Wie hoch sind die realen Renditen von Container-Schiffsfonds? - 500 Beiträge pro Seite

[MHeinzmann]

Mich interessiert wie hoch die realen Renditen der Container-Schiffsfonds sind, nicht den Werbemüll von angeblich 10% IRR oder so.
Ich habe sowohl bei Conti wie auch bei der Deutschen Zweitmarkt AG angerufen und keine Antwort erhalten, offensichtlich drückt sich die gesamte Branche gerne um diese heikle Frage herum.
Auch nirgendwo im Internet habe ich eine reale Angabe gefunden.
Einzig bei Maritim Invest in einem Emissionsprospekt stand die Zahl zwischen 6-8%. Aber ohne Angabe, wie die auf diese Zahl gekommen sind und ob das nach IRR-Rechnung oder sonst wie zustande gekommen ist.
Bei der Renditeberechnug will ich die Steuerersparnisse dabei außen vor lassen will, schließlich dient es für mich, ob ich Schiffsbeteiligungen verkaufen will oder nicht. Und für die neueren Schiffsfonds, die es nur ohne Steuersparmodell gibt.
Nicht betrachtet werden auch solche Schiffe, die gerade in der Phase der hohen Charterraten 2004-2006 verkauft wurden, weil solche Ausnahmesituationen selten vorkommen und die Statistik verzerren.
Vielleicht hat irgendjemand Angaben zu der realen Rendite?
Vielleicht aus der Fondsmedia-Studie „historische Schiffsbeteiligungen“?

Ich habe hier mir mal ein Beispiel für eine sinnvolle Renditerechnung selber gemacht.
Bsp. Conti Göteborg, Emission 2001:
Ausschüttung Gesamtrendite Vergleichsrendite bei 7,5%
2002 0,5 0,50 100
2003 7 7,54 100,75
2004 9 17,10 107,50
2005 9 27,39 115,56
2006 9 39,44 133,55
2007 9 50,32 143,56
2008 9 63,10 154,33
2009 10 77,83 165,90
2010 10 93,67 178,35
2011 10 110,69 191,72
2012 10 128,99 206,10
2013 10 148,67 221,56
2014 10 169,82 238,18
2015 10 192,55 256,04
2016 10 217,00 275,24
2017 15 248,17 298,89
2018 17 283,89 318,08
2019 17 322,18 341,94
2020 17 363,35 367,58
2021 4 394,60 395,15

Danach wäre die Vergleichsrendite 7,5%.
In der Spalte Ausschüttungen sind die prognostizierten Ausschüttungen laut Conti. 2021 für 4% Verkaufspreis verschrottet.
In der 3. Spalte die Gesamtrendite, gerechnet aus kumulierten Ausschüttungen + jährlicher Vergleichsrendite von 7,5%.
In der 4. Spalte die Vergleichsrendite, wie sie für ein Sparbuch gerechnet werden würde.
Die Vergleichsrendite von 7,5% wurde solange in Excel geändert, bis die Endsummen für 2021 einigermaßen übereinstimmen.
Stimmen die Endzahlen für 2021 einigermaßen überein, dann ist die Vergleichsrendite richtig.
Also wäre die Vergleichsrendite 7,5% im Vergleich zum Sparbuch.

Wenn man mal davon ausgeht, daß die Dollar-Kredit ca. zu 6% ist, ist klar warum die Renditeergebnisse nach Verkauf so unterschiedlich sind. Sinkt die Rendite unter den Zinssatz von ca. 6% geht die Hebel nach hinter los, d.h. wesentlich geringere Rendite. Ist die Rendite höher, wird sie durch den Kredit nach oben 'gehebelt'.

Wer kennt noch reale Renditeangaben?

[ernestokg]

Bin an über einem Dutzend C-Schiffen bzw. Fonds beteiligt. Kann nur als Antwort geben:" unterschiedlich !".Conti ist sicher 1. Wahl gewesen. Habe beispielsweise bei anderen renomierten Initiatoren über Jahre(!)hinweg keine Ausschüttung bekommen !! Also etwas sicheres sind Schiffsfonds mit Sicherheit nicht. Im übrigen sollte man sich darauf konzentrieren was die Zukunft für C-Schiffe bringt; ich bin da mittlerweile sehr skeptisch und fürchte aufgrund der wohl in absehbarer Zeit weltweit wütenden Rezession einen erneuten kräftigen Einbruch der Charterraten!Wurden einfach zu viele Schiffe in den letzten Jahren gebaut.

[inv-banker]

Die Fortschreibung der Vergangenheit ist keine geeignete Prognosemethode für die Zukunft. Das "Hinnehmen" von Prognosen Dritter und "Einhacken" in Excel auch nicht.
Was Du machen musst ist letztlich etwas mühsam: Annahmen über zukünftige durchschnittliche Charterraten treffen, Betriebskosten per heute ermitteln (solltest Du bei deinen beteiligungen kennen) und eine realistische jährliche Steigerung unterstellen, Tilgungen berücksichtigen und dann - am besten erst mal in USD - erwartete Cash Flows für jedes Jahr ermitteln (Betriebsüberschuss). Die dann auf das Kommanditkapital verteilen und danach einen USD/ EUR Wechselkurs einsetzen, den heute erzielbaren Verkaufspreis als "Investitionskurs" nehmen und dann den IRR berechen ==> erwartete Rendite. Und im naechsten Schritt dann überlegen, ob Risiko/ Renditeprofil für dich akzeptabel ist.

[brunch68]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.891.104 von MHeinzmann am 15.04.08 18:52:48

@1
"Vielleicht aus der Fondsmedia-Studie „historische Schiffsbeteiligungen“?"
Die Fondsmedia Studie berücksichtigt auch die Steuerersparnisse aus der Vergangenheit ! Wenn Du die raushaben willst, nützen Dir diese alten Zahlen von aufgelösten Beteiligungen nichts!

Für die Zukunft - und das ist das was Du "kalkulieren" möchtest - kannst Du es nur so machen wie inv-banker in #3 das aufgezeigt hat;
Du wirst sehen es gibt dann "schön" differierende i.R.R. (je nach Annahme der Charter,US$, SBK, Verkaufspreis )

[MHeinzmann]

Das die Realrenditen je nach Schiff schwanken ist ja klar. Warum ein Conti-Prognose zu den Ausschüttungen schlechter sein soll als eine selbstgetrickte Prognose ist mir nicht klar.
Mich würden die Ergebnisse der oben genannten Fondsmedia-Studie interessieren, auch wenn dabei die Stuerersparnisse eingerechnet werden.

Wer kennt noch vergleichbare reale Renditerechnungen?
Wirklich keiner?

[brunch68]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.920.325 von MHeinzmann am 18.04.08 16:39:16

Performance historischer(aufgelöster)Schiffsfonds lt. Fondsmedia:
Durchschnitt 6,5% p.a.
oberstes Viertel: 16,5%
obere Hälfte: 11,7%
untere Hälfte: 1,3%
gut schnitten Beteiligungen ab, die ab 2000 aufgelegt wurden :11,8%

was besagt das jetzt für die Zukunft ?
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