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    Recht auf Französisch als 3. Fremdsprache im Gymnasium ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.06.08 11:14:48 von
    neuester Beitrag 18.06.08 20:10:27 von
    Beiträge: 14
    ID: 1.142.041
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      schrieb am 13.06.08 11:14:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Das hat jetzt nichts mit Börse zu tun und nur indirekt etwas mit Steuern, aber vielleicht kann trotzdem jemand fachkundigen Rat geben. Oder vielleicht auf ein anderes relevantes Forum verweisen.

      Als ich meine Kinder an einem hiesigen Gymnasium (es gibt vor Ort 4 verschiedene) angemeldet hatte, war besonders das Angebot an Fremdsprachen für uns wichtig. In Broschüren und Informationsveranstaltungen warb das Gymnasium u.a. damit, dass ab Klasse 9 Französisch als dritte Fremdsprache unterrichtet würde. Damals hiess es, dass man sich zusätzlich um Angebote in Spanisch und Italienisch bemühen werde. Für uns stand fest, dass wir die Reihenfolge Englisch / Latein / Französisch wählen würden, gerade Französisch halte ich aus bestimmten guten Gründen für unverzichtbar.

      Nun ist mein älterer Sohn am Ende von Klasse 8. Englisch ab 5, Latein ab 7. So weit so gut. Anmeldung zur dritten Fremdsprache: Französisch gewählt. Informationsabend der Schule: Die Anmeldung werde respektiert, ausser wenn zu viele Interessenten da sind, dafür dann eine zweite Wahl angeben.

      Nun, eine Woche vor Schulschluss: noch keine offizielle Antwort der Schule. Ich wurde nervös und habe nachgefragt: Es gab angeblich nur 2 Anmeldungen für Französisch (aus über 120 Kindern des Jahrgangs !) und für 2 Kinder wird keine Klasse gebildet. Pech gehabt. Fast alle wählten Spanisch, viele Italienisch.

      Wohl gemerkt: nie wurde vorher ein Risiko erwähnt, dass der Französischunterricht von einer bestimmten Mindestanzahl abhängt ! Die Französischlehrerin hatte sogar beim Infoabend immer geworben, wie toll das in den kleinen Gruppen ist.

      Was kann ich tun ? Wie kann ich doch noch den Französischunterricht für meine Kinder erreichen, der wesentlicher Bestandteil der damaligen Schulwahl war ?

      Es geht übrigens um eine Schule in Hessen.

      Vielen Dank im voraus !
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      schrieb am 13.06.08 11:21:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.295.771 von florentin am 13.06.08 11:14:48Als einzige Chance sehe ich da einen Schulwechsel!!
      Avatar
      schrieb am 13.06.08 14:14:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.295.844 von Datteljongleur am 13.06.08 11:21:59Viele wechseln auch schon das Land.
      Avatar
      schrieb am 13.06.08 15:57:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.295.771 von florentin am 13.06.08 11:14:48Abgesehen davon, daß Spanisch tatsächlich die bessere Wahl ist als Französisch - bald sprechen selbst mehr US-Amerikaner spanisch als englisch - gibt es kein verbrieftes Recht auf drei Fremdsprachenangebote. Wobei eine rechtliche Durchsetzung, selbst wenn sie sogar wider Erwarten gelingen würde, schon aus zeitlichen Gründen sehr wahrscheinlich zu spät kommen würde, sowas dauert mindestens eine Kultusminister(schlaf)einheit.

      Ich würde mich mal mit der Französischlehrerin kurzschließen, ggfs. eine kleine Lerngruppe auf privatfinanzierter Basis bilden und die Kosten versuchen über Zuschüsse, Beihilfen, Steuer oder ggfs. vielleicht doch über eine Kostenerstattungsklage wieder reinholen versuchen. Vielleicht kann auch die VHS ins Boot genommen werden.
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      schrieb am 13.06.08 16:28:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Schule ist nichz gezwungen einen Französischunterricht anzubieten, selbst wenn sie dies in ihren Broschüren ausschrieb.
      Vergleiche das gerade mit den Fachwahlen vor dem Abitur. Dort bieten Schulen auch im Aushang und an Elterninformationstagen Informationen über "exotischere" Fächer an. Wenn dann aber nicht genügend Schüler so einen Kurs wählen ist das Thema vom Tisch. Entstehen unnötige Mehrkosten und lohnen tut es sich auch nicht, was in Deutschland natürlich einen höheren Rang besitzt als die Bildung der jüngsten Generation.

      Klagen kann man deswegen sowieso vergessen. Durch eine Kostenerstattungsklage oder sonstigem dieser Art würde ich auch abraten, da die Schule letztendlich am längeren Hebel sitzen wird. Davor würde ich einen Schulwechsel raten, denn man wird dadurch an der Schule mit Sicherheit nicht beliebter.

