Volkswagen: Gute Zahlen und ein KGV von 6,2 - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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VW hat wieder einmal alle überrascht. Die Wolfsburger übertreffen nach neun Monaten die Schätzungen der Analysten bei weitem. Ferdinand Piech ist auf einem guten Weg, seine optimistische Jahresprognose einzuhalten.

Volkswagen-Chef Ferdinand Piech gibt sich betont optimistisch. Zwar sei auch das VW-Geschäft von der weltweit angespannten Konjunktur beeinflusst. Dennoch sehe er keinen Anlass dazu, die bisher gemachten Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zu revidieren. Will heißen: Nach dem International Accounting Standard (IAS) wollen die Wolfsburger in diesem Jahr das Vorsteuer-Ergebnis des Vorjahres von umgerechnet rund 4,3 Mrd. Euro übertreffen.

Nach neun Monaten ist der Autobauer auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Nach IAS stehen vor Steuern 3,7 Mrd. Euro in den Büchern. Ein Vergleich zum Vorjahr ist nicht zulässig, da der Konzern damals nach HGB bilanziert hat. Im dritten Quartal steht nach IAS ein Vorsteuergewinn von fast 1,4 Mrd. Euro zu Buche. Damit liegt der Konzern deutlich über den Erwartungen der Analysten. Diese hatten den Vorsteuergewinn im Vorfeld in einer Spanne von 2,2 Mrd. Euro bis 3,5 Mrd. Euro gesehen. Der Umsatz von rund 66,4 Mrd. Euro traf die Erwartungen der Analysten fast punktgenau.

Einen glänzenden Auftritt legt dabei wieder einmal die Konzerntochter Audi hin. Während sich andere Automobilbauer im dritten Quartal einer geringen Nachfrage ausgesetzt fühlten, legt die Premium-Marke um ihren Chef Franz-Josef Paefgen gegen den Trend zu. Inklusive Lamborghini lieferte Audi im dritten Quartal mit 177.000 Fahrzeugen 19,5 Prozent mehr aus, als im Vorjahr. Damit rettet Paefgen wieder einmal – zusammen mit Skoda – die Absatzbilanz des gesamten Konzerns. Auf Neun-Monats-Basis liegt der Absatz konzernweit rund 2,1 Prozent höher als im Vorjahr. Auch hier ist die positive Tendenz vor allem den Marken Audi und Skoda zu verdanken, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 10,7 (Audi) bzw. 13,6 Prozent (Skoda) mehr Fahrzeuge absetzen konnten. Mit dieser stolzen Entwicklung dürfte auch das gestern lancierte Gerücht um eine Ablösung Paefgens vollends entkräftet sein.

Allerdings dürfte der äußerst schwache Heimatmarkt den Konzernlenkern weiterhin Sorgen bereiten. In den ersten neun Monaten des Jahres setzte der Konzern in Deutschland 4,3 Prozent weniger Fahrzeuge ab, als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Eine Trendwende sei dort noch nicht zu erkennen. Allerdings rechne man weiterhin damit, dass der schwache Heimatmarkt durch die Verkäufe auf anderen Märkten ausgeglichen werden kann.

Der Optimismus der Konzern-Verantwortlichen scheint Investoren am Vormittag anzustecken. Nach den herben Kursverlusten der VW-Stämme im gestrigen Handel, notiert die Auto-Aktie derzeit etwas fester. Am gestrigen Montag belasteten vor allem die Gerüchte um angebliche Vorstandswechsel das VW-Papier. Nach dem gestrigen Dementi betonte der Konzern bei der heutigen Bilanzvorlage noch einmal ausdrücklich, dass die Spekulationen um Rücktritte des Finanz- und Vertriebsvorstands sowie des Audi-Chefs „Unsinn“ seien. Übrigens ist die VW-Aktie auf Basis des derzeitigen Kurses mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Jahr 2002 von rund 6,2 äußerst günstig bewertet.

Autor: Robert Sopella (© wallstreet:online AG),11:09 30.10.2001

[trick17-2]

an wo,
kgv von 6,2 stimmt nicht.
in 2000 wurden schon 7,37 Euro verdient,
dieses Jahr werden es wohl 9 Euro
und in 2002 10 euro, macht ein KGV von 4,2?

Wieder korrigieren, oder habt Ihr eine andere Gewinnschätzung?

trick17

[R.Sopella]

Hallo trick 17-2!

Basis für unsere Berechnungen ist die Gewinnschätzung der WGZ-Bank, die von einem EPS02 von 6,83 Euro ausgeht. Die uns bekannten aktuellen Gewinnschätzungen anderer Banken für 2002:

WestLB 7,19 Euro
SEB 7,35 Euro
NordLB 6,65 Euro
DG Bank 6,05 Euro

Gruß
Robert Sopella

[trick17-2]

Hallo Herr Sopella,
sie schreiben jeden Tag mit Ihrer Redaktion
so einen hervorragenden Brief. Sie könnten mal
folgendes thematisieren:

Warum wird bei VW für 2001 und 2002 immer noch die
HGB-Gewinnreihe fortgesetzt und HGB-Zahlen für
den Gewinn pro Aktie angegeben?
Andere Unternehmen im DAX veröffentlichen nur
noch nach US-GAAP und IAS, das hat hier vor
Jahren zu Gewinnsprüngen geführt. Warum will
man bei VW von Analysten-Seite immer
so sehr an den HGB-Zahlen festhalten?
Meiner Meinung nach sollen bei VW nur in
den Zwischenberichten HGB-Zahlen noch genannt werden.
Für Gesamt-2001 werden nur IAS-Zahlen veröffentlicht.

