Japans Internet-Sternschnuppen verglühen - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 19.04.00 20:01:26 von
neuester Beitrag 19.04.00 23:37:02 von
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von Stefan Riedel [18.04.00, 19:35, www.Börse-online.de]
Glanz und Elend liegen an der Börse oft nahe beieinander. Die Aktionäre der japanischen Internet-Holdings Softbank und Hikari Tsushin wissen davon ein Lied zu singen. Beide Unternehmen stehen als Synonym für die Internet-Euphorie, die den japanischen Markt im Sommer 1999 erfasst hatte und zuletzt ziemlich jäh abkühlte. Exorbitante Bewertungen, finanzielle Schwierigkeiten einzelner Beteiligungen, nicht eingehaltene Gewinnversprechungen, dazu noch dubiose Geschäftspraktiken im Fall von Hikari Tsushin - die beiden Companys teilen die Probleme anderer Internet-Holdings, die das große Geld mit Beteiligungen an jungen Internetfirmen machen wollen, dann aber mit Löchern zu kämpfen haben, das ihnen das Cybermoney in die Kassen brennt.
Das Unheil nahm Mitte Februar seinen Lauf, als die Verkaufswelle bei den japanischen Internetaktien einsetzte. Die bald einsetzende Korrektur an den Weltbörsen fiel zeitlich zusammen mit einer Reihe von schlechten Nachrichten, die beide Unternehmen ihren Anlegern nahe bringen mussten. Zuerst waren es die Aktionäre von Hikari Tsushin, die am 31. März durch eine Gewinnwarnung aufgeschreckt wurden. Wegen der nicht erreichten Einnahmen im Kerngeschäft Mobilfunk-Abonnements, so die lapidare Begründung, sei ein operativer Fehlbetrag von umgerechnet also 130 Millionen Euro zu erwarten. Die entgangenen Erlöse wurden kompensiert, indem größere Aktienpakete an zwei Beteiligungen verscherbelt wurden. Peinlich für Hikari Tsushin, dass Firmenchef Yasumitsu Shigeta noch zwei Wochen zuvor Gewinne in Höhe von sechs Milliarden Yen angekündigt hatte.
Knapp eine Woche später folgte Softbank und vermeldete den Investoren, dass sich die Verluste gegenüber dem Vorjahr verdreifacht hätten. Ein Aufschrei der Investorengemeinde war die Folge. Richtig dick kommt es jetzt für Hikari Tsushin: Sowohl Hit Shop als auch Global Wave, zwei Beteiligungen, die Handys und Kundenverträge vertreiben, haben mittlerweile den Konkurs angemeldet. Bei Global Wave betragen die Miesen 23 Millionen Euro. Bitter für Hikari ist, dass die Investoren gerade die Einnahmen im Kerngeschäftsfeld Mobilfunk als sicheres Kapitalpolster betrachteten. Nichts dergleichen: Seit der Doppelpleite wollen die Gerüchte nicht verstummen, dass auch bei Hikari die Gelder knapp werden.
Gegenwärtig spricht nichts dafür, dass bei beiden Titeln die Talfahrt gestoppt ist. Der Kapitalverlust, der mit dem Kurseinbruch einherging, zeigt aber die Realitätsferne auf, in die beide Titel mit ihren astronomischen Bewertungen entrückt waren. So hat der Aktienkurs von Softbank seit Mitte Februar mehr als 70 Prozent seines Wertes eingebüßt. Im Hinblick auf die Marktkapitalisierung bedeutet das einen Rückgang von etwa 210 Milliarden auf 55,7 Milliarden Euro. Bei Hikari Tsushin fiel die Kapitalvernichtung noch drastischer aus: Der Kursrutsch beträgt inzwischen 90 Prozent, die Marktkapitalisierung ist von rund 80 Milliarden auf ganze 8,2 Milliarden Euro gepurzelt. Zum Vergleich: Japans Exportlokomotive Sony kommt auf eine Marktkapitalisierung von 51 Milliarden Euro.
Unter den gegebenen Umständen rät BÖRSE ONLINE von einem Engagement in beide Werte ab. Softbank dürfte noch am ehesten in der Lage sein, das Vertrauen der Anleger wieder zu gewinnen. Mit Yahoo! ist das Unternehmen am Blue Chip unter den Internetwerten beteiligt, der tiefschwarze Zahlen schreibt. Mit der Umgestaltung der Nippon Credit Bank zu einem Online-Finanzdienstleister soll ein weiteres Standbein aufgebaut werden, das Gewinne einfährt. Für einen Neueinstieg sollte jedoch eine Bodenbildung abgewartet werden. Neue Impulse könnten von der Analystenkonferenz am 19. Mai ausgehen, auf der die Softbank-Führung die exakten Zahlen für das Geschäftsjahr 1999 bekannt gibt und die neue Geschäftsstrategie erläutern wird.
Hände weg heißt dagegen das Motto bei Hikari Tsushin. Ob das Unternehmen bis zum Ende des Geschäftsjahres im August seinen Stamm an Mobilfunkkunden von 3,6 auf fünf Millionen Kunden erweitern kann, ist mehr als ungewiss, von den Gewinnen, die die Internet-Beteiligungen generieren sollen, ganz zu schweigen. Ein Beispiel: Der Nasdaq-Debütant Crayfish, an dem Hikari zu 46,4 Prozent der Anteile hält, brach seit Anfang März von 132 auf 10,60 US-Dollar ein.
