug viel Zeit beanspruchen wird, vielleicht so viel, wie in Japan.

      Die Meinung, dass die amerikanische Wirtschaft so erfolgreich sei wegen ihres besonders guten Managements und ihrer fortschrittlichen Corporate Governance ist falsch - und die naive Nachahmung amerikanischer Denkweisen und Methoden in Europa und Asien ist gefährlich. Es gäbe vieles von Amerika zu lernen; Management und Wirtschaftspolitik gehören aber nicht dazu.

      manager-magazin.de, 03.06.2002, 12:25 Uhr

      http://www.manager-magazin.de/koepfe/mzsg/0,2828,184295,00.h…
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 14:25:17
      Beitrag Nr. 246 ()
      Die Börse spiegelt nicht die realwirtschaftliche Entwicklung

      Michael Schramm

      Bisher war der Zusammenhang zwischen Aktienmärkten und realwirtschaftlichen Entwicklungen ziemlich eindeutig: Mit einem zeitlichen Vorlauf von drei bis sechs Monaten antizipierten die Aktienmärkte real-wirtschaftliche Entwicklungen. Derzeit scheint dieser Zusammenhang keine Gültigkeit mehr zu besitzen.

      Deutliche Wende
      In den vergangenen Monaten haben die günstigen makroökonomischen Rahmenbedingungen die Hoffnung auf eine baldige Erholung an den internationalen Finanzmärkten genährt: Unter Führung der USA setzte der globale Wiederaufschwung bereits Anfang des Jahres ein.
      Mit einem signifikanten Anstieg des Wirtschaftswachstums von 5,6 Prozent im ersten Quartal zeichnete sich die konjunkturelle Wende in den USA am deutlichsten ab. Die einsetzende Konjunkturdynamik sorgt auch in Europa für eine Wiederbelebung der Wirtschaft. Getragen durch einen nachhaltigen Exportaufschwung folgt die Eurozone den USA auf dem Wachstumspfad mit einer zeitlichen Verzögerung. Der deutliche Anstieg der Frühindikatoren - so verzeichnete beispielsweise der Ifo-Geschäftsklimaindex einen deutlich stärkeren Umschwung als nach den letzten Schwächephasen - stützt diese These. Auch bei den Unternehmensmeldungen überwogen nach den letzten Quartalsberichten in den USA und Europa die positiven Nachrichten.

      An den internationalen Finanzmärkten konnte sich allerdings die positive Entwicklung der makroökonomischen Rahmenbedingungen als kursbestimmender Faktor zumindest auf den ersten Blick nicht durchsetzen. Vielmehr verzeichneten alle großen inter-nationalen Aktienindices deutliche zweistellige Verluste. Lediglich der japanische Aktienmarkt konnte sich gegen den allgemeinen Trend stemmen und gewann sechs Prozent.

      Daraus ist zu folgern, dass sich die reale Wirtschaft und die Börse derzeit gegenläufig entwickeln. Während sich die Aktienmärkte in den Jahren 1999/2000 bereits schon einmal von den realwirtschaftlichen Fundamentaldaten entfernten, wiederholt sich heute dieses Phänomen - allerdings unter umgekehrten Vorzeichen.

      Wo liegen die Ursachen in dieser Entwicklung? Nach anfänglichen Höhenflügen verzeichneten die Sektoren Technologie, Medien und Telekommunikation seit 2000 im Zuge der amerikanischen Konjunkturabkühlung die stärksten Kurseinbrüche. Gleichwohl sind diese Branchen in den internationalen Aktienindices trotz der starken Kursrückgänge immer noch mit durchschnittlich über 20 Prozent gewichtet; der Anteil am Brutto-Inlandsprodukt hingegen liegt deutlich unter zehn Prozent. Daraus wird die Bedeutung dieses Sektors für die Entwicklung der internationalen Aktienmärkte unmittelbar ersichtlich. Während beispielsweise der Dax im laufenden Jahr zwölf Prozent einbüßte, hätte der Index ohne den TMT-Sektor eine leicht positive Kursentwicklung vollzogen.

      Eine Analyse europäischer Branchen zeigt darüber hinaus, dass Sektoren wie Rohstoffe, Chemie und Banken - also Branchen, die traditionell von einem konjunkturellen Aufschwung profitieren - in diesem Jahr im Durchschnitt eine Performance von plus zwei Prozent erzielt haben. Im Vergleich dazu hat der Euro Stoxx 50 einen Rückgang von 16 Prozent zu verzeichnen. Das macht deutlich, dass Übertreibungen in einem einzigen Sektor zu Verzerrungen in der gesamten Börsenlandschaft führen.

      Über 75 Prozent der täglichen Börsenumsätze werden von institutionellen Anlegern getätigt. Deren Anlageverhalten ist somit für die vergangene und zukünftige Entwicklung der Börse von besonderer Bedeutung. In der Vergangenheit sorgten die regelmäßigen Nettozuflüsse bei Versicherungen und Investmentfonds für ständig neuen Anlagebedarf, so dass kurzfristige Verluste geglättet werden konnten. Gegenwärtig müssen die institutionellen Anleger wegen der langanhaltenden Baisse stille Reserven heben und Abschreibungen tätigen. Dies hat Auswirkungen auf ihr Investitionsverhalten: Ihr kurzfristiger Anlagehorizont zwingt sie dazu, vorsichtiger zu agieren und damit prozyklisch zu handeln. Andauernde Abwärtsbewegungen an der Börse werden dadurch verstärkt.

      Hedge-Funds sind Gewinner
      Einzig Hedge-Funds erhalten in den letzten Monaten Mittelzuflüsse und gewinnen damit an Einfluss. Bei der derzeit labilen Börsenstimmung können diese fast risikolos auf fallende Einzelaktien setzen und den Abwärtstrend damit auf weitere Branchen ausweiten (siehe MLP). Sobald der TMT-Sektor mit positiven Unternehmensmeldungen überzeugt, werden die institutionellen Anleger ihre defensive Anlagestrategie aufgeben, und Hedge-Funds müssen ihre überverkauften Aktien eindecken. Das Pendel wird dann zur anderen Seite schlagen: Die internationalen Aktienmärkte werden dann wieder zum Spiegelbild der Realwirtschaft werden.
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 14:07:23
      Beitrag Nr. 247 ()
      Gütersloh, 29. Juni 2002
      Studie: Deutschland kommt in der Beschäftigungspolitik nicht vom Fleck

      Bundesrepublik liegt im aktuellen Ranking der Bertelsmann Stiftung nur auf Platz 16 - Norwegen Spitzenreiter unter den 21 wichtigsten Industrienationen

      Deutschland kommt beim Kampf gegen die Arbeitslosigkeit nicht vom Fleck. Im heute veröffentlichten internationalen Beschäftigungs-Ranking der Bertels­mann Stiftung, das alle zwei Jahre vorgelegt wird, liegt Europas größte Volkswirtschaft un­verändert abgeschlagen auf Rang 16 unter den 21 wichtigsten Industrienationen.



      “Obwohl die europäische Job-Maschine langsam in Gang kommt, tritt Deutschland gemeinsam mit den großen kontinentaleuropäischen Staaten Italien und Frankreich beschäftigungspolitisch auf der Stelle”, sagte der Präsidiumsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Dr. Gunter Thielen, bei der Vorstellung der Ergebnisse. Autoren der zum fünften Mal vorgelegten Studie sind die Münsteraner Wirtschaftswissenschaftler Ulrich van Suntum und Dirk Schlotböller.

      Die Spitzenposition im Beschäftigungs-Ranking der Bertelsmann Stiftung nimmt zum ersten Mal Norwegen ein. Auf Platz zwei liegt die Schweiz, gefolgt vom langjährigen Primus Japan, das mit der inzwischen zehnjährigen Finanz- und Wachstumskrise zu kämpfen hat. Auf den Rängen vier und fünf folgen die Niederlande und die USA.

      Das obere Mittelfeld bilden Portu­gal, Österreich, Dänemark, Großbritannien und Neuseeland. Zum unteren Mittelfeld gehören Irland, Australien, Schweden, Kanada und Belgien. Deutschland führt die Schlussgruppe mit Frankreich, Italien, Finnland, Spanien und Griechenland an.

      “Unsere langjährige Analyse zeigt, dass insbesondere die verteilungsorientierten Wohlfahrts­staaten Italien, Frankreich, Deutschland aber auch Belgien 30 Jahre nach dem Verlust der Vollbeschäftigung immer noch keine Trendumkehr auf dem Arbeitsmarkt geschafft haben”, sagte Ulrich van Suntum. Das Warten auf den nächsten Aufschwung reiche nicht aus. Insbesondere dann nicht, wenn die Spielräume größerer Wachstumsraten sofort für Tariflohnerhöhungen verwendet würden, statt sie für zusätzliche Investitionen zu nutzen. Wie das Beispiel der Schweiz zeige, führe der sicherste Weg zur Vollbeschäftigung über umfassenden Wettbewerb auf allen gesellschaftlichen Ebenen.

      Eine Schlüsselrolle bei der Erklärung der deutschen Beschäftigungsmisere nehmen die Investitionen ein. Es sei erstaunlich, dass der gewaltige Erneuerungsbedarf in den neuen Bundesländern keinen Investitionsboom ausgelöst habe, sagte van Suntum. Paradoxerweise bilde Deutschland mit einer Quote von nur 14 Prozent im Mittel der letzten drei Jahre im internati­onalen Vergleich das Schlusslicht. Besonders negativ schlage auch die große Langzeitar­beitslosigkeit mit zuletzt über 50 Prozent zu Buche. Eines der größten Handikaps Deutsch­lands im internationalen Beschäftigungsvergleich sei die hohe Regulierungsdichte des Ar­beitsmarktes.

      Van Suntum kritisierte weiter die viel zu geringe Effizienz und Effektivität arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen in Deutschland. Noch immer dominierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und aufwändige Qualifizierungsprogramme, die nur zu oft in erneute Arbeitslosigkeit mün­deten. Auch das System der Arbeitslosenunterstützung sei viel zu bürokratisch und zentralis­tisch organisiert. Konkret schlug der Wirtschaftswissenschaftler vor, die Bundesanstalt für Arbeit als reine Versicherung nur noch mit der Finanzierung und Betreuung der Kurzzeitar­beitslosen zu beauftragen. Für Langzeitarbeitslose sollten wie in Skandinavien die Kommunen verantwortlich sein. Diese verfügten über genaueste Kenntnis der örtlichen Arbeitmarktlage.

      Das internationale Beschäftigungs-Ranking der Bertelsmann Stiftung analysiert zum fünften Mal die mittelfristige Arbeitsmarktentwicklung in den 21 wichtigsten Industrieländern. Ziel der Untersuchung ist es, Unterschiede im beschäftigungspolitischen Erfolg der Länder aufzudecken und zentrale Einflussfaktoren zu identifizieren, die für diese Differenzen verantwort­lich sind. Dabei werden unter die Lupe genommen: der Investitionsanteil am Sozialprodukt, die Staatsquote, der Aktivitätsgrad der Arbeitsmarktpolitik, die Langzeitarbeitslosenquote, die Streikhäufigkeit sowie der Anteil an Teilzeitbeschäftigten und die Entwicklung der Lohn­stückkosten.


      Avatar
      schrieb am 29.06.02 14:22:45
      Beitrag Nr. 248 ()
      Pardon, so ist besser:

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      Gütersloh, 29. Juni 2002
      Studie: Deutschland kommt in der Beschäftigungspolitik nicht vom Fleck

      Bundesrepublik liegt im aktuellen Ranking der Bertelsmann Stiftung nur auf Platz 16 - Norwegen Spitzenreiter unter den 21 wichtigsten Industrienationen

      Deutschland kommt beim Kampf gegen die Arbeitslosigkeit nicht vom Fleck. Im heute veröffentlichten internationalen Beschäftigungs-Ranking der Bertels_mann Stiftung, das alle zwei Jahre vorgelegt wird, liegt Europas größte Volkswirtschaft un_verändert abgeschlagen auf Rang 16 unter den 21 wichtigsten Industrienationen.



      “Obwohl die europäische Job-Maschine langsam in Gang kommt, tritt Deutschland gemeinsam mit den großen kontinentaleuropäischen Staaten Italien und Frankreich beschäftigungspolitisch auf der Stelle”, sagte der Präsidiumsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Dr. Gunter Thielen, bei der Vorstellung der Ergebnisse. Autoren der zum fünften Mal vorgelegten Studie sind die Münsteraner Wirtschaftswissenschaftler Ulrich van Suntum und Dirk Schlotböller.

      Die Spitzenposition im Beschäftigungs-Ranking der Bertelsmann Stiftung nimmt zum ersten Mal Norwegen ein. Auf Platz zwei liegt die Schweiz, gefolgt vom langjährigen Primus Japan, das mit der inzwischen zehnjährigen Finanz- und Wachstumskrise zu kämpfen hat. Auf den Rängen vier und fünf folgen die Niederlande und die USA.

      Das obere Mittelfeld bilden Portu_gal, Österreich, Dänemark, Großbritannien und Neuseeland. Zum unteren Mittelfeld gehören Irland, Australien, Schweden, Kanada und Belgien. Deutschland führt die Schlussgruppe mit Frankreich, Italien, Finnland, Spanien und Griechenland an.

      “Unsere langjährige Analyse zeigt, dass insbesondere die verteilungsorientierten Wohlfahrts_staaten Italien, Frankreich, Deutschland aber auch Belgien 30 Jahre nach dem Verlust der Vollbeschäftigung immer noch keine Trendumkehr auf dem Arbeitsmarkt geschafft haben”, sagte Ulrich van Suntum. Das Warten auf den nächsten Aufschwung reiche nicht aus. Insbesondere dann nicht, wenn die Spielräume größerer Wachstumsraten sofort für Tariflohnerhöhungen verwendet würden, statt sie für zusätzliche Investitionen zu nutzen. Wie das Beispiel der Schweiz zeige, führe der sicherste Weg zur Vollbeschäftigung über umfassenden Wettbewerb auf allen gesellschaftlichen Ebenen.

      Eine Schlüsselrolle bei der Erklärung der deutschen Beschäftigungsmisere nehmen die Investitionen ein. Es sei erstaunlich, dass der gewaltige Erneuerungsbedarf in den neuen Bundesländern keinen Investitionsboom ausgelöst habe, sagte van Suntum. Paradoxerweise bilde Deutschland mit einer Quote von nur 14 Prozent im Mittel der letzten drei Jahre im internati_onalen Vergleich das Schlusslicht. Besonders negativ schlage auch die große Langzeitar_beitslosigkeit mit zuletzt über 50 Prozent zu Buche. Eines der größten Handikaps Deutsch_lands im internationalen Beschäftigungsvergleich sei die hohe Regulierungsdichte des Ar_beitsmarktes.

      Van Suntum kritisierte weiter die viel zu geringe Effizienz und Effektivität arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen in Deutschland. Noch immer dominierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und aufwändige Qualifizierungsprogramme, die nur zu oft in erneute Arbeitslosigkeit mün_deten. Auch das System der Arbeitslosenunterstützung sei viel zu bürokratisch und zentralis_tisch organisiert. Konkret schlug der Wirtschaftswissenschaftler vor, die Bundesanstalt für Arbeit als reine Versicherung nur noch mit der Finanzierung und Betreuung der Kurzzeitar_beitslosen zu beauftragen. Für Langzeitarbeitslose sollten wie in Skandinavien die Kommunen verantwortlich sein. Diese verfügten über genaueste Kenntnis der örtlichen Arbeitmarktlage.

      Das internationale Beschäftigungs-Ranking der Bertelsmann Stiftung analysiert zum fünften Mal die mittelfristige Arbeitsmarktentwicklung in den 21 wichtigsten Industrieländern. Ziel der Untersuchung ist es, Unterschiede im beschäftigungspolitischen Erfolg der Länder aufzudecken und zentrale Einflussfaktoren zu identifizieren, die für diese Differenzen verantwort_lich sind. Dabei werden unter die Lupe genommen: der Investitionsanteil am Sozialprodukt, die Staatsquote, der Aktivitätsgrad der Arbeitsmarktpolitik, die Langzeitarbeitslosenquote, die Streikhäufigkeit sowie der Anteil an Teilzeitbeschäftigten und die Entwicklung der Lohn_stückkosten.

      Avatar
      schrieb am 30.06.02 14:17:41
      Beitrag Nr. 249 ()
      IBM-Chef: "Deutschland muss IT-Weltmacht werden -- und das pronto!"

      Ob es um die Überwindung der digitalen Spaltung geht, um Open Source, Sicherheit oder um Online-Demokratie -- Erwin Staudt engagiert sich vielfältig auf dem IT-Sektor. Nun kümmert sich der Chef von IBM Deutschland auch noch um den Standort Deutschland und will den Bundesbürgern mit einem Buch den Weg in die Informationsgesellschaft zeigen. Schließlich sei die "schnelle Transformation" dorthin die letzte Chance, um im Kreis der großen Wirtschaftsmächte zu verbleiben. "Deutschland muss IT-Weltmacht werden -- und das pronto!", forderte Erwin Staudt vollmundig anlässlich der Vorstellung des Buches "Deutschland online -- Strategien und Projekte für die Informationsgesellschaft" in Berlin.

      "Während wir uns mit den ökonomischen Folgen der Wiedervereinigung und der Reformstau-Debatte beschäftigt haben, sind die USA, Großbritannien und die skandinavischen Länder an uns vorbeigezogen", meint Staudt.

      Seit Beginn der 90er Jahre sei Deutschland bei der Entwicklung und dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie hinter anderen Ländern zurückgefallen. Eine Studie der OECD zeige, dass der Informations- und Kommunikationstechnik-Sektor in den USA im Zeitraum von 1995 bis 2000 einen Beitrag von durchschnittlich einem Prozentpunkt zum Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts geliefert habe. In Deutschland sei es nur ein viertel Prozentpunkt gewesen
      .

      Ähnlicher Meinung ist auch Lothar Späth, im Schattenkabinett (dem von Edmund Stoiber so genannten "Kompetenzteam") des CDU/CSU-Kanzlerkandidaten zuständig für Wirtschaft und Arbeit und einer der Autoren des Buches. Bei der Vorstellung seines Beitrags meinte der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident: "Nur wenn Deutschland massiv in die Ausbildung von Spezialisten für Schlüsseltechnologien investiert, kann es im globalen Wettbewerb bestehen."

      Staudt wiederum fordert von der Politik, aber auch von der Wirtschaft, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung so zu erhöhen, dass die Bundesrepublik bei diesen Ausgaben international auf Platz 1 liegt. Wissen sei der "Rohstoff der Informationsgesellschaft". Derzeit liege Deutschland nach einer Rangliste des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft auf Platz 7.

      Erwin Staudt zeigt deshalb ebenso wie Lothar Späth davon überzeugt, dass Bildung und Ausbildung in den Mittelpunkt der politischen Debatte rücken müssen. Die PISA-Studie habe dazu geführt, dass Aus- und Weiterbildung heute auch "außerhalb von Expertenzirkeln und Elternabenden" wieder eine Rolle spielten. heise.de, 24.06.2002
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      schrieb am 10.07.02 00:25:20
      Beitrag Nr. 250 ()
      IW: In Westdeutschland ist Arbeitsstunde am teuersten

      Die Arbeitskosten in Westdeutschland lagen 2001 einer Studie zufolge mit mehr als 26 Euro pro Stunde im internationalen Vergleich an der Spitze
      Köln - Norwegen und die Schweiz folgten mit umgerechnet rund 25 Euro auf den Plätzen zwei und drei
      , teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit. Im Durchschnitt sei die Arbeitsstunde in Westdeutschland um ein gutes Viertel teurer als in den untersuchten 19 ausländischen Konkurrenzländern. Ostdeutschland lag bei der Erhebung mit knapp 17 Euro im unteren Mittelfeld.

      In die Untersuchung seien nicht nur die direkten Lohnkosten, sondern auch die Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialsystemen eingeflossen. Die niedrigsten Arbeitskosten gebe es demnach in Spanien (knapp 15 Euro), Griechenland (knapp neun Euro) und Portugal (knapp sieben Euro). In Dänemark lagen die Kosten bei 24,50 Euro, in Belgien und den USA bei rund 23 Euro. Japan, Finnland und die Niederlande schlossen in der Erhebung mit etwa 22 Euro auf. Es folgten Luxemburg, Österreich und Schweden mit etwa 21 Euro.dpa
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 00:29:57
      Beitrag Nr. 251 ()
      IW: In Westdeutschland ist Arbeitsstunde am teuersten
      Die Arbeitskosten in Westdeutschland lagen 2001 einer Studie zufolge mit mehr als 26 Euro pro Stunde im internationalen Vergleich an der Spitze
      Köln - Norwegen und die Schweiz folgten mit umgerechnet rund 25 Euro auf den Plätzen zwei und drei
      , teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit. Im Durchschnitt sei die Arbeitsstunde in Westdeutschland um ein gutes Viertel teurer als in den untersuchten 19 ausländischen Konkurrenzländern. Ostdeutschland lag bei der Erhebung mit knapp 17 Euro im unteren Mittelfeld.

      In die Untersuchung seien nicht nur die direkten Lohnkosten, sondern auch die Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialsystemen eingeflossen. Die niedrigsten Arbeitskosten gebe es demnach in Spanien (knapp 15 Euro), Griechenland (knapp neun Euro) und Portugal (knapp sieben Euro). In Dänemark lagen die Kosten bei 24,50 Euro, in Belgien und den USA bei rund 23 Euro. Japan, Finnland und die Niederlande schlossen in der Erhebung mit etwa 22 Euro auf. Es folgten Luxemburg, Österreich und Schweden mit etwa 21 Euro. dpa, 10.7.02
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 02:00:09
      Beitrag Nr. 252 ()
      Mittwoch 10. Juli 2002, 16:44 Uhr
      Nobelpreisträger Friedman - Euro-Zone wird zerbrechen

      Frankfurt, 10. Jul (Reuters) - Der Wirtschafts-Nobelpreisträger Milton Friedman erwartet ein baldiges Scheitern der Euro-Zone.
      "Euro-Land bricht in fünf bis 15 Jahren auseinander", prognostizierte Friedman in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview mit dem Magazin "Capital". Die Menschen sprächen unterschiedliche Sprachen und hätten unterschiedliche Kulturen, begründete der 90-jährige seine Einschätzung. "Und die Mitgliedsländer reagieren zu unterschiedlich auf ökonomische Einflüsse von außen." Daher sei etwa die für Irland richtige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Deutschland völlig ungeeignet.

      Friedmann erhielt 1976 den Nobelpreis für Wirtschaft. Er ist ein Verfechter der freien Marktwirtschaft und vor allem für seine Arbeiten zur Notenbankpolitik bekannt.

      Die Situation in der Euro-Zone kann nach Friedmans Worten nicht mit derjenigen in den USA verglichen werden, weil dort alle Englisch sprächen und bei der Arbeitssuche eher umziehen. Weil es in der Euro-Zone an Flexibilität mangele, schlage ein Wettbewerbsvorteil unmittelbar auf die Arbeitslosigkeit durch. Da Deutschland mit einer überbewerteten Mark in die Euro-Zone eingestiegen sei, hätten hier zu Lande eigentlich Löhne und Preise fallen müssen. "Aber eher fällt einem der Himmel auf den Kopf, als dass eintritt", sagte Friedman.
      Avatar
      schrieb am 20.07.02 17:03:18
      Beitrag Nr. 253 ()
      Avatar
      schrieb am 20.07.02 17:05:29
      Beitrag Nr. 254 ()
      Avatar
      schrieb am 20.07.02 17:47:56
      Beitrag Nr. 255 ()
      hi nasdaq 20000

      ich komme nicht mehr ins stock-channel.net. Weisst du woran das liegt ?

      gruss
      niemandweiss
      Avatar
      schrieb am 20.07.02 18:15:35
      Beitrag Nr. 256 ()
      Hallo niemandweiss,
      erst mal vielen Dank für die Gold- und Silber-Charts.
      stock-channel schliest für 2 Stunden einen neuen Server an.
      Gruss, n.
      Avatar
      schrieb am 20.07.02 18:17:34
      Beitrag Nr. 257 ()
      danke nasdaq10000, ohne stockchannel fast "öde" ;), freu mich, daß dir die charts gefallen haben

      Gruss
      niemandweiss
      Avatar
      schrieb am 20.07.02 18:20:03
      Beitrag Nr. 258 ()
      Zu #248:
      (...)
      Arbeit ist in Deutschland zu teuer", lautet das lapidare Fazit des SPD-Mitglieds Florian Gerster, des Chefs der Bundesanstalt für Arbeit. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo-Instituts, macht diese Rechnung auf: "Die realen Lohnkosten im verarbeitenden Gewerbe sind in den letzten 20 Jahren in Westdeutschland um 40 Prozent gestiegen." In Holland um rund 20, in Amerika um 8 Prozent. Dagegen stehe die Zahl der Beschäftigtenstunden: In Amerika ein Plus von 40 Prozent, in Holland von 20 Prozent. Und in Westdeutschland? Ein Minus von 5 Prozent. Die OECD rügt die hohen Lohnnebenkosten: Deutschland befindet sich mit Dänemark und Belgien unter den Top drei. Die Folge? Dieses Trio zeigte 2001 die niedrigsten Wachstumsraten: 0,6, 0,9, 1,0 Prozent.

      Die EU-Kommission drückt es so aus: Es sind "Lohnstrukturen zu schaffen, die Produktivitätsunterschiede getreulich abbilden". Auf Deutsch: Am Standort D ist der Preis der Arbeit just dort zu hoch, wo Niedrigqualifizierte zuhauf in die "Stütze" und Sozialhilfe verbannt werden.
      (...)
      http://www.zeit.de/2002/30/Politik/200230_01__leit_1.html
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 21:51:40
      Beitrag Nr. 259 ()
      US-Wirtschaft - ein dauerhaftes Wunder

      Von Gerard Baker

      Trotz der Bilanzskandale und der Krise an den Finanzmärkten bleibt die Produktivität der amerikanischen Wirtschaft hoch. Ein Plädoyer für mehr Zuversicht.

      In den USA kann man dieser Tage über die 90er Jahre nicht kritisch genug sein. Alan Greenspan, Chef der US-Notenbank, beklagt die "ansteckende Gier" der Manager, die sich in dieser habsüchtigen Dekade bereichert hätten. Präsident George W. Bush glaubt, dass die finanziellen Nöte des Landes der "Kater" nach dem "ökonomischen Gelage" der 90er seien. Der Kongress ist dabei, die umfangreichsten Marktregulierungen der letzten 25 Jahre zu genehmigen, und beide großen Parteien preisen das Paket als notwendiges Heilmittel für die Exzesse der 90er.

      Die Fakten liefern einen eindrucksvollen Hintergrund für dieses Lehrstück der Selbstvorwürfe und Schuldzuweisungen. Die Aktienkurse erreichten diese Woche Niveaus, die es zuletzt vor 1997 gegeben hatte. Der Standard & Poor’s-Index der 500 führenden Aktien liegt 40 Prozent unter dem Wert von Ende 1999. Der Dollar ist genauso viel wert wie der Euro. Das Verbrauchervertrauen versiegt.

      Kein Grund für salomonische Klagen

      Für die alten Skeptiker des "New-Economy"-Wunders in den USA ist die Demontage der 90er und ihrer Helden die endgültige Bestätigung. Europäische Politiker und Gurus, die das leuchtende Vorbild des amerikanischen Erfolgs satt haben, die kleine Gruppe der Bären an der Wall Street - sie alle können jetzt in das Klagen des Predigers Salomo einstimmen: "Es ist alles ganz eitel, es ist alles ganz nichtig."

      Aber war wirklich alles vergeblich? Gab es tatsächlich nichts Neues, wie der Prediger sagt? Ist unter den Trümmern von Technologiewracks, Bilanzdesastern und kollabierenden Aktienkursen noch etwas vom Optimismus der New Economy übrig geblieben?

      Die vorsichtige Antwort lautet: Ja. Während sich alles auf die leidenden Finanzmärkte und die Illusion vergangenen Wohlstands konzentriert, hat die reale US-Wirtschaft dem Aufstieg und Fall der exzessiven 90er bisher in bemerkenswert gutem Zustand getrotzt.

      Es war eine der kürzesten und leichtesten Rezessionen. Sie dauerte nur acht Monate und senkte das Bruttoinlandsprodukt der USA um weniger als einen Prozentpunkt. Nach vorsichtigen Schätzungen der Fed wächst die US-Wirtschaft in diesem Jahr um 3,5 Prozent gegenüber Vorjahr. Für nächstes Jahr erwartet sie einen ähnlichen Wert. Das liegt unter dem Durchschnitt der Jahre 1995 bis 2000, aber deutlich über dem Mittel von 2,6 Prozent zwischen 1975 bis 1995. Nach Ansicht der Fed sowie der Ökonomen im Weißen Haus und im Kongress entspräche dies ungefähr der neuen, potenziellen Wachstumsrate.

      Wäre die wirtschaftliche Gesamtleistung in den späten 90ern wirklich nur ein kurzfristiger Boom gewesen, hätte die Rate in den letzten beiden Jahren deutlich schlechter ausfallen müssen. Verfechter der Ansicht, dass nicht nur die Aktienmärkte, sondern die gesamte Wirtschaft von einer Blase exzessiver Spekulationen angetrieben wurde, verweisen dagegen auf Japan mit seinem einmaligen Wirtschaftswunder: Das unhaltbare Nachfragewachstum der 80er wurde dort mit einem Jahrzehnt unterdurchschnittlichen Wachstums bezahlt.

      Aber anders als Japan sind die USA auf dem Weg zu normalem Wachstum. Das ist umso beeindruckender, als die USA, anders als etwa Japan Anfang der 90er Jahre, außerdem noch den unerwarteten Vertrauensverlust durch die Terroranschläge zu verkraften hatten.

      Wachsende Produktivität

      Der Schlüssel zur Beurteilung der US-Wirtschaft ist und bleibt die Produktivität. Anhand historischer wie aktueller Daten erkennt man, dass sie auch weiterhin schneller wächst als vor 1995.
      Ende der 90er Jahre nahm die Produktion pro Stunde um 2,4 Prozent zu.
      2001 und im ersten Quartal 2002 lag der Zuwachs weiter knapp über 2,0 Prozent.
      In diesem Jahr dürfte ein Wachstum von 3,5 Prozent praktisch ohne zusätzliche Beschäftigung erreicht werden.
      Früher ging ein Wachstum in dieser Größenordnung mit massiver Zunahme der Beschäftigten einher.
      Dieses Mal jedoch muss verbesserte Effektivität der Grund sein.

      Dieser optimistischen Sichtweise stehen allerdings zwei Risiken entgegen: Es ist zum einen weiterhin möglich, dass das erhöhte Produktivitätswachstum der späten 90er Jahre von der Nachfrage getrieben wurde, nicht vom Angebot. Anders gesagt: Der Reichtum dank Aktien, den viele Amerikaner erlebt haben, beflügelte den Verbrauch, der zeitweise die Produktivitätszugewinne stimulierte, während Unternehmen auf höhere Nachfrage mit höherer Produktion reagierten. Dass die Produktivität weiter steigt, obwohl die Blase geplatzt ist, lässt diese Theorie allerdings fragwürdig erscheinen: Wenn alles nur durch die Nachfrage getrieben wäre, hätte die Produktion pro Stunde mit fallender Nachfrage einbrechen müssen.

      Ist sie aber nicht. Dennoch sind vielleicht Sorgen um die finanzielle Situation der Verbraucher angebracht. Nachdem sie trotz des Abschwungs weiter Geld ausgegeben haben, müssen sie sich nun umstellen. Dabei sollten die niedrigen Zinsen und die soliden Einkommenszugewinne die Schwäche in den Haushaltskassen überwiegen.

      Risiko Investitionen

      Das zweite Risiko sind die Investitionen. Das Produktivitätswachstum der späten 90er Jahre war ein Begleitelement der Investitionsaufwendungen, die über eine längere Phase zunahmen. Inzwischen sieht es jedoch so aus, dass die Aufwendungen zu einer Überinvestition geführt haben, die durch Profiterwartungen getrieben wurde. Seit fast zwei Jahren sind die Investitionen rückläufig und zeigen für die nahe Zukunft kein Erholungssignal. Das dürfte sich auf jeden Fall negativ auf die Produktionsleistung der Wirtschaft niederschlagen dürfte.

      Viele Washingtoner Beamte teilen die optimistische Ansicht, dass die 90er Jahre für eine typische Abweichung sorgten zwischen der tatsächlichen Wirtschaftsleistung und den Erwartungen, die der Markt in Bezug auf die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Unternehmensgewinne hegte.

      Was passiert ist, ist vergleichbar mit anderen Phasen schneller Technikinnovationen. Sie führen zu langfristigen Verbesserungen der Wirtschaftsleistung. Doch die Finanzmärkte misinterpretieren die Beschleunigung des Produktivitätswachstums als Signal, dass die Unternehmensrentabilität dauerhaft steigen wird, und zwar über den unmittelbaren Produktivitätszuwachs hinaus. Kurzfristige Schübe beim Gewinnwachstum räumen schließlich das Feld für normale Rentabilitätsmuster.

      "Infektiöse Gier" und "irrationaler Überschwung" dürften die Situation in den 90er Jahren gut beschreiben. Aber es gibt längst noch nicht ausreichend Gründe zuzulassen, dass die dauerhaften Erfolge durch vorübergehende Exzesse verschleiert werden.

      Gerard Baker ist Korrespondent der Financial Times in Washington.

      http://www.ftd.de/pw/in/1027154152155.html?nv=cd-divnews
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 14:21:51
      Beitrag Nr. 260 ()
      Mittwoch 24. Juli 2002, 12:32 Uhr
      USA hängt Europa beim BIP-Wachstum klar ab

      Köln (AP) Die USA haben Europa beim Wirtschaftswachstum klar überholt. Der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln berichtete am Mittwoch, dass noch zu Beginn der 90-er Jahre die 15 Staaten der Europäischen Union beim Bruttoinlandsprodukt um fast eine Billion Euro vor den USA lagen. «Nur zehn Jahre später hat sich das Blatt gewendet: Heute übertrifft die amerikanische Wirtschaftsleistung die europäische um mehr als 2,5 Billionen Euro», so das Institut.

      Jeder Amerikaner erwirtschafte im Schnitt 51.000 Euro mehr als vor zehn Jahren. «Gerade ein Siebtel davon packten die Europäer pro Kopf drauf.» Zwar sei die Kluft zwischen den USA und den EU-15-Staaten durch den lange schwächelnden Euro überzeichnet. «Doch auch wenn man den Wechselkurseffekt ausklammert, stieg das nominale Pro-Kopf-BIP jenseits des Atlantik vier Mal so kräftig wie in der alten Welt
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 10:37:59
      Beitrag Nr. 261 ()
      Avatar
      schrieb am 18.08.02 14:08:22
      Beitrag Nr. 262 ()
      manager-magazin.de, 16.08.2002
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,209901,00.…

      D I E T H I L E N I U S - K O L U M N E

      Konsumwerte vor dem Aufschwung

      Von Georg Thilenius

      Mit der Erholung der US-Wirtschaft werden auch die Gewinne der Unternehmen wieder steigen. Nach dem jüngsten Kursrutsch sind einige Aktien auf ein günstiges Niveau gefallen.

      Alan Greenspan sieht für das Jahr 2002 ein Wirtschaftswachstum von etwa 3,5 Prozent. Damit würde das amerikanische Wirtschaftswachstum in diesem Jahr etwas höher als der Durchschnitt der letzten 30 Jahre sein.

      Seit 1970 ist die amerikanische Wirtschaft jedes Jahr um rund 3,25 Prozent gewachsen.

      Von daher bringt das Jahr 2002 die Rückkehr zur Normalität der letzten Jahrzehnte.

      Eine große Frage ist jedoch die Erholung der Unternehmensgewinne. Es wird oft behauptet, dass die Wirtschaft zwar wächst, die Gewinne der Unternehmen aber nicht steigen würden.

      Das mag für einige der großen Unternehmen gelten, die im S&P 500 Index zusammengefasst sind. Über die ganze Breite der Volkswirtschaft ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Um an dieser Stelle genau zu sein, muss man jedoch auch die Unternehmen miteinbeziehen, die nicht an der Börse notiert sind, wie zum Beispiel den berühmten Schokoladenhersteller Mars.

      Dazu verwenden die Volkswirtschaftler den sogenannten National Income Accounts. Bei Betrachtung des National Income Accounts, der auch die Unternehmen des S&P 500 in sich hat, ergibt sich ein interessantes Bild: Die Gewinne nach Steuern haben bereits im ersten Quartal 2002 um zweistellige Prozentzahlen über dem ersten Quartal des Jahres 2001 gelegen und dürften höchstwahrscheinlich im weiteren Verlauf dieses Jahres weiter ansteigen. Der Grund für diesen Anstieg ist ganz wesentlich der Anstieg der P r o d u k t i v i t ä t.

      Wenn man also börsennotierte und nicht börsennotierte Unternehmen zusammenzählt, stellt sich bereits ein zweistelliges Wachstum für das erste Quartal ein. Das bedeutet, dass die Wirtschaft insgesamt stärker auf dem Weg der Erholung ist, als aus den Gewinnen der Aktiengesellschaften abzulesen ist.

      Früher oder später wird auch die Gewinnentwicklung der börsennotierten Unternehmen der Gewinnentwicklung aller anderen Unternehmen folgen. Wer dieser Entwicklung nicht traut, sollte mit Käufen solange warten, bis die Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt werden.

      Das dürfte ab der zweiten Woche im Oktober der Fall sein.

      Wer jetzt schon auf eine Erholung setzten möchte, hat eine vielfältige Auswahl unter dem großen und gut verankerten Aktiengesellschaften. Durch die Kursrückgänge der letzten Zeit sind die großen Konsumwerte wie Coca-Cola , Pepsi und Gillette auf ein im langjährigen Vergleich tiefes Niveau gefallen. Wer auf die Erholung der amerikanischen Volkswirtschaft jetzt schon setzen will ist mit einem dieser Werte sicher gut bedient, wenn auch keine spektakulären Steigerungen zu erwarten sind.

      --------------------------------------------------------------------------------
      © manager-magazin.de 2002
      Avatar
      schrieb am 18.08.02 22:36:30
      Beitrag Nr. 263 ()
      Avatar
      schrieb am 18.08.02 23:09:05
      Beitrag Nr. 264 ()
      ich will ja deine Permabullen-Fete nicht gern stören, aber
      der Tilenius lügt schlicht und einfach bez. der
      Unternehmensgewinne...

      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 23:20:01
      Beitrag Nr. 265 ()
      Datum: 26.08.02 Fällt der US $, steigt Gold

      An dieser Stelle der Hinweis auf die gegenläufige Intermarketkorrelation zwischen dem Goldpreis und dem US $.

      Langfristiger Chartabgleich zwischen dem Goldpreis- und dem US $ Verlauf.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 23:52:21
      Beitrag Nr. 266 ()
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 14:30:46
      Beitrag Nr. 267 ()
      Avatar
      schrieb am 31.08.02 14:42:44
      Beitrag Nr. 268 ()
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 16:05:07
      Beitrag Nr. 269 ()
      @ Ken Meyer:
      Es scheint so, dass Du Recht hast.
      Folgende mail ging an Thilenius. Eine Antwort kam nicht.

      Mir ist allerdings auch nicht eingängig, dass gerade im vergangenen Jahr die Unternehmensgewinne gestiegen sein sollen. Man wartet auf Steigerungen in diesem Bereich.

      Vielleicht kannst Du mir den Widerspruch der Zahlen in Line 24 und Line 20
      (aushttp://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…)
      erklären.

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      19.8.02
      Sehr geehrter Herr Thilenius,

      in Ihrer Kolumne ("Konsumwerte vor dem Aufschwung") vom 19.8.02 in manager-magazin.de schrieben Sie:

      "(...)

      Dazu verwenden die Volkswirtschaftler den sogenannten National Income Accounts. Bei Betrachtung des National Income Accounts, der auch die Unternehmen des S&P 500 in sich hat, ergibt sich ein interessantes Bild:

      Die Gewinne n a c h Steuern haben bereits im ersten Quartal 2002 um zweistellige Prozentzahlen ü b e r dem ersten Quartal des Jahres 2001 gelegen...

      (...)"

      Laut der Zahlen in den "National Income and Product Accounts Tables" in

      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…

      waren die Gewinne nach Steuern in I/2001 zu I/2002 ("L i n e 2 4 : Profits a f t e r tax 489.7 - ... - 437.0")

      allerdigs a b n e h m e n d .

      Wie können Sie diesen Widerspruch erklären?

      Danke für eine kurze Antwort.

      Mit freundlichen Grüssen, XXX
      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Wie gesagt: In "Line 20: Corporate profits with inventory valuation and capital consumption adjustments" waren die Zahlen in I/2001 zu I/2002" in der Tat zunehmend.

      Schönes WE, n.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 00:58:35
      Beitrag Nr. 270 ()
      Allerdings:
      --------------------------------

      Das Bruttoinlandsprodukt in den USA ist im zweiten Quartal um 1,1 Prozent gestiegen. Diese erste Schätzung aus dem Juli wurde am Donnerstag bestätigt, 29. Aug. 02

      Die US-amerikanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2002 um 1,1 Prozent gewachsen. Mit dieser Mitteilung behielt das Wirtschaftsministerium am Donnerstag die erste Schätzung für das Bruttoinlandsprodukt von vor einem Monat bei. Der Wert für das zweite Quartal bedeutet eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den USA. In den ersten drei Monaten des Jahres wurde die Steigerung des BIP auf fünf Prozent beziffert.

      Die Nachsteuergewinne der amerikanischen Unternehmen haben dem Bericht zufolge das zweite Quartal in Folge zugelegt. Der Anstieg lag bei 1,7 Prozent nach 2,0 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres, hieß es.

      Optimismus für drittes Quartal

      Der aktuelle Bericht des US-Wirtschaftsministeriums liegt nahe an der Markterwartung, die bei einem 1,2-prozentigem Anstieg lag. Analysten gehen zudem davon aus, dass die Wirtschaft im laufenden Quartal leicht anzieht. Die Schätzungen dafür belaufen sich auf Werte zwischen zwei bis drei Prozent Wachstum. Für das zweite Halbjahr erwarten Experten insgesamt ein moderates Wachstum. (nz)

      http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=8685&item=204…
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 21:48:54
      Beitrag Nr. 271 ()
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 15:48:40
      Beitrag Nr. 272 ()


      Die Industrieproduktion steigt seit Mitte 2001 wieder deutlich an.
      Wir haben im Juni 2002 die 100% Marke wieder überschritten. Von dieser Seite aus betrachtet scheint es so, als könne die Konjunktur in den USA bereits wieder angesprungen sein.

      http://www.charttec.de/point/fundi_2.htm
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 13:09:04
      Beitrag Nr. 273 ()
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 21:54:58
      Beitrag Nr. 274 ()
      Deutschland fällt zurück, 2.5.02, welt.de

      Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert zunehmend an Ansehen

      Berlin - Das "International Institute für Management Development" (IMD) in Lausanne hat in ihrer jüngsten Wertung Deutschland vom 12. auf den 15. Rang zurückgestuft.

      Hauptverantwortlich für den Abstieg ist vor allem die Teilwertung "Effizienz der Regierungsarbeit". Dort hat Deutschland acht Plätze verloren und befindet sich nun auf dem 26. Platz, hinter Ländern wie Estland und Malaysia. Von den 49 bewerteten Nationen hat Deutschland laut den Wirtschaftsexperten die miserabelste Arbeitsmarktpolitik.

      Hoffnung gibt es hingegen beim Export (Rang zwei).
      Anleger und Investoren beurteilen zudem die deutsche Infrastruktur gut und loben den Schutz vor unfairer Konkurrenz sowie das verlässliche Urheberrecht.

      Das IMD erstellt die Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsnationen seit 1989.

      Angeführt wird das Ranking von den Vereinigten Staaten.

      http://www.welt.de/daten/2002/05/02/0502wi329660.htx?search=…
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 21:06:11
      Beitrag Nr. 275 ()
      Zu #274
      -----------------------
      16.09.02
      WEF: Europa´s Wirtschaft liegt hinter den USA
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Die europäische Gesamtwirtschaft sei schwächer als die US-Wirtschaft, und die konjunkturelle Aktivität in den einzelnen europäischen Ländern sei ebenfalls schwächer, zieht man einen Vergleich mit den USA.

      Dies gibt das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum - WEF) bekannt.

      "Man muss hier nicht lang debattieren - Europa entwickelt sich weiterhin schwächer als die USA, auch wenn es intra-regionale Unterschiede gibt," so Anne Mettler, Europadirektorin des WEF.

      "In den letzten 10 Jahren lag das jährliche Wirtschaftswachstum bei durchschnittlich 2.5 Prozent, was fast ein Prozenpunkt weniger ist, als in den USA. Der Output in Europa wird in diesem Jahr Schätzungen zufolge um 1.25 Prozent wachsen, ein deutlicher Unterschied zu dem, was für die USA erwartet wird."

      Finnland sei das einzige Land in Europa, dass mit dem Wachstum in den USA mithalten könne, hieß es. Die schwächsten Länder seien Portugal, Spanien, Italien und Griechenland.

      Das Weltwirtschaftsforum ist eine private Institution mit Sitz in Genf, die 1971 von Professor Klaus Schwab gegründet wurde. Seit 1977 ist das WEF eine von Mitgliedern getragene Stiftung. Mitglieder sind die weltweit 1000 grössten privaten Wirtschaftsunternehmen. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist ein Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde US Dollar. Der Mitgliederbeitrag für die Unternehmen beträgt jährlich rund 15`000 US Dollar.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 13:32:26
      Beitrag Nr. 276 ()
      Permabullen-Fete!?! Der ist gut:laugh:, das ist es tatsächlich.... Ob auch die Insolvenzanträge den Weg in den Thread finden werden;)?

      Gold Mafioso syr:p
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 22:23:30
      Beitrag Nr. 277 ()
      17.09. 22:04
      Chefökonom erwartet höheres Wachstum, boerse-go.de

      Der Chefökonom von Prudential Financial erhöht die Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft im dritten Quartal von 2.1 auf 3.5 Prozent, da er von einer erhöhten Investitionsbereitschaft der Verbraucher ausgeht.

      Allerdings senkte er für das vierte Quartal die BIP-Wachstumsprognose von 3.5 auf 2.6 Prozent, da er keine Senkung der Leitzinsen mehr erwartet. Grund zu dieser Annahme gaben positive Wirtschaftsdaten.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 23:56:57
      Beitrag Nr. 278 ()
      als könne die Konjunktur in den USA bereits wieder angesprungen sein


      yep: sie springt, geradewegs in den gully.
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 17:09:01
      Beitrag Nr. 279 ()
      ...und die deutsche dann den Bach runter.


      ------------------------------------------------------------

      25.9.02
      IWF korrigiert Wachstumsprognosen nach unten

      Für Eurozone auf 2,3 Prozent - Für Weltwirtschaft auf 3,7 Prozent

      Berlin - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumserwartungen für die führenden Industrieländer deutlich nach unten korrigiert. Wie am Mittwoch aus Regierungskreisen in Berlin bekannt wurde, geht der IWF für die Eurozone im nächsten Jahr nur noch von einem Wachstum von 2,3 Prozent und revidierte seine Prognose damit um 0,6 Prozentpunkte nach unten. Für die USA korrigierte der IWF seine Erwartungen um 0,8 Prozentpunkte auf nur noch 2,6 Prozent. Für die Weltwirtschaft rechnet der Fonds 2003 mit einem Wachstum von 3,7 Prozent.
      In diesem Jahr erwartet der IWF für die Eurozone ein Wachstum von 0,9 (bisher: 1,4) Prozent, für die USA von 2,2 (2,3) Prozent und für die Weltwirtschaft von unverändert 2,8 Prozent.

      Die weltwirtschaftliche Erholung komme nicht so schnell voran, wie anfangs erwartet, stellte der IWF in seinem Ausblick fest.
      Die Unsicherheiten und Risiken hätten sich erhöht. (APA/dpa)

      TABELLE/IWF-BIP-Prognosen laut deutschen Regierungskreisen
      http://www.vwd.de/cms/Dispatcher/message?messageid=539274&ba…

      Deutschland 2002: +0,5 / 2003: +2,0

      ------------------------------------------------------------
      Es wird auch wieder die Zeit der Aufwärts-Revisionen kommen.
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 12:02:19
      Beitrag Nr. 280 ()
      ZU #279:

      Avatar
      schrieb am 26.09.02 12:18:06
      !
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      Avatar
      schrieb am 26.09.02 21:37:12
      Beitrag Nr. 282 ()
      Die Nerven scheinen etwas blank zu liegen.

      Kern meiner Argumentation ist es darauf hinzuweisen,
      dass die These einer krisenhaften, rezessiven Entwicklung der US-Ökonomie ins Leere läuft.

      Die Wetten auf diese krisenhafte Entwicklung werden dies allerdings ebenso:D

      1.)USA

      1.1)
      US/Neubauverkäufe August +1,9 (PROG: -3,3) Prozent gg Vm
      Washington (vwd) - Die Zahl der US-Neubauverkäufe ist im August im Vergleich zum Vormonat überraschenderweise um 1,9 Prozent auf einen saisonbereinigten Jahreswert von 996.000 gestiegen
      . Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang von 3,3 Prozent gerechnet. Gleichzeitig revidierte das US-Handelsministerium am Donnerstag die Daten für Juli auf plus 1,9 Prozent auf 977.000 Verkäufe (vorläufig: plus 6,7 Prozent auf 1.017.000 Verkäufe nach unten. Beobachtern zufolge zeigen die Daten, dass der US-Immobilensektor weiter eine starke Entwicklung aufweist.
      vwd/26.9.02

      1.2)
      US/Auftragseingang langl. Güter August -0,6 (PROG: -2,9) Proz
      Washington (vwd) - Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im August weiniger stark als erwartet gesunken
      . Gegenüber dem Vormonat ergab sich ein Minus von 0,6 Prozent auf 178,36 Mrd USD, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag mit. Von vwd befragte Analysten hatten mit einem Rückgang um 2,9 Prozent gerechnet. Der Juli-Wert wurde auf plus 8,6 (vorläufig: plus 9,2) Prozent nach unten revidiert. vwd, 26.9.02


      ------------------------------------------------------
      2.)Deutschland:
      ifo-Index fällt erneut - Rezession aber wohl nicht in Sicht
      http://www.vwd.de/cms/Dispatcher/message?messageid=539120&ba…
      ------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 21:54:21
      Beitrag Nr. 283 ()
      Zu #282:
      Besser sollte es heissen:
      Die Wetten auf eine "krisenhafte" Entwicklung werden dies allerdings ebenso:D

      ....................................................................................................................................................................................

      Dazu noch:
      In den vier Jahren nach 1929 brach die Industrieproduktion weltweit um die Hälfte ein!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 10:11:44
      Beitrag Nr. 284 ()
      Schön das du deine Nerven nun richtig Bewertest. nders ist ja dein Realitätsverlust der letzten Tage nicht zu erklären: Freude ab einem €, der eigentlich im Plus steht. Das ganze in dutzendfacher copy/past-Ausführung.......:laugh:

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 21:39:41
      Beitrag Nr. 285 ()
      Buffett bullish on stocks

      Investment guru says stocks are out of sync with economy and should rebound long-term[/b].
      September 25, 2002: 4:04 PM EDT

      NEW YORK (CNN/Money) - Warren Buffett says he remains bullish on U.S. stocks and the U.S. economy despite recent market declines, although he could not predict when the current bear market will come to an end.
      (...)
      http://money.cnn.com/2002/09/25/news/buffett/index.htm
      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Warren Buffett: "Ich habe keine Ahnung, was nächstes Jahr kommt"

      "Ich weiß nicht, wie die Börsen-Geschäfte im kommenden Monat laufen. Ich habe auch keine Ahnung, was nächstes Jahr kommt", räumte Warren Buffett bei einem Interview anlässlich eines Besuches in London ein. Das sei aber auch nicht weiter schlimm, so das viel gerühmte "Orakel von Omaha". Entscheidend ist nach Meinung von Buffett, dass die Aktienkurse langfristig steigen, wenn es der Wirtschaft über einen langen Zeitraum gut geht.

      "Ich bleibe bullisch für die USA und ich bleibe bullisch für Großbritannien", so der Investor und Chef des Beteiligungskonglomerats Berkshire Hathaway. Warren Buffett hält das wirtschaftliche Umfeld schon jetzt nicht für so schlecht, wie es die Kursentwicklung signalisiert. "Die Börse entwickelt sich gegenwärtig absolut nicht parallel zur Wirtschaft."

      Über einen längeren Zeitraum müsste sich wieder Synchronität einstellen. "Auf kurze Sicht geht es auf den Aktienmärkten zu wie in einem Wettbüro und die Anleger wetten häufig sehr unüberlegt. Über einen langen Zeitraum bestimmt die Wirtschaft, in welche Richtung die Kurse marschieren."

      Nicht zu viel erwarten

      Warren Buffett will entsprechend mit seiner Investment-Methode wie immer fortfahren. Unternehmen, die seiner Ansicht nach unter Wert gehandelt werden, kauft er. Dabei lässt er sich auch von der Baisse nicht beeindrucken. "Ich finde die Kursentwicklung überhaupt nicht erschreckend. Wenn ich an einem guten Unternehmen beteiligt bin, kann die Börse von mir aus Morgen auch geschlossen bleiben."

