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    Intershop – vom Tiger zum Bettvorleger - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 01.02.01 10:03:58 von
    neuester Beitrag 01.02.01 12:04:30 von
    Beiträge: 8
    ID: 336.948
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      schrieb am 01.02.01 10:03:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die gestrigen Zahlen von Intershop enttäuschten nicht. Kein Wunder, sie waren bereits bekannt. Enttäuschend sind die Massnahmen, die der Vorstand eingeleitet hat, um aus der Krise heraus zu kommen. So ist die ISH-Aktie nach Expertenmeinung nun auch für eine Übernahme immer noch zu teuer.

      Die USA ist für europäische Unternehmen ein heißes Pflaster. Amerikanische Vorstände bringen allenfalls Anbietern von Maschinen, Anlagen und Hardware-Spezialitäten aus dem fernen Ausland eine gewisse Achtung entgegen. Aber alles was mit Informationstechnologie und Software zu tun hat, ist in Amerika erfunden worden und wird von amerikanischen Anbietern gekauft.

      Ausnahmen bestätigen die Regel. SAP z.B. scheint es geschafft zu haben – nach vielen Problemen und noch mehr Geld. Schlüssel für den Softwarehersteller war letztlich, in den USA nicht nur ein paar „Vertriebshansel“ herum zu schicken, sondern dort eine „richtige“ Firma aufzubauen mit allem, was dazu gehört -einschließlich einer starken Entwicklungsabteilung.

      Intershop hat einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, man hat bestimmte technische Funktionen in den USA angesiedelt, man hat angesehene Amerikaner wie Ex-Compaq-Chef Pfeiffer ins Boot geholt. Hier hätte man konsequent weiter gehen müssen, nun macht man zwei Schritte zurück: Wichtige Abteilungen werden abgezogen, der Vertrieb verkleinert usw. Das bedeutet möglicherweise das Aus in den USA.

      Schlimmer noch – es beschädigt das Standing des Anbieters von E-Commerce-Software überall in der Welt. Paradoxerweise blicken nämlich die IT-Entscheider in Europa und anderswo mit Ehrfurcht nach Amerika. Anbieter, die entweder von dort kommen oder mindestens starke Verbindungen dorthin nachweisen können, sind regelmäßig im Vorteil. Zum Teil zu Recht – die Trends werden immer noch dort jenseits des Atlantiks gesetzt.

      Es ist kaum anzunehmen, dass den Mannen um Intershop-Vorstand Schambach diese Hintergründe unbekannt sind. Also muss es wohl wichtigere oder dringendere Gründe für den Intershop-Rückzug aus den USA geben. Denkbar ist, dass man in Jena das benötigte Kapital für eine Vorwärtsstrategie nicht hat. Oder man glaubt nicht daran, es vom Kapitalmarkt zu bekommen. Schlimmstenfalls ist es wirklich „Matthei am letzten“.

      Geld hin, Geld her – in einem anderen Bereich ist ein Ende der bisherigen Glückseligkeit abzusehen. Im Zusammenhang auch mit den mauen Zahlen von Wettbewerber Broadvision wird deutlich: E-Commerce-Software als bunte Insel ist Schnee von gestern. Das können heute viele – nicht nur die beiden genannten Unternehmen.

      Wo liegt denn das wirkliche Potenzial von E-Commerce? Die Stichworte heißen Transaktionskosten, Lagerkosten, Kapitalumschlag. E-Commerce im Intershop-Sinne ist nur ein kleines Front-End. Dahinter spielt die Musik. Wenn eine Bestellung über das Internet hereinkommt, muss sie sofort in ihre Bestandteile zerlegt werden, automatisch wird der Bedarf an die Zulieferer gemeldet, automatisch startet die Produktion, automatisch wandert die Ware zum Transporteur und von dort zum Kunden. In dieser Kette, bei deren Realisierung wir noch einiges vor uns haben, ist das wichtigste Stichwort gegenwärtig SCM – Supply Chain Management. Elektronische Kataloge und ihre Anbindung an ein Verkaufssystem sind da nur eine Rand-Erscheinung.

      Das ist vermutlich die bittere Wahrheit hinter dem Intershop-Debakel. So gesehen, könnten die Beobachter Recht haben, die das Papier immer noch für zu teuer halten.
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 10:07:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schwarzmalerei, die ich nicht teile.
      Wenn alle draufhauen, muß man kaufen.
      Es können halt nicht viele diese Software erstellen.
      Jedenfalls nicht so gut.
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 10:14:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      RE: ISH

      ich habe mir den Analysten Call gestern angehört. War zwar alles auf englisch, aber dennoch nicht überzeugend, daß es einen Kauf rechtfertigen würde.

      Allen ISH Aktionären viel Glück mit der Aktie.
      Ich sehe ein Rückschlagspotential bis 4,50 Euro.



      SOM
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 10:23:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      Mit der Auslassung "...E-Commerce-Software als bunte Insel ist Schnee von
      gestern. Das können heute viele-nicht nur die beiden genannten Unternehmen" stellen sich die Herrschaften Verfasser von W:O sehr,leider sehr ins Abseits!
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 10:35:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      Trotz aller Schwarzmalerei steckt e-commerce vor allem im B to C aber auch im B to B Bereich noch in den Kinderschuhen oder will der Verfasser hier behaupten, dass das Angebot am e-Stores, ihr Handling aber auch die Übersichtlichkeit optimal sind?
      Ich will mal hier ein Beispiel aus der Praxis aufwerfen... Vor einigen Wochen wollte ich mir eine Duschkabine kaufen, aber welch eine Verwunderung, das geht im Internet nicht, ich kann mir zwar Produktinfos besprgen, aber einen Preis geschwiege denn eine Bestellung gibt das System nicht vor. So ist das mit vielen Sachen im Netz und SAP als das A und O zu machen ist auch unbegründet.
      Hat jemand von Euch mal mit R3 gearbeitet? Ich kann nicht verstehen, was da besser sein soll als bei anderer Software... Es gibt halt in dieser Größe keine Konkurrenten... Zurück zu ISH
      Ich denke im Mai werden alle überrascht sein von den guten Zahlen des 1. Qt. Außerdem als Frage an den Verfasser: Wieviel kostet wohl eine feindliche Übernahme, bei der ca. 75 % aller im freien Handel erhältlichen Aktien gekauft werden müßten?
      MFG
      S.Koehler

