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    Wall Street: Vorzeitige Zinssenkung doch noch möglich? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.03.01 16:00:01 von
    neuester Beitrag 11.03.01 16:26:19 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 11.03.01 16:00:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      Datum: 09.03. 01:40
      Wall Street : Vorzeitige Zinssenkung doch noch möglich ?


      Wall Street: Vorzeitige Zinssenkung doch noch möglich?

      Achtung! © BörseGo 2001 ( / GodmodeTrader)


      Nach dem Produktionseinbruch der US-Industrie in den vergangenen Monaten
      signalisieren die jüngsten Wirtschaftsdaten eine leichte Besserung und sprechen
      zunächst einmal gegen die Notwendigkeit einer Zinssenkung vor dem nächsten
      Treffen des Offenmarktausschusses am 20. März:

      Der viel beachtete Einkaufsmanager-Index, einer der wichtigsten
      Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung im industriellen Sektor, ist im
      Februar um 0,7 Punkte auf 41,9 Prozent gestiegen. Damit lag das Ergebnis im
      Rahmen der Konsensschätzungen. Es war das erste Mal seit Februar 2000, daß
      der Index der National Association of Purchasing Managers (NAPM) stieg und
      eine Verlangsamung der Kontraktion im verarbeitenden Gewerbe indizierte.
      Experten werteten den Anstieg als Hoffnungsschimmer, verwiesen aber
      gleichzeitig darauf, daß der Index noch immer unter der magischen Marke von
      42,7 Prozent liegt, die aus Erfahrung die Trennlinie zwischen Wachstum und
      Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) darstellt. Sechs der neun
      Teilindizes des Einkaufsmanager-Index verbesserten sich. So stieg zum Beispiel
      der Index für neue Aufträge, der 30 Prozent zum Gesamtindex beiträgt, von 37,8
      auf 40,8. Der Produktions-Index, der 25 Prozent des NAPM darstellt, stieg von
      37,9 auf 39,7. Der sogenannte Index der bezahlten Preise fiel von 65,7 auf 58,1
      und lag damit deutlich unter den Konsensschätzungen von 61,0. Die
      Beschäftigungsindex blieb schwach und fiel von 43,0 auf 37,2. Die Daten des
      Einkaufsmanager-Index lassen eine Schrumpfung des BIP um annualisiert 0,4
      Prozent im Januar und Februar verglichen mit den Vormonaten erwarten.
      Nach den jüngsten Daten sind die Unternehmen immer noch damit beschäftigt,
      ihre Lager abzubauen. Zwar bestätigten 19 Prozent der Befragten höhere
      Lagerbestände als im Januar, als dieser Wert noch 13 Prozent betrug, jedoch
      nahmen die Lagerbestände gegenüber dem Dezember mit der geringsten Rate
      seit Januar 1999 zu.
      Die Einzelhandelsumsätze nahmen im Januar um 0,7 Prozent zu. Dies war ein
      starker Anstieg nach drei schwachen Monaten. Ohne Autos, die eine 25
      prozentige Gewichtung in der Statistik haben, hätte der Anstieg 0,8 Prozent
      betragen.
      Die Bauausgaben haben sich gefestigt. Sie stiegen im Januar um nominal 1,5
      Prozent. Der Anstieg ist vorwiegend auf das bessere Wetter zurückzuführen.
      Emissionen von Industrieobligationen befinden sich im Januar und Dezember auf
      Rekordniveau. Unterschiede in der Verzinsung zwischen Industrieobligationen
      und Staatsanleihen bleiben weit geringer als noch im Dezember.
      Das Wachstum der Geldnachfrage (M3) steigt mit sehr starken 15 Prozent seit
      Ende November. Industrie- und Handelskredite steigen seit Dezember mit
      zweistelligen Wachstumsraten.
      Die Auftragseingänge für die Kapitalgüterindustrie stiegen deutlich auf 6,5% im
      Januar.
      Andere Wirtschaftsdaten hingegen besitzen immer noch negativen
      Signalcharakter:

      Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen um 39.000 auf 372.000 für die
      Woche des 24. Februar. Das war das höchste wöchentliche Niveau seit
      Jahresende. Der Hauptfaktor war der Stellenabbau in der Automobilindustrie. Der
      Vierwochen-Durchschnitt stieg auf 353.000, ein Stand der zuletzt im Juli 1998
      erreicht wurde.
      Der Beschäftigtenindex läßt erwarten, daß der Abbau von Arbeitsplätzen noch
      viele Monate andauern wird.
      Der Verbrauchervertrauens-Index fiel im Februar von 115,7 (revidiert von
      114,4) auf 106,8 und lag damit unter den Konsensschätzungen von 110,0. Damit
      notierte der Index um 41% niedriger als noch im September und auf dem
      niedrigsten Stand seit Juni 1996 und erodiert mit der schnellsten
      Geschwindigkeit seit Jahrzehnten. Dieser Kollaps wird sich ohne Zweifel auf die
      Gewohnheiten der Verbraucherausgaben und die Sparquote auswirken und sich
      als beschleunigender Faktor des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums
      auswirken, weil in den Vereinigten Staaten zirka zwei Drittel des BIP vom
      Konsum getragen werden.
      Sowohl Erzeugerpreise als auch Verbraucherpreise waren höher als erwartet. Die
      Erzeugerpreise wiesen den größten monatlichen Anstieg der letzen zehn Jahre
      auf. Der Index stieg um 1,1 Prozent während die Kernrate (ohne
      Zigaretten/Autos) um 0,7 Prozent zulegte. Damit lagen die Ergebnisse weit über
      den 0,2 Prozent und 0,1 Prozent, die Analysten erwartet hatten. Die
      Energiepreise, die um 3,8 Prozent stiegen, trugen hauptsächlich zum Anstieg
      des Index bei, der damit die höchste jährliche Wachstumsrate seit Dezember
      1990 aufweist. Die Verbraucherpreise stiegen trotz eines sich abschwächenden
      Wirtschaftumwachstums und trotz nachgebender Großhandelspreise um 0,6
      Prozent und in der Kernrate um 0,3 Prozent. Das war die größte Zunahme seit
      dem März 2000, als der Zuwachs auch 0,6 Prozent betrug - der höchste seit
      1990. Die Hälfte des Anstiegs ist dabei auf die 3,9 prozentige Erhöhung der
      Energiepreise und dabei vor allem Erdgas mit einem 17,4 prozentigen
      monatlichen Anstieg zurückzuführen. Außerdem trug ein sehr starker Anstieg bei
      den medizinische Kosten zu der hohen Rate bei.


      Stagflation?

      Diese Daten weisen zunächst einmal auf ein gewisses Inflationspotential hin, das
      theoretisch in Verbindung mit den rezessiven Tendenzen der US-Industrie zu
      Stagflation führen könnte.

      Jedoch ist zu den Verbraucherpreisen anzumerken, daß ein immer noch relativ
      starker Produktivitätszuwachs, starker Preiswettbewerb und ein sich
      abschwächendes Wirtschaftswachstum auf längerfristige Sicht gegen diese
      Inflationstendenzen sprechen.

      Der Druck der meisten Kernpreise der Erzeugerpreise hat zudem nachgelassen
      und läßt in Verbindung mit einem nachlassenden Wirtschaftswachstum
      sinkenden Inflationsdruck erwarten. Zudem handelt es sich aufgrund der starken
      Zuwächse der Energiepreise in den ersten Monaten des Jahres 2000 um ein
      statistisches Kalkulationsproblem des jährlichen Wachstums, das in Zukunft an
      Bedeutung verlieren wird. Die Preise der wichtigsten Rohgüter sind sogar
      niedriger als vor einem Jahr (Deflation). Es ist also nicht davon auszugehen, daß
      es sich um einen in der Breite vorhandenen Inflationsdruck handelt. Die
      Energiepreise, insbesondere der Erdgaspreise, dürften auf längere Sicht eher
      abnehmen, dies signalisieren momentan auch die Futures.

