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    Darum ist die Krankenkasse so teuer - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.07.06 08:11:23 von
    neuester Beitrag 05.07.06 20:34:59 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 04.07.06 08:11:23
      Beitrag Nr. 1 ()




      Gefunden auf tagesschau.de
      Avatar
      schrieb am 04.07.06 08:11:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 04.07.06 08:12:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Darum kostet die Krankenkasse soviel

      Warum kostet die Kasse so viel?


      Lange gesund, seit einiger Zeit ein Fall fürs Sanatorium - den Eindruck haben viele angesichts der Reform-Debatte vom Gesundheitssystem. Scheinbar gibt es bei den Kassen nur zwei Regeln: Die Beiträge steigen und die Leistungen sinken. Aber warum kostet den Versicherten die Gesundheit so viel?

      Von Wolfram Leytz, tagesschau.de

      Gesundheit hat ihren Preis und der ist kräftig gestiegen. Um mehr als ein Fünftel hat sich der Kassen-Beitragssatz zwischen 1978 und 2001 erhöht. Zwar gibt es in Deutschland einen hohen Versorgungsstandard bei vergleichsweise niedrigen Zuzahlungen. Dennoch gilt im internationalen Vergleich: Die gebotenen Leistungen sind hierzulande teuer.

      Wer das Gesundheitssystem sanieren will, steht vor einer Herkules-Aufgabe. Denn es geht um viel Geld und viele Interessengruppen: "Bei der Krankenversicherung besteht das Problem, dass mit dem eingenommenen Geld die größte Branche der Republik gesteuert werden muss - und zwar nicht über Angebot und Nachfrage", betont Prof. Rolf Rosenbrock vom Wissenschaftszentrum Berlin gegenüber tagesschau.de.

      Das größte Problem: Arbeitslosigkeit

      Dass die Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) finanziell immer mehr bluten müssen, hat viele Gründe. So hat sich die Versicherten-Struktur über die Jahre verändert. Der Anteil der Rentner in der GKV ist gestiegen. Da diese geringere Einkommen haben, zahlen sie auch weniger Beiträge.

      Das Gleiche gilt für Arbeitslose: Durch ihr niedrigeres Einkommen sind die Beiträge niedriger. Von der gestiegenen Arbeitslosigkeit werden die Kassen am stärksten getroffen, da sind sich die Experten einig.

      "Der Bund entlastet sich"

      Dass die Politik den Kassen weitere Lasten aufgebürdet hat - die so genannten Verschiebebahnhöfe, bringt die in weitere Schwierigkeiten. "Wenn die Regierung mal wieder beschließt, dass die Arbeitslosenversicherung weniger Geld an die GKV bezahlt, entlastet sich der Bund. Die Defizite aus dem Etat der Agentur für Arbeit muss er ausgleichen, bei der Krankenversicherung dagegen nicht", kritisiert Rosenbrock. Gäbe es es die Verschiebebahnhöfe nicht, könnte man bei sonst gleichen Bedingungen allein dadurch einen Versicherungsbeitrag wie 1980 haben.

      Die AOK verweist zudem nachdrücklich auf die Schwarzarbeit und den Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse. Minijobs etwa tragen ihren Teil dazu bei. Beides entzog den Kassen über die Jahre massiv Beiträge. Und der Trend dauert an.

      Einnahmen halten nicht Schritt

      Um fast ein Drittel blieben die Einnahmen der Kassen pro Mitglied zwischen 1980 und 2000 hinter Steigerungsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Drittel zurück. Wären die Einnahmen pro Mitglied in diesem Zeitraum entsprechend gestiegen, könnte der Beitrag auch wieder bei knapp zwölf Prozent liegen, hat der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen errechnet.

