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    Lebenziele - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.12.99 18:12:25 von
    neuester Beitrag 10.04.01 12:55:37 von
    Beiträge: 121
    ID: 44.246
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 15.12.99 18:12:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Boarder,

      wenn ich das Thema des Boards "Persönliches Wachstum" richtig verstehe, geht es u.a. darum wie
      - wie sieht meine persönliche Lebensstrategie aus
      - welche Lebensziele habe ich und
      - wie kann ich sie umsetzen unter Berücksichtigung meiner Lebensumstände (eigene Familie, direktes Umfeld, Beruf, finanzielle Situation)
      - wie schaffe ich es meine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren
      - was ist mir nützlich bei der Zielerfüllung
      - was hält mich ab, meine Ziele direkt anzugehen undzwar jetzt sofort ...

      Da mich dieses Thema brennend interessiert, fände ich es toll, wenn wir ähnlich wie im Thread "52Club(2)" eine Diskussionsbasis hätten um all die o.g. Dinge miteinander auszutauschen.

      Es geht mir nicht dabei, intime Dinge der Boarder hier breit zu treten, sondern um die alltäglichen Dinge, wie wir es schaffen können unsere Ziele wirklich zu erreichen.
      Wir können uns gegenseitig Tipps, Anregungen, Literaturhinweise etc. geben.

      Ich melde mich gleich noch mal und stelle dann meine persönlichen Lebensziele dar, wie ich darauf gekommen bin und wie ich sie verwirklichen will.

      Bis dann

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 15.12.99 19:08:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Boarder,

      hier, wie versprochen, meine Lebensziele und wie ich darauf gekommen bin.
      Ich habe mich eigentlich schon immer für Psychologie, Lebensstrategien etc. interessiert, einige Bücher gelesen, Seminare besucht und während der Studentenzeit z.T. bis Tief in der Nacht über persönliche Lebensphilosophien diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht, leidvolle Erfahrungen selbst durchgemacht.

      Eine davon bewog mich einmal strukturiert und umfassend über mein Leben nachzudenken. Es war im Sommer 96, damals hatten wir uns ein Haus gekauft, meine beiden Töchter waren 6 und 4, meine Frau wollte wieder, zumindest teilweise, in ihrem Beruf zurück (Ärztin). Ich war Vertriebscontroller (Abteilungsleiterstatus).
      Dann kam der „Glücksgriff“: Von heute auf morgen bekamen wir die Mitteilung unseres damaligen Arbeitgebers, daß die Firma verkauft wird, verbunden mit einer Standortverlegung und der neue Anteilseigner nur an die Produktpalette interessiert ist und grundsätzlich keinen Mitarbeiter übernehmen wollte. Einen Monat später kam die betriebsbedingte Kündigung zum 31.12. des Jahres.

      Was für ein wahnsinniges Glück. Ich hatte volle drei Monate Zeit mir zu überlegen was ich machen soll.
      Ich zog es vor ,vorerst keine Bewerbungen zu schreiben und mich auch keinem „Headhunter“ auszuliefern, sondern grundsätzlich einmal über mein Leben nachzudenken.

      In meinem Zimmer (Kellerraum, wird als Büro genutzt) habe ich an allen Wänden Flipcharts angebracht. Auf dem ersten Chart stand „Was interessiert mich beruflich“!
      Ohne Restriktionen habe ich völlig unstrukturiert aufgeschrieben was mich schon immer im geheimsten interessiert (egal ob angeblich utopisch ...). Herausgekommen sind jede Menge Themenbereiche, die absolut nichts mit meinem damaligen Tätigkeitsbereich zu tun hatten, z.B. Eheberatung, Grundschullehrer, in die Politik gehen und und und...

      Nach mehreren „Brainstormings“ und Einarbeitung des Feedbacks meines direkten Umfeld habe ich dann die Interessen nach Bereiche strukturiert, z.B. nach Lehrtätigkeit, Soziales, Finanzberatung, Controlling etc.
      Jetzt wußte ich schon einigermaßen welche Interessengebiete für mich näher in Betracht kamen.

      Im nächsten Schritt wurden dann die möglichen Bereiche mit meiner Frau diskutiert, u.a. welche Folgen es für unsere Familie hätte wenn ich dies oder jenes machen würden. Zusammen haben wir Restriktionen erarbeitet.
      Eine Restriktion war, daß wir das Haus finanziell halten können und den Wohnort nicht wechseln. Eine andere Restriktion war, daß meine Frau wieder an 2 Tagen die Woche arbeiten wollte.
      Es wurde uns beiden schnell klar, daß ich keine Karriere mehr machen könnte ohne das Familienleben stark zu gefährden. Ich war früher, mehr oder weniger in einem Karriereteufelskreislauf. Mein Nachfolger stand schon in der Tür... So entschied ich, daß auch ein kompletter beruflicher Neuanfang für mich in Frage kommt.

      Eine weitere wichtige Erkenntnis aus all den offenen und direkten Diskussionen mit meiner Frau, Familie, Umfeld war für mich, daß die berufliche Zielsetzung mit der persönlichen Zielsetzung in Einklang stehen muß. Also stellte ich mich der Frage, welche Lebensbereiche sind Dir eigentlich, neben dem Beruf, wichtig.

      Um das mal abzukürzen. Ich brachte also weitere Flipcharts an den Kellerwänden an. Es war schon komisch, immer wenn Jemand diese Charts sah, schaute er mich verwundert an, nachdem wir dann aber ins Gespräch kamen, fanden die meisten diese Vorgehensweise zwar ungewöhnlich aber interessant.

      Ich fand nach ca. 1 Monat intensiver Beschäftigung folgende wichtige Lebensbereiche für mich heraus:
      - ICH
      - Partnerschaft
      - (Eigene) Familie
      - Direktes Umfeld (Familie, Freunde, Bekannte, Nachbarn etc.)
      - Finanzen
      - Beruf

      Zu jedem Bereich fand ich, nach einiger Zeit ein hauptsächliches Ziel, das für am wichtigsten ist.
      1. Mit mir selbst (als Person und Lebensweise) zufrieden sein
      2. Mit meiner Partnerin ein abwechslungsreiches und aufregendes Leben führen
      3. Ein geordnetes und geregeltes Familienleben
      4. Einen intensiven Freundeskreis und einen lockeren, vielfältigen Bekanntenkreis
      5. Finanzielle Unabhängigkeit (siehe auch Thread „52Club(2)“)
      6. (Weitestgehende) Selbstbestimmung soll mein Berufsleben auszeichnen

      So, das war’s fürs Erste. Wenn Ihr wollt, können wir unsere Erfahrungen, wie man zu seinen Lebenszielen kommt, auf welche Hindernisse man stoßen könnte, was hilft bei der Umsetzung seiner Lebensziele und und und, einmal austauschen.

      Ich bin noch längst nicht überall an meinem Ziel angekommen. Gerade was die weitestgehende Selbstbestimmung im Beruf angeht stoße ich oft (verständlich oder nur wegen meiner direkten, offenen Art) oft an meine Grenzen.

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 15.12.99 20:03:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hey Rolf,
      spitzen Thread!
      Werde demnächst vielleicht auch mal Stellung nehmen.
      Würde dann aber sicher auch etwas Zeit beanspruchen.

      Ich denke die Fragen hat sich fast jeder schon gestellt.

      Mir ist aber prinzipiel auch was aufgefallen:
      Mit Geld kannst Du einige Sachen "steuern". Ich habe das zwar auch nie geglaubt, teilweise stimmt das aber echt!
      Wenn man sich keine Sorgen machen muss, das nächste Auto/einen Urlaub/ eine Wohnung/ das Studium zu finanzieren, werden einem einige Horizonte geöffnet!

      Auch teilweise mit Freudnen.
      In finanziellen Schieflagen könnte man sich manche Sachen (Urlaub mit Freunden/ Zechtouren,...) manchmal auch nicht leisten, gerade wenn man noch eine Familie finanzieren muss...

      So weit. Muss jetzt Ziel No. 4 nachgehen und auf eine Geburtstagsfeier! (Besser gesagt "will" oder "darf" jetzt auf ne G.Party!!!)

      Gruss PoP

      (wir hören uns)
      Avatar
      schrieb am 16.12.99 17:16:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo PolyesterPower (wie bist Du denn zu diesem Namen gekommen ?),

      danke für Dein Feedback.
      Ich glaube auch, daß man mit Geld im "Rücken" viel leichter leben kann, weil man keine finanzielle Existenzängste haben muß.

      Damit ich mir keine Sorgen machen brauche, wie wir bestimmte Dinge finanzieren können, habe ich mir auch als ein Lebensziel "Finanzielle Unabhängigkeit" gesetzt (siehe auch Thread 52er(2)).

      Ich finde es wichtig, daß man neben den reinen monetären Zielen, aber auch überlegt, was für einen sonst noch wichtig im Leben ist(z.B. Familie, Selbstverwirklichung, Weltreise etc.) und wie man diese Ziele erreichen kann.

      Wie packt Ihr Eure Ziele an. Mit welcher Methode habt Ihr herausgefunden, was Euch wichtig erscheint. Was tut Ihr (heute, Jetzt), damit Ihr Eure Ziele erreicht.

      Welches sind bei Euch die größten Motivatoren, welches die größtes Hindernisse bei der Zielerreichung.

      Wenn Ihr wollt, können wir uns austauschen (auch über Mail möglich: Rolf_Co@web.de).
      Ich hoffe es melden sich einige...

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 17.12.99 08:01:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Rolf,

      wieder einmal hast Du einen absolut klasse Thread initiiert und ich komme jetzt Deiner Vorlage weitgehend nach.

      Was die Lebensziele angeht, war ich schon immer ein bischen "driven", wie wir das hier in Amiland sagen würden - ich würde eigentlich der Nachwelt gerne was bleibendes hinterlassen. Hinzu kommt, daß ich seit Kindeszeiten einen ziemlichen Dickkopf habe und mich nicht für die Arbeit in einer Hierarchie eigne. Wie Du sagst, der potentielle Nachfolger steht immer schon in den Startlöchern.

      Also - hier waren einige meiner Etappenziele, die ich mit ca. 18 für mein 30stes Lebensjahr hatte (ich weiß, klingt früh, war aber so):

      - Promotion an einer amerikanischen Eliteuni
      - Finanzielle Unabhängigkeit
      - Nie von einem Arbeitgeber abhängig sein
      - Einige international akzeptierte Publikationen

      Nun stellt Ihr Euch einen total auf den Job fixierten Menschen vor, das ist aber zum Glück bei mir überhaupt nicht der Fall. Ich mache Musik, treibe Sport, treffe mich sehr gerne mit netten Menschen.

      Was habe ich erreicht, was nicht?

      Zunächst einmal bin ich jetzt 35.

      Die Promotion hat geklappt, wenn auch unter größten Anstrengungen & Überwindungen. Dabei habe ich herausgefunden, daß ich viel mehr Publizist als Wissenschaftler bin. Meine Professur an der Boston University gibt mir hier den notwendige Freiraum.

      Waghalsige finanzielle Abenteuer brachten es mit sich, daß ich zwischen dem 27. und dem 32. dem Geld hinterherlaufen musste (Hatte in die falschen Immobilien investiert).

      1996 war mein absolutes Krisenjahr: Hörsturz, es sah so aus, als ob die Diss nicht klappen würde, von Freundin, die ich im Rückblick heiraten würde getrennt (oder sie von mir), hoher Cas-Bedarf (nahe an der Insolvenz, wenn auch positive Assets).

      Mit 32 mußte ich dann auch einen job bei einem Beratungsunternehmen antreten, um meinen Verpflichtungen nachkommen zu können. Hat aber nur ein Jahr gedauert, bis mein Boß mich wieder herauswarf. (Er war allerdings auch sehr autoritär. Ich habe sehr versucht, ihm gerecht zu werden, aber es konnte nicht gutgehen.)

      Dann hatte ich wie Rolf drei Monate Zeit und habe stark reflektiert. Dabei kam heraus, daß das Vermitteln von Ideen immer schon sehr wichtig für mich war. Seit dieser Zeit richte ich alle Entscheidungen "Geld" oder "Durch Ideen Wirken" konsequent am zweiten Punkt aus. Ich fand dann zwar schnell eine Stelle Investment Banker, habe mich aber ohne Zögern für die wesentlich schlechter bezahlte Stelle an der BU entschieden. Es kamen dann noch einige ähnliche Entscheidung. I know who I am - es hat aber auch bis zum 33 Lebensjahr gedauert.

      Heute fühle ich mich mit meinen Kapital von gut DM 250.000 + Professur (dis ist nicht extrem gut bezahlt), & einigen (allerdings gut bezahlten) freien Beratungsjobs sehr wohl finanziell unabhängig. Ich habe auch keine sehr großen Ansprüche (nachdem ich die finanziellen Ansprücher heruntergeschraubt habe). 2 kleine Apartments in D & USA, eine Sammlung von "klassischen Elektorgitarren", einen Mercedes (gebraucht) in Deutschland. Das war auch ein Lernprozess.

      Mit einen Bestseller bei Amazon.de ("Amerika für Geschäftsleute") und einem Artikel im Harvard Business Review und mehreren Büchern habe ich auch einen guten Schritt in Richtung "akzeptierte Publikationen" gemacht.

      Wie geht es weiter?

      ich bin in der Mitte meines produktiven Lebens. Beruflich habe ich das erreicht, was ich wollte, wenn auch in einem kleineren Maßstab.

      Im Zuge der Umorientierung merke ich, wie das private zunehmend wichtiger wird. Ich freue mich darauf, im nächsten Jahr im Rheinland in meiner gewohnten Umgebung zu sein und wallstreet-village weiter aufzubauen.

      Eine Familie hätte ich schon gerne, aber nur mit der richtigen Frau. Meine jetzige Freundin ist eine klasse Person, aber für eine Lebenspartnerschaft sind wir nicht die richtigen.

      Ich würde das Village gerne wachsen sehen und möchte soviel Deutschen wie möglich helfen, die Aktie als Basisinvestment zu entdecken sowie Zocker auf den Weg des Langfrisinvestors zurückbringen. Klingt etwas predigthaft, aber ich komme aus einer Familie von Lehrern und Predigern (bin einer der wenigen, die auch das kaufmännische gelernt haben).

      Na ja, das war`s für heute

      Max

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      Avatar
      schrieb am 17.12.99 10:39:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Max,

      total interessanter Lebenslauf, den Du dargestellt hast.
      Ich lese schon, daß wir einige gemeinsame Eigenschaften haben.

      Auch ich möchte der Nachwelt positiv in Erinnerung bleiben, wobei ich keinen Wert auf einen bestimmten Status lege. Ich möchte mir selbst treu bleiben. Das heißt, ich werde mich für Niemanden umkrempeln lassen, sei es beruflich oder privat.
      Wie Du, kann ich auch ein ziemlicher Dickkopf sein. Wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, gehe ich den direkten Weg und setze meine ganze Energie ein, um mein Ziel zu erreichen. Oft schieße ich auch über das Ziel hinaus, weil Andere die davon (direkt oder indirekt) betroffen sind, nicht mehr mitkommen.
      Beispiel: Mit 50 finanzielle Unabhängigkeit
      Ich habe mich sehr intensiv damit auseinander gesetzt. Für mich ist das jetzt ein "Datum", d.h. ich verliere überhaupt keinen Gedanken daran, daß ich dieses Ziel nicht erreichen könnte.
      Da ich offen und direkt bin, diskutiere ich auch mit meinem direkten Umfeld darüber. Ich muß dann leider immer feststellen, daß vielen Menschen starre Denkstrukturen haben und die Ziele bzw. den unbedingten Optimismus eines "liebenswürdigen Spinner" (so wurde ich häufiger mal tituliert)nicht nachvollziehen können.
      Ich will mich dann immer konkret über Massnahmen, Strategien unterhalten, doch die meisten hängen immer noch an der Zielsetzung und versuchen krampfhaft Argumente zu finden, warum etwas nicht klappen kann.

      Als ehemaliger Projektleiter "Kundenorientierung" hatte ich in meinem Büro mal einen Spruch aufgehängt, der ungefähr so lautete:
      "Versucht nicht Euere Energien damit zu vergeuden, Argumente zu finden die dagegen sprechen, sondern setzt Eure Energien dafür ein,
      damit alles klappt (oder so ähnlich)"

      Auch ich habe, ähnlich wie Du, früh damit angefangen mein eigenes Leben zu leben. Mit 15 habe ich mein Leben in die Hand genommen. Mit 17 eine eigene Wohnung genommen, weil ich unbedingt zu 100 % vom Elternhaus unabhängig sein wollte.
      Das führte dazu, daß ich nach der Schule nachmittags arbeiten ging, damit ich überhaupt über die Runden kam.

      Ich war aber zu sturr um mir Hilfe von meiner Mutter zu holen.
      Im Nachhinein hat es mir unverscheinlich viel Selbstvertrauen gegeben. Ich habe riesige Erfahrungen gemacht (z.B. Kartoffel werden in einem Topf mit und nicht ohne Wasser gekocht, oder Jeans müssen vor dem Schleudergang aus der Waschmaschine genommen werden).

      Da ich aus einfachsten Familienverhältnisse komme und finanziell zu keiner Zeit mit Unterstützung rechnen mußte, wurde für mich das Thema Geld immer wichtiger. So bekann dann meine Beschäftigung mit allem was mit Geld zu tun hatte.

      Aber Geld ist nicht alles, wie Du richtig bemerkt hast.
      So verbringe ich immer noch die meiste Zeit zusammen mit meiner Familie.
      Darüberhinaus habe ich tausend Interessen:
      - Schach spielen (versuche regelmäßig mit einem Kölner Freund zu spielen),
      - Pschologie (insb. NLP),
      - Pädagogik (geht viel Zeit drauf, habe als Elternratsvorsitzender des Kindergartens vor ein paar Jahren einen Stadtelternrat mitgegründet, jetzt halte ich die örtliche Grundschule als Schulpflegschaftvorsitzender in Atem. Letztes Jahr habe ich mit viel Energie und tierischem Zeitaufwand Englisch als Wahlfach für die Grundschule durchgesetzt, versuche momentan gemeinsame Jahresziele der Elternvertreter festzulegen)
      - Börse
      - Vorstandsmitglied im Förderverein der Grundschule
      - Mitglied einer Bürgerinitiave (Momentan Einzelklage gegen Land NRW)
      - Finanzberatung für Freunde (war der erste im Kreis Neuss, der für einen Freund das sog. Insolvenzverfahren mit dem außergerichtlichen Einigungsversuch eingeleitet hatte: Momentan hier den totalen Zeitaufwand, da 49 verschiedene Gläubiger)
      und und und
      Daneben spiele ich gern Billiard, Dart, gehe gern in die Sauna.

      Das wichtigste an der ganze Sache ist, daß mir das alles Spaß macht.
      Ich will mich auch nicht mit Dingen beschäftigen, zu denen ich keine Lust habe.

      Beruflich habe ich durch meine Grundsatzentscheidung damals, finanzielle Einbußen erlitten. Wenn ich jedoch einige aus meinem Umfeld höre, wäre denen der Statusverlust (von Abteilungsleiter zum Spezialisten) viel schwerwiegender.

      Mit ist es zwar nicht ganz egal, aber für mich zählen nur meine Ziele, ob ich die (bei gleicher zeitlicher Belastung) als Vorstandsvorsitzender oder Sachbearbeiter erreichen kann ist letztendlich egal. Wichtig ist, daß die Ziele beruflich und privat in Einklang stehen, so kann man zwar evt. sagen: Super ich bin Geschäftsführer mit Millioneneinkommen, habe geschäftlich die ganze Welt kennengelernt kenne aber meine eigenen Kinder nicht. NEIN DANKE.

      So jetzt muß ich aber wieder mal was tun...

      Bis bald

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 18.12.99 11:23:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      Gib deine Schönheit immer hin
      ohne Rechnen und Reden
      Du schweigst. Sie sagt für dich: Ich bin.
      Und kommt in tausendfachem Sinn,
      kommt endlich über jeden.

      (Rainer Maria Rilke)
      Avatar
      schrieb am 18.12.99 17:26:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      Kibitz --

      Schönheit im Netz können wir ja fast nur durch Reden "hingeben".

      Mein Lieblingspoet heißt im übrigen Eichendorff:

      Es war als hätt` der Himmel,
      die Erde leicht geküßt,
      daß sie im Blütenschimmer,
      von ihm nur träumen müßt.

      Der Wind ging durch die Felder,
      die Ähren wogten sacht,
      es rauschten leis die Wälder,
      so sternklar war die Nach.

      ...und meine Seele spannte,
      weit ihre Flügel aus,
      flog durch die stillen Lande,
      als flöge sie nach Haus.

      Cheers,

      Max
      Avatar
      schrieb am 20.12.99 00:46:47
      Beitrag Nr. 9 ()
      Guten Morgen Euch allen,

      da habt Ihr ja wieder einen sehr interessanten Thread ins Leben gerufen.
      Wobei mir gleich auffällt, daß es hier eine Akkumulation an Dickschädeln bzw. Sturköpfen gibt, wozu ich mich auch zähle, was nicht heißt ich wäre nicht kompromißbereit. Aber Ihr wißt ja sicher alle: Wenn man sich erstmal was in den Kopf gesetzt hat......
      Hut ab vor der Entscheidung mit 17 in die eigene Wohnung zu ziehen, ohne elterliche Unterstützung, Learner6.
      Ich hab bei Bekannten gesehen wie das Leben in der eigenen Wohnung/ WG funktioniert. Diese gingen allerdings schon arbeiten/Lehre.
      Und da wußte ich:" So nicht!"
      Abitur verschlang ziemlich viel Zeit. Der Rest ging für Sport (ich spiele für mein Leben gern Volleyball, Squash und auch Schach)und Freunde drauf. Nebenher arbeiten beschränkte sich auf ein Minimum.
      Da ich mit meinen Eltern ein sehr gutes Verhältnis habe, bin bestimmt
      auch doll verwöhnt und a bissel Nesthägchen, drang sich der Auszug überhaupt nicht auf. Und wie Ihr bereits wißt bauen wir gerade den Schuppen zu einer Wohnung für mich aus - Miete zum Selbstkostenpreis.
      Hat allerdings den Nachteil der nicht vorhandenen Selbständigkeit, da immer ein Netz vorhanden ist.
      Um zum Thema Sturheit zurückzukommen - Wenn eigene Wohnung, dann vernünftig, auch wenn die Realisierung länger dauert.
      Selbiges bei meiner Bewerbungsrunde. Ich wußte, daß ich eine Bankausbildung antreten wollte - Konsequenz: nur Bankbewerbungen rausgeschickt, wozu ich sagen muß, daß mein Abischnitt 2,8 war mit Mathe Prüfungsfach vier. Und Erfolg gehabt. Hätte dies nicht geklappt, ich wüßte nicht was ich heuer wär (Beruf).
      Wo ich mit dreißig stehen möchte, wer weiß?
      Das mit den Zielen ist ne gute Sache. Allerdings besteht die Gefahr, verkrampft an deren Umsetzung zu arbeiten, obwohl es eventuell garnichts für mich ist. Und wer weiß schon was das Leben bringt,
      welche Überraschungen für mich vorbereitet sind oder wo es mich hin verschlägt?
      Ich weiß aber, daß ich weiterhin meinen engen Freundeskreis inclusive Familie pflegen möchte und eine Arbeit habe, die mich fordert, mir Spaß macht und mir Entwicklungsmöglichkeiten gibt.
      Zur Zeit sind diese Anforderungen alle erfüllt, nach Beendigung der Lehre sehe ich weiter.
      Ich freue mich auf Eure Antworten
      Gruß Higgy
      Avatar
      schrieb am 02.01.00 14:05:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      hier zwei Büchertips, die die Themenbereiche Persönliches wachstum, zielsetzung und finanzielle Lebensplanung ideal vereinen
      Bodo Schäfer: Der WEG zur finanziellen freiheit,
      Tad Barnhard: Die 5 Schritte zum Reichtum
      Avatar
      schrieb am 03.01.00 17:10:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      Dear Max:

      Here a few suggestions for your life plan.
      1. Tell your girlfriend today what you just told the world, about being wrong for each other. See whether that helps re-organize your personal life.

      2. Focus on process, not on the destination. That way, every day can be fun, not just the achievement of some artificial end.

      3. Let go. Superficial things still seem to matter too much. The trick is to really care about the process and striving, but then being able to say "so what" after the goal is achieved. Maybe you know the movie "Paper Chase"? If not, you may want to rent it.

      Finally, it`s none of my business to tell you about your life, but as you were giving your resume, it seemed like an invitation for comments.

      You may have read Goethe`s Faust. Remember Faust saying "verweile doch, du bist so schoen"? When you are at that same stage, you`ll be doing fine (make sure not to make a pact with the devil in the process, however, that didn`t pay for Faust).

      Regards,
      Chris
      Avatar
      schrieb am 06.01.00 13:12:56
      Beitrag Nr. 12 ()
      Dieser Thread spricht wohl jeden an, der sich selbst reflektiert und kritisch hinterfragt, wie sehr das eigene Leben überhaupt steuerbar ist. Deshalb werde ich auch mal meine two cents dazu abgeben. Zur Motivation: Ich glaube nicht mal, dass ich das hier hps. schreibe, weil ich Feedback haben möchte (was natürlich trotzdem toll wäre), sondern weil ich mir selbst ein paar Dinge ordne.
      Erst mal habe ich das Gefühl, dass ein strukturierter Lebensplan a la "mit xxx Jahren möchte ich yyy erreicht haben" maximal dieses Ziel erfüllt, meistens aber eine eigentlich andere, abstraktere Intension hatte (wenngleich auch ich solche Ziele habe, z.B. mit 35 Jahren das Joch der finanziellen Abhängigkeit abgeworfen zu haben). Die abstraktere Intension hier ist eigentlich, der Wunsch nach der Freiheit, das zu tun, was ich gerade machen möchte, und nicht das, was mir im Beruf oder bei der Gestaltung meiner materiellen Umgebung (wie wohne ich) durch die Fülle meines Geldbeutels vorgeschrieben wird. Weiterhin verändern sich meine Bedürfnisse mit der Zeit (wie Aktien). Also versuche ich bei meiner Zielsetzung Trends in meinen eigenen Interessen zu erkennen und diese in die Ziele einzubringen. Bsp.: als ich anfing zu studieren, war ich bestimmt ein Fachidiot in Richtung Formalwissenschaft und wollte vermeintlich folgerichtig Physik studieren. Aber da ich während meines Zivildienstes mit der realen Welt mehr zu tun hatte, als es mir damals lieb war, wurde ich zum erstenmal sehr nachdenklich ob meines Entschlusses. Mein Studienfachwahl fiel dann auch anders aus als geplant (Wirtschaftsingenieurwissenschaft, da wurde dann zumindest ein Teil reale Welt behandelt). Zum Zeitpunkt dieses Entschlusses war ich davon aber nicht besonders überzeugt. Meine Interessen veränderten sich langsam gemäß meinen Erwartungen, so dass ich heute sehr glücklich über diesen damaligen Beschluss bin.

