KGV oder KCV ,Verwirrung - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 01.05.11 01:03:33 von
neuester Beitrag 08.05.11 21:59:20 von
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Hallo,
mein Interesse zielt auf die Bewertung von Aktien nach den Kennzahlen "KGV" und "KCV".
Der Cash Flow (KCV) enthält Faktoren wie Abschreibungen und Rückstellungen. Der Gewinn (KGV) aber lässt sich durch die genannten Faktoren bilanzpolitisch verändern.
Im allgemeinen wird das KGV zur Bewertung benuzt, nur selten das KCV, obwohl dieses den Gewinn "echter" wiedergibt.
Dazu kommt noch das Aktien mit einem niedrigen KGV aber mit einem höheren KCV gleichzeitig bewertet sind. (oder umgekehrt).
Vielleicht kann ja dazu mal jemand was sagen.
Vielen Dank,
Wm
mein Interesse zielt auf die Bewertung von Aktien nach den Kennzahlen "KGV" und "KCV".
Der Cash Flow (KCV) enthält Faktoren wie Abschreibungen und Rückstellungen. Der Gewinn (KGV) aber lässt sich durch die genannten Faktoren bilanzpolitisch verändern.
Im allgemeinen wird das KGV zur Bewertung benuzt, nur selten das KCV, obwohl dieses den Gewinn "echter" wiedergibt.
Dazu kommt noch das Aktien mit einem niedrigen KGV aber mit einem höheren KCV gleichzeitig bewertet sind. (oder umgekehrt).
Vielleicht kann ja dazu mal jemand was sagen.
Vielen Dank,
Wm
Ich persönlich halte das KGV für aussagekräftiger, denn dies basiert ja auf dem Nettogewinn je Aktie.
"Optimieren" kann man ja beide Zahlen. Meistens wird, meiner Erfahrung nach, der Cash-Flow vor allem dann nach vorn gestellt, wenn es beim Nettogewinn nicht richtig läuft.
Ich finde am Ende ist es wichtig was hinten rauskommt, und was rauskommt steht nun mal im Ergebnis je Aktie und darauf basiert ja das KGV.
"Optimieren" kann man ja beide Zahlen. Meistens wird, meiner Erfahrung nach, der Cash-Flow vor allem dann nach vorn gestellt, wenn es beim Nettogewinn nicht richtig läuft.
Ich finde am Ende ist es wichtig was hinten rauskommt, und was rauskommt steht nun mal im Ergebnis je Aktie und darauf basiert ja das KGV.
Antwort auf Beitrag Nr.: 41.434.846 von sdaktien am 01.05.11 01:45:20Hallo!
Ganz so einfach ist das nicht mit "besser, was hinten rauskommt". Man sollte beides im Blick behalten.
Aber was passieren kann, wenn man sich ausschliesslich auf den Nettogewinn focussieren würde... Z.B. eine bekanntere OTC-Firma aus den USA meldete immer wieder tolle Nettogewinne. Mussten aber laufend Kapitalerhöhungen machen, weil deren Kunden ewig ihre Rechnungen nicht zahlten. So hatte der Aktionär von dem tollen Nettoergebnis nun wirklich gar nichts.
Meiner Meinung wird der gesamte Cashflow-Report immer wichtiger. Und z.B. auch, was viele Firmen berichten: Erwarteter Cash Inflow (Outflow) im Quartal. Daran, und anhand des Cashbestandes lässt sich z.B. rechtzeitig sehen, ob eine Firma bald Kapitalbedarf haben dürfte, bzw. es sogar Probleme mit Kredit- oder Anleiherückzahlungen geben könnte.
Nochmal zu "Kunden, die ihre Rechnungen nicht bezahlen". Das sieht man in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht. Im Cashflow Report schon. Und ausserdem in der Bilanz - nämlich in deutlich explodierenden Forderungen. Sowas sollte immer ein großes Warnzeichen sein.
MfG.
s.
Ganz so einfach ist das nicht mit "besser, was hinten rauskommt". Man sollte beides im Blick behalten.
Aber was passieren kann, wenn man sich ausschliesslich auf den Nettogewinn focussieren würde... Z.B. eine bekanntere OTC-Firma aus den USA meldete immer wieder tolle Nettogewinne. Mussten aber laufend Kapitalerhöhungen machen, weil deren Kunden ewig ihre Rechnungen nicht zahlten. So hatte der Aktionär von dem tollen Nettoergebnis nun wirklich gar nichts.
