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    Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen und nicht garantiert - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.09.08 12:56:50 von
    neuester Beitrag 26.09.08 10:01:16 von
    Beiträge: 4
    ID: 1.144.485
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      schrieb am 24.09.08 12:56:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle: http://www.boersenman.de/Artikel/Wertlose-Garantie

      Wertlose Garantie
      Mittwoch, 24. September 2008 12:41:27, Florian von Hennet

      Schon vor der aktuellen Krise haben die Turbulenzen an den Börsen in den vergangenen Jahren viele Anleger vorsichtig werden lassen. Die Suche nach möglichst sicheren Anlageprodukten wurde ihnen leicht gemacht. Viele Banken und Berater priesen Zertifikate als neues Wundermittel an. Vor allem sogenannte Garantiezertifikate verkauften sich fast von selbst. Bei diesen Papieren garantiert der Herausgeber, dass die Anleger am Ende der Laufzeit mindestens ihr eingezahltes Geld zurück bekommen.

      Was eine solche Garantie in Zweifelsfall wert ist, bekommen gerade die Besitzer von Zertifikaten der Lehman Brothers zu spüren. Seit die Bank Anfang vergangener Woche in den USA Gläubigerschutz beantragte, ist der Handel mit ihren Zertifikaten ausgesetzt. Ob die Anleger ihr Geld je wieder sehen werden ist äußerst fraglich. Zertifikate sind nämlich Inhaberschuldverschreibungen. Während man durch den Kauf einer Aktie Anteilseigner eines Unternehmens wird, macht einen eine Schuldverschreibungen zu einem Kreditgeber. Das schreiben die Banken nicht groß auf die Werbetafel sondern ins Kleingedruckte.

      Ist der Kreditnehmer, in diesem Fall also Lehman Brothers, zahlungsunfähig, schaut der Anleger in die Röhre. Auch in der Finanzwelt taugt eine Versprechen nur so viel wie derjenige der es abgibt. Noch können die Anleger hoffen, dass Lehman Brothers aus der Krise oder einen neuen Großinvestor findet bevor die Zertifikate fällig werden. Viele Betroffene sind in Deutschland nicht zu erwarten, da Lehman Brothers hier zu den kleinen der Branche zählte.

      Für die Zertifikatebranche insgesamt könnte und sollte der Fall der Lehman Brothers aber eine Wende darstellen. Die Banken müssen ihre Kunden künftig noch genauer auf die Risiken hinweisen und die Kunden sollten sich nicht von vollmundigen Werbetexten eine falsche Sicherheit vorgaukeln lassen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 13:10:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.251.329 von Watch-Tower am 24.09.08 12:56:50ist xetra gold das auch und nicht sicher
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 13:22:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      ZERTIFIKATE
      Xetra wird vergoldet
      [17:00, 10.12.07]
      Von Bernhard Jünemann

      Die Deutsche Börse steigt in den Markt für besicherte Edelmetallzertifikate ein. Den Anfang macht ein Goldprodukt, bei dem sich der Anleger das gelbe Metall ausliefern lassen kann. Steuerliche Fragen sind noch nicht alle geklärt.

      Die Kreditkrise wütet, die Banken versuchen zu beschwichtigen – und was machen die Banker selbst? In Frankfurt geht das Gerücht rum, etliche dieser hochbezahlten Finanzjongleure hätten sich Gold kiloweise ausliefern und feuer- wie einbruchssicher in ihren Häusern einmauern lassen – für den Fall, dass der große Zusammenbruch kommt. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht, aber plausibel klingt es allemal.

      Für weniger Betuchte, aber ebenso von Krisenangst ergriffene Anleger, gibt es eine neue Alternative. Die Deutsche Börse, oder genauer: die Deutsche Börse Commodities GmbH, emittiert ein Gold-Wertpapier unter dem griffigen Namen „Xetra-Gold“ (WKN: A0S9GB). Der Handel wird am 14. Dezember auf der xtf-Plattform aufgenommen, die zum Handelssystem Xetra gehört. Diese Produkte können dann wie Aktien jederzeit ge- und verkauft werden.

      Lieferanspruch auf Gold verbrieft
      Rechtlich handelt es sich bei Xetra-Gold um eine Inhaberschuldverschreibung, die durch physisches Gold besichert ist. Der Nennwert lautet auf ein Gramm Gold. Es wird in den Tresoren der Deutsche-Börse-Tochter Clearstream Banking Frankfurt AG eingelagert. Jeder Anteil verbrieft zudem einen Lieferanspruch auf das Gold.