      Mit der Börse beschäftigte ich mich anfangs aus Langeweile: Während eines Jobs ohne Vollauslastung arbeitete ich wochenlang auf dem Rechner eines Kollegen, der massig Bookmarks aus dem Bereich hatte.
      Schließlich aber war die Lust am Recht haben, und dafür bezahlt werden, der Faktor, der mir heute noch so Spaß bei der Beschäftigung und dem Handel mit Wertpapieren macht. Ich habe noch keinen anderen Bereich gefunden, an dem diese beide Dinge (Recht haben und deswegen bezahlt werden) so eng korreliert sind. Dass ich damit gleichzeitig finanziell unabhängiger werde, ist ein äußerst angenehmer Nebeneffekt.

      Weiterhin habe ich für mich festgestellt, dass mein Körper eine zentrale Rolle spielt. Spaß am eigenen Körper haben durch Sport, körperliche Wahrnehmung (z.B. gutes Essen, Musik oder die Betrachtung schöner Dinge) und Sex sind Erfahrungen, ohne die ich nicht glücklich leben kann. Grenzgänge hierbei sind erfüllend. Im Sport erlebe ich Grenzen durch Klettern, bei den anderen beiden Bereichen überlasse ich das der Phantasie des Lesers.

      Glücklich sein hängt leider auch von anderen (Freunde, PartnerIn, Kinder) ab. Leider, weil ich gerne alles und damit auch mein Glück einzig von mir abhängig machen würde, sodass ich Grunde mein Leben einzig das Resultat meiner Handlungen ist. Ich kann aber nicht für mich alleine glücklich sein kann, ohne die Zuneigung oder Liebe bzw. dem Glück anderer. Das ist es aber, was mein eigenes Glück so unberechenbar macht. Trotzdem ist die eigene unbeugsame Meinung -und damit das Missachten anderer- oftmals gerade das, was einem die Zu- oder Abwendung derer einbringt. Genau hier befindet sich IMHO die schwierigste Aufgabe: die gegenseitigen Abhängigkeit von anderen und mir zu erkennen und zum eigenen Vorteil zu nutzen (das gilt im übrigen auch für die Börse, wie auch George Soross meint, die allerdings bei weitem nicht der wichtigste Teil meines Lebens ist). Das hört sich jetzt sehr egoistisch an, aber Egoismus ist letztendlich nur ein anderer Ausdruck für die unabhängige Erfüllung der eigenen Wünsche, was ich an sich für etwas Erstrebenswertes halte.

      Nun, welche Methoden und Maßnahmen habe ich benutzt, um die genannten Themenbereiche mit meinem Seelenheil in Einklang zu bringen? Ständige Selbstreflexion und Mut zur Veränderung vielleicht, aber das wirkt auch nicht immer.

      Dankbar für Kommentare
      Daniel
      Avatar
      schrieb am 08.01.00 09:32:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      Netom --

      thank you for your comments. Anybody who "bares it all" her has to expect them.

      1. I told her 3 months ago. We are still seeing each other occassionally.

      2. I increasingly focus on process.

      3. Did you have the impression that "superficial things STILL" matter to much. Why and how? I was hoping to have passed that stage, but I am happy to receive observations. I thought, by having put the financial goals as secondary and tertiary, I would have made a large step in that direction.

      Daniel --

      ich kann wirklich das Buch von Stephen Covey "The Seven Habits of Highly Successful People" oder deutsche Übersetzung bei Campus empfehlen.

      Dort spricht Covey zunächst von "Independence", die jemand erreicht haben muß. Dann kann man bewußt "Interdependence" - nämlich gegenseitige Abhängigkeit zwischen zwei souveränen Individuen - erreichen.

      Max
      Avatar
      schrieb am 08.01.00 18:44:47
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo Zusammen,

      mit großem Interesse verfolge ich diesen Teil des Boards und erfreue
      mich besonders der Nische des "Persönlichen Wachstums".
      Seit nunmehr drei Jahren versuche ich völlig berufsfremd, dafür
      allerdings mit großem Engagement und bisher doch auch mit
      zufriedenstellendem Erfolg mein Glück an der Börse, um finanziell
      unabhängig zu werden. Da ich die "long term" Stategie als für mich
      geeignete auserkoren habe und mein Depot zu nahezu 100% investiert
      ist, werde ich jetzt mich wieder mehr dem persönlichem Wachstum
      widmen - schließlich steigen meine Aktien durch häufiges n-tv sehen
      oder lesen diverser Börsenpublikationen nicht schneller. Im
      Gegenteil, ich empfinde es häufig als Zeitverschwendung, sich den
      ganzen Kram reinzuziehn (der Wert von Empfehlungen von s.g. Analysten
      ist doch häufig sehr zweifelhaft). Dann doch lieber ein gutes Glas
      Rotwein mit meiner Freundin! Ich glaube, dem "Mammon" täglich hinter-
      herzurennen macht nicht glücklich.
      Das Erreichen meiner finanzieller Unabhängigkeit bleibt folgenden
      Aktien vorbehalten:
      Nokia, SAP, Telefonica, Aixtron, Qiagen, Consors, LHS und GfN.

      Euch noch ein schönes Wochenende und carpe diem

      bb
      vorbehalten:
      Avatar
      schrieb am 08.01.00 20:47:47
      Beitrag Nr. 15 ()
      Byron Bay --

      well said!

      Das tägliche Verfolgen der Börsenkurse ist eher kontraproduktiv und die sogenannten "Analysten" müssen eben nicht durch Ihre Investitionen geld verdienen, sondern durch das Schreiben und das Aufbauschen von Neuigkeiten. Sie sind oft ein echter Kontraindikator.

      Jetzt gehe ich auch einen Rotwein trinken...

      Max
      Avatar
      schrieb am 09.01.00 14:10:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Zusammen,

      endlich komme ich mal wieder dazu mich um mein „Persönliches Wachstum“ zu kümmern.

      Emailbei:
      Du empfiehlst zwei Bücher. Kannst Du bitte mal in kurzen Worten etwas über den Inhalt des Buches von Tad Barnhard: „Die 5 Schritte zum Reichtum“ sagen? Hört sich interessant an.

      Aus Deinem zweiten empfohlenem Buch von Bodo Schäfer habe ich für mich einige sehr interessanten Dinge herausgearbeitet, z.B.
      - das man, aus dem einmal für die finanzielle Unabhängigkeit angesparten Kapitalbetrag nichts rausnehmen darf.
      Dies mache ich konsequent. Für mich sind die angesparten 100 TDM unantastbar und ich werde sie erst mit 50
      anrühren. Sonderinvestitionen müssen notfalls per Raten abgezahlt werden.
      - Von jeder zusätzlich gesparten Mark einen Großteil für den Kapitalaufbau verwenden. Muss gestehen, daß ich dies nicht konsequent umsetze.
      - Die wichtigste Erkenntnis war aber mit Abstand „Das Wunder des Zinseszins“ zu verinnerlichen.

      Als ich meiner Frau zum ersten Mal sagte, daß wir mit 50 Millionäre sind, hat sie gedacht, „Ach der hat wieder eines seiner Strategiebücher gelesen“. Erst seit ich Ihr durch meine aufgebauten Exceltabellen, daß „Wunder der Zinseszinsen“ (anhand unseres persönlichen Startkapitals nebst geplanten Sparleistungen) näherbringen konnte, ist sie überzeugt davon, daß wir mit 50 unser Finanzziel erreicht haben.
      ICH FINDE, ES KANN GAR NICHT OFT GENUG ÜBER DAS „ZINSESZINSWUNDER“ GESCHRIEBEN WERDEN !!!

      DZ,
      ich finde Deinen Beitrag hochinteressant.

      Auch ich finde, daß es bedeutend wichtiger sich seine Lebensziele immer wieder bewußt zu werden und zu reflektieren, ob man noch auf dem richtigen Weg ist, als sich permanent nur um eine einzige Sache zu kümmern, nämlich dem lieben Geld

      Den Tag bewußt zu erleben, gemeinsame Freude genießen und sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen, sind verdammt wichtig. Erst heute abend wieder habe ich bewußt gespürt wie unwichtig im Grunde genommen es ist, ob und wann ich meine erste Mio. mache, wenn ich bedenke, daß ein Bekannter von uns ein Krebsleiden hat und seit gut einem Jahr nur noch eingeschränkt leben kann . Versucht mal mit Ihm darüber zu diskutieren, welche Anlagestrategie die beste ist oder wie man möglichst schnell an die Mio. kommt! Der hat andere Sorgen.
      Ich will nur damit sagen, daß alles „relativ“ ist.

      Auch ich spüre momentan einen Veränderungsprozess in mir, der durch meine Thread und Resonanz auf diese hervorgerufen wurde. So spüre ich ganz deutlich und von Tag zu Tag mehr, daß es für mich schon von eh her wichtig, war mich mit Lebenszielen, Strategien etc. zu beschäftigen und ich den Drang verspüre mich mit Anderen diesbezüglich auszutauschen. Wenn ich mich zurückerinnere, war ich immer ein analytischer, strukturierter Mensch, der sich leidenschaftlich mit dieser Thematik beschäftigt. Gerade in letzter Zeit denke ich viel darüber nach, ob es nicht sinnvoll wäre beruflich oder nebenberuflich sich diesem Hobby stärker zu widmen.

      Deine Anmerkungen zur Abhängigkeit von anderen Menschen kann ich voll und ganz bestätigen. Es ist nun mal so, daß wir nicht Alleine auf dieser Welt leben und daß wir in all unseren grundlegenden Lebensziele uns mit dem Lebenspartner verständigen müssen, um auf einen gemeinsamen gangbaren Kompromiß zu kommen.
      Abhängigkeiten und Einschränkungen sind deshalb unausweichlich, weshalb eine gesunde Portion Egoismus nicht schlecht ist.

      Byron bay:
      Du hast Recht, wenn wir in langfristig orientierten Wachstumswerten investiert sind, brauchen wir uns nicht jeden Tag verrückt machen lassen von „Ad hoc Meldungen“ !
      Ich habe es mir abgewöhnt, mir jeden Tag alle Meldungen über bestimmte Unternehmen per E-Mail zuzuschicken, mir Geschäftsberichte zukommen zu lassen und ständig neue, (zu den bereits gemachten Analysen für die selben Unternehme) Analysen anzufertigen.
      Allerdings finde ich es für den Einstieg wichtig sich einmal gründlich über seine Strategie Gedanken zu machen. Ferner sich intensiv mit potentielle „Depot- und Watchlistkandidaten“ zu beschäftigen. Danach braucht man im Grunde sich nur die tatsächliche Kursentwicklung anzuschauen und der langfristige Erfolg kommt von selbst.

      Gruß von
      Rolf
      P.S.: Ich hoffe, daß meine Postings wieder ankommen, da unsere Telefonanlage zeitweise streikt.
      Avatar
      schrieb am 09.01.00 18:49:59
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo,

      zu dem Entschluß, mich dem ganzen "Hype", der rings um die Börse ver-
      anstaltet wird, konsequenter zu entziehn, hängt auch mit der
      Befürchtung zusammen, mich immer vorwiegender über meine Performence-
      leistung zu definieren. Diese Art von Selbstbild erscheint mir in
      keinster Weise erstrebenswert.
      Als gutes Beispiel betrachte ich die Erwähnung des krebskranken
      Bekannten von Learner6. Da es meiner Mutter gesundheitlich auch
      ziemlich mies geht, werde ich zwangsläufig immer wieder mit der
      Lebensrealität und nicht endenwollender Sinnfragen konfrontiert.
      Die für mich momentan bedeutsamen Zutaten zur Förderung von
      persönlichem Wachstum sind: mich so anzunehmen, wie ich bin -
      gleichzeitig für Veränderung und Kritik offen zu sein; stabile soziale
      Beziehungen (Familie, Lebenspartnerin, Freunde); Bewegung für Körper
      (Sport), Geist (Gespräche - Bücher), und Sinne (Musik) sowie eine
      regelmäßige Beschäftigung, die mit meinen Interessen zu vereinbaren
      ist (Arbeitsplatz).
      Damit belaß ichs für heute

      Cheers Max

      bb
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 14:14:48
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo allerseits, das find ich große Klasse was hier läuft. Ich hab leider nicht die Zeit mich so groß in die Diskussion einzuklinken, aber ein paar Dinge bzw. Tips kann ich sicher auch beisteuern.
      Sehr schön finde ich es, daß dieser Prozess des Reflektierens und der bewusten Lebensplanung bei vielen Leuten abläuft. Interessant auch die Häufung der Altersgruppe zw. 30 und 40.
      In diesem Alter hat man die ersten beruflichen Erfolge bereits erziehlt, und muß sich nun fragen wie solls weitergehen.
      Große Karriere oder ein bißerl kürzertreten und mehr Zeit für sich und die Familie bzw. Partnerin zu haben. Daher auch bei vielen auch der bewußte Neuanfang. Fand ich besonders bei Learner6 mit den Flipcharts interessant und lustig, wie er das umgesetzt hat. Zu meiner eigenen Lebenseinstellung ist zu sagen, daß das wichtigste ist eine positive Grundeinstellung zu den Dingen zu haben. nicht denken, was könnte alles schiefgehen, sondenr denken was wäre wenn das klappt. Angst lähmt oft und man wird handlungsunfähig.

      Ich hab auch einen krummen Lebenslauf mit sehr vielen Stationen, aber immerhin bin ich jetzt Gesellschafter-Geschaftsführer meiner eigenen GmbH (daher der Name -nicht besonders einfallsreich- aber was solls, außerdem bin ich auf das erreichte auch stolz)und mache mit Dienstleistungen in einer EDV-Nische schönes Geld.
      Sehr wichtig für mich ist außer meiner Firma, natürlich auch mein Privatleben und meine Freunde. Ich bin in meiner knappen Freizeit gerade dabei einen Bauernhof in der Nähe von München herzurichten (über 100 Jahre alt) und möchte dort in diesem Sommer einziehen. Da ich jetzt noch in einem Appartement in der Stadt wohne. freue ich mich natürlich wahnsinnig auf das gemeinsame Wohnen mit meiner Freundin und auf die verdreifachung !!!! der Wohnfläche. Die Nutzfläche wird sich verxxxxxxfachen, weil bei dem Hof auch noch eine riesen Scheune dabei ist.
      Zu meinen Lebenszielen noch soviel. Die Geschichte mit der finalziellen Unabhängigkeit verfolge ich schon länger (bin seit 5 jahren mächtig am Sparen-Zinseszins!!) aber dies gehe ich eigentlich ziemlich locker an (buy and hold). Ich gehe eigentlich davon aus, weil ich auch eine jährliche Erfolgsrechnung mache und schaue ob ich im Plan liege, daß das mit der Unabhängigkeit ganz gut klappen wird.
      Somit befaße ich mich nicht brutal viel mit der Börse. (sind immer so Phasen in denen ich dann auch mal wieder einen 100% er brauche.)
      Wirklich wichtig, ist z.B. daß ich mich in meinem Körper wohlfühle. daher treibe ich sehr viel Sport bis vor einem jahr noch aktiv Triathlon gegenwärtig Klettern- MTB- Laufen. Das Gefühl, daß man es in der Hand hat, wie man in 10 Jahren ausschaut ist schon prima. Wenn ich auf Klassentreffen gehe, kommt mir immer das Grausen, wie dick die meisten geworden sind. Dadurch, daß man ja seinen Freundes- und Bekanntenkreis unbewußt nach seinen Vorstellungen und Idealen auswählt, verliert man eigentlich so den wirklichen Blick für den Durchschnitt der Bevölkerung.
      Bestes Beispiel, als ich vor 10 Jahren das Rauchen aufgegeben habe, haben sich nach und nach alle Raucher aus dem Bekanntenkreis verabschiedet. ergo wenn ich heute meinen Freundeskreis anschaue, denke ich es gibt keine Raucher mehr auf der Welt. Stimmt aber nicht. Genauso denke ich. Mensch jeder legt in Aktien an, weil da im Bekanntenkreis eigentlich jeder macht. Stimmt aber nicht. Wenn man mit neuen Leuten zusammenkommt, stellt man immer wieder fest, das die Facetten doch vielseitiger sind als man glaubt. und diese Vielfalt macht das Leben erst richtig lebenswert.

      Ach ja. Buchtip Harry S. Dent Die Goldenen 2000 er Jahre
      Unbedingt lesen. Jeder reflektierende Mensch wird das Buch geniesen.
      Also Leute macht so weiter, ich werde mich immer mal wieder unregelmäßig zu Wort melden, wenn die Teit es zuläßt oder es einfach sein muß. See U DieGmbH

      Ach ja muß noch ein bißchen arbeiten und möchte eigentlich nach Hause weil ich verliebt bin wie sonst noch was.
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 15:54:33
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo zusammen,

      wau, erstmal echten Glückwunsch an alle Beteiligten. Ich hätte wirklich nicht gedacht, daß es eine solche offene und tiefgreifende Diskussion geben könnte, aber das Internet macht eben alles möglich.

      Bei den Beschreibungen von Dr. Max, Learner6 und dieGmbH bin ich echt beindruckt und möchte euch ganz herzlich gratulieren zu dem was ihr erreicht habt.

      Ich befinde gerade in einer solchen persönlichen Umbruchsphase, wie vorher beschrieben. Begonnen hat das Ganze vor etwa 6 Wochen, und ich glaube der Jahreswechsel in ein neues Jahrtausend hat nicht unwesentlich dazu beigetragen.

      Was mich an euren Beschreibungen am meisten fasziniert ist eure Beschreibung, was ihr alles "nebenbei" macht (neben arbeiten).
      Dabei fällt ja schon mal auf, daß ihr alle selbständig seit und euch genug Zeit für euch selbst nehmt, was natürlich richtig ist.

      Ich wundere mich nur, wie ihr das alles organisiert. Kann es sein daß ihr alle 3 keine Familie mit Kindern habt? Bei mir ist das der Fall, und wenn ich mir dann denke, daß ich heute abend eigentlich mal joggen gehen könnte, hat meine Frau die ähnlich geniale Idee, sich abends mit jemandem zu treffen und ich paß auf meine Tochter auf. Was ich natürlich auch unheimlich gern tue, denn daraus schöpfe ich auch Kraft und Energie.

      Aber wie gesagt ein Prozess des Veränderns hat eingesetzt und ich habe, auch angespornt durch diese Diskussion, beschlossen, daß es so nicht weitergehen kann.

      Unser Leben ist zwar schon seit geraumer Zeit recht gut organisiert und meine Frau und ich haben auch gemeinsame Ziele und Plannungen erarbeitet, aber ich merke doch auch zunehmend, daß es auch ganz wichtig ist, im Beruf nicht nur einen Job zu haben der einigermaßen Spaß macht, sondern auch einen der fordert und erfüllt. Ich denke hier liegt im Moment mein Problem, daß die Erfüllung fehlt.

      Daher habe ich euch auch gratuliert zu dem was ihr erreicht habt.

      (Hey, kann das eigentlich sein, daß wir hier wie beim Psychater sind, bei dem es einfach nur hilft sich auszuheulen? Ist ja unglaublich, aber sehr hilfreich!)

      Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung von Learner6 bei der Jobsuche. Vielleicht sollte ich das auch mal machen, da käme mit Sicherheit etwas interessantes dabei raus.

      Ich bin gerade dabei das Buch "Sprenge Deine Grenzen" von Jürgen Höller zu lesen. Leider bin ich erst am Anfang, aber die bisher gelesenen 40 Seiten waren ganz interessant.

      Dr. Max, Du bist auch in USA, wie ich Deinem Beitrag entnehmen konnte. Wir sind hier seit etwa 6 Monaten in Detroit. Kannst Du mir vielleicht ein paar sinnvolle Seminare, Bücher usw. zu unserem Diskussionsthema empfehlen?

      In diesem Sinne frohes Weiterdiskutieren, und viel Glück und Spaß an alle, die sich ebenfalls verändern wollen.

      Best Regards from snowy and sunny Detroit

      AEG
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 19:24:13
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo AEG,

      eigentlich habe ich ja momentan keine Zeit, aber da ich mittlerweile „WO-süchtig“ geworden bin, nur kurz einige Anmerkungen.

      Du schreibst, Du befindest Dich gerade in einer „Umbruchphase“. Tröste Dich: Die Probleme (als Familienvater oder –mutter mit einem Kleinkind) nicht genügend Zeit für sich zu haben, haben wohl die meisten Eltern. Ich war oft genug drauf und dran den ganzen „Kram“ hinzuschmeißen, weil man einfach zu nichts kommt, unausgeschlafen ist, sich nicht entspannen kann, kaum noch sinnvoll die Zeit mit seinem Partner gemeinsam nutzen kann, weil man einfach abends zu platt ist, wenn die Kinder im Bett sind.

      Heute habe ich mir zwar viele Freiräume geschaffen, doch bei einem intensiven Familienleben, wie bei uns, geht es immer zu irgendwelchen Lasten. Bei mir ist es so, daß ich ständig „unter Strom stehe“, da ich tausend Sachen gerne mache, gleichzeitig aber auch sehr viel Zeit mit der Familie verbringen will.
      Das führt momentan dazu, daß ich mich nur in einem sehr eingeschränkten Maße entspannen kann! Bin ich allein, gehen mir tausend Gedanken durch den Kopf, die ich noch anleiern kann, die ich ändern will, die ich neu erschaffen will und und und.
      Ich habe mir aber fest vorgenommen verstärkt darauf achten, daß ich Freiräume zur Entspannung nutzen will. (Tlw. klappt es ja. So lese ich momentan ein sehr interessantes Buch über die Aborigenes in Australien. „Traumfänger“ heißt es und ist zu empfehlen. Zudem versuche ich öfters in die Sauna zu gehen)

      Bei meinem persönliches Lebensziel „MIT MIR SELBST UND MEINEM KÖRPER ZUFRIEDEN SEIN“ habe ich herausgefunden, was für mich wichtig ist, nämlich u.A.: eine regelmässige sportliche Betätigung, einen Raum im eigenen Haus, indem ich mich zurückziehen kann, einen eigenen Teilbereich nur für mich (nämlich eigene Hobbies, eigene Freunde) usw.
      So war z.B. ein KO-Kriterien bei unserem Hauskauf, daß es für jeden von uns (wir sind Vier) möglich sein muß, sich zurückziehen zu können. Das Resultat ist, daß jeder ein Raum nur für sich hat. Trotzdem hängen wir irgendwie immer auf einem Haufen. Aber das ist auch gut so. Wir wollen ja nur die Möglichkeit haben, daß wir uns bei Bedarf zurückziehen können.
      Was die regelmässige sportliche Betätigung angeht: FEHLANZEIGE ! Seit mehr als zwei Jahren habe ich keinen regelmässigen Sport mehr betrieben. Früher (Studentenzeiten) habe ich jede Woche Squash gespielt...
      Dieses Jahr habe ich mir aber fest vorgenommen, 1 x die Woche in unserer Betriebssportgemeinschaft aktiv Sport zu betreiben. Angemeldet bin ich schon...

      Das Ziel „MIT MEINER PARTNERIN IN AUFREGENDES UND ABWECHSLUNGSREICHES LEBEN“ zu führen ist da schon schwieriger. Du weißt ja wie das ist, wenn man Kinder hat. Wir lassen es uns trotzdem nicht nehmen und fahren seit 5 Jahren jedes Jahr für 1 Woche ohne Kinder weg. Das kann ich nur Jedem empfehlen, da es ungeheuer wichtig für die Partnerschaft ist, wenn man auch mal Zeit nur für die Partnerschaft hat. So haben wir schon ROM, London, Centerparc in der Lüneburger Heide und Südspanien nur für uns zwei genießen können. Im Oktober letzten Jahres waren wir sogar an unserem Traumort, wo wir mit spätestens 50 Jahren unsere Ferienwohnung haben werden.
      Was die alltägliche Zeit miteinander angeht ist diese doch äußerst spärlich. Unser Familienleben steht ganz klar noch im Vordergrund. Damit wir aber regelmässig aus dem Familientrott rauskommen, haben wir seit ca. 3 Jahren ein Theaterabo, ein „Spieleabend“ zusammen mit meiner Schwägerin nebst Mann, zudem hatten wir mal zwei Tanzkurse besucht. Als „echter“ Nüsser bin ich natürlich auch im Schützenzug. Das „Schützenwesen“ ist in Neuss Tradition (hat nicht´s mit Schießverein zu tun). Darauf läßt sich aufbauen.

      Das Ziel „GEORDNETES UND GEREGELTES FAMILIENLEBEN“ schaffen, ist ein spannendes Thema für sich. Ich bin mehr derjenige, der alles „geregelt haben will“. Meine Frau, unsere gute Seele (intern von uns auch „Engel“ genannt ) ist bei uns der ruhende Pol. Sie hat nie schlechte Laune, ist jederzeit hilfsbereit und opfert sich tlw. für die Familie auf. Sie ist einfach unser Kronjuwel !!! Jennifer (die jetzt 10-Jährige) ist unsere „Sportlerin“. Sie ist eine Blondine mit blauen Augen, sehr selbstbewußt, weiß genau was sie will und schlägt mich tlw. mit meinen eigenen Waffen. Stephanie (7 Jahre) ist unsere „Künstlerin“. Sie hat ein unwahrscheinlich Sängertalent, kann vorzüglich Lieder, Gedichte auswendig lernen uns ist sehr beliebt bei allen..
      Ich bin übrigens bei uns der „Spinner“. Tausend verrückte Sachen stelle ich mit meinen Süßen an. Erst gestern haben wir aus unserem Bad ein Schwimmbad gemacht. Letztes Jahr ein komplettes „Steilwandzelt“ im Kinderzimmer aufgebaut (Kam daher, weil ich meinen Kinder versprochen hatte, daß wir im Garten zelten. Da es aber in Strömen goß, haben wir das Zelt halt in der Wohnung aufgebaut. Versprochen ist Versprochen!). Oft spielen wir Blinde Kuh im ganzen Haus oder mache verrückte Spiele (Augen zu und aufgrund des Strumpfgeruches erkennen, wem dieser Strumpf gehört) beobachten Menschen beim Essen, ob sie „Links- oder Rechtskauer“ sind und und und

      Was die Mitbestimmung bei uns angeht habe wir eine klare (?!) Regelung. Bei wichtigen Familienangelegenheiten haben die Kinder zusammen eine Stimme, wir Erwachsene zwei zusammen.
      Da müssen die Kinder, wenn sie selbst schon mit einer Stimme reden, manchmal einen von uns überzeugen.
      Und wie sie es versuchen, einfach himmlisch...

