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    Guter Beitrag von Bernecker (Springer), m.T. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.08.01 14:20:32 von
    neuester Beitrag 01.09.01 10:15:05 von
    Beiträge: 11
    ID: 464.082
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      schrieb am 30.08.01 14:20:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bernecker Textarchiv
      Hans Bernecker: Jetzt wird es knapp
      Mails/Nachrichten vom 30.08.2001, Bernecker & Cie.

      --------------------------------------------------------------------------------
      Guten Morgen, meine Damen und Herren,
      jetzt wird`s knapp. Ganz wenig über 10 000 im Dow Jones läßt sich nur noch anhand von Momentum oder Stochastik interpretieren. Das ist zweifellos auch dünn. Jedenfalls darf der Dow Jones aus seiner bisherigen Bandbreite nicht nach unten herausfallen. Vor 3 Wochen hatte ich Ihnen dies in der AB gezeigt. Nehmen Sie sie noch einmal zur Hand. Das klingt nach reiner Charttechnik, ist es aber nur teilweise. Fällt ein so großer Markt gewissermaßen aus dem Fenster, hängen daran eine Menge Entscheidungen aller Teilnehmer. Seien es nun Stop Loss-Orders oder anderes. Mein Eindruck zur Stunde: Es wird reichen. Aber am seidenen Faden hängt das Ganze dennoch. Gibt es eine grundsätzliche Gefahr? Nein, indes:

      Ein Markt, der auf ein Konjunktursignal wartet, steht auch in einer Art Geduldstest. Das spürt man in der Stimmung. Wenn an sich nicht kompetente Führungskräfte von Anlagegesellschaften ihren Managern jetzt die Anweisung geben, die Bargeldquote anzuheben, also zu verkaufen, ohne das es dafür eine sachliche Begründung oder Notwendigkeit gibt, ist dies ein nicht sehr positives Zeichen. Denn es hat nichts mit Wert und Bewertung zu tun, sondern mit Psychologie.

      An der Wall Street hat die Markttechnik ein weitgehend ausgeglichenes Bild am Big Board, aber eine unverändert labile Haltung am Nasdaq. Das Thema läßt sich in allen Varianten kombinieren und immer wieder werde ich per E-Mail gefragt: Soll man die bekannten Technologie-Aktien noch verkaufen? Zur Bewertung habe ich mich x-fach geäußert. Die wirklich fairen Preise sind noch nicht erreicht. Daran kann ich nichts ändern. Nun müssen sie nicht zwangsläufig erreicht werden, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit. Das sind die bekannten 3 - 6 $ je Aktie in solchen Titeln wie Cisco, Oracle und anderen. Wer wirklich stur ist, hält sich daran. Verkaufen würde ich in einer solchen Situation diese Titel nicht mehr. Aber die Käufe/Zukäufe liegen einfach tiefer. Beispiel: Nokia. Mein fairer Kurs liegt bekanntlich bei 16 E. Gestern wurden 17,50 E. erreicht. 1 1/2 E. sind aber 9 %. Natürlich waren alle Analysten anderer Meinung. Aber an diesem bekannten Beispiel können Sie sehen, wie sich letztlich jeder Kurs an seinen fairen Wert herantastet, gleichgültig, was Sie darüber so alles in der Presse lesen oder in den Medien erzählt bekommen.

      In Deutschland gibt es immer wieder Versuche, aber keinen Durchbruch. Vor dem Hintergrund der Wall Street ist anderes auch nicht zu erwarten. Eigentlich gilt: Nichts Neues. Bezeichnend sind die Umsätze. Im DAX-Bereich liegen Sie um 30 % unter früherem Niveau und im MDAX gibt es Titel mit Tagesumsätzen von weniger als 5000 Stück. Mithin sind sämtliche Kurse Zufallskurse. Auf eines mache ich jedoch aufmerksam: Eine Reihe von Werten erhalten Sie jetzt zum Ausverkaufspreis. Bei einer Aufwärtsbewegung sind diese Titel nicht mehr zu bekommen. Dazu gehört aber, daß Sie in fallende Kurse hinein kaufen, was nicht jedermanns Sache ist. Eine solche Aktie ist z. B. Springer, auf die ich schon aufmerksam machte. Die schlechten Zahlen lesen Sie heute in der Zeitung. Der Kurs ist mehr als halbiert. In einer festen Börse kriegen Sie kein Stück. In der aktuellen Schwächephase das eine oder andere. In 18 Monaten notiert dieser Titel deutlich höher.

      Weltuntergangsstimmung in Tokio. Neuer Tiefstkurs des Nikkei seit 17 Jahren! Was soll man dazu sagen? Ich hebe die Hände. Tief enttäuscht stelle ich fest, daß die drittgrößte Exportnation der Welt, die zweitgrößte Industrienation der Welt und 145 Mio Japaner einfach die politische Kurve nicht kriegen. Das ist noch schlimmer als bei Kohl und jetzt Schröder. Das Ausmaß der Verdeckungen/Verschleierungen ist einfach unfaßbar. Am Beispiel der jüngsten Arbeitslosenzahlen: Sie erreichte bekanntlich 5 % oder 3,36 Mio Arbeitslose. Nicht berücksichtigt sind in dieser Zahl die sog. Zeitlöhner, die überhaupt nicht erfaßt sind und die zeitweise beschäftigt werden. Diese Zahl liegt bei etwa 1,3 - 1,6 Mio. Nicht erfaßt sind auch die Freisetzungen über Abfindungen oder Frühpensionierung. Diese Zahl liegt bei etwa 1,6 Mio. Das sind alles geschätzte Zahlen der Banken. Die tatsächliche Arbeitslosigkeit liegt also bei rd. 10 %, wird aber in dieser Größe nicht genannt. Es geht darum, das Gesicht zu wahren. Eine Nation, die sich permanent selbst belügt, läßt sich in ihrer wirtschaftlichen Potenz einfach nicht einschätzen. Ich habe in der letzten AB das Ganze noch auf Warteposition gestellt. Einfach deshalb, weil ich die Hoffnung auf Vernunft nicht aufgegeben habe. Denn die Konsequenzen sind in Kürze zu ziehen. Und natürlich werde ich sie ziehen.

