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    Gysi ist unbelastet und kein Stasi-IM - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.08.01 11:33:31 von
    neuester Beitrag 19.01.02 12:38:42 von
    Beiträge: 30
    ID: 450.655
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      schrieb am 06.08.01 11:33:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Gysi ist unbelastet und kein Stasi-IM

      ...sagt Gysi und setzt diese Position mit Verleumdungsklagen durch. Wie er dabei vorgeht, sagt im einzelnen die FAZ in einem Artikel http://www.faz.de/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=faz/….

      Im Grundsatz geht es um folgendes: ein Bundestagsuntersuchungsausschuß stellt mehrheitlich fest, daß Gysi als Stasi-IM tätig war. Da eine Verpflichtungserklärung nicht auffindbar ist, stützt man sich dabei auf Indizien, etwa auf die Stasi-Akten über Bahro und Havemann, mit denen Gysi als Rechtsanwalt arbeitete. Es ergibt sich schon aus der Funktion eines Rechtsanwaltes in der DDR, daß Gysi eng mit den Staatsorganen zusammenarbeiten mußte, daß er staatstragend zu wirken hatte, indem er auf ein bestimmtes Verfahrensziel zuarbeitete (wie auch Richter und Staatsanwalt) und nach außen zusätzlich einen rechtsstaatlichen Eindruck zu erwecken hatte. Er war Mitwirkender an einer Farce, nicht etwa jemand, der Freiheiten erstreitet, wie Gysi in Geschichtsverfälschung inzwischen glauben zu machen versucht.

      Das BVG stellte fest, daß diese Feststellung des Bundestagsausschußes über Gysis IM-Tätigkeit im politischen Raum stattfand, also nicht als Tatsache herangezogen könne, die es nun jedem erlaube, Gysi einen Stasi-IM zu nennen. Und so gewinnt Gysi nun einen Prozess nach dem nächsten gegen jeden, der ihn unvorsichtigerweise einen Stasi-IM nennt. Das muß den früheren Helfer des SED-Unrechts geradezu diebisch freuen. So haben wir die groteske Situation, daß zwar jeder weiß, daß Gysi dem SED-Staat ein williger Helfer war und systemtreu an den Gerichtsfarcen mitwirkte, und daß ein Bundestagsausschuß festgestellt hatte, daß er für die Stasi Informationen über seine Mandanten beschafft hatte, daß man ihn aber trotzdem nicht Stasi-IM nennen darf.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 11:38:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ja, und wenn er Stasi-IM gewesen wäre?Und? Minderte das auch nur im geringsten seine politische Potenz??!!

      Die halbe Bevölkerung der ehemaligen DDR waren IM`s, die hatten doch nix anderes zu tun als sich egenseitig zu bespitzeln!

      C2
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 11:43:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dann müßte ja deinen Auslegungen zufolge jeder Rechts- und Staatsanwalt und Richter als IM tätig
      gewesen sein, weil er an dem Unrechtsystem mitgewirkt hat.

      Vorzimmer, du enttäuscht mich.

      Wenn du so argumentierst, dann kann man es auch als erwiesen ansehen, das Kohl & Co. Spenden angenommen
      haben, das wurde ebebfalls von einem Bundestagsausschuß festgestellt.
      Er wehrt sich auch gegen diese Behauptungen, was sein Recht ist.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 11:48:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      @C2Blocker

      Vergiss bitte nicht, dass es nicht nur in der DDR Stasispitzel gab, sondern eben soviele in der BRD. Doch davon will ja nun gar keiner mehr was hören.
      MfG AM
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 11:54:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      falsch, c2-blocker,

      90 prozent der ddr-vevölkerung waren doch schon im widerstand gegen das sed-regime organisiert. allen voran angela merkel als heimliche anführerin.

      wie soll dann die hälfte IM gewesen sein...

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      Avatar
      schrieb am 06.08.01 11:57:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      bertthx, ist das jetzt ein rhetorischer Trick, mir in einem Punkt zu widersprechen, den ich nicht behauptet habe? Ich habe nicht behauptet, daß Gysi IM sei und auch nicht, daß alle Rechtsanwälte der DDR IMs waren.

