checkAd

    Wenn der Staat sich beteiligt... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.03.20 10:00:04 von
    neuester Beitrag 28.03.20 16:56:51 von
    Beiträge: 8
    ID: 1.322.566
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 432
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.03.20 10:00:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      man hört und liest ja derzeit öfter, dass der Staat sich in der aktuellen Krise ggf. an systemrelevanten Unternehmen beteiligen oder diese sogar verstaatlichen würde. Des Öfteren habe ich in dem Zusammenhang auch gelesen, dass Anleger daher aufpassen sollten - was suggeriert, dass eine mögliche Intervention des Staates schlecht für die Anleger wäre. Aber ist das wirklich so?

      Im Falle einer Beteiligung seitens des Staates:
      Sagen wir mal Unternehmen XY AG geht es schlecht und der Staat möchte sich daran nun beteiligen (zu 20% oder was auch immer). Müsste der Staat sich die Anteile dann nicht von einem Großaktionär oder aber von vielen Kleinanlegern beschaffen? Das würde in meiner (vielleicht naiven) Vorstellung doch erstmal positiv auf den Aktienkurs der XY AG wirken, da die Nachfrage nach Aktien des Unternehmens steigt. Oder kann der Staat im Falle einer Beteiligung den Kaufkurs einfach vorgeben und Anleger wären gezwungen, ihre Anteile zu dem Preis abzugeben?

      Im Falle einer Verstaatlichung würde ich dagegen vermuten, dass die Anleger dann ihren Anteil am Unternehmen abgeben müssen und mit dem zu dem Zeitpunkt gerade vorherschenden Kurs je Aktie vorlieb nehmen müssten. Wenn ich da falsch liege, korrigiert mich gerne :)
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.03.20 10:27:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 63.160.261 von tobden am 28.03.20 10:00:04Komplett verstaatlicht werden wahrscheinlich die wenigsten börsennotierten Unternehmen.

      Ich denke, wenn dann läuft es in den meisten Fällen auf eine Beteiligung oder eine Mehrheitsbeteiligung hinaus.

      Der Staat wird dann nicht den anderen Aktionären ihre Aktien abkaufen, sondern es wird eine Kapitalerhöhung stattfinden mit höchstwahrscheinlich einem Ausschluss von Bezugsrechten.
      Der Staat gibt also viel Geld und erhält dafür viele Aktien.

      Somit kommt es zu einer starken Verwässerung und der Kurs wird dementsprechend sinken.

      Schau dir die Commerzbank an.
      Das ist sicherlich kein repräsentatives Beispiel für alle Fälle, aber der letzte große Fall, in dem der Staat eingestiegen ist.
      Der Aktienkurs ist weit davon entfernt, wo er vor dem Einstieg war.
      Avatar
      schrieb am 28.03.20 10:29:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Problem ist, dass der Staat keine Ahnung von Unternehmensführung hat.
      Avatar
      schrieb am 28.03.20 11:18:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      da wird nichts verstaatlicht
      Avatar
      schrieb am 28.03.20 11:40:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Es kann durchaus passieren,
      daß die bisherigen/(Alt)Aktionäre alles verlieren, bsp. Hypo Real Estate 2008 herum,
      oder wie genannt bei der Commerzbank einen großen Teil behalten,
      jedoch ein großer Teil von wenig (und immer weniger) wie bei der CoBa ist auch fast nichts mehr wert ;)

      Der amerikanische Staat allerdings hat mit dem Einstieg in versch. Unternehmen in der Finanzkrise 2008
      ganz gut abgeschnitten bzw. alles wieder rausgeholt und
      auch die Aktionäre/sonstigen Stakeholder fuhren weit besser ab als eine ungeordnete Pleite gebracht hätte.
      https://en.wikipedia.org/wiki/Troubled_Asset_Relief_Program#…

      Trading Spotlight

      Anzeige
      East Africa Metals
      0,1140EUR +14,57 %
      Mega-Ausbruch – Neubewertung angelaufen?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 28.03.20 11:43:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      tobden,
      „Des Öfteren habe ich in dem Zusammenhang auch gelesen, dass Anleger daher aufpassen sollten“
      Anleger müssen immer aufpassen.

      „.....dass eine mögliche Intervention des Staates schlecht für die Anleger wäre.“
      Bei uns nicht. In Venezuela vielleicht.

      „Müsste der Staat sich die Anteile dann nicht von einem Großaktionär oder aber von vielen Kleinanlegern beschaffen?“
      Nein, das geht über eine Kapitalerhöhung. Der Staat gibt der XY AG Geld und erhält dafür so viele neue Aktien, daß er 20% am neuen Grundkapital hat. Zu einem Kurs, den kein Investor und kein Aktionär bereit war zu zahlen. Der Vorstand der XY AG hatte bestimmt schon nach Investoren gesucht.

      „Im Falle einer Verstaatlichung …..die Anleger dann ihren Anteil am Unternehmen abgeben müssen“
      ja

      „.....mit dem zu dem Zeitpunkt gerade vorherschenden Kurs je Aktie vorlieb nehmen“
      Nö, bei Verstaatlichung kann die Entschädigung von null bis riesig gehen. Eventuell haben Gerichte das letzte Wort.
      Avatar
      schrieb am 28.03.20 11:47:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      Besten Dank für die Antworten. Dann habe ich jetzt ein besseres Bild davon, wie das in dem Fall abliefe und welche Auswirkungen das haben kann.
      Avatar
      schrieb am 28.03.20 16:56:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      2008 wurden extra die Spielregeln für Squeeze-outs geändert, damit die HRE verstaatlicht werden konnte.
      Man muss da schon mit dem schlimmsten rechnen, vor allem ist die Idee ja daraus erwachsen, Firmenübernahmen ausländischer Käufer zu verhindern.

      Man hält sich also nun alles offen, nicht nur Rettungsaktionen, für Banken in der Finanzkrise, oder TUI und Lufthansa bei Corona, sondern man möchte auch Firmenübernahmen verhnindern, indem der Staat sich hier wohl so eine Art Vorkaufsrecht oder Sperrminorität auf Kosten der anderen Anteilseigner sichert.
      (Volkswagen)

      Mehr Staat, weniger Wettbewerb, ist die Idee dahinter, da muss man sich wohl nichts vormachen.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Wenn der Staat sich beteiligt...