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    Rot-Grün hat versagt: Die gesetzliche Krankenversicherung kollabiert - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 30.08.01 19:33:40 von
    neuester Beitrag 12.07.07 12:07:11 von
    Beiträge: 1.210
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      schrieb am 14.04.04 10:59:32
      Beitrag Nr. 501 ()
      Wenn das auch nur zum teil die Erwartungen erfuellen sollte, ist das ein unschaetzbarer segen fuer die Kinder mit fehlbildungen der Klappen.

      Re-OPs haben ein deutlich erhoehtes Morbiditaets- und Mortalitatesrisiko. Gerade in den ersten Lebensjahren mit schnellem Wachstum muessen oft zunehmende erneute Fehlfunktionen durch die mangelnde Anpassung lange medikamentoes teil-kompensiert werden und in kauf genommen werden: Die Lebensqualitaet sinkt dann wieder deutlich.

      Es ist oft eine sehr schwierige Entscheidung, zu welchem Zeitpunkt man das Risiko der Re-OP sinnvoll eingehen kann/Soll.

      Tolle Entwicklung, falls selbst wenn die Anzahl der Re-ops auch nur halbiert werden koennte.

      Aber zunaechst gilt auch hier das Gesetz der Innovation:

      Erst eine Phase der unbegruendeten Euphorie, dann die Phase der Ernuechterung, dann schliesslich die Phase des Realismus.


      Herzklappe wächst mit


      Nur einmal operieren und nie mehr Pillen schlucken – für herzkranke Kinder gibt es jetzt eine Klappenprothese, die mitwächst.

      Aachener Wissenschaftler haben vor kurzem für Kinder eine Herzklappe aus körpereigenen Zellen entwickelt, die wie eine natürliche einfach mitwächst.
      Die neue Prothese bietet damit viele Vorteile: Die herkömmliche Prothese aus Kunststoff oder biologischem Material war für das Kind nach wenigen Jahren immer zu klein. Durchschnittlich viermal musste sie durch eine größere ersetzt werden. Das bedeutetet jedes Mal ein gefährliche Herzoperation. Die neue Klappe muss nur einmal eingesetzt werden, danach ist keine Operation mehr nötig. Außerdem muss man als Träger einer herkömmlichen Klappenprothese ein Leben lang Blut verdünnende Medikamente einnehmen. Auch das erübrigt sich durch den neuen Ersatz.

      Die Prothese besteht aus gezüchteten Körperzellen des Patienten und Blutbestandteilen. Im Tierversuch hat sich diese Methode bewährt, in wenigen Jahren soll es sie auch für den Menschen geben, so Projektleiter Stefan Jockenhövel in der Ärzte Zeitung.


      14.04.04
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 11:21:16
      Beitrag Nr. 502 ()
      Kassen plünderten jahrelang Pflegeversicherung

      Spezialbetten, Rollstühle oder Badewannen-Lifter: Um Rechnungen für ihre Mitglieder zu bezahlen, haben sich mehrere Krankenkassen nach Informationen des Bundesversicherungsamts jahrelang illegal aus der gesetzlichen Pflegeversicherung bedient.

      Hamburg - Laut einem Schreiben der Aufsichtsbehörde vom 5. April ("Unrechtmäßige Belastung der Pflegeversicherung mit Hilfsmittelausgaben") ist der Pflegekasse dabei ein Schaden von insgesamt etwa 400 Millionen Euro entstanden. Vor allem Rechnungen für Spezialbetten, Rollstühle oder Badewannen-Lifter seien in vielen Fällen der Pflegeversicherung aufgebürdet worden, obwohl sie eigentlich von den Krankenkassen hätten bezahlt werden müssen.

      Das BVA will die verantwortlichen Versicherer, darunter Allgemeine Ortskrankenkassen, nun zwingen, das Geld zurückzuzahlen. "Im Interesse einer Gleichbehandlung aller Krankenkassen werden wir auf eine vollständige Rückführung der Fehlbuchungen bestehen", heißt es in dem an die betroffenen Vorstände adressierten Brief.

      Wegen der finanziellen Notlage mancher Kassen sei das BVA jedoch bereit, sich auf Ratenzahlung einzulassen.

      www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 11:49:48
      Beitrag Nr. 503 ()
      Jetzt wird es interessant:

      In HAnnover hat die letzte Kieferorthopädin die Kassenzulassung zurückgegeben.
      Damit gibt es keine versorgung der Bevölkerung mehr.

      Was haben die Kassenverbände gemacht?
      Sie haben der Kieferorthopädin angeboten, die Behandlung der Kassenpatienten endlich nach der gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) zu bezahlen.

      Daraufhin hat die Kieferorthopädin die Abgabe der Kassenzulassung zurückgenommen.

      Das Eis ist gebrochen.
      Avatar
      schrieb am 06.05.04 21:33:59
      Beitrag Nr. 504 ()
      Es wird sicherlich genügend polnische oder ungarische Kiefeorthopäden geben, die gerne in Hannover praktizieren würden.....
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 15:28:31
      Beitrag Nr. 505 ()
      Nicht nur Kieferorthopäden...

      warum lassen wir in Deutschland nicht gleich ausschliesslich Ausländer arbeiten?

      Dein Job könte doch auch spitzenmässig durch einen dankbaren Ukrainer geleistet werden - kein Problem!

      Wir sourcen uns dann sozusagen endgültig komplett out.

      Lohndumping ist überall in Deutschland möglich.

      Klasse Ansatz, den Du da hast.

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      Avatar
      schrieb am 08.05.04 16:45:38
      Beitrag Nr. 506 ()
      die Kassen und das Sozialministerium haben sich den Schlamassel mit den Kieferorthopäden selbst zuzuschreiben.
      Per Gesetz wurde das Budget der Kieferorthopäden ab 1.1.2004 um 40% gesenkt. Auf deutsch 40% weniger Umsatz für die gleiche Arbeit.
      Da eine Kieferorthopädische Praxis aber über 60% Kosten hat, müsste der Kieferorthopäde de facto Geld mitbringen, um die Kassenpatienten behandeln. So weit geht natürlich selbst der Eid des Hypokrates nicht.

      Warum nicht alle die Zulassung zurückgeben????

      Ärzte sind zugegeben schlechte Wirtschaftsmanager, sie wissen noch nicht wie viel gekürzt wurde, weil die Bezahlung der Leistungen der Monate Januar- März erst im Juli erfolgt.
      Wartet mal ab im Juli Augest geben alle Kieferorthopäden ihre zulassung ab.
      so long
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 16:47:44
      Beitrag Nr. 507 ()
      Und zu Ärzten aus dem Ausland - es wird kommen, aber nicht in dem Ausmaße wie es die politiker wollen, denn schon vor Jahren sind die Spanier z.B. lieber arbeitslos in Spanien geblieben als in die neu zugewonnene EU zu ziehen.

      oderseht ihr viele spanische Ärzte in eurer Umgebung???
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 16:59:49
      Beitrag Nr. 508 ()
      DeepThought
      das ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen....


      Protest der Kieferorthopäden weitet sich aus

      Berlin (AP) Die Proteste der Kieferorthopäden in Niedersachsen greifen offenbar auf andere Bundesländer über. Bundesweit hätten Berufskollegen damit begonnen, ihre Kassenzulassung zu kündigen, erklärte der Bundesverband der Deutschen Kieferorthopäden (BDK) am Montag in Berlin. Genaue Zahlen wollte der Verband aber noch nicht nennen.

      Wegen eines Streits um gekürzte Honorare haben nach Angaben des Verbands inzwischen rund 48 von mehr als 200 Kieferorthopäden in Niedersachsen ihre Kassenzulassung zum 1. Oktober 2004 zurückgegeben. Sie wollen dann nur noch Privatpatienten behandeln. Da sie Versorgungslücken befürchtet, brachte Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Wochenende ins Gespräch, Kieferorthopäden aus Osteuropa als Ersatz nach Niedersachsen zu holen.

      Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) hat dafür nach eigenen Angaben bereits Kontakt zum tschechischen Zahnärzteverband aufgenommen. Eine KKH-Sprecherin sagte, seit dem EU-Beitritt von Polen und Tschechien könnten dort ausgebildete Ärzte ohne Übergangsfrist in Deutschland praktizieren.

      Der BDK und der Freie Verband Deutscher Zahnärzte reagierten empört. Kieferorthopädische Behandlungen dauerten in der Regel vier Jahre. Ein Behandlerwechsel berge Risiken und verlängere die Behandlung. Zudem sei die Qualifikation von Kieferorthopäden aus Polen nicht gesichert, erklärte der Zahnärzte-Verband.

      Stattdessen sollten die Kassen auch nach Kündigung der Zulassungs-Verträge die Behandlungen fortsetzen lassen und die Kosten dafür weiter erstatten. Dies sei durchaus möglich. «Kein Kind wäre unversorgt, keine Kasse trüge höhere Kosten», betonte der Zahnärzte-Verband.

      BDK-Vorsitzender Eugen Dawirs meinte, die Kieferorthopäden müssten aus wirtschaftlichen Gründen handeln. Die Mittel für die Kieferorthopädie seien um bis zu 40 Prozent gekürzt worden. Dies führe zu einer Verknappung der Behandlungsplätze und zu Wartelisten. «Kein Kieferorthopäde würde die Zulassung zurückgeben, wenn die Patienten die Kostenerstattung wählen könnten,» erklärte Dawirs. Es sei «reine Schikane», dass die Krankenkassen den Wechsel nicht zuließen.

      Nach der Gesundheitsreform dürfen alle Kassenpatienten das Prinzip der Kostenerstattung wählen. Das heißt, sie zahlen die Rechnungen ihrer Ärzte direkt und lassen sich das Geld von der Kasse erstatten. Allerdings müssen sie sich für mindestens ein Jahr festlegen, und die Kostenerstattung gilt dann für alle Ärzte. Außerdem dürfen die Mediziner Kosten wie bei Privatpatienten ansetzen, die deutlich über den erstatteten Kassensätzen liegt. Deshalb kann Kostenerstattung für die Patienten teuer kommen. Die Kassen haben vor einem Wechsel gewarnt.

      Yahoo news 03.05.04
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 17:19:35
      Beitrag Nr. 509 ()
      DeepThought
      der Gedanke ist so schlecht nicht, würde das doch eine massive Entlastung der Gesundheitskosten zur Folge haben. Vielleicht kannst Du mir mal ein paar Contra-Argumente an die Hand geben, warum ausländische Ärzte nicht nach Deutschland kommen sollten.
      Deutsche Ärzte jedenfalls sind im Ausland willkommen, und ich glaube nicht, dass diese dort zu den Honorsätzen abrechnen können wie in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 22:42:36
      Beitrag Nr. 510 ()
      Stella

      Glaubst du wirklich, wenn ein ausländischer Arzt, welcher Fachrichtung auch immer, hierher kommt, daß dann irgendetwas billiger wird ??
      Ganz im Gegenteil!!!
      Er braucht erstmal eine Praxis, eine Wohnung, Angestellte usw, usw. Das alles kostet eine Menge Geld, und muß erstmal bezahlt werden, bevor überhaupt auch nur ein Patient behandelt wird!!!
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 23:05:39
      Beitrag Nr. 511 ()
      JACKYONE
      er kann ja seine Praxiseinrichtung mitbringen :D
      Avatar
      schrieb am 08.05.04 23:53:03
      Beitrag Nr. 512 ()
      :laugh: :laugh: :laugh: :kiss:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 10:44:30
      Beitrag Nr. 513 ()
      Stella Luna

      Es gibt in Deutschland die Gebührenordnung Ärzte ( GOÄ)

      Daran muss sich auch ein ausländischer Arzt halten.
      Die Lebenskosten und Praxiskosten sind für alle gleich.

      Das Problem in Hannover besteht darin, daß die Kassen sich eben NICHT an die GOÄ halten, sondern nur einen Bruchteil davon zahlen.

      Im Allgemeinen nennt man so etwas monopolistische Erpressung.

      Die dt. Ärzte gehen ins Ausland, weil dort für dt. Verhältnisse traumhafte Umstände herrschen:
      Im Krankenhaus wird Arbeitszeit bezahlt, das Arbeitsklima ist zumeist besser, man wird nicht erpresst.