      Ich kann sagen unser Familienleben ist für mich optimal.

      Der Tag müßte nur 48 Stunden haben, daß wäre nicht schlecht...

      Bis demnächst

      Rolf
      P.S.: Du liest, es gibt auch noch andere Dinge im Leben, als nur Geld
      Avatar
      schrieb am 13.01.00 21:50:21
      Beitrag Nr. 21 ()
      GmbH --

      klasse. Eine Bauernhof hätte ich jetzt auch gerne, und so richtig verliebt wär´ich auch gerne mal wieder. (Aber da scheint sich schon was anzubahnen. :)

      AEG

      -- ja, ich bin Jungesselle und daher etwas freier in der Zeitgestaltung.

      Bei Jürgen Höller kann man gespaltener Meinung sein. Ich kenne noch seine Anfänge im Fitneß-Bereich. Er macht doch ein bischen viel auf die Guru-Nummer.

      AEG - ich bin doch die nächste Zeit in Deutschland, um mich dem Aufbau des Village zu widmen. Ein Seminar mit Steven Covey sollte auf jeden Fall interessant (aber teuer) sein.

      Rolf --

      scheint, daß Du die vielfachen Dinge doch sehr gut vereinst und daß Ihr Euch in der Partnerschaft gut ergänzt.

      Max
      Avatar
      schrieb am 20.01.00 21:17:54
      Beitrag Nr. 22 ()
      hört sich vieleicht etwas seltsam an aber mei ziel ist es eigentümer des
      internets zu werden ( rechtlich jedenfalls)
      Avatar
      schrieb am 22.01.00 16:55:49
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo Maglite,

      hört sich ja sehr interessant an. Wie bist Du auf dieses Ziel gekommen ??
      Was waren Deine Beweggründe ???
      Welche Vorgehensweise, STrategie verfolgst Du dabei ???
      Was hast Du eingeleitet, damit Du Dein Ziel erreichst ???

      Schreib uns doch mal was Näheres dazu.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 24.01.00 12:30:41
      Beitrag Nr. 24 ()
      ich durch den spass am internet auf mein ziel gekommen
      bin an internet-werten beteiligt
      bin dabei verschiedene Rechte d.h. Markennamen usw. zu sichern
      anfänglich noch von der Geldgier getrieben ist nun der Weg das Ziel
      Ich bin jetzt Anfang 30 hab also noch lange Zeit
      viele behaupten ich bin ein Spinner
      aber wir werden sehen es geht um die sache an sich
      Avatar
      schrieb am 24.01.00 23:08:04
      Beitrag Nr. 25 ()
      Maglite --

      habe selber die deutschen domains einiger bekannter US-Softwarefirmen. Letzte Woche kam das erste Kaufangebot. :):)

      Man sollte das aber eher als einen Sport ansehen, wenn Gewinn kommen, ist das nett, aber darauf bauen sollte man nicht.

      Max
      Avatar
      schrieb am 24.01.00 23:58:01
      Beitrag Nr. 26 ()
      ich sagte "schrieb" ja der weg ist das ziel
      Avatar
      schrieb am 25.01.00 01:00:28
      Beitrag Nr. 27 ()
      Das ist ja ein wahrer Thread.
      So hochwertig wie hier geht es kaum woanders zu. Eure Wahrheiten sind ja schon besorgniserregend, zumal man versuchen kann, die Personen real zu identifizieren.
      Aber das gehört eben dazu, ich finde es gut. Und es bringt mich weiter.

      Helden wie ihr, Helden wie wir.

      Eine gute Freundin von mir sagt immer:
      "Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum."

      Wenn man das als das Grundmotto verstehen will, liegt man verdammt richtig. Aber man wird unweigerlich verheerende Kollisionen erleben, mit sich und anderen.
      Unweigerlich bekommt man Probleme, die kaum noch lösbar sind.
      Ich habe das Problem selbst, weiter oben las ich auch von einem, der oft für einen Spinner gehalten wird. Alles kann man probieren, leider gibt es doch Grenzen.

      Zur Zeit fühle ich mich etwas planlos, obwohl ich dem Motto hinterhereile.
      Ich war bis vor kurzem Banker, war also bereits eine Weile im Beruf.
      Der Job war nun nicht so spektakulär, vor allem wenn ich so sehe, was man alles in ein paar Jahren machen kann (Dr. Max).

      Ja, und dann habe ich alles nach einigen Lehrgängen hingeschmissen, ich habe so viele Ideen, die normal kaum realisierbar gewesen wären.
      Nun denn, dann studiere ich jetzt, und die Geldquelle versiegt.
      Noch nicht, aber es wird kaum mehr. Geld ist nicht alles, vor allem, wenn kein echtes Problem absehbar ist. Das klingt jetzt banal, aber BWL ist das Fach.
      Mich interessiert das schon, da werde ich wohl nicht Mathe oder Physik studieren.

      Und jetzt mein Problem, ich habe zu viele Ideen. Wahrscheinlich werde ich auch ähnliches anstreben wie Dr. Max.
      Mit einem Flipchart könnte ich tapezieren, ich halte mich für unfähig, das alles jemals machen zu können.
      Und vor allem halte ich mich für unfähig, das "richtige" herauszusuchen.
      Das erste Elend kommt mit dem Hauptstudium und dann geht es immer so weiter.
      So eine Professur, ein Lehrstuhl, das wäre Wahnsinn. Wegen der vielen Interessen müßten dann ebenso Nebentätigkeiten her. Aber Amerika muß es nicht unbedingt sein.

      Also werde ich hier lesend darüber nachdenken, da kommt eine Menge raus dabei.

      Hendrik
      Avatar
      schrieb am 25.01.00 18:03:19
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hendrik -

      wilkommen!

      Auch ich habe viel zu viele Ideen und es hat lange gedauert, bis ich die sortiert hatte! Und was ist schon spektakulär? Ich hab´ viel gemacht, aber war ich auch immer happy damit? Alles hat sein Ying und sein Yang, oder wie Hegel sagen würde - zu jeder These die Antithese. Also, auf die Balance kommt es an, und daruf, daß wir bewußt leben...

      Max
      Avatar
      schrieb am 26.01.00 11:50:08
      Beitrag Nr. 29 ()
      hallo hendrik3000

      es gibt viele ideen nur fehlt den meisten der mut sie umzusetzen



      ids maglite
      Avatar
      schrieb am 26.01.00 11:51:23
      Beitrag Nr. 30 ()
      Wichtig ist glaube ich auch das du von monetären zielen abstand nimmst
      Avatar
      schrieb am 26.01.00 16:43:32
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo Maglite,

      monetäre Ziele habe ich gar nicht, ich finde das Board "Persönliche Finanzen" hin und wieder
      belustigend. Da wird geschrieben, wie man in wievel Jahren diese oder jene Summe
      zusammenspart und mit unglaublichen Gewinnen schon bei Zeiten aus dem Berufsleben scheidet.

      Ich schrieb: Geld ist nicht alles, vor allem, wenn kein echtes Problem absehbar ist.

      Das plane ich überhaupt noch nichts, aber stelle Dir vor, Du hast fast schon Bock auf zwei
      oder drei Studiengänge. Oder nehme man nur mein gängiges Studium , was während des
      Studiums machen, und was erst danach?
      Finanzmathematik (Investmentbanker, Vermögensverwalter o.ä.), Controlling
      (Unternehmenssteuerung), Personalwirtschaft (Unternehmensplanung in Bezug auf Personal),
      Beratung im Bereich Wirtschaft und Steuern, verschiedene Lehrtätigkeiten als freier Dozent
      oder Hochschullehrer. etc. etc.

      Das war dann mal kurz meine Interessenlage, die kann ich nicht mal bei Studium abdecken,
      später dann auch nicht.

      Aber ich habe keine Eile, ich muß nicht heute schon alles machen. Das Problem der meisten
      aus Versehen studierenden Wirtschaftlern (Frischabiturienten) ist eher ein anderes, die
      interessieren sich oft für gar nichts, die wollten halt nur studieren, aber was außer BWL?

      Und ich würde am liebsten alles machen, ich ahne fast schon, dass ich mir bestimmt noch
      was neues aufhalse und später nichts von dem oben Aufgezählten mache.

      Ach, und Mut ist wahrscheinlich nicht der Mangel. Mein Job war ziemlich sicher und fast immer
      problemlos, ich bin nicht nach der Ausbildung gegangen sondern erst viel später.
      Weiterhin unterstützte mich mein Arbeitgeber nicht, eher im Gegenteil. Ich führe das jetzt
      nicht weiter aus. Will nur sagen, dass allein schon das Studium eine ordentlich überlegte Sache
      war.

      Ich freue mich auch auf weitere Beiträge.

      Hendrik
      Avatar
      schrieb am 26.01.00 22:29:57
      Beitrag Nr. 32 ()
      ich mach auch den betriebswirt aber nebenberuflich und nicht aus der laune herraus weil ich nichts
      zu tun habe sondern weil man in deutschland für alles einen schein braucht es gibt sehr viel geistiges
      potential das genau aus diesen gründen (kein Schein) nicht gefördert wird
      Avatar
      schrieb am 27.01.00 02:20:16
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hallo Maglite,

      wie jetzt, aus einer Laune. So meinte ich das nicht, schon gar nicht, wenn man
      die Vorzeichen hat, die ich hatte. Auch überlegte ich mehrere Monate. Es gibt noch
      weitere verheerende negative Konsequenzen, die sich durch mein Ausscheiden ergaben.
      Also habe ich das wohl nicht aus reinem Spaß sp entschieden.

      Mit dem Schein hast Du aber auch irgendwie recht.
      Ich habe es bei mir auf Arbeit gesehen, Du konntest tausend Seminare und Qualifikationen
      haben, nur der Hochschulabsolvent darf Dinge machen, die sonst keiner kann oder darf.
      Bei meiner Aufzählung meiner Ideen sind auch solche dabei, die ohne Dipl. schlecht oder
      gar nicht zu verwirklichen sind.

      Bei meiner Branche würde ich ohne externen Hochschulabschluß fast nie den richtig großen
      und verantwortungsvollen Posten bekommen, der auch noch richtig Spaß macht.
      Oder wenn, dann nur über die ewige Hühnerleiter. Vielleicht bleibe ich auch gar nicht
      mehr in dieser Branche, wir werden sehen.

      Im Gegensatz zu Dir war ich auf Arbeit kopfmäßig nicht ausgelastet, es hat also um es
      kurz zu fassen dadurch keinen richtigen Spaß mehr gemacht. Da lag mir dann schlußendlich
      auch das echte Studentenleben am Herzen, noch bevor ich zu alt dafür geworden bin.

      Hendrik
      Avatar
      schrieb am 27.01.00 23:03:58
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hi,
      Nun fange ich auch mal an zu erzählen, bei diesem thread konnte ich ja gar nicht anders!
      Kompliment auch nochmal an die nette Umgangsweise hier, sowas findet man nicht oft!
      Wo nun zu mir, ich bin zwar erst 17 Jahre alt, aber ich mache mir schon ziemlich viele Gedanken
      über meine Zukunft, ich muss ganz ehrlich sagen, dass mein Leben bisher nicht besonders gut verlief,
      aber ich glaube ich fange einfach mal am Anfang an...
      ... Früher als ich noch jünger war, lebten meine Eltern noch zusammen, meine Mutter war eine fürsorgliche und und grossherzige Frau, an meinen Vater habe ich keine Erinnerungen mehr aus meiner frühen Kindheit, er war auch Montags bis Freitags immer in Köln, er war dort Geschäftsführer bei Steinzeug, die Woche über waren wir immer alleine mit meiner Mutter in Bielefeld. Es war eigentlich bis dahin eine schöne Kindtheit, doch immer öfter fing meine Muuter an zu klagen, dass mein Vater nie da ist, und abends, wenn wir manchmal heimlich länger aufwahren hörten wir mit tränennassen Augen wie sie sich stritten, irgendwann es war ein Montag holte uns meine tante frühzeitig aus der Schule ab, und sagte, dass wir jetzt ausziehen, von dort an habe ich mein bis dahin ständiges Zuhause ein paar Monate nicht wiedergesehen, meinen Vater hatte ich vergessen, in die Schule sind wir auch eine ganze Weile nicht mehr gegangen, und alles in allem war es eine schöne Zeit, wir waren eigentlich ganz glücklich OBWOHL wir kein Geld hatten.
      Doch eines Tages, wir sind gerade aus unserer kleinen wohnung vor die Tür gegangen um Tannenzapfen für das Weihnachtsfeuer zu sammeln, kam ein dunkler Golf angerast, ich hörte meinen Bruder noch am ende der Strasse schreien Julius renn, renn! Doch ich dachte es wäre irgendein Spielchen, dann kam das Auto auf mich zu, als es näher kam erkannte ich, dass meine drei Geschwister schon weinend im Auto sassen, geschockt musste ich mit ansehen, wie ich in das Auto getragen wurde, und auch weinend auf einer endlos erscheinden Fahrt einen für die nächsten Jahre neuen diktatorischen Zuhause entgegenfuhr.
      Da war ich in etwa 10 Jahre alt, mein Vater versuchte jetzt sich verbessert um uns zu kümmern, er wollte alles perfekt machen, er machte zum Beispiel den Kartoffelbrei mit selbstgestampften Kartoffeln, und brachte uns bei jeden abend das gesamt haus zu putzen. Er wollte aus uns immer das machen, was er nie geworden ist, von dort an fing eine gewaltige Verarsche an, wir wurden ständig unterdrückt, meine Mutter als Schlampe dargestellt, und uns jeglicher Kontakt zu ihr verboten, vor jedem Gerichtstermin wurden wir ausreichend mit Spielzeug bestochen, bis irgendann keine Chance mehr auf ein Sorgerecht für meine Mutter bestand, was sollte sie auch machen, sie lebte mit meiner kleinen Schwester von Sozialhilfe in einer 35qm Wohnung, und wir lebten in einen grossen Haus von fast 300qm, nach aussen hin schienen wir immer wie eine perfekte Familie, alle Leute staunten immer wie gut uns der alleinerziehende Vater doch erzogen hatte...
      Doch wir fühlten uns nicht gut, jeden abend ist mein Vater in die Segelschule gegangen, um dort seinen Unterricht abzuhalten, wir waren immer von ca. 18:00 Uhr an allein, bis zum nächsten morgen.
      Er hinterließ das Hasu immer so wir er gerade Lust hatte, und wenn es am nächsten Morgen nicht tiptop aufgeräumt war gab es einen riesen Stunk, wir lernten so zwar langsam selbstständig zu werden, doch jene Sachen die wir eigentlich brauchten blieben uns fern. Klar das unser Verhältnis immer schlechter wurde, er hatte kein Verständnis für schlechte Noten, die Freunde wurden immer sorgfältig von ihm ausgesucht, und mit mehrmonatigem Hausarrest wurde auch nicht gespart.
      Wir wehrten uns zunehmend, brachen Gesetze, logen und vertuschten, jedes mal wenn er das rausbekam gab es einen riesen Ärger, irgendwann reichte auch das nicht mehr, das schlagen fing an, zuerst waren es Backfeifen, oder ein schlag auf den Arm, einmal durchschütteln.... danach entschuldigte er sich immer, und nam uns in den Arm, und sagte es wäre unsere Schuld gewesen, wir sollten doch mal besser aufpassen, was wir sagten und taten, er hätte doch soviel zu tun, doch das berührte uns nicht, denn der Hass war bereits in unser Haus eingekehrt.
      Ehh man sich versah waren wir alle auf der weiterführenden schule dem Gymnasium und wieder wurde alles nur der Leistung bemessen, ich hatte eigentlich nie Probleme, aber mein grosser Bruder, er bekam nie ein Lob zu hören, sass von 14:00 Uhr bis um 18 Uhr am Schreibtisch meines Vaters und musste lernen.ich hörte immer nur die Schreie meines Vaters und das Weinen meines Bruders, habe aber nie etwas unternehmen können, doch wir lernten hart zu sein, schmerzen waren relativ, Worte zogen an uns vorbei wie ien Gewitter, und mein Vater hatte keinen Einfluss mehr auf uns.
      Immer mehr verbissene Züge kamen bei ihm zum Vorschein, trotzdem bauen wir uns unsere eigene Welt auf, frei von schreien, frei von Gesetzen, sie begann jeden Tag um 18:00 Uhr.
      Ich will icht sagen, dass wir eine beschissene Jugend hatten, wir erlebten viel mit unseren Freunden, haben viel Mist gebaut, und waren immer gut drauf, doch immer nur wenn er nicht zuhause war.
      Wir lernten zu arumentieren, uns zu wehren nicht nur einzustecken und auch mal einen Gegenschlag zu verüben, wir wurden Selbstbewusst.
      Doch irgendwann begriff ich eines morgens, dass es so nicht mehr weiter gehen, ich bemerkte, wie das eigentlich Leben, das freie unverdrossene an mir vorbeizog, es war einer der schlimmsten Tage in meinen Leben, ich wurde morgens sehr doll von meinem Vater zusammengechlagen weil mein kleiner Bruder gelogen hatte, und ich zu vertuschen versuchte, da begriff ich, ich hasse diesen Menschen mehr als alles andere auf der welt, ich ging zu Fuss in die Schule, und weinte ununterbrochen vor mich hin.
      In der Schule war ich kaum ansprechbar, bei der kleinsten Situation fing ich wieder an, hatte Angst vor dem Schulschluss, da kam mir eine Idee die mein Leben bis heute sehr positiv verändert hat:
      Ich fing meinen Bruder nach der Schule von der Bushaltestelle ab und überzeugte ihn, dass es besser sei für immer von diesem Arschloch wegzugehen, ein neues Leben zu beginnen, ich war da etwa 14 und mein Bruder 16, wir gingen zu unserer Mutter.
      Wir lebten ein sehr glückliches freies Leben, zu dritt in einen Zimmer, zu 5 in einer 1 Zimmer Wohnung, mit 35qm, Reichtum spielte keine Rolle, wir hatten gute Freunde, und waren glücklich, ich schlief über 2 Jahre mit meinem Bruder auf einer 90 cm Matratze, das hat uns unheimlich zusammengeschweisst, irgendwann bekamen wir Post von ihm, das er Unterhalt für meinen kleinen Bruder haben wollte, der noch bei ihm lebte. Der nun schon über 8 Jahre dauernde Ehestreit setzte sich fort, und wir erzeilten durch die Aussagen von mir und meinem Bruder die ersten Erfolge, endlich bekamen wir unreelmässigen geringen Unterhalt, meine Mutter hatte sich als Heilprakterin ihrer Begabung und Lebensaufgabe gewidtmet, dem helfen von Menschen.
      Unsere Verhätnisse besserten sich immer mehr und mehr, irgendwann konnten wir auchmal grössere Summen einklagen, die uns die Schulden bezahlen lassen konnten, es ging und geht immer weiter bergauf.
      Mein Vater wurde vond er ganzen Familie väterlicherseits vertsossen, nachdem ans Licht kam was wrklich passiert war, und wir blühten auf, in dieser Zeit lernte ich zum ersten mal, dass ich es im Leben nicht zwingend auf Geld ankam, jedoch, dass es den Lebensstandart und die Qualität deutlich zu verbessern mag. Ich mag das Geld nicht! Es ist ungerecht, und immer auf der seite des stärkeren!
      Mein Onkel lud mich einmal zu einen 6 monatigen Segeltrip in das Mittelmeer ein, er hatte es geschafft, er war noch jung, doch schon im Ruhestand, sein Leben imponierte mir, er segelte frein wie ein Vogel durch die Weltgeschichte, ganze sechs Jahre lang war er jeden Tag 24 Stunden mit seiner Familie zusammen, er hatte es gschafft! Von ihm lernt ich viel, und übernahm auch meinen Lebenstraum, eine Weltreise, finanziell unabhängig, frei glücklich.
      Mein Bruder und ich dachten an nichts anderes mehr, wir überlegten uns jeden Tag aufs neue wwie es verlaufen könnte, und wie frei wir uns fühlen würden.
      Zum Glück kam ich damals durch meinen Onkel näher an das aktiengeschäft heran, und ich habe es gefressen, die Börse ist nun einer der wichtigsten bestandteile meines Lebens, denn sie könnte mir das geben, was ich am meisten brauche, Freiheit.
      Ich fing an, mir Kurse in der Zeitung anzuschauen, irgendwann sah ich zum erstenmal n-tv, und verfolgte einzelne kurse zum Spass mit, fing an ein Musterdepot zu starten, und irgendwann fühlte ich mich soweit auch mal Geld zu verwalten, ich erzähle meiner Tante von meiner neuen Errungenschaft, und überredete sie 6000 DM bei consors anzulegen, mit Erfolg schon nach einen Jahr hatte ich etwa 230% erzielt, vom tiefstpunkt aus sogar über 500%
      In dieser Zeit fing auch ich an die Börse zu erleben, wir ( mein Bruder und ich) liehen uns 10000 DM von bekannten, und versprachen in 20% steuerfrei rendite, anfangs legten wir es nur in gezeichnete Neueemissionen an, und später auch mal in Aktien oder OS, einmal zuviel in Optionsscheine, wir verloren in einer einzigen Woche fast 90% mit verschieden _Inet-calls!
      Nun waren wir fast am Ende, aber nur fast, ich packte neuen Mut, und habe mein Depot doch noch mit einer Performance von 20% in diesem Jahr gerettet.
      Nun haben wir eine Idde, da meine Oma uns ihren anteil von ihrem Haus in der feinsten Wohngegend Bielfelds vererbt hat (sie hat meinen Vater enterbt) , und da unser Opa uns ca. 50000 DM in Fonds hinterlassen hat ( hat mein Vater einen Tag nach unserem Auszug auf seinen Namen überschrieben), haben wir nun die Idee das Geld an der Börse in etwa 4 Jahren auf ein Kapital von 400 000 DM zu bringen, das ist sicherlich fast unmöglich, wir brauchen dazu eine Rendite von etwa 60% pro anno, doch wir sind zuversichtlich, und zahlen immer fleissig ein.
      Und dieses Jahr liegen wir auch schon ganz gut im plus, seit dem neuen Jahr ist unser Depot fast um 20% gestiegen, doch ich verabschiede mich jetzt erstmal vom markt, und warte auf bessere Kurse.
      Desweiteren verwalte ich mit meine noch jungfräulichen 17 Jahren nun eta 120 000 DM von Bekannten und Verwndten (immer mit mehr Erfolg als mit unserem Geld :-)
      Mein Bruder und ich teilen alles, unsere Klamotten, unser Geld...
      Ich ahbe mich mit meiner Mutter daruf geinigt, dass ich kein Taschengeld mehr bekomme, sondern wegen meiner guten Dienst an ihrem Depot eine Summe von 18.000 DM die für meinen Bruder und mich verwalte.
      Ich hoffe, dass wir bald unabhängiger sein werden, und zusammen durch die welt ziehen werden.
      Doch das ist nicht alles für mich, ich wünsche mir eine tolle Frau, der ich meine Liebe schenken kann, ein grosses Herz, dass frei von Egoismus ist, sprich anderen Leuten zu helfen, in ärmeren teilen der Welt gutes zu tun, eine Familie und irgendwann ein nettes kleines Häusschen im Süden.
      Ich bin mir nicht sicher, ob alles klappen wird, die Frau meines Lebens habe ich glaube ich mittlerweile gefunden, ich liebe sie sehr und ich möchte alles mit Ihr teilen (das ist keine einfache Jugendliebe!!)
      Geld verdiene ich neben der Schule noch etwas mit einer von mir ins Leben gerufenen GbR, wo ich zusammen mit einem sehr qualifizierten Programmierer, und einer anderen Person sowie meinem Buder eine geniale Idee aufbaue. Leider stecken wir aus zeitgründen noch in den Kinderschuhen, doch die Sache kommt langsam ins laufen, und die Aussichte stehen gut!
      Ich bin sehr optimistisch für die Zukunft eingesetllt, jedoch bereitet mir gerade das Kopfzerbrechen, da wir möglichst bald losfahren wollen (in ca. 4 Jahren) muss ich unser Geld schnell vermehren, doch bis wir auf den besagten 300.000 sind muss noch einiges an Prozenten kommen!
      ICh bin mir nicht sicher, ob ich nicht zu optimistisch bin, andererseits benötigen wir nicht viel, einen Wohnwagen, sonst nichts, der Lebensunterhalt in dem meisten restlichen teil der Welt ist billiger als hier, wir werden kaum Nebenkosten haben...was meint Ihr, können wir es schaffen?
      Auch wollte ich die schule eigentlich nach dem 12. Schuljahr schmeissen, um endlich mal ein paar eigene Sachen aufzuziehen, ich habe viele gute Ideen, kontakte in allen bereichen, und einige sehr liquide Leute an der Hand, die garnicht wissen wohin mit Ihren millionen, welche mir mit Sicherheit etwas Venture-Kapital geben würden.
      Ich weiss nicht wieso, aber ich habe mir irgendwie in den Kopf gesetzt nie in meinen Leben für jemand anderes arbeiten zu müssen, meine Arbeitsintensität stets ausgeschüttet zu bekommen indem ich mich verselbstständige, ob das der richtige Weg ist?
      Meine Anwältin und mein Steuerberater sowie unser Firmenberater haben uns grünes Licht gegeben, wir errechneten einen durchschnittlichen Stundenlohn von 100 DM pro stunde vor Steuern, schön wäre es!
      Aber ich glaube ich mache mir einfach zu viele Sorgen über mein Leben, vielleicht liegt es daran, dass ich einiges besser machen will als mein Erzeuger, vielleicht weil ich grosse Angst vorm Tod habe, und nicht irgendwann auf dem Sterbebett liegen will ohne sagen zu können, Du hast was geschafft, Du hattest ein tolles Leben, ein Leben was nicht jeder hatte, Du hast viel gegeben, Du hast viel erreicht, Du hast fast die ganze Welt gesehen...
      Ihr fragt eucgh sicher warum ich hier wie ein Bekloppter mein Leben kurz dargestellt hab, ich weiss es nicht, ich wollte es einfach mal irgendwem fremdes erzählen, mir nochmal die Geschichte durch den Kopf gehen lassen usw. es hilft!
      Ich bleibe optimistisch, doch ich bin oft zu naiv!
      Wäre toll, wenn Ihr eure objektive Meinung posten könntet!
      CU Maker

      P.S. Schaut dochmal im juchu-board vorbei,. dort gibt es solche Diskussionen am laufenden Band, echt super dort!
      http://www.juchu.de
      Avatar
      schrieb am 30.01.00 21:18:07
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo Zusammen,

      CU Maker Whow !!! Ich bin geplättet ! Ich finde es wahnsinnig toll, daß uns Deine Lebensgeschichte erzählt hast. Vielleicht hast Du jetzt einen weiteren Schritt getan in Richtung „Psychobefreiung“ . Das mit den Sorgen machen kenne ich auch. Aber warum so lange grübeln, Du hast einen wahnsinnig enge Freundschaft zu Deinem Bruder. Er kennt Deine Lebensgeschichte, ihr werdert Euch gegenseitig helfen. Es sieht doch gar nicht so schlecht raus, Du hast den Sprung in die Freiheit geschafft, das wichtigste überhaupt. Du bist finanziell einigermaßen abgesichert und kannst ein neues Leben beginnen. Überlege mal was Du in kurzer Zeit alles geschafft hast. Ich sage Dir, wenn man etwas will und seine Energien dafür einsetzt schafft man ALLES !!!
      Ich melde mich aber noch mal bei Dir. Wie Du sicher gelesen hast, stand ich auch bereits mit 17 auf eigenen Füßen. Wenn Du willst können wir uns auch E-Mail-mässig austauschen. Meine Adresse Rolf_Co@web.de.
      Maglite Kannst Du mir nicht mal genauer beschreiben, was Dich dazu bewegt hat Eigentümer des Internet zu werden ??? Ich halte Dich nicht für einen Spinner. Wenn Du meine Beiträge gelesen hast, weißt Du, daß ich mir auch alle möglichen und unmöglichen (?) Gedanken über Dies und Jenes gemacht habe. Selbst als ich das erste Mal wörtlich ausgesprochen hatte, daß ich in 11 Jahren eine Mio haben werde (bei einem Startkapital von 50 TDM) wurde ich auch mich auch ein „Datum“ ist und ich mich mit anderen Dingen beschäftigen kann. Mann muß nur eine Strategie entwickeln tlw. als „Spinner“ abgetan. Nur die Leute die mich kennen, wissen daß ich die Mio haben werde, weshalb es für und seine Ziele in einzelne Schritte zerlegen. Bei gutdurchdachtem, strukturierter und zielorientierter Vorgehensweise stellt sich das Ziel nachher von selbst ein.
      Deshalb bin ich ja auch so interessiert mal genauer von Dir zu hören, wie Deine Vorgehensweise aussieht!