      Sinkende Löhne - sinkende Beiträge

      Dazu kommt: Sinken die Löhne, verliert die Kasse Geld. Bei 1300 Euro Lohn und 13% Beitragssatz bekommt sie beispielsweise rund 170 Euro. Bringt der Job nur noch gut 1200 Euro bräuchte die Kasse schon 14% Beitragssatz um auf den gleichen Betrag zu kommen. In vielen Branchen mussten Beschäftigte - etwa durch den Wegfall des Weihnachtsgelds - solche Verluste hinnehmen.

      […]

      01.07.2006
      http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5648170…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5648170…

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      schrieb am 04.07.06 08:18:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      PRESSESCHAU

      Im Mittelpunkt stehen die neuen Eckpunkte für eine Reform des Gesundheitswesens. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kritisiert:
      "Die große Koalition hat den Menschen Großes versprochen, aber nur Kleines geliefert. Union und SPD wollten das Gesundheitssystem von Grund auf ändern, nun ändert sich wenig. Sie wollten die Kassenbeiträge senken und die Steuern erhöhen, stattdessen erhöhen sie beides. Sie wollten den Wettbewerb zwischen den Kassen forcieren, nun schützt die eine Volkspartei die gesetzlichen Kassen und die andere die privaten. Dies ist nicht die Politik aus einem Guss, die Angela Merkel versprochen hat, dies ist klebriger Zuckerguss. Und er schmeckt nicht anders als zu Zeiten von Helmut Kohl und Gerhard Schröder", hält die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG fest.

      Auch die KÖLNISCHE RUNDSCHAU vermisst tiefgreifende Einschnitte:
      "Es wird wohl dabei bleiben, dass die Deutschen mit ihrer Vollkasko-Mentalität die größten Tablettenschlucker der Welt bleiben - und das bei einem im internationalen Vergleich hohen Preisniveau. Es wird wohl auch dabei bleiben, dass sich die Ärzte mehr mit Formularen und Papieren beschäftigen als mit den Patienten selbst. Und es ist nicht abzusehen, dass die Kassen gezwungen sind, ihre Verwaltungen einzudampfen. Demographie und steigende Kosten für medizinische Dienste werden zudem dafür sorgen, dass die Gesundheitspolitik auf Dauer ein strittiges Thema bleiben wird", prophezeit die KÖLNISCHE RUNDSCHAU.

      DIE RHEINPFALZ aus Ludwigshafen stört sich unter anderem an der geplanten Anhebung des Beitragssatzes um einen halben Prozentpunkt:
      "Zum Treppenwitz der Geschichte avanciert die anstehende Erhöhung vor allem deshalb, weil sie der Anhebung der Mehrwertsteuer ab 2007 geschuldet ist, die auch die Medikamente verteuert. Und weil finanzschwachen Kassen das Geld dann immer noch nicht reicht, können sie Extra-Beiträge erheben. Der Versicherte zahlt doppelt und dreifach für die Feigheit und die Ideenlosigkeit der Politik", unterstreicht DIE RHEINPFALZ.

      Und in der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG heißt es:
      "Für eine Regierung, die mit der Devise Lohnnebenkosten senken antrat, ist die angepeilte Erhöhung der Kassenbeiträge ein Armutszeugnis - erst recht, wenn man dabei noch an die Anhebung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte und die Verringerung der Pendlerpauschale denkt. Arbeit wird so teurer. Dies ist genau das falsche Signal, um heimische Firmen wettbewerbsfähiger zu machen. Freuen dürfen sich vor allem die Bürokraten. Sie erhalten mit dem neuen Gesundheitsfonds eine Beschäftigungsgarantie für Jahrzehnte", notiert die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG.

      Das FLENSBURGER TAGEBLATT geht auf ein anderes Detail ein:
      "Wie viel dreiste Mogelei in dieser Reform steckt, zeigt auch der Systemwechsel bei der Kinder-Krankenversicherung. Eine Finanzierung ist in der kommenden Legislaturperiode sicherzustellen, heißt es in dem Eckpunkte-Papier. Wenn eine große Koalition nicht mehr zustande bringt, als der Nachfolgeregierung die Bezahlung der Zeche zu überlassen, dann ist dies ein Armutszeugnis - auch wenn es richtig ist, die Krankenkosten für Kinder über Steuern statt durch Beiträge zu finanzieren", so das FLENSBURGER TAGEBLATT.