Glanz und Elend liegen an der Börse oft nahe beieinander. Die Aktionäre der japanischen Internet-Holdings Softbank und Hikari Tsushin wissen davon ein Lied zu singen. Beide Unternehmen stehen als Synonym für die Internet-Euphorie, die den japanischen Markt im Sommer 1999 erfasst hatte und zuletzt ziemlich jäh abkühlte. Exorbitante Bewertungen, finanzielle Schwierigkeiten einzelner Beteiligungen, nicht eingehaltene Gewinnversprechungen, dazu noch dubiose Geschäftspraktiken im Fall von Hikari Tsushin - die beiden Companys teilen die Probleme anderer Internet-Holdings, die das große Geld mit Beteiligungen an jungen Internetfirmen machen wollen, dann aber mit Löchern zu kämpfen haben, das ihnen das Cybermoney in die Kassen brennt.
Das Unheil nahm Mitte Februar seinen Lauf, als die Verkaufswelle bei den japanischen Internetaktien einsetzte. Die bald einsetzende Korrektur an den Weltbörsen fiel zeitlich zusammen mit einer Reihe von schlechten Nachrichten, die beide Unternehmen ihren Anlegern nahe bringen mussten. Zuerst waren es die Aktionäre von Hikari Tsushin, die am 31. März durch eine Gewinnwarnung aufgeschreckt wurden. Wegen der nicht erreichten Einnahmen im Kerngeschäft Mobilfunk-Abonnements, so die lapidare Begründung, sei ein operativer Fehlbetrag von umgerechnet also 130 Millionen Euro zu erwarten. Die entgangenen Erlöse wurden kompensiert, indem größere Aktienpakete an zwei Beteiligungen verscherbelt wurden. Peinlich für Hikari Tsushin, dass Firmenchef Yasumitsu Shigeta noch zwei Wochen zuvor Gewinne in Höhe von sechs Milliarden Yen angekündigt hatte.
Knapp eine Woche später folgte Softbank und vermeldete den Investoren, dass sich die Verluste gegenüber dem Vorjahr verdreifacht hätten. Ein Aufschrei der Investorengemeinde war die Folge. Richtig dick kommt es jetzt für Hikari Tsushin: Sowohl Hit Shop als auch Global Wave, zwei Beteiligungen, die Handys und Kundenverträge vertreiben, haben mittlerweile den Konkurs angemeldet. Bei Global Wave betragen die Miesen 23 Millionen Euro. Bitter für Hikari ist, dass die Investoren gerade die Einnahmen im Kerngeschäftsfeld Mobilfunk als sicheres Kapitalpolster betrachteten. Nichts dergleichen: Seit der Doppelpleite wollen die Gerüchte nicht verstummen, dass auch bei Hikari die Gelder knapp werden.
Gegenwärtig spricht nichts dafür, dass bei beiden Titeln die Talfahrt gestoppt ist. Der Kapitalverlust, der mit dem Kurseinbruch einherging, zeigt aber die Realitätsferne auf, in die beide Titel mit ihren astronomischen Bewertungen entrückt waren. So hat der Aktienkurs von Softbank seit Mitte Februar mehr als 70 Prozent seines Wertes eingebüßt. Im Hinblick auf die Marktkapitalisierung bedeutet das einen Rückgang von etwa 210 Milliarden auf 55,7 Milliarden Euro. Bei Hikari Tsushin fiel die Kapitalvernichtung noch drastischer aus: Der Kursrutsch beträgt inzwischen 90 Prozent, die Marktkapitalisierung ist von rund 80 Milliarden auf ganze 8,2 Milliarden Euro gepurzelt. Zum Vergleich: Japans Exportlokomotive Sony kommt auf eine Marktkapitalisierung von 51 Milliarden Euro.
Unter den gegebenen Umständen rät BÖRSE ONLINE von einem Engagement in beide Werte ab. Softbank dürfte noch am ehesten in der Lage sein, das Vertrauen der Anleger wieder zu gewinnen. Mit Yahoo! ist das Unternehmen am Blue Chip unter den Internetwerten beteiligt, der tiefschwarze Zahlen schreibt. Mit der Umgestaltung der Nippon Credit Bank zu einem Online-Finanzdienstleister soll ein weiteres Standbein aufgebaut werden, das Gewinne einfährt. Für einen Neueinstieg sollte jedoch eine Bodenbildung abgewartet werden. Neue Impulse könnten von der Analystenkonferenz am 19. Mai ausgehen, auf der die Softbank-Führung die exakten Zahlen für das Geschäftsjahr 1999 bekannt gibt und die neue Geschäftsstrategie erläutern wird.
Hände weg heißt dagegen das Motto bei Hikari Tsushin. Ob das Unternehmen bis zum Ende des Geschäftsjahres im August seinen Stamm an Mobilfunkkunden von 3,6 auf fünf Millionen Kunden erweitern kann, ist mehr als ungewiss, von den Gewinnen, die die Internet-Beteiligungen generieren sollen, ganz zu schweigen. Ein Beispiel: Der Nasdaq-Debütant Crayfish, an dem Hikari zu 46,4 Prozent der Anteile hält, brach seit Anfang März von 132 auf 10,60 US-Dollar ein.
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Schöner Bericht.... nur leider stimmen die Fakten nicht ganz!!!!
siehe Softbanks Marktkapitalisierung !!!
Spez
siehe Softbanks Marktkapitalisierung !!!
Spez
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