      Hendrik Hallo, ja das ist schon ein toller Thread. Ich finde es toll, daß sich hier einige „outen“. Von mir aus können fast alle fast alles erfahren. Warum auch nicht.
      Hendrik: Jetzt las mal den Kopf mal nicht hängen.. Du hast viele Ideen. Wer oder was hält Dich eigentlich davon ab, diese Ideen zu verwirklichen ??? Eine Sache, die mich persönlich weiterbrachte, ist ganz einfach.
      Strukturiere Deine Ideen nach Bereiche, nach Dinge die Dir wichtig sind, nach Dingen die Du sofort, mittelfristig oder langfristig anpacken kannst. Finde heraus was Dir wichtig ist im Leben (nicht was andere von Dir erwarten). Du mußt ja nicht gleich Dein Zimmer mit Flipcharts tapezieren, jedoch solltest Du Deine Ideen schon schriftlich festhalten. Suche auch Mittel, Leute die Dir nachher bei der Umsetzung helfen können. Frage nach, wer ist Dein „Verstärker“, wer oder was könnte ein „Hinderer“ sein. Wenn Du Dir ersteinmal schwarz auf weiß Deine Gedanken strukturiert hast ist die meiste Arbeit erledigt. Nur schiebe es nicht auf die lange Bank. Fang am besten jetzt sofort damit an.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 06.02.00 02:46:02
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo Leute,
      schicke Sache hier, erinnert mich irgendwie an www.fool.com
      die mich auch zu einer eigenen "pädagogisch/didaktisch wertvollen"
      Website inspiriert haben. Aber da wart ihr hier mit vereinten
      Kräften schneller. Glückwunsch!

      Aber von vorne...

      Bin vor 3 Wochen 36 geworden, meine Frau wird in 8 Jahren 50.
      Damit habe ich noch ca 8 Jahre Zeit um das Gruppenziel hier zu
      erreichen. Irgendwie kam es dazu, daß ich in 10-Jahres-Blöcken
      über mein Leben nachdenke.
      Der erste 10er Block war sicherlich die Pubertät, und nicht nur die
      körperliche. Der zweite Block war das Studium, welches ich
      mit dem luxuriösen Ziel anging, ein Hobby (Astronomie) zu studieren,
      und mit der Arroganz eines 20 jährigen, daß er danach immer noch BWL machen kann,
      wenn es mit Astro nicht klappt.
      Das Studium dauerte genau 1 Woche weniger als die vorher ausgerechneten 10 Jahre.
      Dann kamen ca 2,5 Jahre der "Neuorientierung", inklusive 1-jährigem Kurs Logistik
      vom Arbeitamt. Der Wunsche selbständig zu sein kam schon im Studium auf, allein mir
      fehlte ein Thema. Nun hatte ich daß Glück, eine Pharmazeutin zu heiraten.
      Im Jahr 1997 begann dann der 3. 10er Block, gebunden
      an den Mietvertrag für die Apotheke die wir vom sauer ersparten Geld gekauft haben.
      In der Apotheke (ein kleiner Familienkiosk) kümmere ich mich um den kaufmännischen
      Bereich und um den Außendienst. Nach ca 1 Jahr (Nov 98) kratzte ich etwas Geld zusammen,
      (wir waren noch nicht in den schwarzen Zahlen) und habe mit Aktien vorsichtig zwecks Altersvorsorge
      angefangen zu "experimentieren". Es lief in dem 1 Jahr so gut, daß per Sylvester ein alter Traum
      in mir hochkam: Wie schön wäre es doch finanziell unabhängig zu sein und mal 10 Jahre Wohltätigkeit
      aus der eigenen Portokasse machen zu können. (Ich bin im Bereich Gesundheitswesen aufgewachsen.
      Es ist nur so eine Idee, aber sie wird immer attraktiver: Meine Frau kann sich mit 50 Jahren "ausruhen"
      und ich gebe das Geld wieder sinnvoll aus, welches ich dann durch Zinseszinseffekt einnehme.

      An anderer Stelle hat Dr. Max u.a. etwas über spirituelles Wachstum geschrieben. Nun habe ich in der
      Pubertät zu arg gegrübelt, daß ich bereit mit 20 Jahren sämtliche Fragen zum Sein etc für mich beantwortet
      habe. Da ich aber noch ca 55 Jahre vor mir hatte, habe ich immer mal wieder nach einer entsprechenden Form
      bzw nach praktischen Konsequenzen aus den Antworten gesucht. Nach einer engagierten Jugend in einer christlichen Kirche
      war mein Austritt mit 25 Jahren allerdings nur noch eine Formsache. Als Student hat man ja zum Auftanken die Möglichkeit
      "mal eben" 2 Stunden zu meditieren, egal ob was bei rauskommt. Nun im Alltagsgeschaft wo man
      die Balance zwischen vielen Mitmenschen halten muß
      und insbesondere seit uns unser (heute) 9 Monate altes Baby auf Trab hält, scheint das Meditieren
      etwas ineffektiv. Aus meiner spirituelle Suche bevor ich 20 wurde ist nach 20 ein Hobby im Sinne vergleichender
      Religionswissenschaft geworden. In den letzten Jahren habe ich viel Gruppen kennengelernt, und bin doch nun tatsächlich
      Anfang des Jahre ein eine (andere) Religion eingetreten. Mitglieder kenne ich nun seit 12 Jahren.
      Es sind ganz solide Leute, die mit beiden Beinen auf der Erde stehen. Nun ja, ebenso wie bei den Christen wird es
      da auch mal Ausfälle geben. Vielleicht hilfts mir ja was mein Gleichgewicht zu halten.

      Ach ja, meine "didaktisch wertvolle" AktienPage gibt es natürlich doch.
      Da ich dieses Forum aber nicht zu Werbezwecken mißbrauchen will,
      müßt ihr bei Interesse schon selbst draufkommen, daß mein Name nicht die komplette URL ist.

      Gruß

      Forticus - der gläserne Aktionär
      Avatar
      schrieb am 06.02.00 14:55:24
      Beitrag Nr. 37 ()
      Forticus --

      ein sehr interessanter Beitrag. Ja, ja, die Arroganz der 20-jährigen (hatte ich selber, ist nicht böse gemeint.) Man hat bereits alls Antworten! :)

      Zu fool.com gibt es eine lange Beziehung. Ich finde die Website klasse. Ich war einige Monate als Chef von fool.de designiert. Man wollte aber letztlich keine deutschen Partner, sondern Angestellte für Deutschland. Dafür war ich nicht zu haben. So hat man mich dann nicht genommen und einige Leute angestellt.

      Über den Zentralismus amerikanischer Unternehmen habe ich mal in Max Otte: "Amerika für Geschäftsleute - das Einmaleins der ungeschriebenen Regeln" geschrieben. Ullstein 1998, 99.

      Jetzt sind wir die ersten mit diesem Ansatz in Deutschland.

      So ist das im Leben.

      Max
      Avatar
      schrieb am 06.02.00 15:06:02
      Beitrag Nr. 38 ()
      Hallo Max,

      da werde ich euch wohl mit dem Ansatz unterstützen
      und mich bei meinen Webseiten auf meine Kernidee
      des gläsernen Aktionärs beschränken.

      Gruß
      Forticus - der gläserne Aktionär
      www.forticus.de

      P.S.: im Leonardo-Board habe ich durch Leitungsprobleme Murks gebaut.
      Vielleicht ist das korrigierbar.
      Avatar
      schrieb am 06.02.00 15:45:37
      Beitrag Nr. 39 ()
      Forticus -

      danke.

      Morgen korrigieren wir Leonardos Atelier.

      Ich schau` mir mal Deine website an. Wir sind übrigends ein "Dorf" und kooperieren gerne mit jedem, der unseren Ansatz teilt.

      Max
      Avatar
      schrieb am 12.02.00 00:33:24
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hallo Zusammen,

      nach langer Zeit melde ich mich mal wieder hier im Thread.
      Durch die intensiven Diskussionen im 50-er Club , mit den Vorstellungen einzelner Boarder, insbesondere auch durch unsereren aktiven Schreiber Forticus, angeregt, will ich mal so ne Art Selbstreflexion zu meiner Lebenstrategie hier öffentlich kundtun.

      Bevor ich mir eine Art Lebenstrategie entwickelt habe, aus der dann u.a. eine ausgefeilte Finanzstrategie (5-Phasen-Modell) hervorgegangen ist, habe ich mir, wahrscheinlich wie viele von uns hier, die Frage nach dem Sinn meines Lebens gestellt. Ich hatte eine Phase in der ich mich sehr intensiv mit dieser Fragestellung beschäftigt habe.

      Anstelle eines „Entscheidungstagebuch“ wie Forticus (siehe 50-erThread), habe ich ein Lebenszielbuch , mein sog. „Erfolgstagebuch“ angelegt. Alle wichtigen Dinge des Lebens habe ich dort anfangs unstrukturiert niedergeschrieben. Mit welchen Bekannten ich was zusammenmache. Welche Interessen ich wie, wann, wo und mit wen nachgehe. Wie meine Zeiteinteilung aussieht. Meine Organisation der alltäglichen Dinge. Was mich aufregt, was mich freut. Welche Kenntnisse, Fähigkeiten, Schwächen, Stärken ich habe. Alles was es so über Rolf zu sagen gibt. Nach einer Zeit habe ich meine ganzen Eintragungen analysiert und strukturiert.

      Ich hatte es schwarz auf weiß: Ich habe sehr viele unterschiedliche Interessen, bin von vielen Menschen in irgendeiner Form abhängig, einige sind von mir abhängig. Kurz um: es bestehen wechselseitige Beziehungen, die lebenswichtig sein können.

      Eine Zeit lang beschäftigte ich mich mit den gewonnenen Erkenntinissen aus der Analyse (manche sind wirklich banal, es ist aber trotzdem wichtig daß sie einem bewußt werden).
      Schnell ergab sich der Wunsch zu einer Lebensphilosophie zu kommen, einem Lebensmotto mit dem ich mich, und mit der meine Person identifiziert werden kann.
      Ich habe es gefunden. Mein Motto ist „Ich will ein OPTIMUM aus meinem Leben machen“ . Der Satz klingt banal, doch enthält er sehr viel. Ich will z.B. kein MAXIMUM, weil ich nicht alleine auf der Welt bin und die Umstände, die ich selbst herbeigeführt habe und auch will (nämlich die Lebensziele meiner Frau, die Ziele meiner Kinder, die Familienziele, Ansprüche des direkten Umfeldes) angemessen berücksichtigen muß.

      Das Optimum (unter den gegebenen akzeptierten Umständen) aus meinem Leben zu machen: Das ist meine Lebensmaxime, nach der ich tagtäglich (unbewußt und bewußt) handel

      Drei wichtige Kategorien spielten dann eine sehr große Rolle um von meiner Lebensphilosophie auf meine Lebensstrategie zu kommen.
      BERUF, LEBENSZEIT, PRIVATLEBEN

      Nach langem Hin und Her fand ich auch meine Strategie, nach der ich mein Leben gestalten will. Diese besteht darin, daß ich ein ausgewogenes (Zeit)-Verhältnis schaffen will zwischen Berufs- und Privatleben einerseits und Schlaf incl. reiner Entspannung andererseits.

      Ich gebe zu, das ich gerade in letzter Zeit nicht immer ein „augewogenes Zeitverhältnis“ beücksichtigt habe. Nur, ich bin mir dessen voll bewußt und werde auch mittelfristig dafür Sorge tragen, daß sich die Ausgewogenheit wieder einstellt um auf Dauer meine Kraft auch für alle mir wichtigen Lebensbereiche einsetzen zu können.

      Aus der Lebensstrategie habe ich dann meine Lebensziele entwickelt, die auch deutlich sichtbar in meinem Zimmer (Kellerraum) an der Pinnwand hängen. Sie sind Euch ja bekannt und wurden ausführlich besprochen. Aus einem Lebensziel ist ja auch u.a. der 50-er Club entstanden.

      Soweit zur Selbstreflexion.

      Wie sieht bei Euch die Selbstreflexion aus. Macht Ihr Euch bewußt, was Ihr wollt, ob ihr noch auf dem richtigen Lebensweg seid....

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 24.02.00 20:46:18
      Beitrag Nr. 41 ()
      Bevor ich hier mehr schreibe: Kennt ihr die Bücher "7 Wege zur Effektivität" und "Der Weg zum Wesentlichen"? da werden die meisten der angesprochenen Themen behandelt. Meine "Bibel",
      besonders das letztere ...

      Analyser
      Avatar
      schrieb am 25.02.00 00:14:45
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ich kenne die "7 Wege".

      Finde ich sehr gut.

      Max
      Avatar
      schrieb am 25.02.00 00:47:25
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo Analyser,

      Ich kenne die Bücher "7 Wege zur Effektivität" und "Der Weg zum Wesentlichen" nicht!

      Kannst Du mir bitte kurz erläutern, was dort wie behandelt wird und wer die Bücher geschrieben hat, da mich die Thematik interessiert.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 27.02.00 22:33:55
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hai!

      Also, in beiden Büchern, mehr noch im Zweiten, geht es darum,
      was im Leben Wesentlich ist. Nicht dringend, sondern wichtig.

      Covey verweist darauf, dass man sich nicht durchs Leben schummeln kann. Dass es keine Abkürzungen gibt.

      Nicht du bestimmst dein Leben, sondern Prinzipien. Wenn man in sich
      hineinhört, merkt man, spürt man, weiß man, was richtig ist.

      Das Ziel ist also ein prinzipiennorientiertes Leben. Fixpunkt und
      Orientierung dabei ist dein Gewissen.

      Mir hilft es sehr.

      Beide Bücher sind absolut empfehlenswert. Allerdings sind es keine
      Lesebücher, sondern richtige Arbeitsbücher.

      Viel Erfolg damit wünscht

      Analyser
      Avatar
      schrieb am 29.02.00 21:01:28
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo Boarder,

      Kompliment zu dem Thread und dem Grad an Offenheit,
      der hier von den Teilnehmern an den Tag gelegt wird. Ich fand die Diskussion
      so interessant, daß ich den kompletten Thread (30 Seiten) ausgedruckt habe
      und mir die besten Anregungen markiert habe. (So ähnlich wie im neuen
      Handelsblatt-Spot "Substanz entscheidet").

      Rolf,
      ich glaube von Dir stammt die Aussage mit der Optimierung der Lebensziele
      statt der Maximierung. Ich kann das nur mit einem Beispiel unterstreichen:

      Nimm mal an, Du möchtest (Achtung Dr. Max !) Rotwein (also Lebensglück)
      in ein Holzfass (ein Leben) schütten. Dies gelingt Dir nur insofern die Latten
      (einzelnen Lebensbereiche) ausgewogen lang sind. Sobald eine Latte zu kurz ist oder fehlt
      läuft alles daneben.

      Was ich sagen will: eine gute Ausgewogenheit der Lebensziele kann glücklicher machen, als
      eine noch so brilliante Einzelzieloptimierung.
      Nur häufig werden bestimmte Bereiche wie Gesundheit, Beziehungen, Familie zugunsten
      anderer Lebensbereiche (häufig der Beruf) vernachlässigt. Das führt dann zu dem
      erwähnten erfolgreichen aber einsamen Geschäftsführer.

      Da ich selbst eine gewisse Tendenz dazu habe, suche ich seit einiger Zeit nach
      Lösungen. Dabei stieß ich auf die schon erwähnten "7 Habits of highly effective people".
      Es wird mehr und mehr zum Arbeitsbuch für mich.

      Am besten finde ich die Übung die eigene Grabrede zu schreiben. Da kommt man
      wirklich ins Schwitzen und überlegt sich, was man auf dieser Welt hinterlassen will.

      Im Zuge des Jobwechsels habe ich mir auch Gedanken gemacht, wohin die meine Entwicklung
      generell geht. Dabei fing ich mit einer Selbstanalyse an. Denn man selbst kennt sich
      häufig viel schlechter als andere Leute. Ist leider wahr !

      Bei dem Verständnis für das eigene ICH hat mir ein Coach geholfen. Gemeinsam
      haben wir eine Persönlichkeitsanalyse anhand des Enneagramms durchgeführt.
      Mitlerweile habe ich rund fünf Bücher zum Thema verschlungen und kann es nur
      wärmstens empfehlen. Ich hätte nicht geglaubt, dass es Bücher gibt in denen
      meine Persönlichkeit so treffgenau beschrieben wird.

      Nun bin ich gerade dabei meine Lebensziele zu ordnen. Da ich keinen Keller für
      Flipcharts habe (gute Idee Rolf) muß ein MindMap reichen. Mal sehen sobald es
      halbwegs geordnet ist werde ich es posten.

      Auf bald

      gully
      Avatar
      schrieb am 02.03.00 21:29:19
      Beitrag Nr. 46 ()
      Hallo zusammen,

      sehr interessanter Thread, der mich dazu veranlasst, meine derzeitig favorisierten Grübeleien mal in eine Frage zu fassen. Vielleicht kann mir ja jemand eine Anregung geben, die mich über die Kreise meines subjektiv geprägten Denkens hinausführt.

      Ich suche nach einer Bewältigungsstrategie für folgendes Problem:

      Wie kommt man damit zurecht, dass man Potentiale, die man gern verwirklicht hätte, nicht (mehr) verwirklichen kann?
      (z.B., weil man einem anderen Ziel höhere Priorität eingeräumt hat, und beide Ziele nicht gleichzeitig und auch nicht nacheinander zu verwirklichen sind, da jedes einzelne zuviele Energien bindet bzw. die Lebensumstände nicht die Verwirklichung beider Ziele ermöglichen und nur ein "entweder, oder" möglich ist)

      Wenn ich also "entweder" verwirkliche und mit "oder" dafür bezahle, beides aber als "sinnvoll" erachte, dann hat der Zweifel ob der Richtigkeit der Entscheidung grosse "Nageflächen".

      Immerhin: wer zweifelt, lebt noch!

      Ideen/Anregungen wären hilfreich.

      Viele Grüße
      Motorship
      Avatar
      schrieb am 02.03.00 21:47:43
      Beitrag Nr. 47 ()
      Motorship --

      da sprichts Du das Hauptproblem meines Lebens an.

      Letzlich geht es nur, indem man sich selbst beschränkt und einige Optionen ausschließt. Leben heisst, Entscheidungen zu treffen, man kann auch nicht alles, was gut ist, machen. (Leider.)

      Max
      Avatar
      schrieb am 03.03.00 05:53:10
      Beitrag Nr. 48 ()
      Motorship
      Das Problem habe ich momentan auch. Da ich nicht genau weiß, wie ich Dir helfen kann, da zu abstrakte Darstellung (wenn Du willst kannst Du Deine Problematik ja mal konkretisieren) will ich versuchen, Dir auf anderem Wege zu helfen.

      Meine Lebensstrategie sagt mir eigentlich, daß ich ein ausgewogenes (zeitliches Verhältnis) zwischen den mir sechs wichtigten Lebensbereiche schaffen soll:

      - ICH
      - PARTNERSCHAFT
      - FAMILIE
      - FREUNDE UND BEKANNTE
      - FINANZEN
      - BERUF

      Momentan beschäftige ich mich aber hauptsächlich mit den Bereichen Finanzen und innerhalb des Bereiches Beruf mit nebenberuflichen Aktivitäten (insbesondere 50-er Club).
      Ich persönlich bin eigentlich damit relativ zufrieden, nur für die Partnerschaft, Familie und Freunde nehme ich mir effektiv momentan zu wenig Zeit.

      Was ist also zu tun ?

      Ich habe mir vorgenommen bis zu den Osternferien Klarheit zu verschaffen, wie ich die o.g. Dinge in den Griff kriege. Welcher Zeitaufwand ich für angemessen halte und wie wir (Familie) eine angemessene und für alle verträgliche Lösung finden.

      Nach dem Osterurlaub werden dann die gewonnenen Erkenntnisse umgesetzt. Wichtig erscheint mir, sich möglichst viel Feedback von Gleichgesinnten und den direkt Betroffenen einzuholen, damit nicht einseitige Entscheidungen getroffen werden. Die andere Sache ist die, daß ich aufpassen muß, daß ich wirklich noch an den ursprünglich interessierten Dinge arbeite und mich nicht in irgendeine andere Schiene reindrängen lasse. Und für mich auch noch sehr wichtig, daß ich bei allem ein gutes Gefühl habe auch das richtige zu tun.



      Gully Herzlich Willkommen bei den 50-er !
      Wir scheinen gleich „gestrickt“ zu sein, außer das ich bisher noch keinen Coach habe. Wie läuft das eigentlich mit so einem Coach ??? Kansst Du mir da vielleicht etwas näheres zu sagen. Ist das ähnlich wie bei einer Psychotherapie (ernst gemeint), daß am Anfang der ganze Mensch analysiert wird mit allen Zielen, Ängsten, Problemen etc. Mit der eigenen Grabrede habe ich mich allerdings noch nicht beschäftigt, allerdings schon mit dem Gedanken ich wäre in meinem Sterbebett und müßte mein Leben noch mal Revue passieren lassen.

      Da sind schon einige Dinge die ich anders machen würde, insbesondere in jüngeren Jahren.

      Aber was soll ich mir Gedanken machen, was wäre wenn... Ich bin ein absoluter Zukunftsmensch.

      In diesem Sinne

      Alles Gute

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 03.03.00 19:27:05
      Beitrag Nr. 49 ()
      Thanx Max,

      habe ich mir auch schon gedacht, dass es keine bessere Möglichkeit gibt als "entweder" zu machen und mit "oder" zu bezahlen und sich dessen bewußt zu sein (mit Entscheidungen habe ich normalerweise selten ein Problem). Finde es sehr frustrierend, dass das Leben für die "wichtigen" und "guten" Dinge immer einen höheren Preis fordert als man zu zahlen bereit ist.

      Thanx Rolf,

      bin mir noch nicht schlüssig, ob ich den konkreten Fall hier ausbreite.
      Sich bei dem, was man macht, gut fühlen - das ist genau der Aspekt, der mir die Zweifel aufdrängt.

      Noch kann ich eine Entscheidung treffen zwischen "entweder" und "oder", bald aber nicht mehr! Leider ist das keine Frage von "Verschieben von Relationen", sondern es gibt wirklich nur die Frage von "rot" oder "blau". Rotblaukariert ist leider nicht drin.
      Und dann würde ich auch gern die "richtige" Entscheidung treffen. Die "richtigste", die es gäbe, wäre natürlich rotblaukariert. Aber leider ist das keine Option.

      Viele Grüße
      Motorship (mit etwas stotterndem Motor - muss wohl mal in die Werkstatt :))
      Avatar
      schrieb am 07.03.00 17:13:28
      Beitrag Nr. 50 ()
      Achtung liebe 50-er und Nicht-50-er:

      Der Thread ist voll, weshalb die Diskussion um unsere Lebensphilosophie, -strategie und -ziel in dem neuen Thread
      Lebensziele (2) fortgesetzt wird.

      Gruß

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 01:00:23
      Beitrag Nr. 51 ()
      Hallo 50-er,

      da das Leben nicht nur aus "Finanzstrategien" besteht, sondern es m.E. sehr wichtig ist, daß alle wichtigen Lebensbereiche einigermaßen gleichberechtigt in Einklang zu einander stehen, bringe ich den Thread mal wieder auf "Vordermann", bevor ich jetzt in Bett gehe.