      Der Erfolg seiner Methode kann sich sehen lassen. Die Aktie von Berkshire Hathaway hat in den letzten 12 Monaten im Kurs sogar leicht zugelegt und steht bei 72.000 Dollar. Das Orakel von Omaha kommentiert also nicht nur, sondern lässt auch erfolgreiche Taten folgen. Die Kursschwäche bei US-Titeln im letzten Jahr nutzte Buffett beispielsweise für zahlreiche Zukäufe angeschlagener Unternehmen. Entsprechend gefragt sind seine Kommentare zur Börse.

      Dennoch sollte der Optimismus der Investmentlegende nicht überbewertet werden. Buffett weilte in London, um sein Projekt Netjets zu promoten (eine Art Jet-Sharing unter mehreren Nutzern) und da machen sich negative Äußerungen im Umfeld nicht gut. Außerdem hat Buffett an anderer Stelle seinen Optimismus bezüglich der langfristigen Börsenentwicklung schon einmal in Zahlen ausgedrückt: Mehr als sechs bis acht Prozent Rendite jährlich seien unrealistisch.

      © 26.09.2002 www.stock-world.de [1]
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 21:49:56
      Beitrag Nr. 286 ()
      Die antizyklische Anlagestrategie erfordert wie keine andere Unabhängigkeit und selbständiges Denken:

      http://www.antizyklischer-aktienclub.de/newsletter/AAC-Newsl…
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 00:13:28
      Beitrag Nr. 287 ()
      humm:
      Danke für den interessanten link.
      Was macht LU? Immer noch nicht investiert?
      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      ZITAT:

      Die Börsentiefs vom Juli werden halten

      Barton M. Biggs, Morgan Stanley


      Ich hatte bisher schlicht und einfach Unrecht damit, dass die Rally von den Juli-Tiefs als Ausgangspunkt weiter gehen und länger andauern würde. Stattdessen sind die Aktienmärkte ins Wanken geraten und testen jetzt erneut diese Tiefs.

      Die meisten Marktexperten glauben, dass die Juli-Tiefs durchbrochen werden und dass es zu einem weiteren dramatischen Kursrückgang um 20 Prozent kommen könnte, der wiederum einen Teufelskreis an den Finanzmärkten auslösen könnte. Tatsächlich sind einige europäische Märkte in der letzten Woche unter ihre Indexstände von Ende Juli gefallen. Das ist alles sehr beängstigend - aber Tests müssen ja schließlich beängstigend sein, sonst wären sie keine Tests!

      Unsicherheit und Pessimismus bestimmen das Marktgeschehen

      Es gibt verschiedene Gründe für die Schwäche der Aktienmärkte: Die Konjunkturdaten aus den USA und Europa sind gleichermaßen schwach, die bisher veröffentlichten Unternehmensergebnisse für das dritte Quartal waren sehr enttäuschend, und Saddam scheint der Uno zunächst einmal den Zahn gezogen zu haben. Ein Sieg im Irak wäre gut für die Aktienmärkte; ein Patt dagegen ist eher schlecht, weil er die Unsicherheit nicht beseitigt, die wie eine dichte Nebelwand über den Märkten hängt.

      Außerdem sind bekanntlich die Kurs-Gewinn-Verhältnisse hoch und die Dividendenrenditen niedrig; Aktien sind also nach wie vor verhältnismäßig teuer. Der neue Lieblings-Chart der Börsenpessimisten ist unten in Abbildung 1 dargestellt. Die Bären erwarten „nicht bloß eine Rückkehr zum Durchschnitt, sondern unter den Durchschnitt, vielleicht sogar weit unter den Durchschnitt.“

      Elementarer Tiefpunkt lag im Juli

      Ich glaube nicht daran. Ich denke, dass im Juli der elementare Tiefpunkt dieses Bärenmarktes erreicht wurde und dass diese Tiefs im Großen und Ganzen halten werden. Am Boden der Talsohle muss die Stimmung definitionsgemäß am schlechtesten sein. Ich habe eine instinktive Abneigung dagegen, zu verkaufen, wenn Aktien stark gefallen sind, und zu kaufen, wenn sie stark gestiegen sind. Im klassischen Sinn haben wir einen richtigen langfristigen Bärenmarkt erlebt. Die europäischen Aktien sind gegenüber ihren Hochs um mehr als 50 Prozent gefallen. Ist es jetzt Zeit zu verkaufen oder zu kaufen? Letzteres, wenn Sie mich fragen.

      Alles steht und fällt mit der US-Konjunktur, weil sie so wichtig für den Rest der Welt ist und die entscheidende Antriebsfeder für die Unternehmensgewinne darstellt. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass die US-Konjunktur im vierten Quartal zulegen wird. Letzte Woche habe ich über den massiven potenziellen Effekt der Refinanzierung auf die Verbraucherausgaben geschrieben, und die neuesten Daten weisen schon wieder ein neues Hoch aus - was kaum überraschend sein dürfte, da die Anleiherenditen für Treasuries auf einen neuen Tiefstand gefallen sind.

      Die zeitliche Verzögerung zwischen der Antragstellung und der Genehmigung dürfte momentan bei etwa 60 Tagen liegen. Folglich wird sich die Refinanzierungswelle des dritten Quartals erst später in diesem Herbst auf die Verbraucherausgaben auswirken. Auch die Liquidität nimmt zu: Die Geldmenge M3 einschließlich Commercial Papers verzeichnete in acht der letzten neuen Wochen einen Zuwachs. Spätestens im Oktober sollte es erste Anzeichen dafür geben, dass sich die Wirtschaftstätigkeit auf dem Weg der Besserung befindet, und wenn das eintritt, dürften die Aktien beflügelt werden.

      Technik sendet ermutigende Signale

      Im Moment deuten alle Stimmungsindikatoren, die ich beobachte, vom Volatilitätsindex VIX bis hin zum Market-Vane-Indikator, auf eine sehr pessimistische Stimmungslage hin. Ein erneuter Test der im Juli markierten Tiefs sollte von einer abnehmenden Abwärtsdynamik gekennzeichnet sein, so dass weniger Aktien neue Tiefststände schreiben dürften. Am 24. Juli wurden an der NYSE 917 neue Tiefststände verzeichnet, vergangenen Donnerstag hingegen waren es nur 214. Auch die Marktbreite war nicht mehr so extrem.

      Ermutigend ist zudem, dass eine regelrechte „Bubble-Mania“ eingesetzt hat. Man findet kaum noch eine Zeitung oder Zeitschrift, in der nicht irgendjemand seine Meinung zu der Spekulationsblase an den Börsen sowie deren Ursachen und Folgen zum Besten gibt. Viele stellen Vergleiche zwischen der US-Wirtschaft heute und Japan in den frühen 90er Jahren an. Hier bestehen jedoch einige wesentliche Unterschiede:

      Erstens war das japanische Bankensystem damals pleite; unseres ist davon weit entfernt.

      Zweitens stiegen in den letzten fünf Jahren der japanischen Spekulationsblase die Häuserpreise fünfmal so schnell wie zuletzt in den USA.

      Drittens machte die Bank of Japan Fehler und leitete zu spät eine geldpolitische Lockerung ein. Die Fed trug zwar zum Entstehen der Spekulationsblase bei, ging aber aggressiv gegen ihre Nachwirkungen vor.

      Abbildung 2, die von Bank Credit Analyst entwickelt wurde, vergleicht den Einbruch der Nasdaq mit einem Index, der sich aus verschiedenen geplatzten Spekulationsblasen zusammensetzt: Gold und Silber von 1973 bis 1986, dem Nikkei von 1982 bis 1995 und dem Dow Jones von 1922 bis 1935. Der Verlauf von Spekulationsblasen hat bekanntlich sehr wenig mit Fundamentaldaten, dafür um so mehr mit Emotionen zu tun. Die Nasdaq ist stärker gestiegen und tiefer gefallen als der zusammengesetzte Index, und der Nasdaq 100 verzeichnete sogar eine noch extremere Entwicklung. Die Technologieaktien haben einen massiven Absturz hinter sich und könnten beim ersten Anflug von guten Nachrichten ein wahres Kursfeuerwerk erleben.

      http://www.stock-world.de/msg/541312.html
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 00:43:46
      Beitrag Nr. 288 ()
      @nasdaq

      ich muss die Permabullen-Fete mal wieder stören, sorry.

      Buffett hat in Wirklichkeit etwas ganz anderers gesagt, und
      der übersetzte CNN-Bericht grenzt schon an Lüge. Insbesondere
      hat er in Wirklichkeit gesagt, dass die Börsen in den 90ern des vergangenen Jahrhunderts `out of sync` mit der Wirtschaft
      waren. Die im Besitz der Wallstreet Abzocker befindliche
      CNN verdreht das aber so, dass der naive Leser glaubt, die
      Börsen seien jetz `out of sync` , entsprechend dem, was sie den Anleger glauben machen wollen, um ihm sein Geld aus der TAsche ziehen zu können , usw. und so fort.
      (s. meinen Eintrag dazu bei @cabinda )

      Hast Du übrigens je ne Antwort von Thilenius bekommen?
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 07:50:16
      Beitrag Nr. 289 ()
      @nasdaq10.000:
      LU? kenn` ich nicht ;)
      es gibt z.Zt. viel bessere Möglichkeiten.
      Aber in ein paar Monate vielleicht.
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 19:33:48
      Beitrag Nr. 290 ()
      Ken:

      Ich selbst habe den CNN-Bericht gestern gesehen
      und die Aussagen in dem Artikel passen
      zu den im Bericht gemachten Aussagen.

      Man sollte die
      US-Öffentlichkeit,
      die in Teilen auch kritische US-Publizistik
      und die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion
      nicht unterschätzen.

      Im übrigen nachprüfbar auf Video:
      Warren Buffett believes stock markets are out of sync with the economy. CNNfn`s Richard Quest has the interview.
      http://money.cnn.com/2002/09/25/news/buffett/index.htm




      Buffett bullish on stocks

      Investment guru says stocks are out of sync with economy and should rebound long-term.

      September 25, 2002: 4:04 PM EDT

      NEW YORK (CNN/Money) - Warren Buffett says he remains bullish on U.S. stocks and the U.S. economy despite recent market declines, although he could not predict when the current bear market will come to an end.

      Buffett, chairman of investment holding company Berkshire Hathaway Inc. (BRK.A: Research, Estimates) and one of the world`s most widely followed investors, said in an interview with CNNfn in London Wednesday that his confidence comes from taking a long-term view of the market and the economy.

      Warren Buffett believes stock markets are out of sync with the economy. CNNfn`s Richard Quest has the interview.

      "I`m a bull on the United Kingdom, I`m a bull on America over time," he said. "I have no idea what business is going to do next month or next year. I don`t think it`s important whether you`re confident about tomorrow or next week."

      Buffett said he doesn`t believe things are that bad right now, and that stock markets are, "way out of sync with the economy."

      "But if the economy does well over a long period, markets will do well over a long period," he said. "In the short run, the market`s a voting machine and sometimes people vote very unintelligently. In the long run, it`s a weighing machine and the weight of business and how it does is what affects values over time."

      Buffett said he will continue to buy businesses when he finds ones he understands, that he believes are selling for less than they`re worth, and doesn`t worry about the market value of the company.

      "I find nothing frightening about it at all," he said when asked about recent stock market declines. "If I own a good business, I don`t really care whether the markets open tomorrow."

      Buffett was in London to promote one of his businesses, NetJets, which sells fractional ownership in private jets to businesses that don`t need full ownership of a jet but want to provide their executives with a way to avoid commercial flights.

      Buffett said his business is one of the few in the airline industry that is doing better since the Sept. 11 terrorist attack.

      "I think from the standpoint of safety, security and just ease of use, it`s been given a boost," he said. He also said he believes it unlikely that the U.S. government will grant permanent subsidies to the commercial airlines. Top airline executives appeared before a House committee Tuesday seeking further assistance for the cost of security measures and insurance in the wake of the terrorist attack. But he says he empathizes with his commercial airline competitors` current financial problems.

      "It`s a very tough business. I learned that the hard way," he said with a laugh.
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 19:48:33
      Beitrag Nr. 291 ()
      Beispielloser Gesamtverlust


      Bitterste Verfassung der Wall Street seit 1937

      --------------------------------------------------------------------------------

      New York (rpo). Drohender Irak-Krieg, hoher Ölpreis, eine hinter den Erwartungen zurückbleibende US-Konjunktur: Die Wall Street befindet sich in der schlimmsten Verfassung seit Jahrzehnten.
      Prominente Großkonzerne geben Gewinnwarnungen heraus, Massenentlassungen sind keine Seltenheit. Darüber hinaus erschüttert eine Serie von Buchfälschungs-, Wall- Street-Analysten- und anderen amerikanischen Firmenskandalen das Vertrauen der Anleger.

      Der Dow-Jones-Index liegt momentan mit 7 701,45 Punkten fast auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren. Das Börsenbarometer brach am vergangenen Freitag um 295 Punkte oder 3,70 Prozent ein. Der Dow fiel im September um 11,1 Prozent. Das war der stärkste September-Kursverlust seit 1937. Im dritten Quartal hat der Dow 16,7 Prozent an Wert verloren. Das war der schlimmste Dreimonatsabschnitt seit dem Börsenkrach von 1987. Seit Jahresanfang ist der Dow um 23,15 Prozent eingebrochen.

      Seit Beginn der dramatischen Wall-Street-Baisse im Frühjahr 2000, dem längsten Einbruch seit den dreißiger Jahren, haben die amerikanischen Aktien einen beispiellosen Gesamtverlust von acht Billionen Dollar verbucht. Seit Jahresbeginn hat der Wilshire-5000-Index, der die Kursentwicklung fast aller US-Aktien repräsentiert, allein 2,8 Billionen Dollar an Wert eingebüßt.

      Absturz um fast 80 Prozent

      Der NASDAQ-Index notiert nur noch mit 1199,16 Punkten gegenüber 5048,62 Punkten am 10. März 2000. Das entspricht einem Absturz von nicht weniger als 76 Prozent in zweieinhalb Jahren. Der NASDAQ-Index befindet sich etwa auf dem tiefsten Niveau seit sechs Jahren. Die elektronische NASDAQ-Börse, der zweitgrößte Wertpapiermarkt der Welt, ähnelt damit in seiner katastrophalen Kursentwicklung fast dem Neuen Markt in Deutschland.

      Telekomaktien haben seit Beginn dieses Jahres weitere 51,60 Prozent an Wert verloren, Technologiewerte 48,30 Prozent und Industrieaktien 30,71 Prozent.

      Eine Besserung ist nicht in Sicht, weil die verzweifelten Anleger in großem Stil aussteigen und auch die Investmentfonds unter Milliardenabzügen ihrer Anteilseigner leiden. Die Unternehmensgewinn-Prognosen werden ständig nach unten reduziert. Das US-Wirtschaftswachstum dürfte in diesem Jahr etwa 2,5 Prozent erreichen, und die Arbeitslosenquote von derzeit 5,7 Prozent auf sechs Prozent steigen. Die Unternehmen investieren nicht und entlassen weiter Mitarbeiter, um Kosten zu sparen und um ihre Gewinne aufzubessern. Zur Zeit deutet somit kaum etwas auf eine baldige und nachhaltige Besserung der desolaten Wall-Street-Situation hin.



      © rp-online, ap, dpa, sid

      http://www.rp-online.de/news/wirtschaft/2002-0929/wall_stree…
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 20:15:02
      Beitrag Nr. 292 ()
      es ist interrasant zu sehen wie die Berichte immer nach den Kursen sich richten.
      2000 war alles "unterbewertet" und heute ist alles sooo schlimmmmm!

      das mache nicht wieder mit!

      habe kleine Mengen positioniert, und wenn es weiter nach unten geht, o.k., wird verbilligt. wenn nicht, auch gut. Langfristig gesehen, sind die Aktien sehr günstig.
      Meine Meinung nach ist der wahre Grund für den starken Kursverlauf die Unsicherecht wegen d. Irak. Das wird sich erledigen, und dann werden die Aktienkurse in kürstete Zeit nach oben schießen. Ja, die Lage ist nicht gut, aber so schlimm ist sie auch nicht. Manche Aktien sind so günstig wie lange nicht mehr.

      mfg humm :)
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 20:35:07
      Beitrag Nr. 293 ()
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 12:14:44
      Beitrag Nr. 294 ()
      3Q earnings: Not much to cheer

      Sure, earnings should increase in the third quarter. But estimates keep coming down.

      September 30, 2002: 5:10 PM EDT
      By Paul R. La Monica, CNN/Money Staff Writer


      NEW YORK (CNN/Money) - To call the third quarter a "Cruel Summer" for stocks is too kind. Forget that bubbly Bananarama ditty. A more apt musical description is "Dirty Black Summer" by heavy metal band Danzig.

      The Dow and S&P 500 both fell about 18 percent in the quarter and the Nasdaq posted a nearly 20 percent drop, adding to already hefty year-to-date losses. And unfortunately, autumn and winter aren`t looking much better either. A slew of companies will report their third quarter results in October and earnings estimates keep getting lower.

      Analysts are expecting year-over-year earnings growth of 7 percent for the S&P 500 in the third quarter. "At least it`s not an earnings decline," the wide-eyed optimists might say. But back when the third quarter began on July 1, analysts were expecting earnings growth of 16.6 percent.

      It`s hard to find anything positive about earnings growth projections being more than cut in half in a span of three months.

      Sectors that depend on healthy levels of corporate spending have been hit hardest. Earnings growth for the technology sector is expected to be about 35 percent, compared to 81 percent in July. Analysts are predicting earnings growth of 13 percent for basic materials companies, down from 27 percent. And industrials are now expected to post a 5 percent decline in earnings, as opposed to a 2 percent increase.

      In fact, earnings estimates have been reduced for every market sector except consumer cyclicals, which includes retailers. Analysts are currently expecting earnings growth of 24 percent, up from 22 percent on July 1. But even that number is not as good as it appears.

      The Incredible Shrinking Earnings Estimate!
      For most sectors, the projected earnings growth rates for the third quarter have come down sharply since July.

      Sector 3Q EPS Gr Est as of 7/1, 3Q EPS Gr Est as of 9/27
      Basic Materials (e.g. paper, aluminum): 27%, 13%
      Consumer cyclicals (e.g. retailers, autos): 22%, 24%
      Consumer staples (e.g. food, beverages): 8%, 5%
      Financials: 39%, 29%
      Healthcare: 7%, 2%
      Industrials: 2%, -5%
      Technology: 81%, 35% :laugh::laugh::laugh:
      Source: FirstCall

      Chuck Hill, director of research for earnings tracking firm First Call, says the only reasons for the earnings estimate increase in consumer cyclicals are continued strength in the homebuilding segment as well as in automobiles. But outside of houses and cars, the consumer has started to hold back a bit. (For more about consumer spending, click here)

      And due to warnings throughout the retail sector in the past month, analysts have trimmed their estimates for consumer cyclicals in the fourth quarter. "That`s an ominous sign," Hill says.

      Overall for the fourth quarter, analysts are predicting earnings growth of 20.6 percent for the S&P 500. That`s down from 27 percent in July. And Hill thinks estimates are still too high. He expects earnings growth of about 15 percent in the fourth quarter.

      To be sure, a 15 percent increase an earnings is a welcome improvement over what`s expected in the third quarter, not to mention the anemic 1.4 percent growth rate in the second quarter. But earlier in the year many analysts thought earnings growth for the third quarter and fourth quarter would be substantially higher due to easy comparisons to the dismal second half of last year. In April, analysts were predicting a 31 percent jump in earnings for the fourth quarter.

      Barring a quick miraculous recovery in corporate spending, that probably won`t pan out. "Estimates for the rest of this year are probably unachievable," says Dan Bandi, director of value equity investment for National City Investment Management.

      And if companies give a gloomy outlook for the rest of the year when they report their third quarter numbers, Hill says that analysts might have to slash earnings growth projection for 2003 as well. The current consensus estimate for the S&P 500 is 18 percent.

      John Lynch, chief market analyst for mutual fund company Evergreen Investments, says that analysts` forecasts are too aggressive, mainly because there is still no clear picture of when businesses will start spending again. He expects earnings growth for the S&P 500 to be about 8 percent in 2003 and that earnings could increase in the high single digit range for the next few years, in line with historical averages.

      A return to normalcy after the extreme highs of the 1990s and extreme lows of the past few years would be helpful for the market in the long-term, says Lynch. Problem is that investors might still not have come to the realization that the days of consistent earnings gains in the mid-teens are history. :p

      There`s also the fact that companies which had been holding up during the economic downturn have finally started to show signs of weakness as well. For example, drug store chain Walgreen missed earnings expectations by a penny on Monday and its stock fell more than 9 percent. "People were disappointed that maybe Walgreen was not a great place to hide after all," says Bandi.

      So with an increased likelihood of more earnings estimate cuts across the board in the near future, in addition to concerns about accounting fraud and Iraq, the next few months look tough for the market. In other words, investors might need to brace -- to borrow a title from Cinderella, another metal band of yesteryear -- for a "Long Cold Winter."

      http://money.cnn.com/2002/09/30/pf/investing/q_3qoutlook/ind…

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 12:56:29
      Beitrag Nr. 295 ()
      6:50am 10/01/02
      JP Morgan sees S&P at 800 year-end 2003 By Emily Church

      JP Morgan Securities strategists are setting a year-end 2003 target of 800 for the S&P 500 stocks -- that is down 15 points from Monday`s level -- on expectations for weak earnings outlooks and the potential for compression in multiples. The strategists said the target implies the market priced at multiple of 25.8 times 2002 reported earnings and 23.5 times on 2003 reported earnings. It`s recommending asset allocation of 50 percent equities, 30 percent bonds and 20 percent cash. "The U.S. macro backdrop remains weak, with few signs of a sustained recovery in the making... capital expenditure recovery is likely to remain weak owning to a sluggish ecoomy and a still-negative free cash flow position," it said. "Even after three years of bear market and some multiple contraction, we think equity valuations remain stretched."

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 14:23:50
      Beitrag Nr. 296 ()
      So sollte man es sehen:

      (...)"Märkte, die 65 % oder 70 % Verlust hinter sich haben, sind künftige Hausse-Börsen..."

      Hans Bernecker:...Mails/Nachrichten vom 01.10.2002
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 01:55:15
      Beitrag Nr. 297 ()
      Zu #296:

      DAX verliert 200 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung Dienstag, 01.10.02

      Das Jahr 2002 wird die Börsengeschichte in vielerlei Hinsicht prägen.
      Vom 1. Juli bis zum 30. September verlor der DAX knapp 36 Prozent an Wert.
      Anfang Juli stand der Blue-Chips Index noch bei rund 4.400 Punkten, Ende September waren es noch ca. 2.800 Zähler. Dies war der höchste Quartalsverlust am deutschen Aktienmarkt seit dem Jahr 1959. Zugleich wurde in diesem Zeitraum von den 30 DAX Werten ein Kapital von rund 200 Mrd. Euro vernichtet.

      Die Top-Verlierer der 30 deutschen Standardwerte im Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September 2002 waren:

      Epcos mit einem Verlust von 78,1 Prozent
      MLP mit einem Verlust von 73,9 Prozent
      Infineon mit einem Verlust von 65,1 Prozent
      Allianz mit einem Verlust von 57,7 Prozent
      HypoVereinsbank mit einem Verlust von 57,3 Prozent
      Münchner Rück mit einem Verlust von 55,4 Prozent
      Commerzbank mit einem Verlust von 55,1 Prozent
      SAP mit einem Verlust von 54,9 Prozent
      Fresenius M.C. mit einem Verlust von 52,1 Prozent
      Siemens mit einem Verlust von 43,3 Prozent

      Die Gründe für diesen negativen Rekord sind vielfältig: So bestand große Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung und die Irak-Krise, die den Ölpreis weiter ansteigen ließ. Zudem bestand die Angst vor weiteren Terroranschlägen und neuen Enthüllungen von Bilanzfälschungen. Ferner drückte die Diskussion um mögliche Steuererhöhungen in Deutschland die Stimmung der Börs
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 07:36:00
      Beitrag Nr. 298 ()
      die wahre Gründe für den irre Kursrückgang sind die puts und shorts die bei eine Hause sich hervorragend eignen...

      Bpl.:

      "...Branchenvertreter führen die Gerüchte zur Commerzbank auf Manipulationen zurück. Hedgefonds hätten die Nervosität an den Märkten genutzt, um an fallenden Kursen zu verdienen. «Hier wird ein verantwortungsloses Spiel betrieben», so ein Banker. Die Gefahr, dass eine deutsche Großbank kollabieren könnte, bezeichnen Analysten als äußerst gering: «Es bedarf weit mehr als ein paar gesperrter Kreditlinien, um ein großes Kreditinstitut zu Fall zu bringen», sagte ein Wirtschaftsprüfer.
      cadi/eig

      © Berliner Morgenpost 2002"

      heute gibt es Perlen ohne Ende!
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 07:53:10
      Beitrag Nr. 299 ()
      Aus der FTD vom 2.10.2002 www.ftd.de/kapital
      Das Kapital: Warten auf den Ausverkauf

      In diesen Tagen muss der Finanzkolumnist schon jegliche Disziplin mobilisieren, um einzelne Aktien auch nur eines Blickes zu würdigen. Gut: Dass der September-ISM nicht ganz so schlimm ausfiel wie befürchtet, hat der Wall Street am Dienstag im späten Handel ein paar Punkte gebracht.

      Und wie der Dax gezeigt hat, bewirkt so was hier zu Lande Wunder. Aber unter dem Strich schrumpft die US-Industrie wieder. Der Startschuss für eine Hausse ist das allein kaum, trotz der niedrigen Aktien-Bond-Bewertungsrelation. Diesseits des Atlantiks findet man trendmäßig steigende Aktien höchstens noch mit der Lupe. Im Stoxx haben im dritten Quartal nur 29 von 600 Aktien zugelegt, 15 davon in kaum erkennbarem Ausmaß. Im Dax100 waren es drei Werte, und im Dax30 war Henkel mit einem Minus von 7,6 Prozent der mit Abstand einträglichste Titel. Die Amerikaner geben so schnell nicht auf. Aber selbst im S&P 500 verzeichneten zwischen Juli und September gerade 42 Aktien ein Plus. Nur 20 davon stiegen um mehr als fünf Prozent.

      Die Anleger machen also kaum noch Unterschiede. Und so kommt es, dass selbst billige Aktien unter die Räder kommen. Karstadt etwa war bei 22 Euro je Aktie kaum teuer - und notiert heute dennoch um 27 Prozent darunter. Ähnliche Beispiele lassen sich in Hülle und Fülle auftreiben. VW und die Commerzbank sind nur zwei weitere Namen. Selbst SAP war bei Kursen um die 60 Euro schwerlich als extrem überbewertet anzusehen; auf Basis des Konsens hätte das einem 2003er KGV von 20 entsprochen. Natürlich sind die Schätzungen viel zu hoch. Aber immerhin erzielt SAP einen feinen freien Cash-Flow. Sei’s drum. Die Aktie notiert jetzt bei gut 45 Euro - oder ein Viertel weniger als 60.


      Und soviel ist klar: Bis sich die Stimmung an der Börse generell aufhellt, wird sich bei den allermeisten Werten nicht viel tun. Die Frage ist also, welche Impulse dem Markt auf die Sprünge helfen könnten, wenn schon nicht zu hoffen ist, dass die neue Regierung die Gewerkschaften endlich verbietet. Prinzipiell sind drei Auslöser denkbar.


      Der erste und meistgenannte wäre eine Zinssenkung der Fed oder der EZB. Vermutlich erzielte die EZB die größere Wirkung, weil bei der Fed schon ein Hauch von Panik zu verspüren wäre. Und globalökonomisch betrachtet, wäre eine monetäre Lockerung in Europa am ehesten erforderlich. Nur die EZB sieht das offensichtlich nicht ein.


      Ein zweiter Katalysator wäre ein drastisch fallender Ölpreis, was im Westen und in Asien die Kaufkraft steigerte sowie die Wareneinsatzkosten senkte. Dazu könnte es etwa im Falle einer unerwarteten Entspannung in der Irak-Politik kommen - oder im Zuge eines raschen, erfolgreichen Feldzugs der Amerikaner. Für beide Varianten will man lieber nicht die Hand ins Feuer legen, wobei die zweite wahrscheinlicher ist.


      Das dritte Signal wäre ein finaler Ausverkauf. Sicher: Gemessen am Dax oder Stoxx hat der längst stattgefunden. Auch der Dow Jones und die Nasdaq haben ihre Juli-Tiefs inzwischen links liegen lassen. Doch jener Index, auf den es ankommt, will nicht so recht mitspielen. Der S&P 500 lag am Dienstag gegen 21 Uhr um acht Prozent über dem Tagestief vom 24. Juli. Von Panikverkäufen keine Spur. Erst wenn diese beobachtet werden, der Index sagen wir um 40 bis 50 Punkte an einem Tag fällt, könnte man einigermaßen sicher sein, dass das Schlimmste vorbei ist - vorerst. Passiert das nicht, dürfte auch die ziemlich wahrscheinliche Winterrally eher diszipliniert vonstatten gehen.
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 21:13:57
      Beitrag Nr. 300 ()
      Von Dr. Kurt Richebächer

      US-Wirtschaft. Dr. Kurt Richebächer ist Herausgeber des in den Vereinigten
      Staaten erscheinenden Wirtschaftsbriefes "Richebaecher Letter". In den 70er
      Jahren war er Generalbevollmächtigter der Dresdner Bank. Den folgenden
      Redetext legte er einer Konferenz des Zayed-Zentrums für Koordination und
      Abverfolgung vom 19.-20. August in Abu Dhabi vor, die unter dem Thema "Neuer
      Wirtschaftsliberalismus" stand.


      Zum ersten Mal in den 50 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die
      ganze Welt zeitgleich von einem wirtschaftlichen Niedergang erfaßt.
      Dafür
      gibt es in der Geschichte nur einen Präzedenzfall: die Weltdepression der
      30er Jahre. Die auffälligste Gemeinsamkeit beider Perioden ist die
      vorherrschende Rolle der Vereinigten Staaten. Nachdem die USA an der Spitze
      eines synchronen weltweiten Booms gestanden hatten, stehen sie nun
      entsprechend an der Spitze des synchronen Abschwungs.

      Zwischen den beiden Fällen amerikanischer wirtschaftlicher Vorherrschaft
      existieren jedoch auffällige Unterschiede. In den 20er Jahren überschüttete
      Amerika als "Kreditgeber der letzten Instanz" die Welt mit exzessivem Kredit,
      in den 90er Jahren hingegen wurde es zum "Verbraucher der letzten Instanz"
      und überschüttete den Rest der Welt mit einem ungekannten Übermaß an
      Konsumausgaben. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre lag der Anteil der
      Verbraucherausgaben am Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den USA
      bei 82%, während es normalerweise zwei Drittel sind.

      Tatsächlich handelte es sich bei dem Wirtschaftsboom der 20er Jahre in ganz
      ähnlicher Weise hauptsächlich um einen Kredit- und Kaufrausch der
      Verbraucher, ausgelöst durch die Erfindung der Teilzahlung. Aber verbliebene
      Sparguthaben und schwache Investitionen sorgten für einen chronischen
      Überschuß der Leistungsbilanz. Die jüngsten Exzesse überstiegen die der 20er
      Jahre um ein Vielfaches und trieben die Leistungsbilanz in ein massives
      Defizit.

      Die Frage, wann die [amerikanische Notenbank] Federal Reserve ihre
      entscheidenden politischen Fehler beging, die eine lange Depression
      auslösten, ist ein alter Zankapfel zwischen amerikanischen und europäischen
      Ökonomen. War es die übermäßige monetäre Lockerung Ende der 20er Jahre, vor
      dem Aktienkrach? Diese Meinung herrscht in Europa vor und ist stark von der
      österreichischen Theorie beeinflußt. Oder war es die übermäßige
      Geldverknappung nach dem Crash, Anfang der 30er Jahre? Das ist die
      vorherrschende amerikanische Meinung, wie sie seit den 60er Jahren von Prof.
      Milton Friedman gelehrt wird.

      Ich bin ein großer Anhänger der Logik der österreichischen Theorie. Sie
      besagt, daß die Schwere und Dauer jeder Depression oder Rezession
      entscheidend von zwei Bedingungen abhängt: erstens dem Ausmaß der
      strukturellen Fehlanpassung, die sich in der Wirtschaft während des Booms
      entwickelt hat, und zweitens der Anspannung und Belastung des Finanzsystems.

      Das erscheint mir eine geradlinige Logik. Darüber hinaus spricht die
      historische Erfahrung für sie. Meiner Auffassung nach ist der Schlüssel zur
      Beurteilung der amerikanischen Wirtschaft darin zu sehen, daß sie Jahre des
      maßlosesten Kreditexzesses der Geschichte hinter sich hat. Und wichtig ist,
      daß dieser Kreditexzeß sich lange genug auswirken konnte, um bei der
      Verteilung der Mittel schwere Störungen hervorzurufen.


      Widerspruch zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit

      Das Schicksal der amerikanischen Wirtschaft ist definitiv die Schlüsselfrage
      für die Weltwirtschaft und für die Aussichten auf den globalen Aktienmärkten.
      Früher in diesem Jahr herrschte die Konsensmeinung, die US-Wirtschaft habe
      die Flaute des vorangegangenen Jahres gut gemeistert, und sie werde in diesem
      Jahr mit einer Wachstumsrate von weit über 3% einen Aufschwung der
      Weltwirtschaft anführen und entsprechend starke Gewinne an den weltweiten
      Aktienmärkten anstoßen.

      Die große Überraschung der letzten Monate war das Gemetzel an der Wall
      Street, von dem alle Nationen der Welt betroffen waren, welches in einem
      unheilvollen Gegensatz zu den optimistischen wirtschaftlichen Prognosen und
      Erwartungen stand. Diese dramatische Diskrepanz zwischen dem kläglichen
      Verhalten der Börsen und der optimistischen Wahrnehmung der
      Wirtschaftsaussichten erklärte man allgemein wegwerfend mit einer
      irrationalen Verschlechterung der Marktpsychologie wegen der verbreiteten
      betrügerischen Praktiken bei den Unternehmensbilanzen. Diese Sicht schloß die
      tröstliche Schlußfolgerung ein, alles werde bald wieder gut werden, sobald
      die Regierungen ausreichenden Reformwillen beweisen.

      Das ist barer Unsinn. Mein eigener Eindruck der Beziehung zwischen
      wirtschaftlicher Wahrnehmung und wirtschaftlicher Realität in den USA ist das
      genaue Gegenteil. Die immer noch vorherrschende Wahrnehmung, die Wirtschaft
      sei im Kern stark und gesund, ist viel besser als die sehr häßliche
      Wirklichkeit. Der maßlose Kreditexzeß der vergangenen Jahre hat die ganze
      Struktur schwer geschädigt und veformt.

      Der Versuch einer Einschätzung der Aussichten der US-Wirtschaft muß mit der
      Erkenntnis beginnen, daß der gegenwärtige Niedergang radikal anders ist als
      jeder andere, den man in der Nachkriegszeit erfahren hat. Diese hatten alle
      ein und denselben Auslöser oder Grund: Alle früheren Rezessionen wurden durch
      Geldverknappung ausgelöst, mit der die Federal Reserve auf steigende
      Inflation reagierte. Sobald die Fed die Geldschraube wieder lockerte, lief
      die Wirtschaft prompt wieder.

      Der derzeitige Niedergang der amerikanischen Wirtschaft ist in der Geschichte
      insofern einzigartig, als er sich vor dem Hintergrund einer zügellosen Geld-
      und Kreditschöpfung vollzog. Als im Jahr 2000 der Wirtschaftsboom und die
      Wirtschaft plötzlich einbrachen, wuchs das Kreditvolumen um 1700 Mrd. Dollar,
      gegenüber einem realen Wachstum des BIP um 332 Mrd. Dollar. Doch dies stand
      für eine ziemlich ausgeprägte Schwächung.

      2001 war es noch seltsamer. Während die US-Notenbank ihre Zinsen im
      beispiellosen Tempo senkte, ging es mit der Wirtschaft und den Börsen weiter
      dramatisch abwärts. Die Fed konnte zwar das bereits hemmungslose Geld- und
      Kreditwachstum noch erfolgreich beschleunigen, aber dieser monetäre Effekt
      half der Wirtschaft und den Aktienmärkten überhaupt nicht.

      Noch bis vor recht kurzer Zeit schien es, als sei die amerikanische
      Wirtschaft nur von einer milden Rezession betroffen. Das war aber, bevor das
      US-Handelsministerium kürzlich eine drastische Abwärtsrevidierung seiner
      Wirtschaftsdaten für die vergangenen drei Jahre bekanntgab. Die neuen Zahlen
      zeigten, daß die Wirtschaft im vergangenen Jahr nicht nur in einem Quartal,
      sondern in allen drei letzten Quartalen geschrumpft war. Die Rezession war
      nicht nur schwerer als früher angenommen, auch die erwartete Erholung fiel
      deutlich schwächer aus, als man erhofft hatte.

      Eine ähnlich drastische Abwärtskorrektur für frühere Jahre hatte es bereits
      im Juli des Vorjahres gegeben. Den ursprünglichen Berechnungen zufolge hatte
      das reale jährliche Wachstum des amerikanischen BIP seit 1995 im Durchnitt
      bei 4% gelegen. Mit der letzten Berichtigung war dieser Durchschnitt auf 2,4%
      gefallen. Im Vergleich dazu gab es in den 80er Jahren ein
      Durchschnittswachstum von 2,7%, in den 70er Jahren 3,2% und in den 60er
      Jahren 4,9%. Das Wachstumswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden.


      "Gewinnwunder" wird zur Gewinnkatastrophe

      Die schlimmsten Abwärtskorrekturen gab es jedoch bei den
      Unternehmensgewinnen. Das ehemalige Gewinnwunder des neuen Paradigmas erwies
      sich am Ende als eine für eine boomende Wirtschaft beispiellose
      Gewinnkatastrophe. Bei der Beurteilung von Unternehmensgewinnen in den USA
      mußte und muß man immer zwischen zwei Maßen unterscheiden. Das eine sind die
      von den Unternehmen berichteten Gewinne, und das andere sind die Gewinne,
      welche die Regierungsstatistiker aus ihren makroökonomischen Berechnungen
      herauslesen.

      Das angebliche Gewinnwunder, das von der Wall Street mit astronomisch
      steigenden Aktienkursen gefeiert wurde, fand ausschließlich in den massiv
      manipulierten Profitzahlen der Unternehmen statt. Im krassen Gegensatz zu
      diesen Zahlen zeigen die offiziellen Statistiken seit Jahren Gewinne, die
      gegenüber früheren Geschäftszyklen sehr schlecht aussehen. Diesen Zahlen
      zufolge sind die Unternehmensgewinne schon seit 1997 nicht mehr angestiegen.

      Ich habe auf diesen Zusammenhang in meinem Nachrichtenbrief seitdem immer
      wieder hingewiesen. Aber was noch schlimmer ist, auch diese bereits
      schlechten Zahlen mußten inzwischen noch weiter nach unten korrigiert werden.
      Das Endergebnis ist, daß das Gewinnverhalten in den letzten Jahren das
      schlechteste der gesamten Nachkriegszeit war. Die Gewinne fielen bereits, als
      die Wirtschaft noch boomte. So etwas hat es niemals zuvor gegeben.

      Den ursprünglichen Zahlen zufolge stiegen die Unternehmensgewinne im
      Nichtfinanz-Bereich zwischen 1977-2000 von 504 Mrd. Dollar auf 578 Mrd.
      Dollar oder um 4,5% jährlich. Die jüngsten revidierten Zahlen zeigen hingegen
      einen Rückgang von 504 Mrd. Dollar auf 423 Mrd. Dollar. 2001 sanken sie noch
      weiter auf 333 Mrd. Dollar.

      Dies ist in zweierlei Hinsicht eine miserable Gewinnentwicklung: Erstens
      begann der Rückgang bereits auf dem Höhepunkt des Booms, und zweitens ist der
      Niedergang nach dem Boom ungewöhnlich steil.

      Von 1997 bis zum ersten Quartal dieses Jahres brachen die Gewinne um 42% ein.
      Da das BIP in dieser Zeit um 23% wuchs, sind die Gewinne im Verhältnis zum
      BIP und zum Nationaleinkommen buchstäblich kollabiert.

      Was diese Zahlen aber noch nicht enthüllen, ist der katastrophalste Aspekt
      dieser Gewinnkrankheit, nämlich die extrem ungleiche Verteilung auf
      verschiedene Wirtschaftssektoren. Am schlimmsten wurde der produzierende
      Sektor getroffen: Hier brachen die Gewinne seit 1997 um 67% ein. Der
      Einzelhandel dagegen erlebte aus offensichtlichen Gründen einen Anstieg der
      Gewinne um 27%.

      1997 betrugen die Einnahmen des produzierenden Gewerbes 195,5 Mrd. Dollar,
      gegenüber 63,9 Mrd. Dollar im Einzelhandel. Anfang 2002, kaum fünf Jahre
      später, waren die Gewinne in der Industrie auf 68,9 Mrd. Dollar geschrumpft
      und im Einzelhandel auf 81,4 Mrd. Dollar gestiegen (beide Zahlen auf
      Jahresbasis).

      Es sollte offensichtlich sein, daß diese dramatische Umkehrung der
      Rentabilität beider Sektoren weitreichende Auswirkungen auf die
      Investitionspolitik hatte. Während der rentable Einzelhandel im Verhältnis
      zum längerfristig aufrechterhaltbaren Wachstum der Verbraucherausgaben stark
      überinvestierte und überexpandierte, investierte der weniger rentable
      Industriesektor viel zu wenig in Fabrikation und Anlagen. Genauer gesagt, er
      investierte zuviel in die Herstellung von Hochtechnologie-Ausrüstung, aber
      zuwenig in die Produktion traditioneller Industrieanlagen.


      Einbruch der Investitionen

      Was bleibt von der paradigmatischen amerikanischen "Neuen Wirtschaft" nach
      den diversen statistischen Bereinigungen noch übrig? Wie bereits erwähnt, war
      das durchschnittliche BIP-Jahreswachstum das niedrigste in der gesamten
      Nachkriegszeit. Das schlimmste ist aber die verheerende Gewinnentwicklung.
      Sie ist schlicht der Hauptgrund für den verheerenden Einbruch der
      Unternehmensinvestitionen.

      Tatsächlich spiegelte der amerikanische "Wirtschaftsboom" der vergangenen
      Jahre im Gegensatz zu einer verbreiteten Auffassung keinen Investitionsboom
      wider. Er war hauptsächlich angetrieben vom größten Verbraucherkredit- und
      Kaufrausch aller Zeiten. Dies zeigt sich am auffälligsten bei dem Anstieg des
      Anteils der Konsumausgaben am BIP von normalerweise 67% auf 82%.

      Ebenfalls entgegen einer verbreiteten Auffassung ist der Anteil der
      Unternehmensinvestitionen am BIP gesunken. Hinsichtlich langfristigen
      Wirtschaftswachstums und Gewinnschöpfung zählen vor allem die
      Nettoinvestitionen, d.h. Bruttoinvestitionen abzüglich Abschreibungen. Da
      Investitionen in Hochtechnologie allgemein kurzlebig sind, implizierten diese
      rasch ansteigende Abschreibungen zulasten der Gewinne. Die Nettoinvestitionen
      waren schon lange eher gering. Aber im vergangenen Jahr erreichten sie ein
      Rekordtief von kaum noch 2,5% des BIP.

      Nur wenige erkannten, daß der Verbraucherkredit- und Kaufrausch eine schwere
      Gewinn- und Investitionskrise verhüllte. Angesichts der entscheidenden
      Bedeutung von Gewinnen und Kapitalbildung für das langfristige
      Wirtschaftswachstum sind die tieferen Ursachen mit Sicherheit für die
      amerikanische Wirtschaft die wichtigste Frage überhaupt.

      Die Beantwortung dieser Frage beginnt meiner Ansicht nach am besten mit der
      Wiederholung einer Binsenweisheit über Gewinne. Betrachtet man die
      Privatwirtschaft im ganzen, sind sie, allgemein gesprochen, die Differenz
      zwischen Unternehmenseinnahmen und -ausgaben.

      Wenn man an Profitschöpfung denkt, machen viele Menschen den Fehler, diese
      nur aus der Sicht eines einzelnen Unternehmens zu beurteilen. Sicherlich kann
      ein Unternehmen seinen Gewinn durch Kostensenkung steigern. Aber wenn viele
      oder sogar alle Unternehmen diesem Rezept folgen, ist der Gesamteffekt genau
      das Gegenteil, weil die Ausgaben des einen Unternehmens die Einnahmen eines
      anderen Unternehmens sind. Für die Wirtschaft insgesamt sind
      Ausgabensenkungen im Endeffekt auch Einnahmeausfälle.

      Kostensenkungsmaßnahmen aller Art wurden in den letzten Jahren zur
      bevorzugten Strategie amerikanischer Unternehmen auf der Jagd nach schneller
      Gewinnsteigerung. Dies ist kläglich gescheitert, weil es aus den genannten
      Gründen in der Summe keinen Sinn machte.

      Ebenso fehlgeleitet war aus dem gleichen Grund auch die Manie der Fusionen
      und Übernahmen. Für das einzelne Unternehmen mag dies ein wunderbares Mittel
      erscheinen, kurzfristig den Gewinn zu steigern, verglichen mit der quälend
      langsamen Gewinnschöpfung durch Neuinvestitionen. Aber in der Summe hat es
      wiederum völlig versagt. Das mußte es, weil es dem gleichen logischen
      Trugschluß aufsaß, daß das, was für ein einzelnes Unternehmen vorteilhaft
      aussieht, auch für das Ganze vorteilhaft sein müsse.

      Bei der Fusions- und Übernahmemanie ging es um astronomische Summen, welche
      die Aktienkurse nach oben trieben, aber der Nachteil dieser Geldströme ist,
      daß sie nichts zu den Unternehmenseinnahmen und dementsprechend auch nichts
      zu den Unternehmensgewinnen beitragen. In dem Maße, wie die Fusions- und
      Übernahmestrategien zulasten neuer Investitionen gingen - was mit Sicherheit
      der Fall war - , schmälerten sie mit Sicherheit die Gewinne.


      Dollar-Sturz steht bevor

      Immer noch gesamtwirtschaftlich betrachtet, bilden in der kapitalistischen
      Wirtschaft regelmäßige Investitionen die größte und wichtigste Profitquelle.
      Der hauptsächliche Grund dafür ist die Tatsache, daß steigende Investitionen
      die Gesamtheit der Unternehmenseinnahmen steigert, während Ausgaben erst
      getätigt werden, wenn die erste Abschreibung erfolgt.

      Volkswirtschaften mit hohen Investitionen sind in der Regel hochprofitabel,
      Volkswirtschaften mit hohem Verbrauch dagegen in der Regel weniger
      profitabel.

      Seit den 20er Jahren ist die amerikanische Volkswirtschaft im Kern eine
      konsumorientierte Wirtschaft, in der Verbraucherkredit eine Schlüsselrolle
      bei der Nachfrage spielt. Aber dies hat sich in den letzten Jahren noch
      dramatisch verschlechtert - mit verheerenden Folgen für die Gewinne. Der
      Hauptgrund dafür ist, daß sich ein rasch wachsender Anteil der
      Binnennachfrage an ausländische Produzenten richtete und deren Gewinne
      erhöhte, wie das explodierende Handelsdefizit der USA zeigt.

      Damit die Gewinne wieder steigen, ist eine Kombination aus höheren
      Investitionen und höherem Verbrauch nötig. Keines von beiden ist jetzt in
      Sicht oder machbar. Angesichts eskalierender Verluste und extrem niedriger
      Einkommenszuwächse ist die wahrscheinlichste Veränderung auf der
      Nachfrageseite eine Schwächung der Verbrauchernachfrage. Die Immobilienwerte
      haben sich besser gehalten, was es den Verbrauchern ermöglichte, ihre
      Wertpapieranlagen in Immobilien zu verlagern. Aber es gibt gute Gründe für
      die Annahme, daß auch der Eigentumszyklus vor einer Wende steht.

      Aus meiner Sicht bewegt sich die amerikanische Wirtschaft unvermeidlich auf
      eine anhaltende Rezession im japanischen Stil zu. Aber es gibt einen
      wesentlichen Unterschied zwischen beiden Ländern: Japan ist ein
      Überschußland, während die USA ein Defizitland mit einem immensen
      Zahlungsbilanzdefizit und einer astronomischen Auslandsverschuldung sind. Da
      die amerikanische Wirtschaft weiter schrumpft, wird es über kurz oder lang
      eine Flucht aus dem Dollar geben.

      Ein kommender wahrscheinlicher Dollar-Kollaps ist zweifellos die größte
      Gefahr für die amerikanischen Finanzmärkte und für die bedauernswerten
      ausländischen Dollarinvestoren, die insgesamt Dollaranleihen in der Höhe von
      mehr als neun Billionen Dollar halten. Das einzige, was den Dollar noch von
      seinem "jüngsten Tag" trennt, ist die falsche Hoffnung auf einen
      bevorstehenden Aufschwung.


      nur ob das Nasdaq1000 je verstehen wird, dass steht in den Sternen;).....

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 21:46:33
      Beitrag Nr. 301 ()
      @SCN:
      sehr gut!
      danke.
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 23:06:27
      Beitrag Nr. 302 ()
      SCN,
      Ein super Beitrag.Danke für die Rechere.
      Was sagt uns das,es geht noch weiter bergab.
      DOW und Nsdaq sind noch immer 50% überbewertet.
      Schönen Sonntag
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 01:50:39
      Beitrag Nr. 303 ()
      SYR:
      Alle voliegenden Prognosen gehen von einem Aufschwung und nicht von einem Abschwung der US-Ökonmie aus.

      Dies gilt für 2002 und erst recht für 2003.

      Sorgen würde ich mich eher um die europäische Wirtschafts- und Finanzpolitik mit ihren Wirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung im EURO-Raum.

      USA-bashing ist nun halt die neuste Mode: Moden verfliegen so schnell wie sie gekommen sind. Vor allem würde ich vor diesem Hintergrund keine Invstment-Entscheidungen treffen.

      -------------------------------------------------
      ZITAT:

      Nettokapitalströme aus Europa in die USA werden anhalten, Inside New York

      Von Matthew Higgins
      Das US-Leistungsbilanzdefizit weitete sich im zweiten Quartal dieses Jahres auf eine Rekordhöhe von 520 Milliarden Dollar aus. Dies entspricht ungefähr fünf Prozent des BIP. Zur Finanzierung dieses Defizits sind die USA täglich auf einen Zustrom von über 1,4 Milliarden Dollar an ausländischem Kapital angewiesen. Dies schürt Ängste, dass ein Kapitalimport in dieser Größenordnung langfristig nicht aufrecht-erhalten werden kann.

      Ein Defizit in diesem Ausmaß bedroht doch sicher die zerbrechliche Erholung in den USA?

      Wir meinen Nein. Sollte die US-Erholung zum Stillstand kommen - und dies scheint angesichts des erwarteten BIP-Wachstums von über vier Prozent auf annualisierter Basis im dritten Quartal immer weniger wahrscheinlich - dann kann die Schuld dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt, den sinkenden Aktienkursen oder Problemen am Markt für Unternehmensanleihen in die Schuhe geschoben werden. Das Leistungsbilanzdefizit dagegen ist weniger das Problem.

      Wir begründen unsere Zuversicht damit, dass sich die Alternativen zu einer Anlage in den USA recht unattraktiv ausnehmen.
      Das BIP-Wachstum in Europa betrug in der ersten Jahreshälfte gerade einmal 0,6 Prozent
      ,
      und Japans Wirtschaft brach gar um 0,7 Prozent ein.
      Ein US-Wachstum von 2,1 Prozent im gleichen Zeitraum ist im Vergleich dazu verhältnismäßig attraktiv.

      Hinzu kommt, dass sich beim Wachstum die Kluft zwischen den USA und den übrigen großen Volkswirtschaften der Welt im Laufe des dritten Quartals mit fast hundertprozentiger Sicherheit vergrößert hat.

      Ebenso wichtig wie die Zuwachsrate des BIP ist die Tatsache, dass die Expansion auf Produktivitätsverbesserungen in den US-Unternehmen und nicht auf die Anstellung weiterer Arbeitskräfte zurückzuführen ist. Die Arbeitsstückkosten gingen in diesem Jahr bis zum zweiten Quartal gar um 2,2 Prozent zurück. Die Gewinne erhielten dadurch einen weiteren Schub.

      Im Gegensatz dazu fußt das Wachstum im Euro-Raum auf Zuwächsen in der Beschäftigung; bei der Produktivität hingegen wurde ein geringfügiges Negativergebnis erzielt. Die Arbeitsstückkosten stiegen dort bis zum ersten Quartal um 3,9 Prozent und schmälerten somit die Gewinne.

      Die US-Unternehmen gehen bei der Umstrukturierung wesentlich aggressiver vor als ihre europäischen Pendants. Solange die Produktivität im Euro-Raum nicht entscheidend anzieht, werden die US-Unternehmen unserer Meinung nach weiterhin mit einer Outperformance glänzen, und die Nettokapitalströme aus Europa in die USA werden anhalten.