      Der "Journal of Commerce"-Index (JOC), nahe einem 18-Monate-Tief,
      untermauerte die Einschätzung, daß es sich bei den Erzeugerpreisen um einen
      Ausrutscher handelt. Der JOC-Index, der die wichtigsten Industriegüter wie
      Stahl, Kupfer, Baumwolle, Rohöl, Gummi und Chemikalien umfaßt, notiert mit
      85,33 weit unter den Hochständen von 92,1 am 20. September letzten Jahres
      und ist in den letzten zwei Wochen um 2,6 Punkte gefallen. Davor bewegte sich
      der Index etwa drei Monaten seitwärts. Aufgrund der historisch hohen
      Korrelation zwischen JOC-Index und den Erzeugerpreisen, signalisiert der
      JOC-Index für die nächsten Monate Deflation, und trägt auch den jüngsten Daten
      zu den Lagerbeständen und den damit verbundenen Auswirkungen auf den
      Produktionsausstoß Rechnung.



      Sparquote auf Rekordtief

      Leicht über den Erwartungen lagen die Daten zu den persönlichen Einkommen
      und den Konsumausgaben im Januar. Die Einkommen legten gegenüber dem
      Vormonat um 0,6 Prozent zu, während die Ausgaben mit 0,7 Prozent etwas
      stärker zunahmen. Auch im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ausgaben mit 6,1
      Prozent stärker als die Einkommen mit 5,6 Prozent. Die Amerikaner leben also
      weiterhin auf Pump, was sich in einer rekordtiefen Sparquote ausdrückt. Diese
      lag im Januar bei minus ein Prozent der verfügbaren persönlichen Einkommen
      nach 0,8 Prozent im Dezember.



      Greenspan und der Aktienmarkt

      Keine dieser negativen Wirtschaftsdaten konnte Greenspan zu einer Zinssenkung
      noch vor dem Treffen des Offenmarktausschusses bewegen. Dies läßt den Schluß
      zu, daß der einzige Grund für Zinssenkungen in dem Bemühen verhaftet ist, den
      Aktienmarkt aus seiner Misere zu befreien. Natürlich wird die Fed dies nie
      zugeben, würde die öffentliche Bekenntnis doch zu einer Art Option auf
      zukünftige Börsengewinne darstellen und gleichzeitig moralischen Schaden
      anrichten. Gleichzeitig möchte die Fed die Psychokarte "Vorzeitige Zinssenkung"
      im Ärmel behalten, um sie als Steuerungsinstrument einzusetzen, immer dann,
      wenn der Markt droht, nach unten durchzubrechen. Vor diesem Hintergrund
      erscheint es nachvollziehbar, daß die Fed versucht, wenn möglich, sich hinter
      bestimmten Daten (auf die ich noch zu sprechen kommen werde) zu
      "verstecken" und unmittelbar nach deren Veröffentlichung Zinssenkungen
      durchzuführen. Es ist also auch ein psychologischer Kampf, den die Fed
      durchzustehen hat.

      Greenspans Rede am 28.2. vor dem House Financial Services Committee wies
      nur leichte Modifikationen gegenüber der Rede am 13. Februar vor dem Senate
      Banking Commitee auf.
      Der Fed-Charman wies darauf hin, daß "die außergewöhnliche Schwäche einiger
      Wirtschaftsindikatoren, die gegen Ende des letzten Jahres so auffällig war [...]
      sich offensichtlich im Januar nicht fortschreibt". Greenspan projizierte
      anschließend diese Feststellung in den Februar, als er sagte daß die "Schwäche
      dieser Konjunkturindikatoren in den Monaten Januar und Februar weniger
      offensichtlich ist".
      Diese Passage seiner Rede bringt zum Vorschein, daß die Fed annimmt, die
      Wirtschaft sei in einem Prozess der Bodenbildung, der noch keinen Rückschlag
      erlitten habe, der Zinssenkungen notwendig erscheinen lasse.
      Interessanterweise, beinhaltet derselbe Paragraph seiner Rede, welcher die
      Erholungstendenzen noch mal hervorhebt, auch einen deutlichen Hinweis
      darauf, daß die Fed hinsichtlich der wirtschaftlichen Verfassung nicht so
      optimistisch ist wie es erscheinen mag, und eine Zinssenkung nicht überflüssig
      ist: "Nichtsdestotrotz scheint die Wirtschaft weit entfernt von der potentiellen
      Wachstums-rate der Produktivitätszugewinne zu sein, auch nach den monetären
      Aktionen, die wir im Januar vornahmen; die Risiken [...], daß die Wirtschaft auf
      einem Pfad, der inkonsistent mit zufriedenstellender wirtschaftlicher Leistung
      ist, bleiben bestehen."