Meiner Meinung wird der gesamte Cashflow-Report immer wichtiger. Und z.B. auch, was viele Firmen berichten: Erwarteter Cash Inflow (Outflow) im Quartal. Daran, und anhand des Cashbestandes lässt sich z.B. rechtzeitig sehen, ob eine Firma bald Kapitalbedarf haben dürfte, bzw. es sogar Probleme mit Kredit- oder Anleiherückzahlungen geben könnte.
Nochmal zu "Kunden, die ihre Rechnungen nicht bezahlen". Das sieht man in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht. Im Cashflow Report schon. Und ausserdem in der Bilanz - nämlich in deutlich explodierenden Forderungen. Sowas sollte immer ein großes Warnzeichen sein.
MfG.
s.
Antwort auf Beitrag Nr.: 41.434.846 von sdaktien am 01.05.11 01:45:20Wie so oft: Die Wahrheit liegt in der Mitte.
Die Profis ziehen oft das KCF-Verhältnis vor, weil dies besonders gut zeigt, "was laufend rein kommt". Dabei darf man aber nicht vergessen, das die Ignorierung vom bspw. Abschreibungen und Dotierung langfristiger Rückstellungen zu Fehrlschlüssen führen kann:
Abschreibungen bedeuten ja nichts anderes, als den Werteverzehr von Investitionen zu verteilen. Wenn sich Investitionen über die Zeit wertmäßig verbrauchen (und das dürfte bei den meisten I. der Fall sein) darf man das doch nicht ignorieren! Andernfalls hätte man nun wirklich eine Milchmädchenrechnung.
Ähnliches gilt für die langfristigen Rückstellungen. Warum sollte man eigentlich Aufwendungen, die mit Sicherheit entstanden sind, aber noch nicht zu Auszahlungen geführt haben, ausblenden? Die Pensionsrückstellungen werden, wenn sie fällig werden, noch so manchem Unternehmen die Tour vermasseln.
Übrigens, die ganz, ganz Schlauen unter den Profis verwenden bei ihren Ananlysen die Kennzahl EBITACOE* (* s.u.)
E = Earnings/Umsatz
B = Before/vor
I = Interest/Zinsen
T = Taxes/Steuern
A = Amortisation/Abschreibungen
C = Costs/Kosten
OE = Other Expenses/Übrige Aufwendungen
Die Profis ziehen oft das KCF-Verhältnis vor, weil dies besonders gut zeigt, "was laufend rein kommt". Dabei darf man aber nicht vergessen, das die Ignorierung vom bspw. Abschreibungen und Dotierung langfristiger Rückstellungen zu Fehrlschlüssen führen kann:
Abschreibungen bedeuten ja nichts anderes, als den Werteverzehr von Investitionen zu verteilen. Wenn sich Investitionen über die Zeit wertmäßig verbrauchen (und das dürfte bei den meisten I. der Fall sein) darf man das doch nicht ignorieren! Andernfalls hätte man nun wirklich eine Milchmädchenrechnung.
Ähnliches gilt für die langfristigen Rückstellungen. Warum sollte man eigentlich Aufwendungen, die mit Sicherheit entstanden sind, aber noch nicht zu Auszahlungen geführt haben, ausblenden? Die Pensionsrückstellungen werden, wenn sie fällig werden, noch so manchem Unternehmen die Tour vermasseln.
Übrigens, die ganz, ganz Schlauen unter den Profis verwenden bei ihren Ananlysen die Kennzahl EBITACOE* (* s.u.)
E = Earnings/Umsatz
B = Before/vor
I = Interest/Zinsen
T = Taxes/Steuern
A = Amortisation/Abschreibungen
C = Costs/Kosten
OE = Other Expenses/Übrige Aufwendungen
Antwort auf Beitrag Nr.: 41.435.311 von stupidgame am 01.05.11 12:39:27Oh nein, die Nicht-Rechnungszahler sieht man, jedenfalls wenn richtig bilanziert wird, schon: Die stecken dann in den Forderungsabschreibungen. Nur in krassen seltenen Ausnahmefällen (unerwartete Einzelausfälle in signifikanter Höhe zwischen Erstellung
Veröfentlichung der Zahlen) sieht man nicht.
Veröfentlichung der Zahlen) sieht man nicht.
@stupidgame: Ich hab den Cashflow jetzt nicht verdammen wollen. Wenn man wissen will wo getrickst wird, muss man sich beide Zahlen anschauen.
Am Ende ist es aber wichtiger für den Aktionär was unter dem Strich steht und das ist nun mal das Nettoergebnis.
Aber es ist wie immer. Hast du 2 Börsianer, hast du 3 Meinungen :-)
Am Ende ist es aber wichtiger für den Aktionär was unter dem Strich steht und das ist nun mal das Nettoergebnis.
Aber es ist wie immer. Hast du 2 Börsianer, hast du 3 Meinungen :-)
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