      Ein wesentlicher Abzug von globalem Finanzkapital aus den USA würde derweil in anderen Regionen tief greifende Veränderungen voraussetzen. Ein US-Defizit von 520 Milliarden US-Dollar entspricht mehr als zehn Prozent der nicht amerikanischen Investitionsausgaben weltweit und ohne weiteres über 15 Prozent der nicht amerikanischen Investitionsausgaben der OECD-Länder. Fazit: Es wäre ein Investment-Boom außerhalb der USA in der Weltwirtschaft vonnöten, um einen Großteil des derweil in die USA fließenden Kapitals aufzufangen. Anzeichen, dass Europa, Japan oder die Schwellenländer bei einem Einbruch der USA aufblühen würden, gibt es indes nicht.
      (...)
      Kaum zu bestreiten ist, dass sich der US-Dollar langfristig abschwächen müsste, um den derzeitigen Nettoimport in dieser Größenordnung aufrechtzuerhalten. Ein schwächerer Dollar würde jedoch die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen erhöhen und damit das Leistungsbilanzdefizit und den Bedarf an ausländischem Kapital schmälern. Ein solcher Prozess dürfte allerdings unseres Erachtens gleichmäßig und über einen Zeitraum von vielen Jahren vonstatten gehen.

      Im derzeitigen Geschäftszyklus ist das Leistungsbilanzdefizit kein Grund zur Panik.

      Der Autor ist leitender internationaler Volkswirt für globales Wertpapier-Research bei Merrill Lynch.

      http://www.welt.de/daten/2002/10/06/1006fi360523.htx
      ---------------------------------------------------
      ZITAT:

      "Europas Lage ist dramatisch"
      IWF-Chef Horst Köhler fürchtet eine Vertrauenskrise in der Weltwirtschaft. Europa müsse jetzt handeln - Interview
      (...)
      Aber die Lage ist dramatisch. Vor allem die großen Länder - Deutschland, Frankreich und Italien - werden ihrer Verantwortung nicht gerecht. In den neunziger Jahren hat jeder von der starken Wachstumsdynamik der Amerikaner profitiert. Jetzt kommentiert man - zum Teil hämisch - das riesige Leistungsbilanzdefizit der USA. Die Europäer vergessen dabei, dass es nicht zuletzt auch die amerikanischen Konsumenten waren, die Europa bisher vor einer Rezession bewahrten. Ich kann die Wehleidigkeit der Europäer nicht mehr akzeptieren. Auf der einen Seite jammert man über die derzeitige Schwäche der USA, bekommt seine eigenen Strukturprobleme aber nicht in den Griff und erfindet alle möglichen Ausreden, um Wachstumsschwäche und Arbeitslosigkeit zu kaschieren. Die Europäer sind zusammen mit den Japanern gefordert, jetzt endlich aufzuwachen.

      WamS: Haben Sie den Kanzler schon angerufen und die Strukturreformen angemahnt?

      Köhler: Der IWF mahnt schon seit geraumer Zeit. Ich hoffe aber, dass die Koalitionsverhandlungen durch den Ernst der Lage bestimmt sind.

      WamS: Warum ist das politische System in Europa so resistent gegen die notwendigen Reformen?

      Köhler: Man wiegt sich zu sehr in der Illusion, man könnte über Parteiprogramme und Korporatismus die harte Wirklichkeit der wirtschaftlichen Knappheit und des heilsamen Wettbewerbs überspielen. Langfristige Strategien und Ehrlichkeit gegenüber dem Bürger und dem Wähler sind Mangelware. Ich bin sehr betrübt, weil Europa damit auch seine geistige Führungsrolle in der Welt vernachlässigt. Von der Agrarpolitik bis zur Arbeitsmarktpolitik wird nur noch verwaltet, und es werden unhaltbare Versprechungen gemacht, die über Milliardensubventionen und Protektionismus vor allem auch zu Lasten der wirklich Armen in der Welt gehen. Es fehlt an Führung für eine klare Wirtschaftspolitik für mehr Wirtschaftswachstum.
      (...)
      http://www.welt.de/daten/2002/10/06/1006wi360553.htx
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 02:12:07
      Beitrag Nr. 304 ()
      PS:
      Köhler weist in dem Interview auf das signifikant bessere Produktivitätsniveau der US-Ökonmie hin und auf Regionen - nämlich Osteuropa und Asien außer Japan - die stabil sind, kräftig wachsen und in Konkurrenz zum phlegmatischen, satten und dennoch anspruchsvollen EURO-Raum treten - vor allem treten werden.
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 07:52:36
      Beitrag Nr. 305 ()
      7. MK: Mittelfristig werden Aktien Renten wieder outperformen __________________________________________________________________


      Auf der diesjaehrigen Informationstagung der MUENCHNER KAPITAL-
      ANLAGE AG aeusserten sich namhafte Boersenexperten in einer Po-
      diumsdiskussion zuversichtlich, dass die Aktienmaerkte ab 2006
      wieder in eine moderate Wachstumsphase uebergehen und in den
      Folgejahren die Renditen von festverzinslichen Wertpapieren out-
      performen werden. Bis dahin muessten sich die Anleger allerdings
      auf eine Seitwaertsbewegung einstellen, die mit bis zu 20%-igen
      Schwankungen und ohne nennenswerte Aufwaertstrends verlaufen
      duerfte.

      Die Expertenrunde - Michael Keppler (Inhaber Keppler Asset Ma-
      nagement Inc., New York), Hans-Joerg Schreiweis (Leiter Kunden-
      handel/institutionelle Kundenberatung DZ Bank, Frankfurt), Dr.
      Friedhelm Busch (Boersenkorrespondent, n-tv), Juergen Vater
      (persoenlich haftender Gesellschafter Bankhaus Maffei & Co.,
      Muenchen) - unter der Leitung des TV- Journalisten Frank Leh-
      mann stuetzte sich bei ihrer Prognose auf die Bewertungen des
      aktuellen Boersenumfelds aus fundamentaler, charttechnischer
      und makrooekonomischer Sicht. An der 24. Jahrestagung der Muench-
      ner Fondsgesellschaft nahmen ueber 200 Finanzdienstleister aus
      dem In- und Ausland teil. Die Themen:


      Deutsche Aktien: Bewertung auf dem Niveau von 1987

      Michael Keppler, Inhaber der Keppler Asset Management Inc.,
      sieht gerade am deutschen Aktienmarkt ein enormes Nachholpoten-
      zial. "Das derzeitige Kurs-Buchwert-Verhaeltnis deutscher Unter-
      nehmenstitel liegt auf dem Niveau des Crash-Jahres 1987", er-
      klaerte der in New York ansaessige Vermoegensverwalter. Diese
      starke Unterbewertung biete guenstige Einstiegsmoeglichkeiten.
      Den Erfolg einer konsequenten Top-Value-Strategie demonstrierte
      Keppler am Beispiel der Aktie der US-amerikanischen Holding
      Berkshire Hathaway. Der Titel ist mit einem Anteil von ueber 9%
      eine der Top-Positionen im Fonds MK PANAMERIKA der MUENCHNER
      KAPITALANLAGE AG. "Berkshire Hathaway verzeichnete im Jahr 2000
      ein zwischenzeitliches Kurstief - und zwar genau an dem Tag,
      als die Nasdaq ihr Allzeit-Hoch feierte. Heute notiert die Aktie
      um gut 80% hoeher." Aus diesem Grund sollten deutsche Blue Chip
      Fonds wie der MK ALFAKAPITAL bei antizyklisch handelnden Anle-
      gern auf der Einkaufsliste stehen.


      Positive Signale aus den USA

      Oberstes Ziel von Politik und Wirtschaft, so die einhellige Mei-
      nung der Experten, muesse die Wiedergewinnung des Anlegerver-
      trauens sein, das durch die juengsten Bilanzskandale empfindlich
      gestoert sei. Die USA haetten mit dem Sarbanes-Oxley-Gesetz ei-
      nen wichtigen Schritt zur Bekaempfung von Bilanzmanipulationen
      unternommen. Europa muesse jetzt zuegig nachziehen. Insgesamt
      beurteilte das Podium die Entwicklung der US-Wirtschaft positiv.
      "Die amerikanische Wirtschaft laeuft gut - Gott sei Dank nicht
      zu gut", betonte der TV-Journalist Friedhelm Busch. Die Konjunk-
      tur in den USA befinde sich auf einem gesunden Wachstumspfad,
      ein "double dip" sei eher unwahrscheinlich. Die Gefahr einer
      Ueberhitzung und einer moeglichen Leitzinserhoehung als Folge
      sei damit relativ gering.
      Nach Schaetzungen duerfte die Niedrigzinspolitik der US-Noten-
      bank der Bevoelkerung insgesamt 300 Milliarden $ zusaetzliche
      Kaufkraft aus Hypothekenumschuldungen beschert haben.


      Rentenfonds: Unverzichtbarer Bestandteil der Asset Allokation

      Im Rahmen der zweitaegigen Veranstaltung praesentierten auch die
      Vertreter des MK Fondsmanagements aktuelle Trends und Entwick-
      lungen aus ihren Fachbereichen. In seinem Vortrag hob Peter
      Breuning, Leiter des MK Rentenfondsmanagements, die Bedeutung
      von festverzinslichen Wertpapieren fuer eine ausgewogene Depot-
      struktur hervor. Auch langfristig orientierte Anleger sollten
      vor dem aktuellen Boersenhintergrund einen - je nach individu-
      eller Risikoneigung - ausreichend hohen Anteil an Rentenfonds
      als Depotbeimischung halten. Die Produkte der MK seien im Wett-
      bewerb gut positioniert und erfuellten mit ihrem Spektrum von
      geldmarktnahen Fonds fuer den kurzfristig anfallenden Liquidi-
      taetsbedarf bis hin zu international anlegenden Rentenfonds un-
      terschiedlichste Anlegerbeduerfnisse.
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 07:53:56
      Beitrag Nr. 306 ()
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 14:48:39
      Beitrag Nr. 307 ()
      Um etwas für realität zu sorgen:laugh:

      Nonfarm Payrolls Fell in September



      http://www.haver.com/home.htm

      ****************************

      U.S. Light Vehicle Sales Down

      October 2, 2002

      By Tom Moeller




      · Unit sales of light vehicles fell more than expected last month as 0% financing plans failed to raise sales of domestics. Total vehicle sales fell 12.6% versus August and were down 1.1% YTD.

      · Sales of domestically built vehicles fell 16.3% m/m, the first decline in four months. Auto and light truck sales fell evenly. Lean auto inventory levels, which as of August were down by a third versus early last year, may have accounted for much of the decline.

      · Imported vehicle sales rose 5.7% vs. August following a like decline during that month. Auto sales rose 9.5% but truck sales fell for the second consecutive month.

      · Imports` share of the US light vehicle market surged to 20.6%, the highest level since January.

      http://www.haver.com/COMMENT/021002.htm#2
      ******************************

      syr:D
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 19:57:17
      Beitrag Nr. 308 ()
      Für die 1929er-Fetischisten:

      Interessant -
      der Anstieg von 50 auf 200 Punkte
      von 1932 bis 1936.

      Man vergleiche auch einmal den weit weniger spektakulären Rückgang des DOW seit 2000
      mit dem drastischen Rückgang des DOW seit 1929.
      Auch der Anstieg des DOW in den neunzigern war bei weitem nicht so spektakulär wie derjenige in den zwanzigern:
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 19:59:41
      Beitrag Nr. 309 ()
      PS: DOW ab 1996
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 23:14:00
      Beitrag Nr. 310 ()
      :laugh:

      Also, Nachhilfestunde:p.....

      So sieht der Dow der jüngeren Vergangenheit aus:


      So sieht der Nasdaq der jüngeren Vergangenheit aus:


      So sieht der `alte` Dow aus:



      Und so sieht der, vom wenig Chartkundigen fälschlicherweise zu einem sinnlosen Vergleich hingezogene, logarithmischer Dowchart aus:



      Die Aussage, Zitat, "Auch der Anstieg des DOW in den neunzigern war bei weitem nicht so spektakulär wie derjenige in den zwanzigern" ist falsch.

      Alles nur eine Frage der, gewollt oder nicht, falschen Vergleichsgrössen.

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 23:16:25
      Beitrag Nr. 311 ()
      Ok, Der Dow ist natürlich nicht Merill Lynch. Der Student hat Anrecht auf guten Untericht:



      Nur damit die Grössen klar sind:p....

      syr:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 00:48:39
      Beitrag Nr. 312 ()
      Nach 1929 ff. nun wieder in die Gegenwart
      und die nahe Zukunft,
      die sich zumindest für die US-Ökonomie gar nicht so schlecht darstellt (vgl. #303 und #305).

      Die bösen Amis werden uns wohl wieder mal davon laufen:
      ------------------------------------------------------------------------------------------

      Fosler: US-Konjunktur ist in besserem Zustand als angenommen

      New York (vwd) - Der US-Wirtschaft geht es besser als weithin angenommen, glaubt Gail Fosler, Chefvolkswirtin und Vize-Präsidentin des Wirtschaftsforschungsinstituts "Conference Board".

      Sie sagte der Zeitung "Die Welt" (Montagausgabe), die Stimmung der Konsumenten in den USA sei besser, als "man es erwarten würde". Sie spiegele ein Level wieder, das für ein bescheidenes Wachstum der Wirtschaft üblich sei. Die USA werden im kommenden Jahr sogar wieder die Zinsen erhöhen, ist sie sich sicher.

      Ihr Institut rechne mit vier Prozent Wachstum in den USA im kommenden Jahr.

      In diesem Jahr gebe es einen Anstieg von 2,5 Prozent.

      "In den nächsten sechs Monaten wird es also eine eher typische Phase der konjunkturellen Erholung geben
      ", sagte Fosler. Auch sei das Verbrauchervertrauen nicht so stark beschädigt, wie oft zu hören und lesen sei. Die derzeitige Lage bezeichnet die Volkswirtin als ein "Hang zur Panik in Zeiten einer traditionellen Mania". Als Problem für die Wirtschaft sieht sie vielmehr den Liquiditätsengpass. Anleger, die Geld an der Börse verloren haben, schichten ihr Vermögen auf Sparbücher oder in festverzinsliche Papiere um.

      Im Gegensatz zu den meisten Experten macht sich Fosler für eine Anhebung der Leitzinsen stark. Die Zinserhöhung auf bis zu 2,5 Prozent käme im Einklang mit der erstarkenden Konjunktur in der ersten Jahreshälfte. Für Europa erwartet sie dagegen noch weiter sinkende Zinsen. Für den Euro sei die deutsche Wirtschaft ein großes Problem, so Fosler.

      Ihr Institut sehe in naher Zukunft auch keine Besserung der Wirtschaftslage in Deutschland.

      vwd/11/6.10.02

      Das Conference Board ist ein privates, banken-unabhängiges US-Wirtschaftsforschungsinstitut -
      zuständig etwa für die Ermittlung des
      - (US) Consumer Confidence und des
      - (US) Leading Index.
      http://www.conference-board.org/
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 01:36:40
      Beitrag Nr. 313 ()
      ZU #312:
      ---------------------------
      "US-Notenbank wird bald die Zinsen erhöhen"

      Gail Fosler, Chefvolkswirtin des "Conference Board", hält den Zustand der US-Wirtschaft für besser als viele glauben - Interview

      Die Zinsen in den USA werden schon bald wieder erhöht, das Land von einem anhaltenden Aufschwung erfasst und der Dollar steigen. Dies glaubt Gail Fosler (54), Chefvolkswirtin und Vize-Präsidentin des "Conference Board", dem größten privaten Instituts für Wirtschaftsforschung der Welt mit Sitz in New York.

      Die derzeitige Vertrauenskrise in den USA bezeichnet die Ökonomin - die mehrmals zum besten Chefvolkswirten des Jahres gewählt wurde -
      als "Panik in Zeiten einer traditionellen Mania
      ".

      DIE WELT: Ihr Institut misst das Vertrauen der US-Verbraucher. Wie steht es derzeit um die Stimmung der Konsumenten?

      Gail Fosler: Die Stimmung ist besser als man das erwarten würde, aber nicht so gut, wie wir es wünschen. Das Vertrauen ist im Vergleich zum Frühjahr 2002 wieder zurückgegangen, unser Index liegt aber 13 Punkte über dem Tiefpunkt während der Rezession. Wir haben aber ein Level erreicht, das bei einem bescheidenem Wachstum der Wirtschaft üblich ist.

      DIE WELT: Die Börse ist im Keller, das Vertrauen in der Krise, ein Krieg gegen den Irak droht. Weshalb sollte der Verbraucher eigentlich optimistisch sein?

      Fosler: Wenn wir das Vertrauen messen, fragen wir die Verbraucher nicht: Wie fühlen Sie sich? Diese Antwort wäre nicht messbar. Wir fragen nach ihrer Ansicht in Bezug auf das Geschäftsklima, den Jobmarkt, die Finanzlage, ihre Zukunftserwartung.
      Und die allgemeine Situation sieht so aus,
      dass die Wirtschaft wächst,
      und die Arbeitslosenquote historisch gesehen immer noch gering ist.
      Der Verbraucher hat den Rückgang an der Börse zwar registriert, dennoch ist die Erwartungshaltung der Amerikaner im vergangenen Monat gestiegen
      .

      DIE WELT: Das derzeitige Vertrauen ist aber offenbar immer noch in der Krise, die Börse steht auf einem Vier-Jahres-Tief...

      Fosler: Ich würde die derzeitige Lage lieber als ein "Hang zur Panik in Zeiten einer traditionellen Mania" beschreiben. Was wir zurzeit erleben, ist nicht ein Fehlen des Vertrauens. Die USA erleben einen sehr langsamen Anstieg der Konjunktur, so wie Anfang der 90er Jahre, und einen Liquiditätsengpass - und zwar hier und in Übersee. Anleger, die Verluste erlebt haben, schichten ihr Geld um, legen es lieber auf Sparbüchern oder in festverzinsliche Papiere an.

      DIE WELT: Das Gerede vom "double dip", dem erneuten Rückfall in die Rezession, hat nachgelassen; wie lauten Ihre Vorhersagen?

      Fosler: Das Conference Board geht für das kommende Jahr von einem Wert von vier Prozent aus, in diesem Jahr rechnen wir mit einem Jahreswachstum von 2,5 Prozent. Das Wachstum im vierten Quartal dieses Jahres wird unserer Ansicht 3,5 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres liegen. In den nächsten sechs Monaten wird es also eine eher typische Phase der konjunkturellen Erholung geben.

      DIE WELT: Bleibt es beim Wachstum ohne neue Jobs? Der "Help-Wanted-Index" des Conference Board zeigt sogar nach unten.

      Fosler: Dieser Index misst die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt bei Beginn eines wirtschaftlichen Aufschwungs nur mit einiger Verzögerung. Zuerst nimmt die allgemeine Beschäftigung zu, erst dann müssen die Stellen in Anzeigen angeboten werden. Das heißt: Erst ein Jahr nachdem die Erholung eingesetzt hat, geht auch der Index nach oben.

      DIE WELT: Wie lautet die größte Bedrohung für mehr Wachstum in den USA?

      Fosler: Das größte Risiko sind die Auswirkungen, die die Lage auf den Finanzmärkten auf die Industrie haben könnte. Alle blicken derzeit auf den Konsumbereich. Aber ich glaube der Rückgang auf den Märkten ist ebenso bedrohend: Die Unternehmen werden sehr zögerlich bei ihren Investitionen bleiben, vor allem langfristig gesehen. Der Zeitpunkt für Investitionen der Industrie wird dadurch immer weiter nach hinten verschoben. Das wiederum verstärkt den Druck, der auf dem Verbraucher lastet.

      DIE WELT: Der Euro und der Dollar liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wo sehen Sie den langfristigen Trend?

      Fosler: Das Ende der Stärke des Dollar ist noch nicht erreicht. Die Währung wird mindestens noch eine Phase signifikanter Stärke erleben. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Wachstumsraten, wobei Europa noch langsamer als die USA wachsen wird. Eines der großen Probleme für den Euro ist die Schwäche der deutschen Wirtschaft. Unserer "Coincidence-Index" - der die derzeitige Lage widerspiegelt - zeigt keinerlei Verbesserung in der deutschen Wirtschaft. Die Europäische Zentralbank könnte sich deshalb in der Position sehen, die Zinsen zu senken, während die amerikanische Federal Reserve in der ersten Hälfte des kommenden Jahres die Zinsen wieder erhöhen wird.

      DIE WELT: Die US-Zinspolitik wird selbst innerhalb der Fed heftig diskutiert; einige Mitglieder fordern öffentlich eine Senkung. Doch kaum einer spricht von höheren Zinsen, wie Sie dies jetzt tun...

      Fosler: Einige dieser jüngsten Bemerkungen sind wirklich rückwärts gerichtet. Vor dem Hintergrund, wo die Zinsen jetzt stehen und wohin sich die Konjunktur meiner Ansicht nach bewegen wird, ist eine Erhöhung der Zinsen ein zu erwartender Schritt. Die Zentralbank dürfte die Federal Funds Rate im kommenden Jahr auf 2,25 bis 2,5 Prozent erhöhen.

      DIE WELT: In jüngster Zeit gab es eine Reihe von Skandalen in den USA, was muss geändert werden?

      Fosler: Die Wachsamkeit der Aufsichtsräte, über das, was in einem Unternehmen vor sich geht, muss erhöht werden. Das Conference Board hat gerade ein paar Vorschlage unterbreitet, die unter anderem auch eine Veränderung der Bezahlung der Managements beinhalten; dabei geht es etwa um die Verknüpfung von Kompensation und Leistung, um eine Neuregelung bei der Vergütung per Aktienoptionen und um ein Komitee, das die Bezahlung des Managements überwacht.

      DIE WELT: Sie schreiben, die Bedeutung der USA in der Weltwirtschaft habe trotz des Aufstiegs Asiens zugenommen. Warum?

      Fosler: Es gibt derzeit eine große Umwälzung: weg von traditionellen Wachstumsregionen wie Europa und Japan, hin zu Staaten in Asien mit China im Zentrum. Und Asien ist letztlich eine Dollar-basierte Welt, Europa ist dort unterrepräsentiert. Firmen, die in Asien zu tun haben, brauchen Geld. Und hier hat der Dollar ein besonderes Gewicht.

      DIE WELT: In Deutschland seien Reformen nötig, heißt es in den USA ständig. Welche Reformen - außer dem Arbeitsmarkt - sind noch gemeint?

      Fosler: Die Steuern müssen gesenkt werden, vor allem die Abgaben auf Investitionen. Zudem gibt es eine Reihe regulatorischer Hindernisse - etwa beim Lizenzieren oder dem Finanzieren von Geschäften.
      Frankreich hat einige gute Ansätze gemacht: die Sozialabgaben gesenkt, das Rentensystem überarbeitet, die Kosten für das Gesundheitswesen reduziert, die Restriktionen bei Entlassungen gelockert - und die Steuern gesenkt.
      Dies müsste für Deutschland eigentlich eine große Herausforderung sein, weil sich beide Länder bislang oft in die gleiche Richtung bewegt haben.

      DIE WELT: Trauen Sie sich eine Voraussage für die Börse?

      Fosler: Nein.

      DIE WELT: Warum nicht?

      Fosler: Das derzeitige Preis-Gewinn-Verhältnis ist auf dem Stand der 70er Jahre. Aktienpreise sind derzeit tief, aber es gibt noch immer eine Menge an Risiken da draußen - zum Beispiel der mögliche Krieg gegen den Irak. Deshalb ist es schwierig zu sagen, wie es weitergeht. Derzeit schwebt dieser pathologische Pessimismus über dem Markt; und es wird eine Weile dauern, bis dies vorüber ist.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 08:27:18
      Beitrag Nr. 314 ()
      http://www.welt.de/daten/2002/10/07/1007un360788.htx
      07.10.2002

      Die Stahlbranche hat die Krise überwunden
      Experten rechnen mit stärkerem Konsolidierungsdruck. Internationaler Industriekongress in Rom
      Von Marco Dalan
      Düsseldorf - In der Stahlbranche herrscht wieder Optimismus: Die Nachfrage hat sich verbessert, Überkapazitäten sind abgebaut, die Konzerne können inzwischen wieder höhere Preise verlangen. Über die Zukunft der Branche debattieren noch bis zum Mittwoch mehr als 300 Vorstandsvorsitzende internationaler Stahlkonzerne bei einem Kongress in Rom. Der ursprünglich für das vergangene Jahr in Seoul geplante Kongress wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September kurzfristig abgesagt.

      Die Voraussetzungen vor dem Stahlkongress sind günstig. Trotz der US-Schutzzölle auf Importe scheint die Krise bei den Stahlkochern vorbei zu sein. Zumal die europäischen Stahlproduzenten zahlreiche Sondergenehmigungen für ihre Ausfuhren durchsetzen konnten und die EU im Gegenzug auf Handelsbeschränkungen für US-Produkte verzichtete. Noch im vergangenen Jahr steckte die Branche tief in der Krise. Überkapazitäten belasteten die Stahlindustrie, die Produkte wurden angesichts der dramatisch gesunkenen Preise regelrecht verramscht. Der Trend hat sich mittlerweile komplett gedreht. Thyssen-Krupp, Salzgitter, Arcelor oder der britisch-niederländische Konzern Corus haben Preiserhöhungen angekündigt und sind sich auch sicher, diese durchsetzen zu können.

      Die Stahlkonzerne sehen zuversichtlich in die Zukunft. So habe sich die Nachfrageerholung auf dem internationalen Stahlmarkt positiv auf dem Stahlbereich der Thyssen-Krupp AG im dritten Quartal ausgewirkt. Auch bei Arcelor, dem größten Stahlkonzern der Welt, machte sich im ersten Halbjahr ein Anziehen der Stahlkonjunktur bemerkbar. Nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf erhöhten sich die Auftragseingänge im zweiten Quartal dieses Jahres gegenüber dem ersten Quartal um 1,8 Prozent. Der Auftragsbestand lag Ende Juli um 5,1 Prozent über dem Bestand von Ende März. Im Jahr 2001 erwirtschaftete die deutsche Stahlindustrie einen Umsatz von rund 29 Mrd. Euro. Davon ein Drittel im Ausland. Die 101 300 Beschäftigten der Branche produzierten im vergangenen Jahr 44,80 Mrd. Tonnen Rohstahl. Wenn sich allerdings die pessimistischsten Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum als richtig erweisen sollten, dann könnte nach Angaben von Branchenbeobachtern die Rohstahlproduktion in Deutschland auf 42 Mio. Tonnen pro Jahr sinken. Das wiederum würde sich auf die Zahl der Arbeitsplätze negativ auswirken.

      Die Erholung der Branche ist nach Ansicht von Experten zugleich aber auch der Beginn einer neuen Konsolidierungsrunde. Nach den Zusammenschlüssen von Thyssen und Krupp, von British Steel und dem niederländischen Konzern Hoogovens zu Corus sowie der Fusion von Usinor (Frankreich), Arbed (Luxemburg) und Aceralia (Spanien) zu Arcelor ist es für viele Beobachter nur eine Frage der Zeit bis die nächsten Unternehmen fusionieren. Vor allem in den USA, wo zahlreiche Unternehmen mit veralteten Anlagen und hohen Pensionsbelastungen zu klein und kaum konkurrenzfähig sind, dürfte es zu Firmenfusionen nach dem Vorbild von Areclor kommen.

      Ein zentrales Thema des Kongresses in Rom sind neben der allgemeinen Entwicklung der Branche auch die des Marktes in Zentral- und Osteuropa sowie neue Anwendungsmöglichkeiten für Stahl und die Reduzierung von Emissionen bei der Produktion von Stahl. Diskutiert wird zudem der scheinbar unaufhaltbare Aufstieg Chinas zum größten Stahlproduzenten der Welt. Schon in diesem Jahr wird das China sich an die Spitze setzen - mit einer Produktion von rund 170 Mio. Tonnen. Das ist mehr als in Westeuropa oder im Nafta-Raum insgesamt hergestellt wird.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 11:01:22
      Beitrag Nr. 315 ()
      und weiter in der Reihe:p.....

      Die tieferen Gründe der Wirtschaftskrise

      Wahn und Wirklichkeit der US-Wirtschaft

      Es gab eine Zeit, als die Volkswirtschafter die Aufgabe hatten, nachzudenken. Dabei gilt es zu bedenken, dass die alte Generation wenig statistische Angaben zur Verfügung hatte, und schon das zwang zum Denken. Besonders unter amerikanischem Einfluss hat die Statistik so sehr um sich gegriffen und ist so überwältigend geworden, dass das Denken vollkommen aufgehört hat.
      Das intellektuelle Niveau in der ökonomischen Diskussion ist heute das niedrigste seit zweihundert Jahren (vor etwas über zweihundert Jahren erschien Adam Smith mit seinem Werk «Wealth of Nations»). Die Amerikaner haben schon in den zwanziger Jahren die Theorie aufgegeben. Es gibt nicht einen grossen amerikanischen Nationalökonomen; es gibt jede Menge Nationalökonomen aus England, aus Schweden, aus Österreich ­ aber nicht einen aus Amerika.

      Zaubereien mit Statistik

      Nach herrschender Meinung hat die amerikanische Wirtschaft in den vergangenen Jahren eine grosse Renaissance erlebt, die Wunder der Produktivität und der Gewinne vollbracht hat. Beobachtungen zeigten aber, dass die Wunder im Grunde nur in der Statistik, nicht aber in der Wirtschaft stattgefunden haben.
      Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Gewinnentwicklung der letzten Jahre ist die mieseste der gesamten Nachkriegszeit. Dabei stellt sich die Frage, wie das möglich ist. In die Schlagzeilen kommen in der Regel die Berichte der Unternehmen. Und diese Berichte sind in einem Masse frisiert, dass sie keinerlei Beziehung zur Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkt, wo die Unternehmen sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen. Dies sind errechnete Gewinne, bei denen jede beliebige Kostenart weggelassen wird. Vor allem werden Zinskosten und Abschreibungen ausgegliedert, weil sie nicht die organische Entwicklung widerspiegeln würden. Der Vodafone-Konzern machte neulich Schlagzeilen: «Gewinnanstieg 40 Prozent». Das war aber nur der «EBITDA-Gewinn», also die Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne Abschreibungen, ohne Amortisationen.
      Warum suchen die amerikanischen Unternehmen ständig Akquisitionen? Ihr Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen, die dann dem eigenen Gewinn zugeschlagen werden. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird extrapoliert, was zu wunderschönen Gewinnkurven und zur Bewunderung der ungeheuren Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft führt. Störend ist, dass an diesem Vorgehen keine Kritik geäussert wird.
      Im weiteren ist die amtliche Sozialprodukt- und Einkommensstatistik zu beachten. Im monatlichen Rhythmus werden, aufgeteilt nach zwanzig Branchen, ausführliche Zahlen veröffentlicht, nach denen sich die Fachleute richten. Tatsache ist, dass die amerikanischen Gewinne in der Rezession von 1990 bis 1994 scharf angestiegen sind. Mehr als die Hälfte dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66 Prozent resultierte aus Zinssenkungen. Der Rest ergab sich aus sinkenden Abschreibungen, die entstanden, weil die amerikanische Wirtschaft Ende der achtziger Jahre aufgehört hatte zu investieren. Bewirkt wurden sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen und explodierende Gewinne, allerdings hörte der Gewinnanstieg bereits 1994 auf.

      Miese Gewinnentwicklung

      Bis zum Jahr 2000 stiegen die Gewinne gemäss amtlichen Angaben nur noch um 22 Prozent. Das heisst, dass die Amerikaner in den fünf, sechs Jahren zuvor, also während einer «Hochkonjunktur», die mieseste Gewinnentwicklung aller Zeiten auswiesen. In den Jahren 1998/99 gab es eine leichte Besserung. Aber seit dem dritten Quartal vergangenen Jahres erleben wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten ­ im übrigen auch bei den Gewinnen, welche von den Unternehmen veröffentlicht werden. Denn diese Unternehmen bildeten in der Vergangenheit aus ihren Akquisitionen gewaltige Aktivposten in Form von «Goodwill». Alle neu erworbenen Anlagen wurden zu überhöhten Preisen aufgekauft. Diese Beträge wurden in der Bilanz untergebracht, indem man sie auf der Aktivseite als immer grössere «Goodwill»-Posten einsetzte.
      Da die Gewinne jetzt aber verschwinden, muss der «Goodwill» abgeschrieben werden. So hat der Nortel-Konzern 49 Milliarden Dollar «Goodwill» abgeschrieben, andere Unternehmen Beträge von zehn und mehr Milliarden Dollar. Wer sich um die Wahrheit bemüht, erhält Kenntnis von diesen fast unglaublichen Zahlen ­ nur bemüht sich kaum jemand um diese Wahrheit. Produktivitäts- und Gewinnwunder sind in unseren Vorstellungen eng miteinander verkoppelt. Das eine Wunder fand so wenig statt wie das andere. Als erstes fiel auf, dass immer die Rede war von Zahlen über einen gewaltigen Investitionsboom. In den letzten Jahren lag die Investitionsquote der Amerikaner bei 35 Prozent der Wachstumsrate. Auf der anderen Seite verzeichnete man keine Ersparnisbildung, viel eher dominierte die zusammenbrechende Ersparnisbildung. Für den Fachmann ist es ein Unding, gleichzeitig einen Investitionsboom und zusammenbrechende Ersparnisse vorzuweisen. Denn Investitionen sind nur möglich, wenn andere sparen und dadurch die Ressourcen für Investitionen freigeben. An diesem Widerspruch nahm niemand Anstoss, weil theoretisches Denken völlig abhanden gekommen ist.
      Als nächstes fallen die Computer-Investitionen auf. Oft wird argumentiert, gewaltige Computer-Investitionen würden Produktivität bewirken. Die nominale Statistik für die Jahre 1997 bis 2000 wies Computer-Investitionen von amerikanischen Firmen im Betrag von 34 Milliarden Dollar aus. Das ist gar nichts für eine Volkswirtschaft mit einem BIP von 10000 Milliarden Dollar. In der Realrechnung sind allerdings nicht 34, sondern 214 Milliarden Dollar aufgeführt. Im Klartext heisst das, dass in der Realrechnung aus einem für Computer ausgegebenen Dollar fast deren sieben wurden. Wie ist das möglich?

      Statistischer Investitionsboom

      Die Amerikaner haben in den achtziger Jahren beschlossen, bei der Berechnung der Investitionsrate den Faktor «Qualitätsverbesserungen» immer stärker zu berücksichtigen. Bezüglich der Computer war dies seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion hinsichtlich der Computer-Leistungen. Und mit der Computer-Leistung explodierte die Berechnung der Investitions- und Produktionszahlen für Computer: Sie versiebenfachte sich. Aus 34 Milliarden wurden in der Statistik 214 Milliarden.:laugh: Diese 214 Milliarden machten 20 Prozent des realen Sozialprodukt-Wachstums aus ­ ein fetter Posten.
      Der zweite Schlag erfolgte vor zwei, drei Jahren. Da beschlossen die amerikanischen Statistiker, Software-Ausgaben seien eigentlich nicht Kosten, sondern Investitionsausgaben. Daraus resultierten weitere 70 Milliarden für die Sozialproduktrechnung. Dabei ist zu bedenken: Kosten gehen nicht ins Sozialprodukt; fürs Sozialprodukt werden nur Endausgaben erfasst. Aber als Investitionsausgaben gehen sie ins Sozialprodukt. Insgesamt ergab sich aus dieser Praxis inklusive Kapitalisierung der Software ­ auf dem Papier ­ ein Investitionsboom von 25 Prozent ­ ein volles Prozent des Sozialprodukts. Im Jahre 1995 empfahl zusätzlich eine Kommission, bei der Berechnung der Inflationsraten etwaige Qualitätsverbesserungen stärker zu berücksichtigen. Das ergab komplizierte Veränderungen. Insbesondere wurden die Mieten plötzlich viel niedriger. Auf diese Weise wurde das Sozialprodukt um weitere 0,8 Prozent erweitert.
      Die gesamthafte Beurteilung der Vorgänge lässt den Schluss zu, dass der ganze Investitionsboom nicht wirklich, sondern nur in Form statistischer Veränderungen stattgefunden hat.

      Unechter Produktivitätszuwachs


      Tatsächlich bauen Amerikaner keine Fabriken mehr. Der Investitionsboom fand nur auf dem beschriebenen Weg in der Statistik statt. Was aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen Investitionsstruktur geführt hat. Kurzfristig wird immer weniger investiert, langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am Anfang das Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die Abschreibungen, und die schiessen immer schneller in die Höhe, je länger dieser Prozess dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen in Amerika die Investitionen überholt haben. Das amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten drei Jahren um 14 Prozent gestiegen, aber die Abschreibungen sind um 34 Prozent gestiegen. Das heisst, Amerika ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine Abschreibungen zu verdienen. Das bringt in der Statistik auch noch Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf hinausläuft, alte Maschinen zu ersetzen.
      Was nun die Gewinne betrifft: Die Kapitalisierung der Software dagegen ging voll und ganz in die Gewinne. Denn plötzlich werden Kosten weggenommen und als Investitionsausgaben aktiviert. Das hat die Gewinne erhöht. Bemerkenswert ist, dass die Gewinnentwicklung trotz dieser Verschönerung einfach katastrophal ist.
      Insofern stellt sich die Frage: Wieso verlaufen die Gewinne so schlecht? Eine einfache Antwort ist: Das Produktivitätswunder hat nie stattgefunden. Es hat nur in der Statistik stattgefunden, nicht in der Wirtschaft. Es gab statistischen Zuwachs, aber keinen echten Produktivitätszuwachs für die Unternehmen.
      Prosperität kommt nicht von Produktivitätswundern, sie kommt vom Sparen und vom Investieren. Die industrielle Prosperität hatte ihren Grund darin, dass man riesige Fabriken bauen musste, wo die gewünschten Maschinen hergestellt werden. Prosperität kommt also vom Investieren, und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn ich zusätzlich Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die Prosperität kommt von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der Fabriken und dem Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen entstehen lässt.
      In meinen Augen ist die Shareholder-Value-Kultur die schlimmste Misskultur, die es je im wirtschaftlichen Denken gegeben hat. Akquisitionen und Mergers sind doch kein Ersatz für Kapitalbildung und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse Akquisitionen betrieben, um nicht investieren zu müssen. Ich sage immer: «Restructuring» und «Downsizing» und all diese schönen Worte sind bloss Synonyme für «Nichtinvestieren». Genau aus diesem Grunde fehlt es in den USA an Kapitalbildung. In einem Land, wo nicht gespart wird, kann es ja auch keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.

      Zusammenbruch der Gewinne

      Wenn Sie heute die Nasdaq-Unternehmen betrachten und all ihre Abschreibungen berücksichtigen, dann haben diese Unternehmen seit 1995 keinen Pfennig verdient.
      Sie sind alle in den roten Zahlen. Das erzielten Scheingewinne in der Vergangenheit, die sie grossenteils aus dem Aktienmarkt geholt haben. Sie haben ihre Gewinne im Aktienmarkt gemacht, haben andere Unternehmen gekauft und die Gewinne aufeinandergetürmt. Das waren aber alles Papiergewinne, Scheingewinne, keine Gewinne aus Produktion und Produktivität. Es war alles Betrug.
      Und insofern sehe ich das Problem in der Technik. Die Amerikaner haben geglaubt, das muss doch eine wunderbare Technik sein, für die man so wenig tun muss. Da kann man fünfzig Prozent mehr produzieren, von heute auf morgen, und dann sind wir alle reiche Leute. Wir haben geglaubt, dass diese Technologie besonders gut sein muss, weil sie so wenig kostet. Aber das ist der Grund, warum sie auch keinen Gewinn bringt. Gewinne können nur über Ausgaben entstehen. Ich sage immer: Die Hauptgewinnquelle sind kapitalisierte Ausgaben. Und wenn ich keine kapitalisierten Ausgaben habe, kann ich keine Gewinne machen.
      Die Gewinne sagen mir, wohin die Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan University über die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie die Amerikaner glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der Unternehmen sind entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.
      Es wäre an der Zeit, einmal darüber nachzudenken, wie es zur die Gegenwart beherrschenden scharfen Konjunkturabschwächung kommen konnte, während die Kredite und die Geldmengen in unvermindertem Tempo weitergeflossen sind. Wie ist das möglich?
      Ich will Ihnen sagen, warum: durch den Zusammenbruch der Gewinne. Das ist die einzige plausible Erklärung. In Amerika fehlt kein bisschen Geldmenge, kein bisschen Kredit. Früher, also in den normalen Zeiten, kam auf einen Dollar Wachstum des Sozialprodukts 1,6 Dollar Kreditausweitung. Wir waren schon in den Jahren 1998/99 bei vier, fünf Dollar Kreditausweitung pro Dollar zusätzlichem Sozialprodukt. Heute sind wir bei Milliarden Dollar für nichts. Für mich lautet die ganze Frage daher nicht: Wie können wir die Kredite ankurbeln? Wohin wollen sie denn noch mit den Krediten? Wir sind heute bei tausend Milliarden. Wollen sie morgen auf 1500 Milliarden gehen?

      Wirtschaftlicher Niedergang

      Der Punkt ist: Die Kredite gehen nicht in die Wirtschaft. Und sie gehen nicht vom Unternehmen in die Wirtschaft, weil die Unternehmen nichts mehr verdienen. Deswegen sehe ich keine Besserung in dieser Beziehung. Der einzige, der bis jetzt noch immer mehr gepumpt hat und die Konjunktur noch einigermassen hochgehalten hat, war der Konsument. Und die Amerikaner sind ganz stolz darauf, dass der Konsument sein Haus immer mehr bis zum Schornstein verschuldet. In Amerika ruft man seine Bank an und sagt: Der Wert meines Hauses ist wieder um zehn Prozent gestiegen, ich möchte meine Hypothek um zehn Prozent erhöhen. Drei Tage später haben Sie 30000 Dollar auf dem Konto. So einfach geht das. Abertausende von Amerikanern haben das in den letzten Wochen und Monaten gemacht.
      Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, dass die Konsumenten ihre Ausgaben nur steigern können, indem sie ihr Haus beleihen? Das ist doch Schwachsinn! Wenn Sie sich die Statistik ansehen, dann stellen Sie fest, dass der amerikanische Konsument seit zwanzig bis dreissig Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus ausweist. Ich habe noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf waren, wenn die Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie sie erhöhen können. Und das steigt und steigt und steigt.
      Für mich ist das nun beim besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist das Gegenteil. Greenspan ist im Kongress gefragt worden: «Sagen Sie mal, ist das nicht problematisch, steigende Häuserpreise, steigende Hypotheken?» Und da sagt Greenspan: «Och, solange die Häuserpreise weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das Eigenkapital.» Der fand gar nichts dabei. Man muss sich das vorstellen: Die Häuserpreise erlauben steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die Konjunktur retten.
      Ich gehöre zu denjenigen, die sagen: «Die Leute, die uns das eingebrockt haben, sind nicht in der Lage, uns da wieder herauszubringen.» Sehen Sie sich Japan an. Da wird immer gesagt, die Japaner weigerten sich, zu restrukturieren. Das Problem Japan besteht darin: Die haben sich in den Bubble-Jahren ihre Investitionsdynamik zerstört. Endgültig zerstört.
      Die Amerikaner und die Angelsachsen sparen überhaupt nicht, investieren auch nicht, aber sie haben Kreditsysteme, die bis zum Exzess darauf eingerichtet sind, Konsumkredit zu finanzieren. Die amerikanischen Banken schicken jedes Jahr in Milliardensummen Kreditkarten aus. Jeder Amerikaner bekommt jedes Jahr mindestens fünfzig Kreditkarten. Und jede Kreditkarte hat eine Kreditlinie.
      Die Besonderheit Amerikas besteht also darin, dass es ein Kreditsystem hat, das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, dass sie immer weniger sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Die alten Ökonomen nannten diesen Prozess Kapitalkonsum. Und das führt zwangsläufig zum wirtschaftlichen Niedergang.

      Dr. Kurt Richebächer


      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 13:21:01
      Beitrag Nr. 316 ()
      Die US-Wirtschaft zieht an:, September 16, 2002

      Monthly indicators continue to show increases in economic activity. Employment grew from May through August 2002 after a steady decline from March 2001 through April 2002. Real personal income has generally been growing since October 2001, although it declined in July. These and other signs indicate that the decline in activity that began last year may have come to an end. The NBER`s Business Cycle Dating Committee will determine the date of a trough (= Tal) in activity when it concludes that a hypothetical subsequent downturn would be a separate recession, not a continuation of the past one.
      (...)

      http://www.nber.org/cycles/recessions.html
      Das NBER (National Bureau of Economic Research)
      ist in den USA zuständig für die Festlegungen des Endes und des Beginns von US-Rezessionen.
      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      http://www.markt-daten.de/themen/2002.8.zyklen.htm
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 13:29:12
      Beitrag Nr. 317 ()
      Story: CH/Ernst&Young rechnet mit 12-18 Monaten bis zur Trendwende in der Wirtschaft

      BERN (AFX-CH) - Eine schnelle Erholung der Wirtschaft ist nicht in Sicht.
      Zwei Exponenten der Wirschaftsprüfungs- und Beratungsfirma Ernst & Young rechnen
      mit 12 bis 18 Monaten, bis die Trendwende nach oben kommt.

      Momentan erlebe die Wirtschaft die Korrektur einer übertriebenen Entwicklung
      in den 90-er Jahren, sagte Marcel Maglock, Chef von Ernst & Young, in einem
      Interview mit der «Mittellandzeitung» und «Le Temps» heute.

      Laut Verwaltungsratspräsident Peter Athanas herrschte im vergangenen
      Jahrzehnt in der Wirtschaft der «kollektive Wahnsinn».
      Die Strategien vieler
      Unternehmen seien darauf angelegt gewesen, dass es immer aufwärts gehe. Ein
      Zeichen von übertriebenem Zukunftsglauben,
      sagte Athanas.

      In gewissen Branchen bestehe nun eine grosser Bereinigungsbedarf, erklärte
      Athanas. Bei den Banken sei die Restrukturierung in vollem Gang. Die
      Versicherungen stünden ebenfalls vor grossen Veränderungen. In der
      Telekombranche dagegen sei die Bereinigung zumindest in der Schweiz praktisch
      schon vollzogen.

      Wenn die Börse krache, könne der Staat die Probleme nicht lösen, sagte
      Maglock. Er solle sich darauf beschränken, gute Rahmenbedigungen zu schaffen und
      dort einzugreifen, wo die Selbstregulierung offensichtlich nicht funktioniere.

      Schnell werde es nicht wieder aufwärts gehen. «Solange die Börse, ein
      Vertrauensbarometer, derart unstabil ist, werden wir auch volkswirtschaftlich
      keine grossen Sprünge machen», sagte Athanas.

      Aber die Schweiz sei konkurrenzfähig, ist Athanas überzeugt. Dass viele
      Unternehmen mit Problemen zu kämpfen hätten, sei weniger auf die Kosten als
      vielmehr auf falsche Strategien zurückzuführen.


      sda/bs


      Einige befinden sich noch heute im Wahn:p........

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 09:08:41
      Beitrag Nr. 318 ()
      Zitat von den Anfängen dieses threads.



      #12 von paule2 21.10.01 15:40:10 Beitrag Nr.: 4.685.902 4685902

      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben


      @nasdaq 10.000,
      dein Optimismus in allen Ehren. Irgendwann hast du sicher mal recht.
      Wenn man mal ein Jahr zurückgeht und sich die Kommentare dieser Experten in Erinnerung ruft, dann müßten wir längst schon wieder blühende Landschaften haben.

      Auch wenn die Wirtschaft wieder anspringt, ist der S&P 500 immer noch viel zu teuer, worauf auch die immer lustiger werdenden Unternehmensmeldungen hindeuten.

      Wann kommt das offizielle Pro-Forma-Kleinanlegerverarschungs-EPS?

      :D

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 08:36:56
      Beitrag Nr. 319 ()
      Aussenhandel mit den USA im Juli 2002 geringer als im Vorjahr
      09.10.2002 (08:11)

      WIESBADEN - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten im Juli 2002 im Vorjahresvergleich um 9,7 % auf 5,7 Mrd. Euro gefallen. Gegenueber dem Juni 2002 ist das eine Zunahme um 5,9 %. Die deutschen Ausfuhren insgesamt sind im Juli 2002 gegenueber dem Vorjahresmonat um 0,9 % und gegenueber dem Vormonat um 2,8 % auf 54,8 Mrd. Euro gesunken.

      In die EU-Laender wurden im Juli 2002 von Deutschland mit einem Volumen von 29,5 Mrd. Euro 0,8 % weniger Gueter exportiert als im Vorjahr. Hierbei fiel der Rueckgang der Ausfuhren in diejenigen EU-Laender, die nicht der Eurozone angehoeren, mit einem Minus von 3,1 % auf 6,3 Mrd. Euro staerker aus als bei den deutschen Ausfuhren in die Laender der Eurozone (- 0,2 % auf 23,2 Mrd. Euro). Eine deutliche Abnahme war im Juli 2002 auch bei den deutschen Exporten nach Japan zu verzeichnen (- 9,4 % auf 1,1 Mrd. Euro), waehrend nach China 19,3 % mehr Gueter aus Deutschland exportiert wurden (fuer 1,3 Mrd. Euro) als im Juli 2001.

      Aus den Vereinigten Staaten wurden im Juli 2002 Waren im Wert von 3,0 Mrd. Euro eingefuehrt. Das waren 19,4 % weniger als zwoelf Monate zuvor und 17,0 % weniger als im Vormonat. Die Einfuhren nach Deutschland insgesamt gingen im Juli 2002 im Vorjahresvergleich um 7,7 % und im Vormonatsvergleich um 5,9 % auf 43,0 Mrd. Euro zurueck. Deutliche Abnahmen gegenueber dem Juli 2001 waren hier neben den Vereinigten Staaten u. a. bei den Importen aus Russland (- 18,1 % auf 1,1 Mrd. Euro) und aus Grossbritannien (- 11,6 % auf 2,5 Mrd. Euro) und Zunahmen gegenueber den Mittel- und Osteuropaeischen Laendern (+ 2,3 % auf 6,2 Mrd. Euro) zu verzeichnen.

      Weitere Auskuenfte erteilt: Hans Seibel,
      Telefon: (0611) 75-2475,
      E-Mail: florian.eberth@destatis.de
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 08:45:02
      Beitrag Nr. 320 ()
      ***********************************
      ehniente
      stock-channel.net starter

      Registriert seit: Mar 2001
      Beiträge: 81

      649 erstellt am 08.10.2002 um 20:44 Uhr.
      --------------------------------------------------------------------------------
      Also ich hab mich ja hier bisher vornehm zurückgehalten, aber was der Herr mit dem bezeichnenden Namen Nasdaq 10000 hier für einen baren Unsinn verzapft, ist schon unglaublich. Jetzt besitzt er sogar die Frechheit, jemanden wie Kurt Richebächer anzupöbeln. Das ist immerhin jemand, der Anfang 2000 geschrieben hat, daß zu Weihnachten desselben Jahres viele der Internetklitschen nicht mehr auf dem Markt sein würden, der ferner die Asienkrise vorhergesagt hat, den Sturz des brasilianischen Real vor ein paar Jahren, den Absturz der amerikanischen Standardwerte ... Vielleicht interessiert es hier jemanden, daß Herr Richebächer sich der "Austrian School of Economics" zugehörig fühlt. Interessant ist es vielleicht ferner, daß die wenigen (vielleicht die einzigen), die den Crash und die Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren vorhergesehen haben, die Begründer dieser Schule waren, Hayek und von Mises. Ludwig Erhard war übrigens ein Schüler des Letztgenannten.

      **********************************

      ohne weiteren Kommentar:D:D:D

      SYR:cool:
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 14:15:39
      Beitrag Nr. 321 ()
      Nun ja - dieser Herr ehiente,
      der von der ewigen Krise von Wirtschaft und Börse überzeigt zu sein scheint,
      reagierte etwas verschnupft darauf,
      dass ich es gewagt habe, Herrn Richbächer zu kritisieren.

      Richbächer scheint der Papst der US-basher zu sein.
      Sollten Richbächer`s Szenarien Realität werden,
      würde die deutsche Wirtschaft,
      würde der bereits angeschlagene deutsche Arbeitsmarkt einen Einbruch erleben,
      den man nur mit den Jahren nach 1929 vergleichen könnte.

      Die Folgen sind bekannt.
      -----------------------------------------------------------
      ZITAT nasdaq10.000:

      Wie ich neulich erfuhr,
      orientieren sich die Weltuntergangspropheten an einem Herrn Dr. Richbächer - einem älteren Herrn, der in den 70ern (!) eine leitende Funktion bei der Dresdner Bank innehatte.

      Dieser doch etwas weltfremde Herr
      rät uns allen - im Endeffekt - zu nichts anderem als
      zum Bau vieler neuer Suppenküchen:

      ZITAT:
      (...)
      Aus meiner Sicht bewegt sich die amerikanische Wirtschaft unvermeidlich auf
      eine anhaltende Rezession im japanischen Stil zu
      . Aber es gibt einen
      wesentlichen Unterschied zwischen beiden Ländern: Japan ist ein
      Überschußland, während die USA ein Defizitland mit einem immensen
      Zahlungsbilanzdefizit und einer astronomischen Auslandsverschuldung sind.

      Da
      die amerikanische Wirtschaft weiter schrumpft, wird es über kurz oder lang
      eine Flucht aus dem Dollar geben.

      Ein kommender wahrscheinlicher Dollar-Kollaps ist zweifellos die größte
      Gefahr für die amerikanischen Finanzmärkte und für die bedauernswerten
      ausländischen Dollarinvestoren, die insgesamt Dollaranleihen in der Höhe von
      mehr als neun Billionen Dollar halten. Das einzige, was den Dollar noch von
      seinem "jüngsten Tag" trennt, ist die falsche Hoffnung auf einen
      bevorstehenden Aufschwung
      .
      (...)
      ZITAT-ENDE
      ----------------------------------------------------------------------------------
      Es ist freilich die Frage, was schrumpft und wo es schrumpft:

      Das BIP-Wachstum in Europa betrug in der ersten Jahreshälfte 2002 gerade einmal 0,6 Prozent.