      Natürlich ist dieses Statement eine Art, seinen Optimismus etwas zu
      relativieren. Gleichzeitig sollen ängstliche Marktteilnehmer von dem Gedanken
      abgebracht werden, es gäbe keine weiteren Zinssenkungen, schließlich hält die
      Zinssenkungsphantasie - wie schon beschrieben - die Aktienmärkte momentan
      über Wasser und das ist natürlich ganz im Interesse Greenspans.



      Arbeitsmarktdaten Auslöser für Zinssenkungen?

      Auf den ersten Blick lassen diese Veränderungen eine Zinssenkung also für
      unmöglich erscheinen. Auch wenn Greenspan bei seiner Rede am 28. betonte,
      daß vor dem nächsten Offenmarktausschuß-Meeting am 20. März keine
      Zinssenkung erfolgen werde, so ist es trotzdem durchaus möglich, daß die am 9.
      März anstehenden Arbeitsmarktdaten schwach genug sind, um nach der
      Veröffentlichung die Fed zu einem Zinsschritt zu veranlassen (siehe Wall
      Street-Kommentar vom 9. Februar).

      Falls nämlich die Arbeitsmarktdaten außergewöhnlich schlechte Entwicklungen
      beinhalten, steht die US-Notenbank in Verantwortung, die Zinsen umgehend zu
      senken, will sie die negativen Auswirkungen schwacher Beschäftigungszahlen
      auf das Verbrauchervertrauen möglichst frühzeitig neutralisieren. Andererseits
      will die US-Notenbank aber auch den Vorteil überraschender monetärer Aktionen
      und den Wert direkter Einflußnahme auf Konjunkturstatistiken wahren.

      Obwohl schwache Arbeitsmarktdaten am 9. März durchaus nicht
      selbstverständlich sind, so gibt es doch eine Ansammlung von Indizien die dafür
      sprechen:
      In der Vergangenheit ging mit einem stark fallenden Verbrauchervertrauen auch
      ein großer Abschwung der Arbeitsmarktdaten einher. Arbeitsmarktverluste
      bewegten sich in solchen Perioden typischerweise zwischen 100.000 und
      200.000 pro Monat.
      Die Einschätzung des Arbeitsmarktes durch die Verbraucher ist in der
      Vergangenheit ein Meßinstrument für die Beschäftigungssituation gewesen und
      diese Einschätzung ist zuletzt erodiert. So ergab eine Umfrage des Conference
      Board zum Arbeitsmarkt, daß im Februar nur noch 42,4 Prozent mit einem
      starken Arbeitsmarkt rechnen. Im Januar dagegen waren es noch 49 Prozent und
      im letzten Jahr wurden gar Höchststände von 55,8 Prozent verzeichnet. Diese
      Komponente korreliert historisch betrachtet mit der Arbeitslosenrate.
      Ein anderer Index des Conference Board ist ebenso stark gefallen, nämlich der
      sogenannte Help-Wanted Index. Wenn dieser Index parallel zum
      Vertrauensindex des Conference Board fällt, geht diese Entwicklung in der Regel
      mit schwachen Beschäftigungszahlen einher.
      Die Beschäftigungsdaten-Komponente des letzten nationalen
      Einkaufsmanager-Index (NAPM) fiel auf ihr tiefstes Niveau seit der letzten
      Rezession; die Vehemenz dieses Absinkens tritt generell nur dann in
      Erscheinung, wenn die Arbeitsmarktsdaten sich weiter verschlechtern.