      Verträge haben bindende Wirkung - das gilt auch für KAssen. Die jedoch erfinden immer neue Methoden, um ungerechtfertigt zu kürzen und zu betrügen.

      Es kann Dir als KArdiologen bspw. passieren, dass kurz nach Investition von 3 Mio € am 28.12. ein Brief von der Kasse kommt, dass ab 1.1. Deine gebühren um 40 % gesnkt werden. Einfach so.

      DAs heisst, du hast 3 Mio Schulden und bist quasi Pleite.

      Aiuch ausländische Kollegen werden bald ernüchtert sein.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 12:22:08
      Beitrag Nr. 514 ()
      und hier aus Bayern:

      Zur Demonstration der Zahnärzte vor dem Zahnärztehaus in München

      München, 4. 3. 2004. Der Zahnärzteverband Zukunft Zahnärzte Bayern (ZZB) e. V. verurteilt auf´s Schärfste das beschämende Vorgehen einiger Demonstranten bei der Klein-Demo am Mittwoch, den 3.3.2004 vor dem Zahnärztehaus in München gegen die Einsetzung des Staatskommissars in der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns.

      Die Einsetzung eines Staatskommissars als „Nazimethoden“ zu bezeichnen und das Doppel-S im Wort „Staatskommissar“ mittels SS-Runen darzustellen lässt nicht nur jedes Geschichtsverständnis vermissen, sondern beschädigt in unverantwortlicher Weise den guten Ruf des zahnärztlichen Berufsstands und das Vertrauen der Patienten. Wer sich solcher Mittel in unserem heutigen Gesellschaftsgefüge bedient, disqualifiziert sich alleine schon durch die Wahl der Sprache und der Mittel und verspielt damit seinen gesellschaftlichen Anspruch, sachliche Fehlentwicklungen aufzeigen und diskutieren zu können.

      Wie Zukunft Zahnärzte Bayern e. V. (ZZB) bereits in seiner Pressemeldung vom 1.3.2004 ausgeführt hat, sieht der Verband in der Einsetzung des sog. Staatskommissars in der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) kein adäquates Mittel zur Lösung der anstehenden Probleme der zahnärztlichen Versorgung in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

      Das Anfang Januar 2004 in Kraft getretene Gesundheitsmodernisierungsgesetz hat weder ein Mehr an Gesundheit noch an Modernisierung gebracht. Unter diesem politischen Etikettenschwindel werden Patienten und Zahnärzte kränker. Bei mehr Mut und Sachverstand auf Seiten der Politik ist einiges im zahnärztlichen Fachbereich besser zu regeln.

      Zahnärzte haben wie alle anderen Gesellschaftsgruppen das Recht, im Interesse der Patienten und im Eigeninteresse auf Missstände in angemessener Deutlichkeit zu protestieren. An der Demonstration haben jedoch auch führende zahnärztliche Standesvertreter teilgenommen und den Inhalt des „Nazimethoden“-Transparents zumindest geduldet. Sie haben damit jede Legitimation verloren, den zahnärztlichen Berufsstand weiterhin nach außen zu repräsentieren.

      Zukunft Zahnärzte Bayern fordert deshalb die dafür verantwortlichen Ehrenamtsträger im Zahnärztehaus zum sofortigen Rücktritt auf.

      Der Verband Zukunft Zahnärzte Bayern (ZZB) repräsentiert etwa 43 % der bayerischen Zahnärzteschaft in der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns und tritt für Verhandlungen mit Politik und Kassenverbänden ein.
      www.zzb-online.de

      ------------

      Zurückgetreten ist übrigens keiner der Verantwortlichen, warum auch? Ich unterstelle, dass der eine oder andere evtl. diesbezüglich Altlasten mit sich rumträgt.

      Den Umbau des Gesundheitssystems nach nicht mal drei Monaten endgültig zu beurteilen, bzw. als gescheitert zu bezeichnen, zeigt, wie weltfremd die Ärzteschaft doch ist.
      Was die Kritik an der Gesundheitsreform anbelangt, kann ich mich nicht entsinnen, dass von der Ärzteschaft Alternativen eingebracht wurden.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:25:13
      Beitrag Nr. 515 ()
      Stella #13

      Also, auch Bekannte von mir waren auf dieser Demo.

      Und auch wenn dies Formulierung "„Nazimethoden" evtl. etwas hart ist, so trifft sie doch Inhaltlich voll zu!!!
      Nur zur Erinnerung :
      Es gab im Januar einen Schiedsamtsspruch, der aber (soweit ich weiss) immer noch nicht rechtskräftig ist, weil erstens das Gesundheitsministerium und auch die Kassen ausdrücklich NICHT auf ihr einspruchsrecht verzichtet haben, d. h. es ist für die Zahnärzte immer noch keine Rechtssicherheit vorhanden. Und dann gehen die Politiker her, und geben natürlich den Zahnärzten die Schuld. Dabei müßten sie nur den Schiedsspruch anerkennen, und das ganze Problem wäre vom Tisch, bzw, hätte es NIE gegeben!!
      Aber dann müßten sie ja einmal ugeben, daß kein Geld mehr da ist.

      Was glaubst du, was seit Januar nur beim Zahnerzatz los ist??

      Es gibt praktisch nichts mehr !!!!!

      Wir haben Fälle, in denen Pat. einige sehr notwendige Kronen beantragt haben. Antrag von der Kass abgelehnt - Einspruch - Pat. muß zum Gutachter, dieser lehnt mit fadenscheinigen Begründungen ab. Wieder Einspruch, wieder anderer Gutachter, wieder abgehnt, mit Rechtsanwalt gedroht, wieder Gutachter, plötzlich genehmigt.
      Der Schriftverkehr mit Gutachtern,Kassen ist in einem Fall über 50 !!!! Seiten.
      Jetzt rechne mal die Portokosten, die Arbeitszeit der ganzen Kassensachbearbeiter, die ganzen Gutachterkosten ( hast du eine Ahnung, was ein einziges "Gutachten" kostet???), den Zeitaufwand des Patienten ( von den der Praxis will ich gar nicht reden) zusammen, und oh Schreck, für dieses Geld hätte der Pat. seine Kronen mit Diamanten besetzen lassen können!!!
      Wie gesagt, die Kronen bekam er zum Schluß doch!
      Und das ist beileibe nicht der einzige Fall, der so gelaufen ist!!
      Achja, ein Gutachter gab sogar hinter vorgehaltener Hand zu, daß sie angehalten sind, erstmal fast alles abzulehnen!!!
      Soweit sind wir schon.

      Ich kann nur hoffen, daß es zumindest die bay. Zahnärzte schaffen, (bs auf einige Splittergruppen) aus diesem System auszutreten!!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:41:10
      Beitrag Nr. 516 ()
      JACKYONE
      und das verstehe ich unter (inhaltlichen) Nazimethoden:

      "Der normale Mediziner unter der NS-Herrschaft

      Der Nachholbedarf ist groß: Laut der Berliner Umfrage weiß kaum ein Medizinstudent, dass sich die deutsche Ärzteschaft weit mehr als die Durchschnittsbevölkerung nationalsozialistisch organisiert hatte. Leicht entsteht der Eindruck, die medizinischen Verbrechen im Nationalsozialismus seien nur von einigen wenigen gewissenlosen Ärzten begangen worden, die sich von der NS-Ideologie verführen hatten lassen. Dabei wurde Hitlers Machtergreifung von vielen freudig begrüßt: 45% aller Ärzte traten nach 1933 in die NSDAP ein. Im gleichen Jahr gingen die beiden größten ärztlichen Standesorganisationen, der Hartmannbund und der Deutsche Ärztevereinsbund, mit dem Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund (NSDÄB) ein Bündnis ein. "Viele deutsche Ärzte haben sich im Ersten Weltkrieg bereits an energisches ,Durchgreifen` und Missachtung der Patientenrechte gewöhnt, schon lange vor 1933 den späteren nationalsozialistischen Herrschern bereitwillig, ja begeistert angedient", schreibt der Arzt und Medizinhistoriker Till Bastian in seinem Buch "Furchtbare Ärzte". ..." www.thieme.de

      Nun, die bayerischen (Zahn)Ärzte werden wissen von was sie sprechen! Ich würde ja jetzt gerne einen Bezug zu einem Metallpreis herstellen, aber allein diese Vorstellung löst das kalte Grauen in mir aus.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:42:39
      Beitrag Nr. 517 ()
      Ich meine, eine Berufsgruppe die sich dem Naziregime nicht nur angepasst hat, sondern auch Handlanger des Regimes war, sollte den Vergleich mit Nazimethoden, für was auch immer, tunlichst vermeiden!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:45:29
      Beitrag Nr. 518 ()
      Stella
      Auf dieser Grundlage werde ich nicht weiter reden.
      Denn du weist ganz genau, daß in diesem Fall mit "Nazimethoden" die Methoden im Umgang der Kassen und des Gesundheitsministeriums mit den Zahnärzten gemeint war.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:47:03
      Beitrag Nr. 519 ()
      und was meinen zukünftigen Zahnarzt anbelangt, so wird das ein polnischer sein, wohne ja nicht weit von Frankfurt/Oder entfernt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:48:01
      Beitrag Nr. 520 ()
      bis Ende 2003 galt es als üblich, daß erst ab 4 und mehr Kronen auf dem Heil- und Kostenplan vorher begutachtet wurde - wegen der hohen Kosten für Gutachten etc.

      Ab 10.01.04 wird sogar ab einer Krone vorbegutachtet. Eine Krone kostet die kasse ca. 300€. Ähnlich viel kostet ein Gutachten. Das nennt die Kasse dann "Sparmaßnahmen". :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:48:05
      Beitrag Nr. 521 ()
      JACKYONE
      warum kneifst Du jetzt?
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:50:18
      Beitrag Nr. 522 ()
      @stella:
      polnischer Zahnarzt? Na dann viel "Spaß" mit der Behandlungsqualität :D
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:52:32
      Beitrag Nr. 523 ()
      @jacky:
      ich wußte nicht, daß nach dem 2ten Gutachten ( sog. Obergutachten ), den bei Absage sowieso dann der Zahnarzt bezahlen darf, es noch ein weiteres Gutachten möglich sein soll. :confused:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:52:52
      Beitrag Nr. 524 ()
      Wenn schon Nazimethoden als Vergleich dienen müssen, um der Bevölkerung diese "drastischen" Maßnahmen des Bayer. Ministeriums zu erklären, dann wollen wir doch nicht auf der Hälfte des Wegs stehen bleiben, oder? Ich bedaure, aber ich sehe bei der Maßnahme des bayer. Ministeriums keinerlei Zusammenhang zu Nazimethoden.

      Es mutet schon eigenartig an, wenn die bayer. Polizei auf harmlose Demonstranten eindrischt, diese stundenlang einkesselt, spricht keiner von Nazimethoden, werden aber die Zahnärzte ihrer "Pfründe beraubt", und kommt auf den Patienten und die Kassen viel Schreibereien und Formularkram zu, dann spricht man von Nazimethoden.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:54:18
      Beitrag Nr. 525 ()
      eure Nazidiskussion führt vom Thema weg :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:55:34
      Beitrag Nr. 526 ()
      nichtdie
      das Vorgehen der bayer. Ministerin Stewens als Nazimethode darzustellen, entbehrt jeglicher Grundlage.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:56:30
      Beitrag Nr. 527 ()
      @stella: das ist doch nur Polemik :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 13:59:28
      Beitrag Nr. 528 ()
      zu dieser Art von Polemik gehört schon eine Portion Chuzpe!

      Und hier der Hintergrund für die Entmachtung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns:

      "Auslöser für diesen Schritt seien wiederholte Rechtsbrüche der KZVB gewesen, wie etwa die Aufforderung an die Zahnärzte, auch für Vorsorgeuntersuchungen die Praxisgebühr zu verlangen, was nicht zulässig ist.

      Des weiteren wurden Versicherte gedrängt, statt der Behandlung (und Abrechnung) auf Chipkarte auf das Kostenerstattungsprinzip umzusteigen. "Die Versicherten müssen darauf vertrauen können, dass sich ihr Zahnarzt an das geltende Recht hält", sagte Stewens. "
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:04:13
      Beitrag Nr. 529 ()
      @stella: wenn sich die Regierung "das geltende Recht" je nach Laune bzw. Kassenlage zurechtbiegt, kann es passieren, daß die "Leistungserbringersklaven" den "Sklavenvertrag" kündigen :D
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:07:12
      Beitrag Nr. 530 ()
      nichtdie #22

      Ich kann dir das genaue Prozetere nicht sagen, weiss aber genau, daß dieser Pat. 3x bei 2 verschiedenen Gutachtern war. Und daß der Zahnarzt das 2te zahlen muß, ist mir nicht bekannt, wenn der Pat. Wiederspruch einlegt.