Die von Ihnen genannten Zahlen können definitv keine
IAS-Zahlen sein.
In 2000 wurden 7,37 Euro pro Aktie verdient.
in den ersten 3 Quartalen 2001 waren es 6,22 Euro,
daher sind 9 Euro für 2001 gesamt nicht unwahrscheinlich.
Ein Ergebniseinbruch von über 30% im Jahr 2002 sehe
ich nicht, ist jedoch bei dem von Ihnen genannten KGV
von 6,2 nicht eingepreist.

Meiner Meinung nach sind viele Analysten mit
der Umstellung auf IAS bei VW einfach überfordert.
Irgendwann werden die Zahlenreihen engeglichen
und die Aktie wird expoldieren.

Das Eigenkapital nach IAS beträgt fast 70 Euro pro Aktie,
die VZ notieren bei dem 0,4 fachen.

Wäre ein schönes Thema für Ihren Newsletter!

trick17

[trick17-2]

Hallo wo,
mein Posting ist noch nicht mal ne Antwort wert?

Komisch

trick17

[R.Sopella]

Hallo trick17!
Sorry, aber wir haben nicht immer die Zeit ins Board zu schauen. Natürlich sind die von uns genannten EPS-Werte nach HGB. Bzgl. der Analysten kann ich Ihnen nur Recht geben. Allerdings sind die Analysten offensichtlich auf dem richtigen Weg. Die BW Bank weist z.B. neben der HGB-Reihe auch darauf hin, dass das EPS02(e) durch die Umstellung auf IAS davon erheblich abweichen wird. Nach Vorlage der Jahresbilanz bei VW ist das Thema HGB ohnehin durch. Dann werden auch Analysten ihre Gewinnreihen anpassen können. Das momentane Problem ist einfach, dass ein entsprechender Vergleichswert fehlt. Ein schönes Beispiel sind die Schätzungen im Vorfeld der BMW-Zahlen. Weil erstmals zum Quartal berichtet wird, fehlt auch hier der Vergleichswert. Folglich liegen die Schätzungen weit auseinander und es sieht eher so aus, als würden die Experten ins Blaue hineinraten.

Gruß
Robert Sopella

[trick17-2]

Hallo,
also vergessen wir mal die HGB-Zahlen,
wenn die Analysten es auch in ein paar Monaten
machen, tun wir es doch heute.

Gewinn von 10 Euro pro Aktie in 02 macht
ein KGv von 3 für die Vz und eines von 4,4 für
die St.

Raimung Brichta hat den DAX gestern als günstig bezeichnet,
bei einem KGV 03 von 18 für den Gesamt-DAX, macht
ein Kurspotential von 500% für die Vz.
Etwas platt gerechnet, gebe ich zu.

Aber, die Herumreiterei auf den HGB-Zahlen und
den mangelnden Vergleich zu älteren Zahlen finde ich
erschreckend langweilig. Noch was: Die Autokonjunktur
lahmt ja seit 3 Jahren (wird uns ja von den Medien
immer wieder eingeredet, wieso produziert VW aber
dann dauerend Rekordergebnisse?), was ist denn wenn
die Konjunktur wieder anzieht? Gibt es dann wieder
einen weiteren Gewinnsprung bei VW?

Faire Kursziele für VW liegen im dreistelligen Bereich.
Hier im Board gibt es noch nicht mal einen halbwegs
vernünftigen VW-Thread, zeigt ganz klar, wie sehr
die Leute hier bei VW unterinvestiert sind.

trick17

[trick17-2]

Moin,
was schätzt denn das Board, wie die Dividende
für 2001 ausfallen wird? Ich vermute mal
ein Abschiedsgeschenk von Piech an
die Aktionäre. Mein Tipp: 1,60 Euro für die Stämme
und 1,66 Euro für die VZ, macht also 5%
Dividendenrendite. Vielleicht gibt es auch 2 Euro und
2,06 Euro, das wäre dann eine Ausschüttungsquote von 20-25%.

Auf den HGB-Zahlen wird immer noch rummgeritten,
verstehe ich nicht.

Ich konzentriere mich bei meiner Aktienauswahl
auf Titel, die noch nach HGB bilanzieren,
dann gibt es irgendwann ein fetten Gewinnsprung.
Aktuell stellt dieses JAhr König und Bauer,
wenn dann 3 Euro nach HGb und 5 Euro nach IAS
verdient werden, haben wir ein KGV von 5. Billig.
Im DAX ist eine Degussa daher nicht uninteressant.
Leider lese ich so etwas nicht in irgendwelchen
Börsenzeitschriften und auch von wo
wird es nicht thematisiert. Verstehe ich auch nicht.



trick17