      Die kürzlich erschienenen Challenger Grey & Christmas Entlassungsdaten für
      November und Dezember wiesen den stärksten Anstieg innerhalb zweier Monate
      auf, der seit 1974 erfasst wurde. Die Beschäftigungsstatistiken vom Januar
      wiesen - obwohl die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf 268.000
      zunahmen - den stärksten Rückgang der Haushaltsbeschäftigten auf, deren Zahl
      um fast 300.000 fiel. Dazu ist anzumerken, daß mit der Zeit sowohl die
      Arbeitsmarktdaten und die Haushaltsbefragung miteinander konvergieren, was
      vermuten läßt, daß entweder die Haushaltsdaten sich verbessern werden oder
      die Arbeitsmarktdaten sich verschlechtern werden.
      Die Daten für temporäre Beschäftigungen, ein führender Indikator für die
      generelle Beschäftigungssituation fiel von ganzen 73.000 im Dezember auf nur
      noch 39.000 im Januar; Unternehmen entlassen Teilzeitbeschäftigte bevor sie
      Vollzeitbeschäftigte entlassen.
      Ebenso lassen die rapiden Rückgänge der Arbeitsstunden, ein anderer führender
      Indikator für die Beschäftigungssituation, keinen Schluss auf eine Entspannung
      am Arbeitsmarkt zu.

      Um die Fed zu einer Zinssenkung zu bewegen, bedarf es also einer
      außergewöhnlichen Schwäche der am 9. März (8:30 Uhr amerikanischer
      Ostküstenzeit (ET), 14:30 deutscher Zeit) anstehenden Arbeitsmarktdaten.
      Diese sind keine Selbstverständlichkeit; man sollte aber dieses Szenario
      einkalkulieren.

      Falls die US-Notenbank am 9. März keine Veranlassung zu einer Zinssenkung
      sieht, ist der nächstmögliche Termin die Offenmarktausschuß-Ankündigung am
      20. März (14:15 ET, 20:15 Uhr, deutscher Zeit). Für Spekulanten, die ich hier
      nicht vernachlässigen will, gilt - dies sei nebenbei mitgeteilt - zu
      berücksichtigen, daß Zinssenkungen in der Vergangenheit immer zwischen 14:13
      und 14:20 ET stattfanden; das eigentliche Offenmarktausschuß-Meeting beginnt
      bereits um 13:00 ET.

      Lassen Sie sich nicht allzu sehr von dem ganzen Zinssenkungs-Hype
      verunsichern. Das Ausmaß und der Zeitpunkt zukünftiger Zinssenkungen ist , wie
      in diesem Falle, nicht immer mit Zuverlässigkeit absehbar.



      Gewinnsituation der US-Unternehmen

      Die Aussichten für das Gewinnwachstum im Hochtechnologiesektor des S&P 500
      wurde von First Call/Thomson Financial auf 4 Prozent nach unten revidiert. Für
      das erste Quartal erwartet der Finanzdienstleister nunmehr einen 18
      prozentigen Abschwung des Gewinnwachstums gegenüber dem
      Vorjahresquartal. Für das zweite Quartal wird ein Absinken auf 15 Prozent und
      für das dritte Quartal auf drei Prozent erwartet.
      Die Gewinnwarnungen für das erste Quartal kamen mit erhöhter Vehemenz auf
      die Börse zu: Es sind 36 Prozent mehr als im vierten Quartal 2000. First
      Call/Thomson Financial adjustierte die Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr
      um 5,3 Prozent nach unten und ließ verlautbaren, daß selbst wenn die
      wirtschaftliche Erholung im dritten Quartal 2001 einsetzen sollte, sie
      wahrscheinlich nicht ausreichend stark genug sei, den Abschwung des ersten
      und zweiten Quartals abzufangen.

      Für die NASDAQ im besonderen ist eine Nachhaltigkeit eines konjunkturellen
      Aufschwungs notwendig, um dem Druck auf die Aktien etwas von seiner Kraft zu
      nehmen. Bewertungstechnisch befinden sich sowohl NASDAQ als auch S&P
      immer noch auf einem hohen Niveau, insbesondere unter der Annahme, daß eine
      Rezession mehr und mehr wahrscheinlich wird.