      Stella
      Nazimethoden und Nazimethoden ist eben mal ein Unterschied.

      Ein Gesetz erlassen, dann nach Inkrafttreten noch nicht mal alle Details bekanntgegeben und nichtmal alle ausgearbeitet haben, aber denen, die es umsetzen sollen, die Schuld geben, einen Schiedsspruch anstrengen, dann ankündigen, diesen nicht anzuerkennen und wieder die andere Seite beschuldigen, diese demokratisch gewählte Instut. abzusetzen, und dieser in ihrem EIGENEM Haus mit Hausverbot zu belegen,
      das entspricht eben genau diesen Methoden einer gewissen braunen Vergangenheit.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:10:06
      Beitrag Nr. 531 ()
      nichtdie
      dann sollen sie nicht lange rumlamentieren und ihre Kassenzulassung zurückgeben. Warum tun sie es nicht?

      Zukünftig erkennt man den "gemeinen Bayern" nicht nur an am Laptop & Lederhose sondern auch an seiner Zahnlücke
      "Gap made in Bavaria" - daraus könnte ein Markenzeichen werden :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:12:27
      Beitrag Nr. 532 ()
      JACKYONE
      fangen wir also schon an zwischen Nazimethoden und Nazimethoden zu differenzieren?

      und hier nochmal für Dich:
      " Auslöser für diesen Schritt seien wiederholte Rechtsbrüche der KZVB gewesen, wie etwa die Aufforderung an die Zahnärzte, auch für Vorsorgeuntersuchungen die Praxisgebühr zu verlangen, was nicht zulässig ist.

      Des weiteren wurden Versicherte gedrängt, statt der Behandlung (und Abrechnung) auf Chipkarte auf das Kostenerstattungsprinzip umzusteigen. " Die Versicherten müssen darauf vertrauen können, dass sich ihr Zahnarzt an das geltende Recht hält" , sagte Stewens. "

      Nun, es gibt Rechtsbrüche und Rechtsbrüche, gell!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:18:17
      Beitrag Nr. 533 ()
      Richtig Stella, es gibt Rechtsbrüche und Rechtsbrüche!"!!
      Wie gesagt, es ist bis JETZT noch nicht gesichert, wie das mit den Vorsorgeuntersuchungen gehandhabt wird!! allen rumgerede der ministerin zum Trotz!!!!

      Auch wir verlangen von jedem Pat. die 10 €. Eben weil noch NICHT klar ist, ob wir das Geld von den Kassen angerechnet bekommen, oder nicht!!
      Ist das wirklich so schwehr zu verstehen, Gesetz hin oder her, die Umsetzung ist weder vomMinisterium, noch von den Kassen RECHTLICH VERBINDLICH geregelt!!!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:25:35
      Beitrag Nr. 534 ()
      @Stella:
      "wiederholte Rechtsbrüche der KZVB gewesen, wie etwa die Aufforderung an die Zahnärzte, auch für Vorsorgeuntersuchungen die Praxisgebühr zu verlangen, was nicht zulässig ist."

      Diese gesetzliche Regelung ( 2x mal Vorsorgeuntersuchung im Jahr zuzahlungsfrei ) ist noch nicht rechtskräftig!

      Die bayerischen Zahnärzte befinden sich da im Recht. Das Ministerium unterschlägt diese Tatsache.
      Sollte diese Regelung doch nicht rechtskräftig werden, weil die Kassen bereits Widerspruch eingelegt haben, bleiben die Zahnärzte, die keine kasengebühr eingenommen haben, pro Patient auf 10€ Minuseinnahmen sitzen, da die Kassen von ihnen diese 10€ automatisch vom Honorar abziehen.
      Für eine Vorsorgeuntersuchung bekommt ein Zahnarzt ca. 15€. Abzüglich 10€ automatisch abgezogener Kassengebühr macht das 5€. Da sind nicht mal die zeitlichen Praxisunkosten drin :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:27:21
      Beitrag Nr. 535 ()
      @Jacky:
      nach dem ersten Gutachten kann der Patient kein Widerspruch einlegen, sondern nur der Zahnarzt darf das Obergutachten beantragen. Beim negativen Ergebnis darf er dann dieses auch selbst bezahlen :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:28:44
      Beitrag Nr. 536 ()
      JACKYONE
      war im April beim Zahnarzt und musste für die Vorsorgeuntersuchung keine Praxisgebühr bezahlen!
      Es scheint Zahnärzte zu geben, die das System kapiert haben, die Verbände aber wollen wohl nicht nicht verstehen bzw. akzeptieren:

      "...Mit der Einsetzung eines Staatskommissars kehre bei der KZVB wieder Rechtssicherheit ein. Ein Ende der jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen Zahnärzten und Krankenkassen sei nun absehbar. Für die Vertragszahnärzte biete sich nun die Chance zu normalen Verhältnissen zurückzukehren.

      Nach Platzers Ansicht sind die Vertragszahnärzte in Bayern "Opfer eines verbandspolitischen Ränkespiels" geworden, das den Ausstieg aus dem gesetzlichen System und den Zwang zur Kostenerstattung zum Ziel hatte. "Drahtzieher", so Platzer, sei der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ), der die Mehrheit der Delegierten in den zahnärztlichen Körperschaften stelle. "Unter dem Deckmantel einer Körperschaft des öffentlichen Rechts" seien nicht nur die Zahnärzte gegen Politik und Krankenkassen aufgebracht, sondern auch Recht und Gesetz gebrochen worden.

      "Dem Freien Verband war offensichtlich jedes Mittel recht, um die Zahnärzte zum Systemausstieg zu mobilisieren", erklärte Platzer in einer Pressemitteilung. Zahnärzte, die aufbegehrten, seien mundtot gemacht, unter Druck gesetzt oder abserviert worden. "
      (jetzt hab ich mir die Quelle nicht gemerkt, aber ich glaube das war eine Ärztezeitung / 15. März 2004.)

      Das nenn ich Handeln im Interesse des Patienten!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:31:25
      Beitrag Nr. 537 ()
      nichtdie #34
      Sorry, aber das war in unseren Fällen anders!!!

      Vielleicht deshalb, WEIL eben die Pat. nicht einfach nachgegeben haben??, sondern auf Ihrem Recht bestanden haben?.
      Und wenn wir jemals ein Gutachten bezahlen hätten müssen, dann wüßte ich das sicher.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:31:57
      Beitrag Nr. 538 ()
      @Stella:
      keine der beiden Seiten handelt im Interesse der Patienten.

      Ich nehme auch keine Kassengebühr im Falle einer Vorsorgeuntersuchung, eben weil ich das nicht auf dem Rücken meiner Patienten austragen möchte.
      Aber rechtens ist es nicht!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:33:38
      Beitrag Nr. 539 ()
      @jacky:
      ich habe mich deswegen schon des öfteren mit der KZV in der Wolle gehabt, alles vergebens...:(
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:41:17
      Beitrag Nr. 540 ()
      Stella
      Dann hast du einen sehr großzügigen Zahnarzt - oder gibst du ihm die 10€ nachträglich, wenn sich irgendwann im Laufe des Jahres herausstellt, daß er das Geld doch nicht von der Kasse bekommt??

      Unsere Pat. haben bisher ALLE die 10€ bezahlt. und das sogar ohne sich darüber auf zu regen. und für den Fall, daß die Kasse alles anrechnet, bekommt jeder sein Geld zurück. Ist auf jeden Fall viel einfacher, als dann jedem Pat. hinterher zu laufen, um die 10€ zu bekommen.

      Aber nur so zum Schluß.
      Gerade an dir sieht man besonders schön, wie die Bevölkerung sich von der Politik verarschen läßt und alles glaubt, auch wenns nachweislich nicht richtig ist!!!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 14:43:06
      Beitrag Nr. 541 ()
      nichtdie #38

      Sorry, würde gerne das ganz genau darstellen, geht aber leider nicht, da wir die nächsten 2 Wochen noch im Urlaub sind, und ich nicht nachfragen kann.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:11:11
      Beitrag Nr. 542 ()
      JACKYONE
      ich habe ein langjähriges, besonders inniges Verhältnis zu meinem Zahnarzt. Sollte sich herausstellen, dass die Praxisgebühr doch zu leisten ist, sehe ich da kein Problem ihm den Betrag zukommen zu lassen. Im übrigen zählt er für mich nicht zur Gattung der Geldgierigen, hat eine angenehme Praxis, d. h., wetzt nicht hektisch von einem Behandlungsstuhl zum anderen, und mit seinem Einkommen ist er sehr zufrieden. Dieser Zahnarzt scheint wohl eine aussterbende Spezies zu sein.

      Meine Krankenkasse erstattet mir die Praxisgebühr, hat sie mich jedenfalls wissen lassen. Aber wahrscheinlich lasse ich mich da auch wieder "verarschen" ;)

      Sollte die Praxisgebühr zu Unrecht kassiert worden sein, zahlt ihr dann jedem Patienten 10 Euro zurück :laugh: ist doch genauso aufwendig, als wenn ihr den 10 Euros irgendwann hinterherlaufen müsst. Und was macht ihr mit dem Geld der Patienten, die nicht wiederkommen? Sackt ihr das dann für die Kaffeekasse ein?
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:17:24
      Beitrag Nr. 543 ()
      War grade auf der DAK-Website und habe mit Freude festgestellt, dass zukünftig der Patient entscheidet, wo sein Zähnchen hergestellt wird. Dort sind Dentallabore aufgelistet und auch die entsprechenden Preisnachlässe, die für die Herstellung (in den neuen Bundesländern ein Nachlass von 40 oder 45 %!) gegeben werden. Das nenn ich Eigenverantwortung :)
      Sollte ich mal eine Krone o. ä. benötigen, sage ich als Patient meinem Zahnarzt wo`s lang geht und was es kosten darf :laugh:
      Da geht bei den Zahnärzten dann nix mehr mit Absprachen mit Dentallabors und Einsacken von Provisionen.
      Werd gleich man prüfen, ob meine KV das auch anbietet. Wäre fast ein Grund, die Kasse zu wechseln.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:21:27
      Beitrag Nr. 544 ()
      @stella:
      und diesen guten Mann willst du dann gegen einen "noch mehr zufriedenen";) polnischen Kollegen eintauschen? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:26:26
      Beitrag Nr. 545 ()
      @stella: #542
      der Zahnarzt, der sich darauf einläßt, wird dann endgültig "eine aussterbende Spezies" werden :kiss:

      Für die Qualität und die gesetzlich festgelegte Garantie haftet nur der Zahnarzt, nicht das Labor.
      Wenn du entscheiden willst, wo dein Zahnersatz angefertigt wird, mußt du auf diese Haftung und Garantie verzichten.
      Und genau das ist in Deutschland rechtlich nicht erlaubt.
      Viel Spaß also :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:28:34
      Beitrag Nr. 546 ()
      nichtdie
      bin doch vor einer Woche von der Isar an die Spree gezogen :)
      Werde aber vermutlich öfter in München sein und werde dies dann zum Anlass nehmen meinen Zahnarzt zu konsultieren.

      JACKYONE
      das hab ich gefunden unter www.praxisgebühr.de

      Die Untersuchungen zur Vorsorge und Früherkennung, z.B. die Brustkrebs- Früherkennung beim Frauenarzt oder die jährliche Zahnkontrolle im Rahmen der Bonusregelung, sind generell zuzahlungsfrei

      die verarschen also auch ihre Website-Besucher :confused:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:33:08
      Beitrag Nr. 547 ()
      nichtdie
      besuch doch mal die DAK-Website.
      Da steht auch was von Gewährleistung, und zwar 5 Jahre, üblich sind wohl aber nur 2 Jahre! Der Patient hat auch die Möglichkeit sein Gebiss im Ausland anfertigen zu lassen, Kontakt-Dentallabore sind ebenfalls genannt. Da kann man sich dann chinesische Beisserchen zu gnadenlos günstigem Preis einbauen lassen. Diese Qualität scheint in Ordnung zu seinen, haben doch in der Vergangenheit Zahnärzte chinesische Qualität in die deutschen Mäuler eingesetzt :laugh:
      Das verwendete Material muss deutschen Standards/Vorgaben entsprechen.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:36:11
      Beitrag Nr. 548 ()
      nichtdie

      Preiswerte Zahntechnik - was heißt das?