      Ich habe nur, korrekt, darauf hingewiesen, daß der Immunitätsausschuß des Deutschen Bundestages festgestellt hatte, daß Gysi IM sei. Außerdem habe ich die FAZ damit zitiert, daß unabhängig von einer eventuellen IM-Tätigkeit in einem Unrechtsstaat wie der DDR die Aufgabe der Rechtsanwälte in einem Prozeß der DDR gegen einen Regimekritiker nicht war, ihre Mandanten zu verteidigen, sondern daß sie zusammen mit den anderen Prozeßbeteiligten den im sozialistischen Sinne erwünschten Prozeßausgang herbeizuführen hatten. Das kann auch eine Milderung von Härten für den Angeklagten zur Folge haben, im wesentlichen aber beschreibt selbst Gysi seine Tätigkeit vor allem als ein Diskutieren mit den Vertretern des Staates bzw. der SED über den zu erzielenden Prozeßausgang.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 11:59:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      @for4zim, die Leute in der DDR mussten sich eben mit einem absoluten Unrechtsregime arrangieren. Das entschuldigt keineswegs alles.......
      Kohl, dem ja nicht nur die Gnade der späten Geburt, sondern auch die Gnade der Geburt im Westen zuteil wurde, musste sich mit einem Rechtsstaat arrangieren und hat schon dabei versagt ......

      Es wundert mich immer wieder wie stramm Du auf CDU - Parteilinie bist.

      technostud
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 12:05:38
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Stasi war doch ein Ministerium das wie alle anderen
      im Telefonbuch stand. Es ist doch klar dass man Gysi
      gerne als Spitzel hinstellen würde um seine Ausstrahlung
      zu ruinieren. Als Sohn eines DDR-Ministers und Verteidiger
      von bekannten Dissidenten hatte er es nicht nötig ein
      IM zu sein. Die Stasi verstand sich als Schild und Schwert
      der SED, also sind letztlich alle 2 Mio SED-Mitglieder
      auch Stasi-belastet und somit fast der ganze Osten. Weiterhin müssten alle Menschen im Osten unter IM-Verdacht
      stehen, denn in der Nachbarschaft gab es immer einen
      offiziellen (Küchenangestellter bei der Stasi im Hauptmanns-
      rang) oder inoffiziellen Mitarbeiter (IM) mit dem man auf
      irgendeineweise Kontakt hatte.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 12:06:37
      Beitrag Nr. 9 ()
      man mag zu gysi stehen wie man will, was hier konstruiert wird, ist einfach nur infam zu nennen.

      Es ergibt sich schon aus der Funktion eines Rechtsanwaltes in der DDR, daß Gysi eng mit den Staatsorganen zusammenarbeiten mußte, daß er staatstragend zu wirken hatte, indem er auf ein bestimmtes Verfahrensziel zuarbeitete (wie auch Richter und Staatsanwalt) und nach außen zusätzlich einen rechtsstaatlichen Eindruck zu erwecken hatte. Er war Mitwirkender an einer Farce, nicht etwa jemand, der Freiheiten erstreitet, wie Gysi in Geschichtsverfälschung inzwischen glauben zu machen versucht.

      wir bewegen uns mal wieder auf dem boden scheinbarer objektivität. aus der funktion eines rechtsanwaltes ergibt sich logisch, dass er mit staatsorganen zu tun hat. auf ein verfahrensziel wird im prozess der rechtsfindung in allen systemen dieser welt hingearbeitet. dieses als farce zu hinzustellen, bedarf der vorauseilenden vorverurteilung. wenn man damit einverstanden ist, hat der "angeklagte" keinerlei chance. das ist zutiefst rechtsstaatliches denken :laugh: herr erbarme dich - die art von denken kennt man aus dem hexenhammer auch schon. in der tat entlarvt es den, der die sache vorträgt als finsteren gesellen. weniger den, der ins visier gerät.
      wenigstens das bvg scheint die art von volksverblödung nicht zu billigen.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 12:09:33
      Beitrag Nr. 10 ()
      technostud, gerade was die Beurteilung des DDR-Unrechtes und die Haltung zur PDS oder zu früheren Helfern des DDR-Regimes und ihren heutigen politischen Ambitionen angeht, sollte es keine Rolle spielen, in welcher demokratischen Partei man ist. Die sollte übrigens in einigen Beiträgen von mir schon aufgefallen sein, daß ich durchaus nicht linientreu für die CDU schreibe.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 12:21:11
      Beitrag Nr. 11 ()
      "Es ergibt sich schon aus der Funktion eines Rechtsanwaltes in der DDR, daß Gysi eng mit den Staatsorganen
      zusammenarbeiten mußte, daß er staatstragend zu wirken hatte, indem er auf ein bestimmtes Verfahrensziel zuarbeitete (wie auch Richter und
      Staatsanwalt) und nach außen zusätzlich einen rechtsstaatlichen Eindruck zu erwecken hatte. Er war Mitwirkender an einer Farce, nicht etwa
      jemand, der Freiheiten erstreitet, wie Gysi in Geschichtsverfälschung inzwischen glauben zu machen versucht. "