      Japans Wirtschaft brach um 0,7 Prozent ein.

      Deutschland wird in 2002 mit 0,4% wachsen - und diese Zahl ist optimistisch. Die Deutsche Bank rechnet mittlerweile mit einer "leichten" Rezession.

      Ein U S - Wachstum von 2,1 Prozent wurde im gleichen Zeitraum konstatiert.

      Avatar
      schrieb am 09.10.02 14:37:51
      Beitrag Nr. 322 ()
      @ dasdaq na dann glaub du doch an die netten bildchen und die prognosen der tollen analysten, die intern schreiben die aktie ist schrott und dann dir als anlage verkaufen. oder als die regierung eingestehen mußte die letzten 3 quartale etwas frisiert zu haben. wude komischerweise schnell unter den teppich gekehr. amiland als lügner geht doch nicht, die brauchen wir für den aufschwung der schon seit 2 jahren vor der tür steht. man muß in nur sehen oder besser sehen wollen

      DUF
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 16:01:28
      Beitrag Nr. 323 ()
      PS zu #321:

      Weiterhin bekannt sein dürfte die Tatsache,
      das mittlerweile weltfinanzpolitische Instrumentarien zur Verfügung stehen,
      die auch Krisen in der Dritten Welt zu bewältigen vermögen.

      Dies wurde in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen.

      Die Instrumentarien für finanz- und wirtschaftspolitische Eingriffe in den industrialisierten Ländern dürften ebenfalls bekannt sein.

      Auch Karl Marx, der Grossmeister und Papst der linken Intellektuellen der 60er und 70er lag völlig daneben,
      als er denUntergang der kapitalistischen Wirtschaft
      und die Entstehung eines neuen Wirtschaftssystems - getragen von der Arbeiter- und Bauernschaft voraussagte
      [(Wirtschafts-)"Geschichte ist die Geschichte von Klassenkämpfen")].

      Grundtenor von Marx: Die Krisen des kapitalistischen System werden dieses zu Fall bringen.

      Es sollte der Sozialismus und dann - gewissermassen als Krönung der menschlichen Entwicklung der noch in weiter Ferne liegende Kommunismus folgen.

      Die "DDR" lässt grüssen.

      PS: Antikapitalistisches Denken soll Richbächer nicht unterstellt werden - die Wirkungen dieser undifferenzierten Denkstrukturen
      der Total-Kritik führen allerdings in diese Richtung.
      Man sollte sich mal dafür interessieren, welche Kreise auf Richbächer rekurrieren. Man würde sich wundern!

      http://www.karlmarx.de/
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 16:28:32
      Beitrag Nr. 324 ()
      meiner Meinung nach ist das größte Übel die Gier. Das führt zu Lügen, was zu Realitätsverlust bringt, und dann steht man neben einen Scherbenhaufen...

      Der Mensch ist so wie Er ist. Das System ist nie schuld. Ob die eine oder die andere. Und die Menschen werden wir nicht ändern. D.h. wir werden mit der jetzigen Lage immer weiter leben müssen. So unvollkommen wie sie ist.
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 19:03:03
      Beitrag Nr. 325 ()
      Es sei im voraus darauf hingewiesen, dass das US-GDP wesentlich anders erhoben wird als etwa das von Deutschland. Nach den Kriterien wäre die USA bedeutend schwächer. Statistisches aber nicht vorhandenes Wachstum interessiert keinen. Letztendlich hat aber unter anderem dieser Umstand zur Blase beigetragen. Das US-Wachsumswunder lässt sich auf seriöser Basis nicht bestätigen. Das ist kein Amibash, das ist einzig Tatsache. Nur, Nasdaq-Doppelnull wird das nie begreifen, sind ihm doch seine Lieblingsspielzeuge abhanden gekommen, die vergorenen Kartoffelchips mit ihren immer noch grnügend grossen Überkapazitäten:D..... Aber zu aktuellen Daten, die aus welchen Gründen auch immer, in diesem Thread nicht auftauchen:p.....

      *****************************

      Consumer Sentiment Down Sharply

      October 11, 2002

      By Tom Moeller



      · Consumer Sentiment fell sharply in mid-October according to the University of Michigan. Sentiment fell 1.7% (m/m) to its lowest since 1993.

      · The decline was much greater than consensus expectations and was the seventh this year.

      · Indexes of consumer expectations and current conditions both fell hard.

      · The University of Michigan survey is not seasonally adjusted. It is based on a survey of 500 households.

      ---------------------

      Retail Sales Decline



      · Retail sales fell about as expected last month following firm August gains that were revised slightly down. Year to date retail sales were up at a 3.3% annual rate through September.

      · Sales of motor vehicle and parts fell a sharp 4.8%. New vehicle purchases dropped 12.6% m/m to a 16.32 mil. unit annual rate.

      · Sales excluding motor vehicles and parts dealers rose 0.1% (4.6% AR, YTD), slightly below the consensus expectation.

      · Sales at furniture and home furnishing stores fell 0.4% (-0.8% AR, YTD), the fifth m/m decline this year. Clothing and accessories store sales also were weak, down 0.9% (-0.9% AR, YTD). General merchandise store sales fell as well, off 0.1% (4.5% AR, YTD).

      · Sales at gasoline stations were flat following a 0.7% August decline. Nonauto retail sales less gasoline rose 0.1% (4.1% AR, YTD).

      ---------------------

      Chicago Fed National Activity Index Down Again in August

      October 9, 2002

      By Tom Moeller



      · The Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) was again negative in August, the fifth negative reading this year. The reading pulled the three-month moving average to -0.13.

      · The index level measures deviations from zero. A zero value indicates that the economy is expanding at its historical trend rate of growth.

      · The CFNAI is a weighted average of 85 indicators of economic activity. The indicators reflect activity in the following categories: production & income, the labor market, personal consumption & housing, mfg. & trade sales, and inventories & orders.

      · During the last ten years there has been a 72% correlation between the level of the National Activity Index and quarterly growth in real GDP.

      · For a complete discussion of the Chicago Fed`s National Activity Index

      -----------------------

      ECRI Leading Indicators Fell Further

      October 7, 2002

      By Tom Moeller



      · The Weekly Leading Index of the US economy published by the Economic Cycle Research Institute (ECRI) has fallen 4.0% from the weekly peak reached late this past May.
      · The indicator`s six-month growth rate, perhaps the more important indicator, fell to -0.1%, the first negative reading since December 2001.

      · Construction of the ECRI Leading Index differs from the Index of Leading Economic Indicators published by the Conference Board. Nevertheless there has been an 80% correlation between the annual percent change in the two over the last 20 years.

      · The components of the index are money supply plus stock & bond mutual funds, the JOC-ECRI industrial materials price index, mortgage applications, bond quality spreads, stock prices, bond yields, and initial jobless insurance claims.

      · The median lead of the ECRI index at business cycle peaks has been 10.5 months and at cycle troughs 3.0 months. The sideways movement of the leading index in 2002 may or may not signal something about the economy`s growth rate.

      Quelle: http://www.haver.com

      ******************************

      Stattdessen versucht sich der User Nasdaq1000 als Basher:

      zitat:
      --------------------------------------------------------------------------------

      ...
      Heller: ... Schätzen Sie mal, wie hoch die Gesamtkapitalisierung aller deutschen Werte im Vergleich zu allen anderen Weltbörsen ist.

      mm.de: Fünf Prozent?

      Heller: Falsch. Viel weniger. Derzeit sind es rund 2,3 Prozent.
      Damit haben wir Verhältnisse
      wie an einer Busch-Börse in der Dritten Welt.
      In Amerika sind es rund 56 Prozent...

      http://www.manager-magazin.de/geld/...,217657,00.html
      --------------------------------------------------------------------------------


      Moin.

      Auch an all die, die vom Niedergang der USA überzeugt sind.

      Es fragt sich allmählich, was und wer niedergeht.

      ****************************

      Und merkt dabei nicht einmal, dass daer Heller das Bewertungsniveau und mit keinem Wort die deutschen Aktien bzw. Unternehmen gemeint sind. Besser gesagt: er nimmt ein Zitat aus dem Zusammenhang und verfälscht es. Heller plädiert eigentlich genau um 180° gedreht. Er sieht deutsche Werte als günstig an, wie eben auf Drittweltland-Niveu. Was auch bei sämtlichen Bewertungsmasstäben einrifft.

      Dem User Nasdaq1000 sei ein BWL-Grundstudium empfohlen. Und ein Ablegen der Scheuklappen:D.......

      SYR:cool:" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.haver.com

      ******************************

      Stattdessen versucht sich der User Nasdaq1000 als Basher:

      zitat:
      --------------------------------------------------------------------------------

      ...
      Heller: ... Schätzen Sie mal, wie hoch die Gesamtkapitalisierung aller deutschen Werte im Vergleich zu allen anderen Weltbörsen ist.

      mm.de: Fünf Prozent?

      Heller: Falsch. Viel weniger. Derzeit sind es rund 2,3 Prozent.
      Damit haben wir Verhältnisse
      wie an einer Busch-Börse in der Dritten Welt.
      In Amerika sind es rund 56 Prozent...

      http://www.manager-magazin.de/geld/...,217657,00.html
      --------------------------------------------------------------------------------


      Moin.

      Auch an all die, die vom Niedergang der USA überzeugt sind.

      Es fragt sich allmählich, was und wer niedergeht.

      ****************************

      Und merkt dabei nicht einmal, dass daer Heller das Bewertungsniveau und mit keinem Wort die deutschen Aktien bzw. Unternehmen gemeint sind. Besser gesagt: er nimmt ein Zitat aus dem Zusammenhang und verfälscht es. Heller plädiert eigentlich genau um 180° gedreht. Er sieht deutsche Werte als günstig an, wie eben auf Drittweltland-Niveu. Was auch bei sämtlichen Bewertungsmasstäben einrifft.

      Dem User Nasdaq1000 sei ein BWL-Grundstudium empfohlen. Und ein Ablegen der Scheuklappen:D.......

      SYR:cool:[/b]
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 19:49:02
      Beitrag Nr. 326 ()
      @SCN:

      danke für den Beitrag.
      eine Frage: wenn ich mir die Diagramme anschaue, werde ich sagen dass 2002 insgesamt besser war als 2001 und 2000. D.h. es ist ein kleines Licht zu sehen. Oder habe ich da was falsch gesehen?

      danke, humm :)
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 22:06:06
      Beitrag Nr. 327 ()
      Eure Meinung ist gefragt

      Wo stehen wir heute 1 – 19

      Charttechnik
      Charttechnische - Prognose für 16 Indizes (Q4)
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 00:23:49
      Beitrag Nr. 328 ()
      @ EAW: Mach `mal einen link zu Deinen 16 Indizes.


      @ humm:

      Wenn ich mir die Diagramme anschaue, würde ich sagen "dass 2002 insgesamt besser war als 2001 und 2000. D.h. es ist ein kleines Licht zu sehen."

      Das wird SCNSyr aber gar nicht gern hören:

      Er sieht - wie sein Mentor, der weltberühmte Dr. Richebächer -
      "die vorherrschende Rolle der USA" sehr ungerne und prophezeit dessen "wirtschaftlichen Niedergang".

      Der wirtschafliche Niedergang der USA impliziert den weltwirtschaftlichen
      und führt zu steigenden GOLD- und GOLDMinen-Kursen
      und diese wiederum zu unermesslichem Reichtum bei SYR und Kollegen:D

      Soweit die Theorie - die BIP-Daten in #321 zeigen in eine andere Richtung - auch wenn sich die BIP-Errechnungen minimal unterscheiden.
      Der Trend ist ausschlaggebend.
      Eine Vielzahl anderer Daten - etwa auch die Kriterien von NBER zur Rezessionsbestimmung - implizieren eine andere Sichtweise:
      "October 9, 2002
      The U.S. economy continues to experience increases in production and income with no significant growth in employment.
      According to recently revised data, real personal income has generally been growing over the past year
      .
      Employment grew slightly from May through August 2002, but declined in September.(...)"

      http://www.nber.org/cycles/recessions.html
      [Das NBER (National Bureau of Economic Research)
      ist in den USA zuständig für die Festlegungen
      der Beendung und des Beginns von US-Rezessionen].

      Zyklik ökonomischer Prozesse (deutsch, u.a.: die Kriterien des NBER):
      http://www.markt-daten.de/themen/2002.8.zyklen.htm

      SYR feiert jede normale Schwankungsbewegung, jede negative Abweichung in den Trends
      als Beweis für die Niedergangs-Hyothese.
      Hier ist allerdings der Wunsch der Vater des Gedanken
      .

      Nach der US-Rezession in 2001
      ist zunächst moderates Wachstum in 2002 angesagt.
      Zu 2003 existieren bereits US-BIP-Prognosen seriöser Institute von bis zu 4%:

      ZITAT
      "Das Conference Board geht für das kommende Jahr von einem Wert von vier Prozent aus,
      in diesem Jahr rechnen wir mit einem Jahreswachstum von 2,5 Prozent.
      Das Wachstum im vierten Quartal dieses Jahres wird unserer Ansicht 3,5 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres liegen.
      In den nächsten sechs Monaten wird es also eine eher typische Phase der konjunkturellen Erholung geben."
      http://www.welt.de/daten/2002/10/07/1007wi360795.htx
      Das Conference Board ist ein privates, banken-unabhängiges US-Wirtschaftsforschungsinstitut -
      zuständig etwa für die Ermittlung des
      - (US) Consumer Confidence und des
      - (US) Leading Index.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 08:45:34
      Beitrag Nr. 329 ()
      @nasdaq10.000:

      danke für die:

      http://www.markt-daten.de/

      echt gut! :) humm
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 09:02:19
      Beitrag Nr. 330 ()
      schön geschrieben, gut zum nachdenken....




      aus:http://www.boerse.de/

      Albrecht O. Pfeiffer

      Der Rat des Welt-Währungs-Experten

      Kürzlich erschien im Wallstreet Journal die Karikatur von zwei Personen, die sich über Probleme der Altersvorsorge unterhielten. Der Text unter dem Bildchen lautete: „Als Anlageberater empfehle ich Ihnen, Ihr Geld unter die Matratze zu legen.“. Natürlich ist dieser törichte Vorschlag absolut kontraproduktiv, denn die Aufgabe eines Finanzdienstleisters besteht in erster Linie darin, Spargroschen unter den Matratzen hervorzuholen, um es sogleich in die Geldkanäle von Banken, Brokern, Versicherungskonzernen, Investmentfonds usw. umzuleiten.

      Nur wenn der Berater diese Aufgabe erfolgreich löst, ist er in der Lage, auf diese Weise den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen. Die Beratung ist immer kostenlos, denn die Provision ist stets in den Produkten einkalkuliert, die er der Kundschaft verkauft.

      Vor einiger Zeit erwischte ein Reporter den berühmten Franz Pick, wie er in einem feudalen Schuhgeschäft in New York für 200 Dollar ein paar neue Schuhe kaufte. Auf die erstaunte Frage des Reporters erwiderte der Meister: „Junger Freund, ich kaufe nie etwas, das Zinsen einbringt.“

      Franz Pick war zu seiner Zeit der berühmteste Währungs-Experte der Welt. Er war Herausgeber des „Franz Pick’s World Currency Yearbook“ und galt als absolute Autorität in allen Fragen, was Geld anbelangt. Seine Kenntnisse hatte er sich durch persönliche Erfahrungen angeeignet, denn sein gesamtes Vermögen hatte er in den Nachkriegswirren und Währungskatastrophen nach dem 1. Weltkrieg in der k. und k. Donaumonarchie restlos verloren.

      Der Meister behielt jedoch sein Wissen nicht für sich, sondern gab es freizügig weiter. Wie er es in Amerika gelernt hatte, machte er es natürlich nicht umsonst. Er verlangte für seine Geldberatung jedoch keine Dollars, sondern nur einen einzigen Krüger-Rand. Die Empfehlung, die er seinen Hilfe suchenden Klienten übermittelte: „Tauschen Sie Ihre demnächst schrottreifen Papier-Dollars restlos in wertbeständige Krüger-Rand.

      Was ist überhaupt ein Krüger-Rand? Er ist die bekannteste und weitverbreiteste Goldmünze der Welt mit dem Goldgehalt von genau einer Feinunze nämlich 31,1035 Gramm. Durch die zusätzliche Beimengung von etwas Kupfer erhält er ein etwas höheres Gewicht (33,93) und eine rötliche Färbung. Dadurch wird das weiche Gold gehärtet und lässt sich nicht so leicht abnutzen. Die Münze ist gesetzliches Zahlungsmittel der Südafrikanischen Union, dem größten Goldproduzenten der Welt.

      Falls Sie Ihren Krüger-Rand in Paris, Peking, Rio, Kuala Lumpur oder Wladiwostok zum Umtausch in die Landeswährung auf einen Bankschalter legen wird man Ihnen gerne einen Haufen Papiergeld überlassen. Das dürfte bequem ausreichen, für eine Woche Ihren Lebensunterhalt mit feinstem Essen, Trinken nebst Unterkunft zu garantieren. Diese Pi-mal-Daumen-Quote dürfte auch in den kommenden 50, 100 oder 5000 Jahren noch gültig sein. Probieren Sie dieses Kunststück einmal mit Ihren Aktien!

      Zudem ist der Krüger-Rand absolut fälschungssicher, denn er hat von allen Goldmünzen oder Medaillen das geringste Agio, d.h. den kleinsten Aufpreis gegenüber dem Preis für Barrengold. Die Empfehlung von Franz Pick stammt aus dem Jahre 1971. Damals tobte der Korea-Krieg, die Inflation explodiere, der Papier-Dollar wurde zum letzten Dreck und die Münchner Taxifaher weigerten sich, Dollarscheine als „Geld“ zu akzeptieren.

      Die ganze Welt war eifrig damit beschäftigt, ihre Papier-Dollars in Gold umzutauschen. Dann kam der 15. August des Jahres 1971. Die Londoner Regierung hatte geordert, die gewaltige Summe von 3 Milliarden Dollar in Gold zu konvertieren. Da brüllte der amerikanische Präsident Richard Nixon seine Zentralbanker an: „So etwas kommt überhaupt nicht in Frage! Wir behalten unser Gold! Schließlich können wir so viele Dollars drucken, wie wir Lust haben! Ab sofort wird der Goldumtausch für Staatsbanken gesperrt!“ Und das gilt noch bis heute.

      Der Rat unserers Währungs-Spezialisten hat während der letzten dreißig Jahre recht gut funktioniert. Es ist zu erwarten, dass sich in Zukunft wenig daran ändert.

      Albrecht O. Pfeiffer 11.10.2002
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 09:39:49
      Beitrag Nr. 331 ()
      aus:
      http://www.evotrade.de/Glossar/Kontrakt-Specs/Desaster_in_20…


      bin zu faul um die Diagramme zu kopieren. wer möchte kann den URL oben verwenden

      Ausschnitte:

      "Wann wird die Inflationsblase platzen?

      Gold und die Inflation

      April 2002 hb

      Vielen Ökonomen des konservativen Lagers schwebt das Gespenst der "Deflation" vor den Augen herum. Deflation hatten wir in den Jahren zwischen 1929 und 1933. Damals fielen die Preise um 27,17% innerhalb von 4 Jahren. Seit Mai 1933 ist der US-CPI immer nur gestiegen und steht heute im März 2002 bei 178,60. (US-CPI by Economagic.com).

      Das Bild der Inflation könnte sich bald in eine große "Deflation" verwandeln. Die Aussagen verschiedener Ökonomen stehen allerdings noch im Widerspruch, da niemand zuversichtlich sagen kann, wann dieser ökonomische Wandel stattfinden wird.

      Hier wenden wir das "mathematische Naturgesetz" an, denn dieses Instrument ist das allein verlässliche Werkzeug, um präzise Voraussagen machen zu können. Wie man auf dem US-CPI Chart ersehen kann, haben wir den 69 Jahres Zyklus unmittelbar in diesem Jahr ankommen. Dieser Zyklus hat eine signifikante Bedeutung, wie wir im Jahr 2001 erlebt haben."


      "Gold und Inflation

      Der Goldpreis lag bei Aufhebung des Bretton Woods Abkommen im Jahr 1970 (Nixon Schock) bei 35,00 US$ per Unze. Im Jahr 1980 konnte im Januar ein Preis von 850,00 US$ an der Londoner Börse verzeichnet werden. Damals gab es wilde Fluktuationen, nach 850 US$ brach der Goldpreis im gleichen Jahr auf 474 US$ ein und erholte sich im September 1980 wieder bis 720 US$. Danach ging es bis 1999 herunter auf 253 US$. Einige Jahre der Bodenbildung waren zu beobachten. Heute liegt der Preis des gelben Metalls bei 311 US$ per Unze und steigt weiter an."
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 10:04:49
      Beitrag Nr. 332 ()
      Aber Nasdaq, du mit deinen dummen Verfälschungen und Unterstellungen. Du vergisst: Bären sind derzeit long. Wie ich`s Khy geschrieben habe. It`s all about timing:D...... Nur, nicht eine US-Aktie hat den Weg gefunden, aus der CH raus bevorzuge ich derzeit deutsche Werte:D:D...

      Und nicht vergessen, schon am Freitag war der HUI wieder Outperformer, hat den Komposthaufen schlicht stehen gelassen:p...

      Aber Nasdaq-Doppelnull wird das nie verstehen. Schliesslich würde er sich dabei selber blamieren. Also wird halt weiter verdreht und verfälscht. Wie seit zweieinhalb Jahren:p....

      ps. www.bearforum.com könnte auch dem Nasdaq1000 manchmal sein Unvermögen aufzeigen:laugh:.

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 10:37:54
      Beitrag Nr. 333 ()
      Noch so ein Müsterchen, Leuschel. Dieser Herr wurde im August plötzlich zur neuen Popikone von Nasdaq-Doppelnull. Hatte er doch eine Rally angesagt, wie übrigens Faber auch. Damals, auch in diesem Thread nachzulesen, war er damit für N ein Held. Die letzten zwei Berichte `gingen dann unter`, wohl weil der Ton sich geändert hatte und nichts mehr als eine Bearrally erwartet wurde:p.....

      « Der ewige Optimist »

      von R. Leuschel

      Jetzt werden anscheinend in der internationalen Presse und bei vielen Experten langsam « die Messer gewetzt », um den Mythos Greenspan entsprechend schlachten zu können. Als Beispiel zitiere ich den Leitartikel von Martin Wolf in der Financial Times London « Greenspan goes on trial for complacency about bubbles ». Es gilt den Schuldigen zu finden, nicht für das Platzen der grössten Aktienblase der Geschichte, sondern dafür was danach kommt. Und alle die sich in den letzten Jahren ein wenig gesunden Menschenverstand bewahrt haben, sind davon überzeugt, dass die grösste Kapitalvernichtung aller Zeiten (seit Mârz 2000 wurden weltweit rund 12.000 Milliarden Dollar, d.h. etwas mehr als das Bruttosozialprodukt Amerikas von 2001 vernichtet) realwirtschaftliche Folgen haben wird. Zwar gibt es immer noch Optimisten, die kein Abgleiten der Weltwirtschaft in eine zweite Rezession (Double Dip) vorhersagen. An der Spitze steht Alan Greenspan, der wörtlich erklärte : « Trotz der Auswirkungen des Wertverlusts von acht Billionen (= 8.000 Milliarden) Dollar am Aktienmarkt, des scharfen Rückgangs der Investitionen und natürlich der tragischen Ereignisse vom 11. September 2001 hat sich unsere Wirtschaft stabil gehalten. » Auch die Chefvolkswirtin, Gail Fosler, des Conference Board glaubt an eine starke Wiederbelebung und erwartet eine Zinsanhebung als nächsten Schritt der Fed. Sie sagt ein Wirtschaftswachstum von 4% im Jahre 2003 für die USA voraus.

      Präsident Bush wirds schon richten, und er hat ja hinter sich eine überstarke Rüstungs- bzw. Öllobby, mit anderen Worten ein Krieg gegen den Irak scheint in dieser Logik immer wahrscheinlicher, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Der Berater des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan, Lawrence Kudlow, hat es auf den Punkt gebracht : « Den Markt mit Gewalt zurückerobern ! » Er geht davon aus, der Krieg könnte den Dow Jones « um ein paar Tausend Punkte » nach oben bringen. Andere US-Ökonomen stimmen mit Kudlow überein, und nicht umsonst werden in den Medien die Ergebnisse einer US-Studie zitiert, wonach die Gesamtkosten einer Militäroperation rund 200 Milliarden Dollar betragen würden, das heisst rund 2% des Bruttosozialprodukts. Der Präsident der Federal Reserve von Richmond, Alfred Broaddus, erklärte : « Die Folgen eines kurzen Krieges könnten sehr milde, wenn nicht sogar positiv sein. Nach dem ersten Golfkrieg Anfang der 90er Jahre hätten die Märkte von der militärischen Auseinandersetzung profitiert, weil die Unsicherheiten verschwunden seien. » Und was geschieht, wenn der Krieg längere Zeit andauern sollte, und die arabische Welt ihre Ölproduktion reduziert ?, fragen sich zu Recht realistische Anleger.

      In der letzten Ausgabe der Welt am Sonntag wurde ein Interview mit Heiko Thieme und mir veröffentlicht. Heiko Thieme :laugh::laugh: sieht den Dow bei 12.000 und den Dax bei 5.000 bereits im Jahre 2004. Ich habe dagegen die Befürchtung geäussert, der Dow könnte binnen Jahresfrist auf einen « fairen » Kurs von 4.500 bis 5.000 Punkte fallen und den Dax in einer Übertreibung auf 2.000 bis 2.200 runterziehen,(Anmerkung: für Thieme war der Dax bei 4500 ein Strong-Buy, Sonntagsbörse Anfang Juli.):D und die Ihnen längst bekannte Meinung wiederholt : Wir müssen mit einer 10- bis 12-jährigen Seitwärtsbewegung der Börse rechnen und unser Verhalten darauf einstellen, das heisst Kurserholungen, die durchaus kräftig ausfallen können (15 bis 20%), nützen, um mit Qualitätsaktien eine halbwegs einträgliche Performance zu erreichen (6 bis 8% pro Jahr). Ein Beispiel gab ich in meiner Kolumne « Zinssenkung der Fed ante portas ? » am 2.7.02, in der ich eine Rallye von 10 bis 15% und im August das Ende derselben mit der Kolumne « Das brutale Ende der Kursrallye des Dow Jones an der Fall Street » ankündigte : In den Perioden des Tradings muss der Anleger die Börse wie eine kalte Dusche nach der Sauna ansehen, schnell rein, schnell wieder raus.

      Meine in der WamS gemachten Prognosen mögen pessimistisch erscheinen, aber am letzten Wochenende veröffentlichte der Präsident der Elliott Wave International, für die Charttechniker ein alter Bekannter, der Dow werde erheblich die 5.000er Grenze unterschreiten, und er malte sogar das Schreckgespenst eines Dow Jones unter 1.000 an die Wand. « By the time the washout is over, the Dow will be under 1.000. » Sie sehen mit meinen 4.500 bis 5.000 bin ich nach wie vor der « ewige Optimist », wie mich einmal in den 80er Jahren eine Zeitung betitelte. Das mögen Sie auch daran erkennen, dass ich zum Kauf einer Allianz unter 100, einer IBM unter 65, einer Daimler oder Siemens unter 40 geraten habe, während uns die Realität noch erheblich tiefere Kurse bescherte. Aus diesem Grunde empfehle ich nach wie vor mit mutigen Kauf- und Verkaufslimits zu arbeiten ; denn die Volatilität des Marktes ist inzwischen so gross wie seit 10 Jahren nicht mehr, und beim Dax wurde sogar die Spitze von 1998 erreicht. Vergessen Sie nicht, während in den 90er Jahren bis zum Jahr 1996 der Dax eine Volatilität von 10 hatte, ist sie inzwischen 6 mal höher. Wenn Ihnen die Prognosen von Bob Prechter wirklich zu pessimistisch erscheinen, vergessen Sie bitte nicht, der Neue Markt gemessen am Nemax Allshare in Deutschland hat inzwischen mehr als 95% seines Wertes gegenüber dem Höchstpunkt vor zwei Jahren verloren, und die umsatzstärkste Börse der Welt, die Nasdaq, büsste rund 80% ein ! Auch die vorrübergehend wertmässig grösste Börse der Welt in Tokio hat mittlerweile über 80% an Wert verloren. Ich hätte es auch für kaum möglich gehalten, dass ein grundsolider Traditionswert der Verischerungsbranche, die Allianz Aktie, mehr als 80% ihres Kurswertes innerhalb von 2 Jahren verlieren kann. In der Periode nach dem Börsenkrach von 1929 waren Wertverluste von 80 bis 90% die Regel.

      Wer ein Realist ist, sollte sich den Leitartikel von John Plender in der Financial Times vom 4.10. anschauen « Bubble , bubble, default trouble ». Darin erklärt der Autor, dass auch in Amerika und Grossbritannien eine « japanese style deflation » spürbar ist, und weist auf die Gefahren in unserem Pensionssystem hin. Wenn also die Pensionsverbindlichkeiten vergleichbar sind mit den Schulden des Unternehmens, dann hat sich mittlerweile durch die Kursverluste ein Riesenschuldenproblem aufgetan, das sich in einem Teufelskreis befindet, und selbst grosse, bekannte Gesellschaften in einen « highly leveraged hedge fund » verwandeln. Übrigens auch die renommierte Bank HSBC hat in ihrer letzten Studie auf eine mögliche Deflation in Deutschland hingewiesen : « The country may eventually face deflationary problems à la Japan. » Und HSBC hat sich in letzter Zeit mit äusserst prägnanten und akkuraten Prognosen hervorgetan.

      Bleiben Sie ruhig, und verändern Sie die Struktur Ihres Portefeuilles nicht. Seit Jahren empfehle ich 70% in Triple A Anleihen und Cash und 30% in Qualitätsaktien. Versuchen Sie weiterhin die Markterholungen mit den Ihnen bekannten Werten auszunutzen. Ich glaube, in diesem Oktober 2002 wird wieder eine Kursrallye starten, die eine Aktie wie Allianz auf 120 katapultieren könnte, nur vergessen Sie dabei nicht, Ihren Gewinn glattzustellen (von jetzt 80 auf 120 wären 50% !), auch wenn Ihnen Analysten glaubwürdig vorrechnen, dass der « faire Wert » dieser Aktie zwischen 150 und 180 Euro liegt. Trösten Sie sich mit dem Spruch « An einem mitgenommenen Gewinn ist noch keiner gestorben ! », und holen Sie sich die Allianz-Aktie bei 80 wieder zurück.

      Roland Leuschel

      09.10.2002

      Quelle: http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=4777c995

      Gesehen? Ein weiterer Bär der einen guten Oktober erwartet. Dezember/Januar sind dann neue Tiefststände da.....

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 10:44:01
      Beitrag Nr. 334 ()
      @SCN:

      na, dann sind wir einer Meinung:

      vorsichtig optimistisch.

      aus #333:

      "Ich glaube, in diesem Oktober 2002 wird wieder eine Kursrallye starten, die eine Aktie wie Allianz auf 120 katapultieren könnte, nur vergessen Sie dabei nicht, Ihren Gewinn glattzustellen"
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 10:46:55
      Beitrag Nr. 335 ()
      Also, ich kaufe immer, wenn unser nasdaq1.XXL optimistische Prognosen postet.

      Das hat mich zwar 100% ärmer, aber dafür 200% optimistischer gemacht.

      Und Geld ist doch nicht alles!

      Allerdings bin ich im Moment auch long. Da war doch mal was mit dem blinden Huhn und dem Korn?!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 11:05:53
      Beitrag Nr. 336 ()
      aus: http://www.diw.de/deutsch/publikationen/wochenberichte/docs/…

      "Die Weltwirtschaft hat die konjunkturelle Talsohle durchschritten. Seit Beginn dieses Jahres ist die Produktion in allen wichtigen Regionen zum Teil sogar deutlich nach oben gerichtet. Damit ist zwar die Abwärtsentwicklung, die den Konjunkturverlauf nahezu gleichzeitig in fast allen Industrieländern im vergangenen Jahr geprägt hatte, zu Ende gegangen."
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 11:09:00
      Beitrag Nr. 337 ()
      und noch ein Ausschnitt:

      "Schon seit Ende 2001 befindet sich die Wirtschaft in den USA wieder auf einem kräftigen Expansionskurs (Abbildung 1.2). Sie erlebte im Verlauf des vergangenen Jahres eine der mildesten Rezessionen ihrer Geschichte. Nimmt man die weit verbreitete Faustregel als Maßstab, wonach eine Rezession durch zwei aufeinander folgende Quartale rückläufigen Produktionswachstums bei sinkender Kapazitätsauslastung definiert ist, war die Abschwächung "technisch" gesehen nicht einmal eine Rezession. Nachdem die gesamtwirtschaftliche Produktion im dritten Quartal mit einer Jahresrate von 1,3 % gesunken war, legte sie im vierten und ersten Quartal um 1,7 % bzw. 6,1 % zu."
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 22:04:25
      Beitrag Nr. 338 ()
      verwise auf:

      Thread: Deflationierter DAX

      #15 !!!
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 00:41:47
      Beitrag Nr. 339 ()
      Ist ja viel zusammen gekommen
      und es wird hoffentlich allen nützen auf unserm Weg zu unermesslichem Reichtum und Glückseligkeit:D

      @ humm:

      "Schon seit Ende 2001 befindet sich die Wirtschaft in den USA wieder auf einem kräftigen Expansionskurs (Abbildung 1.2). Sie erlebte im Verlauf des vergangenen Jahres eine der mildesten Rezessionen ihrer Geschichte. Nimmt man die weit verbreitete Faustregel als Maßstab, wonach eine Rezession durch zwei aufeinander folgende Quartale rückläufigen Produktionswachstums bei sinkender Kapazitätsauslastung definiert ist, war die Abschwächung "technisch" gesehen nicht einmal eine Rezession. Nachdem die gesamtwirtschaftliche Produktion im dritten Quartal mit einer Jahresrate von 1,3 % gesunken war, legte sie im vierten und ersten Quartal um 1,7 % bzw. 6,1 % zu."

      Das US-BIP vor allem in 2001 wurde im Juli 2002 revidiert, so dass sich doch ein dreimaliges negatives US-BIP in 3 aufeinanderfolgenden Quartalen offenbarte.
      Q 4/01 blieb steigend.
      Bekanntlich waren bislang alle Quartale in 2002 steigend.
      Die Rezessionsdefinion (zwei aufeinander folgende Quartale rückläufigen Produktionswachstums bei sinkender Kapazitätsauslastung) war folglich in 2001 erfüllt:
      http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/135204.htm)

      Diese Revisionen sind nicht ungewöhnlich - obwohl dies den US-Behörden von interessierter Seite immer wieder als bewusste Fälschung unterstellt wird:

      "Jeden Juli werden Benchmark-Revisionen durchgeführt, die die letzten fünf Jahre betreffen und z.T. ganz erheblich ausfallen können.http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/gdp.htm
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 00:58:06
      Beitrag Nr. 340 ()
      SYR:

      Und nicht vergessen, schon am Freitag war der HUI wieder Outperformer, hat den Komposthaufen schlicht stehen gelassen...

      Man soll ja nicht kleinlich sein, allerdings lief`s am Freitag wie folgt:
      Nasd. Co....+4,1%
      Nasd. 100...+4,8%
      HUI...............+3,2%
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 11:46:19
      Beitrag Nr. 341 ()
      Korrektur zu #339:

      Das US-BIP vor allem in 2001 wurde im Juli 2002 revidiert, so dass sich doch ein dreimaliges negatives US-BIP in 3 aufeinanderfolgenden Quartalen offenbarte.
      Q 4/01 blieb steigend.


      ZITAT:
      "Fazit: Hatten die bisher veröffentlichten Daten des Handelsministerium noch keine zwei aufeinander folgende Quartale mit einem negativen Wachstum gebracht, so wurde dieses "Rezessionsmanko" mit den heutigen Revisionen vom Tisch gewischt.
      Vor allem die Revisionen des letzten Jahres gingen nach unten."
      Korrigierte Quelle: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/135204.htm

      Bekanntlich waren bislang alle Quartale in 2002 steigend.

      Eine Rezessionsdefinion, welche zwei aufeinander folgende Quartale rückläufigen Produktionswachstums bei sinkender Kapazitätsauslastung fordert, war folglich in 2001 erfüllt.
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 18:51:37
      Beitrag Nr. 342 ()
      PS zu #341::

      Am 31.Juli 2002 "veröffentlichte das US-Handelsministerium die erste Schätzung des Gross Domestic Produkt - des Bruttoinlandsproduktes für das zweite Quartal 2002; desweiteren wurden Revisionen von Beginn 1999 durchgeführt;
      für drei aufeinanderfolgende Quartale wird nun ein negatives Wachstum im letzten Jahr gesehen - siehe Chart.

      Alle prozentualen Angaben erfolgen annualisiert, also hochgerechnet auf ein Jahr unter der Annahme, dass die Entwicklung des Parameters so wie in Q2 weiter läuft."
      Quelle: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/135204.htm
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:38:17
      Beitrag Nr. 343 ()
      1:33pm 10/14/02
      Bridgewater notes that big rallies come in bear marketsBy Tomi Kilgore

      Money management and research firm Bridgewater Associates put the recent stock market rally in perspective, noting that since the S&P 500 Index ($SPX) peaked in March 2000, 14 of the 20 largest gains in the broad market barometer have been rallies. The firm added that Friday`s 3.9 percent rally was the eleventh biggest daily percentage move and Thursday`s 3.5 percent surge was the fourteenth since March 2000. "It is a standard cliché that there is no rally as vicious as a bear market rally," the firm said in a note to clients. "Generally, these large one day moves -- particularly when they come without any significant news -- are a function of the short-term players who are going with the trend getting over extended.

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 23:59:37
      Beitrag Nr. 344 ()
      Anzeichen für Stockung der Konjunktur in der Eurozone mehren sich

      Ein Stocken der konjunkturellen Erholung in der Eurozone wird nach Einschätzung der DekaBank immer wahrscheinlicher. Im vierten Quartal deute sich "definitiv" keine Beschleunigung des gesamtwirtschaftlichen Produktionszuwachses an, hieß es in einer am Montag in Frankfurt vorgelegten Studie. "Die europäischen Volkswirtschaften lassen in dieser Phase leider an Schwung vermissen."

      Die Unsicherheiten über eine bevorstehende militärische Intervention lasteten zusätzlich auf den Märkten. Der Rohölpreis bleibe so auf einem hohen Niveau. Auch die Aktienmärkte seien zuletzt weiter abgebröckelt. In diesem Umfeld sei der von der DekaBank erhobene SZ-Euroland-Indikator im Oktober erneut gefallen und stehe mit einem aktuellen Stand von 0,10 Prozent um 0,23 Prozentpunkte unter dem Vormonatsniveau. 14.10.2002, dpa-AFX

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      UBS-Konjunkturindikator: Erholung der Industrie zum Stillstand gekommen - Stellenabbau

      Warten auf Besserung

      Die Schweizer Industrie hat im dritten Quartal 2002 einen herben Rückschlag erlitten
      . Ein weiterer Stellenabbau steht laut einer Prognose der UBS bevor. Die Grossbank sieht aber «Licht am Ende des Tunnels». Laut der am Montag veröffentlichten UBS-Quartalsumfrage bei rund 300 Industriefirmen erlitten vor allem die Uhren-, Maschinen-, Kunststoff- und Metallindustrie markante Einbrüche.

      Erholungsphase vorbei
      Die zaghafte Erholung der Schweizer Industrie ist damit im vergangenen Sommer zum Erliegen gekommen. Die UBS macht dafür die schwache Binnennachfrage und ausgebliebene Aussenhandelsimpulse verantwortlich. Der Wirtschaftsgang ist weiterhin schleppend. Nur 20 Prozent der Unternehmen verbuchten im dritten Quartal höhere Erträge, 46 Prozent verzeichneten einen deutlichen Rückgang. Das Auftragsvolumen ging zurück. Sowohl im In- wie im Ausland konnte weniger abgesetzt werden. Dabei machte vor allem der starke Franken den aussenhandelsorientierten Branchen zu schaffen. Einzig die Nahrungsmittelindustrie befand sich im dritten Quartal auf Expansionskurs. Der Holz- und Möbelindustrie ging es weiterhin schlecht. Die Unternehmen rechnen aber laut UBS im vierten Quartal mit einer Besserung.

      Stellenabbau trotz Besserung
      Obwohl die Erwartungen für keinen Indikator positive Saldowerte erreichten, ist die Stimmung in der Industrie aufgehellt. Die Unternehmen rechnen laut UBS mit stagnierenden Bestellungen aus dem Ausland. Auf dem Heimmarkt dürfte sich der Rückgang beim Auftragseingang verlangsamen. Das Produktionsniveau sollte aber gehalten werden, da die Fertigwarenlager weitgehend abgebaut sind. Die Anpassungen bei den Personalbeständen sind hingegen noch nicht abgeschlossen. Mit Ausnahme der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist bis Dezember in sämtlichen Wirtschaftszweigen in jedem dritten Unternehmen ein Stellenabbau geplant.
      http://www.azonline.ch/pages/index.cfm?dom=2&id=100025274&ru…
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      Alle warten auf die USA... EZB pennt weiter...
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 11:00:27
      Beitrag Nr. 345 ()
      manager-magazin.de, 03.06.2002, 12:25 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/koepfe/mzsg/0,2828,184295,00.h…

      D I E M A L I K - K O L U M N E

      Amerikas Zahlen sind seit langem falsch

      Von Fredmund Malik

      Das viel gepriesene und naiv bestaunte amerikanische Wirtschaftswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden. Es war ein Medienereignis - sonst nichts.:laugh:

      Wer das Wirtschaftsgeschehen in den USA, wo die meisten Irrungen der letzten Jahre in Ökonomie und Management ihren Ursprung haben, nüchtern analysierte, kam früh zum Ergebnis, dass die US-Wirtschaftszahlen seit langem nicht stimmen konnten und es heute noch immer nicht tun. Der sich über längere Zeit allwissend gerierenden Analystenzunft hätte das eigentlich auffallen müssen.

      Man wäre damit allerdings gezwungen gewesen, die Schönrednerei und Schönrechnerei einzustellen. Es hätte praktisch die gesamte Beurteilung und Bewertung von Aktien in ein anderes Licht gerückt, den Überbewertungen die Basis entzogen und viele Menschen, die sich in gutem Glauben an den Analystenmeinungen orientierten, vor Schaden bewahrt.

      Exzellente Statistik - miserable Ökonomie

      Das viel gepriesene und naiv bestaunte amerikanische Wirtschaftswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden. Es war ein Medienereignis - sonst nichts. Insbesondere sind die amerikanischen Wachstumsraten schon in ihrer offiziellen und veröffentlichten Form keineswegs größer als in früheren Perioden, wie jeder Vergleich seit dem Zweiten Weltkrieg beweist.

      Dazu kommt, dass sie durch den statistischen Effekt des sogenannten "Hedonic Price Indexing" massiv aufgebläht waren. Das ist ein Paradebeispiel für exzellente Statistik und miserable Ökonomie, wie man das im zahlengläubigen Amerika häufig beobachten kann, von wo es durch die Medien unkritisch übernommen und rund um die Welt verbreitet wird.

      Der dramatische Preiszerfall bei Computern und sonstigem IT-Equipment sollte durch das "Hedonic Price Indexing" korrigiert und in Einklang gebracht werden mit der ebenso dramatischen Verbesserung der Leistungskraft auf dem IT-Sektor. Der Effekt dieses "New Paradigm"-Gedankens war, dass die IT-Investitionen mit dem Zwanzigfachen ihres ökonomischen Wertes in die Berechnung des US-Sozialproduktes eingingen, was die scheinbar phantastischen Wachstumsraten kreierte.

      Real wurde dadurch selbstverständlich kein einziger Dollar mehr Volkseinkommen produziert, aber man hatte eine schöne Statistik. Hätte man gleiches in Deutschland getan, und den wirtschaftlichen Wert der Automobilproduktion mit der dramatisch gestiegenen Leistungskraft der Motoren in PS gemessen nach oben korrigiert, wäre Deutschland mit Abstand an der Spitze der weltwirtschaftlichen Entwicklung.

      Deutsche Autobauer - das wahre Produktivitätswunder:D

      Es gab nie ein Produktivitätswunder, außer in dem kleinen Segment der Herstellung von Computern. Professor Robert Gordon von der Northwestern University in Chicago ist einer der wenigen klarsichtigen Analytiker der publizierten Produktivitätszahlen.

      Wie Gordon immer wieder gezeigt hat, gab und gibt es keine quantitative Evidenz für die Behauptungen steigender Produktivität in der US-Wirtschaft. Einmal mehr glauben nur gewisse Consulting-Firmen, die sich schon in anderen Fragen massiv getäuscht haben, an das Märchen von der Produktivitätssteigerung und propagieren es weiterhin mit dem Eifer von mittelalterlichen Dogmatikern.

      Das wahre Produktivitätswunder der letzten zehn Jahre hat sich weitgehend unbemerkt in der deutschen Automobilindustrie abgespielt, die Anfang 90er Jahre weit zurück lag und heute weltführend ist.

      Die amerikanischen Gewinne waren kreativer Buchhaltung, zum Schluss bis an die Grenze der Fälschung von Bilanzen - und darüber hinaus - zu verdanken, aber nicht realer Wirtschaftsleistung. Sie sind erstens durch falsche Verbuchung von Stock Options einschließlich der daraus resultierenden Steuervorteile entstanden, zweitens durch die Aktivierung von Software-Ausgaben statt deren sofortige Abschreibung, drittens durch die mit den Stockoptions verbundenen tiefen Löhne und viertens durch Finanzmarktmanöver, wie etwa die Aktienrückkaufprogramme. Weitere Tricks kommen täglich zum Vorschein

      Die Börsenhausse war nie auf echte Wertschöpfung gestützt, sondern auf die exorbitante Verschuldung aller amerikanischen Wirtschaftssegmente, zuletzt mit einem Faktor von eins zu drei. Das heißt, dass für jeden Dollar zusätzliches Sozialprodukt rund drei Dollar zusätzliche Schulden erforderlich waren, um die realwirtschaftlich eher lahme US-Wirtschaftsmaschinerie nochmals zu bescheidenen Leistungssteigerungen zu bringen. Die öffentliche Verschuldung Amerikas steigt nach wie vor und ist heute höher als zu jedem früheren Zeitpunkt.

      Erheblicher Korrekturbedarf

      Die gesamten amerikanischen Wirtschaftszahlen der letzten fünf Jahre sind falsch oder wurden falsch interpretiert und medienmäßig propagiert. Das Handeln der Menschen ist damit in eine falsche Richtung gesteuert worden, was wiederum eine massive Fehlallokation der Ressourcen zur Folge hatte. Dies führt jetzt, nachdem die Illusion einer stetigen Aufwärtsentwicklung der Konjunktur aufgegeben werden muss, zu massiven Korrekturnotwendigkeiten, deren Vollzug viel Zeit beanspruchen wird, vielleicht so viel, wie in Japan.

      Die Meinung, dass die amerikanische Wirtschaft so erfolgreich sei wegen ihres besonders guten Managements und ihrer fortschrittlichen Corporate Governance ist falsch - und die naive Nachahmung amerikanischer Denkweisen und Methoden in Europa und Asien ist gefährlich. Es gäbe vieles von Amerika zu lernen; Management und Wirtschaftspolitik gehören aber nicht dazu.

      Zur Person:
      Fredmund Malik gilt als einer der international renommiertesten Management-Consultants und -Lehrer. An der Elite-Uni St. Gallen lehrt der Professor seit 1978 Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Unternehmensführung, seit 1984 leitet er außerdem das Management Zentrum St. Gallen.
      Der gebürtige Österreicher berät zahlreiche Unternehmen in Fragen des General-Mangement, der Strategie sowie der Personalentwickung und hat als wissenschaftlicher Autor über 150 Schriften zu aktuellen Management-Themen verfasst. Regelmäßig gibt er die "Malik on Management"-Letters heraus.


      nur damit der User Nasdaq-Doppelnull nicht wieder meint sich über eine Koryphäe lustig machen zu müssen, obschon er selbst seit zweieinhalb Jahren neben den Schuhen steht:p...

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 11:07:00
      Beitrag Nr. 346 ()
      was Ihr nicht sieht, ist das die Börsen längs überverkauft sind!

      ob Wirtschaft so oder so, die Börse ist Überverkauft!

      COBa, Singulus, Kontron, Pfeiffer, usw.......

      wir sind weit tiefer als 1929! und die Wirtschaft ist viel besser als 1929! oder hat hier jemand Hunger? Arbeitslosigkeit von 16%??????
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 11:09:30
      Beitrag Nr. 347 ()
      Richtig Humm, und deshalb gibt`s ja auch eine schöne Bearrally:). Nur, dass ändert mittelfristig so wenig wie Nasdaq00`s falsche Begründung mit den Anschlägen als Auslöser des Einbruchs. Das stimmt ganz einfach nicht, wie ja auch seine schöne Grafik zeigt. Eigentor, würde ich meinen:D...

      syr:)
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 13:29:13
      Beitrag Nr. 348 ()
      Zitat:

      wir sind weit tiefer als 1929! und die Wirtschaft ist viel besser als 1929! oder hat hier jemand Hunger? Arbeitslosigkeit von 16%??????

      ___________________________________

      Prozentual stimmt das ja. Aber selbst auf dem Top 1929 hätten die Amis sich damals kaputt gelacht, wie man für solchen Schrott so viel bezahlen kann.

      Auf deutsch lag der Nemax im Top ca. Dausend Prozent über dem DOW von 1929!

      :D
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 13:43:12
      Beitrag Nr. 349 ()
      Ich rede nicht von schrott!
      Ich rede von einem gesunden Vergleich!




      aus:

      Thema: Deflationierter DAX Thread: Deflationierter DAX


      #15 von Pfandbrief


      "Die obige lange Zeitreihe ermöglicht noch einen besonders frappierenden Vergleich. Ich
      bin selbst ganz überrascht. Ich habe folgendes gemacht: der deflationierte Aktienindex
      für Großbritannien wird für die Zeiträume 1921-1933 und 1991-2002 betrachtet. Zur Vergleichbarkeit
      wird der Wert für das Startjahr jeweils auf 100 gesetzt. Unter der Annahme, dass der aktuelle
      Stand im Index (19.7.2002) bis zum Jahresende gleichbleibt (einen Wert für Anfang 2003 hab ich natürlich
      noch nicht) ergibt sich folgendes Bild:



      Der Aufschwung von 1920-1929 ist quantitativ durchaus mit dem in den Neunzigern zu vergleichen.
      Der darauffolgende Absturz ist bereits jetzt stärker als damals.

      Wir haben tatsächlich in der Zeit seit März 2000 mehr von der Spitze verloren, als
      in der großen Depression. Das liegt daran, dass sich im Betrachtungszeitraum der 20er
      Jahre das Preisniveau fast halbiert hat! In der Zeit 1991-2002 gab es dagegen
      leichte Inflation.

      Wenn also der störende Effekt durch Inflation/Deflation ausgeschaltet wird, und nur
      auf die Kaufkraft fokussiert wird, war "unser" Absturz also schon stärker als der damalige.
      Und das ist nicht der NEMAX, sondern ein Index mit britischen Standardwerten.

      In den Dreissigern folgte dann ein heftiger Boom, der erst vom 2. Weltkrieg beendet
      wurde. Warum sollten also diesmal die Indizes weiterfallen?"
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 13:46:17
      Beitrag Nr. 350 ()
      ich möchte mich wieder bei Pfandbrief bedanken!
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 14:25:23
      Beitrag Nr. 351 ()
      @ pfandbrief

      sieht auf den ersten blick vernünftig aus. auf den zweiten aber hast du wichtiges vergessen:

      du vergisst die derivate die es 29 nicht gegeben hat. das ist unser problem. die gierigen amis haben den hals nicht voll bekommen. banken zocken ja auch mit eigenem geld. das 1:1 langte ihnen auch nicht mehr. dann wurde mit 1$ hundert $ bewegt. da türmte sich bis heute ein derivateberg auf der seinesgleichen sucht. jetzt hat das pendel zurückgeschlagen und alle positionen sind notleidig.

      im klartext : der leverangeeffekt bringen die burschen nicht mehr aus den büchern. also wird friesiert. das geht halt nur so lange gut wie das " tägliche " geschäft finanziert werden kann. wenn kein geld mehr für die löhne da ist macht es BOOM. dann kannst du dir die schönen pro-forma-bilanzen da hinschieben wo die sonne nicht scheint.

      das ende ist die kleinen verlieren ihr geld und pensionen und die großen ( wie bei enron ) läßt man wegen " fehlenden mitarbeitern " wieder laufen.

      also was soll`s sagen sich auch die anderen. so wird weitergemacht bis alles im eimer ist. und "kili " ( kreditgeber-in-letzter-instanz )also großpumpen-al hält das bereits aufgelöste sudelsystem bis zum letzten tag am laufen.

      der american way of life.

      DUF
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 14:44:10
      Beitrag Nr. 352 ()
      @DUF:

      und was hat das mit gesunde Firmen wie Singulus, Pfeiffer... usw. zu tun?

      die sind längst unter Buchwert...