      Zahnersatz nach deutschen Qualitätskriterien und mit längeren Gewährleistungsfristen

      Vorteile bei in Deutschland hergestelltem Zahnersatz:

      Garantierte Preisabschläge bis zu 20 %
      Bis zu 5 Jahren Gewährleistung
      ( In Deutschland gilt üblicherweise die gesetzliche 2jährige Gewährleistungsfrist.)

      Vorteile bei im Ausland hergestelltem Zahnersatz:

      Garantierte Preisabschläge bis zu 45 %
      Hochwertiger Zahnersatz nach deutschem Qualitätsstandard
      Garantieerklärung nach dem deutschen Medizinproduktesgesetz
      (nur in Deutschland zugelassene Inhaltsstoffe dürfen verwendet werden)
      Bis zu 5 Jahren Gewährleistung
      ( In Deutschland gilt üblicherweise die gesetzliche 2jährige Gewährleistungsfrist.)

      www.dak.de
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:38:49
      Beitrag Nr. 549 ()
      http://www.dak.de/content/dakpatinfo/preiswert.html
      siehe auch unter "Vertragspartner"!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:43:03
      Beitrag Nr. 550 ()
      Sorry Stella, du willst es es nicht verstehen??
      OK, dein gutes Recht.:kiss:
      Dann hoffe ich für dich, daß du noch recht lange "fest zubeissen kannst".

      PS. das was du von deinem Dr. sagst, ist bei uns seit Praxiseröffnung vor über 20 Jahren selbstverständlich, und sogar noch etwas mehr.
      Aber es ist ja bezeichnend , daß man das hierzulande noch herausstellen muß.

      **Meine Krankenkasse erstattet mir die Praxisgebühr, hat sie mich jedenfalls wissen lassen. Aber wahrscheinlich lasse ich mich da auch wieder " verarschen" **

      Das ist genau das, was ich vorhin in diesen speziellen Fällen gesagt habe.
      Keine Kasse gibt zu, daß sie nichts mehr bezahlen, weil das Geld alle ist!!!
      Aber wehe, wenn etwas beantragt wird...
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:46:07
      Beitrag Nr. 551 ()
      Stella #46 + 47

      Ich wußte nicht, daß du auch noch an den Weihnachtsmann glaubst.:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:46:18
      Beitrag Nr. 552 ()
      @stella:

      diese Regelung war nicht im Seehofer/Schmidt-Gesetz enthalten. Sie wurde später aus populistsichen Gründen eingebaut und vom Sozialausschuß erarbeitet.
      Dies kann jedoch nur zum gültigen Gesetz werden, wenn dieser Beschluß begründet ist. Was bis jetzt nicht geschehen ist. Wenig später haben die Vertreter der Karnkenkassen sogar angekündigt, beim Inkrafttreten dieser Regelung Widerspruch einzulegen. Was das ganze natürlch völlig absurd macht. :rolleyes:

      Ansonsten frage dann deinen münchener Zahnarzt, ob er mir nichts dir nichts Gewährleitung für Zahnersatz übernimmt, welches in einem Labor angefertigt wird, bei welchem er die Qualitätskriterien nicht einschätzen kann :D
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:52:26
      Beitrag Nr. 553 ()
      @Stella:
      wenn sich dann eine Sekundärkaries unter der Krone entwickelt, weil die in diesem "preiswerten", von der DAK genannten Labor angefertigte Krone doch nicht so "gut" gesessen hat, oder die Keramik abbricht, wer übernimmt dann die Haftung bzw. bezahlt die Neuanfertigung?
      Auch die DAK? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 15:55:26
      Beitrag Nr. 554 ()
      nichtdie
      warum wurden dann doch verhältnismäßig vielen Patienten chinesische Billig-Beisserchen eingesetzt. Wussten das nur die Dentallabore aber nicht die Zahnärzte. Hab jedenfalls nichts gelesen, dass diese Zähne qualitativ nicht den Ansprüchen genügt haben sollen. Und jetzt, wo man das ganz offiziell machen kann, zumindest bei der DAK, sprichst Du von Gewährleistungsproblemen.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:02:36
      Beitrag Nr. 555 ()
      @Stella:
      du hast mich anscheinend nicht verstanden. Es kann durchaus Zahnersatz mit relativ anständiger Qualität aus dem Ausland geben, dar dann auch noch 35-40% billiger in der Zahntechnik ist, aber diese Entscheidung kann nur der Zahnarzt treffen. Weil nur dieser für die Qualität gegenüber dem Patienten bzw. der Kasse haftet und notfalls diesen auf seine Kosten neu anfertigen muß.

      Und, ehrlich gesagt, bevor ich etwas zwei mal machen muß, lasse ich es lieber gleich dort anfertigen, wo ich weiß, daß die dortige Qualität stimmt. Auch wenn ich dafür etwas mehr bezahlen muß...
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:08:43
      Beitrag Nr. 556 ()
      Ich weis ja, daß Eigenlob stinkt, aber ich habe in meinen über 20 Berufsjahren noch NIE was ein zweitesmal aus Qualitätsgründen machen müssen!!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:09:58
      Beitrag Nr. 557 ()
      nichtdie
      doch, doch, ich habe verstanden :D
      Wären z. B. die chinesischen Beisserchen zu dem Preis weiterberechnet worden den die Labore bezahlt haben, dann wären sie vermutlich schlecht gewesen. Da aber "deutsche" Preise abgerechnet wurden, waren sie o.k.

      Ich unterstelle, und das ist vermutlich auch wieder blauäugig, dass die DAK sich ihre Dental-Partner nicht nach dem Losverfahren aussucht. Im übrigen sind deutsche Labore zwischengeschaltet, evtl. wird in Deutschland der Qualitätsstandard dieser Produkte ja überprüft.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:11:56
      Beitrag Nr. 558 ()
      @Stella:

      das "Absurde" an dem von dir hier angesprochenen Globudentskandal war der Fakt, daß die gelieferte Qualität ziemlich anständig gewesen sein soll, haben Kollegen jedenfalls in den Fachzeitschriften geschrieben.
      Das Ungesetzliche war nicht der Qualitätsmangel, sondern die Nichtweitergabe der Preise an die "Endverbraucher".
      In Berlin werden übrigens von ca. 350 angezeigten Fällen nur ganze 2(!) von der Staatsanwaltschaft weiterverfolgt, alle anderen scheinen korrekt abgerechnet zu haben. :cry:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:12:19
      Beitrag Nr. 559 ()
      Stella , es gibt Qualitätskriterien, die lassen sich nicht einfach überprüfen.
      Das merkst du erst, wenns zu spät ist, sprich, wenn die Sache im Mund ist und kaputt!!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:13:07
      Beitrag Nr. 560 ()
      anständige Qualität, na siehst Du :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:15:55
      Beitrag Nr. 561 ()
      so, jetzt halte ich mich mal eine Weile aus der Fach-Diskussion raus, kann bis auf lahme Polemik nix weiter dazu betragen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:17:07
      Beitrag Nr. 562 ()
      @stella: "deutsche Labore zwischegeschaltet" stimmt nicht ganz. Das sind Handelsfirmen, die in Deutschland für etwaige Nachbesserungen und Reparaturen vielleich 2-3 Zahntechniker beschäftigen, wenn es hoch kommt...

      Und wenn man das Problem etwas weiter spinnen würde - wer zahlt dann all die Beiträge zur Krankenversicherung ( an die DAK z.B. ), wenn aufgrund der massenhaften Flucht ins Ausland die deutschen Zahntechniker arbeitslos werden?
      Ach ja, die BfA natürlich :cry:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:18:11
      Beitrag Nr. 563 ()
      eines muss ich noch los werden:
      Dass unsere Gesundheitssysteme am Ende sind, haben nicht allein die Patienten verursacht, auch Ärzte haben da fleissig mitgemischt und sich zu Lasten unserer Kassen bedient.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:20:00
      Beitrag Nr. 564 ()
      Stella

      Wie ich das so sehe, gibt es da nicht viel zu diskutieren.:D
      Sind uns ja ziehmlich einig.

      Aber du kannst mir ruhig glauben, daß gerade hier nicht alles so einfach und klar ist, wie es von den Kassen und der Politik dargestellt wird.
      Und gerade bei dir wundert es mich doch schon etwas, wie geradezu unkritisch du das alles so glaubst. :kiss:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:38:48
      Beitrag Nr. 565 ()
      JACKYONE
      ich bin ja nie krank, ich will es auch nicht werden, denn dann müßte ich zum Arzt... :)

      Nenne mir einen plausiblen Grund warum ich Ärzten und deren Vereinigungen mehr glauben soll als den Politikern und Krankenkassen?
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 16:49:25
      Beitrag Nr. 566 ()
      und wem glaubst du? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:00:38
      Beitrag Nr. 567 ()
      Stella
      Weil dein Arzt nach deinem Gesungheitszustand beurteilt, und nicht nach von Politikern und Beamten festgelegten Durchschnittsfällen.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:02:48
      Beitrag Nr. 568 ()
      nichtdie

      Erklär der Stella doch mal den Fall ,der eintritt, wenn sie mit einer tiefen Karies in einem Molaren zu dem Zahnarzt ihres Vertrauens kommt.
      Das kannst du sicher besser als ich.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:03:03
      Beitrag Nr. 569 ()
      JACKYONE
      das nenn ich nun wieder blauäugig :laugh:
      die Ärzte die so handeln, sind eine Minderheit :(
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:14:36
      Beitrag Nr. 570 ()
      Stella
      Woher weist du, daß ich blaue Augen habe??:confused: :p

      Aber wenn du meinst.

      Beim Kassenpatienten entscheidet jedenfalls ein Sachbearbeiter der Krankenkasse ( im Auftrag der Politik ) darüber, ob z.B. ein "großer Backenzahn" ( Molar) erhaltungswürdig ist oder nicht, und eben nicht der Zahnarzt.
      Und sorry, aber ich sehe in diesem Thread nur eine , die sehr "blauäugig" ist.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:18:20
      Beitrag Nr. 571 ()
      nu, dann haben wir immer eine Gemeinsamkeit - blaue Augen :)

      und beim Augenarzt entscheidet die Sprechstundenhilfe welche Untersuchung vorgenommen wird, wo liegt da der Unterschied :confused:

      Einigen wir uns doch darauf, dass Ärzte die Fullfiller sind, entscheiden tun andere :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:18:57
      Beitrag Nr. 572 ()
      @stella: noch hast du zum Glück ein Anrecht auf die freie Arztwahl. Womit du dann den Arzt deines Vertrauens aufsuchen kannst.
      Aber wunder dich nicht, wenn deine geliebte DAK dann irgendwann nur noch mit bestimmten Ärzten arbeitet, weil diese für die Versicherung billiger sind - also nicht für dich besser sind, nur für die Kasse eben billiger - das kann dassieren, wenn man deinen Gedanken nur fleissig weiterspinnt...
      Und ich sage dir - die Kassen und in ihrem Lohn stehende Politiker sind schon fleißig dabei, dieses System bei uns einzuführen. Beim "billigen" Zahnersatz aus dem Ausland fängt es an, bei der "Anstellung" billiger Kieferorthopäden aus Osteuropa, irgendwann gibt es wie in der geliebeten DDR wieder Polykliniken für die Kassenpatienten, wie in England :D
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:24:59
      Beitrag Nr. 573 ()
      Zu dieser Politik paßt übrigens ein Zitat:

      Was die britische " Times" im Jahre 1860 über die Politik der Deutschen schrieb, klingt heute noch aktuell:

      " Die Launen der deutschen Politik sind solcher Art, dass wir ihnen nicht zu folgen vermögen. Es ist nutzlos, nach Tiefgründigkeit Ausschau zu halten, wo nach aller Wahrscheinlichkeit nur Pedanterie herrscht, oder nach einer greifbaren Absicht, wo vielleicht nur der Wunsch besteht, irgendeine im Traum geborene historische Idee zu verwirklichen. Wäre die Art der Deutschen wie die unsrige, würden sie von praktisch denkenden Staatsmännern regiert - anstatt von Zuchtmeistern. Erst dann könnten wir uns vorstellen, sie hätten ein fernes Ziel ins Visier genommen..."