      Auch die FREIE PRESSE aus Chemnitz ist unzufrieden:
      "Es bleibt ein Armutszeugnis für die Mini-Reformer von Union und Sozialdemokraten, bei einem Jahresumsatz von rund 145 Milliarden Euro allein bei der Gesetzlichen Krankenversicherung bestenfalls bis 3,5 Milliarden Euro einsparen zu wollen. Dabei sind sich die Gesundheitsexperten einig, dass Kostensenkungen von mehr als zehn Milliarden Euro durchaus möglich sind. Es ist sträflicher Leichtsinn, ohne vorherige Strukturreformen neue Milliarden in das marode Gesundheitssystem zu pumpen. Sie versickern in dem Fass ohne Boden wie das Geld von vorherigen Reformen, und über kurz oder lang werden neue Beitrags- oder Steuererhöhungen für die Krankenversicherung nötig sein", glaubt die FREIE PRESSE.

      Die Zeitung NEUES DEUTSCHLAND findet die Reform schlichtweg unsozial:
      "Wichtige Dinge werden neuerdings in der Koalition nachts besprochen. Das hat mehrere Vorteile. Die Beteiligten werden schneller müde, schwafeln weniger herum und fragen weniger nach. Irgendjemand, vielleicht sogar aus der Bürgerversicherungsvertreterpartei SPD, hätte bei Lichte womöglich wissen wollen, warum nach diesen Eckpunkten Menschen mit den geringsten Einkommen die meisten Ausgaben aufgebürdet bekommen sollen und das Prinzip der Solidarität ad absurdum geführt wird. Die Solidarität gibt es ja noch, nur werden sie künftig die Wenigverdiener mit den Vielverdienern üben. Die kostenlose Mitversicherung der Kinder in der privaten Krankenversicherung, für die dann alle Steuerzahler aufkommen, ist ein gutes Beispiel dafür. Alle anderen Solidaritätsbeiträge, die für die Privaten vorher im Gespräch waren, fielen im Dunkel der Nacht unter den Koalitionstisch", stellt das NEUE DEUTSCHLAND fest.

      Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sieht es so:
      "Die Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, es handele sich um einen 'wirklichen Durchbruch', ist so übertrieben wie die Erwartung des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck, die Entscheidung reiche 'deutlich über den Tag hinaus'. Nichts reicht an diesen nächtlichen Beschlüssen im Kanzleramt über den Tag hinaus. Es geht der Regierung schlicht und ergreifend darum, sich für diese Legislaturperiode in der Gesundheitspolitik mit einer saftigen Beitragssteigerung zu Lasten der Beschäftigung Ruhe zu erkaufen", vermutet die F.A.Z.

      In der Zeitung DIE WELT ist zu lesen:
      "Das ist eine bittere Niederlage bei einem Projekt, das ursprünglich als das größte Reformwerk der großen Koalition angekündigt wurde. Sie ist Angela Merkel persönlich zuzuschreiben. Viel zu lange hat sie die Diskussion laufen lassen, ohne sie inhaltlich zu formen. Erst in letzter Sekunde hat die Kanzlerin noch größeren Schaden in Form einer neuerlichen Steuererhöhung mit einem Machtwort abgewendet. Lob darf sie dafür nicht erwarten. Das werden die Unionsministerpräsidenten für sich einfordern. Schon jetzt argumentiert der bayerische Regierungschef Edmund Stoiber, nur seiner und der Intervention seiner Amtskollegen sei zu danken, daß es doch nicht zu Steuererhöhungen gekommen sei. Keine Frage, die Länderfürsten werden für Merkel zunehmend ungemütlichere Partner werden", erwartet DIE WELT.