      Bpl.: Sartorius Vz. 716563
      kgv 4,78
      Div.: 8,72

      Buchwert: ca. 2x der Aktienwert...



      oder CoBa, Buchwert ca.19€ Div. ca.5%
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 14:48:17
      Beitrag Nr. 353 ()
      humm

      da hast du schon recht. wenns runter geht wird alles mitgerissen. auch die guten, da man hier noch gewinne hat die man mitnehmen will.

      ist der ganze spuk erst vorbei stellen diese werte einen neuanfang dar den es gilt zu tätigen. du mußt jetzt schon deine firmen auf die watch setzten und täglich beobachten

      die frage ist halt nur : wann ??? das weiß kein mensch.

      DUF
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 14:57:12
      Beitrag Nr. 354 ()
      deshalb nachkaufen, wenn es sein muss.
      und die Lage ist doch nicht so schlecht wie die Märkte es darstellen!
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 01:04:59
      Beitrag Nr. 355 ()
      Interessantes Datenmaterial in folgender Studie:
      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      "Buy low – sell high!"

      Die grundlegende Strategie an der Börse ist es zu Tiefstkursen einzukaufen und zu Höchstkursen zu verkaufen.
      Diese optimalen Extrempunkte erreicht natürlich kein
      ehrlicher Investor.
      (...)
      Der Einstiegszeitpunkt sollte daher nun nahezu perfekt sein!

      Nie zuvor gab es in Europa eine Abwärtsbewegung dieses Ausmaßes.

      Verglichen mit den Höchstkursen am 7. März 2000 (8136 Punkte) verlor der deutsche Aktienindex DAX in 32 Monaten ca. 70% an Wert
      .

      Viele Standardaktien und ehemals defensive Titel verloren über 90% ihres Wertes. Rund 760 Milliarden Euro Marktkapitalisierung sind verschwunden, fast ein Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts 2001.

      Der bisherige Negativrekord für den DAX liegt
      fast 30 Jahre zurück
      . Zwischen 1970 und 1974 büßte er zurückgerechnet in der Spitze „nur“ 43% ein.

      Noch viel schlechter erging es den Technologiebörsen, die noch deutlich höhere Verluste verzeichneten. Der Neue Markt steht vor seiner Auflösung.

      Der hinkende Vergleich mit der großen Weltwirtschaftskrise und Depression zwischen 1929 und 1932 macht die Runde. So ging der Welthandel im Jahr 1929 um 8,5 Prozent zurück, im Jahr 1930 um 32,9 Prozent, 1931 um 34,5 Prozent und 1932 um 17,7 Prozent.
      Heute hingegen sehen wir ausschließlich einen leichten Rückgang in der Wachstumsrate!

      Dauer und Kursverluste des S&P 500 während Bärenmärkten seit 1926;
      S&P 500 - Anstiege nach Bärenmärkten;
      etc.:

      http://www.gruener-vm.de/Download/Marktstudie-Oktober2002.pd…
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 07:32:51
      Beitrag Nr. 356 ()
      bin ein unverbesserlicher Optimist, den Beitrag möchte ich aber doch posten:

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Engelbert Hörmannsdorfer

      Technologieblase? Bankenblase!

      FED-Chef Alan Greenspan zeigte sich kürzlich lernfähig: »Es hat sich einmal mehr gezeigt: eine Blase erkennt man erst, wenn sie zerplatzt ist.« Wohl wahr. Und allgemein wird in den Medien das Platzen der Technologieblase rezitiert.

      Sicherlich richtig. Aber wenn Sie sich die Entwicklungen der letzten Monate und Wochen genau anschauen, dann müsste Ihnen eigentlich klar werden: Der Rutsch eines einzigen Industriesegments, das in allen Volkswirtschaften weniger als 10 Prozent zum BIP beiträgt, kann nicht solche Verwerfungen hervorrufen. Dass sich beispielsweise der heimische Dax von über 8.000 Punkten aktuell mehr als drittelte, muss andere Ursachen haben.

      Ich glaube, die tieferen Ursachen liegen in der Finanzbranche: Banken und Versicherer lebten zu lange über ihre Verhältnisse. Erinnern Sie sich: Zinsen und Aktienkurse stiegen über einen längeren Zeitraum nahezu gleichzeitig – und seit knapp zwei Jahren fallen sie auch im Gleichschritt. Dieser Zustand ist erstens höchst selten, und zweitens in der ökonomischen Theorie eigentlich nicht vorgesehen.

      Also lief in der Vergangenheit irgend etwas schief – und das müssen wir jetzt alle ausbaden. Schief lief ein Immobilienboom in den achtziger Jahren. An dem knabbert Japan noch heute. Er lief auch bei uns schief. Bloss mit dem Unterschied, dass er durch die Wiedervereinigung wesentlich länger dauerte – und durch einen Börsenboom abgelöst wurde. Mit den üppigen Geldern aus diesem Boom konnte die Schieflage aus den Immobilien zumindest vorübergehend egalisiert werden.

      Aber nun platzte der Börsenboom – und es kam kein anderer, neuer Boom. Fatale Folge: Die Beteiligungen wurden immer weniger wert, und immer weniger wert.... Schliesslich wurden die Banken und Versicherungen selbst weniger wert, was besonders kritisch ist, da die Geldhäuser nahezu alle untereinander verflochten sind und grosse Beteiligungen oft wechselseitig halten.

      Es ist momentan eine Teufelsspirale nach unten. Um die Mindestverzinsung aufrecht zu erhalten, muss die Assekuranz teilweise schon an ihre stillen Reserven heran – Werte, die sie in manchmal hundertjähriger Geschichte angesammelt haben. Bei einem Dax-Stand von 3.200 hatte Allianz-Vorstandschef Gerhard Rupprecht eingeräumt, dass die stillen Reserven aufgezehrt seien. In dieser Woche haben wir die 2.600er Marke unterschritten, liegen also über 18 Prozent drunter!

      Freilich leiden alle Institute gemeinsam unter der schwachen Konjunktur, der Krise an den Finanzmärkten und den hohen Risiken im Firmenkreditgeschäft. Aber die Geister, die die Großbanken riefen, hat nun die Geldbranche selbst getroffen. Es war die Kultur der Geldhäuser, im Börsenkurs den entscheidenden Maßstab für die Substanz eines Unternehmens zu sehen. Darüber hinaus war Globalisierung um jeden Preis angesagt.

      Ich glaube nicht, dass die Teufelsspirale so schnell durchbrochen werden kann. Dazu wären sehr schnell sehr deutlich höhere Dax-Stände nötig. Doch woher sollen diese Mittel kommen? Also werden die Börsenkurse weiter sinken, die Reserven weiter abschmelzen, die Verluste weiter steigen, die Eigenkapitalquoten weiter sinken. Die Folge werden noch restriktivere Kreditvergabe an die Wirtschaft sein, was weitere Pleiten bedeutet. Dadurch nehmen die faulen Kredite der Banken noch mal zu – was weitere Geldhäuser in eine noch grössere Bredouille bringt.

      Sie sehen, die Abwärtsspirale ist wirklich nicht leicht zu durchbrechen. Ich möchte zwar nicht gerade das Japan-Syndrom beschwören, aber die Indizien, dass es hier zu Lande genauso kommt, häufen sich. Sicher ist meiner Meinung nach eines: Vor unserer deutschen Volkswirtschaft liegt ein Tal der Tränen. Ich hoffe nur, dass es zum Durchschreiten »nur« ein paar Jahre dauert – und nicht über ein Jahrzehnt wie in Japan.


      Engelbert Hörmannsdorfer

      14.10.2002

      http://www.boerse.de/
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 17:46:42
      Beitrag Nr. 357 ()
      @humm, ich mag Optimisten, grundsätzlich:). Allerdings bleibe ich an der Börse strikte Realist. Denn ein verblendeter Optimismus wie ihn der Threadbegründer seit mehr als zweieinhalb Jahren über Rezession, $-Einbruch von 20% und einer regelrechten Schlacht an den Börsen vorführt, ist zu allem geeignet. Nur nicht um etwas zu verdienen. Da mag er noch so lange von cost avarage und Sparplan erzählen, Tatsache ist ein dauerndes `Verbilligen` von Aktien von Unternehmen mit teilweise nicht zukunftsfähigen Geschäftsmodellen oder fehlender Wettbewerbsfähigkeit. Nasdaq1000 wird das kaum begreifen und schon gar nicht wahrhaben wollen, aber als `Dauerbasher` oder `Permabär` wäre man sonst kaum die letzten 10 Jahre über die Runde gekommen, spätestens das riesenhafte Blowout-Top im Winter 2000 hat manchen Profishorti zerbröselt... So wie nachher über zweieinhalb Jahre die `Ich bin jetzt mal Nemax-Daytrader` zu Grunde gingen, WO ist ein schönes Beispiel, nur einmal die alten Threads durchlesen. Ist manchmal fast amüsant-schockierend, vorallem die Beiträge Februar-Mai 2000... Aber zur Konjunktur, ECRI Update:D.....

      Aktuell:


      Historisch:


      Weekly Leading Index Falls

      October 18, 2002

      ECRI Oct 11 week US economy index 116.5 vs 118.1

      NEW YORK, Oct 18 (Reuters) - The U.S. economy will grow moderately in the foreseeable future, but battered investor confidence and further corporate layoffs could tip the country back into recession, a report showed on Friday.

      The Economic Cycle Research Institute`s weekly gauge of U.S. economic activity slipped to 116.5 in the week ended Oct. 11 from 118.1 in the previous week.

      "There is the risk of a self-fulfilling prophecy where businesses pull back because they fear a recession," said Lakshman Achuthan and the retrenchment itself triggers a period of renewed economic contraction.

      But he added that "this latest reading is pointing to slower growth ahead, but it is not forecasting a recession at this point."

      A weak stock market and a growing number of claims for first-time unemployment benefits helped knock the index lower, Achuthan said.

      The index`s growth rate, which smooths out weekly fluctuations, fell to -3.4 percent from -2.1 percent in the preceding week.

      Quelle: http://www.businesscycle.com/showstory.asp?storyID=426

      Anmerkung: fette Formatierung von Quelle übernommen, Kursiv durch mich. Kursiv bezeichnet den Abschnitt zu den Charts.

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 19:40:24
      Beitrag Nr. 358 ()
      @SCN:

      ich bin mit Zukunftsprognosen sehr vorsichtig. Erklärungen warum die Prognosen nicht eingetroffen sind gibt es viele.
      KEINER kann in der Zukunft schauen.

      zur Wachstumskurve: 1999 bis Anfang 2002 waren schlecht. heute stehen wir besser da.

      der U.S. Weekly Leading Index hat keine Zukunftsaussage. Nur Vergangenheit.

      Eine wichtige Frage, oder Ansatz, ist das Verhältnisse zw. Wirtschaftsentwicklung und die Aktienbewertung!

      eine Grundlagendiskussion wäre mein Posting #349.
      ein schöner Vergleich, der zeigt dass die Korrektur nicht mehr lange dauern wird. (ich hoffe... ;) )

      dazu kommt:

      1. Banken und Versicherungen haben Ihrer Aktienbestände reduziert.
      2. Die gleiche Banken und Versicherungen positionieren sich neu, denn wie sollen sie sonst Ihre Quoten erreichen? der Zinssatz ist ja sehr niedrig.
      3. November bis März sind "gute Aktienmonate" aus technische Gründe, Fonds usw.).
      4. Wenn es nur um Wirtschaftsdaten ginge, wäre eine "März 2000 Bewertung" nicht möglich. d.h. es hat viel mit Psychologie zu tun.
      5. Shorties überall... ;)

      ich habe mich als Optimist betitelt, aber verstehen tue ich mich als Realist...

      freue mich auf deine Antwort (die ich wirklich schätze)

      :) humm
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 20:45:36
      Beitrag Nr. 359 ()
      Die Grundintention des ECRI Weekly Leading Index (WLI, wöchentliche Frühindikatoren) ist es, konjunkturelle Bedingungen rechtzeitig vorherzusagen, Wendepunkte der Konjunkturzyklen aufzuzeigen.

      Das ECRI will den WLI-Index so konstruiert haben,
      "dass er nach unten dreht vor einer Rezession und wieder aufwärts zeigt bevor die Wirtschaft in eine Wachstumsphase übergeht."
      Quelle: http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/ecri-wli.htm.

      Nun sind Abweichungen, Schwankungen im Trendverlauf üblich (vgl. die Wachstumskurve des ECRI WLI vom 1.1968 - 9.1902 in #357) und a u c h das ECRI sieht die US-Ökonomie moderat wachsen ("The U.S. economy will grow moderately ...").
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 08:13:45
      Beitrag Nr. 360 ()
      die Aussage der ECRI Weekly Leading Index bezieht sich auf die Wirtschaft.
      Hätten die Aktionäre dementsprechend gehandelt, gäbe es März 2000 keine Übertreibung!

      d. VDAX ist meiner Meinung nach viel stärkere Aussage,
      Der beschreibt eine "Spannung" die abgebaut werden muss.
      z.Bpl: Mitte 2000 bis Mitte 2001 hat die Konsolidierung ohne "Spannung" stattgefunden!
      Gäbe es heute eine Konsolidierung ohne Spannung, wäre ich nicht so optimistisch!:





      Avatar
      schrieb am 19.10.02 08:15:23
      Beitrag Nr. 361 ()
      d. VDAX hat
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 08:27:17
      Beitrag Nr. 362 ()
      Kann das sein dass die Optimisten d. Aktienmarkt sich anschauen,
      und die Pessimisten die Wirtschaft?

      da sind wir wieder bei der Frage:

      wie kann man das Verhältniss zw. Wirtschaftsentwicklung und die Aktienbewertung darstellen!
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 18:39:25
      Beitrag Nr. 363 ()
      @humm,

      stelle dir mal die Frage, ob der Wahnsinnsanstieg der Börsen ab 1983 gerechtfertigt war und am Ende noch irgendetwas mit den wirtschaftlichen Daten zu tun hatte.

      Nur dann kann man verstehen, warum die Börsen so stark fallen, obwohl die wirtschaftlichen Rahmendaten ein so starkes Fallen nicht zwingend voraussetzen.

      Die Börsen stehen immern noch auf einem viel zu hohen Niveau, da einfach die gigantischste Spekulationsblase der Börsengeschichte geplatzt ist und dies noch eine gewisse Zeit dauern wird.

      Da unser lieber nasdaq das nicht kapiert, oder dieser Sachverhalt wohl nicht in sein Weltbild paßt, liegt er ja auch mit seinen Empfehlungen gnadenlos daneben.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 01:52:31
      Beitrag Nr. 364 ()
      @ humm:

      wie kann man das Verhältniss zw. Wirtschaftsentwicklung und die Aktienbewertung darstellen!

      Man sollte unterscheiden zwischen der realen wirtschaftlichen Situation
      und den Zukunfts-Prognosen der (nationalen, internationalen, branchenspezifischen) wirtschaftlichen Entwicklung.

      Die Börse schaut ja angeblich auf die Zukunft
      und folglich sollte man sich den Wirtschaftsprognosen relevanter Wirtschaftsforschungs-Institute widmen.
      Äusserst wichtig sind in diesem Zusammenhang die Frühindikatoren.
      Übrigens ist auch die Börse ein Frühindikator.

      Eine Korrelation zwischen dem "Konsens" der Prognosen/relevanter Frühindikatoren
      und der Börsenentwicklung/Aktienbewertungen kann man durchaus zu bestimmten Zeiten festellen.


      Eine Quasi-Gesetzmässigkeit ist natürlich nicht ableitbar.

      Ende 2001/Anfang diese Jahres ist ein hoher Konjunkturoptimismus aufgebaut worden, der sich jetzt wieder der Realität anpasst - vgl. auch die Kurve des ECRI Weekly Leading WLI und anderer Frühindikatoren weltweit!

      Links zum Thema Konjunktur und Konjunkturprognosen: http://www.diht.de/inhalt/informationen/fakten/konjunkturdat…

      Prognosen sind Voraussagen, dass unter bestimmten Bedingungen bestimmte Ereignisse in einem bestimmten Zeitraum eintreten werden.
      Die Risiken von Prognosen sind bekannt.
      Prognosen sind regelmässig den R e a l i t ä t e n anzupassen (Revidierungen).

      Hätten die Aktionäre dementsprechend gehandelt, gäbe es März 2000 keine Übertreibung!
      Exakt dies ist der Grund, weshalb man sich mit Wirtschftsprognosen und Frühindiaktoren befassen sollte!!


      Man betrachte einmal den Einbruch des US-Einkaufsmanager-Index (Produktion) und die Börsenentwicklung vor allem in den Nasdaq-Indices ab Anfang 2000
      sowie auch seine seine Korrelationen zu Rezessionen seit 1948!!

      Nasdaq 100 Index - 5 Jahre






      Der ISM Index - nationale Einkaufsmanager-Index (Prod.)-einer der wichtigsten Frühindikatoren weltweit:
      http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/napm.htm#char…
      ----------------------------------------------------------
      paule:

      da einfach die gigantischste Spekulationsblase der Börsengeschichte geplatzt ist
      und dies noch eine gewisse Zeit dauern wird.


      Noch tiefer das Ganze?

      Du musst zugeben, dass Prognosen zur "fairen Bewertung" von Indices und Aktien immer ein höchst subjektives Moment in sich tragen.

      Ein DAX unter/um die 3000 sollte herausragende Einstiegskurse geboten haben/bieten - vor allem dann, wenn man in marktdominante Unternehmen mittel- und langfristig investieren will. Auch Tecs gehören dazu.

      Die wirtschaftliche Entwicklung wird sich auch weiterhin in Zyklen fortentwickeln.
      So schnell wird sich diese Konstante konjunktureller Prozesse nicht ändern.
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 02:07:27
      Beitrag Nr. 365 ()
      PS:
      Zum ISM Index/Produktion:
      Oberhalb eines Niveaus von 50 Punkten
      wird eine wachsende, verarbeitende Industrie, inmitten einer expandierenden Gesamtwirtschaft, indiziert.
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 09:37:22
      Beitrag Nr. 366 ()
      Zitat:

      Die wirtschaftliche Entwicklung wird sich auch weiterhin in Zyklen fortentwickeln.
      So schnell wird sich diese Konstante konjunktureller Prozesse nicht ändern.
      ___________________________________________________

      Dem widerspreche ich nicht. Nur leider hatte sich 20 Jahre lang die Börse nicht daran gehalten.

      Das ist ja auch der Hauptgrund, warum sie jetzt fallen.
      Da ist es vollkommen wurst, ob da mal wieder etwas Wachstum kommt oder nicht.

      Und da du diesen Zusammenhang wohl nie kapiert hast, sitzt du jetzt auf deinen Verlusten und wartest auf den Weihnachtsmann.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 15:00:21
      Beitrag Nr. 367 ()
      @paule, #363:

      <stelle dir mal die Frage, ob der Wahnsinnsanstieg der Börsen ab 1983 gerechtfertigt war und am Ende noch irgendetwas mit den wirtschaftlichen Daten zu tun hatte.>

      die Frage hat ein weiteren Teil:
      .... und wie ist es heute mit dem Aktienmarkt nach den Crash?!

      mit deiner Aussage: <Die Börsen stehen immer noch auf einem viel zu hohen Niveau...>

      bin ich nicht einverstanden.

      Es gibt natürlich Aktien die überbewertet sind, und ohne Zukunft. (die sind nicht zu empfählen! ;) )

      Es gibt aber auch viele Aktien z.Zt. die weit unter dem Buchwert liegen, Dividenden ausschütten, und Zukunftsperspektiven haben!
      Was ist da überbewertet?

      Firmen die Gewinn machen, kgv 5-10, Divid. 5-8%

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      zu #366:

      <...Nur leider hatte sich 20 Jahre lang die Börse nicht daran gehalten.>

      warum glaubs du dass die Menschen heute vernünftige sind?
      ich bin davon überzeugt dass:
      1. Die Märkte unterbewertet sind.
      2. Aus "Technische" Gründe werden Aktien von Fonds Versicherungen und Banken wieder gekauft.

      mfg humm :)
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 16:24:21
      Beitrag Nr. 368 ()
      Zitat:


      Es gibt natürlich Aktien die überbewertet sind, und ohne Zukunft. (die sind nicht zu empfählen! )

      Es gibt aber auch viele Aktien z.Zt. die weit unter dem Buchwert liegen, Dividenden ausschütten, und Zukunftsperspektiven haben!
      Was ist da überbewertet?

      Firmen die Gewinn machen, kgv 5-10, Divid. 5-8%
      ________________________________________________

      @humm, selbstverständlich gibt es die!

      Die gab es auch schon im Jahre 2000.

      Nur, wurde der Aktienhype durch solche Firmen ausgelöst?
      Haben diese Firmen die Indizes bestimmt?

      Sind das etwa Hightech-Unternehmen?

      Wenn ich behaupte, daß der Markt zu teuer ist, dann meine ich den ganzen Markt.

      Schau dir mal die Perlen an die es noch nicht zerrissen hat. Diese Ebay´s, Microsoft´s, Amgen etc.

      Da hast du im Verhältnis zu Umsatz oder Cash immer noch abstruse Bewertungen.

      Und genau diese Firmen beeinflussen doch die Indizes, oder?

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 16:45:15
      Beitrag Nr. 369 ()
      Zitat:

      Du musst zugeben, dass Prognosen zur "fairen Bewertung" von Indices und Aktien immer ein höchst subjektives Moment in sich tragen.
      _______________________________

      Richtig und wann gibtst du zu, daß du, seit wir uns kennen gnadenlos danebenliegst?

      Wer aufgrund deiner threads in Cisco, Infineon oder Siebel investiert hat, ging gnadenlos den Bach runter.

      Du hast es höchstens zum Weltmeister im Verdrängen und Dauerposten gebracht.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 17:01:00
      Beitrag Nr. 370 ()
      @paule:

      mit: <Es gibt aber auch viele Aktien z.Zt. die weit unter dem Buchwert liegen, Dividenden ausschütten, und Zukunftsperspektiven haben!
      Was ist da überbewertet?

      Firmen die Gewinn machen, kgv 5-10, Divid. 5-8%>


      meine ich dass die gleichen Firmen März 2000 gnadenlos überbewertet waren. D.h., für manche Firmen die mitgerissen worden sind, ist jetzt ein Boden erreicht.
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 17:10:38
      Beitrag Nr. 371 ()
      Nemax: Singulus, Pfeiffer, ...
      DAX: CoBa, Allianz,
      SMAX: Sartorius

      und viele mehr!

      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Dr. Georg Thilenius

      Europäische Finanzwerte unter Druck

      Die großen europäischen Finanzwerte wie Deutsche Bank, Allianz, AXA aber auch Commerzbank und viele andere sind in der letzten Zeit sehr unter Druck geraten. Die Kurse sind sowohl optisch als auch historisch, als auch gemessen an den Buchwerten niedrig. Der Buchwert der Allianz einschließlich der Dresdner Bank Beteiligung ist schwer festzustellen. Deswegen ist diese Aussage nur als Anhaltspunkt zu verstehen.

      Derartig langjährige Tiefstände reizen natürlich, über einen Einstig nach zu denken. Insbesondere die großen international tätigen Konzerne haben trotz der Probleme der letzten Monaten sehr viel Substanz und werden sich in gegebener Zeit auch wieder erholen. Wer ein Gedächtnis für Geschichte hat, wird sich an die Schwierigkeiten erinnern, denen die Commerzbank zwischen 1979 und 1981 ausgesetzt war, und von denen sie sich dann im Laufe der zeit bestens wieder erholen konnte. Die Vorraussetzungen für eine Erholung sowohl der Banken als auch der Versicherungen sind günstig: Die Inflation und die Zinsen sind und bleiben niedrig, der Bedarf an Abschreibungen auf Kredite wird niedriger werden im Zuge der wirtschaftlichen Erholung und der Vorsorgebedarf der Bevölkerung neben der staatlichen Vorsorge wird langfristig wachsen.

      Auf absehbare Zeit empfiehlt sich jedoch Zurückhaltung, da die politische Weltlage noch jede Menge unangenehme Überraschungen bereithalten kann. Der langfristige Investor wird jedoch Vergleiche anstellen zwischen den großen amerikanischen Banken, Versicherungen und deren europäischen Mitbewerbern. ER wird dabei finden, dass erstklassige Bank- und Versicherungsaktien diesseits und jenseits des Atlantik derzeit relativ günstig bewertet sind. Wer Finanzwerte hat, sollte sie in jedem fall behalten. Wer noch keine Finanzwerte hat, sollte den Markt aufmerksam beobachten und bei einer ausgeprägten Bodenbildung nicht versäumen, Dividendenrenditen von 8 % und sensationell niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse sicher zu stellen. Aber dazu ist es jetzt noch zu früh.

      Dr. Georg Thilenius


      18.10.2002
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 21:32:48
      Beitrag Nr. 372 ()
      @humm, selbstverständlich gibt es vernünftig bewertete Aktien. Nur damit wirst du stinknormale Geldanlagen nicht outperformen.

      Und was diese "Experten" Thilenius anbelangt. Auf www.boerse.de kannst seine gesammelten Absonderungen lesen.

      Da sind meine sämtlichen Tanten besser gewesen!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 21:40:51
      Beitrag Nr. 373 ()
      @paule:

      was empfählen deine Tanten? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 22:06:38
      Beitrag Nr. 374 ()
      http://www.ftd.de/bm/bo/1035086402068.html?nv=cd-divnews

      "...Nun gut, eine Erholung war fällig. Und an der Börse werden nun mal nicht die Glocken geläutet, um davon zu künden. Der Irrglaube, dass Aktien einfach zu billig geworden sind, ist weit verbreitet. Und wegen der rund 250 Mrd. $, mit denen die US-Verbraucher ihre Häuser zusätzlich beleihen, dürfte sich die Wirtschaft wenigstens über Wasser halten. Auf fallende Kurse zu setzen ist daher riskanter, als auf steigende Notierungen zu wetten. Und so werden die Märkte vermutlich noch eine Weile zulegen - per saldo. ..."
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 22:26:05
      Beitrag Nr. 375 ()
      @humm,

      das Sparbuch!

      Was denn sonst?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 00:36:09
      Beitrag Nr. 376 ()
      Institute rechnen mit Aufschwung, 21.10.02

      Das Herbstgutachten birgt eine Überraschung: Die sechs führenden Forschungsinstitute erwarten einen deutlichen Rückgang des Haushaltsdefizits im kommenden Jahr.

      HB/uhl/huh BERLIN. Keine Wende am Arbeitsmarkt, nur eine leichte konjunkturelle Erholung, aber ein überraschender Rückgang des Haushaltsdefizits – das sind die Prognosen der sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das kommende Jahr. Damit kommt das Herbstgutachten teilweise zu optimistischeren Ergebnissen als viele Bankenvolkswirte.
      (...)
      Die Wirtschaftsforscher gehen von einer konjunkturellen Erholung aus. Sie erwarten für das kommende Jahr ein reales Wirtschaftswachstum von 1,4 %, nach 0,4 % in diesem Jahr.
      Vor allem in Ostdeutschland gewinnt die Konjunktur an Fahrt. Dort wird sich nach der Mehrheitsprognose der Institute das Wachstum von 0,2 in diesem auf 2,3 % im kommenden Jahr beschleunigen.
      Im Westen werden im nächsten Jahr 1,3 % nach 0,4 % in 2002 erwartet.
      Lediglich das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet auch für 2003 mit einer anhaltend schwachen Wirtschaftsentwicklung von 0,9 % für Gesamtdeutschland. (...)
      http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/SH/0/sfn/buildww/cn/…
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 07:40:34
      Beitrag Nr. 377 ()
      @paule:

      Du unverbesserlicher Mitmensch Du... ;)
      Das Wort "Sparbuch" ist eine Beleidigung in unseren Kreisen! ein Schlag unter die Gürtellinie!

      :) humm
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 09:45:16
      Beitrag Nr. 378 ()
      @376,

      die sollen endlich mal würfeln, dann ist die Trefferquote höher!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 14:40:18
      Beitrag Nr. 379 ()
      8:35am 10/22/02
      Biggs: Market rally not the start of new bull market By Julie Rannazzisi

      Morgan Stanley`s well-known global strategist Barton Biggs feels that the stock market`s current rally should last "longer than the consensus believes" as long as the U.S. economy "perks up," which he predicts will happen. While Biggs is not forecasting a "double dip" back into recession, he`s also convinced that the current action does not mark the start of a new bull market as stocks are still not cheap enough and the growth outlook not strong enough. Morgan Stanley`s Steve Galbraith, meanwhile, feels that sell-side analysts and company managements remain too optimistic about growth in the tech, healthcare, retail and financial sectors. He feels that those expectations will be pared down as 2003 approaches.

      Bearrally:p....

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 16:47:55
      Beitrag Nr. 380 ()
      Weil`s lustig geschrieben ist:
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Mr. Champion

      Milliarden-Missverständnisse

      Der Begriff „Milliarde“ ist so allgegenwärtig, dass die Dimension dieser unvorstellbar großen Zahl leicht verloren geht. Doch niemand auf der Welt hat jemals bis zu einer Milliarde gezählt. Denn wenn Sie in jeder Sekunde eine Zahl aufsagen, bräuchten Sie 277.777 Stunden, um bis auf eine Milliarde zu kommen. Das entspricht nicht nicht weniger als 31 Jahren, 8 Monaten und 6 Tagen. Das muss man sich bewusst machen, wenn das nahezu unerschöpfliche Kuriositätenkabinett der Milliarden-Missverständnisse betrachtet wird.

      Die Milliarden-Luftnummer
      Laut Focus habe der MLP-Chef Manfred Lautenschläger im Dezember 2001 für seine 26-jährige Tochter eine Lebensversicherung im Wert von einer Milliarde Euro abgeschlossen. Damit wären MLP 60 Millionen an Vermittlungsprovisionen zugeflossen, womit der Jahresabschluss gerettet gewesen wäre. Im Januar sei die Versicherung dann gleich wieder storniert und die Provision zurückgezahlt worden. - Lautenschläger hat diese Vorwürfe in der gewohnten Manier sofort zurückgewiesen, so dass einmal mehr Aussage gegen Aussage steht und erst die Gerichte Aufklärung bringen können.

      Der Milliarden-Schreibfehler
      Am 02. Oktober wollte das US-Brokerhaus Bear Stearns Aktien in einem Volumen von 4 Millionen Dollar verkaufen. Doch durch einen Schreibfehler wurde eine Verkaufsorder im Wert von 4 Milliarden Dollar ausgelöst! Einige Parkett-Profis der Wallstreet waren von dem riesigen Verkaufsauftrag verunsichert und tätigten daher ebenfalls Verkäufe. Darauf ging der Dow-Jones in die Knie, bevor der Schreibfehler bemerkt wurde. Bis dahin hatte Bear Stearns bereits für 622 Millionen Dollar Aktien verkauft. - Malen wir uns besser nicht aus, welche Auswirkung die versehentlichen Verkäufe über 4 Milliarden Dollar gehabt hätten...

      Die Milliarden-Strafe
      Wenngleich jedes Kind weiß, dass Rauchen- ungesund ist, so erfreuen sich Schadensersatzprozesse gegen Tabakkon-zerne in den USA einer anhaltend großen Beliebtheit. Philip Morris wurde jetzt dazu verurteilt, einen absurden Schadensersatz über 28 Milliarden Dollar an eine krebskranke Raucherin zu bezahlen. Eine solche Summe würde etwa 40 Prozent der Marktkapitalisierung, einem Drittel des Jahresumsatzes oder dem 3-fachen des Jahresgewinns dieses Multis entsprechen! - Natürlich gibt es eine Berufung, aber in den USA scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann jemandem alles Geld der Welt zugesprochen wird.
      Dennoch sind diese Milliarden-Missverständnisse nichts gegenüber den Werten, die sich in der laufenden Baisse in Luft aufgelöst haben. Denn seit dem Frühjahr 2000 haben die Börsen die unvorstellbare Summe von etwa 12.000 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verloren. Wir befinden uns wahrhaft in sehr ungewöhnlichen Zeiten...


      21.10.2002
      aus boerse.de
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 13:30:54
      Beitrag Nr. 381 ()
      Zu #376:
      BIP-Raten in Deutschland
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 00:05:55
      Beitrag Nr. 382 ()
      Zur US-Produktivität
      ------------------------

      23.10.02
      Greenspan: Produktivität weiterhin stark, boerse-go.de
      Das Produktivitätswachstum der vergangenen Jahre sollte auch in Zukunft Bestand haben, teilte der Chef der US-Zentralbank, Alan Greenspan, heute in Washington vor Repräsentanten des Department of Labor und American Enterprise Institute mit.

      Greenspan sagte, dass es schwer sei, wie groß der Anteil der jüngsten Anstiege von dem "Fettabbau" und der "Reorganisierung der Unternehmen" komme,
      sagte aber, dass bei dem Versuch, durch bloße Kostensenkungen Produktivitätszuwächse erreichen zu können, Beschränkungen gebe.

      "Unternehmer können nicht endlos Kosten senken, ohne einmal die Produktion zu kürzen oder neue Technologien durch Investitionen anzuerkennen und sie aufrecht zu erhalten," sagt Greenspan und spricht damit die starken Kostensenkungsmaßnahmen an, die Unternehmer aufgrund der schwachen Marktlage durchführen mussten.

      Alles in Allem wies Greenspan darauf hin, dass das Produktivitätswachstum in einer besseren Verfassung sei, als es viele erwartet hätten. Die jüngsten Erwartungen hinsichtlich des Produktivitätswachstums seien "nicht angebracht," allerdings sei das Wachstum der letzten Jahre auch weiter zu erwarten.
      --------------------------------------------------------
      Greenspan erstaunt über hohes Produktivitätswachstum

      Washington (vwd) - Der Chairman der Federal Reserve, Alan Greenspan, hat sich erstaunt darüber geäußert, dass die Produktivität der US-Wirtschaft trotz schwieriger Bedingungen weiter schnell gewachsen ist.
      In einer Rede vor dem American Enterprise Institute sagte Greenspan am Mittwoch, es sei trotzdem plausibel, für die nächsten acht bis zehn Jahre ein Produktivitätswachstum von jährlich 2,00 bis 2,75 Prozent anzunehmen, wie die Fed das tue. Das würde auch bedeuten, dass der größte Teil oder sogar 100 Prozent des seit 1995 verzeichneten Produktivitätszuwachses nachhaltig seien.

      Die Produktivität der US-Wirtschaft war im ersten Quartal dieses Jahres um 8,6 Prozent und im zweiten um 1,5 Prozent gewachsen,
      während sich das Wirtschaftswachstum in diesen Zeiträumen auf 5,0 bzw 1,3 Prozent belief.

      vwd/23.10.02
      --------------------------------------------------------
      Produktivität
      Amerikanische Bezeichnung: Productivity


      Indikator: Es wird die Veränderung der Produktivität gemessen. Dabei wird Produktivität als die von US-Amerikanern produzierten Mengen pro Stunde definiert. Zudem werden die Lohnstückkosten angegeben.

      Quelle: US-Arbeitsministerium

      Veröffentlichung: Quartalsweise, jeweils in den ersten zwei Wochen im Februar, Mai, August und November.
      Bedeutung für die Aktienmärkte: Mäßig, der Indikator bewegt nur manchmal die Märkte.

      http://www.sueddeutsche.de/index.php?url=wirtschaft/dossier/…

      http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/prod-costs.ht…
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 17:00:13
      Beitrag Nr. 383 ()
      Greenspan ist nur noch ein Witz, heute hat sogar Bernecker einmal recht wenn er diese Erklärung lachhaft findet. Soviele Stellen wie abgebaut werden, da muss nur prozentual der Ausstoss an Fertigwaren weniger sinken und die Produktivität steigt. Das ist absoluter Quatsch und derzeit ein regelrechter `Ablenker` von einem katastrophal ausgefallenen BeigeBook oder Frühindikatoren. Zu beidem findet sich im Thread keine Meldung. STAUN! Sowas nennt sich eigentlich `Propaganda` oder `einseitige berichterstattung`, mein lieber Bub;).....

      (Quelle: Die Zeit)

      Langfristig sind wir alle tot

      Der Börsenkrach entlarvt die Parole von der Überlegenheit der Aktie - wenn man sie nur lang genug halte, schlage sie jede Anlageform. Jetzt zeigt sich: Selbst 40 Jahre reichen nicht

      Von Robert von Heusinger



      Aktien steigen immer, zumindest auf lange Sicht. Das hört sich in diesen Tagen an wie blanker Hohn, stimmt aber. Beweise? Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich der Dax verdoppelt; der Dow Jones, der älteste Aktienindex der Welt, notiert heute fast 3000-mal höher als bei seiner erstmaligen Berechnung im Jahr 1896. Und selbst das Sorgenkind, der japanische Nikkei, bringt es im Vergleich zu Oktober 1972 noch auf ein Kursplus von 100 Prozent.

      Allerdings kann man mit Statistiken bekanntlich alles beweisen. Wer im März 2000 Geld in den Dax steckte, muss heute fast 70 Prozent Kursverlust verkraften. Wer 1989 in den Nikkei investierte, besitzt nur noch ein Fünftel der damaligen Summe, vom Wertverlust durch Inflation ganz zu schweigen. Und wer den Nikkei vor 20 Jahren kaufte, hat nichts verloren, aber auch nichts gewonnen. Rendite: null Komma null.

      Nun mag man einwenden, diese Zeiträume seien noch zu kurz, auf wirklich lange Sicht schneide am Ende doch die Aktie am besten ab. Doch die einschlägigen Vergleiche, mit denen die Überlegenheit der Aktie bewiesen werden soll, sind perfide: Heute gibt es im Dow Jones nur noch ein Unternehmen, General Electric, das bereits vor 106 Jahren zu den damals größten Firmen Amerikas zählte, die den Index bildeten. Die anderen sind Pleite gegangen, wurden aufgekauft oder sind einfach zu unbedeutend geworden, als dass sie noch die erste Aktiengarde bildeten. Hat je jemand berechnet, wie der Renditevergleich ausgegangen wäre, hätte man noch die zwölf Dow-Gründungsmitglieder im Depot? Vielleicht. Nur hat das nie jemanden interessiert. Schon gar nicht die Apologeten der Aktie: die Banken und Fondsgesellschaften. Sie haben es mit ihrem Trommelfeuer der Renditevergleiche geschafft, die Deutschen mitzureißen.

      12,9 Millionen Aktionäre und Fondsbesitzer zählte das Deutsche Aktieninstitut Ende 2001 - eine Verdopplung binnen vier Jahren. Und, noch schlimmer, die Marketingexperten haben es geschafft, dass die Deutschen ihre gesetzliche Rentenversicherung verfluchten.

      Die Verheißung zweistelliger Aktienrenditen, wie sie am Ende der neunziger Jahre gang und gäbe war, hat "den kritischen Keil zwischen die Altersgruppen getrieben, die Solidarität der Jungen mit den Alten geschwächt". So formulierte es der heutige Bundesbankvorstand Hans-Helmut Kotz auf dem Höhepunkt der Hausse, im Frühjahr 2000. Die Jungen, Dynamischen und Erfolgreichen sahen sich im Alter auf der Verliererstraße. Jeden Monat bis zu 20 Prozent ihres Einkommens in die Rentenversicherung einzahlen, in der Gewissheit damit nicht annähernd eine zweistellige Rendite erzielen zu können und später auf Hunderttausende Euro verzichten zu müssen.

      Doch selbst jetzt, im Aktien-Crash, scheint der Glaube an die Unschlagbarkeit der privaten Altersvorsorge mit Aktien noch ungebrochen. Noch. Aber es gibt Hoffnung, dass bald wieder Vernunft einkehrt. Und das nicht nur, weil immer mehr der einst Jungen und Erfolgreichen inzwischen zu dynamischen Arbeitslosen geworden sind, die in einem privaten Vorsorgesystem gar nichts mehr hätten, was sie einzahlen könnten, von den Traumrenditen ganz zu schweigen.

      Inzwischen ist auch die letzte Bastion der Aktienwerber gefallen. Mit Fondssparplänen, so versprachen die Anlagegesellschaften, könne man gar nicht schief liegen . :laugh::laugh: Denn dabei zahlt man jeden Monat die gleiche Summe ein, ganz gleich ob sich die Börse im Höhenrausch befindet oder auf Tauchstation. So erwirbt man bei tiefen Kursen viele Anteile und bei hohen Kursen wenige. Klassisches antizyklisches Verhalten. Doch jetzt hat die Interessenvertretung der Fondsgesellschaften, der Bundesverband der Investmentgesellschaften (BVI), errechnet: Selbst die Fondssparpläne haben zu viel versprochen. Wer in den vergangenen zehn Jahren jeden Monat 100 Euro in deutsche Aktienfonds investierte, hätte das Geld gleich in den Sparstrumpf stecken können. :D Das klügste Produkt der Aktienanlage, der Fondssparplan, ist desavouiert. Wer Monat für Monat mit 100 Euro ein Stückchen Dax kaufte, hatte Ende September die traurige Summe von 10 736,50 Euro in der Hand, eingezahlt aber hat man über die Jahre 12 000 Euro. Und das, obwohl sich der Dax in den zehn Jahren immerhin noch verdoppelt hat.

      Da wird es wenig helfen, 10 Jahre als die kurze Frist zu deklarieren und auf Sparpläne zu verweisen, die 35 Jahre gelaufen sind. Denn hier beträgt die Rendite nur knapp über fünf Prozent. Ein kümmerliches Ergebnis für all jene, die an zweistellige Zuwächse geglaubt haben. Willkommen in der Realität.

      Es ist richtig, dass der BVI in die Offensive geht und die Schmach thematisiert. Nur mit der ungeschminkten Wahrheit lernt das Volk der Neuaktionäre, was Langfristigkeit wirklich bedeutet: In the long run, we are all dead, meinte schon der britische Ökonom John Maynard Keynes, langfristig sind wir alle tot.

      Keynes zielte während der großen Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zwar nicht auf die Marketingmaschinen der Fondsindustrie, er hatte die Anhänger unregulierter Märkte im Sinn. Ihnen hielt er vor, dass es Unternehmen und Arbeitslosen nichts bringt, wenn sie warten, bis die unsichtbare Hand des Marktes irgendwann Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht schaukelt. Weder Unternehmen noch Arbeitnehmer hätten die Zeit, auf den erhofften Idealzustand der Wirtschaft zu warten. Wie lange können Menschen hungern? Einen Monat, vielleicht. Und wenn sie bis dahin keinen neuen Job gefunden haben? Analog stellt sich die Frage: Was bringt es dem Anleger, dass Aktien langfristig immer die beste Geldanlage sind? Er braucht sein Geld in 20 oder 30 Jahren, aber die Statistik versteht unter langfristig vielleicht 40 oder gar 70 Jahre.

      Ein Arbeitsleben ist zu kurz

      Wie lange ist langfristig? Verlässliche Daten über die Entwicklung von Aktienkursen gibt es seit knapp 150 Jahren. Das ist zu kurz, um eine ehrliche Antwort auf die Frage zu finden, ab wann Aktien immer besser als alle anderen Anlagekategorien sind. Nur eines steht fest: 40 Jahre sind nicht lange genug. Viel länger arbeitet aber kaum ein Mensch in den westlichen Industrieländern.

      Einer, der es genau wissen wollte, ist der amerikanische Wirtschaftsforscher Gary Burtless. Er glaubte nicht an die pannensichere Gewinnmaschine Aktienmarkt. Burtless hat für 90 Zeiträume nachgerechnet, welche Rente ein US-Bürger im Ruhestand bezogen hätte, wenn dieser 40 Jahre lang jeweils sechs Prozent seines Einkommens Monat für Monat in amerikanische Standardaktien investiert hätte. Im ersten Zeitraum hätte dieser Sparer 1871 zu arbeiten begonnen und wäre 1911 in Rente gegangen. Die am Aktienmarkt angesparte Summe hätte er beim Eintritt in den Ruhestand verrentet, also in Anleihen umgeschichtet, und dann als monatliche Summe bis zum 80. Lebensjahr aufgebraucht.

      Burtless hat seine Untersuchung so realitätsnah wie möglich angelegt. Er hat Stundenlöhne, Zinssätze von Staatsanleihen, Inflation, Dividenden und Kursschwankungen berücksichtigt. Sein Ergebnis spricht sogar für die Aktienanlage, allerdings nur im Durchschnitt. Mit keiner anderen Anlage wurde über alle Jahrgänge hinweg eine höhere Rente erwirtschaftet. 7 Prozent pro Jahr brachten amerikanische Aktien im vergangenen Jahrhundert, Anleihen dagegen nur 1,6 Prozent. Im Durchschnitt der 90 berechneten Zeiträume konnte man mit 52 Prozent des letzten Lohnes den Ruhestand genießen. Das lässt sich sehen. Am besten hatte es der Jahrgang, der Ende 1999 aus dem Berufsleben ausschied. Diese Aktiensparer hätten 110 Prozent des letzten Gehaltes als monatliche Rente bekommen.

      Wer dagegen 1921 das letzte Mal arbeiten gegangen wäre, hätte nur 20 Prozent des letzten Einkommens ausbezahlt bekommen. Ruheständler des Jahres 1969 hätten so viel Rente bezogen, wie sie zuletzt verdienten, sechs Jahrgänge später wäre es weniger als die Hälfte gewesen. Ist es sinnvoll oder gerecht, dass die Altersversorgung derart von den Launen des Aktienmarktes abhängig ist? Und was passiert, wenn Burtless`` hypothetische Menschen älter als 80 Jahre werden? Dann haben sie ihr Vermögen aufgebraucht.

      Auf all diese Fragen hat die gesetzliche Rente eine einfache Antwort: Die Jungen zahlen für die Alten. Zwar steht auch hier nicht fest, wie viel sie zahlen, und kein Rentner besitzt eine Garantie, dass er das herausbekommt, was er eingezahlt hat. Dafür weiß jeder Sozialversicherte, dass er genug zum Leben haben wird; dass seine Frau und die Kinder unterstützt werden, wenn er noch im Arbeitsleben stirbt; dass er 100 Jahre und älter werden kann und trotzdem noch Rente bezieht. Die Kritiker wenden ein, dass die staatliche Rente spätestens in 25 Jahren, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Pension gehen, nicht mehr finanzierbar ist. Das ist aber noch kein Argument für eine ausschließlich private Vorsorge.

      Vernünftiger und realistischer sind Kompromisse: Die Alten müssen länger arbeiten, die Jungen mehr zahlen, und der Staat verschuldet sich für eine gewisse Periode stärker. Das spricht nicht gegen den behutsamen Einstieg in die private Altersversorgung, nicht gegen ein Mischsystem mit einem starken gesetzlichen Anteil und einem kleinen privaten. Immerhin gibt es die berechtigte Vermutung, dass die demografische Schieflage in Deutschland extremer ist als in anderen Industrieländern.

      Genauso kann niemand raten, von Aktien ganz die Finger zu lassen. Schon zur Risikostreuung gehören sie in jedes Portfolio. Aktien schützen vor den Folgen einer Hyperinflation, die, rein statistisch betrachtet, eineinhalb Mal in 100 Jahren Sparvermögen wie Festgeld oder Anleihen vernichtet. Und Aktien sind das einzige Vehikel, um an der Gewinnentwicklung einer Volkswirtschaft zu partizipieren. Alles gute Gründe für die schwankungsanfällige und daher risikoreiche Anlageform. Aber kein Freibrief, alles auf diese Anlageform zu setzen - schon gar nicht das Geld, das den Lebensabend absichern soll.

      Das mit den Sparplänen nennen andere eloquent `cost avarage effect`. Ich verweise ausdücklich auf den Zinseszinseffekt. Damit hat das Sparbuch den Fondsparer geschlagen. Über 10 Jahre.

      syr1000000:laugh::cool:
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 20:13:45
      Beitrag Nr. 384 ()
      Zu #383:
      1.)
      Produktivität ist ein KERN-Datum der Betriebs-und Volkwirtschaft.

      Ohne den Fortschritt von Produktivität
      gäbe es keinen Fortschritt des meschlichen Wohlstandes, keine Arbeitszeitverkürzungen, keine Lohnerhöhungen, keine Senkung der Lohnstückkosten, keine Abnahme von Unternehmenskosten, keine Erhöhung der Unternehmensgewinne ETC.

      Dies bedeutet wesentlich auch weiteres volkswirtschaftliches Wachstum.

      Motor dieser Entwicklung sind Investitionen in Technolgie, in einen modernen Maschinen-Park, in das Wissen der Beschäftigten, Kostensenkungen, Effizienz-Steigerungen.
      Auch Entlassungen, Aufgabe ganzer Geschäftsbereiche können Produktivität und Gewinnwachstum erhöhen.

      Bernecker sagt nichts anderes:
      ZITAT:
      "Das Statement von Alan Greenspan haben Sie gestern sicherlich im TV mitbekommen.

      Der Notenbankchef sah sich gezwungen, das Phänomen der Produktivität zu erläutern, was eigentlich jeder Student der Betriebswirtschaft im zweiten Semester lernt:D
      (..)
      In Kurzform zum besseren Verständnis:
      Die erste Stufe jeder „Sanierung“ ist stets die Reduktion der Kosten.
      Zum einen über die Beschäftigtenzahl, zum anderen über den Lagerabbau oder auch Aufgabe ganzer Produktionen.

      Damit gewinnt man die Gewinnqualität zurück und das drückt sich in der Produktivität sofort aus.
      Sie mißt die Leistung pro Beschäftigten.
      Wer dann in die schwarzen Zahlen zurückkehrt, ist in der Lage, das Geschäft zu dynamisieren, also im Umsatz und im Gewinn.
      Diese Milchmädchen-Rechnung kennt jeder Lehrling:D
      Im Großformat erleben Sie dies für alle Konzerne. (...)
      http://sonne02.bern-stein.de/webtext/webtext.cgi?topic=19097…

      Das US-Arbeitsministerium stellt dies Daten regelmässig für die USA zur Verfügung:
      http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/prod-costs.ht…

      http://www.sueddeutsche.de/index.php?url=wirtschaft/dossier/…
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 20:26:57
      Beitrag Nr. 385 ()
      PS:
      Productivity and Costs - Produktivität und Lohnstückkosten

      Der Index verschafft den besten Überblick über die ökonomische Effizienz,
      er ist ein wesentliches Barometer der wirtschaftlichen Aktivität in den USA.

      Avatar
      schrieb am 24.10.02 20:48:50
      Beitrag Nr. 386 ()
      @nasd. Du hättes Beerdigungsunternehmer werden sollen, die können einen Toten immer hübsch herausputzen.
      Ja Donnerwetter, vielleicht bist Du´s gar. :eek:
      J2
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 21:39:29
      Beitrag Nr. 387 ()
      Was soll den begraben werden?

      A.) Die GOLD(Bugs)-Blase

      B.) Deutschland, das Volk der Dichter und Denker

      ----------------------------------------------------------
      Deutschland in der Krise

      Über vier Millionen Arbeitslose, die größte Pleitenwelle seit Jahren, steigende Rentenbeiträge trotz Ökosteuer, 2,4 Milliarden Euro Defizit bei den Krankenkassen
      - vor allem bei den Sozialversicherungen müssen die neuen Volksvertreter die heißen Eisen aus dem Feuer holen.

      Auch das Management fürchtet die Arbeitslosigkeit
      Irgendwie ist Deutschland wie ein Toter Fisch. Dieser schwimmt zwar oben, doch er bewegt sich nicht mehr. Die Wirtschaftswissenschaftler sind sich einig: Die Krise hat das Volk erreicht.
      Beim Arbeitsamt tummeln sich nicht nur einfache Arbeiter und sozial Schwache, sondern immer öfter trifft man dort auch gut gekleidete Ex-Banker oder ehemals hoch bezahlte Computerspezialisten.
      Über vier Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland ohne Arbeit. Besserung ist nicht in Sicht.

      Das Wirtschaftswachstum liegt bei einen h a l b e n:D Prozentpunkt und die Sozialkassen sind leer
      .

      Der Staatshaushalt war schon vor der Flutkatastrophe mehr als angespannt.

      Arbeitslosenversicherung: Rauer Wind am Arbeitsmarkt
      Krankenversicherung: Teure Nebenwirkungen
      Rentenversicherung: Mehr Eigenvorsorge für den Ruhestand

      Deutschland ist kein Zugpferd mehr
      Die neue Regierung erwartet kein leichter Job. Die Zeiten, wo mit ruhiger Hand regiert wurde, sind vorbei. Jetzt heißt es: Mut beweisen und handeln. Rolf Kroker, Leiter der Abteilung Wirtschaft- und Sozialpolitik beim Institut der deutschen Wirtschaft: "Die größte Volkswirtschaft Europas lässt sich ziehen, anstatt selbst Wachstumslokomotive zu sein. Ohne grundlegende Reformen unserer Sozialsysteme, ohne eine drastische Deregulierung des Arbeitsmarktes und ohne eine weitere Steuerentlastungen wird sich nichts ändern."

      Seit verschlungen, Milliarden!
      Kindergeld, Familienförderung, staatliche Altersvorsorge, Arbeitslosengeld und gesundheitliche Absicherung sind beliebte "Errungenschaften", doch der Staat kann diese Leistungen kaum noch finanzieren. Über 680 Milliarden Euro gab der Staat im Jahr 2000 für Soziales aus (siehe Grafik, zum Vergrößern anklicken). Das sind pro Bundesbürger 8000 Euro! Davon verschlingen allein die gesetzliche Rentenversicherung 210 Milliarden Euro, gesetzliche Krankenversicherung 140 Milliarden Euro und die gesetzliche Arbeitslosenversicherung 54 Milliarden Euro. Zuschüsse aus Steuern nicht mitgerechnet (Popup: Die Kosten der Sozialen Sicherheit).