      Gruß

      Rolf, der Strategiefreak
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 14:22:48
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hallo 50-er und Neuankömmlinge,

      ein interessantes Thema, das ich mal wieder aus der Versenkung rausholen will ist die Beschäftigung mit seiner eigenen Lebensstrategie...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 29.11.00 07:15:36
      Beitrag Nr. 53 ()
      Hallo 50-er, Neu-50-er, Stille Leser,

      WIR HABEN HEUTE UNSER EINJÄHRIGES CLUBJUBILÄUM :

      Aus diesem besonderen Grund werde ich heute ein paar Threads noch oben bringen, die ein klein bißchen den Eindruck vermitteln sollen, wie die Situation/Athmosphäre zum Clubanfang bei uns so war...

      Liebe Grüsse

      Rolf, der gleich ins Seminar muss...

      WIR HABEN HEUTE UNSER EINJÄHRIGES CLUBJUBILÄUM
      Avatar
      schrieb am 29.11.00 08:52:45
      Beitrag Nr. 54 ()
      Lebensziele - ein schönes Thema und doch: Manchmal kommt es anders, als man denkt! Ich habe gerade mit einer Frau gesprochen, die mir von ihren Träumen erzählt hat, so mit 60 das Geschäft an den ältesten Sohn zu übergeben und sich dann endlich mit ihrem Mann zusammen das Leben schön zu machen.Reisen, Museen besuchen, guten Wein trinken etc.
      Sie hat viel gearbeitet in ihrem Leben, viel Zeit für Urlaub war nie drin, der Laden musste ja laufen.Sie hat auf die Zukunft, auf ihr Ziel hin gelebt und dafür alles in Kauf genommen: Vorgestern ist ihr Sohn tödlich verunglückt!
      Er war 31 Jahre alt!
      Ich wusste kaum, was ich sagen sollte, alles klingt vor einem solchen Schicksalsschlag banal.
      Trotzdem hat es mich bestätigt in meiner Meinung, dass man das leben heute geniessen soll, so weit es eben geht! Nichts auf die Zukunft verschieben, so weit es sich eben einrichten lässt.
      Lebensziel: Heute leben und darauf hoffen, dass ich es "später" auch noch kann.
      godele
      Avatar
      schrieb am 29.11.00 09:42:23
      Beitrag Nr. 55 ()
      Hallo,

      Guten Morgen Godele-da sprichst du mein großes Thema an:In der Gegenwart leben!
      Das fällt vielen Menschen extrem schwer,und nicht wenige haben das Problem noch nicht einmal erkannt.Sie arbeiten wie die Wilden für eine "bessere" Zukunft im materiellen Sinne,und wenn sie mal nicht an ihre Arbeit denken,denken sie über Rente und Altersvorsorge nach,während sie nicht merken,wie ihnen die Gegenwart unter den Händen zerinnt...

      Mein Ziel:In der Gegenwart leben zu lernen,ohne die Zukunft ganz aus den Augen zu verlieren.
      Ein schwieriger Balanceakt!

      Es grüßt Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 29.11.00 10:10:47
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hallo Godele und Hornwatz

      Es gibt ein Chinesisches Sprichtwort, nach dem ich lebe.

      Der Weg ist mein Ziel. Ich glaube dieses Sprichwort sagt alles. Also geniest das Hier und Jetzt und macht euch keine Sorgen über die Zukunft, auch wenn die Börse im Moment keinen Anlass gibt, optimistisch zu sein.

      Gruss Ruedi , der mit mehr TLÜ
      Avatar
      schrieb am 29.11.00 10:32:10
      Beitrag Nr. 57 ()
      Hallo,

      zuerst einen Gruß an Euch, ich reihe mich natürlich in die aktuellen Aussagen ein.
      Das Leben betrachte ich gern universal, dadurch verlieren viele Kleinigkeiten, an denen man sich ärgern kann, an Wert. Wenn Du einen Lebenswunsch hast, dann versuche, diesen Wunsch auch in nächster Zeit zu leben, auch wenn er eine konsequente Entscheidung fordert. Immer nur über Ängste, Absicherung und Altersvorsorge reden, mindert den Spaß am Leben und führt Dich in dunkle Gedanken. Mir persönlich hilft auf diesem Weg "Loslassen können", "Nichts mehr sammeln", "die vergänglichen Dinge des Lebens bevorzugen". Es muß im Leben nicht immer nur nach oben gehen, das wünschen wir uns alle, aber wir verdrängen, daß es auch nach unten gehen kann. In diesem Sinn ist auch die momentane Börsensituation eine große Hilfe. Letztendlich komme ich wieder auf unseren Lebenszyklus, der von Geburt, Freude und Krankheit, Tod bestimmt ist, leider können wir in unserer Zivilisation nicht so gut mit dem Tod umgehen, anstatt ihn als Höhepunkt des Lebens zu betrachten.

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 29.11.00 10:32:10
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hallo,

      zuerst einen Gruß an Euch, ich reihe mich natürlich in die aktuellen Aussagen ein.
      Das Leben betrachte ich gern universal, dadurch verlieren viele Kleinigkeiten, an denen man sich ärgern kann, an Wert. Wenn Du einen Lebenswunsch hast, dann versuche, diesen Wunsch auch in nächster Zeit zu leben, auch wenn er eine konsequente Entscheidung fordert. Immer nur über Ängste, Absicherung und Altersvorsorge reden, mindert den Spaß am Leben und führt Dich in dunkle Gedanken. Mir persönlich hilft auf diesem Weg "Loslassen können", "Nichts mehr sammeln", "die vergänglichen Dinge des Lebens bevorzugen". Es muß im Leben nicht immer nur nach oben gehen, das wünschen wir uns alle, aber wir verdrängen, daß es auch nach unten gehen kann. In diesem Sinn ist auch die momentane Börsensituation eine große Hilfe. Letztendlich komme ich wieder auf unseren Lebenszyklus, der von Geburt, Freude und Krankheit, Tod bestimmt ist, leider können wir in unserer Zivilisation nicht so gut mit dem Tod umgehen, anstatt ihn als Höhepunkt des Lebens zu betrachten.

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 29.11.00 14:19:22
      Beitrag Nr. 59 ()
      Hallo E_Kontakter

      Ich pflichte dir bei, was der Umgang mit dem Tod betrifft. Hast du dich auch gefragt warum das so ist?

      Hier meine Erklären. Die heutige materialiste Welt geht davon aus, das der Tod etwas endgültiges ist.

      Für mich jedoch ist der Tod ledigleich ein Übertritt in eine andere Welt. Ob du an die Wiedergeburt oder an das ewige Leben glaubst, für mich steht fest, dass Geburt und Tod einer Wechselwirkung unterliegen

      Gruss Ruedi , der Philosoph
      Avatar
      schrieb am 29.11.00 17:40:57
      Beitrag Nr. 60 ()
      Hi & Hallo,

      gerad` an so einem Jubiläumstag sind Fragen des `Was wäre, wenn` nicht unangebracht... Ich war *gottseidank* in der glücklichen Lage, meine mit Anfang zwanzig getroffenen Entscheidungen mit Anfang dreißig noch einmal überdenken zu können... Und ob nun chinesisch oder, wie bei mir, mit großväterlichem Rat:

      Mein Hobby heißt Leben... ;) `Mal auf der faulen Schwarte liegen, `mal arbeiten, bis die Schwarte kracht - aber auf alle Fälle, ob nun gut oder schlecht: Ganz bewußt leben!!!

      Und dasselbe gilt für mich hier im Forum: Bewußt dabei sein, anderen neugierige Fragen stellen, Informationen austauschen, Erfahrungen sammeln...

      Gut, daß es die 50er gibt!!!

      Aus dem *dunkelfeuchten* Norden


      Loafer
      Avatar
      schrieb am 13.12.00 13:46:29
      Beitrag Nr. 61 ()
      Hallo 50-er,

      da ich momentan viel Zeit habe (bin durch eine Entzündung vom Zeh bis zum Knie leicht gehandikapt), bin ich gerade dabei an einem meiner größten Lebensträume weiter zu basteln: Mein eigenes Buch über meine Lebensstrategie und meinem sog. 5-Phasen Modell.

      Eigens dafür habe ich mir einen Laptopp gekauft um so auch im Urlaub, wenn ich Lust und Laune habe, an meinem Werk weiterzuarbeiten. Ich werde erstmal einfach alles zu Papier bringen, was ich so als gesammelte Werke irgendwo in diversen Dateien rumliegen habe. Das Tolle ist, daß ich hier nicht unter Zeitdruck stehe und mich somit auch nicht selbst unter Druck setzen muss.

      In den letzten drei Tagen beim Schreiben ist mir aufgefallen, daß einzeln betrachtet jeder Aspekt einer persönlichen Lebens- oder Finanzstrategie schon ganze Bücherregale füllen könnte und ich aufpassen muss, das ich mich nicht verzettel, da ich als angehauchter Perfektionist jede Thematik behandeln möchte, die ich für wichtig halte.

      Auffallend bei mir ist auch, daß ich mich (zeitmässig)überwiegend auf einen Lebensbereich, das FU-Thema konzentriert habe und so manche andere wichtigen Lebensbereiche zu kurz gekommen sind.

      So z.B. die eigene Person und der Freundes/Bekanntenkreis.

      Hier will ich einfach mal verstärkt darauf achten.
      So hatte ich mir z.b. vorgenommen, daß ich regelmässig Sport mache (zwei Mal die Woche), sowie einmal die Woche in unsere Sauna gehe.

      Was den Freundeskreis angeht, stelle ich immer mehr fest, daß der Terminkalender diktiert, wann man sich mal wieder intensiver austauscht, etwas unternimmt oder einfach nur so zusammen ist.

      Wie geht es Euch denn so, habt Ihr auch das "Terminkalenderproblem" ?

      Liebe Grüsse

      Rolf, der heute nach fast einem Jahr mal wieder mit einem Freund schach spielen wird...
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 10:01:52
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hallo,

      Dr. Einstein, ächz, mal eine Minute Zeit,
      leider kann die materialistische Welt nur eine Entgültigkeit entgegensetzen, da sonst materialistische Ziele, wenn man sie extrem verfolgt, keine Existenzberechtigung mehr hätten. Ich empfinde Spiritualität als völlig normal, es gibt weder "Beweise" noch "Zweifel" an dem, was danach kommt, und diese Börsenzeiten inspirieren geradezu festzustellen, daß "Gier" nicht alles ist.
      Learner6 stellt fest, daß auch ein Saunagang wichtig ist und genauso ist es, Rolf. Achtet auf Eure Gesundheit.
      Könnte jetzt weiterschreiben, muß aber Geld verdienen...

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 22:23:36
      Beitrag Nr. 63 ()
      @Dr. Einstein


      Der Weg ist n i e das Ziel; der Weg ergibt sich bei klaren Visionen/Vorstellungen fast immer wie "zufällig" von ganz allein - bei zu detailierter Planung (Weg) trifft einen der Zufall oft extrem hart - meine Erfahrung; aber auch erst nach gewinnbringenden Mentaltrainings....

      @ Learner

      habe mal fast 6 Jahre beim marktführenden Zeitmanagementunternehmen gearbeitet und eine ganze Menge mit bekommen - falls Du an ergänzenden Infos interessiert bist kann ich Dich gern mit Informationen versorgen. Gibt ja eine ganze Menge Literatur zum Thema. Lohnt sich auf jeden Fall, sich mit einer Methode zu beschäftigen. Wie ich Dich einschätze hättest Du auch großen Erfolg da Du ja gern
      strukturiert vorgehst...wenn Du mir Deine Anschrift mitteilst schicke ich Dir gern etwas zu.

      @alle

      ich finde es prima, daß hier mal ganz wesentliche Themen diskutiert werden - weiter so!!!

      Viele Grüße

      Leckerli
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 23:54:49
      Beitrag Nr. 64 ()
      Hallo Leckerli,

      Dein Angebot nehme ich gerne an. Vielen Dank !

      Ich habe mir zwar selbst schon ein Zeit- und Prioritätenmanagementsystem für meine persönliche Zwecke aufgebaut, aber man weiss ja nie...

      Wenn DU möchtest, kannst DU ja mal einen Thread Zeitmanagement aufmachen, da Du aufgrund Deiner Erfahrung einfach dafür prädestiniert bist.

      Liebe Grüsse und nochmals Danke

      Rolf
      P.S. Sobald das WO-Board-Mailsystem klappt kommt die Adresse...
      Avatar
      schrieb am 16.12.00 08:17:52
      Beitrag Nr. 65 ()
      @Learner,

      ich benötige dazu Deine Anschrift; am besten denke ich per Mail: jehdi@web.de; versuche nächste Woche was auf den Weg zu bringen...

      Viel Erfolg schon einmal.

      Grüße Leckerli
      Avatar
      schrieb am 16.12.00 08:31:48
      Beitrag Nr. 66 ()
      Guten Morgen,

      soeben bei Infoseek gefunden:

      Zivilisationskrankheit: Zeitmangel

      "Bei der Schöpfung gab Gott den Europäern die Uhr, den Afrikanern gab er Zeit.", sagt ein afrikanisches Sprichwort. Nun muss man kein Afrikaner sein, um sich größere Freiräume für sich selbst zu schaffen. Zeit, in der man genau das tut, wozu man Lust hat. Zeit für das, was einem wichtig ist, was einen glücklich macht. Zeit für Familie, Freunde oder Hobbys. "Quality time" nennen es die Amerikaner, also Zeit, die die Lebensqualität steigert. Alles, was Sie hierfür brauchen, ist ein guter Plan und ein wenig Selbstdisziplin.
      Überblick verschaffen

      Zeit sparen, schön und gut. Doch wo? Um diese Frage zu beantworten, verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre momentane Lebenssituation. Erstellen Sie hierzu ein Zeitprotokoll. Listen Sie auf, wie viel Zeit Sie in der Woche für welche Lebensbereiche verwenden. Wie viele Stunden investieren Sie in Ihren Beruf? Wie lange sind Sie unterwegs zur Arbeit? Wie viel Zeit wenden Sie auf für Sport, Hobbys und andere außerberufliche Aktivitäten? Wie viel Zeit verbringen Sie mit Ihrer Familie oder Freunden? Und so weiter
      Ziele formulieren

      Nach einer Woche sehen Sie sich Ihr Zeitprotokoll genau durch. Analysieren Sie Ihren Tagesablauf: Wofür wenden Sie die meiste Zeit auf? Wollen Sie das so? Oder würden Sie für andere Aktivitäten lieber mehr Zeit haben? Wenn ja, suchen Sie nach Bereichen, in denen Sie vielleicht Zeit einsparen können. Formulieren Sie Ihre Ziele, und schreiben Sie sie auf. Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Achten Sie darauf, dass es tatsächlich Ihre Ziele sind und nicht die einer anderen Person. Schließlich geht es um Ihre Zeit.
      Planen lernen

      Auch wenn es zunächst einen zusätzlichen Zeitaufwand darstellt: Lernen Sie, Ihren Tagesablauf durchzuplanen. Das dauert kaum länger als fünf bis zehn Minuten, hilft aber, ein Vielfaches an Zeit einzusparen. Denn eine gute Planung gewährleistet ein strukturiertes und effektives Arbeiten. Planen Sie den kommenden Tagesablauf abends vor dem Zubettgehen, oder nehmen Sie sich nach dem Frühstück ein paar Minuten Zeit. Traditionell verwendet man hierfür ein Zeitplanbuch. Arbeiten Sie täglich an einem Rechner, können Sie auch einen elektronischen Kalender wie daybyday verwenden.

      Aufgabenliste erstellen

      Für die Tagesplanung fragen Sie sich: Was sind die wichtigsten Dinge, die ich heute erledigen will oder muss? Schreiben Sie die Antworten auf. Schon haben Sie einen Aufgabenzettel, den Sie der Reihe nach abarbeiten. Können Sie sofort loslegen oder benötigen Sie noch weitere Informationen? Müssen Sie zuvor ein Telefonat oder persönliches Gespräch führen, bevor Sie eine Aufgabe abschließen können? Schreiben Sie das jeweils dazu. So vermeiden Sie, dass Ihnen wichtige Voraussetzungen fehlen.
      Aufgaben klassifizieren

      Nicht alle Aufgaben sind gleich wichtig. Sortieren Sie daher Ihre Aufgabenliste nach Wichtigkeit und Dringlichkeit. Wichtige Aufgaben haben bedeutende Auswirkungen. Dringenden Aufgaben müssen in nächster Zeit abgeschlossen sein. Aufgaben können daher in folgende Klassen eingeordnet werden:
      Dringend und wichtig (z. B. wenn ein wichtiger Kunde abzuspringen droht)

      Nicht dringend, aber wichtig (z. B. die Vorsorgeuntersuchung beim Arzt)

      Dringend, aber nicht wichtig (z. B. die Wohnung aufräumen)

      Nicht dringend und nicht wichtig (z. B. ein Weinseminar besuchen)

      Reihenfolge einhalten

      Nachdem Sie Ihre Aufgaben in A-, B-, C- und D-Aufgaben eingeteilt haben, gehen Sie sie genau in dieser Reihenfolge an. Seien Sie konsequent. Zuerst erledigen Sie alle A- und B-Angelegenheiten. Einige der C-Aufgaben können Sie vielleicht an andere Personen delegieren. Etwa, wenn Sie eine Haushaltshilfe beschäftigen oder dem Nachbarsjungen fürs Rasenmähen ein paar Mark in die Hand drücken. Bleiben die D-Aufgaben. Die sind weder wichtig noch dringend. Heißt: Sie können sie entweder ganz streichen oder bewusst mit Spaß und Genuss in Angriff nehmen.

      Dauer schätzen

      Schätzen Sie bei Ihrer Tagesplanung, wie lange Sie etwa für die jeweiligen Aufgaben brauchen werden. Legen Sie fest, wann sie mit einer Aufgabe beginnen und wann Sie fertig sein wollen. Schätzen sie großzüg, und planen Sie auch Spielräume für Unterbrechungen oder Störungen ein. Versuchen Sie, die Aufgaben in dem veranschlagten Zeitrahmen zu erledigen. Am Anfang verschätzt man sich noch häufig. Das ist ganz normal. Doch Sie gewinnen rasch an Erfahrung, und können schon bald Aufgaben präzise planen.

      Bilanz ziehen

      Überprüfen Sie am Ende des Tages, wie weit Sie mit Ihrer Planung gekommen sind. Dabei ist es nicht schlimm, wenn Sie sich einmal völlig verplant haben. Überlegen Sie, woran es gelegen haben kann, und ziehen Sie die Konsequenzen: Bauen Sie gegebenenfalls in Zukunft größere Zeitreserven ein. Oder delegieren Sie weitere Aufgaben. Haben Sie schlicht und einfach die Zeit vertrödelt? Macht auch nichts, so lange Sie das erkennen und nicht zur Gewohnheit werden lassen. Ein Zeitplan soll Sie nicht in ein Zeitkorsett schnüren, sondern als Orientierung dienen.

      Flexibel sein

      Natürlich kann man seine Zeit nicht hundertprozentig planen. Immer mal wieder gibt es Tage, an denen es nicht so läuft, wie es laufen sollte. Sei es, dass unvorhergesehene Ereignisse die Planung über den Haufen werfen. Sei es, dass wir körperlich oder geistig nicht fit sind, dass wir einfach einen "schlechten Tag" erwischt haben. In solchen Fällen ist Flexibilität gefragt. Überarbeiten Sie Ihre Zeitplanung. Haben Sie einige Aufgaben nicht abschließen können, beziehen Sie sie in die Planung für den kommenden Tag mit ein. Geraten Sie allerdings dauerhaft in Verzug, sollten Sie sich ehrlich fragen, ob Sie sich nicht zu viel aufbürden. Oder liegt es an mangelnder Selbstdisziplin?

      Zeit genießen

      Jetzt wissen Sie, wie Sie Ihre Zeit besser in den Griff kriegen können. Und schnell werden Sie merken, dass ein entspannterer Alltag einen ausgeglicheneren Seelenzusatand nach sich zieht. Momente der Ruhe und Zufriedenheit sollten von nun an nicht mehr die Ausnahme darstellen, sondern die Normalität.

      Grüße

      Torsten
      Avatar
      schrieb am 16.12.00 12:02:18
      Beitrag Nr. 67 ()
      Guten Morgen Ihr Frühaufsteher,

      @Leckerli
      Schaue doch bitte mal in Deine Web-Mailbriefkasten. Nochmals Danke, Du Zeitmanagementexperte der 50-er !

      @Torstelino
      Interessante Bericht über Zeitmanagement!
      Wie bei jedem guten Zeitmanagement steht am Anfang die Zielsetzung. Man kommt m.E. einfach nicht umhin, sich mal Gedanken zu machen um seine Lebensziele.

      Für mich gibt es verschiedene Elemente innerhalb des Selbstmanagements, die miteinander verzahnt sind:

      - ZIELE (runtergebrochen auf die wichtigsten Lebensbereiche)
      Befindet man sich noch in der Zielfindungsphase, sind die von Dir in Deinem Posting beschriebenen Dinge (Zeitaufschreibung etc.) sehr wichtig, um sich überhaupt einmal ein Bild über seine Interessen machen zu können.
      Kommt es dann nach längeren (inneren) Diskussionen zu der Festsetzung der eigenen Ziele, ist es m.E. unbedingt notwendig die Abstimmung mit dem Lebenspartner zu suchen, weil man sich sonst nur selbst "STeine in den Weg" legt.

      Habe ich einmal meine (mit dem Lebenspartner) abgestimmten Lebensziele pro wichtigem Lebensbereich ermittelt, muß ich mir Gedanken machen, WIE ich diese Ziele erreiche.
      Hier zählen für mich ZIELERREICHUNGSPLÄNE, Aufstellung von FRÜHWARNSYSTEME etc. zu den sehr wichtigen Dingen.

      - PRIORITÄTEN
      Nachdem sämtliche Lebensziele pro wichtigem Lebensbereich verinnerlicht wurden, ist es m.E. wichtig diese im Alltag nicht aus den Augen zu verlieren.
      In einer Prioritätenlisten (z.B. Exceltabelle) können ALLE anstehenden Maßnahmen nach bestimmten Kriterien aufgelistet werden (hier gibt es verschiedene Methoden). Meine wichtigsten drei Kriterien für die Prioritätenbildung sind:

      - Wichtigkeit
      - Dringlichkeit und (das kommt mir bei den meisten zu kurz)
      - Interesse

      Nach diesen drei Kriterien werden alle Maßnahmen bei mir sortiert und letztendlich mit A,B oder C gekennzeichnet.
      Alle A-Maßnahmen werden aus der Excelliste einmal wöchentlich ausgedruckt und in meinem Terminkalender eingeklebt.
      Zusätzlich setze ich mich einmal die Woche hin und versuche alle Maßnahmen, die man sofort erledigen kann (und die in meiner Excelliste sind) in einem Rutsch zu erledigen, damit ich diese von den Füssen haben.

      Nachdem ich meine wöchentliche Prioritätenliste aufgestellt habe beginne ich dann erst mit dem dritten Bereich

      - ZEITMANAGEMENT
      Neben den Fixterminen (Beruflich, Sport, Freizeit, Familie etc.) die einmal wöchentlich aktualisiert in meinem Kalender eingetragen und mit meiner Frau abgestimmt werden, versuche ich nun meine Prioritäten "unterzubringen".
      Dazu liste ich die jeweiligen Aktivitäten der A-Prioriäten in meinem Wochenblatt des Terminkalenders erstmal auf mit Zeitangabe (100 % Zuschlag zum angenommenen Zeitaufwand).
      Jetzt merke ich sehr schnell, daß ich nicht Alles in der Woche schaffen werde, also durchforste ich die A-Prioritäten nach meinen Interessen durch. Überall wo man selbst ein starkes Interesse dran hat, laufen diese Dinge auch viel schneller von der Hand, weshalb ich zuerst die A-Priorität angehe, die bei mir das höchste Interesse hat.

      Aufgrund meiner fixen Tagestermine ordne ich die Prioritäten einem bestimmten Tag zu. Dabei berücksichtige ich immer den doppelten Zeitaufwand (wie vorher errechnet).

      Es gibt nämlich nicht frustrierenderes als am Wochenende festzustellen, daß man wieder Mal NICHTS geschafft hat, weil man sich mit Terminen zugeknallt hat...

      Das ist alles etwas vereinfacht dargestellt, hört sich vielleicht wieder mal sehr aufwendig an, ist es aber nicht !

      Wenn man sich m.E. mit seinen Zielen voll identifiziert hat, die anstehenden Maßnahmen dazu gedanklich in "Fleisch und Blut" übergegangen sind, ist die "halbe Miete" schon eingefahren. Der Rest ist Technik und Disziplin.

      Wichtig bei der ganzen Sache erscheint mir, daß man sich möglichst viel Zeiträume offen hält, so plane ich z.B. das Wochenende NICHT durch (außer das was ich von meinen drei Frauen alles so aufgedrückt bekomme...).

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 16.12.00 13:05:01
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hallo,

      zum Thema Zeit und Zeitmanagment fällt mir ganz
      spontan ein, das ich noch n i e in meinem Leben
      eine Armbanduhr besessen habe, und trotzdem zu Terminen in
      99,9% aller Fälle überpünktlich erscheine.
      Mittlerweile habe ich ein so gutes Zeitgefühl,
      das ich meistens auf 5 Minuten genau liege.
      Das klappt natürlich nicht ohne "Hilfen".
      Guckt euch mal um, wieviel Uhren es in der Öffentlichkeit gibt....., da braucht man selber keine.

      Was ich damit sagen will ist,
      ohne "Stressmacher" am Handgelenk, ist schon eine
      Menge an Qualität gewonnen, da man sich nicht von ein
      paar Zeigern hetzen lässt.
      Der Vorteil der Geschichte liegt darin, das man ein
      unheimlich gutes Zeitgefühl und ein Gefühl dafür bekommt,
      was man noch schaffen kann und was nicht.
      Ich jedenfalls komme nicht in die Situation, beim Blick
      auf die Uhr, zu sagen: Wenn ich mich beeile schaffe ich
      das noch.
      Wenn ich das Gefühl habe, es reicht mache ich es, wenn nicht, habe ich mir einen Freiraum geschaffen.
      Das was liegenbleibt, sind vielleicht wichtige, aber
      nicht dringende Dinge.