      ...also ich interpretier das schon so, auch wenn du dich rhetorisch geschickt ausgedrückt hast, das es im Geiste nicht von dir stammt, denke ich doch,
      daß du es nicht ohne tieferen Sinn in diesem Thread stellt, oder!!!

      Man muß den Gysi ja nicht mögen, ob seiner politischen Ansichten oder seiner Vergangenheit. Aber man sollte ihm auch das Recht zu billigen, sich zu wehren, wenn
      man persönlich der Meinung ist, das einem nicht Recht geschieht.
      Das die Feststellung seiner IM-Tätigkeit ein Politikum war, liegt da wohl auf der Hand.

      Ich wollte auch nichts unterstellen, nur ein wenig konstruktive Kritik.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 12:21:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      In einem Rechtsstaat wird im Strafverfahren nicht auf ein politisch genehmes Ziel des Verfahrens hingearbeitet, sondern Richter, Staatsanwalt und Strafverteidiger arbeiten jeder für ihre Aufgabe, die beim einen ein möglichst objektives Urteil im Einklang mit den Gesetzen, beim zweiten eine umfassende Beweisaufnahme ist, bei der auch entlastende Tatsachen berücksichtigt werden müssen und beim dritten die Verteidigung des Angeklagten ist. In der DDR hingegen waren Strafverfahren, zu denen auch die Prozesse gegen Menschen zählten, die versuchten, zum Beispiel ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrzunehmen, politischen Weisungen unterworfen. Daß ein Rechtsanwalt über die Angelegenheiten seines Mandanten mit der Führung einer Partei redet, weil diese über den Verfahrensausgang entscheidet, ist in einem freien Land undenkbar. Und in solchen Verfahren war auch Gysi Beteiligter. Er war also regimenah, nicht etwa neutral oder gar Regimegegner.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 12:56:29
      Beitrag Nr. 13 ()
      bertthx, natürlich poste ich die FAZ-Quelle, weil ich den Inhalt bedenkenswert finde und er sich in mein Bild von Gysi einfügt. Ich habe hier wiederholt dargestellt, daß man Personen, die wichtige Positionen in der DDR hatten, auch einfach mit der Realität der DDR messen muß. In der DDR gab es Täter, Mitläufer und Weggucker und schließlich Opfer, viel öfter aber Menschen, die in verschiedenen Situationen verschiedene dieser Rollen einnahmen und vor allem viele Abstufungen dazwischen. Ich verstehe deshalb, daß es für den einzelnen auch Gewissenskonflikte gegeben hat, und die Umstände es einem schwer machten, immer moralisch richtig zu handeln. Es kann nicht jeder ein Held sein.

      Gysi war mit Sicherheit kein Opfer, er war auch kein Weggucker, denn er war durch sein Amt ständig im Kontakt mit dem SED-Unrecht. Also war er mindestens Mitläufer. Indizien deuten auf ihn sogar als Täter. Für die Wertung des Politikers Gysi muß das von Bedeutung sein. Formaljuristisch ist Gysi sehr erfolgreich darin, seine Kritiker mundtot zu machen. Um so wichtiger ist es, über seine Stellung in der DDR zu reden. Ein Westdeutscher stellt sich unter einem Rechtsanwalt etwas anderes vor, als mit dieser Stellung in der DDR in der Realität verbunden war, insbesondere, wenn jemand Strafverteidiger von Regimekritikern war.
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 15:15:20
      Beitrag Nr. 14 ()
      I n den Stasi-Akten des Ex-DDR-Bürgerrechtlers Lutz Rathenow ist erstmals ein Hinweis auf dessen früheren Rechtsanwalt Gregor Gysi aufgetaucht. Das meldet FOCUS. Bisher hatte der PDS-Politiker und designierte Berliner Wirtschaftssenator Wert darauf gelegt, dass er in den Akten über Rathenow nicht genannt werde.