      Durchschnittliche Altersgrenze in Deutschland: 59 Jahre
      Seit Einführung der sozialen Sicherung Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Leistungen stetig ausgebaut. Die gesetzliche Krankenversicherung existiert seit 1883, 1898 folgte die staatliche Alterssicherung zunächst für Arbeiter, 1911 dann auch für Angestellte und Witwen. Die Altersgrenze betrug damals 70 Jahre und wurde auf heute durchschnittlich 59 Jahre gesenkt. Als dritte große Säule gibt es seit 1927 die Arbeitslosenversicherung. 1995 wurde die gesetzliche Pflegeversicherung errichtet.

      Es brennt licherloh
      Vor allem in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, aber auch in den Jahren danach, wurde die soziale Sicherung weiter ausgebaut. Seitdem steigen die Beiträge kräftig.
      Dramatisch ist die Entwicklung bei der gesetzlichen Kranken- sowie der Rentenversicherung. Aber auch die Pflegeversicherung schlittert zunehmend in die Krise. "Dann brennen gleich drei Lunten in der Sozialversicherung lichterloh", sagt Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände.

      Die Rache der Babybommer
      Die Last dieser Beiträge kann der Arbeitnehmer auf seiner Gehaltsabrechnung nachvollziehen: Grund: Hierzulande ist die soziale Sicherung am Arbeitsverhältnis festgemacht. Jeder Erwerbstätige muss Beiträge leisten. Das Umlagenprinzip bei den Sozialversicherungen war in einer Gesellschaft der "Babyboomer" erfolgreich. Viele junge Menschen kamen für einen kleineren Teil älterer Mitbürger auf.

      56 Prozent des Jahres arbeiten wir für den Staat
      Doch die Geburtenrate sinkt und die Menschen werden aufgrund einer besseren medizinischen Versorgung älter. Das bedeutet immer weniger junge müssen mit ihren Beiträgen immer mehr ältere Menschen versorgen. Inzwischen zahlt ein Arbeitnehmer beachtliche 41,3 Prozent seines Bruttolohns für die soziale Sicherung. 2003 werden es voraussichtlich mehr als 42 Prozent sein. Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse steigt vermutlich von 14 auf 14,5 Prozent; der Rentenbeitrag von 19 auf 19,4 Prozent. Werden die Steuern hinzugezogen, arbeitete der Durchschnittsbürger 2002 rund 56 Prozent des Jahres nur für den Staat. Laut Bund der Steuerzahler war in diesem Jahr jeder vom 1. Januar bis zum 23. Juli nur damit beschäftigt, seinen Obolus an den Staat zu leisten.

      Kopplung von Arbeit und Beitrag wird zum Problem
      Die Kopplung der Beitragssätze an das Arbeitsverhältnis wird für die ganze Gesellschaft zum Riesenproblem, denn der Faktor Arbeit verteuert sich. Ullrich Schröder, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Europapolitik bei der Deutschen Bank: "Damit wird der Faktor Arbeit zu teuer und das behindert den Arbeitsmarkt. Die Konsequenz daraus ist Stagnation in der Wirtschaft und Gesellschaft."

      Ein Teufelskreis
      Problem: Steigen die Kosten für Arbeit, bauen Unternehmen Arbeitsplätze ab. Weniger Erwerbstätige bedeuten auch weniger Beitragszahler. Mehr Arbeitslose bedeuten mehr Leistungsempfänger. "Der Teufelskreis aus steigenden Abgabenbelastungen und Verschlechterung der Standortbedingungen für Investoren und qualifizierte Arbeitskräfte wird die Arbeitslosigkeit weiter steigern", so Schröder.

      Weitsicht ist gefragt
      Zentrales Thema in der nächsten Legislaturperiode muss also eine Reform der Sozialversicherungen sein. Zwar hat die rot-grüne Regierung mit der Einführung einer kapitalgedeckten Altersvorsorge ("Riester-Rente") die Weichen in die richtige Richtung gestellt, doch damit ist erst ein Anfang gemacht. Schröder von der Deutschen Bank: "Ein rasches Handeln ist umso dringlicher, denn es werden einige Jahre vergehen bis Veränderungen eine positive Wirkung zeigen. Gefragt ist eine politische Führung, die nicht nur auf die nächste Bundestagswahl schielt, sondern Weitsicht zeigt."

      Arbeitslosenversicherung: Rauer Wind am Arbeitsmarkt
      Krankenversicherung: Teure Nebenwirkungen
      Rentenversicherung: Mehr Eigenvorsorge für den Ruhestand

      http://t-finance.t-online.de/zone/fina/aktu/sond/sozi/ar/CP/…







      Beitragssätze der Sozialversicherung
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 07:48:30
      Beitrag Nr. 388 ()
      ftd.de, Fr, 25.10.2002, 2:00
      Die neuen Steuerpläne: Aktien - Dem Fiskus einen Schritt voraus
      Von Matthias Schmitt

      Mit der zwölfmonatigen Spekulationsfrist soll es bald vorbei sein. Das ist zumindest der Wille der rot-grünen Bundesregierung. Durch geschicktes Vorgehen können Investoren sich allerdings eine gute Ausgangsposition verschaffen.

      Künftig sollen alle Gewinne, die Investoren mit Aktien erzielen, unabhängig von der Haltedauer der Wertpapiere besteuert werden. Darüber, wie die neuen Regelungen genau ausgestaltet werden, besteht selbst bei den Steuer- und Finanzexperten von Rot-Grün noch keine Klarheit. Erst Ende November dürften die angestrebten Steueränderungen wohl erstmals im Kabinett vorgestellt und beraten werden. Danach müssen die Neuerungen noch den Bundestag und anschließend den Bundesrat passieren. Letzteres wird nicht vor Mitte Februar stattfinden. Die dann beschlossenen Gesetze werden jedoch aller Voraussicht nach rückwirkend ab Anfang 2003 gelten. Daher ist präventives Handeln notwendig. Ein Blick auf die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten zeigt, dass sich Investoren durch geschicktes Vorgehen eine gute Ausgangsposition verschaffen können.


      Alte Bestände verkaufen


      Besonders ärgerlich könnte die neue Regelung für Anleger werden, die ihre Aktien bereits seit zehn oder 15 Jahren im Depot haben. Sie sitzen meist noch auf satten Gewinnen, die sie steuerfrei einstreichen können. Daher dürfte es für diese Investoren lukrativ sein, ihre Anteilscheine noch in diesem Jahr steuerfrei zu veräußern und nach einer angemessenen Frist - um nicht in den Verdacht des Gestaltungsmissbrauchs zu geraten - wieder zurückzukaufen. Gerade an dicke, über Jahre angehäufte Kursgewinne will der Finanzminister ran, denn auf Grund der schwachen Börsenentwicklung befinden sich derzeit die wenigsten der in den vergangenen zwei Jahren angeschafften Papiere im Plus. Doch hier tauchen mehrere Probleme auf: Zum einen gibt es eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, in der es um Spekulationsgewinne mit Immobilien geht. Diese waren bereits zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes steuerfrei und wurden auf Grund der Verlängerung der Spekulationsfrist von zwei auf zehn Jahre wieder steuerpflichtig. Eine Entscheidung der obersten deutschen Rechtsbehörde in diesem Fall wird auch die jetzige Übergangsregelung tangieren.


      Ein weiteres Problem ist, dass bei Papieren, die vor 20 oder 30 Jahren gekauft wurden, meist keine Belege mehr existieren. Denn die Aufbewahrungsfrist beträgt nur zehn Jahre. Daher lässt sich der Gewinn nicht genau ermitteln. Im Gespräch ist allerdings eine Regelung, wonach bei Investoren, deren Bestände bereits steuerfrei waren, nur die Kursgewinne als Bemessungsgrundlage herangezogen werden, die nach dem 31. Dezember 2002 erzielt werden. Dennoch: Mit einem Verkauf dürften Investoren auf der sicheren Seite sein, da die neuen Regelungen erst ab 2003 gelten sollen.



      Verluste ins Jahr 2003 verlagern


      Anders sieht die Lage bei Spekulanten aus, die Wertpapiere länger als zwölf Monate im Depot haben, aber noch auf Kursverlusten sitzen. Sie sind gut beraten, ihre Anteilscheine vorerst zu behalten. Einzig eine oben bereits erwähnte Stichtagsbetrachtung zum 31. Dezember 2002 könnte die nachträgliche Freude an den Verlusten schmälern. Wie allgemein mit Verlusten zu verfahren ist, steht ebenfalls zur Diskussion. Zahlreiche Steuerexperten argumentieren, dass diese künftig nicht nur gegen Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften, sondern auch gegen andere Einkommensarten verrechnet werden müssen. Das wäre ein Segen für viele Anleger. Denn dann würden die bereits verbuchten Spekulationsverluste zu erheblichen Steuerrückflüssen führen. Doch da Finanzminister Hans Eichel durch die Neuregelung mehr Geld einnehmen will, dürfte es nicht so weit kommen. Wahrscheinlicher ist, dass Verluste künftig gegen Gewinne aus Wertpapiergeschäften und gegen Einnahmen aus Kapitalvermögen, also Dividenden und Zinsen, verrechnet werden können. Daher sind Anleger gut beraten, Verlustpositionen - sofern sie nicht in diesem Jahr zum Ausgleich von Gewinnen notwendig sind - auf jeden Fall mit in das kommende Jahr zu nehmen.



      Ungewöhnliche Wege nicht scheuen


      Sollte sich der Fiskus tatsächlich dazu durchringen, Wertpapiergeschäfte im Privatvermögen zu besteuern und gleichzeitig Kapitalgesellschaften Steuerfreiheit zu gewähren, bleibt für Anleger ein cleverer Ausweg: Sie gründen eine GmbH und vermehren dort ab 2003 ihr Geld steuerfrei. Zur Besteuerung kommt es dort nach derzeitigem Recht erst, wenn die Kapitalgesellschaft aufgelöst oder veräußert wird - oder gar nicht, wenn sich irgendwann das Steuerrecht wieder ändert.



      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 14:37:53
      Beitrag Nr. 389 ()
      8:32am 10/25/02 DURABLES REPORT SHOWS CAPITAL SPENDING STALLED
      8:30am 10/25/02 US SEPT. COMMUNICATIONS EQUIP ORDERS DOWN RECORD 52%
      8:30am 10/25/02 US SEPT DURABLE GOODS ORDERS DOWN 5.9% VS. -0.6% AUG.
      8:30am 10/25/02 US SEPT. CORE CAPITAL GOODS ORDERS DOWN 6.6%
      8:30am 10/25/02 US SEPT DURABLE GOODS SHIPMENTS DOWN 1.1% VS. -1.6% AUG
      8:30am 10/25/02 US SEPT TRANSPORTATION ORDERS DOWN 16%

      Jeder weitere Kommentar erspar ich mir:cool:.......

      syr:eek:
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 14:57:21
      Beitrag Nr. 390 ()
      zu #389:

      ist ja besser als erwartet.

      und d. nasdaq100:

      Avatar
      schrieb am 25.10.02 14:57:43
      Beitrag Nr. 391 ()
      25.10.02
      US: Auftragseingänge gehen deutlich zurück, boerse-go.de
      Durch einen starken Rückgang der Auftragseingänge für Zivilflugzeuge um 46% ging die Nachfrage nach langlebigen Gütern im September um 5.9% zurück, was deutlich unter den Erwartungen für einen Rückgang um 1.8% liegt.

      Die Kontraktion der Nachfrage nach Transportgütern um 16% ausgeklammert, lag der Rückgang bei -1%.

      Ebenfalls deutlich zurückhaltend waren Unternehmen bei Investitionsgütern, sie fielen um 12.6% zurück. Die Kernkomponente, die den Transportsektor ausklammert, fiel um 6.6%.

      Nicht erfüllte Bestellungen gingen um 1.3% und die Lagerbestände um 0.2% zurück.
      -------------------------------------------------------
      Dies noch zur Relativierung:

      Durable Goods (Advance) - Umsätze langlebige Wirtschaftsgüter
      (...)
      Schwächen:
      Ausserordentlich volatil besonders für teure Anschaffungen wie Flugzeuge

      Schliesst die Importnachfrage und -angebot aus

      Schliesst die kurzlebigen Güter aus und damit einen Grossteil der Verbrauchernachfrage

      (...)
      http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/durables.htm
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 15:39:14
      Beitrag Nr. 392 ()
      PS:
      Durch einen starken Rückgang der Auftragseingänge für Zivilflugzeuge um 46% ging die Nachfrage nach langlebigen Gütern im September um 5.9% zurück, was deutlich unter den Erwartungen für einen Rückgang um 1.8% liegt.

      Die Kontraktion der Nachfrage nach Transportgütern um 16% ausgeklammert, lag der Rückgang bei -1%.
      -----------------------------------------------------------
      Klar könnte alles besser sein - aber man befindet sich nun mal in einer Früh-Phase des wirtschaftlichen Aufschwunges der USA.
      ------------------------------------------------------------
      Von einem katastrophalen Niedergang ist auch beim "Beige Book" nichts feststellbar.
      Warum muss alles immer gleich katastrophal sein?
      Wohl besser für die put-Optionsscheine!?

      3.10.2002 - USA: Beige Book spricht von lustlosem Wachstum

      Das Wachstum der US-Wirtschaft ist nach Einschätzung im aktuellen "Beige Book" der US-Notenbank Fed Ende September und Anfang Oktober schleppend verlaufen. Die meisten der Distrikte hätten über ein nur lustloses Wachstum berichtet.

      Die Einzelhandelsumsätze waren schwach. Grund hierfür sei vor allem ein Rückgang der Autoverkäufe. Der Preisentwicklung sei insgesamt stabil. Die Lage am Arbeitsmarkt sei im Berichtszeitraum dagegen lustlos geblieben.

      Quelle: http://www.deraktionaer.de/News_current_148201.html

      Kritischer: http://www.boerse-online.de/konjunktur/173281.html
      ------------------------------------------------------------
      US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken überraschend stark, 24.10.02

      Das US-Arbeitsministerium ermittelte die saisonbereinigte Entwicklung der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche zum 19. Oktober. Die Zahl fiel um 25.000 auf 389.000 Erstanträge, während Experten durchschnittlich einen Rückgang um 10.000 Anträge geschätzt hatten.
      Für die Vorwoche wurde eine Zunahme um revidiert 25.000 auf 414.000 Anträge gemeldet, nach einem vorläufigen Anstieg um 22.000 Erstanträge.

      Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt sank von revidiert 409.500 in der Vorwoche auf 404.000 Erstanträge auf Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung.

      Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt. finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 23:06:44
      Beitrag Nr. 393 ()
      Zitat:

      Klar könnte alles besser sein - aber man befindet sich nun mal in einer Früh-Phase des wirtschaftlichen Aufschwunges der USA.
      ________________________________________________________

      Die Früh-Phase dauert jetzt aber schon seit Mitte 2000 an.
      :laugh:

      Ist das jetzt die früheste Phase der Frühphase, oder nur die Frühbeetphase der Gurkenanbauer im frühen Stadium der Frühnachphase?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 23:47:09
      Beitrag Nr. 394 ()
      Die Anschläge vom 11. September 01 haben
      nicht nur in den USA ihre Spuren hinterlassen.

      Selbstverständlich hat sich durch die hiermit eingetretenen Probleme und Folge-Wirkungen
      weltweit eine Verstärkung des bereits vorhandenen Abschwungs-Trends ergeben.

      US-ISM Index - der nationale Einkaufsmanager-Index (Produktion). Fall auf 39 Punkte - verursacht durch die Sept.-Anschläge:


      Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland (von user "aldibroker"):
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 23:50:24
      Beitrag Nr. 395 ()
      PS zu #393:
      @ paule:
      Die Früh-Phase dauert jetzt aber schon seit Mitte 2000 an.
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 15:13:50
      Beitrag Nr. 396 ()
      Zur Steuer- und Wirtschaftspolitik in den USA:
      ------------------------------------------------------------
      Amerikanische Arbeitnehmer kannten in den vergangenen 20 Jahren nur eins: Steuersenkungen! Ex-Präsident Ronald Reagan schraubte in den 80er-Jahren die Steuern massiv nach unten. Folge: Der US-Wirtschaftsboom in den 90er-Jahren.
      ------------------------------------------------------------
      Bill Kaufmann, Experte für internationales Steuerrecht in New York: "Die Philosophie ist einfach: Je mehr Geld die Bürger und Unternehmer haben, desto mehr können sie die Wirtschaft ankurbeln - und desto mehr Arbeitsplätze gibt es." Der Spitzensteuersatz liegt derzeit bei 38,6 Prozent. "Allerdings trifft der erst bei einem Jahresgehalt von über 307 000 Dollar zu", so Kaufmann. In Deutschland greift der höchste Steuersatz von 48,5 Prozent bereits ab 51 130 Euro (etwa = Dollar). "Die überwiegende Mehrheit der Amerikaner zahlt 27 Prozent Steuern", erklärt der Finanzexperte. "Hier liegt die Einkommensspanne zwischen 46 700 und 112 850 Dollar im Jahr." Wer unter 12 000 Dollar (Deutschland: 7200 Euro) verdient, zahlt gar nichts an Uncle Sam.
      ------------------------------------------------------------
      Präsident George W. Bush hat gerade erst eine neue Steuerreform durchgesetzt. Kaufmann: "Damit werden die Abgaben weiter gesenkt. Am Ende soll der Höchstsatz bei 34 Prozent liegen und der Freibetrag auf bis zu 20 000 Dollar gesteigert werden
      ------------------------------------------------------------
      Interview mit US-Ökonom Arthur Laffer

      BILD am SONNTAG: Herr Laffer, wie gut kennen Sie Deutschland?

      Arthur Laffer: Sehr gut. Ich habe in Deutschland studiert. Ich liebe Ihr Land, es ist fantastisch.

      BamS: Unserer Wirtschaft geht es aber sehr schlecht . . .

      Arthur Laffer: Das stimmt. Deutschland hat wirklich ein sehr ernsthaftes Problem. Die Arbeitslosenquote ist unglaublich hoch. Das stimmt mich sehr traurig. Denn an der Arbeitslosigkeit hängt viel: Ein Mensch, der keine Arbeit hat, verliert seine Würde. Wenn Millionen keine Arbeit haben, verliert ein ganzes Volk seine Würde.

      BamS: Was muss getan werden?

      Arthur Laffer: Ganz einfach. Sie müssen attraktive Jobs schaffen. Aber dafür muss es Anreize geben. Willen und Einsatz müssen wieder belohnt werden.
      Die Steuern müssen gesenkt werden - vor allem der Spitzensteuersatz. Was ist das für ein Signal, wenn ausgerechnet diejenigen, die sich ins Zeug werfen, am Schluss dafür bestraft werden? Wenn Leute, die nicht arbeiten, unterstützt, und Leute, die erfolgreich sind, hoch besteuert werden, dann ist das Problem doch offensichtlich. Kein Politiker muss sich dann wundern, wenn die Leute unmotiviert sind und keiner mehr arbeiten will.

      BamS: Aber es heißt doch immer, von Steuersenkungen profitierten nur die Reichen?

      Laffer: Eben nicht. Deutschland muss sich von diesem Gedanken verabschieden. Machen Sie die Armen reich, nicht die Reichen arm. Dann zieht das Wirtschaftswachstum an - und davon profitieren die Geringverdiener. Reagan hat die Spitzensteuer massiv gesenkt - und plötzlich sprudelten die Steuereinnahmen.

      BamS: Ist Deutschland für ausländische Investoren noch attraktiv?

      Laffer: Nein. Es gibt derzeit keinen Grund, in Deutschland zu investieren. Die Regierung muss deshalb Gesetze streichen - und zwar massiv. Kein Unternehmer investiert in einem Land, in dem es beim Bau von Fabriken oder von Häusern für Mitarbeiter Dutzende Auflagen gibt. Eure Wirtschaft ist in einem Würgegriff von Gesetzen und Interessen. Deswegen muss die Macht der Gewerkschaften verringert werden.

      BamS: Würden Sie die deutsche Bundesregierung beraten?

      Laffer: Selbstverständlich. Und das Angebot ist unabhängig von der Partei, die die Regierung stellt. Ich hoffe, dass die Schröder-Regierung die Wirtschaft wieder auf die richtige Bahn bringen kann. Die derzeitige Situation schmerzt mich, denn ich mag Deutschland wirklich sehr.

      Quelle:
      http://www.bild.t-online.de/?toc=/geldboerse/toc/toc.html&bo…
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 18:45:06
      Beitrag Nr. 397 ()
      zu #396:

      Der Beitrag wirkt sehr einseitig.
      Ich glaube nicht dass es in der deutsche Regierung nur dumme Menschen gibt. Man kann streiten, und vieles läuft schief, aber so einfach wie die Sache dargestellt wird, ist es nicht.

      die amerikanische Einstellung ist einseitig, und beruht auf gewisse Rücksichtslosigkeit gegenüber den Schwachen in der Gesellschaft.

      Obwohl es mir finanziell gut geht, möchte ich nicht in den USA leben.

      und: die Wirtschaft in der USA ist nicht sooooo gut...
      wenn die Aktien weiter fallen werden, werden da viele nichts mehr zu essen haben.
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 19:06:31
      Beitrag Nr. 398 ()
      Es bleibt mir nichts anderes übrig als nochmals auf den U^nfug hinzuweisen, den der User Nasdaq1000 hier verbreitet. Kein ernsthafter Ökonom bezeichnet aus heutiger Sicht den 11. September 2001 als `Auslöser` oder auch nur `Verstärker` der Krise. Tatsache ist die massive monetäre Stützung des gesamten Weltfinanzsystems im Nachfeld des 11.9. ein Grund für die damals drastische Erholung gewesen. So weiss man heute, dass der Tiefpunkt der Rezession im Frühjahr 2001 war. Dies nach der grossen GDP-Revision. Stattdessen war das 4. Quartal 2001 bereits wieder das erste mit positivem Wachstum. Diese Tatsache kann Nasdaq1000 einfach nicht schlucken, stimmt doch damit seine Argumentation seit langem nicht mehr.

      Genau so fragwürdig die `Würdigung` einer Steuersenkung um 1.28 Billionen (in deutschen Billionen) $, welche innerhalb von drei Monaten aus einem Staatsüberschuss ein Defizit machte, welches sich seither dauernd und stetig ausweitet. So beträgt das Leistungsbilanzdefizit derzeit 5% vom GDP. Wenn, ja wenn der User Nasdaq1000 mal genau analysieren würde, so müsste er sich die Frage nach dem Grund einer Dollarabwertung von rund 20% beantworten können. Da aber dieser Punkt permanent ausgeblendet wird, dürfte der wesentliche Grund dem User Nasdaq1000 nicht ins Weltbild passen.

      Im weitern nochmals ein Artikel von Dr. Richenbächer. Im Gegensatz zu Nasdaq1000 verfügt dieser halt über das entsprechende Wissen und auch Erfahrung. Letzter Punkt geht dem User Nasdaq1000 ganz einfach ab, von der einseitigen Auslegung gewisser tatsachen und einer Verhöhnung von gestandenen und renommierten Ökonomen mal ganz abgesehen.

      Ich verweise ausdrücklich auf das Datum der Veröffentlichung. Und auf die Fakten die in der Zwischenzeit wie erwartet eingetroffen sind. Das der User Nasdaq1000 sich über so jemanden lustig macht, spricht für sich. Vorallem im Kontext zu diesem Thread hier. Über ähnliche Fähigkeiten zur schonungslosen Analyse der Lage verfügt Nasdaq1000 ganz klar nicht.

      Wirtschaftslage in den USA

      Dr. Kurt Richebächer, früher Chefökonom der Dresdner Bank,:p hielt die folgende Rede auf einem Seminar der EIR-Nachrichtenagentur am 5. November 2001 in Berlin. Wir haben den Text hier etwas gekürzt. Die ganze Rede wird in einem EIRNA-Bericht zusammen mit den anderen Beiträgen veröffentlicht werden.


      Wahn und Wirklichkeit

      Die tatsächliche Lage der amerikanischen Wirtschaft

      Meine sehr verehrten Damen und Herren,

      -- à propos Generationen. Ich bin groß geworden in einer Zeit, als die Volkswirte die Aufgabe hatten, nachzudenken. Sie müssen bedenken: Die alte Generation hatte wenig Statistik zur Verfügung, und schon das zwang zum Denken. Aber besonders unter amerikanischem Einfluß hat die Statistik so sehr um sich gegriffen, ist so überwältigend geworden, daß das Denken vollkommen aufgehört hat. :laugh: Das intellektuelle Niveau in der ökonomischen Diskussion ist heute für mich das niedrigste seit 200 Jahren (vor etwas über 200 Jahren erschien Adam Smith mit seinem Wealth of Nations). Die Amerikaner haben schon in den 20er Jahren die Theorie aufgegeben. Es gibt nicht einen großen amerikanischen Nationalökonomen; es gibt jede Menge Nationalökonomen aus England, aus Schweden, aus Österreich -- aber nicht einen aus Amerika. Nun zur Sache.

      Nach herrschender Meinung hat die amerikanische Wirtschaft in den vergangenen Jahren eine große Renaissance erlebt, die Wunder der Produktivität und der Gewinne vollbracht hat. Ich habe die Sache immer im Auge behalten, und ich habe festgestellt, daß die Wunder im Grunde nur in der Statistik, aber überhaupt nicht in der Wirtschaft stattgefunden haben.

      Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Gewinnentwicklung der letzten Jahre ist die mieseste der gesamten Nachkriegszeit. Jetzt werden Sie fragen: "Wie ist denn das möglich?" Das kann ich Ihnen sehr einfach sagen: Es gibt in dieser Sache zwei Zahlenreihen -- "Reihe" ist schon übertrieben: es gibt eine Reihe, und das andere ist Stückwerk. Also: Das worauf jeder schaut, was Schlagzeilen macht, das sind die Berichte der Unternehmen. Und diese Berichte sind in einem Maße frisiert, daß sie keinerlei Beziehung zur Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkte, wo die Unternehmen sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen. Pro-forma-Gewinne sind errechnete Gewinne, bei denen jede beliebige Kostenart weggelassen wird, vor allen Dingen Zinskosten und Abschreibungen, die ausgegliedert werden nach dem Motto, diese Kosten spiegelten nicht die organische Entwicklung wider. Vodafone machte neulich Schlagzeilen: "Gewinnanstieg 40%." Das war aber nur der "EBITDA-Gewinn", das heißt Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne Abschreibungen, ohne Amortisation. Außerdem müssen Sie eines bedenken: Warum führen die amerikanischen Unternehmen alle diese Akquisitionen und Mergers durch? Das Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen. Die wollen keine Synergien. Die wollen Gewinne kaufen, und diese werden dann dem eigenen Gewinn zugeschlagen. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird das extrapoliert, und Sie erhalten die wunderschönsten Gewinnkurven und bewundern die ungeheure Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft. Mich stört, daß nicht ein Mensch aufsteht und sagt: "Das ist doch alles Quatsch."

      Denn es gibt eine andere Zahlenreihe. Und das ist die Zahlenreihe, an die ich mich als Volkswirt halte. Das ist die Zahlenreihe der amtlichen Statistik, der amtlichen Sozialprodukt- und Einkommensstatistik. Die kommt jeden Monat heraus und ist sehr ausführlich. Da können Sie, aufgeteilt nach 20 Branchen, in Details die Zahlen haben -- und dies sind die Zahlen, nach denen ich mich richte. Tatsache ist folgende: Die amerikanischen Gewinne sind scharf angestiegen von 1990, der Rezession, bis 1994. Mehr als 50% dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66% kam von Zinssenkungen. Der Rest kam von fallenden Abschreibungen, die ihren Grund darin hatten, daß die amerikanische Wirtschaft Ende der 80er Jahre aufgehört hatte zu investieren. Und das übersetzte sich jetzt in sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen und explodierende Gewinne. Aber der Gewinnanstieg hörte bereits im Jahre 1994 auf. In den nächsten fünf Jahren bis 2000 stiegen die Gewinne nur noch um 22%. Wie gesagt, das sind die amtlichen Gewinnzahlen. Und danach hatten die Amerikaner in den vergangenen fünf, sechs Jahren für eine "Hochkonjunktur" die mieseste Gewinnentwicklung aller Zeiten. In den Jahren 1998/99 gab es eine leichte Besserung. Aber seit dem 3. Quartal vergangenen Jahres erleben wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten -- im übrigen auch bei den Gewinnen, welche die Unternehmen berichten. Denn diese Unternehmen haben in der Vergangenheit, aus ihren Akquisitionen, gewaltige Aktivposten in Form von "Goodwill" gebildet. Sie haben ja alle anderen Fabriken aufgekauft zu Überpreisen. Die mußten sie irgendwie in der Bilanz unterbringen, und das geschah, indem man sie auf die Aktivseite als einen immer größeren Posten "Goodwill" einsetzte. Und da nun die Gewinne einfach verschwinden, muß man den "Goodwill" abschreiben. Sie wissen, Nortel hat 49 Mrd. "Goodwill" abgeschrieben und andere Unternehmen 10 Mrd. Es sind unglaubliche Zahlen, sofern sie sich um die Wahrheit bemühen. Aber es gibt kaum jemanden, der sich um die Wahrheit bemüht.

      Was ist mit dem Produktivitätswunder? Produktivitätswunder und Gewinnwunder sind ja in unseren Vorstellungen eng miteinander verkoppelt. Das eine Wunder fand so wenig statt wie das andere. Mir fiel als erstes auf: Es waren ja immer die Zahlen über den gewaltigen Investitionsboom. In den letzten Jahren lag die Investitionsquote der Amerikaner bei 35% der Wachstumsrate. Auf der anderen Seite gab es Null Ersparnisbildung, zusammenbrechende Ersparnisbildung. Für mich ist es logisch ein Unding, daß man zugleich einen Investitionsboom und zusammenbrechende Ersparnisse haben kann. Das ist nicht möglich, denn ich kann nur investieren, wenn ein anderer spart und mir dadurch die Ressourcen freigibt für meine Investition. Das war also von vorneherein ein totaler Unfug. Aber niemand nahm Anstoß daran, denn, wie gesagt, theoretisches Denken ist völlig abhanden gekommen. Als nächstes fielen mir die Computerinvestitionen auf. Es wird dauernd gesagt, gewaltige Computerinvestitionen bringen Produktivität. Ja, das tun sie auch. Aber wie? Ich verglich nominale Ausgaben für Computer und reale Ausgaben in den beiden Sozialproduktrechnungen. In der nominalen Statistik haben die Investitionsausgaben der amerikanischen Unternehmen für Computer in der Zeit von 1997 bis 2000 34 Mrd. Dollar betragen. Das ist gar nichts für eine Volkswirtschaft von 10000 Milliarden Dollar BIP. Aber in der Realrechnung des Sozialprodukts stehen keine 34, sondern 214 Mrd. Dollar.D.h. in der Realrechnung wurden aus einem für Computer ausgegebenem Dollar fast sieben Dollar. Wie ist das möglich?

      Hedonischer Preisindex und andere Operationen

      Die Amerikaner haben in den 80er Jahren beschlossen, bei der Berechnung der Investitionsrate mehr und mehr Qualitätsverbesserungen zu berücksichtigen, und das nennen sie den hedonischen Preisindex. Beim Computer war das nun schon seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion in den Computerleistungen. Ich bin da ein totaler Laie, aber es geht wohl um Memory (Speicherkapazität) und um Geschwindigkeit und alle diese Dinge. Das explodierte. Und mit der Computerleistung explodierte die Berechnung der Investitions- und Produktionszahlen für Computer: Sie versiebenfachte sich. Aus 34 Mrd. wurden in der Statistik 214 Mrd. Diese 214 Mrd. machten 20% des realen Sozialproduktwachstums aus. Das war also schon ein dicker Posten. Der zweite Schlag kam dann vor zwei, drei Jahren. Da beschlossen die amerikanischen Statistiker, daß Software-Ausgaben eigentlich nicht als Kosten, sondern als Investitionsausgaben zu betrachten seien. Das gab noch einmal 70 Mrd. in die Sozialproduktrechnung hinein. Sie müssen bedenken: Kosten gehen nicht ins Sozialprodukt. Ins Sozialprodukt gehen nur Endausgaben. Aber als Investitionsausgaben gehen sie nun ins Sozialprodukt, und insgesamt ergab sich dann aus hedonischem Preisindex plus Kapitalisierung der Software -- auf dem Papier -- ein Investitionsboom von 25% des Wachstums oder 1% des Sozialprodukts. Dann gab es eine dritte Operation. Im Jahre 1995 empfahl die Boskin-Kommission Verbesserungen der Berechnung der Inflationsraten unter stärkerer Berücksichtigung etwaiger Qualitätsverbesserungen. Da ging es sehr kompliziert zu. Insbesondere die Mieten wurden plötzlich ganz niedrig. Auf diese Weise kamen weitere 0,8% Sozialprodukt zustande.

      Wenn Sie jetzt diese drei Dinge zusammenrechnen, dann kommen Sie zu dem Ergebnis, daß im Grunde der ganze Investitionsboom überhaupt nicht stattgefunden hat, außer in diesen statistischen Veränderungen.

      Ich persönlich habe vor allen Dingen auch den hedonischen Preisindex abgelehnt. -- Die Idee scheint ja plausibel zu sein: Mehr Leistung muß berücksichtigt werden. Allerdings sind diese hedonischen Dollars, die immerhin eine gute Portion des Wachstums ausmachten, Dollars, die kein Mensch ausgibt, kein Mensch einnimmt und keiner sieht. Es sind Dollars ohne jede Spur von wirtschaftlicher Wirkung. Und deswegen habe ich diese Behandlung immer als groben Unfug betrachtet. Aber es führte zu diesen phantastischen Zahlen, nicht nur beim Sozialprodukt, sondern auch bei der Produktivität. Denn jede statistische Berechnung, die das Sozialprodukt erhöht, geht mit gleicher Menge von Dollars in die Produktivität hinein. Und so hatten sie plötzlich nicht nur ein Wachstumswunder, sondern auch das berühmte Produktivitätswunder.

      Noch ein anderer Punkt: Die Amerikaner bauen keine Fabriken mehr. Der Investitionsboom fand nur auf dem beschriebenen Wege in Computern statt. Das hat nun aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen Investitionsstruktur geführt. Es wird immer weniger kurzfristig investiert, und langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am Anfang das Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die Abschreibungen, und die schießen immer schneller in die Höhe, je länger dieser Prozeß dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen in Amerika die Investitionen überholt haben. Amerika hat heute negative Nettoinvestitionen, und das gesamte Sozialprodukt, ohne Abschreibungen, ist längst im Minus. Das amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten drei Jahren um 14% gestiegen, aber die Abschreibungen sind um 34% gestiegen. Das heißt, Amerika ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine Abschreibungen zu verdienen. Das bringt in der Statistik auch noch Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf hinausläuft, alte Maschinen zu ersetzen.

      Produktivitätswunder hat nie stattgefunden

      Was nun die Gewinne betrifft, so muß man bedenken, daß natürlich der hedonische Preisindex keinen einzigen Dollar in die Kasse bringt. Da kommt kein Gewinn zustande. Die Kapitalisierung der Software dagegen ging voll und ganz in die Gewinne. Denn plötzlich werden Kosten weggenommen und als Investitionsausgaben aktiviert. Das hat die Gewinne erhöht. Bemerkenswert ist, daß die Gewinnentwicklung trotz dieser Verschönerung einfach katastrophal ist. Insofern stellt sich die Frage: Wieso verlaufen die Gewinne so schlecht? Eine einfache Antwort ist: Das Produktivitätswunder hat nie stattgefunden. Es hat eben nur in der Statistik stattgefunden, aber nicht in der Wirtschaft. Es gab statistischen Zuwachs, aber keinen echten Produktivitätszuwachs für die Unternehmen. Prosperität kommt nicht von Produktivitätswundern, sondern sie kommt vom Sparen und vom Investieren. Die industrielle Prosperität hatte ihren Grund darin, daß man riesige Fabriken bauen mußte, um diese Maschinen herzustellen. Bedenken Sie, was man investieren mußte, um die Elektrizität herzustellen. D.h. die Prosperität kommt vom Investieren, und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn ich zusätzlich Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die Prosperität kommt von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der Fabriken und dem Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen entstehen läßt. Die Prosperität kommt von der Einkommensbildung und nicht automatisch von der Produktivität. Die Kapitalausgaben sind somit der Kernpunkt bei all diesen Dingen. Und die sind eben in Amerika minimal, wenn sie diesen statistischen Hokuspokus wegnehmen. Der andere Punkt ist der, daß in meinen Augen diese berühmte Shareholder-Value-Kultur die schlimmste Mißkultur darstellt, die es je im wirtschaftlichen Denken gegeben hat. Akquisitionen und Mergers sind schließlich kein Ersatz für Kapitalbildung und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse diese Akquisitionen betrieben, um nicht zu investieren. Ich sage immer: "Restrukturing" und "Downsizing" und all diese schönen Worte sind bloß Synonyme für "Nichtinvestieren". Und aus diesem Grunde fehlt es in den USA an Kapitalbildung. In einem Lande, wo nicht gespart wird, kann es ja auch gar keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.

      Und daher bin ich der Meinung, daß diese Technik, die so gerühmt wird für ihre Produktivität, gar keine Profite generiert. Wenn Sie heute die Nasdaq-Unternehmen nehmen und all die Abschreibungen berücksichtigen, dann haben diese Unternehmen seit 1995 keinen Pfennig verdient. Sie sind alle in den roten Zahlen. Das waren Scheingewinne in der Vergangenheit, die sie großenteils aus dem Aktienmarkt geholt haben. Sie haben ihre Gewinne im Aktienmarkt gemacht, haben dann andere Unternehmen gekauft, und die Gewinne wurden aufeinandergetürmt. Das waren alles Papiergewinne, Scheingewinne, keine Gewinne aus Produktion und Produktivität. Es war alles Betrug. Und insofern sehe ich das Problem in der Technik. Die Amerikaner haben geglaubt, das muß doch eine wunderbare Technik sein, für die man so wenig tun muß. Da kann man 50% mehr produzieren, von heute auf morgen, und dann sind wir alle reiche Leute. Wir haben geglaubt, daß diese Technologie besonders gut sein muß, weil sie so wenig kostet. Aber das ist der Grund, warum sie auch keinen Gewinn bringt. Gewinne können nur über Ausgaben entstehen. Ich sage immer: Die Hauptgewinnquelle sind kapitalisierte Ausgaben. Und wenn ich keine kapitalisierten Ausgaben habe, kann ich keine Gewinne machen. Und diese Quelle fließt nicht bei dieser neuen Technik. Sie fließt auch nicht von dieser neuen Shareholder-Value-Kultur, die ja andere Transaktionen vorzieht. Ich lese immer wieder, was die amerikanische Notenbank alles unternimmt: neun Zinssenkungen, demnächst die zehnte Zinssenkung. Und dann sage ich: Aber liebe Leute, allmählich ist es doch Zeit, einmal darüber nachzudenken, warum diese Zinssenkungen überhaupt keine Wirkung haben -- abgesehen davon, daß sie im Moment den Aktienmarkt hochtreiben. Nebenbei gesagt, die Aktien werden immer teurer, da die Gewinne nämlich noch viel schneller als die Aktienkurse gefallen sind. Im Transportsektor zahlen sie das 800fache für die Gewinne, vielfach sind ja gar keine Gewinne mehr da, und bei Utilities (Versorgungsunternehmen für Wasser, Strom etc.) bezahlen sie das 60fache. Bei Dow-Jones-Firmen zahlen sie das 35fache, und das bezieht sich wohlgemerkt auf die frisierten Gewinne. Die Gewinne sagen mir, wohin die Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan University über die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie die Amerikaner glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der Unternehmen sind entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.

      Die andere erstaunliche Sache: Alle Rezessionen der Vergangenheit hatten ein und dieselbe Ursache. Steigende Inflationsraten zwangen die Notenbank, die Bremse zu ziehen, und es kam zu drastischen Kreditrestriktionen. Scharf rückläufige Kredite führten zum Abschwung. Das ist die Ursache einer jeden wirtschaftlichen Rezession der Nachkriegszeit in Amerika und in Europa gewesen. In Amerika hat aber überhaupt keine Verlangsamung der Kreditexpansion stattgefunden. In den Boom-Jahren lag die Kreditexpansion des privaten Sektors in Amerika, also der Unternehmen und der Konsumenten, bei über einer Billion Dollar pro Jahr. Bis 1997 waren die Kredite um etwa 700 Mrd. Dollar gewachsen. Seit 1998 wachsen sie pro Jahr um über 1000 Mrd. Dollar. Aber diese tausend Mrd. Dollar bringen gar nichts mehr. Das Komische ist: Sie haben ein scharf rückläufiges Wirtschaftswachstum, sie haben zusammenbrechende Gewinne, sie haben zusammenbrechende Investitionen, aber sie haben eine Geld- und Kreditexpansion, die alle Rekorde schlägt. Die breite Geldmenge wächst um 13,5% -- Kreditwachstum von 1000 Mrd. Dollar im privaten Sektor -- im finanziellen Sektor ist auch noch eine gewaltige Kreditausweitung im Gange. Wir haben die tollste Kreditausweitung aller Zeiten, und dennoch bricht die Wirtschaft einfach zusammen. Es wäre nun an der Zeit, einmal darüber nachzudenken, wie es denn überhaupt zu dieser scharfen Konjunkturabschwächung kommen konnte, während die Kredite und die Geldmengen in unvermindertem Tempo weitergeflossen sind. Wie ist das möglich? Ich will Ihnen sagen, warum: durch den Zusammenbruch der Gewinne. Das ist die einzige plausible Erklärung. In Amerika fehlt kein bißchen Geldmenge, kein bißchen Kredit. Früher, also in den normalen Zeiten, kam auf einen Dollar Wachstum des Sozialprodukts 1,6 Dollar Kreditausweitung. Wir waren schon in den Jahren 1998/99 bei vier, fünf Dollar Kreditausweitung pro Dollar zusätzlichem Sozialprodukt. Heute sind wir bei Milliarden Dollar für nichts. Für mich lautet die ganze Frage daher nicht: "Wie können wir die Kredite ankurbeln?" Ja, wohin wollen sie denn noch mit den Krediten? Wir sind heute bei tausend Milliarden. Wollen sie morgen auf 1500 Milliarden gehen? Der Punkt ist: Die Kredite gehen nicht in die Wirtschaft. Und sie gehen nicht vom Unternehmen in die Wirtschaft, weil die Unternehmen nichts mehr verdienen. Deswegen sehe ich keine Besserung in dieser Beziehung. Der einzige, der bis jetzt noch immer mehr gepumpt hat und die Konjunktur noch einigermaßen hochgehalten hat, war der Konsument. Und die Amerikaner sind ganz stolz darauf, daß der Konsument sein Haus immer mehr bis zum Schornstein verschuldet. In Amerika ruft man seine Bank an und sagt: Der Wert meines Hauses ist wieder um 10% gestiegen, ich möchte meine Hypothek um 10% erhöhen. Drei Tage später haben Sie 30000 Dollar auf dem Konto. So einfach geht das. Abertausende von Amerikanern haben das in den letzten Wochen und Monaten gemacht. Und darauf sind die Amerikaner auch noch stolz.

      Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, daß die Konsumenten ihre Ausgaben nur steigern können, indem sie ihre Haus beleihen? Das ist doch Schwachsinn. Ökonomisch ist das unglaublich. Wenn Sie sich die Statistik ansehen, dann stellen Sie fest, daß der amerikanische Konsument seit 20 bis 30 Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus besitzt. Ich habe noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf waren, wenn die Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie sie erhöhen können. Und das steigt und steigt und steigt. Für mich ist das nun beim besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist das Gegenteil. Greenspan ist im Kongreß gefragt worden: "Sagen Sie mal, ist das nicht problematisch, steigende Häuserpreise, steigende Hypotheken?" Und da sagt Greenspan: "Och, solange die Häuserpreise weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das Eigenkapital." Der fand gar nichts dabei. Man muß sich das vorstellen: Die Häuserpreise erlauben steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die Konjunktur retten.

      Heute morgen war von Lösungen die Rede. Ich gehöre zu denjenigen, die sagen: "Die Leute, die uns das eingebrockt haben, sind nicht in der Lage, uns da wieder herauszubringen." Und nebenbei gesagt: Es ist viel schwieriger, als wir glauben. Um nur ein Beispiel zu nennen: Sehen Sie sich Japan an. Da wird immer gesagt, die Japaner weigerten sich, zu restrukturieren. Das Problem Japans besteht darin: Die haben sich in den Bubble-Jahren ihre Investitionsdynamik zerstört. Endgültig zerstört. Aber auf der anderen Seite: Die Konsumenten sparen. Bei Nullzins muß ich ja noch mehr sparen als vorher, um meinen Lebensabend zu sichern. Im Grunde krankt Japan daran, daß es seine Investitionsdynamik nicht mehr in den Griff bekommt. Aber es hat Konsumenten, die noch sparen. Und wir haben sie in gemilderter Form ebenfalls. Wir haben immer noch Sparer, aber immer weniger Investitionen. Die Amerikaner und die Angelsachsen im allgemeinen sind in dieser Beziehung der krasse Gegensatz. Die sparen überhaupt nicht, investieren auch nicht, aber sie haben Kreditsysteme, die bis zum Exzeß darauf eingerichtet sind, Konsumkredit zu finanzieren. Die amerikanischen Banken schicken jedes Jahr in Milliardensummen Kreditkarten aus. Jeder Amerikaner bekommt jedes Jahr mindestens 50 Kreditkarten. Und jede Kreditkarte hat eine Kreditlinie. Die Besonderheit Amerikas besteht also darin, daß es ein Kreditsystem hat, das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, daß sie immer weniger sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Die alten Ökonomen nannten diesen Prozeß Kapitalkonsum. Und das führt zwangsläufig zum wirtschaftlichen Niedergang. Aber die Amerikaner haben soviel dämliche Europäer und Japaner und andere Asiaten, die ihnen das Geld immer jeden Tag von neuem schicken. Insofern geht das weiter. Wenn Sie genau hinsehen, stellen Sie fest: Der Anstieg des Lebensstandards in den USA hat seinen alleinigen Grund in den Auslandskrediten. Das ist die einzige Möglichkeit, den Lebensstandard zu erhöhen. Denn der Durchschnittslohn des Amerikaners geht seit 1973 beständig zurück, und der Reallohn des Amerikaners liegt heute mindestens 25% unter dem Standard von 1973.

      "Hedonischer Preisindex" gefällt mir, `Hedonische Selbstüberschätzung` passt zum User Nasdaq1000.

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 19:08:48
      Beitrag Nr. 399 ()
      @humm:),

      ich hoffe aber doch, dass du diesen Punkt auch ohne Fettmarkierung nicht überlesen hast. Nasdaq1000 hat es, ganz klar....

      8:30am 10/25/02 US SEPT. COMMUNICATIONS EQUIP ORDERS DOWN RECORD 52% :eek:

      Hey, Q3/2001 war schlecht, da nochmals 52% weg aus der Hightech-Ecke, Telco. Augen auf, gut gemeint...

      syr:)
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 19:11:15
      Beitrag Nr. 400 ()
      Der Beitrag wirkt sehr einseitig.

      Der Beitrag ist in der Tat subjektiv und provokativ.
      Nachfolgender möglicherweise ebenfalls:


      Zum Versagen Deutschlands auf dem Gebiet innovativer Zukunftmärkte:
      -----------------------------------------------------------------------------------------------------
      Der Untergang des Neuen Marktes ist wesentlich zurückzuführen auf die Unfähigkeit Deutschlands,
      vornehmlich gegen die USA in den Zukunftstechnologien (Software- und Computer-,
      Speicher-, Netzwerk-, Halbleiter-, Biotechnologien ETC.) konkurrieren zu können
      .

      Ich verweise auf die Dominanz der USA bei der Vergabe der Nobel-Preise gerade in der Grundlagenforschung (Physik, Chemie)
      und die Mittelklassigkeit deutscher Forschung auf diesem Gebiete.

      Deutsche Physik-Preisträger der letzten Jahre sind regelmässig in den USA tätig
      (Horst Störmer
      http://www.lucent.de/Apps/Emea/Country/countrycenterde.nsf/W…
      Wolfgang Ketterle
      http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1367,MAG-0-1…).

      Der doch etwas rückwärtsgewandte, altväterliche Dr. Richebächer, der jetzt so gerne bei den in Mode gekommenen US-bashern zitiert wird (ohne dass man ihn je richtig verstanden hat) sieht, "die vorherrschende Rolle der USA" sehr ungerne und prophezeit dessen "wirtschaftlichen Niedergang".

      Dieser Herr sieht "in der Geschichte nur einen Präzedenzfall: die Weltdepression der
      30er Jahre."

      Dass die Dominanz der USA nahezu einzig und alleine auf seiner Vorherrschaft
      im wissenschaftlich-technologischen Sektor begründet ist und war,
      wird von diesem doch etwas weltfremden Herrn nicht begriffen
      .

      Dies ist das Resultat davon,
      dass man sich mehr mit der Geschichte der Wirtschaftsphilosophie
      als mit der Historie der Technologie-Entwicklung befasst
      und vor allem seine ökonomischen Implikationen nicht begreift.

      Auch in den Zwanzigern dominierten die USA im Bereich der Technologie.
      Übertreibungen an der Börsen nach grundsätzlichen, hochinnovativen Schüben im technologischen Sektor sind nur schwer vermeidbar (Stichwort: Menschliche "Gier").

      Es soll auf die Zeit des Aufbaus des Eisenbahn-Netzwerke, des Beginns der Kolonialzeit (z.B.: http://www.oldest-share.com/) ETC. verwiesen werden.

      Die Fähigkeit der Amerikaner, diese Grundlagenforschung
      in marktreife, auf internationalen Märkten konkurrenzfähige Produkte umzusetzen, sollte nicht unerwähnt bleiben.

      Prof. Scheer, von der IDS Scheer AG, der seit November 1999 Beauftragter des Ministerpräsidenten des Saarlandes für Innovation, Technologie und Forschung ist, beschreibt das angesprochene Problem drastisch:

      ZITAT:

      Der Neue Markt ist mehr als ein Börsenproblem
      (...)
      Mit der Umbenennung des Neuen Marktes drückt man sich um die bittere Wahrheit herum: Das Ende des Neuen Marktes ist das Eingeständnis, dass Deutschland kein Innovationsland ist. Die Versprechungen und Erwartungen, aus Deutschland innovative Produktideen in Markterfolge umzusetzen, sind nicht erfüllt worden. Mit dem Neuen Markt ist mehr gescheitert als ein Börsensegment. Es rüttelt an den Grundpfeilern der Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und an der Effizienz der Forschungspolitik.

      Ein Blick zurück

      Der Start des Neuen Marktes im März 1997 war ein deutliches Signal, dass man in Deutschland endlich begriffen hatte, wie wichtig Wagniskapital und die Börse für junge Unternehmen sind. Er sollte Bedingungen schaffen, um in neuen Innovationsthemen vorne mit dabei zu sein und internationale Markterfolge finanzieren zu können .

      Aus den Fehlern der Computer-Ära wollte man lernen: In den 80er Jahren, als der Computermarkt international aufgeteilt wurde und die IT-Erfindungen weltweit Wirtschaft und Gesellschaft veränderten, hatte Deutschland viel von seiner einstigen Innovationskraft verloren. Die alten Unternehmen waren der Dynamik junger amerikanischer Hard- und Softwareanbieter nicht gewachsen. Bei jungen Deutschen war Unternehmertum „out“ und diejenigen, die eine Unternehmensgründung wagten, hatten es ungleich schwerer als ihre Mitbewerber in den USA.

      Drüben entstanden früh Campus-Unternehmen, die Risikokapital erhielten. Große Anbieter wie Dell, Microsoft, IBM, Oracle – um nur wenige zu nennen – dominieren heute die IT-Märkte und sind Zugpferde für amerikanische Jungunternehmen, deren Produkte sie mit vertreiben. Das deutsche Erfolgsbeispiel SAP kann die US-Übermacht im IT-Markt alleine nicht ausgleichen.

      Neues Börsensegment sollte vieles in Schwung bringen

      Das vor allem für Technologiewerte gegründete Börsensegment sollte deshalb vieles in Schwung bringen und junge Menschen wieder ermutigen, Unternehmen zu gründen. Die Zufuhr von Wachstumskapital sollte die Entwicklung der Unternehmen ermöglichen. In neuen, noch unbesetzten Marktsegmenten mit teils großen Wachstumsperspektiven wie e-Commerce, e-learning, Biotechnologie, Multimedia, Logistik und Prozessoptimierung trat eine junge Generation an, die etwas „unternehmen“ wollte. Der Neue Markt trug der Erkenntnis Rechnung, dass Zukunftstechnologien der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung sind und Innovation durch junge Unternehmen gefördert wird. Die Gründungswelle um das Jahr 2000 zeigte die ersten Erfolge.

      Heute blicken wir auf einen Scherbenhaufen. Die Wachstumsbörse hat nur ganz wenige Produkte „made in Germany“ international erfolgreich platzieren können, die in Einzelfällen sogar eine führende Rolle in Teilmärkten einnehmen. Doch auf breiter Front hat es Deutschland nicht geschafft, in den neuen Hightech-Gebieten global vertreten zu sein. Das ist die eigentlich schlechte Botschaft. Wieder ist es trotz einer Grundlagenforschung von Weltruhm und Milliarden an Fördermitteln nicht gelungen, in großem Stil aus der Forschung marktreife Produkte zu entwickeln.

      Blick auf einen Scherbenhaufen

      Hier liegt das Versagen. Und das wird die Änderung des Labels nicht vertuschen oder gar ändern können. Internationale Investoren kommen nicht deshalb zurück, weil Unternehmen die Höhe der Vorstandsgehälter veröffentlichen. Für junge Menschen, die ein Unternehmen gründen wollen, ist es nicht sehr motivierend, wenn weniger ihre innovative Idee beurteilt wird als die Fähigkeit, komplizierte Zahlenwerke zu erstellen. Es ist sogar zu befürchten, dass sich Analysten aufgrund der formalen Kriterien weiterhin darin bestärkt sehen, Unternehmen nach Finanzzahlen anstatt nach ihrer Innovationskraft zu bewerten.