      Gnomi, der jetzt brunchen geht
      Avatar
      schrieb am 16.12.00 15:19:19
      Beitrag Nr. 69 ()
      Wird ja richtig spannend hier.... einige Ausführungen zum
      Zeitmanagement bzw. Selbstmanagement:

      A. Begriff des Selbstmanagements

      1. Warum Selbstmanagement?

      Ständiger Termindruck im Beruf, nicht ausreichende Zeit für Privates und Persönliches sind die häufigsten Gründe daführ, daß jemand Rat und Hilfe bei den Methoden und Instrumenten des Selbstmanagements sucht. „Keine Zeit“ ist aber nur das Symptom, nicht die Ursache des Pro-
      blems. Diese liegt im Menschen selbst, in seiner Natur und seinen Gewohnheiten.

      Sei es Neugier, Angst vor Mißerfolg, Perfektionismuns, das Streben, es allen recht zu machen, Mißtrauen, Stolz auf die eigene Fähigkeiten, der Versuch, niemandem weh zu tun, Ehrgeiz oder die allzu menschliche Neigung, kurzfristigen Belohnungen den Vorrang vor dem Erreichen langfristiger Ziele zu geben; all diese Tendenzen stellen eine Gefahr für die sinnvolle Nutzung der Zeit dar.

      Die Tendenzen der menschlichen Natur und die individuellen Gewohnheiten stellen also keinesfalls automatisch sicher, daß das Bedürfnis nach Erfolg, nach Leisutng und sinnvollem Tun befriedigt wird. Hierzu ist aktive Lebensführung, ist Selbstmanagement, eigene Planung und Organisation erforderlich.

      Ein weiterer Grund liegt in Veränderungen der Umwelt. Angesichts zunehmender Anforderungen der Arbeitswelt und steigender Komplexität der modernen Gesellschaft sind spontane, reagierende Verhaltensweisen kaum ausreichend, Übersicht und das Gefühl von Kontrolle und Kompetenz zu schaffen, bzw. zu erhalten. Ohne professionelles Selbstmanagement wird der Streß zum ständigen Begleiter.

      2. Was ist Selbstmanagement?

      Selbstmanagement ist sowohl eine Philosophie als auch eine Sammlung von Strategien und Methoden. Als Strategie bedeutet es eine aktive, individuelle Verantwortung übernehmende, gestaltende Haltung zu den Dingen des Lebens einzunehmen. Das heißt, es findet eine Bewegung von der äußeren Beeinflussung zur inneren Kontrolle eigenen Handelns statt. Sprachlich weniger geläufig, aber im philosophischen Licht besser betrachtet wäre der Begriff „Selbstführung“ (Self-
      Leadership)

      Auf der praktischen Seite versteht man mit Selbstmanagement eine Vielzahl von Strategien, sich selbst zu beeinflussen. Selbstmanagement ist all das, was Menschen tun, um sich selbst zu managen. Alles Strategien und Methoden des Managements anderer lassen sich grundsätzlich auch zum Zweck der eigenen Planung und Organisation nutzen. Andersherum gilt: Alle funktionierenden Strategien und Methoden des eigenen Managements sind höchstwahrscheinlich besonders gute Vorraussetzungen für ein ganz allgemein gutes Management innerhalb eines Teams; innerhalb eines
      Unternehmens.

      Eine gute Unternehmenskultur ist immer auch eine Selbstmanagement – Kultur. Eine der Haupt-aufgaben von Führungskräften ist es, das Selbstmanagement von Mitarbeitern, vor allem solchen mit Führungsaufgaben, zu fördern.

      Jede Form von Management dient dazu, Ziele zu erreichen, Erfolg zu haben. Dies ist auch der Zweck von Selbstmanagement. Es ist der aktive, zukunftsorientierte Einsatz von Methoden und Instrumenten,
      um:

      1. Übersicht zu gewinnen; um auf dieser Basis
      2. Ziele auszuwählen und zu realisieren, d.h. effektiv zu sein; und um
      3. die sehr knappe Zeit ökonomisch zu nutzen, d.h. effizient zu sein.

      Ziel ist es - die richtigen Dinge zu tun,
      - die Dinge richtig zu tun,
      - die Dinge wirklich zu tun.

      Aus der Vielzahl von Strategien und Methoden lassen sich einige übergeordnete Prinzipien oder grundlegende Schritte ableiten. Diese sind:


      1. Ziele setzen
      2. Übersicht schaffen
      3. Prioritäten setzen
      4. Tagesplanung machen
      5. schriftlich planen

      Bevor diese näher erläutert werden, soll noch ein Blick auf die populäre Variante des Selbstmanagements, das sogenannte Zeitmanagement geworfen werden. Hierzu ist eine kurze Betrachtung des Phänomens „Zeit“ hilfreich.

      3. Zeit (management) und Selbstmanagement

      Was ist Zeit? Dieser bisher trotz aller Anstrengungen nicht befriedigend beantworteten Frage soll hier nicht nachgegangen werden. Wichtig ist hier, welche Funktion oder Bedeutung Zeit hat.

      Die Fähigkeit Zeit zu messen, liefert die Voraussetzung dafür, das Zusammenleben der Menschen zu strukturieren, zu koordinieren, zu organisieren. Miteinander arbeiten, essen, sprechen usw. setzt voraus, daß Ort und Zeitpunkt vereinbart und eingehalten werden. Da Zeit in diesem Zusammenhang von allen gleich verstanden und genutzt wird, spricht man von Weltzeit, die mit Kalender und Uhr erfaßt wird.

      Auf diese Vorstellung bzw. Funktion von Zeit beziehen wir uns, wenn wir von Zeitmanagement sprechen. Zeitmanagement umfaßt dann alle Aktivitäten, die auf der Basis der Weltzeit unter der Nutzung von Instrumenten wie Kalender und Uhr Handlungen von Personen aufeinander abstimmen, oder die eigenes Handeln über der Zeitachse strukturieren.

      Der Begriff Zeitmanagement wird hierüber hinaus häufig in einem erweiterten Umfang benutzt. Man faßt dann hierunter solche Aktivitäten zusammen, die als Antwort auf die Knappheit der Zeit ergriffen werden. Zeit wird als Ressource verstanden, die wie alle knappen Mittel ökonomisch zu verwenden ist (Folie; „Zeit und Leben“)

      Die Knappheit der Zeit ergibt sich zum einen aus der Endlichkeit menschlichen Daseins und des Wissens hierum. Zum anderen ist die Zahl der Handlungsmöglichkeiten, die sich einem Individuum in seinem Leben bieten, unverhältnismäßig größer als die Zahl der Handlungen, die in der zur Verfügung stehenden Zeit realisierbar sind. Da zudem der Mensch über die Freiheit der Wahl verfügt, folgt aus diesen Grundbedingungen menschlicher Existenz die Notwendigkeit auszuwählen. Der Mensch muß
      wollen!! Dies ist nicht immer einfach, da sich für eine Sache zu ent-schließen gleichzeitig heißt, andere, erstrebenswerte Dinge auszuschließen (Folie: Nimm dir Zeit...)

      Diese Betrachtung läßt sich auf den Tag, die gängigste Zeiteinheit für Planungszwecke, übertragen. Er hat eine unveränderbare Dauer von 24 Stunden und das Individuum steht vor der Notwendigkeit, sich zu entscheiden, welche Handlungen realisiert werden sollen – und welche nicht.

      KEINE ZEIT ZU HABEN heißt angesichts dieser Situation tatsächlich, daß man mehr Handlungen realisieren will, als in 24 Stunden möglich ist. Das Problem ist also nicht die unveränderbare Zeit, sondern eine offensichtlich unzureichende Zielsetzung. Im Mittelpunkt müssen also die Ziele stehen – nicht die Zeit. Die zeitliche Komponente ist ein unerläßliches Element von Zielen, bleibt aber eine Bedingung. Ihre besondere Bedeutung erhält sie durch die Tatsache, daß sie im Gegensatz zu anderen Bedingungen wie Budget, Energie, Personal usw. in keiner Weise verändert werden kann –
      nicht gemanagt werden kann.

      Statt von Zeitmanagement spricht man im Rahmen dieser Überlegungen daher besser von Zielmanagement, das ein wichtiges – wenn nicht das wichtigste Element des Selbstmanagements
      ist.

      Fortsetzung folgt......

      Viel Vergnügen weiterhin...Gruß L.
      Avatar
      schrieb am 16.12.00 17:18:53
      Beitrag Nr. 70 ()
      Der 25-Stunden Tag
      ------------------
      (ein nicht ganz ernst gemeinter Beitrag zum Zeitmanagement)

      Seit einigen Jahren habe ich einen sogenannten Organizer der Firma Succes, so ein Terminkalender mit zusätzlichen Registern und mit verschiedenen Mustern bedruckten Seiten. Daneben habe ich diverse Computer diverser Hersteller mit diverser Software diverser Programmierer fürs Organizen. Doch irgendwie habe ich mit diesem hochdiversifizierten Instrumentarium nie ein Zeitmanagement auf die Reihe bekommen.
      Angesichts der fundamentalen Arbeiten, die sich hier seit einigen Stunden ansammeln, suche ich nun nach den Gründen, warum das so ist. Vielleicht liegt es daran, daß ich manchmal Ideen und damit ToDo`s schneller produziere, als ich den Computer hochfahren und sie mit Software verwalten kann.
      Vielleicht liegt es aber auch daran, das meine Kunden und mein Sohn (19Mon) sowieso keinen Blick in meinen Organizer werfen, bevor sie mit ihren Problemen zu mir kommen. Außerdem kostet Zeitmanagement Zeit, teure Zeit.
      Als Kind fand ich es schon nicht sehr logisch, ein Tagebuch zu führen. Denn die Stunde (ich war noch nie von der schnellen Sorte), in der ich überlegte, was und wie ich schreiben sollte, konnte ich nichts (neues) erleben und beschloß dass dann der Tag ja nur effektiv 23 Stunden hätte.

      Anderseits fahre ich seit ca 20 Jahren sehr gut mit einem 2-stufigen Prioritäten-Schema, welcheses ich vor langer Zeit hier schon mal irgendwo beschrieben habe:

      A - ich habe Lust es zu tuen
      B - ich habe keine Lust es zu tuen

      Ein B vergebe ich sehr selten. Bis ich dann bei all den A-Aufgaben überhaupt einmal bis zu einer B-Aufgabe durchdringe, hat sich die inzwischen selbst gelöst, oder ich fange erstmal an, sie zu bearbeiten.
      Natürlich mache ich mir während der Bearbeitung von B`s so meine Gedanken, warum und überhaupt....
      Meistens bin ich mit der Aufgabe aber fertig, bevor meine Gedanken was brauchbares zustande bringen.

      Doch! Ein wenig Zeitmanagement betreibe ich gelegentlich schon. Und zwar nach einem bewährten System, was wir als Diplomanden und Doktoranden im Institut vor ca 10 Jahren entwickelt haben. Da waren wir von manchen Problemen und Aufgaben so fasziniert,
      daß wir bereits vormittags beschlossen haben, die Mittagspause zu streichen. Somit hatten wir eine Stunde gewonnen! Da war dann ein Tag mit 25 Stunden.

      Auch heute ist wieder so ein Tag. Ich habe eine Stunde Schlaf gestrichen um auf 25 Stunden zu kommen.

      Obwohl.... dieses posting hat mich nun doch ca 1 Stunde gekostet.

      Gruß
      Forticus der heute doch nur auf 24 Stunden kommt.
      Avatar
      schrieb am 16.12.00 18:00:09
      Beitrag Nr. 71 ()
      Sehr interessante Diskussion,

      die Reduzierung von Dir, Forticus, gefällt mir gut, wobei es mir unheimlich schwer fällt, Dinge zu tun, zu denen ich keine Lust habe. Hier fehlt mir bestimmt Selbstdisziplin, andererseits ist das Leben dazu da, seinen Traum zu verwirklichen. Muß nicht klappen, versuchen sollte man es, und dann handelt es sich um Dinge, die einem Spaß bringen, für andere mögen sie harte Arbeit sein.
      Die Zeitmanagement-Gedanken sind mir auch bekannt, kenne ich aus Selbständigkeitsseminaren und sind in unserer komplexen Gesellschaft bestimmt zu beachten, was ist dringlich, was ist wichtig.
      Leckerli, gutes Posting, dazu fällt mir ein, daß ich mich in erster Linie als LEBENSUNTERNEHMER sehe. Ist ist prizipiell egal, ob ich für den Beruf, Job, Arbeit, Freizeit etc. etwas tue, da alles zusammenläuft. Mein Leben ist mein Business, ich sehe laufend zu, daß ich materiell dazugewinne (dieses Jahr aber nicht) und daß ich mich persönlich weiterentwickle, was ich noch wichtiger finde.

      Hierzu kann ich wieder das Buch "Der Papalagi" empfehlen, die Sichtweise eines Südseehäuptlings über die Verhaltensweisen der Europäer in der modernen Gesellschaft. Ein Spiegel, so naiv und real, wie sonst kaum.

      Gruß E_Kontakter, der momentan nur im Geschäft online ist.
      Avatar
      schrieb am 16.12.00 23:01:23
      Beitrag Nr. 72 ()
      Gerade habe ich eine interesante Homepage zum Zeit-, Konflikt, Selbst- und sonstigen Lebensmanagement gefunden:

      www.zeitzuleben.de

      sieht interesant aus

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 11:39:21
      Beitrag Nr. 73 ()
      Hallo "Selbstmanager",

      es wird wirklich eine interessante Diskussion.

      Ich glaube jeder von uns hat (ob bewußt oder unbewußt) sein eigenes Prioritätenmanagement.

      Wenn ich mir Forticus "Lustprinzip" anschaue, so finde ich es gut, daß DU ein sehr wichtiges Kriterium dort berücksichtigst, das m.E. in vielen theoretischen Modellen zu kurz kommt: Das INTERESSE !!!

      Es nützt mir unheimlich wenig, wenn ich weis, daß ich z.B. eine extrem wichtige Sache (die aber noch nicht dringend ist) erledigen muß, dafür aber ABSOLUT keine LUST drauf habe. Dann kommt nämlich der immer wieder zu beobachtene Effekt, daß diese Prioritäten solange vor sich hingeschoben werden, bis diese Priorität neben dem Kriterium WICHTIG auch noch das Attribut DRINGEND erhält!

      Genau hier liegt m.E. ein sehr großes Problem innerhalb des Prioritätenmanagements.
      Was mache ich mit den völlig uninteressanten Prioritäten, die einfach nur ätzend sind ?

      Ich persönlich habe da für mich auch keine Einheitslösung gefunden. Am liebsten habe ich es hier immer, wenn sich die Sache "von Alleine" erledigt oder ein Anderer (der das nicht so ätzend findet) erledigt...

      Ansonsten finde ich die 25-Stunden Lösung nicht schlecht. Aber nicht, weil man dann eine STunde mehr an seinen Prioritäten basteln könnte, sondern weil man dann eine STunde mehr nach seinem "Lustprinzip" handeln kann...

      @Leckerli
      Klasse Posting. Hast Du meine Adresse erhalten ?

      @Gnomi
      Ich trage seit gut 1 Jahr KEINE Armbanduhr mehr.
      Obwohl ich manchmal Wochen haben, an dem sich die sog. Meetings aneinanderreihen, bin ich immer realitiv pünktlich.
      Es geht also auch "Ohne"...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 12:53:00
      Beitrag Nr. 74 ()
      Hi Zeitmanager,

      eine Armbanduhr habe ich auch nicht, habe alles an der Börse investiert.
      Zeitmanagment ist bei mir nicht mehr so wichtig, da ich fast nur noch das mache, was mir Spaß macht.
      Für die unangenehmen Dinge, auf die ich keinen Bock habe, setze ich mir feste Zeiten, lasse mich dann nicht stören und arbeite diese Dinge zügig ab.
      Danach kann ich mich wieder ohne Druck meinen Lieblingsbeschäftigungen nachgehen und mich auch mal von einem Kaffee aufhalten lassen.
      Früher hatte dieses Vorgehen jedoch den Nachteil, das Kollegen glaubten, mir machten diese unangenhemen Arbeiten Spaß, weil ich immer so schnell damit fertig war.

      Grüße vom Bimbes
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 14:28:17
      Beitrag Nr. 75 ()
      @Learner,

      habe Deine Info erhalten - und habe auch schon geantwortet, ok?
      Übrigens, abzuwarten bis sich die Dinge selbst erledigen funktioniert ja in der Tat recht häufig - allerdings oft auch zu Lasten anderer; nach dem t e a m Gedanken (toll, ein anderer machts...)
      Eine gewinnbringende Angewohnheit ist, Unangenhmens gleich morgens zu erledigen - probier`s aus..



      @alle

      hier noch der Rest aus einem Vortrag zum Thema - ein bisserl umfangreich aber auch ganz interessant
      Kommt aus dem klassischen Seminarbereich und enthält dazu
      einige wesentliche Details:


      Persönlich versuche ich im organisatorischen und in weiteren Lebensbereichen nach dem 80:20 Prinzip (Gesetz der großen Zahl; Pareto Prinzip) zu handeln/denken - dazu aber in einem kommenden Posting mehr....


      :Ziel ist es - die richtigen Dinge zu tun,
      - die Dinge richtig zu tun,
      - die Dinge wirklich zu tun.

      Aus der Vielzahl von Strategien und Methoden lassen sich einige übergeordnete Prinzipien oder grundlegende Schritte ableiten. Diese sind:

      1. Ziele setzen
      2. Übersicht schaffen
      3. Prioritäten setzen
      4. Tagesplanung machen
      5. schriftlich planen

      Bevor diese näher erläutert werden, soll noch ein Blick auf die populäre Variante des Selbstmanagements, das sogenannte Zeitmanagement geworfen werden. Hierzu ist eine kurze Betrachtung des Phänomens „Zeit“ hilfreich.

      3. Zeit (management) und Selbstmanagement

      Was ist Zeit? Dieser bisher trotz aller Anstrengungen nicht befriedigend beantworteten Frage soll hier nicht nachgegangen werden. Wichtig ist hier, welche Funktion oder Bedeutung Zeit hat.

      Die Fähigkeit Zeit zu messen, liefert die Voraussetzung dafür, das Zusammenleben der Menschen zu strukturieren, zu koordinieren, zu organisieren. Miteinander arbeiten, essen, sprechen usw. setzt voraus, daß Ort und Zeitpunkt vereinbart und eingehalten werden. Da Zeit in diesem Zusammenhang von allen gleich verstanden und genutzt wird, spricht man von Weltzeit, die mit Kalender und Uhr erfaßt wird.

      Auf diese Vorstellung bzw. Funktion von Zeit beziehen wir uns, wenn wir von Zeitmanagement sprechen. Zeitmanagement umfaßt dann alle Aktivitäten, die auf der Basis der Weltzeit unter der Nutzung von Instrumenten wie Kalender und Uhr Handlungen von Personen aufeinander abstimmen, oder die eigenes Handeln über der Zeitachse strukturieren.

      Der Begriff Zeitmanagement wird hierüber hinaus häufig in einem erweiterten Umfang benutzt. Man faßt dann hierunter solche Aktivitäten zusammen, die als Antwort auf die Knappheit der Zeit ergriffen werden. Zeit wird als Ressource verstanden, die wie alle knappen Mittel ökonomisch zu verwenden ist

      Die Knappheit der Zeit ergibt sich zum einen aus der Endlichkeit menschlichen Daseins und des Wissens hierum. Zum anderen ist die Zahl der Handlungsmöglichkeiten, die sich einem Individuum in seinem Leben bieten, unverhältnismäßig größer als die Zahl der Handlungen, die in der zur Verfügung stehenden Zeit realisierbar sind. Da zudem der Mensch über die Freiheit der Wahl verfügt, folgt aus diesen Grundbedingungen menschlicher Existenz die Notwendigkeit auszuwählen. Der Mensch muß
      wollen!! Dies ist nicht immer einfach, da sich für eine Sache zu ent-schließen gleichzeitig heißt, andere, erstrebenswerte Dinge auszuschließen

      Diese Betrachtung läßt sich auf den Tag, die gängigste Zeiteinheit für Planungszwecke, übertragen. Er hat eine unveränderbare Dauer von 24 Stunden und das Individuum steht vor der Notwendigkeit, sich zu entscheiden, welche Handlungen realisiert werden sollen – und welche nicht.

      KEINE ZEIT ZU HABEN heißt angesichts dieser Situation tatsächlich, daß man mehr Handlungen realisieren will, als in 24 Stunden möglich ist. Das Problem ist also nicht die unveränderbare Zeit, sondern eine offensichtlich unzureichende Zielsetzung. Im Mittelpunkt müssen also die Ziele stehen – nicht die Zeit. Die zeitliche Komponente ist ein unerläßliches Element von Zielen, bleibt aber eine Bedingung. Ihre besondere Bedeutung erhält sie durch die Tatsache, daß sie im Gegensatz zu anderen Bedingungen wie Budget, Energie, Personal usw. in keiner Weise verändert werden kann –nicht gemanagt werden kann.

      Statt von Zeitmanagement spricht man im Rahmen dieser Überlegungen daher besser von Zielmanagement, das ein wichtiges – wenn nicht das wichtigste Element des Selbstmanagements ist.

      B. Prinzipien des Selbstmanagement

      1. Ziele setzen / Hauptaufgaben erfassen

      Menschliches Handeln orientiert sich immer an Zielen. Ziele sind gewollte zukünftige Zustände oder Handlungsergebnisse. Sie sind Sollvorstellungen, die dem Handeln Richtung geben.

      Menschen verfügen über eine Vielzahl von Zielen. Sie bestehen in der Regel aus relativ unklaren allgemeinen Vorstellungen, die sich zudem häufig widersprechen. So soll ein Haus z.B. schön, praktisch, gut gelegen und recht preiswert sein.

      Viele Ziele sind nur unbewußt vorhanden und gerade deswegen von großem, und unbemerkten (aber
      starken) Einfluß auf das Handeln.

      Welches Ziel in einer konkreten Situation handlungsleitend wirkt, wird häufig von einer Denktendenz bestimmt, die man als „Prinzip der Überwertigkeit des aktuellen Motivs“ bezeichnen kann. Das heißt – Menschen richten ihre Aufmerksamkeit nahezu automatisch auf den Bereich, auf dem sie die größte und bedeutendste Abweichung zwischen Sollvorstellungen und Realitätswahrnehmung vermuten, nämlich auf die Probleme, die „am lautesten schreien“. Man kann von Zielbildung durch Alarminformation sprechen.

      Aus zielorientiertem Handeln wird so problemorientiertes Feuerlöschen, tätig sein wird zu Selbstzweck.

      Zielsetzung im Rahmen von Selbstmanagement ist der Versuch, den geschilderten Tendenzen entgegenzuwirken und die zur Verfügung stehende knappe Zeit ganz bewußt zur Erreichung bestimmter, selbst gestellter Ziele zu verwenden.

      KLARE ZIELE sind die Voraussetzung für einen ökonomischen Umgang mit der Zeit und anderen Ressourcen. Wer nicht zielt, trifft allenfalls aus Zufall und verbraucht viel Munition und Zeit.

      Von der Klarheit der Ziele ist weiter die Größe des Erfolges abhängig. Man stelle sich vor, ein Sportler würde Hochsprung ohne zu überspringende Latte betreiben. Seine Leistungen werden sehr unregelmäßig sein; eine regelmäßig steigerbare Leistung ist nicht möglich und seine Maximalhöhe wird niemals die eines Versuches mit Latte sein können.

      KLARE ZIELE sind Voraussetzung für effektives und effizientes Handeln. Ziele setzen heißt den Weg vom vagen Wünschen über das Wählen zum Wollen zu gehen. Klare Ziele haben im Rahmen von Selbstmanagement eine Reihe positiver Auswirkungen. Sie

      - erhöhen die Handlungsorientierung, setzen Handlungen in Gang
      - focussieren die Aufmerksamkeit
      - fördern die Konzentration der Kräfte
      - mobilisieren Energie und erhöhen die Ausdauer
      - erleichtern Entscheidungen und Prioritätensetzung
      - geben Orientierung und vermitteln Sinn
      - stärken Disziplin und Willenskraft
      - ermöglichen Ergebniskontrolle und Korrektur
      - fördern die Selbst-Reflexion
      - verhindern Ausreden und Rationalisierungen
      - erleichtern und fördern die Zusammenarbeit
      - steigern die Intensität des Selbstmanagement

      Ohne klare Ziele ist kein Fortschritt beim Selbstmanagement (Zeitmanagement) möglich.


      Gut formulierte Ziele sind:

      - anspruchsvoll und herausfordernd
      - realistisch und erreichbar
      - vollständig und widerspruchsfrei definiert (wer, was, wieviel, wann, mit wem...)
      - schriftlich fixiert
      - als erstrebenswert akzeptiert

      Zur Ableitung beruflicher Ziele ist es unerläßlich, zunächst zu prüfen, welchen Beitrag man zum Gesamterfolg eines Unternehmens, einer Organisation leisten soll. Es ist notwendig zuächst die eigenen Hauptaufgaben zu erkennen und ggf. mit Vorgesetzten zu vereinbaren.

      Ebenso ist es notwendig, mit Mitarbeitern Hauptaufgaben zu definieren und zu vereinbaren, um die Voraussetzung sowohl für die Delegation als auch für gutes Selbstmanagement der Mitarbeiter zu schaffen.

      Es soll noch einmal betont werden:

      Ohne klare Ziele sind die anderen Regen oder Grundsätze des Selbstmanagements im wahrsten Sinne des Wortes gegenstandslos.

      2. Übersicht schaffen.

      Alltagsbeobachtungen sowie wissenschaftliche Experimente und computergestützte Simulationen zeigen deutlich auf, daß es zur Bewältigung von komplexen, umfangreichen Aufgaben oder Tätigkeiten unerläßlich ist , vor dem Handeln für eine ausreichende Übersicht zu sorgen

      Erfolgreiche Personen zeigen ein typisches Arbeitsverhalten. Sie beginnen einen Problemlösungsprozeß damit, daß sie Ziele in Teilziele untergliedern, Aufgaben in Teilaufgaben zerlegen. Erfolgreiche widmen sich der Arbeit.

      Weniger Erfolgreiche tun dies garnicht oder nur unzureichend. Sie stürzen sich in die Arbeit.