      Der Stasi-Bericht gibt laut FOCUS ein Gespräch zwischen Rathenow und Gysi während eines Empfanges in der bundesdeutschen Vertretung in Ost-Berlin vom 16. Dezember 1987 wieder. Der Bürgerrechtler hatte seinen Anwalt dabei gefragt, ob die Verhaftungen von Dissidenten aus dem Umfeld der Ost-Berliner Zionskirche mit den Gesetzen der DDR zu vereinbaren seien. Dem Stasi-Schriftstück zufolge antwortete Gysi, dass sich der Schriftsteller Rathenow „lieber Gedanken machen soll über seine literarische Arbeit“. Weiter habe Gysi gesagt: „Wie er (Rathenow) genau weiß“, bewege er sich „nicht immer im Rahmen unserer Gesetze“.

      Gegenüber FOCUS ließ Gysi bestreiten, den Inhalt des Gesprächs an die Stasi weitergegeben zu haben. An die Unterhaltung könne er sich „beim besten Willen“ nicht erinnern. Unterzeichnet ist der Stasi-Bericht vom MfS-Oberstleutnant Günter Lohr. Laut „Gutachterlicher Stellungnahme“ der Gauck-Behörde zum Fall Gysi fand über Lohr die „Zusammenarbeit“ Gysis mit der Staatssicherheit statt.

      Von einem „schwerwiegenden Fall“ spricht der Stasi-Experte Hubertus Knabe, der jahrelang wissenschaftlich für die Gauck-Behörde arbeitete. Gysi werfe seinem Mandanten in dem vom MfS dargestellten Gespräch nicht nur vor, gegen Gesetze der DDR zu verstoßen, sondern auch, dass er dies wissentlich tue. Knabe sagte FOCUS: „Wenn ein Anwalt so etwas in einem Rahmen sagt, bei dem der Stasi das zu Ohren kommen kann, ist das für den Mandanten in erheblicher Weise belastend.“


      13.01.02, 18:20 Uhr
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 16:12:22
      Beitrag Nr. 15 ()
      Nun ja, bisher kann man Gysi ja anscheinend nichts nachweisen. Somit ist er strafrechtlich nicht zu belangen.

      Was die Vorwürfe angeht, die nicht strafrechtlich verfolgt werden können, bzw. seine moralischen Qualitäten in Zweifel ziehen, muss darüber der Wähler entscheiden.

      Und welchen Einfluss der Wähler nicht haben will, kann man ja bei Kohl sehen. Denn im Gegensatz zu Gysi sind dem tatsächlich mehrere Straftaten nachgewiesen worden, für die er eine erhebliche Geldstrafe zu zahlen hatte. Und während man Gysi nicht nachweisen kann, dass er weiterhin gegen Gesetze verstösst, macht Kohl das nach wie vor ganz offen, und ist auch noch Stolz drauf.

      Im Bundestag sitzt auch er immer noch.

      Auch kann man jetzt schlecht Kohl "sauber" sprechen, weil der nun seine Strafe bezahlt hat und somit gebüsst hat, und Gysi auf er anderen seite verteufeln, weil dem nicht nachgewiesen werden konnte und er deswegen strafffrei bleibt.

      Wer also meint, dass Gysi Weg muss, der soll ihn einfach abwählen, oder eine andere Partei unterstützen, die ihn bekämft.

      Allerdings ist die einzige dafür verfügbare Partei ja nun leider moralisch gesehen auf einer Stufe mit Gysi zu sehen.

      Gruss
      Kater
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 17:40:13
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ist natürlich reiner Zufall, daß so ein Dokument ein paar Tage nach seiner Bestellung zum Wirtschaftssenator auftaucht.