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 17:51:54
      Beitrag Nr. 574 ()
      nichtdie
      Dein Posting # 571 erinnert mich an den Besuch eines Augenarztes letztes Jahr, der mir so lange mit evtl. Blindheit "drohte", bis ich mich mit einer Untersuchung einverstanden erklärte, die nicht von der Kasse übernommen wurde, so seine Aussage. Ich informierte anschließend meine Kasse über dieses Gespräch und auch Zahlung und erfuhr, dass er sehr wohl diese Untersuchung über die Kasse hätte abrechnen können, er hätte nur begründen müssen.

      #572
      treffender kann man`s nicht ausdrücken!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 18:33:17
      Beitrag Nr. 575 ()
      Stella
      Welche Untersuchung meinst du ??
      Etwa die Messung des Augeninnendruckes???
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 20:20:14
      Beitrag Nr. 576 ()
      JACKYONE
      was das genau war, weiß ich nicht mehr, es ging um die eine Star-Erkrankung.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 20:40:20
      Beitrag Nr. 577 ()
      Dann könnte ich Recht haben, daß es sich um den "grünen Star" handelt. Das sagt man bei erhöhtem Augeninnendruck, der schädigt die Sehnerven unbemerkt und unwiederruflich und führt ohne Behandlung zur Erblindung.
      Kann durch die Messung des Augeninnendruckes erkannt und dann behandelt werden.



      UND : Die Kasse zahlt diese Untersuchung NICHT !!!

      Erst die Behandlung bei Erkrankung!!!
      Falls du Kassenpatient bist, hatte dein Augenarzt recht !!!!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 20:48:01
      Beitrag Nr. 578 ()
      JACKYONE
      der Arzt sagte mir, dass die Kosten nicht übernommen werden, die Kasse sagte mir aber, dass ab einem bestimmten Alter die Kosten übernommen werden, der Arzt hätte dies nur begründen müssen.

      Mit Mammographie verhält es sich ähnlich. Die Ärzte sagen, die Kosten werden nicht übernommen, und das auch bei bereits Brustkrebserkrankten (Nachsorgeuntersuchung), die Krankenkasse aber sagt, die Kosten werden übernommen.

      Mein Eindruck: die Ärzte behaupten, dass die Kassen die Untersuchungskosten nicht übernehmen, um nichts schreiben zu müssen und für sie ist das schnell verdientes Geld und das ohne irgendeinen bürokratischen Aufwand.
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 20:56:09
      Beitrag Nr. 579 ()
      SPD setzt jetzt auf die Bürgerversicherung

      Berlin (dpa) - Die SPD treibt die Einführung einer Bürgerversicherung mit Blick auf enttäuschte Stammwähler und Gewerkschafter voran. Die Sozialdemokraten werden bereits im Herbst ihr Konzept vorlegen, sagte die Vorsitzende der SPD-Arbeitsgruppe, Andrea Nahles, dem «Handelsblatt».

      Ursprünglich sollten die Pläne erst im Frühjahr 2005 präsentiert werden. SPD-Chef Franz Müntefering geht nach einem Bericht des Magazins «Der Spiegel» davon aus, dass die Bürgerversicherung in der Bevölkerung beliebter ist als die von der Union geforderte Kopfpauschale. Die Bürgerversicherung sieht vor, Beiträge zur Krankenkasse auch auf Miet- und Zinserträge sowie auf Aktiengewinne zu erheben. Die Versicherungspflicht würde anders als bisher auch für Beamte und Selbstständige gelten.

      Die Beitrags-Bemessungsgrenze soll indes ­ darüber ist sich die Parteispitze laut «Spiegel» einig ­ entgegen Forderungen einzelner SPD-Linker nicht aufgehoben werden. Nahles betonte, dazu gebe es in der SPD noch keine Festlegung. Der Regierungsberater Karl Lauterbach, der auch Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe ist, lobte im «Handelsblatt» das Konzept der Grünen, wonach alle Bürger in die gesetzliche Krankenversicherung einbezogen werden sollen.

      Bei der Umfrage des Nachrichtenmagazins «Focus» unter 176 Kassen gab nur eine an, dass die Spareffekte bislang eingetreten seien. 57 Prozent der Kassenmanager bezifferten die Einsparungen auf allenfalls ein Viertel der prognostizierten Werte. Besonders zu schaffen mache den Kassen die hohe Zahl der Anträge auf Zuzahlungsbefreiungen.

      Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, verlangte mehr Ausnahmen bei der Kostenerstattung für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel. Diese Medikamente werden von den Krankenkassen nur noch erstattet, wenn sie als Standardtherapie bei schweren Krankheiten anerkannt sind. Bei bestimmten Patientengruppen gebe es aber noch Handlungsbedarf, sagte Kühn-Mengel dem «Tagesspiegel» (Montag). Sie nannte speziell Neurodermitis-, Diabetes- und Krebs-Patienten. www.welt.de

      Da bin ich mal neugierig welche Lobbys sich durchsetzen und die Bürgerversicherung verhindern wollen!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 21:04:21
      Beitrag Nr. 580 ()
      Stella #77

      Ist wie jetzt beim Zahnersatz - die Kassen sagen logisch zahlen wir doch alles, und wenns soweit ist, wird es abgelehnt.
      Aber die Augeninnendruckmessung wird dev. NICHT bezahlt!!!
      (lt. Auskunft meiner Kasse °!!°), ich mußte sie auch selber zahlen !!
      Avatar
      schrieb am 09.05.04 23:16:52
      Beitrag Nr. 581 ()
      JACKYONE
      ich war letztes Jahr, da sah es noch etwas anders aus,
      unterstelle ich mal!
      Avatar
      schrieb am 10.05.04 08:59:02
      Beitrag Nr. 582 ()
      Nein, war auch letztes Jahr schon so.
      Avatar
      schrieb am 10.05.04 11:30:40
      Beitrag Nr. 583 ()
      Der Augenarzt stellt einen Antrag, der wird genehmigt, dann rechnet er die besagte Untersuchung über die KV ab.
      Nach ca. 2 Jahren kommt die Abrechnung vor dem internen Prüfungsausschuss der Krankenkasse, wo "Experten" sitzen, die etwas "mehr" Ahnung haben, was über die Kasse abgerechnet werden darf oder nicht. Rückwirkend, also nach 2-2,5 Jahren, wird dann die abgerechnete Gebühr dem besagten Arzt wieder gestrichen, und abgezogen, vom laufenden Honorar, versteht sich. :cry:

      Nach dem gesetz muß sich der Arzt auskennen, es ist völlig irrelevant, was die Sachbearbeiter am Kassenschalter sagen oder schreiben, es ist nach der gültigen Rechtslage absolut nicht bindend, auch im Nachhinein.:eek:

      Wenn man sich als Arzt darauf verläßt, was die Krankenkasse erst bezuschußt, hat man den schwarzen Peter.
      Das "Spielchen" ist nicht neu, aber seit der "wunderschönen Reform" dieses Jahr tritt es auch vermehrt auf. :cry:
      Avatar
      schrieb am 10.05.04 15:35:22
      Beitrag Nr. 584 ()
      @ nichtdie

      # 572

      Das Zitat der Times aus dem Jahre 1860 ist ein Eigentor.

      Wenige Jahre spaeter hatte Deutschland das fortschrittlichste Sozialsystem der Welt, um das uns IMMER NOCH viele Nationen bewundern - die NeoCons und Sozialdarwinisten mal ausgenommen....

      In Vereinigten Koenigreich gibt es das rueckschrittlichste planwirtschaftliche Gesundheitssystem der westlichen europaeischen region, wird man mit 60 nicht mehr an die Dialyse angeschlossen und verreckt, einen termin fuer eine Kniespiegelung wird im Moment fuer das Jahr 2006 vergeben und eine Herz-OP kann man sich mit 60 abschminken.


      Zudem:

      Ich habe den bericht ueber die Hannoveraner Kieferorthopaedin nicht aus Mitleid eingestellt, sondern, weil es die Inkompetenz der Kassen gut wiederspiegelt.

      Wenn man bedenkt, dass sagenhafte 18 Prozent ( sic !!! ) der gesamten Gesundheitskosten im ambulanten Bereich fuer laecherliche 32 Zaehne draufgeht, dann verdeutlicht das die Schieflage bei der verteilung im gesundheitssystem ziemlich beeindruckend.

      Die Zahn-Mafia jammert auf weltweit allerhoechstem Niveau.

      Womit ich keineswegs alle Zahnmediziner meine, aber die Mehrzahl.

      Was ich als medizinisch gebildeter Patient bereits an guter und bewundernswert engagierter Behandlung erfahren habe, wurde bereits mehrfach durch approbierte Raubritter wieder als Ausnahme bestaetigt.
      Avatar
      schrieb am 10.05.04 16:09:39
      Beitrag Nr. 585 ()
      hi deep

      als medizinisch gebildeter Patient solltest du wissen ,dass es mehr als 32 Zähne seien konnen ,die kosten verursachen

      also warnung an alle :gefährliche Halbbildung on board

      ;)

      mfg 44673
      Avatar
      schrieb am 10.05.04 16:44:09
      Beitrag Nr. 586 ()
      #83 Deep Th.

      Und wieviel % gehen für nur 2 Augen drauf???
      Und für nur 2 Arme???
      Oder für nur 1 Nase???
      Oder für nur 1 Schwan..????
      Oder für nur 1 Hirn ???

      Meine Güte, dümmer kannst aber nicht mehr argumentieren ????
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 12:30:07
      Beitrag Nr. 587 ()
      @Jackyone

      Naja, daemlich ist ja wohl eher deine Einlassung.... :rolleyes:

      Die verbleibenden 82 Prozent sind fuer ALLE anderen medizinischen behandlungen des gesamten restlichen Koerpers.

      Vielleicht kannste mal im anatomischen Atlas nachschauen, was da noch so alles dazugehoert.... als Zahnmediziner ( ? ) kannste natuerlich nicht wissen, dass Arme und Beine dazugehoeren. Das Gehirn ist uebrigens das, was bei anderen menschen als Dir zwischen den Ohren liegt.


      Das Ungleichgewicht der Abgeltung medizinischer Leistungen liegt auf der Hand. Eine krasse Verschiebung hin zu Zahnklempnern.
      Avatar
      schrieb am 11.05.04 17:46:54
      Beitrag Nr. 588 ()
      # 86
      Hab ich wohl ins Schwarze getroffen ???

      Erst Blödsinn verzapfen und dann das Rumpöpeln anfangen, solche Clowns liebe ich!!:kiss::kiss:

      Na, hoffentlich bekommst auch mal so richtig schöne Zahnschmerzen.:D
      Kannst sie dir aber auch gleich alle rausreissen lassen, dann hast 100 % für alles andere übrig.
      Vielleicht fallen dann ja ein paar Cent auch für dein Hirn ab.:laugh:
      Wird aber auch nicht viel helfen, denn :
      Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen.

      Gruß Jack, kein Zahnmediziner.
      Avatar
      schrieb am 12.05.04 16:33:48
      Beitrag Nr. 589 ()
      @DT:

      "Wenige Jahre spaeter hatte Deutschland das fortschrittlichste Sozialsystem der Welt, um das uns IMMER NOCH viele Nationen bewundern - die NeoCons und Sozialdarwinisten mal ausgenommen...."
      :laugh::laugh::laugh:

      Nur wissen wir heute leider nicht, wie wir dieses "fortschrittliche System", das unseren Staat langsam aber sicher in den Ruin treibt, wieder abschaffen können :cry::cry::cry::kiss:
      Avatar
      schrieb am 12.05.04 20:58:23
      Beitrag Nr. 590 ()
      @ NichtDie

      Wir wollen es doch garnicht abschaffen.

      Und man muss es auch garnicht.
      Bei der gesetzl. Krankenkasse sind die Einnahmen weggebrochen, nicht die Ausgaben explodiert.
      Zudem ist noch ohne Leistungseinschränkung bis zu 30-35% Luft drin durch Optimierung.