      Neben der Übersicht über Teilziele, Teilaufgaben oder erforderlichen Aktivitäten ist es notwendig, Übersicht über die zeitliche Struktur eines Aufgabenbereiches (Termine) zu gewinnen sowie über alle zur Aufgabenbewältigung relevanten Informationen.

      Erfolgreiche unterscheiden sich in einem weiteren Punkt von weniger Erfolgreichen. Sie bringen Teilziele oder Teilaufgaben in einer auf das Gesamtziel und auf die Zeit bezogene Ordnung. Sie setzen Prioritäten.

      3. Prioritäten setzen

      Prioritäten setzen heißt, Aufgaben nach den Merkmalen „Wichtigkeit“ und „Dringlichkeit“ in eine Reihenfolge zu bringen und gemäß dieser Reihenfolge abzuarbeiten.

      Eine Aufgabe ist um so wichtiger, je stärker ihre Erledigung zur Zielerreichung beiträgt. Eine Aufgabe ist um so dringlicher, je kürzer die zu ihrer Bewältigung zur Verfügung stehende Zeit ist. Dringlichkeit ist keineswegs mit Wichtigkeit gleichzusetzen. Es gibst sowohl sehr wichtige aber nicht dringliche als auch sehr dringliche aber nicht wichtige Tätigkeiten.

      Erfolgreiche orientieren sich in ihrem Handeln konsequent an Prioritäten. Weniger Erfolgreiche tun dies kaum oder garnicht. Sie sind daher leichter ablenkbar, wechseln häufiger die Aufgaben und lassen Aufgaben unerledigt liegen.

      Die Folge mangelnden Überblicks und unzureichender Prioritäten ist das zumeist unbewußte Gefühl, die Dinge nicht mehr richtig im Griff zu haben. Personen, die das Gefühl mangelnder Kontrolle
      entwickeln, die vom Verlust ihres Kompetenzgefühls bedroht sind, geraten in massiven Streß und zeigen alle mit Streß verbundenen Symptome.

      Besonders bedeutsam sind Verhaltensweisen, die man als mentale Notfallreaktion bezeichnen kann. In dieser Situation ist das bewußte Denken reduziert, es kommt zur Automatisierungsumschaltung, die für schnelles Reagieren besser geeignet ist. Schnelligkeit des Handeln geht dann von der Qualität des Handelns. Einfach Lösungen werden bevorzugt, das Denken vollzieht sich in Ja-Nein (schwarz-
      weiß) Entscheidungen. In der Sprache der Kavallerie heißt es: Im Zweifelsfall gallopieren!

      Dies ist verbunden entweder mit aggressiven Verhaltensweisen (Angriff) oder dem Versuch, die Situation, die Aufgaben zu meiden (Flucht). Angriff besteht z.B. darin, lautstark zu argumentieren, andere zu beschimpfen usw.. Flucht besteht z.B. darin, sich einer anderen Aufgabe (Unwichtiges lesen) oder ein gut beherrschten Teilaufgaben (Kontrolle der Rechtschreibung) zuzuwenden, sich Tagträumen zu widmen oder gar zu resignieren.


      4. Tagesplanung machen

      Ziele setzen, Übersicht schaffen und Prioritäten setzen sind Tätigkeiten, die sich hauptsächlich der Frage widmen, was getan werden soll. Sie bleiben aber Selbstzweck, wenn die so gefundenen richtigen Dinge nicht auch tatsächlich und richtig getan werden.

      Die wirksamste Methode, um Ziele Realität werden zu lassen ist die Tagesplanung. Der Tagesplan ist das Instrument, um Ziele, Pläne, Ideen, Gedanken in Handlungen umzusetzen, sie quasi zu materialisieren. er ist die wirkungsvollste Waffe im Kampf gegen die Zeitdiebe.

      Die wichtigsten Gründe für die Tagesplanung sind:

      - der Tag ist eine für die Planungszwecke hinreichend lange aber gut überschaubare zeitliche Einheit
      - in Tagen zu planen entspricht dem natürlichen, rhytmischen Zeiterleben der Menschen
      - Tagesplanung zerlegt den Weg zu langfristigen Zielen und zu Erfüllung umfangreicher Aufgaben in überschaubare, beherrschbare Schritte. Der „BERG“ bekommt Stufen, man behält die Dinge im Griff
      - Tagesplanung bietet die Möglichkeit, auch bei der Bewältigung langfristiger Aufgaben regelmäßig Erfolg zu haben und so eine starke Selbstmotivation aufzubauen. Tagesplanung bändigt die Neigung zu kurzfrisitgen Erfolgserlebnissen und Anerkennungen und ermöglicht so strategisches Handeln.
      - Tagesplanung ermöglicht die tägliche Kontrolle des Weges zum Ziel und so rechtzeitige Maßnahmen bei Abweichungen
      - der tägliche Vergleich von Plan und Realisierung läßt Rückschlüsse auf die tatsächliche Arbeitsweise zu und schafft so die Basis für Entspannung und Feierabend. Hat man den kommenden Tag planerisch im Griff, so schafft man sich Frei-Zeit, von Problemen freie Zeit!

      Ein schriftlicher Tagesplan ist die wirksamste Einzelstrateige im Selbstmanagement. Damit sind wir bei dem 5. Prinzip des Selbsmanagements, einer Regel die auf die 4 vorangegangenen anzuwenden ist:

      5. Schriftlich Planen

      Vorteile schriftlicher Planung:

      - sie zwingt zur Präzision
      - sie ist übersichtlich und somit transparent
      - sie ermöglicht flexible und sinnvolle Reaktionen auf Überraschungen (Bleistift nutzen)
      - sie vereinfacht den Informationsaustausch
      - sie entlastet das Gedächtnis und vermittelt Sicherheit
      - sie födert die Konzentration auf die wichtigen Aufgaben
      - sie hat eine motivierende, auffordernde Wirkung
      - sie fördert Selbstdiziplin
      - sie ermöglicht Kontrolle des eigenen Arbeitsverhaltens
      - sie setzt Lernprozesse in Gang
      - sie ermöglicht die Dokumentation der eigenen Aktivitäten

      Um die Vorteile des schriftlichen Planens voll nutzen zu können und zur vollen positiven Entfaltung der übrigen Regeln reichen Notizzettel oder Notizblöcke oft nicht aus. Hier ist der Einsatz eines Ziel- und Zeitplanbuches ratsam.

      6. Selbstmanagement und ein Ziel- und Zeitplanbuch (oder ... Software)

      Ein Ziel- und Zeitplanbuch ist ein Ringbuch, das eine Reihe von Formblättern enthält, die aufgrund ihres Aufbaus und der Systematik ihrer Anordnung im Ringbuch den Nutzer dabei unterstützen, die Grundsätze des Selbstmanagements in die individuelle Praxis zu übertragen und so seine Ziele zu realisieren.

      Das heißt, ein Ziel und Zeitplanbuch verfügt über eine „eingebaute Intelligenz“, ein Betriebssystem, das nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bietet, es auf die individuellen Bedürfnisse und Arbeitspräferenzen hin zu programmieren.
      Gute Ziel und Zeitmanagement Systeme genügen i.d.R. solchen Ansprüchen. Sie sind geeignet ihrem Nutzer bei allen Aktivitäten der eigenen Planung und des Managements von Lebenszielsetzungen und strategischen Planung bis zur Kontrolle des kleinsten Details zu unterstützen, und die in kompakter, mobiler Form. Mit einem professionellen Ziel und Zeitplanbuch hat man die Möglichkeit, die Dinge immer und überall im Griff zu haben.

      Der Aufbau von wertigen Ziel und Zeitplanbüchern spiegeln die oben dargestellten Prinzipien wider:

      Register Aktivitäten - Übersicht aller Aktivitäten der nächsten Monate
      Register Übersicht - Übersicht über Termine (Monate, Jahre)
      Register Tagesplan - aktuelle Tagesplanung und Übersicht über Aktivitäten des lfd. Monats
      Register DataBank - Übersicht über Ziele und Informationen und ggf. ergänzende Übersicht zu
      Aktivitäten (Projektpläne, Zielpläne etc)

      Ein professionelles Planungssystem stellt die materialisierte Form der Regeln des Selbstmanagements dar. Und zwar eine Form, die Hilfe und Unterstützung bietet, aber keine Einschränkungen für einen universellen und individuellen Einsatz beinhaltet. Es paßt sich leicht an und bietet alle Voraussetzungen für eine optimale Lösung.


      Wie in fast allen anderen Bereichen scheitern die meisten Menschen an der Umsetzung - dem t u n; ich kann alle nur ermuntern einfach anzufangen - auch jede eigene Methode kann sehr erfolgreich sein. Sich selbst zu "managen" ist übrigens für die meisten weit schwieriger als dies bei anderen zu tun.....auch Führungskräfte haben hierbei nachweislich erhebliche Defizite (daher sind Assistenten /innen) oft so unersätzlich)...

      Viel Erfolg allen weiterhin u. Grüße

      Leckerli
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 01:25:10
      Beitrag Nr. 76 ()
      Hallo Leckerli,

      habe Info erhalten, vielen Dank (siehe auch Antwort)!

      Bei Dir kommt man ja gar nicht mehr mit dem Nachlesen mit...

      Ich weis ja nicht, wie es bei Euch so ist, aber was das Thema Prioritäten- und Zeitmanagement (sind für mich beides Unterpunkte zum Selbstmanagement), muß ich bei mir strikt zwei "Zustände" unterscheiden.

      ALLTAG und Wochenenden bzw. Urlaub !

      Bei dem Letztgenannten spielen Prioritätenmanagement keine Rolle. Im Urlaub und auch am Wochenende lebe ich so, wie ich eigentlich immer leben will: Ich versuche mich keinen Restriktionen auszusetzen. So gehe ich dann ins Bett, stehe dann auf, wenn ich meine, das es Zeit ist, das zu tun...

      Mein Terminkalender wird Freitags in meine Büroschublade in meinen Katakomben (Keller) gelegt und erst am Sonntagabend wieder hervorgekramt. Die wichtigsten Termine kenne ich eh und meine Frauen passen schon auf das sie nicht zu kurz kommen. Genauso stelle ich mir das Leben vor, wenn ich mal FU bin.

      Im ALLTAG sieht alles ganz anders aus. Ich versuche alles, was möglich ist, immer in der Zeit von Montag bis Freitag nachmittag zu erledigen, damit wir uns am Wochenende regenerieren können und uns ganz um unsere Familie kümmern können. Das wissen wir Alle, so freuen wir Vier uns auch immer wenn es Wochenende ist, da die Zeit uns überwiegend allein gehört.

      Als abhängig Beschäftigter sieht die Sache im Alltag schon ganz anders aus. Da gibt es alleine durch die Arbeitszeiten und dem Arbeitsort schon Restriktionen. Das gleiche gilt durch das Arbeitsgebiet. Deshalb komme ich hier ohne eine Prioritäten- und Zeitplanung überhaupt nicht aus, da die "Freiräume" und die "begrenzte Zeit" mich dazu zwingen, wenn ich einigermaßen über die Runde kommen will.

      Wie mache ich das eigentlich konkret bei der Prioritätensetzung ?!
      Heute habe ich z.B. wieder meine A-Prioritäten für die nächste Woche festgelegt. Es sind vier Private A-Prioriäten die ich nächste Woche erledige, wobei eine davon für mich unangenehm ist, da ich absolut keinen Bock darauf habe. Es ist die Vorbereitung auf die Einkommensteuererklärung 2000 ! Bis Ende der Woche will ich mir einen Überblick verschaffen, wo noch offene Dinge sind und wer sie, bis wann, wie erledigt...

      Dafür habe ich mir von Mo-Do jeweils eine STunde in meinem Timer eingetragen (allerdings OHNE Uhrzeit, daß mach ich bei der Tagesplanung, wenn ich weis, was alles konkret an dem Tag ansteht). Am Freitag möchte ich dann meine Frau den Status Quo zeigen um evt. am Wochenende das ein oder andere noch ändern zu können. Denn spätestens Heiligabend soll die Sache "gegessen" sein und ich will im Neuen Jahr nur noch die "Aktivitätenlisten" abklappern...

      Morgen werde ich die erste Stunde dazu nutzen, um den IST- Zustand an Unterlagen zu sichten und mir zu überlegen, was sich dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr geändert hat.

      Mal sehen wie es wird...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 08:25:27
      Beitrag Nr. 77 ()
      huiiii

      es wird zeit, dass mal einige von euch ZU werden. ich muss essen, trinken....mach ich gerade, ansonsten muss ich garnichts. ich habe zeit, dass zu machen, was ich will, das ist wichtig.

      ich werde im neuen jahr noch viel relaxter als ich ohnehin schon bin, das steht fuer mich fest. macht mal urlaub leute, das tut gut. warme sonne im winter, kann ich nur empfehlen.

      in kapstadt gibts ferienwohnungen fuer ca. 250.000 mark, riesengross mit pool etc. ein wahnsinn. bin mir sicher, dass ich in wenigen jahren hier meine winter verbringen werde, das ist zeitmanagement in reinkultur.

      also, werdet mal locker und entspannt euch, tlue durchfuehren taeglich, das ist enorm wichtig.

      ich gruesse euch

      shaky shakesbier aus sun city :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 09:53:59
      Beitrag Nr. 78 ()
      hall shaky in sun city,

      hoffe Du postet zumindest ab und zu wieder im neuen Jahr, da Du mit Deinen Beiträgen mit Sicherheit dem einen oder anderen hilfst, etwas schneeler ZU, FU oder "X"U zu werden.

      Grüsse nach sun city - eschi
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 12:41:37
      Beitrag Nr. 79 ()
      Hi shakesbier,

      so ganz ohne Timing kommt man auch als ZU nicht durch den Tag.
      Ich muß z.B. spülen und den Müll wegbringen.
      Wenn ich spülen will, ist kein Aufwasch da.
      Wenn Aufwasch da steht, habe ich keine Lust und warte bis es dringend wird und mir mit Konsequenzen gedroht wird.
      Also brauche ich ein Time-System, wie jeder Manager auch. Nur in meinem steht jeden Tag nur spülen drin.

      Grüße vom Bimbes
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 14:08:02
      Beitrag Nr. 80 ()
      bimbes,
      stimmt, es gibt Dinge, die kann man nicht mal delegieren.

      Bei mir steht jetzt

      AA Essen


      Gruß
      Forticu
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 16:31:42
      Beitrag Nr. 81 ()
      bimbes

      ein paar ordentliche o.s. ziehen, danach kannst du dir sicher eine spuelmaschine leisten. nicht soviele shortputs kaufen, eher calls auf adidas zum beispiel. nur mut, auch ich habe frueher noch gespuelt.


      ich muss jetzt zum essen, da ich hunger habe und um 18.00 ortszeit das bueffet aufmacht.

      gut, dass ich meine zeit im griff habe.


      gruesse
      shaky shakesbier - aus dem warmen sueden :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 16:39:57
      Beitrag Nr. 82 ()
      Hi shakesbier,

      habe meine Spülmaschine mit OS verzockt, daher muß ich spülen.
      Aber die Ertrage durch meine Optionsgeschäfte sind so gering, das ich sowieso nicht viel Abwasch produzieren kann, mangels Masse.

      Grüße vom Bimbes, der soeben satt wird.
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 16:53:08
      Beitrag Nr. 83 ()
      Hallo 50-er,

      @Leckerli
      Ich habe mir mal Deine Postings genauer durchgelesen. Vieles sehe ich genauso wie DU. M.E. ist es sehr wichtig (und nicht umsonst kann man es in jedem Fachbuch nachlesen, wer sich dafür interessiert), das die ZIELSETZUNG an erster Stelle innerhalb des Bereiches Selbstmanagement steht.

      Erst wenn diese glasklar ist, sollte man m.E. überlegen, wie man dann seine Prioritäten setzt, um letztendlich daraus in das Zeitmanagement überzugehen.

      Du hast Durch Deine interessanten Postings die gesamte Palette des Selbstmanagement gestreift.

      Sollten wir, wenn ERNSTHAFTES Interesse hier im Forum besteht, die einzelnen Elemente des Selbstmanagement (aus meiner Sicht: Ziele, Prioritäten, Zeitmanagement) näher durchleuchten, oder sollten wir es hierbei belassen ?!

      Was meint Ihr ?
      Reichen die bisherigen Ausführungen zum Thema Selbstmanagement aus, um dem Ein oder Anderen einen Anstoss zu geben, mal über die A-Priorität des Essens und Trinkens hinaus über dieses Thema zu diskutieren, oder haben wir Alle unsere Zeit so im Griff das es vielleicht verschwendete Zeit ist, hier über Zeitmanagement zu diskutieren ???

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 19:43:11
      Beitrag Nr. 84 ()
      Der wohl kürzest-mögliche Eintrag in einer Prioritätenliste
      könnte aus dem Rheinhessischen stammen,
      Rubrik "nicht delegierbar", hatte ich vorhin vergessen:


      A B


      Gruß
      Forticuß
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 15:06:53
      Beitrag Nr. 85 ()
      Ich denke, das passt ganz gut in diesen Thread:

      "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

      In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt. Aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab.
      Durch jenes kaum meßbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist – der Landessprache mächtig - durch ein Gespräch zu überbrücken versucht. "Sie werden heute einen guten Fang machen." Kopfschütteln des Fischers. "Aber man hat mir gesagt, daß das Wetter günstig ist." Kopfnicken des Fischers. "Sie werden also nicht ausfahren?" Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiß liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpaßte Gelegenheit. "Oh? Sie fühlen sich nicht wohl?" Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über.

      "Ich fühle mich großartig", sagt er. "Ich habe mich nie besser gefühlt." Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. "Ich fühle mich phantastisch."

      Der Gesichtausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: "Aber warum fahren Sie dann nicht aus?" Die Antwort kommt prompt und knapp. "Weil ich heute morgen ausgefahren bin."

      "War der Fang gut?" "Er war so gut, daß ich nicht noch einmal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen." Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis.

      "Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug", sagt er, um des Fremden Seele zu erleichtern. "Rauchen Sie eine von meinen?" "Ja, danke."

      Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen.

      "Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen", sagt er, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht gar zehn Dutzend Makrelen fangen. Stellen Sie sich das mal vor!"

      Der Fischer nickt.

      "Sie würden", fährt der Tourist fort, "nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren – wissen Sie, was geschehen würde?" Der Fischer schüttelt den Kopf.

      "Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen könncn, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen – eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden...", die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augcnblicke die Stimme, "Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisung geben. Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann..." – wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzcn betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. "Und dann", sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf dcn Rücken wie einem Kind, das sich verschluckt hat. "Was dann?" fragte er leise.

      "Dann", sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, "dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne döscn – und auf das herrliche Meer blicken." "Aber das tu ich ja schon jetzt", sagt der Fischer, "ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört."

      Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn frühcr hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.

      Heinrich Böll, Erzählungen 1950-1970, Köln 1973, 43ff."
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 15:24:33
      Beitrag Nr. 86 ()
      Mit der Ziel- und Zeitplanung ist das so eine Sache. Im Berufsleben ist eine Terminplanung unumgänglich, wenn man
      nicht zur Infarktrisikoleistungsklasse gehören möchte.
      Mit ein paar einfachen Kniffen (kann nur "Wenn Du es
      eilig hast, dann gehe langsam (ISBN: 3593359111) empfehlen")
      kann man hier viel unnötigen Stress vermeiden und zielgerichteter Vorgehen.

      Was den privaten Bereich betrifft, sehe ich es anders. Zeit ist nicht knapp, dazu müssten wir erstmal wissen, wieviel
      Zeit wir haben. Zeit ist durchaus dazu da, faul auf dem Sofa zu liegen, Fernsehen zu gucken, in der Kneipe zu hocken. Das Leben ist bei weitem weniger steuerbar als wir oft denken (oder besser gesagt, denken möchten, um kein
      Gefühl der Unkontrollierbarkeit zu bekommen).

      Um dem Freizeitstreß zu entkommen muss man erstmal akzeptieren, das man aus dem Überangebot nur ein Bruchteil
      wahrnehmen kann. Und vieleicht die Erwartungshaltung an sich
      selber etwas herunterschrauben. Ich finde Kollegen witzig,
      die um acht frisch gestriegelt anfangen, in der Mittagspause
      ins Fitnessstudio rennen, nach Feierabend auf der VHS
      die Fortbildung mitnehmen und und und... Wenn man sich mit Ihnen unterhält, sind sie total am Ende und beschweren sich,
      wenn die Frau abgehauen ist (mit dem Gärtner, der hatte
      nämlich Zeit ;)). Warum dieser Selbstanspruch, alles so
      machen zu müssen wie`s die Zahnpastawerbung vorspielt?

      Mein Fazit: Die FU möchte ich erreichen, um noch entspannter
      leben zu können, also sollte man das im Vorfeld trainieren ;)
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 15:47:00
      Beitrag Nr. 87 ()
      Böll,
      Dein Stil gefällt mir, schau mal wieder rein.

      übrigens finde ich, das eine Tonne viel zu viel Sonne weg nimmt.

      Gruß
      Forticus der neben der Tonne schläft
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 19:25:11
      Beitrag Nr. 88 ()
      Hallo Trendfreund,

      schöne Geschichte.

      Ich finde man merkt tlw. erst in Extremsituationen, was wirklich wichtig ist und was man nur als vermeintlich wichtig ansieht.

      WEnn ich mich wirklich mal für eine längere Zeit zeitlich entspannt habe, merke ich immer wieder wie saugut ich mich danach fühle. Selbst wenn es nur ein ausgedehnter Saunabesuch ist.

      Nichtdestotrotz kommt man im Arbeitsleben m.E. ohne Planung nicht aus, damit man nicht total im Chaos endet und sich ständig überfordert fühlt..

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 19:25:47
      Beitrag Nr. 89 ()
      Hallo Trendfreund!

      Sehr interessante und zum Nachdenken anregende Geschichte...
      Hier merkt man, das unser Ziel, die FU, auch nicht alles ist. Doch man sollte arbeit trotzdem ernst nehmen, denn nur ein arbeitendes Volk erhält den Wohlstand - meint man unseren und nicht den des Fischers. Was würde mit der Welt und mit den Aktien passieren, wenn keiner mehr arbeiten würde?
      Um noch mal auf das Titelthema zurückzukommen, ist die FU mein Ziel, aber nicht um auf der faulen Haut zu liegen (das würde auf die Dauer sowieso langweilig), sondern um frei genau das zu arbeiten, was und wie viel ich will.

      Schöne Grüße von

      :) casel
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 20:10:51
      Beitrag Nr. 90 ()
      hallöchen,

      schön habt ihrs hier.
      hätte ich wohl schon eher mal reinschauen sollen, dann wer ich vielleicht heute schon stressfrei.

      @bimbes
      du ärmster. soviel arbeit, puh, da muss ich dich mal loben.
      dass du den spül übernimmst und den abfall runterbringst.. .ich suche jemanden der meine putzerei übernimmt...da ich nun von deinem einsatzwillen überzeugt bin, kannst du den auftrag haben, musst mir nur kurz bescheid sagen, ob dir freitagmorgen recht ist...
      vielleicht solange, bis du die spülmaschine zuzsammen hast ;).


      an der geschichte von böll ist schon was wahres dran...
      paßt gut auf meine wunschliste für 2001...

      liebe grüße
      ute
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 23:07:35
      Beitrag Nr. 91 ()
      Hi triuls,

      du hast das missverstanden, den abwasch habe ich nicht übernommen, sondern übernehmen müssen.
      Auf dem Nachtisch meiner Frau liegen zwei Bücher: "Delegieren - aber richtig" und "So domestiziere ich meinen Mann"
      Also: Freiwillig übernehme ich deinen Abwasch nicht, müsstest dir schon was gutes einfallen lassen.

      Grüße vom Bimbes, der essen im restaurant ganz super findet.
      Avatar
      schrieb am 20.12.00 16:42:14
      Beitrag Nr. 92 ()
      @Learner6: Ja, Extremsituationen bringen einen wieder auf den Teppich. Ich hatte nicht immer die Lebenseinstellung,
      eigentlich erst, als meine Frau mit dem Busfahrer
      durchgebrannt ist *grins*

      Frohe Weinachten für alle, feiert schön :)
      Avatar
      schrieb am 20.12.00 19:12:51
      Beitrag Nr. 93 ()
      hi bimbes,

      hast aber einen ausgesprochenen glücksgriff mit deiner herzfrau gemacht :)...

      etwas enttäuscht bin ich nun schon, dass du keinen job als putzer suchst, obwohl ausgeschlossen hast du es ja nicht gänzlich. werde also bis freitag grübeln, was ich dir anbieten kann. :confused: ein steak? ...naja, werd schon etwas finden ;):

      lg. ute
      Avatar
      schrieb am 20.12.00 21:59:10
      Beitrag Nr. 94 ()
      Hallo zusammen,

      nun also mal zu den viel wesentlicheren Dingen, die unser Leben extrem beeinflussen: Das Pareto Prinzip; 80:20 Regel,
      volkswirtschaftlich: Gesetz der großen Zahl.

      Ist vielen weitestgehend bekannt; die gesamte Tragweite allerdings weniger. Ein sehr ausführliches Buch zum Thema (auch mit das Einzige: "Das 80/20 Prinzip" von Richard Koch, Campus Verlag, isbn-3593-36022-5

      Im Bereich der Unternehmen führt diese Zahl häufig dazu, daß 80 % aller Umsätze von 20 % der Kunden realisiert werden.

      20 % der Weltbevölkerung sind für rund 80 % Ressourcenverbrauch verantwortlich.



      " IBM war eines der ersten und erfolgreichsten Unternehmen, die sich das 80/20 Prinzip zunutze machten. Die erklärt auch, warum die meisten der in den sechziger und siebziger Jahren ausgebildeten Computerspezialisten mit dieser Idee vertraut sind. Bereits 1963 merkte IBM, daß rund 80 % der Arbeitszeit eines Computers für die Ausführung von 20 % der Befehle verwendet wrude........"

      In unserer eigenen Zeitplanung erzielen wir mit 20 % unseres Aufwandes rund 80 % unserer Ergebnisse!!!

      z.B. auch

      Mit rund 20 % unserer Entscheidungen in der Aktienauswahl erzielen wir 80 % unserer Erfolge (positiv u. negativ)

      nur rund 20-30 % der Optionsscheine erzielen eine erfreuliche Rendite.

      Der Regisseur Steven Spielberg verdiente 1994 165 Millionen Dollar. Joseph Jamail, der bestbezahlteste Rechtsanwalt, bezog im gleichen Jahr 90 Millionen Dollar. Andere Regisseure und REchtsanwälte, die "nur" kompetent" sind verdienen nur einen Bruchteil dieser Summen.