      Einmal mehr hat Deutschland als Innovationsstandort versagt. Es fehlt eine intakte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung über die Prototypentwicklung und Produktentstehung bis zur Vermarktung, in welcher Risikokapital und Börsengänge ein wichtiges Glied bilden. Ohne finanzielle Schubkraft aber können sich Spinoff-Unternehmen aus der Forschung in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft nicht erfolgreich etablieren.

      Einige Nemax-50-Unternehmen werden den Sprung ins Premiumsegment schaffen und bei besserem Börsenumfeld und weiter guten Ergebnissen davon auch profitieren. Die Mehrzahl wird es aber nicht retten.
      Das zarte Pflänzchen Neuer Markt ist verwelkt, bevor es Früchte tragen kann. Weil der Boden, aus dem es gepflanzt wurde, zu sauer ist.
      http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/SH/0/sfn/buildww/cn/…

      ZITAT-ENDE, 30.09.2002, wirtschaftswoche.de

      PS 1:
      Zukunftstechnologien sind also der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung.
      Ein Land, welches in der Entwicklung dieser Technologien versagt, hat keine oder lediglich reduzierte Zukunftsaussichten.

      Ein Land, welches die Entwicklung in diesen Bereichen bestimmt und auch weiterhin forciert, wird auch weiterhin dominieren

      Dies auf beiden Gebieten: dem der Technologie und halt auch dem der Ökonmie.

      So einfach ist das.

      Der "weltberühmte" Dr. Richebächer wird dies nie verstehen.

      PS 2:
      Der "stern" titelte heute mit "Generation Arbeitslos" - gemeint sind die
      Menschen um die 30, die jetzt ihre Jobs verlieren.
      http://www.stern.de/campus-karriere/spezial/012/artikel/?id=…

      PS 3:
      Herrlich und vielsagend, dass man gerade jetzt auf "hochinnovative und zukunftsorientierte" Mega-Investments wie GOLD und GOLDMinen rekurriert
      und sich dabei auch gerne auf diesen Propheten des wirtschaftlichen Niedergangs letztendlich der Weltökonmie beruft.
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 19:18:51
      Beitrag Nr. 401 ()
      8:30am 10/25/02 US SEPT. COMMUNICATIONS EQUIP ORDERS DOWN RECORD 52%

      Ich beobachte seit längerem die Telco-Zulieferer.
      Auch hier wird der turnaround kommen
      und mit diesem sehr gutes Geld zu verdienen sein.

      Man darf freilich den richtigen Einstieg nicht verpassen.
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 20:58:21
      Beitrag Nr. 402 ()
      Kein ernsthafter Ökonom bezeichnet aus heutiger Sicht den 11. September 2001 als `Auslöser` oder auch nur `Verstärker` der Krise.

      Niemand behauptet, dass die September-2001-Anschläge die Rezession verursacht hat.
      Der Höhepunkt der Rezession war in Q2/01.

      Selbstverständlich hat sich durch die Probleme und Folge-Wirkungen der Anschläge weltweit
      eine V e r s t ä r k u n g des bereits v o r h a n d e n e n Abschwungs-Trends der Wirtschaft ergeben.

      Umgekehrt wurde eine dynamischere Aufwärtsbewegung der wirtschaftlichen Entwicklung verhindert.

      Über die Stärke-Grade dieser Trend-Bewegungen lässt sich freilich nur spekulieren.

      Die Nahost-Problematik, die Irak-Kriegsangst, das Israel-Problem taten ihr Zusätzliches zur Verschlechterung des ökonomischen Sentiments. Dies gilt auch jetzt noch.





      Schönes Wochenende allerseits - hörte gerade was von einer Orkan-Warnung.
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 23:16:12
      Beitrag Nr. 403 ()
      Dr. Richebächer:
      Hedonischer Preisindex und andere Operationen

      Die Amerikaner haben in den 80er Jahren beschlossen, bei der Berechnung der Investitionsrate mehr und mehr Qualitätsverbesserungen zu berücksichtigen, und das nennen sie den hedonischen Preisindex.

      Beim Computer war das nun schon seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion in den Computerleistungen. Ich bin da ein totaler Laie:D, aber es geht wohl um Memory (Speicherkapazität) und um Geschwindigkeit und alle diese Dinge. Das explodierte. Und mit der Computerleistung explodierte die Berechnung der Investitions- und Produktionszahlen für Computer
      .
      ZITAT-ENDE
      -----------------------------------------------------------

      Auch in diesem Falle ist Dr. Richebächer nicht auf der Höhe der Zeit:

      Hedonische Messverfahren werden seit längerem in der Wirtschaftsstatistik und Ökonometrie zur Preisindex-Messung international diskutiert und eingesetzt.

      Was ist der Sinn der Sache?
      Die hedonische Methode ist ein spezielle Methode
      der Qualitätsbereinigung und "eignet sich vor allem für innovative technische Güter, die einem raschen Fortschritt unterliegen und die nicht über einen längeren Zeitraum mit identischer Qualität beobachtet werden können" - wie etwa Birnen oder Eier, Brot und Mehl.

      Welches Problem liegt zugrunde?
      Wie lässt sich in der statistischen Preismessung die Tatsache berücksichtigen, dass ein neues Auto oder ein neuer PC zwar erhebliche Qualitätsverbesserungen enthalten können, der Verkaufspreis im Vergleich zum Vorgängermodell aber kaum gestiegen ist oder sogar niedriger liegt?

      -----------------------------------------------------------
      ZITATE:
      Statistisches Bundesamt

      Erstmals hedonische Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik

      WIESBADEN – Mit der Einführung der so genannten "hedonischen Methode" hat das Statistische Bundesamt die deutsche Preisstatistik um ein zusätzliches Verfahren der Qualitätsbereinigung erweitert.(...)
      In den USA werden hedonische Methoden zur Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik seit längerer Zeit eingesetzt. Das führte dort zu einem geringeren Anstieg der Preisindizes und einer höheren Zuwachsrate des realen Wirtschaftswachstums.(...)

      http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2002/p2450051.htm
      ------------------------------------------------------------
      Siehe auch:

      Preismessung und technischer Fortschritt
      http://www.zew.de/de/publikationen/publikation.php3?action=d…

      ZEW-Konferenz zur Reform der Preismessung: Transparentere Statistik erhöht Treffsicherheit der Wirtschaftspolitik
      Ist das Wirtschaftswachstum der USA gar nicht so viel größer als das in Deutschland oder in der EU? Liegt die deutsche Inflationsrate möglicherweise niedriger als von der Statistik ausgewiesen?
      http://www.zew.de/de/presse/presse.php3?action=article_show&…

      Einsatzmöglichkeiten hedonischer Techniken in der amtlichen Verbraucherpreisstatistik
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      Informationstechnologie - Preisentwicklung und Produktivitätseffekte
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      European Hedonic Centre
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      Paneldatenmodelle für die Analyse differenzierter Produktmärkte
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 23:23:20
      Beitrag Nr. 404 ()
      PS 1:
      Das Richebächer-Zitat stammt aus #398.

      -----------------------------------------------------------
      PS 2:

      ZITAT:
      "Wenn Preisänderungen auf den Märkten von der Statistik nicht richtig erfaßt werden, kann dies zu folgenschweren Fehleinschätzungen führen.

      In der deutschen amtlichen Statistik werden zur Berechnung z.B. von Geldwertstabilität, realen Veränderungsraten des Bruttoinlandproduktes oder der Investitionen Preisindizes verwendet, die reine Preisänderungen vor allem dann nicht genau abbilden können, wenn diese mit Qualitätsänderungen bei einem Produkt einhergehen.

      Besonders Güter, die einem raschen Wandel unterliegen, wie High-Tech-Produkte, Personal Computer oder Software, stellen für die Preisstatistik ein Problem dar. Eine Lösung können sogenannte hedonische Preisindizes bieten.

      In Deutschland ist sowohl das Problembewußtsein als auch die konkrete Arbeit an verbesserten Meßmethoden noch zu wenig entwickelt - im Gegensatz zu anderen Ländern, insbesondere den USA...

      http://www.zew.de/de/publikationen/publikation.php3?action=d…
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 15:08:12
      Beitrag Nr. 405 ()
      @nasdaq:

      mit vollem Respekt:

      <im Gegensatz zu anderen Ländern, insbesondere den USA...>

      wer die USA als Maststab nimmt hat oder will nicht verstehen!

      die meisten Statistiken und Daten sind da bis zum Erebrechen M A N I P U L I R T !

      für mich ist die USA wirklich kein Vorbild!

      ob die Arbeitslosigkeitszahlen oder Firmengewinne, wie könnte sonst die Blase von 2000 entstanden sein?

      leider machen wir ja alles die USA nach...
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:16:52
      Beitrag Nr. 406 ()
      @humm,

      zu #396, meine Meinung: wenn überhaupt Aktien, dann USA-Papiere

      Begründung: Es ist ja nicht nur, dass Deutschland konjunkturell das Schlußlicht in Europa ist. Man will hier durch die Politik offensichtlich "argentinische" Verhältnisse schaffen.

      Nach den Vorstellungen von ROT-GRÜN soll bereits ab 1.1.2003 die BESTEUERUNG von Spekulationsgewinnen (unter Abschaffung der bisherigen Jahresfrist) stattfinden. Dies könnte zu einer geradezu einzigartigen Verkaufswelle vor Jahresschluß 2002 vor allem von Hauptaktionären und Fonds führen. Es ist nämlich zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar, ob bisherige Buchgewinne (möglicherweise über viele Jahre entstanden) in die Neuregelung mit einfliessen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind zukünftige Regelungen völlig unklar.

      Dies bedeutet im Klartext:
      Aktiengewinne, die außerhalb der Jahresfrist entstanden sind, müssen bis zum 31.12.2002 realisiert werden, um nicht GEFAHR ZU LAUFEN, hierauf bei späterem Verkauf auch noch Spekulationssteuer in Höhe des eigenen Einkommensteuersatzes zu bezahlen (= bis zu 48,5 %/ bei jetzigem Verkauf: 0 %) Es geht hier um gewaltige Milliarden-Größen. Wer ist schon so blöde und SCHENKT DIESE GEWINNE dem Fiskus ?

      Frage ist: Was passiert, wenn jeder Altaktionär seine Aktien von Siemens & Co. auf den Markt schmeißt ? Und dies werden sie tun. Denn wer will schon sich in Gefahr begeben, gegen den Fiskus vor Gericht zu ziehen ?

      Antwort: GAU
      Dax & Co.: STRONG SELL !!!

      Die vage Hoffnung, dass diese Gesetzesvorlage im Bundesrat durch die CDU blockiert wird, hilft nicht. Man weiß nicht, was passiert und Handlungsbedarf besteht bereits bis zum 31.12.2002.

      Die deutsche Anlageform heißt: "short" oder "PUT"
      Gruss 57er

      Irgendwelche Meinungen dazu ?
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:23:08
      Beitrag Nr. 407 ()
      @57er:

      1.die Aktienbesteuerung ist verschoben!

      2.Deutsche Aktien sind z.Zt. sehr günstig.
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:32:39
      Beitrag Nr. 408 ()
      W I R T S C H A F T

      Aufgeschoben ist nicht aufgehoben


      Bundesfinanzminister Hans Eichel erwägt, die geplante Besteuerung aller Aktien- und Fondsgewinne zu verschieben. Damit müssten Gewinne zumindest im kommenden Jahr weiterhin nur dann versteuert werden, wenn zwischen Kauf und Verkauf höchstens 365 Tage liegen, meldete FOCUS.

      Allerdings will der SPD-Politiker die Banken und Investmentgesellschaften auf jeden Fall dazu verpflichten, dem Fiskus ab 1. Januar 2003 automatisch alle Verkäufe von Unternehmens- und Fondsanteilen zu melden. Solche Kontrollmitteilungen plant Rot-Grün auch für Sparguthaben und andere Geldanlagen.
      Ob die verschärfte Steuerpflicht für Aktionäre und Fondssparer endgültig vom Tisch ist, bleibt vorerst offen. Eichel will das Thema bei der Neuregelung der Altersbesteuerung wieder anpacken, die das Verfassungsgericht bis zum 1. Januar 2005 verlangt.

      http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=112746&streamsnr=8
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:38:18
      Beitrag Nr. 409 ()
      Wer sagt das ?
      Ich habe HEUTE gerade wieder im ARD-Ratgeber Börse einen aktuellen Bericht über das Problem gesehen. Von einer Verschiebung der Gesetzesvorlage war hier keine Rede. Ganz im Gegenteil.

      Wer sagt im übrigen, dass deutsche Aktien "günstig" sind. Der Dax setzt sich im wesentlichen aus zyklischen Werten zusammen, die allenfalls bei einem Konjunkturaufschwung "anspringen". Das Wort "Aufschwung" kann man in Deutschland für das gesamte nächste Jahr erstmal streichen. Ich frage mich, was ROT-GRÜN macht, wenn die Unternehmenspleiten noch weiter zunehmen und wir demnächst 4,3 Millionen Arbeitslose haben. Wahrscheinlich weitere Steuererhöhungen.

      Das Harz-Konzept ist ja was schönes, wenn es aber keine "Arbeitgeber"-Firmen mehr gibt, kann man auch nicht vermitteln.

      Über die USA kann man sicher einiges, auch negatives sagen. Aber einen Oberstudienrat (Eichel) würden die nicht zum Finanzminister machen. Das sind alles Profis, gestandene vormalige CEO und CFO internationaler Konzerne...
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:57:24
      Beitrag Nr. 410 ()
      @57er:

      <Wer sagt das ?>

      was ich geschrieben habe (Deutsche Aktien sind z.Zt. sehr günstig) ist nur neine Meinung. Keine Wahrheit, nur Meinung. ;)

      zu d. Steuern:

      http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=112746&streamsnr=8
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 20:27:09
      Beitrag Nr. 411 ()
      Zum Spekulationssteuer-Gesetzesentwurf:
      Offensichtlich hat Finanzminister Eichel lediglich ein sehr vages Interview mit dem Magazin "Focus" ´gehabt. Sonst nichts.

      KEINE sonstige offizielle Erklärung. (Mir fehlen die Worte)
      Dem Finanzminister und seinem Ministerium kann man nur Dilettantismus in höchster Vollkommenheit bescheinigen.
      Haben wir nur noch Schwachmaten in den höchsten Ämtern ? (Sorry, mir fällt in diesem Zusammenhang keine andere Ausdrucksform mehr ein.)

      Welche deutschen Aktien sollen denn nach Deiner Meinung steigen ? (Ich meine nicht Zocker-Werte)
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 20:52:26
      Beitrag Nr. 412 ()
      Im aktuellen Handelsblatt steht übrigens genau das Gegenteil...: (SIEHE LETZTER ABSATZ)

      Eichel denkt überhaupt nicht daran, von seinen Plänen abzurücken.

      Quelle:
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Rot-Grün rückt von einzelnen Sparplänen ab

      Die rot-grüne Koalition rückt von Teilen ihres rigiden Sparkurses ab. Als erstes sicherte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu, dass Firmenspenden für sportliche, kulturelle und gemeinnützige Zwecke weiter von der Steuer abgesetzt werden können.

      HB/dpa BERLIN. Infrastrukturminister Manfred Stolpe (SPD) kündigte angesichts der Kritik an der geplanten Kürzung der Eigenheimzulage an, diese zu prüfen. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) will aber daran und an der generellen Besteuerung von Aktiengewinnen festhalten. Umstritten bleibt auch die Ökosteuer.

      .....

      Nach heftigen Protesten von Kultur-, Wohlfahrts- und Sportverbänden hatte Schröder am Freitag zugesichert, dass Unternehmensspenden für gemeinnützige Zwecke steuerlich abzugsfähig bleiben. Er bekräftigte diese mit Eichel getroffene Entscheidung im Berliner „Tagesspiegel“: „Wir brauchen privates Engagement in den Bereichen von Kultur, Wissenschaft und auch Sozialem.“ Schröder wandte sich auch gegen Überlegungen in SPD-regierten Bundesländern, die Vermögensteuer wieder einzuführen und die Erbschaftsteuer anzuheben.

      Bei der Ökosteuer beharrte Schröder ebenfalls auf seiner Linie: „Mein Versprechen, dass es nach 2003 keine weiteren Stufen bei der Ökosteuer geben wird, bleibt“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Bei den Grünen gibt es indes Bestrebungen, die Ökosteuer weiter anzuheben. Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) sagte am Sonntag in Magdeburg; „Die Bundesregierung wird ihren Kurs der ökologischen Modernisierung fortsetzen und verstärken.“ Laut Koalitionsvertrag soll 2004 überprüft werden, „ob und wie die Besteuerung unter ökologischen Gesichtspunkten weiterzuentwickeln ist“.

      Unionsfraktionsvize Friedrich Merz kritisierte in der „Bild am Sonntag“ die Steuerpolitik der Regierung als „ein Durcheinander bisher nicht gekannten Ausmaßes“. Kritik am Koalitionsvertrag kam auch aus den Reihen der SPD. Der neue Parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium, Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie, sagte der dpa: „Wir haben es noch nicht geschafft, die ganzen Maßnahmen zu einem Politikkonzept für die Öffentlichkeit zu verbinden.“

      Zum Thema Eigenheimzulage sagte Stolpe der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“, er sei mit der geplanten Kürzung nicht glücklich. Die Bauwirtschaft benötige dringend Aufträge. Die Zulage könne nur dann verringert werden, wenn gleichzeitig kommunale Infrastrukturprogramme für Aufträge in den Innenstädten sorgten.

      Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ lehnen auch die SPD-Landesverbände in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen die Pläne ab. „Wir wollen auf jeden Fall, dass Familien mit geringem Einkommen weiterhin eine Grundförderung erhalten“, sagte Niedersachsens SPD-Regierungschef Sigmar Gabriel. Nach den rot-grünen Plänen sollen künftig nur noch Familien mit Kindern in den Genuss einer allerdings geringeren Förderung kommen.

      Finanzminister Eichel blieb bei seiner Linie und bezeichnete die Eigenheimzulage im „Spiegel“ in ihrer jetzigen Form als eine „krasse Fehlsubventionierung“. Derzeit gebe der Staat für die Eigenheimzulage jedes Jahr zehn Milliarden Euro aus, obwohl der Wohnungsmarkt, vor allem in Ostdeutschland, durch Überkapazitäten gekennzeichnet sei.

      Laut „Berliner Zeitung“ will Rot-Grün auch die Beschlüsse zur stärkeren Besteuerung von Dienstwagen und die Anhebung der Gassteuer auf das Niveau der Mineralölsteuer überprüfen. Die monatliche Pauschale für die private Nutzung von Dienstwagen soll gemäß Koalitionsvertrag von 1 auf 1,5 Prozent des Anschaffungspreises steigen. Gegen die Kritik der Autokonzerne, die um den Absatz ihrer Mittel- und Oberklassenmodelle fürchten, hatte Eichel gesagt, es sei gerecht, wenn die mehr zahlten, die einen Dienstwagen privat nutzten.

      Ebenfalls hart blieb Eichel bei der geplanten Steuer auf alle Aktiengewinne: „Realisierte Aktienkursgewinne sind Einkommen. Da haben wir beim Kapitaleigentümer ein Steuerprivileg gegenüber dem normalen Arbeitnehmer und auch dem Freiberufler“, sagte er dem „Spiegel“. Nach Angaben seines Ministeriums wird am 20. November ein Gesetzentwurf vorgelegt. Im Koalitionsvertrag steht: „Die Steuerpflicht von Privatpersonen für Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren wird erweitert, Kapitalerträge wollen wir durch Kontrollmitteilungen besser erfassen.“

      HANDELSBLATT, Sonntag, 27. Oktober 2002, 15:02 Uhr
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 20:56:29
      Beitrag Nr. 413 ()
      ALSO, Ergebnis: DAX & Co.: STRONG SELL da GAUGEFAHR höchste Stufe (nur meine bescheidene Meinung)
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 21:46:02
      Beitrag Nr. 414 ()
      57er:
      Deine Bedenken teile ich in grossenteils.
      Von argentienischen Verhältnissen werden wir allerdings wohl verschont bleiben.
      Diese unsägliche Steuerdebatte kommt zu einem Zeitpunkt, in dem der deutsche Wirtschaftstrend, die Stimmung in der Wirtschaft bereits nach unten kippt (vgl. den ifo-Geschäftsklima-Index(http://www.ifo.de) - der Trend wird sich durch diese Diskussionen negativ verstärken.

      Die Steuer auf Aktiengewinne wird leider - wenn auch möglicherweise verschoben - kommen.

      Hierzu passt folgender Artikel aus welt.de:
      Deutschland ist auf dem Weg zu kollabieren
      http://www.welt.de/daten/2002/10/27/1027wi364790.htx
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 22:16:38
      Beitrag Nr. 415 ()
      ich wundere mich!

      Eigentlich ist es mir nicht wichtig ob SPD oder CDU, denn die sind gleich. (ja, ich weis dass ich manche damit in Unruhe bringe, ist aber meine Meinung.)

      hier wird immer auf die SPD rumgehackt, als ob die eine Gruppe von Volltrotten sind.
      Ich glaube nicht dass all die schlaue in der DCU sind und die SPD aus Dummköpfen besteht.

      das Problem, meiner Meinung nach ist das weder die SPD, noch CDU eine Mehrheit haben mit der man regieren kann.

      Bpl.: Steuerreform.

      Als die CDU in der Regierung war, hat die SPD blockiert. Jetzt blockiert die CDU.

      und so ist es mit alles anderes auch.

      Dazu kommt das auch die Banken, also D I E Finanzexperten, haben diesen Börsen Crash nicht vorhergesehen.

      warum sollten die Politikern, egal welcher, das sehen?
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 00:12:16
      Beitrag Nr. 416 ()
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 00:15:53
      Beitrag Nr. 417 ()
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 11:32:09
      Beitrag Nr. 418 ()
      Humm:
      Ich glaube nicht dass all die schlaue in der CDU sind und die SPD aus Dummköpfen besteht.

      Klar:
      An der ausufernden Staatsverschuldung
      und den Problemen im Bereich Steuern und Sozialabgaben (vgl. #387)
      tragen ganze Politiker-Generationen und somit alle Parteien,
      die nach dem 2. Weltkrieg im Bundestag sitzen, ihre Mitschuld.

      Allein Berlin schiebt die Summe von 40 Milliarden Euro (!!!) Schulden vor sich her.
      Die Zinslast liegt bei etwa 2,5 Milliarden Euro pro Jahr.
      Und jährlich kommt eine Neuverschuldung von etwa 2,5 Milliarden Euro hinzu.
      Diese Herren müssen total den Überblick verloren haben.
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 11:50:32
      Beitrag Nr. 419 ()
      <Diese Herren müssen total den Überblick verloren haben.>

      ist mir viel zu mild!

      Berlin ist ein gutes Beispiel für politischen legalen Betrug, wo keine die Verantwortung trägt... Da fragt man sich für was braucht man den Staat, wenn der Staat den Bürger beklaut!

      Leider können wir nur zugucken!

      verändet wird ja nichts!
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 10:54:15
      Beitrag Nr. 420 ()
      Danke für die Bestätigungen meiner Aussagen Nasdaq00. Du hast doch nicht im ernst das Gefühl, ich nehme deine Copy/past-Flut alter (mehr als einen Monat) Beiträge von dir selbst `Ernst`. Lerne mal vernetzt zu denken und werde realistisch. Bis dahin werde ich dich als `Hedonistischer Selbstüberschätzer` sehen... Mein Bub:p.......

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 11:02:02
      Beitrag Nr. 421 ()
      AUch ein interessanter Beitrag:D.

      Zitat:
      ____________________________________________________________


      ZEITBOMBE PENSIONSFONDS: WAS STECKT DAHINTER?

      Die Rallye ist noch voll im Gange. Schlechte Meldungen werden abgeschuettelt, halbwegs gute, oder auch neutrale Meldungen werden als positiv interpretiert. Die Boersen lechzen foermlich nach einer Rallye und lassen sich ihre Laune nicht durch etwaige Fakten vermiesen.

      Es ist nicht leicht, in diesem Boersentrubel den Ueberblick zu behalten. Wenngleich viele der Konjunktur-daten ein duesteres Bild zeichnen, wenngleich das Fed veroeffentlichte Beige Book zur konjunkturellen Situation keinen Grund zum Optimismus gibt, wenngleich Unternehmen sich bestenfalls verhalten, wenn nicht gar pessimistisch geben, dann suchen doch Boersianer nach dem Funkten Hoffnung, nach dem Licht am Ende des Tunnels.

      Denn, und das weiss jeder, der an der Boerse agiert, Arbeitslosigkeit ist ein Spaetindikator fuer eine Wirt-schaftsschwaeche. Das heisst, selbst wenn die Wirtschaft schon wieder anzieht, wird die Arbeitslosigkeit noch eine Weile lang weiter ansteigen.

      Und auch das weiss jeder: Die Boerse nimmt zukuenftige Entwicklungen vorweg. Also, wenn der Auf-schwung in Sicht ist, wenn man auch nur das Licht am Ende des Tunnels erahnen kann, dann wird die Boerse zu einem wahren Kursfeuerwerk ansetzen.

      Bis sich dann anschliessend die wirtschaftliche Lage tatsaechlich verbessert, koennen dann noch 6 bis 9 Monate verstreichen.

      Es gilt aber auch: Die ersten Kurssteigerungen am Ende einer Baisse sind die heftigsten. Vom Boden aus kann man die groessten und schnellsten Gewinne einfahren. Das moechte niemand verpassen.

      Und wenn Sie sich nun vorstellen, dass diese Fakten in den Koepfen junger Boersenhaendler herum-schwirren, die noch immer davon traeumen, die Verluste der vergangenen 2 ½ Jahre in kuerzester Zeit wett zu machen, dann werden Sie sicherlich verstehen, wie solch heftige Rallyes, wie wir sie in den letzten
      beiden Wochen gesehen haben, entstehen koennen.

      Ein paar gute Meldungen, ein paar neutrale, und sofort macht sich das Geruecht breit, dass wir den Boden der Baisse durchschritten haben koennten. Niemand moechte nun zu spaet auf den angefahrenen Zug auf-springen. Niemand moechte die ersten Tage oder Wochen der Trendwende verpassen.

      Was ist noch passiert in dieser Woche?

      S&P hat die Ergebnisse der Unternehmen, die den Index ausmachen, zusammenaddiert. Heraus kam, dass der S&P 500, bei einem Indexstand von 897 ein Ergebnis von $26,74 haben wuerde. Das
      entspricht etwa einem KGV von 33. Nicht gerade ein KGV, dass ein Ende der Baisse wahrscheinlich
      erscheinen laesst, oder?

      Weit schlimmer wird es jedoch noch, wenn dabei die merkwuerdigen Bilanztricks findiger amerikanische Buchhalter herausgerechnet werden. Dann naemlich reduzieren sich die Ertraege auf $18,48.
      Dies entspricht einem KGV von 48! Also: Soll man nun schon Aktien kaufen?

      Lassen Sie mich ein wenig den Hintergrund dieser Rechnung erklaeren, damit Sie sehen, wie sich die amerikanische Wirtschaft in den vergangenen zwanzig Jahren in die eigene
      Tasche gelogen hat:

      Anlass zur Kritik gab in dem Bericht von Standard & Poor`s die Bilanzierungspraxis der Pensions-rueckstellungen. Jedes groessere Unternehmen in den USA hat einen eigenen Pensionsfonds. Diese
      Fonds legen kontinuierlich bestimmte Betraege zur Altersvorsorge an.

      Ueber die Jahre kann man feststellen, dass die konservative Kalkulation mit einer Verzinsung von nur 3 oder 5% stets uebertroffen werden konnte. Seit zwanzig Jahren bereits, also laenger, als die meisten von uns ueberhaupt im Berufsleben stecken. Man kann also leichthin zu dem Schluss kommen, dass die
      Bilanzierung mit einem erwarteten Ertrag von 3 oder 5% stets uebertroffen wird. Meist waren es Verzinsungen von 9%, in der Hausse der spaeten 90er Jahre gar 14% und mehr.

      Nun entspricht es aber nicht den Grundsaetzen ordnungsgemaesser Buchfuehrung, wenn man dann fuer die folgenden Jahre ebenfalls 14% ansetzt. Das US-System fand eine vermeintlich faire Loesung:
      Man nehme den Durchschnitt der letzten drei oder fuenf Jahre. Dieser werde schon nicht so sehr schwanken, er koennte sich so um die 9% einpendeln...

      Nun muessen Sie weiterhin bedenken, dass in den Jahren des Booms Unternehmen stets verpflichtet waren, ihre Erwartungen weiter nach oben zu schrauben und anschliessend in der Erwartung
      standen, diese gestiegenen Erwartungen auch noch zu uebertreffen. Es ist nicht schwer sich vorzustellen, dass findige Buchhalter Wege fanden, die damals reichlich fliessenden Ueberschuesse aus dem An-lagegeschaeft der Pensionsfonds in der Bilanz in den Bereich der Gewinn- und Verlustrechnung zum
      Unternehmensergebnis zuzurechnen.

      Somit ergab sich eine gleich doppelte Verzerrung: Die Erwartungen fuer Pensionsfonds waren aufgrund der Gewohnheit der reichlich vorhandenen Anlageueberschuesse in die Hoehe geschnellt. Und Teile der Anlageueberschuesse konnten noch verwendet werden, um das Geschaeftsergebnis aufzupolieren.

      Heute, nach 2 1/2 Jahren Baisse, hat ein Unternehmen diese Moeglichkeit nicht mehr. Das Unternehmens-ergebnis kann nicht mehr mit Anlageueberschuessen aufpoliert werden, denn es wurden keine Gewinne in den Pensionsfonds erwirtschaftet.

      Ausserdem entsteht eine Unterdeckung in den Pensionsfonds. Die Kalkulation mit den Durchschnitts-renditen von 9% wird zur Makulatur, wenn ueber einen laengeren Zeitraum diese Renditen nicht er-wirtschaftet werden. So haben beispielsweise bereits im Jahr 2001 die amerikanischen Unternehmen durchschnittlich mit einem Ertrag von 9% gerechnet. Das Resultat war jedoch ein glattes Minus. Nur 5% aller Pensionsfonds konnten ueberhaupt ein kleines Plus ausweisen. Der Rest vernichtete Pensionsgelder.

      Fuer das laufende Jahr 2002 haben die Pensionsfonds Ihre Prognosen drastisch gesenkt: Auf rund 7% im Durchschnitt.

      Nun schauen Sie sich den Boersenverlauf dieses Jahres an. Denken Sie, dass die 7% noch erreicht werden koennen?

      Auf das Grundproblem der amerikanischen Wirtschaft zurueck: Alles ist auf Wachstum ausgerichtet. Mit einer anhaltenden Rezession werden die nicht fertig. Irgendwann muss das Unternehmen aus eigenen Gewinnen die Pensionsfonds auffuellen, um den Pensionsverpflichtungen nachzukommen.

      Naja, ich sammle noch immer Mosaiksteinchen, um sie davon zu ueberzeugen, dass die US-Wirtschaft auf toenernen Fuessen steht. Natuerlich, wenn die US-Konjunktur wieder anzieht, dann koennte sich alles binnen eines Jahres in Wohlgefallen aufloesen und man wird mich mit meiner Schwarzmalerei auslachen.

      Ich sehe aber keinen Grund, warum die Wirtschaft wieder anziehen sollte. Die Liste der Gruende, die fuer eine lang anhaltende Rezession sprechen, wird jedoch immer laenger.

      Die amerikanische „Wachstumsgesellschaft" hat eine Vielzahl von Geschwueren produziert, die wie das Geschwuer der Pensionsfonds jederzeit aufbrechen koennen.

      Nun ich verstehe natürlich auch diese Personen, welche mit einem gezielten Trade in dieser Phase der Börse ein Investment wagen, ja ich wünsche Ihnen alles Glück dazu, aber längerfristig sehe ich die Lage schon sehr „grau“

      Viel Spass bei der Lektüre, evt. folgt noch eine längere Story über GOLD

      Take shares
      ____________________________________________________________

      Goldstory vom gleichen Ort wird selbstverstänlich nachgeliefert:p.

      syr;)
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 11:07:38
      Beitrag Nr. 422 ()
      und den Auszug, auf den Nasdaq1000 nicht einging (weshalb wohl), möchte ich ihm nochmals ans Herz legen:

      Sie müssen bedenken: Die alte Generation hatte wenig Statistik zur Verfügung, und schon das zwang zum Denken. Aber besonders unter amerikanischem Einfluß hat die Statistik so sehr um sich gegriffen, ist so überwältigend geworden, daß das Denken vollkommen aufgehört hat.

      Unter dem Punkt sollte man Statistiken und ihre Aussage sehen. Oder wie mein Prof schon vor Jahren gemeint hat "Meine Herren, trauen sie keiner Statistik, die sie nicht selber gefälscht haben".

      syr
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 11:37:44
      Beitrag Nr. 423 ()
      Weiteres Beispiel:laugh:........

      --------------------

      Moin.
      Für alle Freunde der USA:
      Merke: Die ökonomische Überlegenheit eines Wirtschaftssysstems
      resultiert primär aus ihrer technologischen Überlegenheit.
      http://www.general-electric.de/FIE-inter/index.htm

      Nasdaq10`000
      --------------------

      Natürlich überzeugend:laugh:! General Electric, die Mutter der linear earnings (:laugh: )ins `Kompetenzteam pro Ami` aufnehmen. Wetten die entsprechende Bundeststelle in Deutschland verfügt über eigene Papiere die das gleiche belegen sollen, natürlich für Deutschland?!?

      Aber humm hat recht:). Wer`s nicht erkennen will, den muss man auch nicht mehr ernst nehmen. PROPAGANDATHREAD:D!

      syr:)
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:13:43
      Beitrag Nr. 424 ()
      Notstandort Amerika
      :laugh:

      US-PENSIONSFONDS

      Die 300-Milliarden-Dollar-Bombe

      Von Carsten Volkery, New York


      Das jüngste Problem großer US-Unternehmen ist so teuer, dass die meisten es bisher lieber ignorieren. Auf Grund des Börsencrashs müssen sie Milliarden in ihre dezimierten Pensionsfonds abführen. Experten warnen vor einer Zeitbombe, die die Gewinne auf absehbare Zeit drücken wird.


      New York - Beim Erforschen der geheimnisvollen Welt der US-Bilanzen entdecken Analysten immer weitere tickende Bomben. Die neueste macht derzeit unter dem Namen "Pensionsfonds" in den US-Medien die Runde. Schon das Wort klingt langweilig - kein Wunder, dass es in der New Economy der neunziger Jahre ignoriert wurde.
      Doch glaubt man einer ganzen Lawine neuer Studien, dann sind Pensionsfonds die Stimmungstöter der nächsten Quartale, wenn nicht Jahre. Alle großen Banken haben plötzlich das Thema entdeckt. "2003 wird das Jahr der Pensions-Fonds-Bilanzierung", prognostiziert Kenneth Shea, Chef der Aktienanalyse bei Standard and Poor`s.

      Das Fonds-Problem könnte die Gewinne von Großunternehmen wie General Motors, IBM und American Airlines deutlich drücken oder sogar ganz ausradieren.


      Das krasseste Beispiel ist General Motors. Der Autobauer hat 460.000 hungrige Rentnermäuler zu stopfen - das sind 2,5 Ruheständler pro Mitarbeiter. Die Rentenzahlungen steuert General Motors wie die meisten anderen Unternehmen durch einen ausgelagerten Pensionsfonds. Die Obligationen des Fonds, inklusive zukünftiger Ansprüche, belaufen sich auf rund 80 Milliarden Dollar. Eine gewaltige Summe, die der Fonds im Moment nicht hat: Auf Grund des Bärenmarktes ist er um 22 Milliarden Dollar unterfinanziert.

      Das Milliardenloch zwingt GM dazu, kostbare Einnahmen aus der Unternehmenskasse in den Pensionsfonds zu lenken. Pro verkauftem Auto werden dieses Jahr bereits 900 Dollar in den Fonds fließen. In den nächsten fünf Jahren könnten die unerwarteten Zahlungen laut UBS Warburg sogar den Cash-Flow übersteigen - ein Horrorszenario für GM-Aktionäre.

      Noch schlimmer: General Motors ist nicht allein mit diesem Dilemma. 360 der im S&P 500 gelisteten Unternehmen haben Pensionsfonds - und bis auf zwei sind alle unterfinanziert. Insgesamt werde die Deckungslücke zum Jahresende 243 Milliarden Dollar betragen, haben Analysten von Credit Suisse First Boston errechnet. Merrill Lynch geht sogar von 323 Milliarden Dollar aus. Es ist die erste kollektive Deckungslücke seit 1993 - und das vorerst letzte Resultat des Börsencrashs.

      In den Jahren des Börsenbooms konnten die Unternehmen es sich leisten, ihre Pensionsfonds zu ignorieren. Dank des günstigen Anlageklimas erzielten die Fondsmanager leicht zweistellige Renditen, die nicht nur für die Rentenzahlungen reichten, sondern obendrein noch zum Gewinn der Unternehmen beitrugen. Bei General Electric etwa machten die Anlagegewinne im vergangenen Jahr 15 Prozent des Gesamtgewinns aus.


      Doch mit dem anhaltenden Bärenmarkt wird diese Dynamik in ihr Gegenteil verkehrt: Die Überschüsse verschwinden, die Fonds werden wieder zu dem, was sie jahrelang waren: ein Zuschussgeschäft. Kaum eine Firma bleibt verschont. Reifenhersteller Goodyear hat ein Zwei-Milliarden-Dollar-Loch zu stopfen, Delta Airlines ein Vier-Milliarden-Loch, Ford ein Sechs-Milliarden-Loch. Den Rekord hält General Motors mit seinem 22-Milliarden-Dollar-Loch.

      Das Ausmaß der Quasi-Schulden sinkt erst langsam in das Bewusstsein der Firmen und Anleger. "Eine Menge Firmen haben den Tag des Erwachens bisher hinausgeschoben, aber er wird kommen", sagte Adrian Redlich, Autor einer Merrill-Lynch-Studie zum Thema, gegenüber dem "Wall Street Journal".

      Die GAAP-Bilanzierungsregeln haben bislang geholfen, die Milliardenlöcher zu vergessen: So müssen Unternehmen in ihren Bilanzen nicht die wirkliche Performance ihrer Pensionsfonds angeben, sondern dürfen über mehrere Jahre hinweg eine erwartete Rendite unterstellen. Erst wenn nach drei Jahren ihr Fonds eine Deckungslücke von mehr als zehn Prozent aufweist, müssen sie Kapital hinzuschießen - und die Kosten dafür abschreiben.


      Das erklärt, warum das Pensionsfonds-Problem gerade hochkocht. Vor zweieinhalb Jahren begann die Börsenkrise, doch erst jetzt sind die Unternehmen zum Handeln gezwungen. Noch immer unterstellen die S&P-500-Unternehmen eine durchschnittliche Anlagerendite von neun Prozent - ein Witz angesichts des Börsenklimas. Inzwischen sind sie bereits eifrig am Herunterschrauben der Erwartungen.

      Auch der Druck von außen wächst. Analysten fordern, die Milliardenlöcher wie Schulden zu behandeln. Die Rating-Agentur Standard and Poor`s stimmt zu: Sie hat Fords langfristige Bonität vergangene Woche auf BBB, knapp über Junk-Status, gesenkt - ein Rekordtief in der Geschichte des Traditionskonzerns. Auch GM wurde vor kurzem heruntergestuft.

      Das Rentenproblem betrifft vor allem traditionelle Industriebranchen mit hohem gewerkschaftlichen Organisierungsgrad, darunter Autos, Maschinenbau und Flugzeuge. Viele der betroffenen Unternehmen können sich die Zuschüsse leisten, sie haben ausreichend Cash-Flow. Beispiel DaimlerChrysler: Das Unternehmen erwartet bis zum Jahresende ein 5,5-Milliarden-Euro-Loch in seinem Pensions-Fonds. Analysten haben keine Zweifel, dass der Konzern die Kosten schultern kann.

      Doch die zusätzlichen Kosten werden die ohnehin deprimierten Gewinne noch weiter drücken. Wie stark, lässt sich schwer vorhersagen. Aber einen Anhaltspunkt bieten die (hypothetischen) "Core Earnings", die Standard and Poor`s soeben veröffentlicht hat. Demnach würde der durchschnittliche Nettogewinn der S&P-500-Firmen um durchschnittlich 6,54 Dollar sinken, wenn die Pensions-Fonds-Verluste miteinberechnet würden. Eine beträchtliche Summe, wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Nettogewinn in den zwölf Monaten vor dem 30. Juni nur 26,74 Dollar betrug.

      Einer hat die Zeichen der Zeit wie immer früher als andere erkannt und vorgesorgt: Warren Buffett, legendärer Anleger-Guru, hat die Rendite-Erwartungen des Pensionsfonds seiner Firma Berkshire Hathaway bereits im vergangenen Jahr auf realistische 6,5 Prozent gesenkt.

      :D


      Bald ist es vorbei mit proforma, prohopsa und protrallala.
      :D
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:26:23
      Beitrag Nr. 425 ()
      @paule:

      wer die Verliere sind wissen wir,
      wer wird aber Gewinner sein?

      meiner Meinung nach u.a. deutschen Firmen,
      und Firmen mir geringe Personalbedarf!
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 12:40:41
      Beitrag Nr. 426 ()
      und noch besser:

      28.10. 23:35
      Barron´s: Dow im Januar bei 10,300?

      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
      Das einflussreiche US-Anlegermagazin Barron´s stellt in der wochentäglichen Ausgabe Tom Mangan, den Portfolio Manager James Investment Research, in Cincinnati, Ohio, vor.

      "Der größte Bulle in unserer Herbst Survey ist Tom Mangan, den Portfolio Manager James Investment Research, in Cincinnati, Ohio. Er rechnet damit, dass der Dow Jones im Januar 10,300 Punkte erreichen wird, was hauptsächlich durch short-orientierte Hedge Funds ausgelöst wird, die sich für einen Rückgang des Marktes positioniert haben. Im September war das Short Interest der New York Stock Exchange - d.h. die Zahl der leerverkauften Aktien im Verhältnis zum durchschnittlichen Handelsvolumen der Börse," weit über historischen Tiefstständen gelegen.

      Ein weiterer, im Barron´s zitierter Fondsverwalter ist Mike Kennedy von American Express Financial Advisors in Minneapolis. Er sei das erste Mal seit zwei Jahren wieder bullish, hieß es. "In 12 Monaten wird der Markt im Plus notieren, obwohl die nächsten Wochen nerventötend sein könnten."

      :laugh: humm
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 13:10:26
      Beitrag Nr. 427 ()
      @humm, auf Sicht von 24 Monaten dürfte sich Europa deutlich besser als die US-Börsen entwickeln. Gerade in Deutschland hatte wir schon extreme Abschläge ( was allerdings auch mit der Zusammensetzung des DAX zu tun hat ).

      Der europäische Markt ist deutlich günstiger bewertet. Die dicksten Überraschungen in den USA werden noch kommen.

      Hier kannst du mal sehen, was die amerikanischen Firmen an die SEC melden.

      http://bwnt.businessweek.com/core_earnings/2002/index.asp?so…

      Der Markt ist noch vollkommen überteuert und wird noch weiter korrigieren.

      Nicht, daß du mich falsch verstehst, ich behaupte nicht, daß Europa den Boden schon erreicht hat.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 14:11:15
      Beitrag Nr. 428 ()
      PROPAGANDATHREAD

      Jawolll:

      Propaganda gegen die grassierenden Weltuntergangspsychosen,
      gegen Pessimismus und den undifferenzierten USA-Hass,
      gegen Technologie-Feindlichkeit.

      Es ging mir um das Video:
      http://www.general-electric.de/FIE-inter/index.htm
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 14:57:32
      Beitrag Nr. 429 ()
      PS:

      ... auch gegen das Vorurteil vieler, dass Deutschland noch in der ersten Liga spielt:

      Ich verweise ETWA auf die Dominanz der USA bei der Vergabe der Nobel-Preise gerade in der Grundlagenforschung (Physik, Chemie)
      und die Mittelklassigkeit deutscher Forschung auf diesen Gebieten.

      Deutsche Physik-Preisträger der letzten Jahre sind regelmässig in den USA tätig

      Horst Störmer
      http://www.lucent.de/Apps/Emea/Country/countrycenterde.nsf/W…
      http://www.phys.columbia.edu/faculty/stormer.htm

      Wolfgang Ketterle
      http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1367,MAG-0-1…).

      Wann bekam Deutschland den letzten Nobel-Preis in Ökonomie?
      Die USA dominieren auch in diesem Wissenschaftssektor.

      Folgende Wirkungsbeziehungen sollte man sich vergegenwärtigen:
      Grundenlagenforschung --> Technologieentwicklung;
      Technologieentwicklung --> Wirtschaftsentwicklung;
      Wirtschaftsentwicklung --> Arbeitsplatzentwicklung/Wohlstandsentwicklung.
      ------------------------------------------------------------
      1.) Wirtschaftspolitik/Arbeitsmarktpolitik:
      Deutschland fällt zurück
      Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert zunehmend an Ansehen
      Berlin - Das "International Institute für Management Development" (IMD) in Lausanne hat in ihrer jüngsten Wertung Deutschland vom 12. auf den 15. Rang zurückgestuft. Hauptverantwortlich für den Abstieg ist vor allem die Teilwertung "Effizienz der Regierungsarbeit". Dort hat Deutschland acht Plätze verloren und befindet sich nun auf dem 26. Platz, hinter Ländern wie Estland und Malaysia. Von den 49 bewerteten Nationen hat Deutschland laut den Wirtschaftsexperten die miserabelste A r b e i t s m a r k t p o l i t i k.
      Hoffnung gibt es hingegen beim Export (Rang zwei).
      Anleger und Investoren beurteilen zudem die deutsche Infrastruktur gut und loben den Schutz vor unfairer Konkurrenz sowie das verlässliche Urheberrecht.
      Das IMD erstellt die Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsnationen seit 1989. Angeführt wird das Ranking von den Vereinigten Staaten.
      http://www.welt.de/daten/2002/05/02/0502wi329660.htx?search=…

      2.) Arbeitsmarktpolitik:
      Studie: Deutschland kommt in der Beschäftigungspolitik nicht vom Fleck

      Bundesrepublik liegt im aktuellen Ranking der Bertelsmann Stiftung nur auf Platz 16 - Norwegen Spitzenreiter unter den 21 wichtigsten Industrienationen
      http://www.presseportal.de/story.htx?nr=361052
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 15:06:30
      Beitrag Nr. 430 ()
      PS zu #429:
      Professor Wolfgang Ketterle is a principal investigator in the Atomic, Molecular and Optical Physics group in the Research Laboratory of Electronics.

      He is one of the three 2001 recipients of the Nobel Prize in Physics.

      http://rleweb.mit.edu/rlestaff/p-kett.htm
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 15:08:07
      Beitrag Nr. 431 ()
      Zitat:

      Propaganda gegen die grassierenden Weltuntergangspsychosen,
      gegen Pessimismus und den undifferenzierten USA-Hass,
      gegen Technologie-Feindlichkeit.
      ______________________________________

      So einen Käse schreiben doch höchstens Scientologen.

      Bist du in einer Sekte?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 16:10:42
      Beitrag Nr. 432 ()
      10:00am 10/29/02
      Consumer confidence plunges to 79.4, a 9-year low By Rex Nutting
      Consumer confidence plunged in October to the lowest level in nine years, the Conference Board said Tuesday. The board`s index dropped to 79.4 in October from 93.7 in September, matching the decline already reported in the University of Michigan`s survey. Consumer expectations dropped to 80.7 in October from 97.2 in September. Consumers` assessment of current conditions in October sank to 77.5 in October from 88.5 in September. Economists were expecting a decline to 90.1. "The outlook for the holiday retail season is now fairly bleak," the board said.

      Dazu das Zitat vom User Nasdaq1000:

      nasdaq10.000
      stock-channel.net trader

      Registriert seit: Feb 2002
      Beiträge: 3300

      erstellt am 29.10.2002 um 16:07 Uhr.
      ------------------------------------------------------------

      zitat:
      ------------------------------------------------------------
      Original erstellt von RIVA
      Hehehe....79.4%...niedrigster Wert seit 1992
      ------------------------------------------------------------


      Wird auch wieder steigen,
      wie im Übgrigen alles wieder steigen wird.
      __________________

      Kommentar überflüssig:D

      syr
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 16:38:25
      Beitrag Nr. 433 ()
      Herrlich, wenn man sich einzig und allein an miesen Wirtschaftsdaten goutieren kann.
      Dies zumal die Daten während der ersten 18 Tage des laufenden Monats gesammelt worden sind,
      und die aktuelle Stimmung folglich nicht wiederspiegeln können.
      http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/cons-confiden…
      ---------------------------------------------------------
      Zum letzten ECRI Weekly Leading Index vom 25.11.02:

      Weekly Leading Index Rises

      NEW YORK, Oct 25 (Reuters) - A weekly gauge of U.S. economic activity rose last week, lending support to the view that while the economy may be growing at a snail`s pace, it is unlikely to fall victim to a renewed recession.

      The Economic Cycle Research Institute said on Friday its weekly measure of U.S. economic health grew to 118.9 in the week ended Oct. 18 from 116.5 in the previous week.

      "That`s consistent with the view that there is no new recession imminent," said Lakshman Achuthan, ECRI managing director.

      A stock market rebound, fewer claims for first-time unemployment benefits and a rise in applications for mortgages drove the broad advance in the index.

      However, the index`s growth rate, which smooths out weekly fluctuations, inched lower to -3.5 percent from -3.3 percent in the preceding week.

      The Weekly Leading Index is composed of a balance of seven major economic indicators. ECRI designs short- and long-term indexes aimed at predicting business cycles, recessions and recoveries in the world`s leading economies.



      http://www.businesscycle.com/showstory.php?storyID=444&PHPSE…
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 16:40:36
      Beitrag Nr. 434 ()
      Zum letzten ECRI Weekly Leading Index vom 25.11.02:
      Pardon, 25.10.02
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 20:32:56
      Beitrag Nr. 435 ()
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 01:08:45
      Beitrag Nr. 436 ()
      @#432/SYR,
      DOW/Intraday:D

      Avatar
      schrieb am 30.10.02 11:19:28
      Beitrag Nr. 437 ()
      Wen interessiert den der olle Dow:laugh:? Ami-Wirtschaft ist im Russel2000 oder S%P500 zu finden. Interessant das unser Bub nicht den SOX genommen hat:(. Warum wohl:laugh:?





      :laugh::laugh::laugh:

      Halt der perfekte Wendehals, nicht mehr ernst zu nehmen...:D

      syr
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 12:00:30
      Beitrag Nr. 438 ()
      Nun ja: Die grosse Abwärtsbewegung in den USA fiel gestern aus.
      Das sollte pointiert werden.
      Schmeckte wohl nicht.

      Apropos SOX.X:
      Auch die Entwicklung vom low beim SOX.X dürfte Perma-bashern à l SYR gar nicht schmecken,
      wenn ich mich da an einige Äusserungen vor nicht allzu langer Zeit zurückerinnere.

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Zur Problematik von Wirtschaftsprognosen:
      "Prognosen in diesem Jahr kaum verlässlich
      , 22.10.02

      Den Forschungsinstituten fallen Wachstumsprognosen derzeit nicht leicht. Zu oft müssen die Erwartungen aufgrund unerwarteter Schocks korrigiert werden.

      Die zweimal jährlich erscheinenden Gutachten der sechs führenden Wirtschaftsforschungs-Institute werden jedes Mal mit Spannung erwartet. Die Verlässlichkeit der Einschätzungen und Prognosen der Wirtschaftsexperten war aber insbesondere in diesem Jahr nicht sehr hoch.

      Aufschwung nicht in Sicht

      Lautete das Credo des Frühjahrsgutachten noch, «die Weltwirtschaft steht vor einem Aufschwung», müssen die Institute ihre Prognosen jetzt deutlich nach unten revidieren. Statt 0,9 Prozent wird die Wirtschaft dem jüngsten Gutachten zufolge in diesem Jahr nur noch um 0,4 Prozent wachsen. Für das kommende Jahr wurden die Erwartungen für des Wirtschaftswachstums von 2,4 Prozent auf 1,4 Prozent reduziert.
      (...)"
      http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=5&item=212187:
      Forschungsinstitute senken Prognose deutlich.
      Sparen bedeutet Wachstumsverlust.
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 12:58:56
      Beitrag Nr. 439 ()
      Permabasher, ich? Da biste an der falschen Adresse, was du auch weisst. Aber du disqualfizierst dich selber mehr von Tag zu Tag. Etwa 20-30 Beiträge zurück und du kannst es in deinem eigenen Thread lesen: Syr erwartete Bearrally und war/ist long. Aber du kannst oder willst) ja nichts lesen was nicht ins sektenähnliche Weltbild passt. Armer Tropf, wer so arbeiten muss, dauernde Unterstellungen und falsche Bezichtigungen.... Aber was will man von einem Komplexhaufen auch erwarten. Komplexhaufen da ich mal nachgelesen habe über was für Personen du dich in vergangenen Tagen lustig gemacht hast....

      FW, so als Abkürzung. was es bedeutet? Streng dich an, Bübchen.......