      Lies mal den ganzen Thread... ;)
      Avatar
      schrieb am 16.05.04 16:49:53
      Beitrag Nr. 591 ()
      Versichertenkarten: "Betrug von ungeahnter Dimension"

      Karten der gesetzlichen Krankenkassen

      Ärztevertreter haben einem Zeitungsbericht zufolge vor groß angelegten Betrügereien mit Versichertenkarten im deutschen Gesundheitswesen gewarnt. Wie die "Bild am Sonntag" (BamS) berichtet, lassen sich mittlerweile auch Privatpatienten mit fremden Versicherungskarten auf Kosten der gesetzlichen Kassen behandeln. "Der Betrug mit den Karten hat ungeahnte Dimensionen erreicht", sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Roland Stahl, der Zeitung.

      Hintergrund ist dem Bericht zufolge, dass viele privat Versicherte am Jahresende eine Beitragsrückzahlung ihrer privaten Krankenversicherung erhalten. Diese werde aber nur überwiesen, wenn die Privatpatienten für ihre Versicherung nicht zu hohe Kosten verursacht haben, etwa durch Arztbesuche. Deshalb gingen sie mit einer geliehenen oder gefälschten Karte einer gesetzlichen Krankenkasse zum Arzt.

      Ruf nach fälschungssicherer Karte
      Der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, Wolfgang Hoppenthaller, forderte in der Zeitung die Einführung fälschungssicherer Karten. Es gebe "jedes Jahr Hunderttausende Fälle von Missbrauch und Betrug, aber die Politik schaut nur zu", kritisierte Hoppenthaller. "Und die Versicherten müssen dafür mit immer höheren Beiträgen gerade stehen."

      Das Gesundheitsministerium verwies auf die elektronische Gesundheitskarte, deren Einführung für 2006 geplant ist. Mit dieser fälschungssicheren Karte werde auch Missbrauch vorgebeugt, sagte Staatssekretärin Marion Caspers-Merk. Sie enthalte neben einem Foto des Versicherten auch eine PIN-Nummer.

      ---------------

      Es ist nicht zu fassen :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.05.04 19:04:42
      Beitrag Nr. 592 ()
      GESUNDHEIT
      Jagd auf Patienten
      Ulla Schmidts Vorzeigeprojekt zur Behandlung von Zuckerkranken droht an trickreichen Krankenkassen zu scheitern.

      Schmidt: "Bessere Behandlung für chronisch Kranke
      Dem Unmut der Bürger kann Ulla Schmidt nicht einmal mehr im Urlaub entfliehen. In den Osterferien, sie genoss die Sonne Südspaniens, wurde Schmidt Zeugin, wie ein Mann neben ihr zum Mobiltelefon griff. "Hier ist eine, die fast genauso aussieht wie diese Ministerin", knurrte ihr leicht bekleideter Nachbar in den Hörer - und erregte sich ausführlich über die Gesundheitsreform.

      Kein Wunder, dass die an sich lebensfrohe Rheinländerin ("Ich lache gern") Sehnsucht verspürt, ihr Image aufzupolieren. Man müsse weg von den Streitereien um Praxisgebühren und Beitragssätze, gab sie ihrem Beraterstab auf. Nun gelte es, auf einen bislang leider weitgehend unbeachteten Teil ihrer Reformbemühungen aufmerksam zu machen - den "Plan, die vielen chronisch kranken Menschen künftig nicht nur billiger, sondern auch besser zu behandeln".

      Also sollen bis zu drei Millionen Diabetes-Patienten in diesen Wochen Post von ihrer Krankenkasse bekommen. Mit speziellen Therapieangeboten - Schmidt spricht neudeutsch von "Disease Management Programmen" - sollen AOK und Co. versuchen, die Zuckerkrankheit und ihre kostenträchtigen Therapien in den Griff zu bekommen. Das Konzept stammt aus den USA. Dort bekommen ausgewählte Ärzte von den Versicherern präzise Behandlungsleitlinien, Richtwerte und Medikamentenempfehlungen an die Hand. Weil unnötige Doppeluntersuchungen entfallen, wird dadurch sogar Geld gespart.

      Doch Schmidt dürfte wieder einmal enttäuscht werden. Erneut, so scheint es, hat die Ministerin den Erfindungsreichtum von Ärzten und Krankenkassen unterschätzt, die immer dann besonders kreativ sind, wenn es darum geht, neue Geldquellen anzuzapfen.

      "Die Mehrkosten für das Diabetes-Programm werden mit durchschnittlich 1455 Euro pro Jahr und Teilnehmer veranschlagt", heißt es in einem als "vertraulich" gekennzeichneten Papier, das vergangenen Freitag einer Konferenz der Gesundheitsministerien der Bundesländer vorlag. Insgesamt drohe ein Loch von über zwei Milliarden Euro.

      Grund für das drohende Debakel ist ein von der Gesundheitsministerin zu verantwortender Konstruktionsfehler - und die Raffinesse einiger Krankenkassenmanager, die diesen Fehler bedenkenlos ausnutzen. Sie haben früh erkannt, dass sich Schmidts Vorzeigeprojekt trefflich eignet, um mit Zuckerkranken Geld zu verdienen.

      Die von den Landesgesundheitsministerien befürchteten Mehrkosten rühren nicht etwa daher, dass die Behandlung der Patienten aufwendiger wird. Ein Gutteil des Geldes landet vielmehr bei den Ärzten und Kassen. Die AOK Baden-Württemberg etwa lobt plötzlich Kopfgelder aus. Für jeden Kranken, den ein Arzt dem AOK-Programm "Curaplan" zuführt, spendiert ihm die Kasse eine Fangprämie von 8 bis 64 Euro im Jahr. Die Belohnung pro Kopf fällt umso höher aus, je mehr Patienten der Arzt rekrutiert.

      In der Bilanz der Kasse erweist sich der Zuckerkranke fortan als echter Aktivposten. Denn um ihr Projekt in Gang zu bringen, hat Schmidt den Dienstleistern eine Belohnung versprochen. 5200 Euro jährlich bekommt die AOK Baden-Württemberg pro angeworbenem Patient aus dem so genannten Risikostrukturausgleich, dem gemeinsamen Finanzpool aller gesetzlichen Versicherer.

      Inzwischen folgen viele Assekuranzen dem Lockruf des Geldes. Krankenkassensachbearbeiter sind gehalten, die Mitgliederkartei nach Zuckerkranken zu durchforsten. Selbst zufriedene und bestens eingestellte Diabetiker werden gedrängt, sich den neuen Therapierichtlinien zu unterwerfen. Sollte der behandelnde Mediziner dabei nicht mitspielen, wird den Patienten schon mal empfohlen, den Arzt zu wechseln.

      Ob es den Kranken dann besser geht, scheint diese Kassen erst in zweiter Linie zu interessieren. Unverhohlen legt die AOK Mecklenburg-Vorpommern den örtlichen Kassenarztvereinigungen nahe, das Behandlungsprogramm als regionale Wirtschaftsförderung zu sehen: "Helfen Sie mit", heißt es in dem Schreiben, "dass nicht nur die Finanzmittel im Land bleiben, sondern möglichst auch ein hoher Mittelzufluss aus den anderen Bundesländern in unser Bundesland erfolgt."

      Auch die AOK Baden-Württemberg wirbt offensiv dafür, das Gesundheitswesen abzumelken. "Vor dem Hintergrund der insgesamt desolaten Einnahmeentwicklung", schrieb AOK-Landesvize Christopher Herrmann kürzlich an die Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigungen im Südwesten, erwarte er Vorschläge "zur kurzfristigen Steigerung der Einschreibequoten" beim Diabetikerprogramm.

      Selbst Schmidts Verbündete sind inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass es ein schwerer Fehler war, das neue Konzept mit massiven finanziellen Anreizen zu fördern. Rainer Daubenbüchel, Chef des Bundesversicherungsamtes, empört sich: "Was einige Krankenkassen nun veranstalten, um chronisch Kranke einzufangen, verstößt gegen alle guten Sitten." Bertram Häussler, Direktor des von der rot-grünen Regierung gern mit Aufträgen bedachten Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung, kommt in einer Studie zu dem Urteil, dass "nach dem Gießkannenprinzip Masse statt Klasse gefördert" werde.

      Manchem Versicherungsvorstand wäre es am liebsten, die Ministerin würde das Projekt schleunigst beerdigen. "Die Behandlungsprogramme", urteilt Norbert Klusen, Chef der Techniker Krankenkasse, seien "leider nur eine von Ullas Schnapsideen".

      ALEXANDER NEUBACHER/ www.spiegel.de
      -----------

      "Erfindungsreichtum" oder kriminelle Energie! Wie kriminell müssen Politiker sein um dem "Erfindungsreichtum" der Lobbyisten den Hahn zuzudrehen?
      Avatar
      schrieb am 16.05.04 19:24:44
      Beitrag Nr. 593 ()
      Ärzte würden Diabetes-DMP am liebsten kündigen
      Ärztezeitung vom 30.4.2004

      Umfrage in Schleswig-Holstein zeigt große Unzufriedenheit / KV will bei Krankenkassen Änderungen durchsetzen

      BAD SEGEBERG. Schleswig-Holsteins Ärzte sind vom DMP Diabetes bislang restlos enttäuscht. Die KV wird das vernichtende Urteil der Ärzte über das DMP nutzen, um auf einschneidende Änderungen zu drängen.

      Von Dirk Schnack

      "Worauf warten wir noch? Austreten, sofort kündigen", forderte der Abgeordnete Carl-Gerhard Culemeyer am Mittwoch abend in Bad Segeberg. Ähnlich beeindruckt zeigten sich seine Kollegen aus der Abgeordnetenversammlung Schleswig-Holstein von den Ergebnissen einer Umfrage unter den Ärzten im Norden, die die Kassenärztliche Vereinigung vorgestern präsentierte.
      Wie stehen sie heute zum Diabetes-DMP?
      Anzahl der Teilnehmer 1244
      Beim Start des DMP hielten über 40 Prozent der Ärzte das Programm für eine sehr gute oder gute Idee. Das hat sich im Laufe der letzen Monate stark geändert.

      Anders als Culemeyer, dessen Antrag nur zwei Stimmen erhielt, sehen die meisten Abgeordneten aber in einer Kündigung des DMP-Vertrages keinen Ausweg. Sie forderten den Vorstand auf, die mögliche Kündigung als Druckmittel für Verbesserungen am DMP zu nutzen.

      Die wichtigsten Ergebnisse aus der Umfrage, an der sich 1324 Ärzte beteiligt haben:

      * Das Urteil der Ärzte über das DMP hat sich seit dem Start der Arbeit mit dem Chronikerprogramm noch deutlich verschlechtert: Ursprünglich bewerteten 45 Prozent der Ärzte das DMP nicht positiv, heute sind dies 80 Prozent.

      * Das DMP stärkt nicht die Zusammenarbeit: Fast Dreiviertel der Befragten meint, daß die Kooperation der verschiedenen Versorgungsebenen durch das DMP nicht besser wird.

      * Die Ärzte erwarten wenig Nachteile ohne DMP: Eine wirtschaftliche Schwächung ihrer Praxis durch eine Kündigung des Vertrages erwarten nur 23 Prozent der Praxen.

      * Die Mehrzahl der Ärzte wünscht eine Kündigung: Rund 30 Prozent sprachen sich gegen eine Kündigung aus. 54 Prozent dagegen meinen, daß der DMP-Vertrag gestrichen werden sollte.
      Sollte der DMP-Vertrag gekündigt werden?
      Anzahl der Teilnehmer 728
      Starkes Votum für eine Kündigung. Über 54 Prozent der schleswig-holsteinischen Ärzte würden lieber heute als morgen aus dem Programm aussteigen.

      Es war aber nicht nur das Stimmungsbild, das manche Abgeordnete nach sofortigen Konsequenzen rufen ließ. "Ohne das DMP bricht die diabetologische Versorgung in Schleswig-Holstein nicht zusammen", sagte Dr. Michael Drews aus Mölln. Deutlich wurde auch: Viele Ärzte verweigern sich ohnehin. Allgemeinarzt Michael Sturm, der selbst auch nicht teilnimmt, berichtete von der ergebnislosen Suche nach einem DMP-Kollegen in seinem Umkreis. Sturm wollte einen Patienten, der sich einschreiben wollte, bei der Suche unterstützen, wurde im Raum Rendsburg aber nicht fündig.