      Desweiteren habe ich auch Französischunterricht und finde es ist total verschenkte Zeit. Zukunftstechnisch gesehen ist eine Wahl von Spanisch hilfreicher als Franzözisch, falls dies ein hilfreicher Tipp ist ;)

      @ Quadratus: woher stammt denn diese Auskunft, dass bald mehr Amerikaner Spanisch können als ihre eigene "Muttersprache"?!
      Soviele Hispanics leben dort auch wieder nicht.....

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      schrieb am 13.06.08 22:57:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der einfachte Weg wäre, mit dem Schulamt zu sprechen.
      Das Kurs aufgrund zu geringer Schülerzahlen nicht zusammenkommen ist normal. Ging mir auch so!

      Also das Argument mit dem hohen Zeitaufwand der Klagen will ich so nicht ganz hinnehmen. Da es sich um eine Klage vor dem Verwaltungsgericht handeln würde, sollte man mal an einstweiligen Rechtsschutz (§ 80 V, bzw §123(?) VwGO) denken.
      Das sollte vorher aber mit einem Anwalt gut durchgesprochen werden.
      Wenn es sich nicht um ein Prüfungsfach für das Abitur handeln sollte, denke ich, wird es wohl schon an der Zulässigkeit der Klage scheitern, ob sie jedoch bei Vorliegen der Zulässigkeit auch begründet ist ist schwer zu sagen.

      Ist es nicht vorgesehen, das Abitur in Französisch abzulegen, empfehle ich den einfacheren Weg über die Volkshochschule.
      Sollten Deine Kinder mal an einer Hochschule studieren, kannst du dort diese Bildungslücke auf jeden Fall schließen, auch ohne Klage.
      Avatar
      schrieb am 14.06.08 10:31:52
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.295.771 von florentin am 13.06.08 11:14:48Es gab angeblich nur 2 Anmeldungen für Französisch (aus über 120 Kindern des Jahrgangs !) und für 2 Kinder wird keine Klasse gebildet. Pech gehabt. Fast alle wählten Spanisch, viele Italienisch.

      es ist gut, daß die Schüler bei Euch an der Schule wählen können, welche dritte Fremdsprache sie lernen möchten. Da wird in ganz Deutschland noch Hunderttausenden von Schülern gegen ihren Willen Französisch aufgezwungen.

      Nicht gut ist es, daß diese Entscheidung erst eine Woche vor Schulschluß bekannt gegeben wird, so daß die Entscheidung zu einem entsprechenden Schulwechsel verhindert oder zumindest wesentlich erschwert wird. Die späte Veröffentlichung könnte ein Grund sein, zu einem jetzigen Zeitpunkt noch eine Genehmigung zu einem Schulwechsel zu erhalten.

      Die Politiker sollten auch in anderen Teilen Deutschlands der Bevölkerung eine Wahlmöglichkeit für die dritte Fremdsprache gegeben. Ich denke, daß dann Französisch in den meisten Gebieten abgewählt wird. Für Regionen, die an Frankreich angrenzen, kann Französisch eventuell weiterhin attraktiv sein.

      Wirtschaftlich hat Französisch keine große Bedeutung mehr. Ich würde mir wünschen, daß es auch Angebote für Chinesisch gibt an unseren Schulen.
      Avatar
      schrieb am 14.06.08 15:48:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.298.654 von HaenselundGretel am 13.06.08 16:28:36dass bald mehr Amerikaner Spanisch können als ...
      Sorry, ich sprach fälschlicherweise von US-Amerikaner - es hätte nur Amerikaner heißen müssen. In den Staaten selbst sind es im Durchschnitt ca. 13%, in den südlichen Staaten aber kräftig mehr. Spanisch ist weltweit nach Mandarin-Chinesisch und Englisch die dritthäufigste Sprache, in der Statistik der Muttersprachler sogar die zweithäufigste.
      Avatar
      schrieb am 16.06.08 11:00:54
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.302.821 von Quadratus am 14.06.08 15:48:24Vielen Dank für die vielen guten Ratschläge !

      Die Schule zu wechseln (so kurzfristig !) ist hier nicht so einfach. Auch die anderen Schulen scheinen das Problem zu haben, dass Französisch in dieser Klasse nicht zustande kommt.

      Ja, ich versuche jetzt, zusammen mit den Lehrern eine Parallellösung zu finden. Aber in der eigenen Klasse muss er dann höchstwahrscheinlich Spanisch lernen, und diese Doppelbelastung finde ich bedenklich.

      Ich fühle mich nach wie vor von der Schule völlig falsch informiert. Dass all die Versprechen so unverbindlich sein sollen, kann ich mir ehrlich gestanden nicht vorstellen. Gibt es da nicht so etwas wie Prospekthaftung ?

      Natürlich ist mir klar, das rechtliche Schritte dem Kind den Schulalltag unnötig schwer machen würden.

      Zur relativen Wichtigkeit von Spanisch und Französisch habe ich meine eigenen Erfahrungen, aber das soll ja nicht das Thema hier sein.