      In der FRANKFURTER RUNDSCHAU heißt es:
      "Dass die große Koalition keine Regierung der Herzen sein würde, sondern ein nüchternes Zweckbündnis, das war von Anfang an klar. Inzwischen wird deutlich, wie pragmatisch Schwarz-Rot wirklich regiert. Worüber immer die Parteien im Wahlkampf gesprochen haben - wirtschaftliche Dynamik, Arbeitsplätze, Soziales -, das hat sich erledigt. Es geht um die Kasse, und nur darum. Eine große Koalition der Buchhalter regiert das Land", schreibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU.

      Aus Sicht der MITTELDEUTSCHEN ZEITUNG aus Halle steht die große Koalition diesbezüglich in einer längeren Tradition:
      "Seit zehn Jahren rollt die Reformwelle jetzt durch Deutschland. Die schwarz-gelbe Koalition ist darin versunken, weil Kanzler Kohl die Notwendigkeit grundlegender Veränderungen ignorierte. Rot-Grün hat sie überrollt, weil Kanzler Schröder Neues allzu ungestüm unter das Volk brachte. Und jetzt droht die Reformwelle auch Schwarz-Rot unterzutauchen, weil Kanzlerin Merkel ihre Regierung nicht im Griff hat", konstatiert die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG.
      http://www.dradio.de/presseschau/20060704070000/drucken/

      Dienstag, 04. Juli 2006 07:05 Uhr
      Avatar
      schrieb am 04.07.06 10:22:35
      Beitrag Nr. 5 ()
      Fortsetzung:

      Merkel ist richtig programmiert ( Gesundheitsreform ) Thread: Merkel ist richtig programmiert ( Gesundheitsreform )

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      Avatar
      schrieb am 05.07.06 02:42:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      Auch international finden die von der Großen Koalition in Berlin vereinbarten Eckpunkte für eine Gesundheitsreform einige Beachtung.

      "Angela Merkel kränkelt", titelt der schweizerische TAGES-ANZEIGER:
      "Angekündigt war eine Lösung für die nächsten 20 Jahre. Herausgekommen ist eine Gesundheitsreform, die selbst krank ist. Im Dickicht der Details hat Merkel offensichtlich das große Ganze aus den Augen verloren. Die Interessen von Krankenkassen, Versicherten, Arbeitgebern und Arbeitnehmern bleiben auf der Strecke. Stattdessen hat die große Koalition ihre ganze Energie darin investiert, eigene Befindlichkeiten zu schonen. Reformen nur zu simulieren und - wie jetzt vorgemacht - echte Lösungen auf die Zeit nach der nächsten Wahl 2009 zu vertagen, ist verantwortungslos", urteilt der TAGES-ANZEIGER aus Zürich.


      "Nichts ist geworden aus den ehrgeizigen Plänen der CDU-Politikerin Merkel, die Arbeitskosten zu entlasten", konstatiert die österreichische Zeitung DIE PRESSE.
      "Im Gegenteil. Geboten gewesen wäre ein Systemwechsel. Ein Umstieg auf ein Modell, das sich stärker als bisher aus Steuermitteln finanziert und langfristig kostendämpfend wirkt. Elf Prozent der Wirtschaftsleistung frisst das deutsche Gesundheitswesen auf. Tendenz steigend. Auf Dauer schnürt ein derart rasant wachsender Moloch dem Sozialstaat die Lebensader ab. Jeder kennt die Diagnose, doch keiner wagt die Operation", kritisiert DIE PRESSE aus Wien.