      Der Grund für die enorme Bedeutung des 80/20 Prinzips liegt darin, daß es der Intiution zuwiederläuft. Wir tendieren stark zu der Erwartung, daß alle Ursachen ungefähr die gleiche Relevanz besitzen; ......daß all unsere Freunde u. Beziehungen annähernd gleich wertvoll sind.

      Es lohnt sich für uns alle, daß wir uns über dieses Gesetz der Unausgewogenheit ausführlich informieren um unser tägliches Handeln und Tun ganz anders zu ordnen. Es gibt hierzu unendlich viel mehr zu sagen; ich möchte hier nur einmal einen Denkanstoss geben.

      Übrigens; zum Thema Bücher; auf 20 % der Seiten sind rund 80 % der Inhalte zu finden.

      Leider sind auch 20 % meiner Essgewohnheiten(Süssigkeiten) auch für 80 % meines Übergewichtes verantwortlich.....

      20 % aller Weihnachtsgeschenke sind für 80 % Einkaufsstress verantwortlich und aus diesem Grund muss ich mich jetzt gedanklich auf dieses Thema konzentrieren.

      Alles Gute; schöne Feiertage Euch allen. Leckerli
      Avatar
      schrieb am 20.12.00 22:40:23
      Beitrag Nr. 95 ()
      Hallo Leckerli,

      Heute ist so ein ganz besonderer beschi... Zeitmanagementtag.

      Man könnte sagen, mit 80 % Aufwand, 20 % Ergebnis erzählt.
      Beispiele:
      4 STunden neben einem Programmierer gestanden, der (mit Erfolg) mein System auf Vordermann brachte. Ich stand nur dumm daneben.
      4 STunden danebenstehen, nichts effizientes getan..

      Wollte heute mein My-Informer aktualisieren. Ergebnis: Auch so eine 80-20 % Lösung.

      Es kam immer die Meldung, daß ein zweiter User sich unter meinem Namen einloggen will und ich das Password ändern soll??! Also bei jeder Änderung kam die Meldung, Hallelujah!

      Am besten lege ich mich ins Bett oder verjage meine Tochter aus der Bestenliste von "Pinball"...

      Und dann kam doch noch etwas ganz Tolles: Leckerli, Du bist einfach SPITZE! Danke für Dein Paket, haut mich glatt vom Hocker (habe mir die Sachen allerdings noch nicht im Detail
      angeschaut wg. den o.g 80-20 Problemen...)

      Wünsche Dir auch noch eine wunderschöne Weihnacht und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

      Liebe Grüsse

      Rolf, der heute zwangsweise mit der 20-80 % Lösung vorlieb nehmen mußte...
      Avatar
      schrieb am 21.12.00 18:32:23
      Beitrag Nr. 96 ()
      @Learner,

      keine Ursache soweit - viel Spaß mit dem System...mit einem entsprechenden Locher fügst Du Deine vorhandenen Checklisten etc. einfach ein.


      Ansonsten kann ich Dich trösten; ähnliche Probleme gibt es in unserer Firma auch öfter einmal; glücklicherweise kann ich auch "offline" ganz gut weitermachen. Erfreulich ist es ja, daß Du in rund 20 % Deiner Zeit (vielleicht eine intensive Stunde) für 80 % Deiner Ergebnisse sorgst.

      Übrigens wird der DAX NEMAX Stand zu 80 % in 20 % der Zeit gebaut (wie wir wissen zumeist gleich am Morgen) Nur in ca. 20 % der Tage sorgen wesentliche ad-hoc Meldungen für eine
      Abweichung.

      Wenn Investmentfonds innerhalb der vergangenen Jahre 3 der besten 10 Börsentage nicht investiert gewesen wären - hätten sie rund 70 % der Performance nicht gemacht - habe ich neulich in einem Vortrag von templeton gesehen...

      Ferner hast Du mit Deiner Einschätzung vermutlich Recht: 80 % Zeit mit 20 % Leistung....denke ruhig häufiger einmal spielerisch über das Thema nach; Du wirst Dich sehr wundern in wievielen Fällen Du extrem richtig liegst.

      Übertreiben soll man das Ganze selbstverständlich nicht...

      in diesem Sinne nochmals: Schönes Fest

      Gruß Leckerli
      Avatar
      schrieb am 22.12.00 02:25:54
      Beitrag Nr. 97 ()
      Hallo Leckerli,

      ich habe mir mal das System ein bißchen angeschaut und festgestellt, daß ich selbst ein Mischsystem aus dem Eisenhower und diversen anderen Systemen, mir gebastelt habe.

      Da ich jetzt zwei Timekalendersysteme habe, werde ich mir mal überlegen, wie ich beide (rein blättermässig) mit einander verbinden kann..

      Nochmals Danke und ein schönes Weihnachtsfest...

      Liebe Grüsse

      Rolf, der seit einer Stunde mit einer "Funkmaus" operiert...
      Avatar
      schrieb am 22.12.00 13:04:10
      Beitrag Nr. 98 ()
      Liebe 50er,

      gleich gehe ich endlich in meinen Weihnachtsurlaub und möchte nicht versäumen, Euch allen frohe ruhige Feiertage und einen guten Rutsch zu wünschen.

      In den freien Tagen werde ich mir Zeit nehmen, über meine Lebensziele im beginnenden nächsten Jahrtausend nachzudenken, sie konkret zu formulieren.

      Gegen Ende dieses Jahres wurde mein einziges Lebensziel: Überleben
      1. meiner Chefin
      2. meiner "allerliebsten" Kollegin
      3. meiner alles überwältigenden beruflichen Verpflichtung.

      Ich bin jetzt ausgelaugt, mental, seelisch und körperlich.

      Also: Strategie und Taktik müssen her, um FU mit 50plus noch bei bester Gesundheit zu erleben.

      Gruß
      Dreierbande
      Avatar
      schrieb am 23.12.00 02:26:38
      Beitrag Nr. 99 ()
      Hallo Dreierbande,

      ich hoffe Ihr seid nicht so ausgelaugt, daß IHr meine Weihnachtsgrüße nicht mehr mit bekommt.

      Vielleicht solltet Ihr Euch für nächstes Jahr öfter mal eine Verschnaufpause gönnen, damit Ihr auch wohlbehalten die FU erreicht.

      Auf jeden Fall wünsche ich Eurer "Bande" erstmal ein paar erholsamen Feiertage...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 23.12.00 14:16:41
      Beitrag Nr. 100 ()
      Leckerli,
      das mit 80/20 finde ich genial:

      wenn ich mit 20% meiner Arbeit 80% meines Einkommens erziele,
      sollte ich im kommenden Jahr vielleicht nur noch 20% arbeiten,
      wobei ich beim Einkommen nur einen Verlust von 20% hätte.

      Gruß
      Forticus der Paradoxiker
      Avatar
      schrieb am 23.12.00 15:02:05
      Beitrag Nr. 101 ()
      @Forticus,

      fürchte Du wirst die ein oder andere Diskussion mit Deinem Chef führen müssen; auf der anderen Seite wird es auch bei Dir so sein, daß Du in rund 20-30 % Deiner Zeit die entscheidenden Dinge bewegst. Leute die stark Leistungsabhängig arbeiten u. verdienen (z.B. mitunter im Vertriebsbereich) lassen diese Gesetzmäßigkeit gern für sich arbeiten - haben so die Möglichkeit auf 150-200 und mehr % Output zu kommen. Hätten wir stets die richtigen Aktien in unseren Depot`s (auch in diesen Wochen gab es ja tatsächlich auch Wachstumswerte....) würden wir die Gesetzmäßigkeit übrigens aushebeln - hoffe es gelingt uns im nächsten Jahr sehr sehr häufig....leider sind 80 % aller Anleger (zähle mich gern dazu) einen Tick zu gierig...


      Also - gleich im Januar zu Deinem Chef und dann los; viel Erfolg und sag doch mal Bescheid was dabei rausgekommen ist.

      "Draußen vom Walde komm`ich her; ich sage Euch - es weihnachtet sehr"....

      Gute Entspannung Euch allen!! Leckerli
      Avatar
      schrieb am 23.12.00 17:19:39
      Beitrag Nr. 102 ()
      Leckerli,
      mein Chef sind meines Kunden. Wir sind mit einem Minibetrieb in einem Dienstleistungsgewerbe
      selbsständig. Das "Paradoxon" ist ja, daß ich bei nur 20% Arbeit auch nur 20% Einkommen habe,
      weil ich die "falschen" 20% arbeite,
      oder ein Negativeinkommen, wegen der Fixkosten.

      Es ist mir aber auch schon seit langem aufgefallen, das
      der größte Anteil der Arbeit Routine ist und nur ein geringer Teil das ganze
      interesant macht. Bin bisher von 95/5 ausgegangen, wobei die 5% sehr viel Arbeit machen.
      Prinzipiell kann ich das 80/20 Schema aus eigener Erfahrung nachvollziehen.

      Morgen gilt allerdings 24/1: 24 Stunden Notdienst und 1 feuchter Händedruck.

      Gruß
      Forticus
      Avatar
      schrieb am 05.01.01 08:34:19
      Beitrag Nr. 103 ()
      Hallo Börsenmogul,

      hier noch ein Thread der einmal NICHTS mit Finanzen zu tun hat und dennoch zeigt, wie persönlich es z.T. hier bei uns 50-er zugeht...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 16:16:26
      Beitrag Nr. 104 ()
      hallo 50-er,

      auch nach dem karneval geht das leben weiter...:)

      bilsenkraut hat mich mit seinen beiden letzten posting animiert, diesen thread mal wieder nach oben zu bringen...

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 16:28:16
      Beitrag Nr. 105 ()
      @Learner6:
      Aber was für ein Leben ist das ohne Karneval?
      Mein Lebensziel heißt
      das ganze jahr ist Karneval am Rhein...

      Gruß

      duessel
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 18:16:19
      Beitrag Nr. 106 ()
      hallo duessel, mein zwilling !

      ich sehe das genauso. deshalb springe ich auch manchmal bis an die decke (natürlich vor freude...);)

      liebe grüsse, auch an duesselinchen

      rolf, kurz vorm feierabend
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 00:32:03
      Beitrag Nr. 107 ()
      Servus Rolf,

      da ich aus Versehen der A(ni)mateur des Threads „Lebensziele“ geworden bin möchte ich schnell noch ein paar Statements dazu beitragen, fürchte, aus Zeitmangel wird’ s nicht so viel relevantes, wie ich mir gerne wünsche, habe diesen Thread schnell überflogen und muß prinzipiell feststellen, befinde mich im Moment in derselben Lebensphase wie Du vor kurzem, bin im Moment schwer am überlegen, wie’s weitergehen soll mit meinem Betrieb und strecke im Moment alle möglichen Fühler aus auf völlig fremde Gebiete.

      Die 20/80er Regel ist gut – in meiner Branche ist diese ein Gemeinplatz

      - ich mache mit 20% der Artikel mindestens 80% Umsatz
      - ich mache mit diesen 20% genau 100% Gewinn
      - mit den restlichen 80% der Artikel mache ich 20% Umsatz und 0% Gewinn, so geht es allen im meiner Branche

      habe jahrelang herumgekaut, woran das liegen könnte, kam nie auf einen grünen Zweig, denke jetzt, daß ich nichts daran ändern kann an diesem Verhältnis, das haben schon Bessere vor mir versucht – wenn ich nämlich die restlichen 80% der Artikel, die nichts bringen, aus dem Laden schmeiße, dann mache ich auch mit den 20% der Renner keinen Umsatz mehr – das ist das Dilemma!

      Ich denke, ich gehe jetzt zurück bis auf 5% der Artikel, betreibe das Ganze in Zukunft nur noch hobbymäßig und schaue mich nach einer anderen Ernährungsmöglichkeit für mich und meine Familie um, solange ich nicht FU bin.

      Habe eine vielversprechende Möglichkeit, aus diesem Dilemma rauszukommen, entdeckt, brauche nur unbedingt einen Rat von Leuten, die sich diesbezüglich auskennen, da meine potentielle Entscheidung ziemlich krasse Auswirkung auf meine Existenz und die meiner Familie hat. Keine Panik, es ist nicht so schlimm, wie es sich im Moment anhört (meine Erwartungen betreffend!) möchte nur anonym bleiben, denn in meinem Metier bin ich ziemlich bekannt, auch überregional und in meinem Heimatort sowieso, kann deshalb nicht einmal die Branche nennen,weil sich hier (wo ich wohne) sowas schnell rumspricht und das ganze ziemlich geschäftsschädigend werden kann.

      Meine Bitte an Rolf(Learner6) oder an andere 50er, die sich angesprochen fühlen, nehmt Kontakt mit mir auf, irgendwie über w.o., weiß selber nicht, wie sowas funktioniert, wir sehen uns dann eh in Wien im Juni, wäre aber nicht schlecht, wenn vorher einer mich kontaktet.

      Beitrag ist trotzdem viel länger geworden als vorgehabt, hätte aber noch viel mehr mitzuteilen

      Es griaßd eich da
      Bilsngraud vom Woid
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 00:43:49
      Beitrag Nr. 108 ()
      Hallo Bilsenkraut,

      jetzt hast Du mich verdammt neugierig gemacht, mich kannst Du anmailen, eventuell gehe ich einen ähnlichen Lebensweg wie Du....

      mail an otiti@gmx.de

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 00:45:44
      Beitrag Nr. 109 ()
      e kontakter

      was widerst du denn?

      ich bin immer noch da......

      gruss
      shakesbier im märz 2001 :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 00:48:17
      Beitrag Nr. 110 ()
      bilsi

      einfach oben rechts name und kennwort eingeben.....

      dann mails oder freunde oder user anklicken, auf nachrichten gehen und schon kannste jedem user eine nachricht zukommen lassen....

      einfach, aber wahr!

      gruss
      shakesbier in der nacht :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 00:49:45
      Beitrag Nr. 111 ()
      Moin, moin,

      shakes, was ich widere???

      Gut, daß Du noch da bist...

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 00:51:29
      Beitrag Nr. 112 ()
      erzähl, was`n los?

      gruss
      shakes :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 01:00:23
      Beitrag Nr. 113 ()
      Am besten drüben bei den Gerichten...
      Avatar
      schrieb am 01.03.01 09:14:54
      Beitrag Nr. 114 ()
      guten morgen bilsenkraut,

      auch mich hast du neugierig gemacht. wenn du möchtest schicke mir doch mal über die wo-box eine mail...

      liebe grüsse

      rolf, der momentan über seinen lebensbereich "direktes umfeld" stark nachdenkt..
      Avatar
      schrieb am 03.03.01 23:22:37
      Beitrag Nr. 115 ()
      hallo bilsenkraut,

      danke für deine sehr persönliche mail. wir 50 sind eben nicht nur ein virtueller haufen, sondern versuchen uns gegenseitig zu helfen.

      schau doch mal in deine wo-box rein....

      liebe grüsse und gute nacht

      rolf
      Avatar
      schrieb am 04.03.01 20:03:55
      Beitrag Nr. 116 ()
      Hi bilsenkraut,

      bin jetzt auch gespannt, vielleicht schickst du mir auch mal eine Mail.
      Leider bin ich diese Woche nur selten online und werde erst am Wochenende antworten können.

      Grüße vom Bimbes, der nicht neugierig ist, sondern nur informiert sein will.
      Avatar
      schrieb am 04.03.01 20:39:42
      Beitrag Nr. 117 ()
      hi bilsenkraut,
      auch ich bin über wo-mail zu erreichen.
      ulrike, die sich gerne gedanken macht und dir diese dann mitteilt. :kiss:
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 10:25:01
      Beitrag Nr. 118 ()
      Servus beieinander,

      bim im Moment dabei, mich etwas hochzurappeln (Grippe!), konnte deshalb in letzter Zeit nur rel. unsystematisch dabei sein, aber zuerst einmal vielen Dank für die Kontaktaufnahmen und Hilfsangebote, werden in den nächsten Tagen versuchen, alle persönlich zu beantworten.

      Bis später dann

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 14:53:35
      Beitrag Nr. 119 ()
      Hallo Bilsenkraut,

      Deine Erfahrung bestätigt ja zum Teil die weiter vorn beschriebene Theorie: Zur 80:20 Theorie hatte ich in einer
      früheren Antwort eine Buch-Empfehlung abgegeben - vielleicht holst Du Dir das Werk einmal und wirst in Deinem Vorhaben stark bestätigt.

      Ich habe mit sehr vielen unterschiedlichen Unternehmen zu tun und es ist bisweilen erschreckend, mit welcher Beständigkeit an unrentablen Produkten / Dienstleistungen / Traditionen usw. usw. festgehalten wird, oft nur weil man meint, man müsse dies und jenes mit anbieten etc. etc.


      Die Wahrscheinlichkeit, daß Dein Vorhaben gelingt dürfte recht hoch sein; in jedem Fall dann, wenn es Dir gelingt mit Deiner neu zur Verfügung stehenden Zeit (=Geld) nicht nur die richtigen Dinge, sondern die Dinge auch richtig zu tun...

      Ist eben das Kernproblem - und braucht eine sorgfältig geplante Lösung.

      Wünsche Dir viel Erfolg und Glück,

      Grüße

      Leckerli
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 18:59:14
      Beitrag Nr. 120 ()
      Servus Leckerli,

      meine Antwort kommt zwar spät, doch sie kommt,

      zur 20/80er Regel: diese ist mir sonnenklar, ist einfach nur zu akzeptieren, ein anderes Beispiel aus meinem Geschäft:

      in unserer Branche, da in der Zwickmühle zwischen Globalisierung und lokalen großen Multis, herrscht ein extremer Innovationszwang, goldene Regel: 80% der neuen Ideen werden nach Umsetzung flops, 20% werden cash-cows – nur – diese 20% Renner nützen mir letzten Endes auch nicht viel, wenn der Markt schrumpft, die Preise seit 30 Jahren fallen und mein Marktanteil auch kontinuierlich schrumpft (geht allen kleinen in der Branche so, hört auch jedes Jahr ein großer Teil auf!)

      Ich kann damit vielleicht noch leben, aber nicht mit meiner Familie, mein Hauptdilemma (Kernproblem)bei dieser Sache ist, daß die Bruttowertschöpfung pro Arbeitsstunde (= Arbeitsproduktivität auf den Output bezogen) einen Bruchteil des Durchschnittslohnes pro Arbeitsstunde ausmacht, das läßt sich in Deutschland und in dieser Zeit nicht ändern, ist auch der Hauptgrund, warum es so viele Familienbetriebe gibt und warum sich jeder in meiner Situation irgendwann einmal verarscht vorkommt, weil er sich totschuftet und nie Land sieht dabei. Das ist in meiner Branche das Kernproblem und wird auch so bleiben, bis auch der Letzte das Handtuch schmeißt.

      Es ist aber so, in meinem Fach spiele ich in der Ersten Bundesliga, wissen aber nur Insider in meiner Branche, damit kann ich aber keinen Blumentopf gewinnen, geschweige davon leben (und publicitygeil bin ich auch nicht sehr).

      Zum Zeitmangement und zum Planerischen:

      (In meiner augenblicklichen Situation ist sowieso Hopfen und Malz verloren, da ich definitiv aufhöre und umsteige, der Knackpunkt ist einfach woanders – siehe oben).

      Bei mir tut’s einfach ein Zettel, der hängt neben meinem Stuhl am Küchentisch an der Wand, da werfe ich morgens, mittags und Abends einen Blick drauf und notiere mir alle Aufgaben, wie wichtig und dringend sind, mache ein, zwei, drei Sternchen je nach Wichtigkeit und Dringlichkeit und streiche durch, wenn erledigt, am Abend oder morgens, wenn zu müde dazu, meditiere ich gerne ein paar Minuten, was so anliegt und warum, das ergibt in der Regel Zuversicht und klaren Kopf und ansonsten ist bei mir im Hirnkastel eh alles sortiert und im Überblick, habe kein Problem mit mehreren tausend Artikeln, konnte das schon immer, kann wahrscheinlich nur so meinen Job machen. Und überhaupt, immer wenn’s brenzlig wird bzw. der Überblick verlorengeht, meine 6 Hauptprinzipien:

      Die 6 W-Fragen:

      Was, wer, wann, wie, wo, warum

      Und alles is easy (in dem Moment jedenfalls)

      Viele Grüße vom

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 10.04.01 12:55:37
      Beitrag Nr. 121 ()
      hallo 50-er,

      gerade in der momentanen frustrierten börsenzeit viele sind in urlaub, es ist kurz vor ostern (ein fest der „besinnung“ (?!) kann es nicht schaden, diesen thread mal wieder nach oben zu bringen.

      Wenn ihr lust habt können wir ja auch mal allgemeine über lebenziele, lebenszielfindung etc. diskutieren!?

      Eine anregung dazu könnte möglicherweise das nachfolgende (eines meiner ersten postings aus november 99) posting geben:

      „hier, wie versprochen, meine Lebensziele und wie ich darauf gekommen bin.
      Ich habe mich eigentlich schon immer für Psychologie, Lebensstrategien etc. interessiert, einige Bücher gelesen, Seminare besucht und während der Studentenzeit z.T. bis Tief in der Nacht über persönliche Lebensphilosophien diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht, leidvolle Erfahrungen selbst durchgemacht.

      Eine davon bewog mich einmal strukturiert und umfassend über mein Leben nachzudenken. Es war im Sommer 96, damals hatten wir uns ein Haus gekauft, meine beiden Töchter waren 6 und 4, meine Frau wollte wieder, zumindest teilweise, in ihrem Beruf zurück (Ärztin). Ich war Vertriebscontroller (Abteilungsleiterstatus).
      Dann kam der „Glücksgriff“: Von heute auf morgen bekamen wir die Mitteilung unseres damaligen Arbeitgebers, daß die Firma verkauft wird, verbunden mit einer Standortverlegung und der neue Anteilseigner nur an die Produktpalette interessiert ist und grundsätzlich keinen Mitarbeiter übernehmen wollte. Einen Monat später kam die betriebsbedingte Kündigung zum 31.12. des Jahres.

      Was für ein wahnsinniges Glück. Ich hatte volle drei Monate Zeit mir zu überlegen was ich machen soll.
      Ich zog es vor ,vorerst keine Bewerbungen zu schreiben und mich auch keinem „Headhunter“ auszuliefern, sondern grundsätzlich einmal über mein Leben nachzudenken.

      In meinem Zimmer (Kellerraum, wird als Büro genutzt) habe ich an allen Wänden Flipcharts angebracht. Auf dem ersten Chart stand „Was interessiert mich beruflich“!
      Ohne Restriktionen habe ich völlig unstrukturiert aufgeschrieben was mich schon immer im geheimsten interessiert (egal ob angeblich utopisch ...). Herausgekommen sind jede Menge Themenbereiche, die absolut nichts mit meinem damaligen Tätigkeitsbereich zu tun hatten, z.B. Eheberatung, Grundschullehrer, in die Politik gehen und und und...

      Nach mehreren „Brainstormings“ und Einarbeitung des Feedbacks meines direkten Umfeld habe ich dann die Interessen nach Bereiche strukturiert, z.B. nach Lehrtätigkeit, Soziales, Finanzberatung, Controlling etc.
      Jetzt wußte ich schon einigermaßen welche Interessengebiete für mich näher in Betracht kamen.

      Im nächsten Schritt wurden dann die möglichen Bereiche mit meiner Frau diskutiert, u.a. welche Folgen es für unsere Familie hätte wenn ich dies oder jenes machen würden. Zusammen haben wir Restriktionen erarbeitet.
      Eine Restriktion war, daß wir das Haus finanziell halten können und den Wohnort nicht wechseln. Eine andere Restriktion war, daß meine Frau wieder an 2 Tagen die Woche arbeiten wollte.
      Es wurde uns beiden schnell klar, daß ich keine Karriere mehr machen könnte ohne das Familienleben stark zu gefährden. Ich war früher, mehr oder weniger in einem Karriereteufelskreislauf. Mein Nachfolger stand schon in der Tür... So entschied ich, daß auch ein kompletter beruflicher Neuanfang für mich in Frage kommt.

      Eine weitere wichtige Erkenntnis aus all den offenen und direkten Diskussionen mit meiner Frau, Familie, Umfeld war für mich, daß die berufliche Zielsetzung mit der persönlichen Zielsetzung in Einklang stehen muß. Also stellte ich mich der Frage, welche Lebensbereiche sind Dir eigentlich, neben dem Beruf, wichtig.

      Um das mal abzukürzen. Ich brachte also weitere Flipcharts an den Kellerwänden an. Es war schon komisch, immer wenn Jemand diese Charts sah, schaute er mich verwundert an, nachdem wir dann aber ins Gespräch kamen, fanden die meisten diese Vorgehensweise zwar ungewöhnlich aber interessant.

      Ich fand nach ca. 1 Monat intensiver Beschäftigung folgende wichtige Lebensbereiche für mich heraus:
      - ICH
      - Partnerschaft
      - (Eigene) Familie
      - Direktes Umfeld (Familie, Freunde, Bekannte, Nachbarn etc.)
      - Finanzen
      - Beruf

      Zu jedem Bereich fand ich, nach einiger Zeit ein hauptsächliches Ziel, das für am wichtigsten ist.
      1. Mit mir selbst (als Person und Lebensweise) zufrieden sein
      2. Mit meiner Partnerin ein abwechslungsreiches und aufregendes Leben führen
      3. Ein geordnetes und geregeltes Familienleben
      4. Einen intensiven Freundeskreis und einen lockeren, vielfältigen Bekanntenkreis
      5. Finanzielle Unabhängigkeit (siehe auch Thread „52Club(2)“)
      6. (Weitestgehende) Selbstbestimmung soll mein Berufsleben auszeichnen

      So, das war’s fürs Erste. Wenn Ihr wollt, können wir unsere Erfahrungen, wie man zu seinen Lebenszielen kommt, auf welche Hindernisse man stoßen könnte, was hilft bei der Umsetzung seiner Lebensziele und und und, einmal austauschen.

      Ich bin noch längst nicht überall an meinem Ziel angekommen. Gerade was die weitestgehende Selbstbestimmung im Beruf angeht stoße ich oft (verständlich oder nur wegen meiner direkten, offenen Art) oft an meine Grenzen. „


      liebe grüsse

      Rolf, der noch in vielen wichtigen lebensbereichen an sich arbeiten muss...


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