      "Wenn ein Anwalt so etwas in einem Rahmen sagt, bei dem der Stasi das zu Ohren kommen kann, ist das für den Mandanten in erheblicher Weise belastend." Ist das nicht banal, da die Stasi Rathenow sowieso nicht für gesetzestreu hielt?
      Und der Ratschlag, sich mehr um die Literatur zu kümmern, scheint vollends auf taube Ohren gestossen zu sein :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 19:18:47
      Beitrag Nr. 17 ()
      Mir ist nur aufgefallen , dass Hendryk M.Broder , der der SED / Stasi / PDS
      und auch der " Fiedensbewegung " sonst nichts schenkt ,
      sich gemeinsam mit Gysi auf seiner HP abbilden lässt ...
      ...........




      ...... und zwar durchaus freundschaftlich :laugh:

      Broder selbst hat übrigens schon einen Prozess gegen Gysi verloren .
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 19:50:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      Gysi hat bei Häftlingsfreikäufen mitgewirkt,ein klareres Zeichen für Stasimitarbeit gibt es ja wohl kaum.
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 21:49:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 22:42:18
      Beitrag Nr. 20 ()
      und ich habe löcher in den händen, und trage sandalen, und kann mit denen ganz toll übers wasser wandern... ;)
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 22:56:09
      Beitrag Nr. 21 ()
      Gysi hat erklärt, die SED habe in der DDR Kompetenz im Bereich innere Sicherheit bewiesen.
      Ich frage mich wirklich, wer so jemanden noch wählt.
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 09:41:45
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ist natürlich wahrscheinlich kein Zufall, wenn ein neues belastendes Dokument gegen Gysi gerade jetzt auftaucht. (So, wie es auch kein Zufall war, daß der Stern die alte Geschichte mit den Abos gerade um die Jahreswende hochkochte). Das ändert aber nichts daran, daß es aufdeckt, wie fragwürdig eigentlich ein Mann ist, der in der DDR eine Vertrauensarbeit für den Staat geleistet hat, wie es die Strafverteidigung eben war. Wäre Gysi aus Sicht des Staates nicht vertrauenswürdig gewesen, hätte man ihn diesen Beruf gar nicht ausüben lassen. Ich erwarte, daß noch weitere Belege gefunden werden. Vielleicht kann man bald endlich Gysi überführen.
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 11:14:56
      Beitrag Nr. 23 ()
      @ For4Zim

      ich persönlich glaube zwar, daß Gysi Dreck am Stecken hat,
      rege mich jedoch eher darüber auf, daß nach dem Untergang totalitärer systeme sogar die Sieger sich stets als erstes die Elite der jeweiligen vorangegangenen Unrechtssysteme an die Festtafel ihrer gesellschaft holt, um in tiefster Bigotterie gleichzeitig die eigene moralische Überlegenheit und die Unterlegenheit des alten systems zu kommunizieren.
      Man selbst sieht sich als reiner Messias, der andere ist der teufel (oder - wie bei Bush: DAS BÖSE) .

      In wirklichkeit ist es meist eine feindliche Übernahme unter leichter Modifikation der alten Strukturen bzw. manchmal auch rücksichtslose Installation des eigenen (alles andere als perfekten) Systems.

      Die Sieger des 2. weltkriegs und die sieger des kalten krieges (hier wieder einmal die USA in vorderster Linie) haben den hochbegabten opportunisten des alten systems stets den roten teppich ausgerollt.

      bemerkenswerterweise sind die angeblich moralisch überlegenen Mächtigen des "neuen" Systems stets die ersten, die die WIRKLICHEN moralischen Sieger und integren Persönlichkeiten sofort eleminieren bzw. politisch "elegant" kaltstellen bzw. neutralisieren.

      Es waren die Bürgerrechtler der ehem. DDR und viele einfache Bürger, denen wir die Wiedervereinigung im wesentlichen verdanken - nur, es fallen einem jetzt nicht einmal mehr die Namen der vielen tapferen Menschen, die sich existenziell gefährdeten, um alle voranzubringen, ein, denn die sind entmachtet worden.