      Die kroatische Zeitung VJESNIK bemerkt:
      "Die schwierigste, aber zugleich auch umstrittendste Frage war, wie diese Gesundheitsreform finanziert werden soll. Bundeskanzlerin Merkel bestand darauf, dass dies nicht durch neue Steuererhöhungen geschehen soll. Der Schein wurde gewahrt. Die Zeche werden trotzdem die Bürger zahlen müssen, weil die Mehrkosten für die Gesundheit zum größten Teil durch die Erhöhung der Versicherungsbeiträge gedeckt werden sollen", betont VJESNIK aus Zagreb.


      Auch DER STANDARD aus Wien weist darauf hin, dass es jetzt zuerst einmal für die Versicherten teurer wird:
      "Dabei war die Koalition doch angetreten, die Lohnnebenkosten zu senken - und nun geschieht das Gegenteil. Die notwendigen Änderungen in dem verkrusteten System unterbleiben jedoch. Die Bürokratie wird sogar noch mehr aufgebläht durch die Einrichtung eines Gesundheitsfonds, in den die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern fließen. Die nächste Reform auf diesem Sektor wird nicht lange auf sich warten lassen", prophezeit die österreichische Zeitung DER STANDARD.


      "Wem die Schuld an diesem neuesten Deal zuzuschreiben ist, kann nicht so ohne weiteres gesagt werden", schreibt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG.
      "Die systembedingten Sachzwänge dieser Regierungsform scheinen aber dem Überlebenstrieb der Koalition eine viel wichtigere Rolle zuzuschieben als der inhaltlichen Vernunft. Wie anders ist zu erklären, dass auch diese Reform strenggenommen nicht zu bezahlen ist - außer durch neue Schulden - und dass sie, statt die einzelnen Träger endlich einem echten Wettbewerb auszusetzen, diese zu noch mehr Bürokratie und noch mehr Unbeweglichkeit verurteilt? Es ist nicht ersichtlich, wie sich die Tugend des Sparens im deutschen Gesundheitssystem breit machen soll", resümiert die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG.


      Auch den SALZBURGER NACHRICHTEN ist nicht klar, woher die Steuermilliarden für die Gesundheit kommen sollen:
      "Von einer Strukturreform ist bis jetzt auch noch nicht viel zu sehen, wenn man von der Einrichtung eines Gesundheitsfonds absieht. Der aber schafft eine neue Institution und somit neue Bürokratie. Angesichts der Erhöhung der Lohnnebenkosten ist nicht zu erwarten, dass die Unternehmen im kommenden Jahr mehr Arbeitsplätze schaffen. So könnte es mit dem zarten Pflänzchen Aufschwung nach Ablauf dieses Jahres ziemlich schnell vorbei sein", befürchten die SALZBURGER NACHRICHTEN.


      Nach Einschätzung der tschechischen Zeitung LIDOVE NOVINY ist das deutsche Gesundheitssystem insgesamt zu teuer:
      "Es kostet jährlich etwa 140 Milliarden Euro und kann angesichts der stetig alternden Bevölkerung so nicht weiter aufrecht erhalten werden. Die hohen Beiträge, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer in die Krankenversicherung abführen müssen, sind ein Grund dafür, dass Arbeitskräfte in Deutschland zu den teuersten in Europa zählen."


      Die britische FINANCIAL TIMES sieht dennoch historische Dimensionen in dem Kompromiss:
      "Otto von Bismarck war es, der Europas erstes Wohlfahrtssystem aus einer Sozialversicherung schuf, in die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam einzahlen. Und jetzt beginnt der deutsche Staat zum ersten Mal damit, Gesundheitskosten direkt aus allgemeinen Steuermitteln zu finanzieren. Viele der kontinentaleuropäischen Länder, die das Bismarck-Modell kopiert haben - Frankreich, Belgien und die Niederlande -, gehen davon ab. Und jetzt auch das Vaterland des Eisernen Kanzlers selbst,"
      notiert die FINANCIAL TIMES aus London.