      Es gab aber auch positive Eindrücke. KV-Vize Dr. Hans Köhler etwa arbeitet in seiner Praxis erfolgreich mit dem DMP. Nach seiner Darstellung zahlt sich der anfangs große Aufwand auch aus: Rund 10 000 Euro im Quartal erwirtschaftet seine Gemeinschaftspraxis durch das DMP. "Das mache ich nicht für die Kassen, sondern für meine Diabetiker", stellte Köhler klar.

      Der Kieler Abgeordnete Dr. Heiko Giesel warnte vor einer sofortigen Kündigung. Dies entspreche zwar dem emotionalen Stimmungsbild, treffe aber die falschen. Denn Leidtragende, verdeutlichte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Dr. Ralph Ennenbach, wären die Kassen mit vielen Diabetespatienten - also die großen Versorgerkassen mit vergleichsweise angemessenen Kopfpauschalen.

      Diese Kassen erhalten für die DMP-Patienten einen finanziellen Ausgleich aus dem Risikostrukturausgleich. Ohne eingeschriebene Patienten aber profitieren die Kassen, die diese Patienten kaum zu ihren Versicherten zählen - die sogenannten Billigkassen. "Wollen wir das?", fragte Ennenbach.

      KV-Chef Dr. Klaus Bittmann gab zu bedenken, daß KV und Versorgerkassen bereits intensiv an Veränderungen arbeiten, um das DMP für die Ärzte zu vereinfachen. Diese Aufgabe gaben die Abgeordneten dem Vorstand schließlich mit auf den Weg: Bei der Weiterentwicklung sollen die Unzulänglichkeiten bis zum Jahresende behoben werden - sonst kommt die Kündigung.

      Aus der Umfrage geht auch hervor, welche Defizite Ärzte abgestellt sehen wollen: 92 Prozent von ihnen fordern, den Dokumentationsbogen zu vereinfachen. 64 Prozent halten Honorarverbesserungen für erforderlich, 48 Prozent wollen die Qualität der Datenstelle verbessert wissen. Der Vorstand wird diese Forderungen in die Verhandlungen mit den Kassen aufnehmen.

      --Soweit das Zitat.

      Der Spiegel nutzt die Meldung über DMP unter anderem, um mal wieder dem sozialen Feindbild, dem Leistungserbringer Arzt, eins mit der Neidkeule überzubraten.
      Dabei sind die Ärzte an den DMPs in der jetzigen Form gar nicht interessiert. Es bedeutet eine MEnge Dokumentationsaufwand, der schlecht bezahlt wird. Sich daran zu bereichern zu wollen oder zu können, ist völlig absurd. Der Spiegel unterstellt entweder unwissentlich oder tendentiell etwas anderes.
      Die einzigen, die an den DMPs interessiert sind, sind die großen Krankenkassen, die über den Risikostrukturausgleich dafür Gelder von anderen Kassen bekommen (Beispiel : AOK muß alle Menschen aufnehmen, auch von Geburt Schwerbehinderte und alle sozial Schwachen. Gegenbeispiel : Technikerkrankenkasse hat ihr eigenes Klientel, gut verdienend, hohe Beiträge etc.).

      Die ertseren entblöden sich nicht, in einer wahnsinnig aufwendigen (Personal, Material, Porto) Großaktion alle ihre Patienten anzuschreiben, sie mögen sich doch ins DMP einschreiben lassen.
      Verschwendung, die keinem einzigen Kranken nutzt. Villeicht irgend einem Verwaltungsschmarotzer, der damit eine Tätigkeit und Daseinsberechtigung erhält. Volkswirtschaftlich gesehen für die Katz.

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 16.05.04 19:49:18
      Beitrag Nr. 594 ()
      Noch zur Ergänzng :

      bis vor 4 Jahren gab es in Nordrhein-Westfalen eine freiwillige Tumordokumentation. Ein Krebsregister, an dem man wirklich wichtige Daten ablesen könnte, ist ja in D aus datenschutzrechtlichen Gründen politisch als nicht zulässig definiert worden.
      Diese Dokumentation wurde jahrelang gut bedient von den Ärzten trotz eines geringen Honorares. Bis dann die Krankenkassen die Zahlung einstellten. Die gesamten Daten, die etwa 10 Jahre gesammelt worden sind, sind nie ausgewertet worden. Sinnentleerte Arbeit.
      " Ich stelle mir Sisyphos als einen glücklichen Menschen vor" (Camus). Doch Sisyphos hat den Stein gerollt, weil er es selber gewollt hat und nicht, weil es eine perverse Bürokratie (und leider sind mittlerweile viele Bürokratien Selbstläufer) bestimmt hat.
      Avatar
      schrieb am 16.05.04 21:56:46
      Beitrag Nr. 595 ()
      woran verdienen Ärzte? An Kranken!
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 08:06:51
      Beitrag Nr. 596 ()
      Ärzte verdienen wie alle anderen auch durch ihre Arbeit. Und Arbeit adelt.
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 12:14:02
      Beitrag Nr. 597 ()
      Hallo fettinsky!

      Lange nicht mehr gelesen!

      Ich wuerde mich freuen, oefters mal was von Dir zu lesen!
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 20:21:28
      Beitrag Nr. 598 ()
      fettinsky
      und die Ärzte sind an DMP nicht interessiert, weil es eine Menge Dokumentationsarbeit macht.

      Geht es aber um die Einführung eines neuen Medikaments, dann dokumentieren die Ärzte fleissig für das Pharmaunternehmen, das kriegen sie auch bestens honoriert, gell!
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 08:11:45
      Beitrag Nr. 599 ()
      @ stella luna

      Deine Pauschalurteile sind hahnebüchen.

      Der größte teil der Ärzte im öffentlichen Dienst macht unbezahlte Überstunden (immerhin im Wert von ca. 1-2 Milliaraden € pro Jahr) und subventioniert das marode Gesundheitssystem ungefragt und ungewollt, die niedergelassenen arbeiten von 1/3 ihrer Zeit KOSTENLOS für die gesetzlichen Krankenkassen, weil das Budget erschöpft ist und sie Patienten nicht unbehandelt lassen wollen. Das ganze erhöht jedoch noch die Kosten der Praxis, da Sachkosten natürlich bei der behandlung weiterhin anfallen.

      Die amtliche Gebührenordnung für Ärzte ist Makulatur, es wird nur ein Bruchteil dessen bezahlt, was eigentlich bezahlt werden müsste, aber aufgrund der Monopolstellung der GKV einfach nicht bezahlt wird.

      Dazu kommt, dass die Behandlung von GKV-Patienten absolut nicht kostendeckend ist. Im Grunde wird nur mit Privatpatienten geld verdient, weil die PKV sich noch an die GOÄ gebunden fühlt.

      Krankenhäuser streichen mittlerweile bei neuen Chefarztverträgen ca. 90%, oft sogar 100% der Privatliquidationen ihrer Chefärzte selber ein, ohne diese Einnahmen würden der Grossteil der Krankenhäuser Konkurs machen.

      Insgesamt wird das GKV-System über unbezahlte Überstunden im öffentlichen Dienst, freche Unterbezahlung für Nachtdienste, Erpressung von Niedergelassenen und die Quersubventionierung der GKV über die Umschichtung der Einnahmen aus Privatliquidierung zur Kostendeckung des defizitären GKV-bereichs im Krankenhausbereich mit ca. 20-25 Milliarden € pro Jahr subventioniert.

      Dazu komen nochmals mindestens 20 Mrd. € über im steuerrechtlichen Graubereich "erschwindelte" MwSt, die über Auslagerung diverser Betriebsbereiche in GmbHs, die unter öff. Tarif bezahlen und "vergessen" , der Mutter (dem KH) die eigentlich anfallende MwSt in Rechnung zu stellen.



      Diese großmäulige Bundesregierung hat - wie alle großmäuligen regierung aller Richtungen zuvor - bspw. zum 1.1.2001 die DRG-Abrechnung angekündigt.
      Das war für die Krankenhäuser mit gigantischen personellen und finanziellen Kosten verbunden, eine revolution im Abrechnungswesen, was alles auf den Kopf stellen wird.

      Ich schätze mal sehr vorsichtig allein die Kosten für die erzwungene überstürzte "Einführung" auf 1-2 Mrd. € für die Krankenhäuser ein, das wurde natürlich nie von den Kassen bezahlt, es musste irgendwie erwirtschaftet werden.

      Was war?
      Noch nach einem Jahr nach der geplanten Einführung gabe es keine verbindlichen Ziffern und es wurde durch "experten" des BM gesundheit herumgestümpert.

      Alle KH, die sich vorbereitet hatten, waren verarscht worden.

      Frag mal einen Arzt im Krankenhaus, wieviel Zeit er für UNNÜTZEN Schreibkram, von dem ergenau weiß, dass es nix bringt, verbringt (über 50%) und einen verwaltungsdirektor (Nach 2 Bier, wenn die Zunge gelockert ist oder vielleicht auch ohne ehrlich ist) was in dem bereich abgeht.

      Das eigentlich frustrierende für Ärzte ist, dass die sich nach all dem Ärger noch so saudumme Sprüche auf Kindergartenniveau anhören müssen wie die von Dir ahnungslos dahergeredeten Pauschalurteile aus der traditionell, aber unverständlich gegen die Ärzte pauschal wetternden Spiegel-redaktion und der Presseabteilung der Ober-versagerin Schmidt, die keinen geraden Satz rausbringt.

      Typisch für diese regierung ist, dass nur mit Mühe erreicht werden konnte, dass die Ärzte überhaupt an der inhaltlichen regelung der DMPs beteiligt wurden.

      Lauterbach und Konsorten halte ich für in die Grenzzone zur Scharlatanerie gehörend. Da ist selbstdarstellung und möglichst provoziernde öffentliche Stellungnahme angsagt an der Stelle von solider Arbeit an der sache.
      Aber was solls - er ist halt der Westerwelle des Gesundheitssystems.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 08:24:42
      Beitrag Nr. 600 ()
      #98 DeepT.

      Hier kann ich dir nur voll zustimmen.
      Das einzige was mich stört - du sprichst von "hanebüchenen Vorurteilen" bei anderen, wenns dir in den Kram passt, und übersiehst deine eigenen, die du in #583 im 2.Absatz bestens zur Schau stellst !!
      Jack.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 14:51:24
      Beitrag Nr. 601 ()
      JackyOne

      Nee, ich sehe das mit einer gewissen neutralitaet.
      Weisst Du, was ein hoechst qualifizierter Oberarzt, der eine herzchirurgische Intensivstation einer Uniklinik leitet, pro Stunde nach 20 berufsjahren verdient?

      Um die 20 Euro brutto. Wenn man die unbezahlten ueberstunden einberechnet, ca. 15.
      Dafuer kommt nicht mal ein Klempner-Lehrling zu mir nach Hause, das kostet bei VW der Wechsel der Scheinwerferbirnen (die Arbeit, nicht die Leuchtmittel) .

      Es gibt enorme Unterschiede in der Entlohnung aerztlicher Taetigkeit im Niedergelassenenbereich.

      Bekannterweise sind Kinderaerzte die "Armen Saeue" und Zahnaerzte/Kieferchirurgen /Orthopaeden/Augenaerzte/ ... trotz nur selten existenter NOtfaelle, fast alles bei den letzteren ist planbar.

      Sicherlich gibt es teilweise enorme Investitionen, die bspw. interventionelle Kardiologen taetigen muessen und die eingespielt werden muessen.

      Aber auch, wenn man dies beruecksichtigt, bleiben eindeutig ungerechtfertigte Dysbalancen zwischen den verschiedenen Spezialitaeten.