      Der versuch einiger alter Bürgerrechtler, die erschreckende (freiwillige) Gleichschaltung unserer Presse und Brandmarkung differenziert denkender Bürger (und vermutlich auch den moralischen Offenbarungseid der Grünen im Bundestag) aufzuzeigen, endet im belächelten politischen Nirwana.

      gerade aber diese Menschen haben in einem Unrechtssystem wie dem der DDR eine sehr feine sensibilität für vorauseilenden gehorsam entwickelt und früher in der DDR genau mit der gleichen Kritik zu recht gebrandmarkt.

      diese sensibilität fehlt den meisten "Wessis", die im Vergleich zu diesen Bürgerrechtlern mit dem goldenen Löffelder Freiheit im Mund aufgewachsen sind.

      ich habe eine reihe von Jahren als wessi im Osten gearbeitet und kann Dir versichern:
      Diejenigen Wessis, die am meisten pauschal Ossis und DDR mit Stasi gleichsetzen, waren zumeist diejenigen Karrieregeilen Typen, die ohne mit der Wimper zu zucken über leichen gingen. Nur, das waren Leichen von Kollegen oder nachgeordneten MA´s auf dem Weg zur schnellen Karriere.

      Wären genau diese typen im Dritten Reich aufgewachsen, wären sie begeisterte Nazis geworden, wären sie in derDDR aufgewachsen, hätten sie Parteikarriere gemacht oder zumindest alle Register gezogen, um mit hilfe der Partei Karriere zu machen. So aber, gnadenvoll wie das Schicksal für sie zufällig war, können sie sich auch so über Menschen erheben, diesmal als vermeintlich überlegene Menschen. sie schmücken sich mit Qualitäten, die sie nicht hatten.

      warum schreibe ich dies?

      Ich bin sicher, daß Gysi unappetitliche Kooperationen durchführte - aber damit steht er in bester Tradition aller - auch der westlichen - parteien.

      Wir haben in den letzten Jahren erlebt, wie ein Autonomer und Kriegsdienstverweigerer weltweit geächtete Bomben auf Zivilisten gutheißt, ein Alt-Bundeskanzler geltendes recht mit Füßen tritt und sich auch noch darüber amüsiert, wenn sich dritte Schütteln vor Ekel - wieso soll ein hochintelligenter ehemaliger Stasi-kooperativer Rechstanwalt nicht auch ein guter Wirtschaftssenator werden?

      Wir sollten ihn n seinen Leistungen messen - und da liegt die Vergleichslatte seiner ach so tollen Vorgänger, die alle in berlin ihr schäfchen ins trockene brachten, SEHR, SEHR, SEHR tief....... wie derzeit leider überall in Deutschland.

      Und schließlich möchte ich auch darauf hinweisen, daß es in unserem Rechtsstaat einen Unterschied zwischen Beweis und Indizien gibt.

      Natürlich hat Gysi formal recht mit seiner Klage!
      Sonst hätte ihm wohl kaum das BVG stattgegeben.

      Jedoch darf damit auch jeder Gysi als jemanden bezeichen, der " einem Bericht des Untersuchungsausschusses des Bundestages zufolge eng mit der Stasi kooperierte"

      Mit dieser subtilen Satzgestaltung wendet man die Wortspalterei von Gysi gegen ihn selbst an.

      Und gegen die richtige Interpretation einer vorsichtigen Formulierung, die im Kopf des Zuhörers stattfindet kann auch Gysi nicht klagen..... :D

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 11:28:34
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wie wichtig es der herrschenden Polit-Mafia in unserem Lande ist, KEINE Aufklärung des alten DDR_Unrechtssystems zuzulassen, sieht amn daran, daß zwar hunderte von MIO € für eine originalgetreue Kopie des alten Schlosses in Berlin ausgegeben werden sollen (trotz leerer Kassen)und Mrd für einen völlig unnötigen Umzug nach Berlin vernichtet wurden.... aber es sitzen ganze 10 Leute an den Stasi-schnipseln, um sie ohne weitere Hilfsmittel mühevoll zusammenzusetzen.
      Rein rechnerisch sind sie damit über 100 Jahre beschäftigt... soviel zum Aufklärungswillen unseres eigenen staates.