      Wahrscheinlichkeit einer Rezession - Umfrage

      Eine von der N.A.B.E. (National Association of Business Economists) unter
      Experten durchgeführte Umfrage ergab, daß die Wahrscheinlichkeit einer
      Rezession auf 33% gestiegen ist. Noch im November lag die im Panel ermittelte
      Rate bei 20%. Weiterhin revidierte die Expertenrunde ihre Schätzungen für das
      BIP von 3,4% im November auf nunmehr 2,0%. Noch immer glauben die meisten
      Experten, daß die Wirtschaft im Sommer wieder Tritt fassen wird. Dabei wird das
      Wachstum auf 3,5% für 2002 geschätzt. Es wird erwartet, daß die kurzfristigen
      Zinsen 2001 um 25 Basispunkte sinken werden, bevor sie in 2002 wieder leicht
      steigen werden. Dieses Szenario wäre konsistent mit einer baldigen Zinssenkung
      um 50 Basispunkte, das aber eher zu einer restriktiven Zinspolitik im nächsten
      Jahr führen würde.



      Futures-Signale für mögliche Zinssenkungen

      Die Zinsumgebung, in der sich die US-amerikanische Konjunktur befindet, hat
      sich verbessert und wird sich nach der nächsten Zinssenkung wieder ein Stück
      aufhellen. Aber die März Treasury Bond Futures stehen kurz vor neuen Hochs,
      während beispielsweise Bauholz und Kupfer diese Woche neue Tiefs machten.
      Das bedeutet, daß noch keine vorteilhaften Signale entstanden sind, die einen
      Turnaround der Wirtschaft vermuten lassen.

      Fed Fund Futures tendieren leicht aufwärts während die Erwartungen des
      Marktes hinsichtlich einer Zinssenkungsphantasie gedämpft sind. Bei dünnem
      Handel notieren die April Fed Fund Kontrakte leicht verbessert mit 4,935%
      gegenüber dem Schluß des Vortages mit 4,925% und damit auf dem höchsten
      Niveau seit dem 22. Februar. Noch immer eskomptiert der Kontrakt eine
      Zinssenkung um 50 Basispunkte zum Offenmarktausschuß-Meeting am 20. März.
      Der Märzkontrakt notiert bei 5,29%, leicht verbessert gegenüber dem Vortag
      und auf dem Niveau seit dem 21. Februar. Auf diesem Level wird der Kontrakt
      etwas mehr als drei Basispunkte unter der Rate von 5,32 gehandelt, auf das sich
      die Fed Funds einpendeln sollten, falls der Offenmarktausschuß die Zinsen am
      20. März um einen halben Prozentpunkt senkt. Die Märzkontrakte indizieren, daß
      der Markt nahezu alle Hoffnungen der letzten zwei Wochen auf Zinssenkungen
      zwischen den Offenmarktausschuß-Meetings wieder ausgepreist hat. (Stand:
      Montag, 5.3., 17:15)

      Bis zum nächsten Mal!

      Ihr Hieronymus



      Nachdruck (auch auszugsweise), kommerzielle Weiterverbreitung und Aufnahme
      in kommerzielle Datenbanken nur mit schriftlicher Genehmigung des
      Herausgebers.

      ©BörseGo 2001

      Dieser Marktkommentar wurde bereits vorgestern auf dem Finanzportal
      boerseGo veröffentlicht





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      Lassen Sie sich überraschen.

      © GodmodeTrader.de
      Avatar
      schrieb am 11.03.01 16:26:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich glaube an nicht an eine vorzeitige Zinssenkung.

      Bis zur FED-Sitzung vergehen gerade noch 6 Arbeitstage, für die Wirtschaft werden diese 6 Tage kaum von Bedeutung sein.
      Da bereits im Januar die Zinsen um 1 Prozentpunkt gesenkt wurden, halte ich eine übereilte Zinssenkung für ausgeschlossen.
      Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Würde eine vorgezogene Zinssenkung kommen, kann der Markt dies als Panikreaktion der FED auffassen und das Vertrauen der Investoren sehr stark schädigen.
      Eine Übereilte Handlung würde somit mehr Schaden als Nutzen bringen!


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