      Ob es so richtig ist, die Eltern / Schüler demokratisch entscheiden zu lassen, finde ich fraglich. Damit ist eben keine Planbarkeit da. Und die meisten werden nur den Weg des geringsten Widerstands wählen, also das scheinbar leichteste Fach oder irgendwelche Modetrends. Ich habe mich umgehört, warum so viele Spanisch gewählt haben: leichter, tolles Urlaubsland, beliebte Musiker, ... Naja, aber dafür eine meines erachtens wesentliche Berufsqualifikation zu verhindern ?

      Nachholen an VHS oder Uni stelle ich mir eigentlich schwierig vor. Es ist keine leichte Sprache, und deshalb sollte sie früh und intensiv gelernt werden. Habt Ihr da Erfahrungen mit dem "zweiten Bildungsweg" ?
      Avatar
      schrieb am 16.06.08 11:28:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.308.049 von florentin am 16.06.08 11:00:54Das gibt mir jetzt doch zu denken.

      Ohne, dass ich darüber eine Diskussion lostreten will: Könnten einige Berufene hier doch bitte ausführen, warum sie (in der Zukunft) Spanisch für so viel wichtiger halten als Französisch (wohlgemerkt in unserem europäischen Kontext) ?

      Vielen Dank im voraus !
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 12:53:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.308.248 von florentin am 16.06.08 11:28:11Schon allein aus dem Grund, dass mehr Leute spanisch reden als französisch. (fast oder gar ganz Lateinamerika spricht zusätzlich noch spanisch)
      Auserdem fällt es einem leichter italienisch zu verstehen und zu erlernen, wenn man spanisch kann.
      Ich musste französisch lernen, da wir direktes Nachbarbundesland von Frankreich sind --> Baden-Württemberg
      Bei uns konnte man nicht wählen zwischen spanisch, französisch usw.
      Man musste, ob man es wollte oder nicht, egal ob naturwissenschaftlicher oder sprachlicher Zug, irgendwann französisch lernen.
      Die Sprache zu lernen und zu verstehen ist zwar wirklich sehr leicht, im Vergleich zu anderen Sprachen, aber wenn man sich bei uns umhört sind die meisten Schüler erleichtert, wenn sie französisch abwählen können. Macht wirklich nicht sonderlich Spass! (spreche jetzt von den Erfahrungen an unserer Schule und von mir)
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 13:25:58
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.308.049 von florentin am 16.06.08 11:00:54Ob es so richtig ist, die Eltern / Schüler demokratisch entscheiden zu lassen, finde ich fraglich.

      sicher ist dies richtig.

      Angesichts des Drucks, der von der französischen Regierung ausgeübt wird, sind Politiker nicht frei in der Entscheidung, die beste dritte Fremdsprache für die deutschen Schüler auszuwählen.

      Ich denke, daß Dein Kind mit Chinesisch als dritter Fremdsprache bessere Berufschancen hätte als mit Französisch.
      Avatar
      schrieb am 17.06.08 16:43:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.315.827 von Hiberna am 17.06.08 13:25:58Danke für die ersten Antworten !

      Wohlgemerkt: es geht hier nicht darum, was leichter ist. Sicher sind Schüler erleichtert, wenn sie etwas abwählen können. Es geht um eine berufliche Qualifikation.

      Ich persönlich finde Spanisch leichter als Französisch (so lange man keinen sprachlichen Maschinengewehrsalven von Muttersprachlern ausgesetzt ist ...) und Italienisch leichter als Spanisch. So leicht, dass man es später jederzeit erlernen kann, wenn man es braucht. Dafür braucht man auch kein Spanisch, Latein genügt. Eben deshalb finde ich, dass man Französisch in jungem Alter und intensiv lernen sollte.

      Ja, Chinesisch ... Wird natürlich nicht angeboten ...

      Das mit der Demokratie klingt natürlich immer gut. Aber was ist mit der Minderheit, die zu etwas gezwungen wird, was sie mit gutem Grund nicht will ?

      Ja, weltweit ist Spanisch viel verbreiteter als Französisch. Aber hat jemand gute Gründe, warum Spanisch im europäischen Kontext wichtiger wäre ?
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 20:10:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.317.667 von florentin am 17.06.08 16:43:21Hallo,

      bei mir ging es um den Physik-LK. Damit der zustande kam, haben meine und eine andere Schule kooperiert. Von meiner Schule waren es ca 3 Schüler und von der anderen ca 5 Schüler. Wir sind dann für diesen Unterricht immer zur anderen Schule gefahren.

      Das lief super. Die Stundenpläne müssen eben ein wenig abgestimmt sein und dann ist das kein Problem. Ich glaube beim Kunst-LK fand auch so eine Kooperation statt.

      Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit für Französich eine ähnliche Kooperation zwischen den fünf Gymnasien zu starten.

      Gruß,
      ak90


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