      Kein Wunder, wenn so inegren Persönlichkeiten wie Hr. Gauck da mal gelegentlich die Galle überläuft und man Dinge macht und sagt, die ein nicht so gnadenlos enttäuschter Bürgerrechtler möglicherweise nicht gemacht hätte....
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 11:31:17
      Beitrag Nr. 25 ()
      inegren soll natürlich integren heißen...
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 11:33:29
      Beitrag Nr. 26 ()
      Deep Thought, natürlich hast Du recht, daß es abstoßend ist, wenn jemand aus reinem Drang, mit der Meute zu heulen und Karriere zu machen, andere kritisiert, mit denen er unter anderen Umständen gemeinsame Sache gemacht hätte. Die Entwicklung von Schalck-Golodkowski ist z.B. etwas, was ich nicht verstehen kann. Man munkelt da etwas über schützende Hände aus Kreisen der CSU, aber irgendetwas bestimmtes weiß ich da nicht.

      Über Gysi müßte man gar nicht so viel reden, wenn nicht so stark am Mythos um ihn gestrickt wird. Manche glauben gar naiv, jemand, der Dissidenten strafverteidigt hatte, müßte ja selbst eine gewisse Distanz zum System haben, wie bei uns die früheren Verteidiger der Terroristen. Den Irrtum muß man schon klarstellen.

      Ich würde ja auch gerne an die innere Umkehr des Herrn Gysi glauben, wenn da nicht die Bindung an seine Partei wäre. Säße Gysi in der SPD, hätte ich weit weniger Bedenken. Aber er blieb ja in der alten Partei, nur unter neuem Namen.
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 11:36:21
      Beitrag Nr. 27 ()
      Zu #24: Zustimmung (ohne die Kraftausdrücke :)).
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 11:39:29
      Beitrag Nr. 28 ()
      @ Fo4Zim

      Ich habe mich mit der PDS nicht sonderlich tiefgehend beschäftigt (eben, weil sie vornhemlich aus meiner Sicht ein SAmmelbecken Ewiggestriger ist) ... jedoch mein ich mich zu erinnern, daß Gysi damals aus der Leitungsfunktion zurückgetreten ist, WEIL die PDS sich nicht weit genug mit Selbstkritik beschäftigte... oder war das Bisky?
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 16:55:59
      Beitrag Nr. 29 ()
      Naja, wenn man dann für die Partei Regierungsämter wahrnimmt, relativiert sich doch die Aussage eines solchen Rücktritts, oder? Sowohl Bisky als auch Gysi hatten in der Tat das mangelnde Geschick ihrer Partei im öffentlichen Auftritt kritisiert.
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 12:38:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      Allmählich wird wohl klar, wer die größere Gefahr für Berlin ist:

      Ein rein triebgesteuerter Politiker mehr in deutschland, paßt gut zur Cohiba und zum Brioni-Anzug vom derzeitigen Titanic-Kapitän Schröder...



      BERLIN

      SPD murrt über Party-Bürgermeister Wowereit

      Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wird intern die verpatze Wahl des SPD-PDS-Senats am vergangenen Donnerstag angelastet, bei der SPD-Landeschef Peter Strieder im ersten Wahlgang durchfiel. Zudem wächst unter Sozialdemokraten der Unmut über seine lockere Amtsführung. An Strieder "wurde die Wut abgelassen, die über Wowereit herrscht", sagte ein einflussreicher SPD-Mann in der neuen Ausgabe des Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL.
      Wowereit fehlte etwa in der gemeinsamen Sitzung von Fraktion und Landesvorstand, als dort der Koalitionsvertrag abgesegnet wurde. Am Dienstag vergangener Woche war der Sozialdemokrat zudem verspätet von einem Paris-Abstecher nach Berlin zurückgekehrt, so dass er auch nicht zur letzten Sitzung des rot-grünen Übergangsenats erscheinen konnte. Wowereit war laut SPIEGEL auf einer Bürgermeisterkonferenz, bei der er mal in der Edel-Brasserie "Bofinger", mal im Feinschmecker-Tempel "La Tour d`Argent" speiste.

      Seinen Paris-Trip ließ sich Wowereit auch nicht mit lästigen Terminen verplanen. Vorschläge für Einzelgespräche mit französischen Wirtschaftsführern lehnte der "erste Akquisiteur Berlins" (Wowereit über Wowereit) laut SPIEGEL ab. Führende Berliner SPD-Politiker wollen den Bürgermeister demnächst zu einer "penibleren Amtsführung" ermahnen.


      (Quelle: Spiegel vom kommenden Montag)


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