      URL: http://www.dradio.de/presseschau/20060704120000/drucken/



      PRESSESCHAU
      Dienstag, 04. Juli 2006 12:50 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 08:06:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 09:30:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.413.912 von kohelet am 05.07.06 08:06:28Das lustige an der Sache ist nur, dass es nur einen sehr schwachen Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und der Höhe der Gesundheitsausgaben eines Landes gibt. Man sehe sich mal unter:

      http://www.welt-in-zahlen.de

      die einzelnen Zahlen an.

      Muß man ein bissel rechnen und sich fragen, warum die Briten älter als die Deutschen werden, bei deren bescheidenen Gesundheitssystem.
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 10:31:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      #1

      Wieviele Krakenkassen gibt es in D ?

      Und dazu im Vergleich, wieviele gibt es zB in GB oder F ?

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 11:54:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      Einen sehr interessanten Bericht zur Misere im Gesundheitswesen gibts im aktuellen Spiegel (online anscheinend nicht frei verfügbar).

      Der Tenor: das Hauptübel besteht darin das es keinen Wettbewerb unter den Anbietern gibt, das System lädt förmlich zum Mißbrauch ein und wird von den verschiedensten Interessengruppen (die alle kein Interesse daran haben Geld zu sparen) "ausgesaugt".
      Folglich hätten wir, laut Spiegel, kein Einnahmen- sondern ein Ausgabenproblem - das Sparpotential im Gesundheitswesen wurde auf 20 Mrd. € :eek: taxiert. Ein Bsp. betraf die Medikamentenpreise: Deutschland hat hier die höchsten Preise in Europa, in Griechenland kosten die gleichen Medikamente häufig nur die Hälfte. Pfizer soll angeblich mehr Geld für Werbung als für Forschung ausgeben. :rolleyes:
      Weitere Beispiele waren die intransparenten Strukturen mit den "kassenärztlichen Vereinigungen", wo geprüft werden soll aber nicht geprüft wird und die Unfähigkeit von vielen Krankenkassenvorständen, die fürstlich bezahlt werden aber die Kosten nicht im Griff haben (warum auch, es gibt ja schließlich Kostenausgleich mit den effizienten KK).



      Alles in allem, so mein Eindruck, ist unser Gesundheitssystem ein ziemliches Monster das vielen Profiteuren die Chance bietet sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern.

      PS: um nicht mißverstanden zu werden, Pfleger und angestellte Ärzte gehören meiner Meinung nach nicht zu diesen Profiteuren, das sind die Leute die hart "ackern" müssen um alles aufrechtzuerhalten.
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 14:49:50
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.417.080 von IgnatzWrobel am 05.07.06 11:54:45Genau das ist der Punkt. Viele in unserem Land sind sich dessen bewusst und unsere Politiker wissen es mit Sicherheit, aber ändern wollen sie den Zustand nicht. Schliesslich profitiert man doch direkt oder indirekt von diesem System. Würde man in allen Bereichen diesen staatlich geförderten Missbrauch um 50% eindämmen, würde es uns in Deutschland wesentlich besser gehen. Wir könnten uns niedrigere Sozialabgaben und niederige Steuern leisten und die Staatsverschuldung könnte auch endlich mal zurückgeführt werden.

      Was nur muss passieren, damit diese Verarschung der Bevölkerung endlich ein Ende hat?
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 16:38:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.419.694 von Samurai2002 am 05.07.06 14:49:50Die Entkopplung des BIP-Wachstums von den Krankenkassenbeiträgen dürfte
      zum größten Teil auf das Produktivitätswachstum zurückzuführen sein,

      wer weiß, vielleicht sind die Industrieroboter ja auch privat versichert?!
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 05.07.06 20:34:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.413.912 von kohelet am 05.07.06 08:06:2850,3 Mio. Beitragszahlern stehen 20,1 Mio. beitragsfrei Versicherte gegenüber,
      d. h. 50,3 Mio. Beitragszahler müssen Leistungen für insges. 70,4 Mio. Menschen finanzieren :confused:


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