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:37:32
      Beitrag Nr. 440 ()
      Nachdem die GOLD-Träume zerplatzt sind
      und die Indices für jedermann sichtbar drehten,
      ist nun also Bearally angesagt.
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:41:17
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 14:06:08
      Beitrag Nr. 442 ()
      SYR:
      Thema bearmarket.

      Warum diese Aufgeregtheit?
      Die Nerven scheinen etwas blank zu liegen:

      Folgt man Deiner Logik, fällt der DOW letztendlich doch noch auf die 4.000
      und Deine GOLD-Minen-Investments
      als Indikator für den Niedergang der US- und Welt-Öknomie verbrennen dann eben doch nicht:D
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 14:29:26
      Beitrag Nr. 443 ()
      Ich wünsche allen die notwendigen Nerven, dieses Desaster zu überstehen und nicht Opfer einer Kurzschlussreaktion zu werden.


      Feedback an: nabil.khayat@fondex.de

      Und so wartet Khyah seit acht Wochen auf die Jahrhundertrally, der Dow hat SECHS Wochen im Minus geschlossen und in der Satistik wird nur noch der Benchmarkvorsprung genannt, welcher sich innert Wocenfrist halbiert hat. Damit liegt Depot weit im roten Bereich.

      Khyat sei für seinen Einblick in die Welt eines Fondies gedankt, besser geht es einfach nicht. Jemanden vom Unsinn eines Fonds zu überzeugen.

      Nun dürfte die Rally wirklich bald beginnen, ihm wird sie bis auf weiteres höchstens zur Verlustreduzierung ausreichen. Der Bär hat sich in den vergangenen Wochen den auch vollgeschlagen und manch ollen Bullen masakriert, nun werden dann Bären zu den TOP-Bullen.....

      Damit sei die Begleitung beendet, möge Khy mit rechem Geld erfolgreicher sein.

      syr

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpa…

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 15:31:52
      Beitrag Nr. 444 ()
      Die zweite - und vermutlich letzte - günstige Chance zum Einstieg
      von Thomas Grüner, Thomas Grüner Vermögensmanagement GmbH


      Am 06.10.2002 erschien unsere Prognose mit dem Ausblick „Die Wende ist zum Greifen nahe“.
      Den beigefügten Chart haben wir dazu veröffentlicht. (...)

      Das Szenario, das wir damals skizzierten, ist nach wie vor voll gültig. Die aktuelle Abwärtsbewegung im DAX ist lediglich die typische Korrektur auf den Anstieg seit 2519. Der jetzt laufende Abstieg ist Bestandteil der Korrekturwave "c", die im groben Bereich zwischen 2900 und 3000 beendet sein sollte.

      Dieses von uns erwartete Korrekturtief sollte zu Zukäufen genutzt werden, da uns anschließend der im Chart prognostizierte dynamische Anstieg bevorstehen dürfte. Es ergibt sich im DAX ein Potential von ca. 30% in wenigen Monaten. (...)

      http://www.technical-investor.de/default.asp?P=anl/Analyse.a…
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 19:42:04
      Beitrag Nr. 445 ()
      30/10/2002 18:11
      IBM-Chef - Wirtschaft hat Talsohle offenbar erreicht

      New York, 30. Okt (Reuters) - Die Weltwirtschaft hat nach
      Einschätzung von IBM-Chef Sam Palmisano offenbar die
      Talsohle erreicht und sich stabilisiert.

      "Auch wenn wir kurzfristig noch mit einigen sehr schwierigen
      wirtschaftlichen Verhältnissen konfrontiert werden, sind die
      Kunden langfristig optimistisch
      ", sagte Palmisano bei einem
      Treffen mit Kunden des weltgrößten Computerkonzerns
      International Business Machines Corp (IBM) am Mittwoch in New
      York.

      Wenn man um die Welt reise, sehe man einige ermutigende
      Anzeichen dafür, dass die Talsohle wohl erreicht worden ist und
      die Wirtschaft sich stabilisiert hat
      . Die Branche der
      Informationstechnologie habe aber besondere eigene Probleme.

      Auch:
      Stocks Rise After Comment from IBM
      http://abcnews.go.com/wire/Business/reuters20021030_316.html
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 12:45:47
      Beitrag Nr. 446 ()
      Die sehen also ermutigende Anzeichen:laugh:

      Und die Kunden sind langfristig optimistisch ( nur bestellen sie nichts) :laugh:

      Nasdaq, solltest du mal 10 Jahre im Arbeitsleben gewesen sein, dann hast du gelernt, daß diese Aussagen soviel wie "die Lage ist beschissen" bedeuten.

      Aber du hast ja noch ein paar Jahre Zeit zum Lernen!

      Früher haben deine Altersgenossen Mopeds frisiert. Heute verzockt man halt sein Sparbuch und spielt sich zum Wirtschaftsfachmann auf.

      strong weiterzocke!
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 12:59:31
      Beitrag Nr. 447 ()
      Die erreichte Talsohle wurde schon für dieses Jahr von vielen Firmen prognostiziert.

      Im Moment sieht es übel aus und für nächstes Jahr noch übler. Denn es stehen immer noch weitere Entlassungen an und die Investitionen im IT-Bereich werden auch heruntergefahren bzw. stagnieren total.

      Also ich stehe daher den Aussagen des CEO von IBM sehr skeptisch gegenüber. Würde mich natürlich über ein Eintreffen seiner Prognosen sehr freuen...

      Gruß
      MK
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 13:10:02
      Beitrag Nr. 448 ()
      @mk:

      Entlassungen sind ein Neuanfang, und für die Firmen gibt es Kostenentlastung. Die Entlassungen führen zu neue Firmen, neue Ideen usw.
      Natürlich tut es weh, ist aber für die Wirtschaft nicht unbedingt nur schlecht. Es hat auch positive Aspekte.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 14:57:07
      Beitrag Nr. 449 ()
      @humm

      was nützt es alles, wenn keine Aufträge hereinkommen...

      wenn den Mitarbeitern eines Bluechipunternehmens in einigen Abteilungen nahegelegt wird, doch im Januar schon mal ihren Jahresurlaub! zu nehmen...

      ich traue dem ganzen nicht und denke, das dicke Ende kommt noch :(

      MK
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 15:09:25
      Beitrag Nr. 450 ()
      Kurz bevor die Sonne aufgeht ist die Nacht am dunkelsten.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 16:23:07
      Beitrag Nr. 451 ()
      das ist es ja gerade - nichts ist dunkel.
      im Gegenteil: wir sind mitten in einer Rally.
      je mieser die Konjunkturdaten - desto...





      MK
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 16:51:30
      Beitrag Nr. 452 ()
      ich glaube schon...
      Größter Crash der Geschichte.



      Avatar
      schrieb am 31.10.02 22:02:09
      Beitrag Nr. 453 ()
      Erst wenn die Mutter aller Blasen bei ca. 4.000 steht, ist dieser Salami-Crash vorbei. Der DAX hat vom Top das Meiste hinter sich. Der DOW wird ihn in den nächsten 18 Monaten nach unten outperformen. Ein Euro über 1,00$ wird vermutlich den nächsten Rutsch auslösen.

      Avatar
      schrieb am 22.11.02 17:52:34
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 23.11.02 10:35:26
      !
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      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:18:45
      Beitrag Nr. 456 ()
      Weil es einfach eine selten schöne Vorführung ist aber Dolby nicht mehr posten will/kann:p:

      Zitat:
      _________________________________________________
      von Dolby Digital 5.1

      Original erstellt von nasdaq10.000
      WTC und die Folgen (Afghanistan-Konflikt, Irak-Konflikt, ETC.)
      haben positive ökonomische Rekonstruktions-Trends behindert, negative verstärkt.
      erstellt am 23.11.2002 um 02:29 Uhr.

      sag mal dingsda, was laberst du für einen quatsch

      die wirtschaft hat sich NACH den anschlägen verschlechtert? :laugh:



      :confused: :laugh:

      da du bachel nicht mal in der lage bist, charts ein jahr danach richtig zu deuten möchte ich dir ein paar postings aus ferner vergangenheit zeigen:


      #53 von DolbyDigital5.1 21.06.01 22:32:49 Beitrag Nr.: 3.791.957 3791957
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben

      oh mann.
      das wird geil.
      wenn im herbst die blöde wirtschaft immer noch nicht anspringt.



      :rolleyes: okay - ich hab mich um ein quartal vertan! :rolleyes:



      noch einen???

      #128 von DolbyDigital5.1 21.08.01 23:20:46 Beitrag Nr.: 4.253.408 4253408
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben

      langsam sollte die wirtschaft aber starten !
      sonst gehen die zinsen aus !
      gibt nur noch 3,5 prozent !
      oder soll der staat schecks an die firmen schicken ?



      :rolleyes:



      noch einen? zum thema dolby hat vor grossen firmen keine angst :lach

      #224 von DolbyDigital5.1 16.09.01 16:32:40 Beitrag Nr.: 4.432.255 4432255
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      General Electric erwartet im 3. Quartal nur noch Gewinn je Aktie von 33 Cent

      FAIRFIELD (dpa-AFX) - Der US-Konzern General Electric erwartet nach den Terroranschlägen auf die USA für das dritte Quartal des laufenden Jahres einen Gewinn je Aktie (EPS) von 33 Cent. Damit läge das EPS um 4 Cent unter der bisherigen Prognose, aber noch geringfügig über dem Vorjahreswert. Dies teilte das Unternehmen am Freitag in Fairfield mit. Die Konzerntochter Employers Reinsurance Corp (ERC) rechnet durch die Terroranschläge mit einem Nachsteuerverlust im dritten Quartal von 400 Mio. USD, hieß es./FX/bl/rw


      14.09. - 22:44 Uhr

      +++++

      Damit dürfte der Bonus der immer wachsenden Legende verspielt sein!

      Aua!




      nette halbierung seit dem posting!!! :a

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…


      ach übrigens! du kannst mich ruhig DiDi nennen.
      wenn ich auch in zukunft weiterhin den markt besser als du verstehen darf, kannst du mich sogar gisela nennen :D :lach :hihi

      und bitte rede dich nicht damit raus das die anschläge noch ins quartalergebniss reingeschlagen haben ;) :p
      mach dich wegen den zwei wochen nicht lächerlicher als es eh schon ist :D [/B]
      __________________________

      Da braucht es keinen weiteren Kommentar, vorgeführt und nichts anderes:p.....

      syr:cool:
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 11:22:15
      Beitrag Nr. 457 ()
      Original erstellt von nasdaq10.000
      WTC und die Folgen (Afghanistan-Konflikt, Irak-Konflikt, ETC.)
      haben positive ökonomische Rekonstruktions-Trends behindert, negative verstärkt.




      ----------------------------------------------------------------------------------
      Halbleitertitel gesucht

      Halbleitertitel am Neuen Markt sind am Freitag gesucht. Ein Händler verweist auf die jüngste Hausse des US-Chipbranchenindex. Daneben hat Taiwan Semiconductor Manufacturing die Prognosen für das vierte Quartal erhöht. "Die Nachfrage nach Halbleitertiteln hat deutlich angezogen", heißt es. Bis 10.20 Uhr steigen etwa Aixtron 8,8 Prozent auf 6,90 EUR, Elmos um drei Prozent auf 8,65 EUR und Dialog Semiconductor um 1,7 Prozent auf 1,19 EUR.

      http://www.vwd.de/cms/Dispatcher/message?messageid=574872&ba…
      ---------------------------------------------------------------------------------
      Taiwan Semiconductor Sees Pickup in Demand

      By K.C. Swanson
      Staff Reporter
      11/22/02

      Leading foundry Taiwan Semiconductor (TSM...) issued some encouraging news on the December quarter Friday, saying it had seen a recent pickup in demand for PCs and communication gadgets for the Christmas season.
      As a result, it expects its wafer shipments and utilization rate to surpass the bleak guidance issued in an October earnings call.


      On a day many chip stocks were in the red, investors bid up TSMC by 20 cents, or 2.3%, to $9.

      According to TSMC`s revised forecast, fourth-quarter wafer shipments should be about equal to the third quarter`s shipments. Previously TSMC had said wafer shipments were likely to see a sequential decline by a percent in the low teens.

      The company also said it expects to use about 60% of its manufacturing capacity in the fourth quarter now under way. In October, it predicted its utilization rate would shrink to the low to mid-50s, due to a combination of reduced wafer output and 6% sequential growth in capacity.

      While the new utilization forecast represents an improvement in outlook, it`s worth noting that it still reflects a sizeable drop-off from the third quarter, when the foundry used 79% of capacity.

      TSMC didn`t make any change to its revenue guidance Friday. Last month it predicted revenue will fall in both its fourth quarter and the first quarter of 2003, with growth likely to resume in the second quarter of next year. The company expects to remain profitable for the period.

      In its most recently reported October quarter, TSMC reported a 10% sequential slide in sales.

      http://www.thestreet.com/_tsclsii/tech/kcswanson/10055756.ht…
      [/B]

      Wie gesagt von Dolby, Schwachsinn auf ganzer Linie:p...

      syr
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 16:08:56
      Beitrag Nr. 458 ()
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 00:19:08
      Beitrag Nr. 459 ()
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 13:42:55
      Beitrag Nr. 460 ()
      USA: Wachstum der Produktivität stützt Gewinne

      In den USA ist die Produktivität je Arbeitsstunde im Schnitt der letzten vier Quartale um 5,5 % gewachsen. Der Arbeitsmarkt hat davon allerdings nicht profitiert; vielmehr ist die Beschäftigtenzahl in dieser Zeit leicht gesunken.

      Grund dafür ist die vergleichsweise moderate Zunahme der Nachfrage. Sie hat die US-Unternehmen veranlaßt, durch aggressive Umstrukturierungen die vorhandenen Arbeitskräfte produktiver einzusetzen. Das dadurch angestoßene kräftige Produktivitätswachstum führte nicht zu höheren Löhnen, so daß die Lohnstückkosten in der US-Wirtschaft zurückgingen.

      Obwohl die Absatzpreise in den USA weitgehend stabil blieben, hat sich damit die Ertragslage der amerikanischen Unternehmen in den letzten vier Quartalen von der Lohnkostenseite her verbessert. Über steigende Reallöhne sollte dies mittelfristig auch zu wieder mehr Beschäftigung in den USA führen.

      http://www.faz.net/s/Rub1077764ADADC436D8B245BB273C0854B/Doc…
      -----------------------------------------------------------------------------------------
      USA: Starker Produktivitätsanstieg – kaum Besserung am Arbeitsmarkt

      • Der starke Anstieg der Produktivität, der sich in
      einem geringen Beschäftigungswachstum
      widerspiegelt, ist unseres Erachtens nicht für
      den derzeitigen Konjunkturrückschlag verantwortlich.

      • In den Aufschwungphasen der Vergangenheit
      gingen starke Produktivitätszuwächse in der
      Regel mit einer spürbar steigenden Nachfrage
      nach Arbeitskräften einher.
      In Erholungen ohne
      eine durchgreifende Besserung am Arbeitsmarkt
      fielen dagegen zumeist durch die Produktivitätsgewinne
      schwach aus.

      • Ursachen für die aktuelle Konjunkturabschwächung
      sind die Rückschläge an den Finanzmärkten
      (insb. die Aktienmarktverluste) sowie
      andere, die Nachfrage bremsende Faktoren.

      • Bemühungen zur Senkung der Kosten spiegeln
      sich in einem bislang nur sehr verhaltenen
      Wachstum der Beschäftigung.
      Die kräftigen Produktivitätsgewinne
      dürften sich künftig jedoch
      in höheren Löhnen und Gewinnen niederschlagen
      und positiv auf das Wachstum auswirken.

      http://www.faz.net/dynamic/microsites/deuba20021128175248/us…
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 14:50:29
      Beitrag Nr. 461 ()
      Weltkonjunktur
      Laune der US-Verbraucher entscheidet


      Von Oliver Plein, Senior Economist im dit-Team Investor Information

      06. Dezember 2002
      Der US-Konsum ist eine Schlüsselgröße.
      Nicht nur für die Vereinigten Staaten, sondern auch für die Weltwirtschaft.
      Denn: Die Verbraucher steuern 70 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA bei.
      Und da die USA etwa 30 Prozent des Welt-BIP ausmachen, entfallen 21 Prozent des Welt-BIP auf den privaten Konsum in den USA.
      Daher ist die Entwicklung des privaten Verbrauchs eng mit dem Wachstumsbild im Jahr 2003 verbunden
      .

      In den Sommermonaten zeigte sich die US-Ökonomie in überraschend guter Verfassung. Das reale BIP konnte im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 4,0 Prozent annualisiert zulegen. Der durchschnittliche Anstieg in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres liegt somit bei 3,4 Prozent. Mit einem Wachstumsbeitrag von drei Prozentpunkten war der private Konsum Stütze der Expansion. Aufgrund der großen Bedeutung des privaten Verbrauchs für die gesamte Ökonomie wird das Wachstumsbild in den nächsten Monaten von der Laune der Verbraucher geprägt.

      Aktuelle Lage

      Derzeit liefern die Indikatoren kein eindeutiges Bild, wie sich der private Verbrauch in den kommenden Monaten entwickelt. Nach dem deutlichen Rückgang des Verbrauchervertrauens (Conference Board) im Oktober, als der Index von 93,7 auf 79,6 Punkte sank, konnte zwar im November mit einem Anstieg auf 84,1 wieder ein Plus verzeichnet werden. Dieses fiel jedoch überraschend gering aus, zudem ist dies das geringste Niveau seit Januar 1994. Vor allem die Aussichten am Arbeitsmarkt sowie die Einkommensperspektiven wurden von den befragten Haushalten spürbar schlechter bewertet.

      Auch wenn das fehlende Vertrauen ein Warnsignal im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung ist, darf der Indikator nicht überbewertet werden. Zum einen ist die Korrelation zwischen dem Vertrauensindex und den tatsächlichen Konsumausgaben recht gering (zwischen 1990 und 2002: 0,53). Zum anderen scheint sich das Muster der Rezession 1990/91 zu wiederholen. Damals brach das Verbrauchervertrauen im Oktober 1991 von 72,9 auf 60,1 Punkte und anschließend bis Februar 1992 auf 47,3 Punkte ein, ohne dass es zu einer erneuten Rezession kam (siehe unten Schaubild 1).

      Ebenfalls zwiespältig ist das Bild bei den Einzelhandelsumsätzen. Sie gingen im Oktober um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Dies reflektiert vor allem eine Gegenbewegung zu den in den Vormonaten kräftig gestiegenen PKW-Absätzen, die im Oktober markant einbrachen. Ohne diesen Sondereffekt sah das Bild etwas erfreulicher aus, da die um die PKW-Umsätze bereinigte Ziffer um 4,4 Prozent zulegen konnte. Zudem ist das für den Einzelhandel so wichtige Weihnachtsgeschäft an den Einkaufstagen rund um das Erntedankfest gut angelaufen. Neben diesen kurzfristigen und volatilen Indikatoren gibt es weitere Aspekte zu beachten, die den privaten Konsum 2003 maßgeblich beeinflussen.

      Privater Konsum im Jahr 2003

      Die wichtigsten Einflussgrößen für den privaten Verbrauch sind die Einkommensentwicklung, die Lage am Arbeitsmarkt, die Entwicklung der Vermögenspreise, die geopolitischen Risiken und, daraus abgeleitet, die Entwicklung der Sparquote.

      - Die Zahl der Beschäftigten hat sich im Laufe des Jahres 2002 kaum verändert und auch im nächsten Jahr ist nicht mit einem Aufbau zu rechnen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen der Unternehmen die Zahl der Beschäftigten eher leicht abnehmen dürfte. Die Arbeitslosenquote als nachlaufender Indikator wird somit in den nächsten Quartalen etwas steigen. Wir erwarten eine Quote von gut 6,0 Prozent.

      - Die Restrukturierungsmaßnahmen spiegeln sich nicht nur in der gestiegenen Produktivität und den gesunkenen Lohnstückkosten wider. Auch die Löhne und Gehälter blieben zuletzt spürbar hinter der Entwicklung der Vorjahre zurück. Die Reallöhne lagen über weite Teile des laufenden Jahres allerdings über ihrem Vorjahresniveau, da sich im Umfeld der Rezession der Preisauftrieb schneller zurückbildete als der Lohnanstieg. Zuletzt musste bei den Reallöhnen aber eine deutliche Abkühlung festgestellt werden.

      - Der zuletzt stützend wirkende Vermögenseffekt aufgrund der gestiegenen Immobilienpreise dürfte bald auslaufen, da das bereits hohe Preisniveau zunehmend für eine Seitwärtsbewegung spricht.

      - Alle bisher genannten Faktoren finden ihren Niederschlag in der Sparquote. Diese ist seit Anfang der neunziger Jahre von knapp neun Prozent auf unter ein Prozent im Tiefpunkt zurückgegangen, da die privaten Haushalte einen immer größeren Teil ihres verfügbaren Einkommens für den Konsum verwendeten. Zuletzt stieg sie aber wieder auf vier Prozent an (s. Schaubild 2).

      - Um die künftige Entwicklung der Sparquote abzuschätzen, hilft ein Blick auf die Rezession 1990/91. Hier kam es anschließend zu einem Anstieg der Sparquote um etwa 1,5 Prozentpunke. Seit 1950 weisen vergangene Rezessionen eine Zunahme zwischen 0,5 und zwei Prozentpunkten aus. Die ökonomische Begründung für diese Entwicklung liegt in der unterschiedlichen Anpassungsgeschwindigkeit von Inflation und Einkommen. Da sich die Preise im Abschwung schneller als die Einkommen zurückbilden, gestaltet sich die finanzielle Konsolidierung recht einfach, da es nicht notwendig ist, den realen Konsum einzuschränken.

      - Der bereits erwähnte Vermögenseffekt spielt eine nicht unerhebliche Rolle für die künftige Sparquote. Die US-Notenbank geht davon aus, dass sich die Bremseffekte der Nettovermögensverluste der letzten zwei Jahre noch nicht voll entfaltet haben. Somit dürften sich viele Konsumenten eine Zurückhaltung beim Konsum auferlegen, da die Vermögensabnahme als dauerhaft angesehen wird.

      - Was heißt dies für die Sparquote? Sie dürfte in den kommenden Monaten weiter ansteigen und den Durchschnittwert der späten neunziger Jahre (2,5 Prozent) überschreiten. Eine Rückkehr zum langjährigen Durchschnitt von gut sechs Prozent ist aber nicht erwarten.

      Fazit: Ein banger Blick auf den US-Konsumenten ist gerechtfertigt, zumal eine Verschärfung der vorhandenen geopolitischen Risiken auf die Stimmung drücken könnte. Aber bange werden sollte einem nicht.
      Das wirtschaftspolitische Umfeld wirkt expansiv und dank der moderaten Preisentwicklung dürfte die Kaufkraft nicht einbrechen.
      Somit dürfte der Konsum mit knapp zwei Prozent 2003 zwar schwächer zulegen als im laufenden Jahr (3,1 Prozent), aber er wächst (s. Schaubild 3).

      Für die gesamte Volkswirtschaft bedeutet dies keinen Aufschwung, sondern eher ein „Auf ohne Schwung“. Das Potenzialwachstum wird deutlich verfehlt, aber eine erneute Rezession („double dip“;) droht nicht
      .



      http://www.faz.net/s/Rub9E7BDDDA469E11D4AE7B0008C7F31E1E/Doc…
      Avatar
      schrieb am 25.12.02 13:37:45
      Beitrag Nr. 462 ()
      @nasdaq10.000,

      tippst du mit?

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      Gruß paule2
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 00:02:22
      Beitrag Nr. 463 ()


      Avatar
      schrieb am 26.01.03 00:45:46
      Beitrag Nr. 464 ()
      nasdaq, du bist einfach klasse!

      Da hält dir Atze2 diese Charts unter die Nase, damit du irgendwann einmal kapierst, was gerade abläuft und du stellst sie jetzt kommentarlos hier rein.

      Und jeder staunt, wo der Experte die tollen Charts her hat.

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 13:45:48
      Beitrag Nr. 465 ()
      damit du irgendwann einmal kapierst, was gerade abläuft

      Das Bild passt gut zu den anderen Charts hier.

      Aus den Charts sind Aussagen über die Vergangenheit
      und die Gegenwart zu treffen.

      Auch Dir wird es nicht gelingen,
      aus diesen Bildern die Zukunft vorherzusagen.

      Wenn ich wissen will, "was gerade abläuft", schaue ich mir die Entwicklung der Konjunkturen und Branchenkonjunkturen an
      und ziehe meine Schlüsse.

      Hinzu sollte die Prognostik führender, seriöser, auch bankenunabhängiger Institute zu diesen Themen kommen.
      Auch diese haben ihre Schwierigkeiten mit der Zukunft.
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 14:09:58
      Beitrag Nr. 466 ()
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 14:53:06
      Beitrag Nr. 467 ()


      Zum Verlauf des Crashs von 1929 im DOW Jones:

      Damals brach der DOW Jones innerhalb von 3 Jahren um nahezu 90% ein.

      Direkt im Anschluß an diese Übertreibung
      konnte der Index jedoch um ca. 500% wieder ansteigen.

      Quelle:
      http://www.godmode-trader.de
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 15:05:00
      Beitrag Nr. 468 ()
      nasdaq10.000,

      ich beobachte immer von Zeit zu Zeit Deinen Kampf drüben auf SCN, ist immer recht lustig. :laugh:

      Was mich interessieren würde, warum wendest Du für die Zukunftsverweigerer dort eigentlich soviel Zeit auf? :D
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 15:11:53
      Beitrag Nr. 469 ()
      North American Telecoms Index

      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      PHLX SEMICONDUCTOR SECTOR INDEX/SOX.X
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 16:58:32
      Beitrag Nr. 470 ()
      @Pfandbrief,

      er ist doch gut!

      Egal, ob Dollar, Gold oder Aktien!

      Er liegt immer total daneben!
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 01:38:34
      Beitrag Nr. 471 ()
      pfandbrief, dort ist der Spassfaktor nicht unerheblich.

      Viele versuchen, ihr Verluste mit riskanten Aktien
      (Risiko-Kapital mit Klitschen am Neuen Markt o.ä.) mit noch riskanteren Optionsschein-"Anlage"-Strategien auszugleichen.
      Man kann nur hören und staunen.

      An den Verlusten sind - wie immer - die Amis Schuld.
      Denen wird dort mächtig eingeheizt. Die USA zittern bereits.

      90 Prozent dieser Zocker sind bereits weg vom Fenster, pleite nämlich: Daddeln als Anlagestrategie.

      Auf SCN sind die Kräfte am Werke, die massgeblich mithelfen werden, Deutschland mit aus der Krise zu reissen: Technik- und zukunftsorientierte Optimisten halt.
      Man ist weltoffen und amerikafreundlich gesinnt. Man tritt für den freien Welthandel ein.

      GOLD - der Kernrohstoff der modernen Industriegesellschaft - hat die Funktion der Basis-Anlageform übernommen. Dies soll in Folge vor dem Niedergang der USA und des Weltfinanzsystems Schutz bieten.




      paule 2 wird doch wohl nicht allen Ernstes diese von Kriegsangst getriebenen Zeiten als Maßstab für "normale" Börsenzeiten nehmen wollen.

      GOLD und ÖL gehen bis zum Ende des Irak-Konflikts.

      Der EUR wird sich wieder knapp bei/unter 1:1 einpendeln,
      wenn sich die positiven ökonomischen Impulse in den USA durchgesetzt haben werden.

      In Deutschland wird die Krise fortfahren - ein Thema, dem sich unsere Dauer-Pessimisten dann widmen können.

      Im Tec-Sektor waren in den 90ern massive Gewinne möglich
      - diese werden auch in diesem Jahrzehnt eingeschränkt und weniger spektakulär wieder relisierbar werden. Hier sind die marktdominanten grossen Spieler und nicht die Tec-Klitschen gemeint. Allerdings sollte man den Einstieg nicht verpassen.

      Es wird auf diesem Felde herausragende turnaround-Chancen geben. Im Übrigen gab es die auch bereits.

      Die Gewinne sollte man in berechenbare, überschaubare, solide, möglichst international operierende US-Firmen stecken, die mit Dividenden-Auszahlungen nicht geizen.

      Diese Titel sind für den langfristig orientierten Investor bereits in diesen Zeiten ein Kauf.

      Die geopolitischen Widerstände (Irak) müssen selbstverständlich überwunden werden, damit die Wirtschaft wieder aufatmen kann und an den Börsen wieder die realwirtschaftlichen Fakten gespielt werden können.
      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Es ist dies die technologische Leistungsfähigkeit
      und die Entwicklung der PRODUKTIVITÄT, die die Stärke und Nicht-Stärke einer Volkswirtschaft ausmachen.

      Man wird dies in Deutschland an den kommenden Wohlstandsverlusten schmerzlichst erfahren, da gerade auf diesem Gebiet Europa ein Problem hat.

      Die US-Wirtschaft arbeitet auch fürderhin effektiver und produktiver:

      ZITAT:

      Die New Economy lebt – zumindest in den USA. Dies ist das Ergebnis einer Studie zur Entwicklung der Arbeitsproduktivität des renommierten US-Wirtschaftsforschungsinstituts Conference Board und des niederländischen Groningen Growth and Development Centre in den Niederlanden, die dem `Handelsblatt` vorliegt.

      Die Produktivität pro Arbeitsstunde ist in den USA 2002 deutlich gestiegen, während sie in Europa und Deutschland lahmt, berichtet das `Handelsblatt` (...).

      "Die New Economy ist damit alles andere als tot", sagte Bart van Ark, Professor für Ökonomie an der Universität Groningen und einer der Autoren der Studie.

      In den USA gab es im vergangenen Jahr ein Produktivitätsplus von 2,8%. In der EU dagegen legte die Produktivität 2002 nur um 0,5% zu. Deutschland steht mit einem Plus von 0,9% im vergangenen Jahr ein wenig besser da als der Rest der EU.

      Die langfristige Entwicklung der Arbeitsproduktivität ist einer der wichtigsten ökonomischen Bestimmungsfaktoren für die Höhe des
      L e b e n s s t a n d a r d s in einem Land – steigt die Produktivität, können auch Unternehmensgewinne und Einkommen entsprechend wachsen.

      Das reale Pro-Kopf-Einkommen ist derzeit in den USA deutlich höher als in allen anderen Industrieländern
      . Laut der Studie liegt es in Amerika bei 34076 Dollar, in der EU dagegen – umgerechnet in Kaufkraftparitäten – nur bei 24.428 Dollar.

      Von Mitte bis Ende der 90er- Jahre hatte sich das Produktivitätswachstum in den USA durch hohe Investitionen in Informationstechnologie stark beschleunigt. US-Notenbank-Chef Alan Greenspan rief eine "neue ökonomische Ära" aus, die Anleger hofften auf einen dauerhaften Boom der Unternehmensgewinne. Der Glaube an ein neues Zeitalter führte zu der gigantischen Spekulationsblase an den Börsen.

      Mit Beginn des Konjunktureinbruchs in den USA kamen immer mehr Zweifel an der These auf. "Ruhe in Frieden, New Economy", sagte zum Beispiel Bill Dudley, US- Chefvolkswirt von Goldman Sachs, im August 2002 – möglicherweise etwas verfrüht. "Die neuen Zahlen sprechen für eine Rückkehr zum langfristigen Trend der 90er-Jahre", heißt es in der Studie. "Der zyklische Abschwung hat nichts an den langfristigen Trends beim Produktivitätswachstum verändert", so Conference-Board-Ökonom Robert McGuckin. (as) - 26.01.03

      http://de.internet.com/index.html?id=2018980
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 08:35:36
      Beitrag Nr. 472 ()
      90 Prozent dieser Zocker sind bereits weg vom Fenster, pleite nämlich: Daddeln als Anlagestrategie.


      nasdaq, da hast du recht. Die sind allerdings überwiegend pleite, weil sie sich von gewieften Wertpapierverscherblern mit völlig idiotisch bewerteten Aktien ( überwiegend Hightech und Biotech ) über den Tisch ziehen ließen.

      Da wir inzwischen alle wissen, daß du ein privilegiertes Söhnchen von Papa´s Gnaden bist, wird dieser wie immer deinen grandiosen Anlagen so lange ausgleichen, bis er dein Depot gesperrt hat.

      Du hast recht, daß das Investieren in Optionsscheine jeden unerfahrenen Marktteilnehmer mit Turbo-Qualitäten in den Ruin schickt.( falsche Richtung, falsche Basis, falsche Laufzeit, falscher Einstiegspunkt )

      Da kann man gleich wie du in Infineon investieren.

      An der Börse gibt es nur zwei Möglichkeiten:

      Entweder man hat recht, oder man liegt falsch.

      Nur eines stimmt immer:

      Die Jugend, die du hier vertrittst, sollte besser Mopeds frisieren, anstatt sich als Börsenguru aufzuspielen.

      Nicht jeder hat so finanzstarke Eltern, die jeden Unfug ausbügeln.

      Das ist halt so im Internet:

      Zwischen einem Bullen wie Pfandbrief und einem wie dir liegen Welten.

      Ich mag zwar Pfandsbriefs Vergleiche nicht, aber er ist gut und weiß wovon er redet.

      Du kommst höchstens ins Guiness-Buch der Rekorde als "verdienter Held der Copy-Taste" ohne überhaupt zu wissen, wovon du so postest.

      ;)
      Gruß paule2
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 00:44:25
      Beitrag Nr. 473 ()


      :laugh: ;)

      Irgendwie paßt dieses Bild zu Nasdaq10.000´s Thread. :rolleyes:

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 17:30:34
      Beitrag Nr. 474 ()
      @ Nasdaq 1o.0000

      Was hälst du eigentlich von solchen Prophezeiungen? :eek:

      Bei wie viel Punkten steht der Dow Jones in zehn Jahren?

      Wir gehen davon aus, dass der Dow Jones im Jahr 2008 oder 2009 zwischen 33.000 und 40.000 Punkten notiert. ...

      Für die Jahre zwischen 2014 und 2022 sagen allerdings dieselben Fundamentaldaten, unterstützt von unseren zyklischen Indikatoren, dass es zu einem ausgedehnten Bärenmarkt kommen wird ...

      http://www.deraktionaer.de/Nachgehakt_current_226651.html

      Gruß
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 13:52:26
      Beitrag Nr. 475 ()
      Hallo Atze:
      Ich kann mir den DOW zwischen 2008 und 2012 bei 20.000 Punkten vorstellen.
      Ein Nasdaq Composite auf 10.000 ist in 2010 - 1018 durchaus möglich.

      Dass derDow Jones im Jahr 2008 oder 2009 zwischen 33.000 und 40.000 Punkten notiert, ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Es könnte dies nur vor dem Hintergrund massiver technologische Innovationen bzw. eines neuen technologischen Megatrends möglich sein, den ich im Augenblick nicht sehe. http://www.innovationsreport.com/

      Ich glaube allerdings auch an ein Anziehen der US-Konjunktur und eine entsprechende Aufwärtsreaktion der Börsen einschliesslich notwendiger turnaround-Bewegungen einzelner Titel und Sektoren.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 17:40:25
      Beitrag Nr. 476 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 18:47:50
      Beitrag Nr. 477 ()
      Zu #471:
      DOW 20.000 natürlich eher um 2012 als um 2008
      ------------------------------------------------------
      http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,231819,…
      B Ö R S E N K R I S E
      Wie lange noch?

      Von Dietmar Palan

      Richard Davidson, Europa-Stratege von Morgan Stanley, sieht noch kein Ende des Börsencrashs. Anleger sollten sich auf eine jahrelange Achterbahnfahrt vorbereiten. Dennoch sollte nach Meinung des Analysten 2003 besser werden als das vergangene Jahr.

      mm: Mr. Davidson, 1999 gab es in den USA einen Bestseller mit dem Titel "Dow Jones 36.000". Hätte das Buch nicht besser "Dow Jones 3600" geheißen?

      Wachstumswert: Der europäische Chefstratege von Morgan Stanley ist ein Eigengewächs des US-Investmenthauses. Der heute 34-Jährige startete Anfang der 90er Jahre nach seinem Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften bei der traditionsreichen Bank.

      Outperformer: Davidson und seine Truppe führen seit 1999 das Ranking für das beste europäische Aktienstrategie-Team in der Branchenbibel "Institutional Investor" an.

      Davidson: Tun Sie mir den Gefallen: Hören Sie mit dieser Schwarzmalerei auf. Als die Kurse scheinbar ins Unendliche stiegen, hatten Börsenhistoriker und Aktienmarktstrategen immer neue Gründe parat, warum es auf ewig so weitergehen muss. Heute wissen die Leute ganz genau, weshalb der Dow Jones von über 8000 auf unter 4000 Punkte abstürzen muss. Der Optimismus war genauso falsch wie die Katastrophen-Szenarien, die heute durchgespielt werden.

      mm: Was ist denn richtig?

      Davidson: Ich glaube, dass es gerade jetzt günstig ist, Aktien zu kaufen

      mm: Warum?

      Davidson: Ende Juli und Anfang Oktober waren die Kurse so tief gefallen, dass es in den vergangenen 30 Jahren kaum einmal einen so perfekten Einstiegszeitpunkt gegeben hat. Europäische Aktien waren, wenn man die niedrigen Zinsen und die geringe Inflation einrechnet, billiger als britische und US-Papiere im Durchschnitt der vergangenen 100 Jahre.

      mm: Wenn wir Ihnen nicht mit Schwarzmalerei kommen dürfen, dann verschonen Sie uns bitte mit Boom-Szenarien.

      Davidson: Davon war nicht die Rede. Ich sage nur, dass europäische Aktien im Sommer und im Herbst so günstig waren wie auf dem Höhepunkt der Ölkrise Mitte der 70er Jahre und nach dem Crash von 1987. Keiner, der damals gekauft hat, dürfte es später bereut haben.

      mm: Wie sollen wir Ihre Bemerkung von den Schleuderpreisen denn verstehen?

      Davidson: Vergangenes Jahr wollte jeder verkaufen. Der Preis schien keine Rolle mehr zu spielen. Es war wie im Schlussverkauf, und das ist ein gutes Zeichen. Wenn sich die Muster vergangener Abschwungphasen wiederholen, dann haben wir das Schlimmste hinter uns, und Europas Börsen werden sich 2003 erholen.

      mm: Warum sollte das passieren?

      Davidson: Ich glaube, dass der Großteil der europäischen Unternehmen zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder bessere Zahlen abliefern wird.

      mm: Das haben viele schon vor zwölf Monaten erzählt, das Gegenteil passierte.

      Davidson: 2002 war eine Katastrophe. Die Gewinne brachen in Europa um durchschnittlich 20 Prozent ein. Die Firmen haben daraufhin Kosten gesenkt, Kapazitäten angepasst und Schulden abgebaut. Dieses Sanierungsprogramm sollte reichen, um die Gewinne 2003 um etwa 15 Prozent steigen zu lassen.

      mm: Ist das nicht zu optimistisch?

      Davidson: 15 Prozent sind nicht viel. 1994 legten die Unternehmen um 30 Prozent zu, als sie sich von der Rezession erholten.

      mm: Wie stark wird die Wirkung auf die Börse sein?

      Davidson: Der Stoxx 600 kann auf 260 Punkte steigen, der Dax könnte die 4000-Punkte-Marke erreichen. Gegenüber dem Tief von Anfang Oktober wäre das ein Plus von knapp 40 Prozent beim Stoxx 600 und von über 50 Prozent beim Dax.

      mm: Ist der Crash vorbei?

      Davidson: Nein, wir sind in der Endphase
      . Die Erholung dauert nicht lange - die Kurse werden wieder abrutschen. Dann folgt ein neuer zeitlich begrenzter Aufschwung. Dieses Auf und Ab kann fünf Jahre dauern.

      mm: Was heißt das für den Dax?

      Davidson: Eine Kursspanne zwischen dem jetzigen Niveau und 4000 Punkten. Das wäre nicht ungewöhnlich. Zuletzt zeigte sich in Japan ein ähnlicher Verlauf, als der Nikkei von Frühjahr 1992 bis Mitte 2000 zwischen 16.000 und 22.000 Punkten hin- und herpendelte.

      mm: Drohen dem deutschen Aktienmarkt japanische Verhältnisse?

      Davidson: Ja, was an der Börse in Tokio in den 90ern passierte, ist für die nächste Zeit auch an den europäischen Börsen möglich.

      mm: Für Japan war dies nur eine Atempause, der ein weiterer Absturz folgte. Wie realistisch ist es, dass Europa Ähnliches bevorsteht?

      Davidson: Nicht sehr realistisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass Europa in eine Deflation abrutscht, würde ich auf 10 bis 15 Prozent schätzen. In Deutschland ist das Risiko allerdings größer - zwischen 25 und 30 Prozent.

      mm: Warum?

      Davidson: Die deutsche Wirtschaft hat an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Das Bankensystem ist in einem schlechteren Zustand als im übrigen Europa. Die Firmen aber sind nicht das einzige Risiko. Anders als in den USA oder Großbritannien sind die fallenden Kurse nicht durch steigende Immobilienpreise kompensiert worden. Die Deutschen haben auf dem Höhepunkt des Booms massiv in Fonds investiert. All dies könnte in einen Abschwung münden.

      mm: Jetzt malen Sie schwarz.

      Davidson: Nein, ich sage nur, dass die Risiken in Deutschland größer sind als anderswo in Europa. Die Gefahr, dass sich Deutschland zu einem Krisenherd à la Japan entwickelt, wird an den Börsen im Grunde überschätzt. Die deutschen Banken haben längst nicht so hohe Risiken in ihren Büchern wie die Geldhäuser Tokios. Und die deutsche Wirtschaft ist anpassungsfähiger als die japanische.

      mm: Wie sollten sich Anleger in einer solchen Börsenwelt verhalten?

      Davidson: Wer in den nächsten Jahren an der Börse Geld verdienen will, muss am unteren Rand der Schwankungsbreite eines Indexes kaufen und am oberen Ende wieder verkaufen. Für den Dax heißt das etwa: Jetzt einsteigen und verkaufen, wenn die 4000-Punkte-Marke in Sichtweite ist.

      mm: Gewinne gab es in den vergangenen Jahren bei unterbewerteten Firmen aus der Old Economy. Bleibt das so?

      Davidson: Nein, Wachstumswerte haben weitaus bessere Aussichten.

      mm: Sie wollen uns doch nicht in Technologiewerte zurücktreiben?

      Davidson: Nein. Wenn ich von Wachstumswerten rede, dann meine ich erstens Firmen, deren Gewinn über zwei Jahre um mindestens 7 Prozent gestiegen ist, von denen ich zweitens glaube, dass sie in den kommenden zwei Jahren mit dem gleichen Tempo expandieren. Und die drittens zu einem vernünftigen Preis zu haben sind. Wenn ich eine Wachstumsaktie kaufe, die diese Kriterien nicht erfüllt, kann ich mein Geld gleich ins Kasino tragen.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 18:56:43
      Beitrag Nr. 478 ()
      Thema: Der Rotz steigt auf 20 Dausend:





      ja, ham mer denn schon weihnachten? :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.05.03 19:37:30
      Beitrag Nr. 479 ()
      Original geschrieben von RIVA
      Macht das was? Bei der Gewinndynamik?


      Weicher Dollar bringt US-Firmen auf Trab
      Europas Quartalssaison fällt dagegen weit weniger glorreich aus
      - Kritische Euro-Marke liegt bei über 1,15 Dollar
      von Holger Zschäpitz

      Berlin - Der Euro macht den Unterschied. Während US-Unternehmen einen leichteren Dollar willkommen heißen, verhagelt die starke europäische Gemeinschaftswährung den Gesellschaften des alten Kontinents die Bilanzen. Einen ersten Vorgeschmack lieferte bereits die laufende Quartalssaison. Die amerikanischen Unternehmen schnitten in den ersten drei Monaten dieses Jahres überraschend gut ab, in Europa waren die Gewinnausweise dagegen gemischt.

      "Die europäischen Konzerne sind hinter ihren US-Konkurrenten weit zurückgeblieben"
      , sagt Gary Dugan, Stratege bei J.P. Morgan Fleming Asset Management, der die Quartalsberichte beiderseits des Atlantiks unter die Lupe genommen hat. "In den USA haben fast 80 Prozent der Unternehmen positiv überrascht. In Europa war das Verhältnis zwischen positiven und negativen Überraschungen nur ausgeglichen." Und nicht nur das. Auch beim Ausblick sieht es so aus, als ob amerikanische und europäische Unternehmen in unterschiedlichen Galaxien Geschäfte machten. Bei den US-Gesellschaften mussten die Analysten nach dem ersten Quartal 2003 ihre Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr nur noch leicht nach unten anpassen, für europäische Firmen ist der Revisionsbedarf noch wesentlich größer. Hier wurden die Ertragsprognosen allein Anfang Mai noch einmal um drei Prozent gekürzt.

      Ein Hauptgrund für diese Entwicklung ist der Euro. Innerhalb eines Jahres hat die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar rund 29 Prozent an Wert gewonnen. Erst am Donnerstag markierte der Euro bei 1,1248 Dollar ein Vier-Jahreshoch. Doch nicht nur gegenüber dem Greenback lässt der Euro seine Muskeln spielen. Auch gegenüber dem Yen kletterte er auf ein Vier-Jahreshoch. Damit können viele europäische Exportfirmen ihre Gewinnprognosen über den Haufen schmeißen. Denn nicht nur die in Übersee, sondern auch die in Japan erwirtschafteten Gewinne sind bei der Umrechnung in Euro nun weniger wert. Gleichzeitig werden Euro-Produkte in Amerika und Asien teurer und damit verschlechtert sich die Wettbewerbsfähigkeit immens. Probleme bereitet den europäischen Gesellschaften dabei nicht nur der Anstieg an sich. Die Wucht, mit der der Euro nach oben schoss, ließ vielen Firmen keine Chance, sich rechtzeitig abzusichern. Als kritische Marke nennen viele Experten 1,15 Dollar. Viele hiesige Unternehmen haben einen Teil ihrer US-Gewinne zu diesem Kurs abgesichert. "Sollte der Euro auf 1,16 Dollar oder gar 1,20 Dollar klettern, brennt bei vielen Unternehmen die Hütte", sagt Hans Günter Redeker, Währungsstratege bei BNP Paribas.

      Des einen Leid ist des andern Freud. Spiegelbildlich konnten die US-Konzerne ihre Gewinne durch den schwachen Dollar im ersten Quartal deutlich nach oben treiben. "Die Analysten haben die positiven Auswirkungen für die US-Konzerne unterschätzt", begründet Shaun Roache, Stratege der Citigroup die vielen positiven Überraschungen an der Wall Street. Beispiel Fast-Food-Weltmarktführer McDonalds: Allein der starke Euro bescherte der Hamburger-Kette einen zusätzlichen Gewinn von 127 Mio. Dollar - Analysten hatten ihre durchschnittlichen Prognosen genau diese Summe tiefer angesetzt.

      Noch deutlicher zeigt sich der Euro-Einfluss bei europäischen und US-Unternehmen der gleichen Branche. So erntete der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft im ersten Quartal währungsbedingt einen Extra-Gewinn von 210 Mio. Dollar. Branchenzweiter SAP hatte dagegen Einbußen von 15 Mio. Euro zu verkraften.

      Der starke Euro hat auch Einfluss auf die globalen Investitionen. "Wegen der starken Währungsverschiebungen dürfen US-Aktien auch höher bewertet sein", sagt Citigroup-Experte Roache. Und auch Stephen Lewis, Stratege bei Monumentum Securities, favorisiert im globalen Kontext US-Aktien: "Meines Erachtens ist der Euro-Anstieg noch nicht zu Ende."

      Artikel erschienen am 3. Mai 2003, http://www.welt.de/data/2003/05/03/83180.html?search=Zsch%E4…
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 00:42:48
      Beitrag Nr. 480 ()
      Der Gewinn steigt demenstsprechend halt nur in der Weichwährung Dollar.

      Welche Auswirkungen das auf europäische und asiatische Investoren haben wird, erklären wir unserem Hobby-Volkswirt in der nächsen Unterrichts-Stunde.

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 10:18:26
      Beitrag Nr. 481 ()
      Die negativen Effekte der EURO/USD-Wechselkurs-Entwicklung für die deutsche Wirtschaft
      zeigt ETWA das heutige Ergebnis von Henkel.
      Die US-Unternehmen allerdings werden von dieser Entwicklung profitieren.

      ZITATE:

      1.)

      6.5.03, H E N K E L, Euro hoch, Umsatz runter

      Henkel gibt für 2003 eine Umsatzwarnung bekannt. Europas größter Waschmittelhersteller hadert mit der unsicheren Weltlage und den daraus resultierenden Wechselkursrisiken.

      Düsseldorf - Das für dieses Jahr ursprünglich angestrebte Umsatzwachstum von vier Prozent wird möglicherweise nicht erreicht, teilte Henkel am Dienstag in Düsseldorf mit. "Dennoch will die Henkel-Gruppe stärker als der Markt wachsen und plant nach wie vor beim betrieblichen Ergebnis eine Steigerung im hohen einstelligen Prozentbereich", hieß es weiter. Beim Ergebnis je Aktie rechne Henkel mit einer Steigerung von knapp zehn Prozent.

      In zwei von drei Punkten die Analysten enttäuscht: Henkel-Zentrale in Düsseldorf

      In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Konzern bei einem Umsatzrückgang sein betriebliches Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessern., verfehlte aber die Erwartungen der Analysten. Im ersten Quartal hat Henkel demnach das betriebliche Ergebnis (Ebit), den Überschuss und das Ergebnis je Vorzugsaktie steigern können.

      Das Ebit habe sich in den ersten drei Monaten von 162 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 168 Millionen Euro erhöht. Der Quartalsüberschuss lag bei 116 Millionen Euro, 2002 waren es 93 Millionen Euro. Das Ergebnis je Vorzugsaktie wurde mit 83 Cent nach 68 Cent im vergangenen Jahr angegeben. Beim Umsatz litt Henkel unter den Folgen des starken Euro. Der Umsatz schrumpfte von 2,4 Milliarden Euro in 2002 auf 2,3 Milliarden Euro. Betroffen waren die wichtigsten Henkel-Sparten.

      Unter den Erwartungen

      Damit lag Henkel in zwei von drei Punkten unter den Erwartungen der Branchenbeobachter. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt für das erste Quartal einen Umsatz von 2,428 Milliarden Euro und ein Ebit von 173 Millionen Euro prognostiziert. Nur beim Überschuss lag der Konzern über den Erwartungen Die Befragten hatten mit 108 Millionen Euro gerechnet.

      Die durch Marken wie Persil und Pritt-Klebstoff bekannte Gruppe ist mit ihren Konsumgütern relativ konjunkturunabhängig. Wechselkurseffekte machen dem Konzern dennoch zu schaffen, zumal Henkel 2002 nur rund ein Fünftel seines Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet. (...)

      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0%2C2828%2C247490…
      ----------------------------------------------------------
      2.)

      Starker Euro schwächt Mittelstand, 03.05.03

      Berlin (rpo). Die Verlierer des steigenden Euro-Kurses sind nicht die großen deutschen Export-Unternehmen. Nach Einschätzung des BDI leidet derzeit vielmehr der Mittelstand unter der starken Währung.
      Die Dax-Konzerne hätten sich mit Kurssicherungsgeschäften gegen Währungsschwankungen weitgehend abgesichert, sagte der Chefvolkswirt des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Hans-Joachim Hass, der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe). "Im Mittelstand dagegen wird häufig versucht, diese Kosten einzusparen." Die Profite vieler Firmen seien schon stark zusammen geschmolzen, sagte Hass.

      Erheblich belastet wären die deutschen Exporte nach seiner Einschätzung insgesamt aber erst, wenn der Euro nachhaltig auf ein Niveau über 1,20 US-Dollar steigt. Er erwarte aber im Gegenteil, dass der in Folge des Irak-Kriegs auf gegenwärtig 1,12 Dollar gestiegene Kurs mittelfristig wieder sinke.

      http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=5&item=237657
      -----------------------------------------------------------
      3.)

      5.5.2003, FTD-Indikator: Stärke des Euro verlängert Stagnation

      Die von der Konsumschwäche und der Euro-Aufwertung verursachte lange Stagnation könnte dazu führen, dass die Wirtschaft in der Euro-Zone 2003 im Jahresvergleich um deutlich weniger als 1,0 Prozent wächst. Der FTD-Indikator sieht bis zum Herbst ein Nullwachstum in der Euro-Zone.
      (...)
      http://www.ftd.de/pw/eu/1052037818011.html?nv=cpm
      Avatar
      schrieb am 13.07.03 12:17:45
      Beitrag Nr. 482 ()

      Von user Vetinari
      Avatar
      schrieb am 13.08.03 01:11:59
      Beitrag Nr. 483 ()
      Hallo nasdaq 10.000


      dieser Threat ist gut, er sollte wieder die Hitlisten
      erobern!

      Zum Thema "inflationsbereinigter Dow" möchte ich sagen:

      Hier wird doch unterstellt, daß die Inflationsrate
      stets richtig gemessen wurde; das ist doch reichlich Utopie.

      Angenommen ich fahre Auto und ermittle die Geschwindigkeit
      anhand des Abstandes der Bäume am Straßenrand, weil ich
      unterstelle, daß diese stets im gleichen Abstand
      gepflanzt sind.

      Sind dieser nun ab einer gewissen Stelle enger gepflanzt
      habe ich den Eindruck schneller zu fahren und auch die
      Meßwerte würden es anhand meiner Rechnungsmethode bestätigen.

      Es wäre aber trotzdem ein falsches Ergebnis,

      weil ich eine Hilfsgröße als absolute Konstante unterstellt habe!

      mfg
      thefarmer


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