      Bei immer noch schönem Wetter, aber nachlassenden Temperaturen, wünsche ich Ihnen heute einen kühlen Kopf, um die Dinge richtig zu sehen.

      Herzlichst Ihr

      Hans A. Bernecker
      Avatar
      schrieb am 30.08.01 14:40:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      danke, wie wohltuend! mfg
      Avatar
      schrieb am 30.08.01 14:46:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Na, hat der schlaue Hans da vielleicht bei seinen Kurszielen bei vectorvest.com gespinkst? Die Kursziele für Cisco und Nokia gleichen sich verblüffend. Ein Schelm wer Böses dabei denkt ;)

      Ignatz
      Avatar
      schrieb am 30.08.01 14:48:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Einfach lächerlich dass sich dieser Mann herausnimmt den fairen Kurs eines Unternehmens zu kennen.
      Es gibt X-Beispiele dafür wie haushoch Bernie daneben lag.
      Avatar
      schrieb am 30.08.01 14:54:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Warum sollte man zum fairen Wert kaufen? Der ist doch fair
      also warum sollte er steigen? :laugh:

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      schrieb am 30.08.01 15:17:46
      Beitrag Nr. 6 ()
      Springer würde ich jetzt aber auch nicht kaufen. Der Bereich elektronische Medien verliert nämlich zum 31.12. einen der
      größten Umsatz- und Gewinnbringer, den SAT.1 TEXT. Der wurde bisher von interactive media, einer Springer-Tochter,
      vermarktet und produziert. Den Auftrag hat die SAT.1/Pro7 Media AG aber nicht verlängert, da sie das jetzt selber
      machen wollen. Außerdem gibt es Gespräche zwischem interactive media und T-Online zwecks Gründung eines Joint-Ventures,
      um zum größten Online-Vermarkter Europas aufzusteigen. T-Online wird aller Voraussicht nach dabei Federführend sein,
      wenn nicht den Teil auch komplett übernehmen. Das Management erscheint wenig kompetent und keine vernünftigen Visionen
      zu besitzen. Interactive media wird möglicherweise ganz geschlossen, die Springer-Zahlen nächstes Jahr noch schlechter
      ausfallen.
      Avatar
      schrieb am 30.08.01 15:42:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      Bei soviel Arroganz bleibt man einem die Spucke weg.
      Was hat dieser "Weltmann" nicht alles in den letzten Monaten von sich gegeben.
      Selbstvertauen ist ja ganz schön, aber ein derart übersteigertes Ego ist nicht mehr auszuhalten.
      Avatar
      schrieb am 30.08.01 18:41:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ alle

      So übel ist der Bernecker aber auch nicht. Immerhin lag er mit dem vorausgesagten Platzen der Telekom- und Technologiebubble zu einer Zeit als alle Welt noch fröhlich auf diese Werte setzte, durchaus richtig. Das hat mir damals (Anfang 00) auch nicht gepaßt. Mittlerweile muß ich aber sagen, das seine Prognosen für die Märkte und Indizes durchaus zutreffend sind. WANN ein Wert seinem "fairen" Wert anstrebt kann wirklich niemand sagen. Das er es irgendwann machen wird ist sehr wahrscheinlich.


      @ schürger

      Das arrogante Verhalten von Bernecker und seinen geklonten Söhnen hat mich übrigens auch immer abgeschreckt.


      @ coolmann.de

      Klar gibts "faire" Kurse. Buffet hat immer zwischen dem Wert einer Aktie (=fairer Preis) und dem Preis (=derzeitiger Kurs) unterschieden. Differenzen treten vor allem durch die Marktpsychologie auf, wie man momentan gerade schön beobachten kann.


      Gruß Ignatz
      Avatar
      schrieb am 30.08.01 18:51:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      Opi Bernecker

      Brokat, Bayer, Daimler und wie seine Tipps alle hiessen


      sollte sich lieber um seine schwülen Söhne kümmern,
      dass aus denen was anständiges wird.


      Bussi Bondgirl
      Avatar
      schrieb am 01.09.01 00:39:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Bernecker ist ein echter Kontraindikator für den Anleger.
      Aber wenigstens zieht er ja immer scheibchenweise seine
      Schrottempfehlungen zurück.
      Sein Brief ist viel zu teuer für das, was er leistet.
      Hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis nicht.
      Avatar
      schrieb am 01.09.01 10:15:05
      Beitrag Nr. 11 ()
      eriks, du bist gut informiert. aber sat.1-text geht erst zum 30.6. an kirch media. sonsst korrekt. gruß


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