      Nun ist das Prinzip eines besicherten Zertifikats nicht neu. Auf Xetra werden bereits das Lyxor Gold Bullion Securities sowie sogenannte Exchange Traded Commodities von ETF Securities auf Gold, Silber, Palladium und Platin gehandelt, die ebenfalls mit physischem Edelmetall unterlegt sind. Beim Lyxor-Produkt besteht wie beim Xetra-Gold der Anspruch auf die Auslieferung des Goldes. Bei den anderen Produkten wird das nicht garantiert.

      Aber im Normalfall ist der Anleger gar nicht daran interessiert, sich Gold oder Silber ausliefern zu lassen. Denn ersten ist das nicht ganz billig. Für Transport und Versicherung werden mindestens 140 Euro plus Mehrwertsteuer fällig. Zweitens verursacht das Edelmetall erhebliche Lagerkosten, wenn man es sicher im Banktresor aufbewahren will. Da ist der Besitz eines Zertifikates allemal preiswerter. Es sind lediglich Managementgebühren zwischen 0,39 und 0,49 Prozent pro Jahr für die Lyxor- und ETC-Produkte fällig. Bei Xetra-Gold wird eine Depotgebühr von 0,3 Prozent pro Jahr plus Mehrwertsteuer, also exakt 0,36 Prozent, berechnet. Depot- oder Managementgebühr – unterschiedliche Namen für die gleichen Kosten? Nicht ganz. Darauf legt Martina Gruber, Geschäftsführerin bei der Deutschen Börse Commodities, großen Wert: „Während eine Managementgebühr sukzessive vom Wert des Goldbestandes im Tresor abgeschlagen wird, bleibt der Wert bei Xetra-Gold konstant“, erläutert sie. „Die Depotgebühr wird den Kunden monatlich direkt berechnet.“

      Deutsche Bank hat sich zu engem Spread verpflichtet
      Die Deutsche Börse Commodities ist ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem neben der Deutschen Börse AG das Bankhaus Metzler, die Bank Vontobel, die Commerzbank, die Deutsche Bank, die DZ Bank und der Rohstoffverarbeiter Umicore steht. Umicore ist ein belgisches Unternehmen, gelistet an der Euronext, das 2003 den Edelmetallbereich der Degussa übernommen hat. Die Deutsche Bank fungiert zunächst als alleiniger Market Maker. Später soll die Commerzbank hinzukommen. „Die Deutsche Bank hat sich zu einem engen Spread verpflichtet“, lobt Geschäftsführerin Gruber. Im Prospekt ist ein Maximalbetrag von einem Prozent für die Spanne zwischen An- und Verkaufspreis angegeben. Im täglichen Handel dürfte sich wie bei anderen ETCs übliche ein Spread von 0,2 bis 0,3 Prozent einpendeln.

      Zu weiteren Plänen hält sich die neue Firma bedeckt. „Wir werden uns auf Edelmetalle fokussieren“, sagt Martina Gruber. „Aber konkrete Pläne für weitere Produkte gibt es noch nicht.“ Weitere Informationen und der Prospekt lassen sich unter http://deutsche-boerse.com/xetra-gold abrufen. Im Unterschied zu Zertfikaten werden ETCs noch nicht mit Währungssicherungen verkauft.

      In diesen Tagen des Übergangs zu einem neuen Steuerrecht sollten Anleger schließlich bedenken, dass die ETCs wie Zertifikate behandelt werden. Zurzeit gilt noch die Steuerfreiheit auf Kursgewinne nach einem Jahr Haltedauer. Werden die Goldzertifikate nach Mitte 2009 verkauft, sind immer 25 Prozent Abgeltungssteuer fällig.

      Die Frage, wie Gold steuerlich behandelt wird, das man sich auf Grund eines Zertifikates ausliefern lässt, bezeichnen Steuerfachleuten noch als "ungeklärt". Für physisches Gold gilt nach den neuen Steuerregeln weiter die einjährige Spekulationsfrist. Nach dieser Logik müsste man später die Option auf Gold wahrnehmen und sich das Metall ausliefern lassen können. Würde es dann nach einem Jahr Haltefrist wieder verkauft, wären die Erlöse abgeltungssteuerfrei. Gegen den Steuervorteil müsste man die Auslieferungs- und Lagerkosten verrechnen. Aber wie gesagt: Der Punkt der Auslieferung ist nicht eindeutig geklärt, so sich Anleger darauf noch nicht verlassen sollten.

      http://www.boerse-online.de/zertifikate/aktuell/494038.html?…
      Avatar
      schrieb am 26.09.08 10:01:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hier noch einmal, was die SdK in einer E-Mail heute schreibt:

      SdK warnt vor Risiken bei Zertifikaten

      Die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers hat leider die Befürchtungen der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) bestätigt. Vielen Anlegern in Zertifikate oder Hebelprodukte wurden schmerzlich die Schwächen dieser Produkte vor Augen geführt. Solche Wertpapiere stellen rechtlich Inhaberschuldverschreibungen dar, für deren Zahlungsversprechen im Falle einer Insolvenz des Emittenten kein Einlagensicherungsfonds einspringt.

