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    Anleger handeln am Neuen Markt wie Lemminge - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.07.99 19:12:31 von
    neuester Beitrag 05.07.99 02:32:27 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 04.07.99 19:12:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Die Welt" vom 30.06.1999

      Viele Anleger trauten ihren Augen nicht: Mit einem Kursplus von 75 Plus
      verzeichneten Kabel New Media den größten Tagesgewinn seit Bestehen
      des Neuen Marktes. Auch andere Medienwerte legten sprunghaft zu, bevor
      sie in den vergangenen Tagen kräftig Federn lassen mußten. "Eine
      derart heftig ausgeprägte Modewelle hat der Neue Markt bisher noch
      nicht erlebt", sagt Stefan Müller von der Dresdner Bank.

      Dennoch bestimmen immer wieder Moden das Geschehen am Neuen Markt. Die
      Medienwerte waren bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr im Fokus der
      Anleger. Zu Jahresbeginn erfaßte es die Telekommunikationstitel,
      später liefen alle Unternehmen mit dem Etikett Internet besonders
      gut. Doch stets verbrannten sich viele Anleger die Finger. "Euphorie
      ist kein guter Ratgeber", sagt Christoph Tenhagen vom Bankhaus Lampe.
      Zudem sei es schwierig, den richtigen Zeitpunkt zum Ein- und Ausstieg
      zu finden. Auch Michael Gierse, Fondsmanager von Union Investment,
      warnt vor Mode-Investements: "Langfristig müssen fundamentale Daten
      den Trend untermauern."

      Eine Moderallye verläuft oft nach einem Muster. Ein
      Branchenunternehmen liefert eine positive Nachricht, hinzu kommen
      Anlageempfehlungen bekannter Fondsmanager oder Analysten. Zunächst
      wird der Aktienkurs des betreffenden Unternehmens in die Höhe
      katapultiert. Viele Anleger setzen dann wie die Lemminge auf die
      vermeintlich zurückgebliebenen Konkurrenten und schrauben auch deren
      Kurs in die Höhe ­ bis die Korrektur kommt.

      "Anleger machen oftmals den Fehler, alle Branchenunternehmen in einen
      Topf zu werfen und glauben dabei an die Kopierbarkeit von
      Erfolgsgeschichten wie Mobilcom oder EM.TV", sagt Bernard Tubeileh von
      Merrill Lynch. Doch nicht jeder Medienwert könne den Erfolg von EM.TV
      wiederholen. Zur Differenzierung rät auch Michael Gierse von Union
      Investment. Die Unternehmen spielten in unterschiedlichen Klassen: Nur
      EM.TV gehöre zur Weltliga, Kinowelt, Intertainment sowie Highligt
      Communications zur Europaliga.

      Auch nach der Kurskorrektur der Medienwerte weist die Branche mit einem
      Wert von über 100 das größte Kurs/Gewinn-Verhältnis am Neuen
      Markt auf. "Die Medienbranche mit ihren Wachstumsraten bleibt
      gleichwohl spannend für ausgewählte Titel", so Tubeileh.

      Nach der Medienbranche könnten demnächst wieder andere Sektoren das
      Fieber bei den Anlegern wecken. "Anleger sollten auf demnächst
      anstehende Neuemissionen schauen. Die Branchen dieser Unternehmen
      kommen in der Regel stärker ins Bewußtsein", rät Dresdner
      Bank-Experte Müller. Vor dem Hintergrund einiger neuer Internet-Werte
      sieht er vor allem für Consors oder Brokat Potential .

      Einig sind sich die Experten hingegen bei einer Mode, die auch andere
      Marktsegmente erfaßt hat: Die Konzentration auf die Blue Chips.
      "Weil auch der Neue Markt seinen Blue-Chip-Index bekommt, werden sich
      die marktbestimmenden institutionellen Investoren verstärkt auf die
      50 enthaltenen Unternehmen konzentrieren", sagt Volker Braun von Value
      Research. Zudem wiesen die großen 50 im Vergleich zum Gewinnwachstum
      die attraktivste Bewertung auf.
      Avatar
      schrieb am 04.07.99 19:26:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      Manche Menschen brauchen halt das Amen in der Kirche.
      Die kunst ist es, rechtzeitig als Meßdiner mit dem Klingelbeutel da zu sein ;-)
      Avatar
      schrieb am 05.07.99 02:32:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Als Zocker muß man prozyklisch handeln - rein, wenn alle es tun, raus, wenn alle raus gehen... nur eben einen Moment früher! Als Investor macht man es genau umgekehrt: Kaufen, wenn alle verkauft haben, verkaufen, wenn alle kaufen - jeweils im letzten Moment der Bewegung.


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