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      Avatar
      schrieb am 01.02.01 11:09:42
      Beitrag Nr. 6 ()
      @S. Koehler
      So isses.
      Bei Sap erzählte man, daß Sie dem Internet 2 Jahre hinterher
      hinken. Hinzu kamen Problem mit der Software
      (Stichpunkt -> VW Materialwirtschaft)
      Intershop hielt man über 2 Jahre für das Maß aller Dinge.
      Nun hat Sap mit My-Sap gute Zahlen gebracht und ist die Top I-Net Firma.
      Und Intershop ist der letze Dreck. Alle prügeln drauf ein.
      Plötzlich können alle diesselbe Software erstellen (anbieten)
      Das geht mir alles ein bißchen zu schnell...
      Intershop Software ist teuer, allerdings langt Sap
      nach meinem Infostand bei den Preisen auch satt hin.
      Ich kenne die Software von Ishp leider nicht.
      Aber daß My-Sap einen Vorsprung hat kann ich mir
      beim besten Wille nnicht vorstellen.
      Die pumpen unglaubliche Kohle in ihr Marketing.
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 11:28:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Coolman

      du bist auch einer der überlegt...wo ish in 6 monaten steht kann heute keiner sagen, aber sicher ist, das leute die heute ish auf verkaufen setzen...beim kurs von 9 euro es bei weniger umsatz und einen kurs von 100 euro auf strong buy gesetzt haben. genau diese leute setzen heute ein sap auf strong buy oder buy. bei diesem wert ist das aber fraglich. es wird hier von seiten der analysten in zweierlei maß gemessen und die kleinanleger sind die dummen!!
      Ich weiß, das ISH in diesem Jahr eine gute Performance hinlegen wird, denn alles schlechte ist raus und es sind auch keine Utopien als Planzahlen herausgegeben worden. Warten wir die weitere Entwicklung einfach ab.
      S.Koehler
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 12:04:30
      Beitrag Nr. 8 ()
      An den Verfasser

      Es stimmt mich traurig, einen solch unfundierten Bericht von Seiten der WO lesen zu müssen! Besser wäre dann nichts zu schreiben oder mitzuteilen, daß der Bericht nur eine Meinung darstellt.

      Sie bezeichnen E-Commerce-Software als Schnee von gestern. Das können heute viele...

      Tatsache ist und das ist sowohl in den Staaten so (ich halte mich dort mehrere Wochen im Jahr auf) als auch hier,
      daß es überhaupt keine kommerzielle gut funktionierende und Anwenderfreundliche E-Commerce-Software gibt.
      Der Glaube an den allseligmachenden E-Commerce, aufgrund dessen viele Firmen massenweise Verkaufs- und Marketingabteilungen verkleinerten, führte dazu, daß eine große Vielfalt an E-Commerce-Software aus dem Boden gestampft wurde, die mehr als stümperhaft ihre Funktion erfüllt.
      Transaktionskosten, Lagerkosten und Kapitalumschlag sind im E-Commerce bei vernünftiger Strukturierung und logistisch aufbereiteter Anbindung an die Produktionswege überhaupt kein Problem (hier existieren mehr als ausreichend Erfahrung aus dem Katalogbestellwesen)

      Größtes Problem beim E-Commerce ist die Präsentation der Produkte (entweder sind die Präsentationen zu mickrig oder überladen mit Ton und Grafik), die nicht besonders verkaufswirksam, d.h. kundenorientiert ist.
      So kann man also kaum davon sprechen, daß E-Kataloge etc.
      mit ihrer Anbindung an das Verkaufssystem nur eine Randerscheinung sind.

      Das was von intershop produziert wird, ist nicht ein kleines Front-End sondern der wesentlichste Faktor im E-Commerce, sowohl im B to B, aber besonders im B to C Bereich!

      Das solche Geschäfte in Amerika noch nicht oder richtiger wäre zur Zeit nicht laufen, liegt genau an der Führungsrolle der Amerikaner. Die Firmen haben schon vor 1-2 Jahren, wegen fehlender guter Software, gemerkt, daß der E-Commerce inklusive der Werbung im Internet nicht ausreichend ist und sind wieder einen Schritt rückwärts gegangen und haben auf konventionelle Marketingstrategien zurückgebaut.
      Der Erfolg von SAP resultiert nicht zuletzt auf Gründen meiner obigen Ausführung - SAP hat sich Zeit gelassen, hat die Fehler der Anderen beobachtet und eine gut funktionierende Software in deren System implementiert.

      Intershop leidet stärker darunter, daß amerikanische Firmen zur Zeit kaum in E-Commerce investieren (nicht nur Intershop) Es wird noch etwas dauern, bis die Amerikaner gemerkt haben, daß sie mit ihren auf die Schnelle zusammengeschusterten Lösungen (meist in Panik, den Anschluß zu verpassen) nicht weit kommen.
      Dann müssen sie auf gute Qualitätssoftware, wie sie von intershop geliefert wird zurückgreifen.

      Also liebe Anleger: Geduld ist der ertragreichste Partner im Aktiengeschäft, besonders bei guten Firmen wie Intershop.

      WILLOW


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