      Anders stellt sich die Lage bei Investmentfonds dar, da bei ihnen das Vermögen, das die Anleger eingezahlt haben, getrennt von dem Vermögen der Kapitalanlagegesellschaft als Sondervermögen geführt wird und somit vom wirtschaftlichen Schicksal des Emittenten unabhängig ist.



      Das Emittentenrisiko bei Zertifikaten war seit Langem bekannt, wurde jedoch wenig beachtet und insbesondere von der "Zertifikateindustrie" klein geredet, als die SdK im Februar 2007 auf dieses hingewiesen hat.



      Ein besonders hohes Risiko in diesem Bereich liegt aus Sicht der SdK darin, dass verbriefte Derivate von größeren Investmentbanken auch über eigens gegründete Tochtergesellschaften mit nur geringem haftenden Stammkapital begeben werden. Anleger sollten daher überprüfen, ob das von ihnen gewählte Produkt durch eine Patronatserklärung der Muttergesellschaft abgesichert ist. Ist dies nicht der Fall, sollten die Anleger von solchen Produkten die Finger lassen.



      Auch von der gut klingenden Produktbezeichnung "Garantiezertifikat" sollte man sich nicht verführen lassen. Zum einen gilt die verbriefte Kapitalgarantie (diese kann auch unter 100% liegen) nur für den, der das Papier zum Laufzeitende hält. Und im Falle einer Insolvenz des Emittenten wäre diese Garantie ebenfalls hinfällig.



      Neben dem Emittentenrisiko gibt es für den Anleger beim Kauf von Zertifikaten einige weitere einfache Punkte zu beachten, die vor einem bösen Erwachen schützen können:



      - Definieren Sie Ihre Anlagestrategie und entscheiden Sie dann, ob Sie hierfür auf Zertifikate zurückgreifen müssen. Lassen Sie sich nicht durch Zertifikate zu einer Anlagestrategie verführen.

      - Lesen Sie vor einem Investment immer aufmerksam den Verkaufsprospekt (Funktionsweise, Kostenkomponenten, Risikohinweise).

      - Kaufen Sie nur Zertifikate, die Sie verstehen und deren Preis Sie nachvollziehen können und meiden Sie Produkte, die keinen Rückzahlungsanspruch verbriefen.

      - Meiden Sie Zertifikate, die sich auf Basiswerte beziehen, die vom Emissionshaus eigens kreiert und berechnet werden.

      - Beachten Sie, dass viele Anlagezertifikate intransparente Preisaufschläge enthalten. Diese sind zu Beginn der Laufzeit am höchsten und werden dann sukzessive vom jeweiligen Emissionshaus abgebaut.

      - Beachten Sie, dass Sie während der Restlaufzeit prinzipiell keinen Rechtsanspruch auf faire Sekundärmarktpreise haben. Sie handeln de facto immer nur mit dem Emittenten.



      Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Zertifikate durchaus in Einzelfällen eine interessante Anlagealternative sind. Den Anlegern muss jedoch bewusst sein, dass sie bei Zertifikaten von einer Insolvenz des Emittenten deutlich stärker betroffen sind als bei Investmentfonds. Diesen Aspekt sollten Anleger gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise verstärkt in ihre Anlageentscheidung einbeziehen.



      Für alle interessierten Anleger halten wir unsere Berichterstattung zu Zertifikaten im Schwarzbuch Börse der letzten drei Jahre kostenlos zum Download unter www.sdk.org/statistiken zur Verfügung.



      Über unseren Kooperationspartner Derixx haben Anleger Zugriff auf eine Suchmaschine, die für angebotene Zertifikateprodukte den finanzmathematisch fairen Preis (Fair Value) ermittelt. Dies ermöglicht dem Anleger den Vergleich mit aktuellen Marktpreisen und somit auch einen Preisvergleich zwischen den Emittenten und ihren Produkten. Näheres hierzu finden Interessierte unter www.sdk.org/derixx.php.





      Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

      September 2008

      Quelle: www.sdk.org
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