      Und es ist ein Unding, dass 18 Prozent der gesamten ambulanten Kosten der GKV fuer Zaehne draufgehen.
      Das mag fuer Dich anders aussehen, aber da nehme ich fuer mich in anspruch, dass ich da einen recht guten (wenngleich keineswegs perfekten) Ueberblick habe.

      es ist ein schwerer Fehler der GKV, NICHT die Infrastruktur fuer Investitionsmaessige Problembereiche bereitzustellen.
      Auf diese Art und Weise wird so mancher Niedergelassene zu Mio-Investitionen gezwungen und folglich auch zum Einspielen der Investitionen.
      Viele Niedergelassene, die ich kenne, waren jahrelang kurz vor der Insolvenz, weil es immer eine Zeit dauert, bis sich Qualitaet durchsetzt und die Patienten der PKV kommen, die alleine fuer Gewinne sorgen. Und das, obwohl es fast ausnahmslos Top-Aerzte waren (vielleicht eher deswegen ;) )

      Alle haetten sofort gegen eine adaequate fixe Summe kraeftig gearbeitet - vielleicht sogar noch mehr, weil sie ihren Kopf fuer ihren Beruf und nicht fuer betriebswirtschaftliche Belange frei gehabt haetten (die muessen natuerlich beruecksichtigt werden, aber das koennen BWLer zumeist besser)

      Leider steht im Spiegel nie, was nach 6 Jahren Studium und 4-6 Jahren Facharztausbildung mit entsprechender Ausbeutung und totaler verschuldung fuer die Praxis fuer weitere 10-15 Jahre netto IM DURCHSCHNITT uebrigbleibt.

      Das wuerde auch keiner glauben, der sich nicht auskennt.
      Aber es gibt eindeutig Ausreisser nach oben, die ungerechtfertigt sind - das liegt an der brutalen Rigiditaet einzelner fachverbaende - vor allem derer, die jene 32 (plus x ) Zaehne versorgen.

      Der rest laesst sich wie die meisten Arbeitenden im Gesundheitswesen mit der ueblichen Erpressung "sicher, sie verdienen daran jix und sind uebernaechtigt, aber der Patient wird sonst einfach nicht versorgt" zur zunehmenden selbstausbeutung erpresst.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 14:56:23
      Beitrag Nr. 602 ()
      sorry, der Satz ist verstuemmlet und unverstaendlich - er sollte vollstaendig lauten:

      Bekannterweise sind Kinderaerzte die " Armen Saeue" und Zahnaerzte/Kieferchirurgen /Orthopaeden/Augenaerzte/ ... verdammt gute verdiener - trotz nur selten existenter NOtfaelle, fast alles bei den letzteren ist planbar.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 16:22:06
      Beitrag Nr. 603 ()
      Im Uebrigen..
      solange es noch Politiker und andere Irre gibt, die Milliarden fuer schwachsinnigge teilnahmen ( = Austragungsort) an Olympiaden, Weltmeisterschaften etc. und sowie Stadioneubauten ausgeben ( berlin hat bei der Lockeren Buergschaft fuer das neue Stadion des kuenftigen Zweitligisten Hertha BSc mal eben 45 Mio Euro in den sand gesetzt, Bayern entgegen den offiziellen Beteuerungen ca. 300 Mio an oeffentlichen Zuschuessen fuer das neue Stadion, von wegen Selbst-Finanzierung) oder jaehrlich 4-5 Mrd fuer ueberteuerte Steinkohle, etc. solange brauchen wir kein Arbeitslosengeld II, Kuerzung der GKV-Leistungen und Zunahme menschenunwuerdiger Kaefighaltung alter hilfsbeduerftiger menschen .

      Ich bin naemlich der konservativen meinung, dass Gesundheit, sozialer Frieden, vermeidung von unverschulldeter Armut und vor allem Bildung, Bildung, Bildung und Innovation wichtiger sind als Betongewordene "politische Erektionen" hemmungsloser Veruntreuer der Parteien....


      So, das musste mal raus.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 16:30:14
      Beitrag Nr. 604 ()
      Deep_Thougt #602

      BRAVO!
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 17:44:09
      Beitrag Nr. 605 ()
      Kassenbetrug mal andersherum, die zweite:

      Wie Privatpatienten betrügen


      Mit Karten von gesetzlich Versicherten erschleichen sich manche Privatpatienten Behandlung beim Arzt – die Kosten für die gesetzlichen Kassen gehen so in die Milliarden.

      Eine neue Art von Versicherungsbetrug macht sich in Deutschland breit. Die Täter: Privatpatienten, die ihre Kasse nicht belasten wollen. Denn viele privat Versicherte bekommen zum Jahresende bis zu drei Monatsbeiträge zurück, wenn sie ihre Versicherung nicht in Anspruch genommen haben. Deshalb besorgen sie sich die Karten von gesetzlich Versicherten, wenn sie zum Arzt müssen, so die „Bild am Sonntag“.

      Der Missbrauch von Versichertenkarten durch Privatpatienten läuft anscheinend bereits seit Jahren. Wie die Privaten an die Karten kommen: Der gesetzlich Versicherte bekommt z. B. beim Umzug eine neue Karte, die alte bleibt gültig und kann weitergegeben werden. Oder die Karte wird einfach verliehen, manchmal auch gestohlen. Roland Stahl, der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung: „Der Betrug mit den Karten hat ungeahnte Dimensionen erreicht. In den vergangenen sechs Jahren ist dadurch ein Schaden von mindestens fünf Milliarden Euro entstanden. Das sind Summen, die durchaus beitragsrelevant sind.“ Also kein Wunder, dass die Kassenbeiträge kaum sinken können.

      „Es gibt jedes Jahr Hunderttausende Fälle von Missbrauch und Betrug, aber die Politik schaut nur zu,“ klagt Wolfgang Hoppenthaller von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern. Das Gesundheitsministerium sieht für dieses Problem jedoch ein baldiges Ende. Mit der Einführung der Gesundheitskarte gibt es diesen Betrug nicht mehr. Sie ist fälschungssicher, verfügt über PIN-Nummer und Foto.


      17.05.04 focus.de

      ----------------------------------------------------


      Und in Zeiten zunehmender Insolvenz soll natuerlich auch nicht verschwiegen werden, dass viele Privatpatienten die rechnungen sofort einreichen, aber erst nach Jahren oder zunehmend auch garnicht mehr bezahlen. Die stecken sich einfach das Aerztehonorar einfach selber in die Tasche.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 17:51:12
      Beitrag Nr. 606 ()
      @DT:
      eine durchschnittliche Berliner Zahnarztpraxis hat als Betriebsergebnis ca. 60.000€ vor Steuern. Per anno.
      Wenn du das "gutverdienen" nennst dann solltest du schreiben, was bei dir "schlecht" heißt.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 19:16:45
      Beitrag Nr. 607 ()
      Jetzt sind die Privaten die Übeltäter ??
      Mißbrauch / Erschleichung von Arztleistungen ???

      Warum verlangen die Ärzte keinen Ausweis um die Personalien überprüfen zu können ??

      Ob ich als gesetzlich Krankenversicherter nun neben der Karte auch den Pers.-Ausweis auf den Tisch lege .....

      Das ganze System lädt zum Mißbrauch offensichtlich ein !!

      Ist halt gut gedacht gewesen, scheitert aber an der mangelnden Ehrlichkeit mancher Mitbürger!!

      LL+P - Jetok :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 19:33:07
      Beitrag Nr. 608 ()
      DeepThought
      es geht mir nicht um die Ärzte, die in Krankenhäusern zu einem Hungerlohn ihre Arbeit verrichten, es geht um die Ärzte, hinter denen eine mächtige Lobby steht und die m. E. die Patienten nicht nur gängeln sondern auch abzocken. Besonders arg finde ich die Fachärzte.

      Kürzlich rief ich eine Facharztpraxis an und wollte wissen welche Technik man dort hat. Zuallererst wurde ich nach meiner Krankenkasse gefragt, ich verweigerte die Angabe und daraufhin verweigerte man mir die Auskunft :laugh:
      Ich unterstelle, dass man das wohl als telefonisch Beratung abgerechnet hätte :D
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 19:45:39
      Beitrag Nr. 609 ()
      @ NichtDie

      Da habe ich in den letzten Jahren aber andere Zahlen im Gedächtnis, betrifft allerdings den BUNDES-Durchschnitt.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 19:56:15
      Beitrag Nr. 610 ()
      DeepT.
      Als "aufgeklärter Patient", für den du dich hälst, solltest du die Zahlen, die du in den Raum stellst, erst mal gründlich recherchieren!!!

      Denn auch in deinen letzten Postings kommst du auch wieder nur mit Vorurteilen!!!
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 20:07:53
      Beitrag Nr. 611 ()
      Als " aufgeklärter Patient" , für den du dich hälst, solltest du die Zahlen, die du in den Raum stellst, erst mal gründlich recherchieren!!!

      welche Zahlen meinst Du?

      Im Übrigen bin ich beides:
      Aufgeklärter Patient und langjähriger Facharzt mit gewissen Kenntnissen im Gesundheitssystem.... :D
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 20:11:54
      Beitrag Nr. 612 ()
      So schnell Kariere gemacht???
      Vom aufgeklärten Patienten zum Facharzt in einem Thread????
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 20:42:34
      Beitrag Nr. 613 ()
      Manchmal - wenn ich so manche Beiträge hier lese- bedauere ich, daß es den Eid des Hippokrates gibt.

      Wie gerne würde ich manche Idioten, die nachts um zwei ärztliche Hilfe benötigen, aber um 10 Uhr bereits wieder wilde Reden gegen die Ärzte als Abzocker schwingen, darauf verweisen, daß zu den Gebührenrechnungen der gesetzlichen Krankenkassen von meiner Seite keine Bereitschaft besteht, meinen müden Körper aus dem warmen Bett zu bewegen. Das habe ich nicht nötig. Weder als Lebenserfahrung noch finanziell. Leider habe ich mich wegen o.e. Eid etc. zu solch einer Untat bislang nicht hinreißen lassen.
      Doch wenn der ärztliche Beruf weiter den bürokratischen Schmarotzern und den wildgewordenen Controllern zur Beute wird, die nicht begreifen, daß es auch nicht-produktive und nicht meßbare Leistung wie z.B. ein fundiertes ärztliches Gespräch gibt, kann es sein, daß demnächst eine Reanimation vor Ort ausgehandelt werden muß. Defibrillation 200 Watt = 20 Euro, 300 Watt = 40 Euro .
      "Waaaaas... immer noch Kammerflimmern, aber keine finanziellen Sicherheiten mehr, schadeeeeee. Wenn Sie allerdings Ihr Häuschen verkaufen, kriegen Sie 400 Watt und Lidocain. Damit können Sie vielleicht überleben und demnächst das Häuschen wieder zurückkaufen.Gerne können Sie auch auf Kollegen der EU-Erweiterung zurückgreifen, die sind viel billiger. Von der Differenz, die Sie bei dem Billig-Arzt sparen, können Sie nachher in den (EU-erweiterten) Puff gehen."
      Die Sprache muß nicht unbedingt ein Hindernis sein, im Rahmen einer multikulturellen Gesellschaft kann sich daraus durchaus ein Abenteur entwickeln.
      Der Standort Deutschland ist für unseren Nachwuchs so wahnsinnig attraktiv, daß ein Drittel der hier ausgebildeten Ärzte sofort ins Ausland geht. Ein weiterer Teil geht in die Industrie.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 14:19:10
      Beitrag Nr. 614 ()
      Ursula Auerswald in ihrer Begrüßungsrede zum Dt. Ärztetag Berlin

      "Mißtrauen treibt uns in einen bürokratischen Rechtfertigungswahn!"

      Nicht nur, daß permanent behauptet wird, daß wir schlechte Arbeit leisten, es wird auch Mißtrauen geschürt, Mißtrauen, daß uns alle in einen bürokratischen Rechtfertigungswahn treibt! Dieser irrsinnige Aufwand an Bürokratie führt zu steigender Demotivation aller Berufe im Gesundheitswesen, (...) vor allem aber kostet er Zeit, die uns dann in der Behandlung unserer Patienten fehlt!

      Dietrich Grönemeyer spricht sich in seinem Buch "Mensch bleiben" klar für eine medizinische Versorgung aus, bei der der Blick für den Menschen nicht verloren geht, für eine gute Beziehung zwischen Patient und Arzt und für eine liebevolle Medizin. Denn dies sind die Voraussetzungen für einen erfolgversprechenden Heilungsprozeß und für die notwendige Individualmedizin, die doch jeder einzelne von uns erwartet.

      Der Mensch ist nicht die Summe seiner durchschnittlichen Krankheitserwartung, der Mensch ist Mensch und sollte es bleiben! Betrachte ich aber die Realität, dann geht es in der Gesundheitspolitik mehr um Ökonomie, Effizienz und Effektivität. Ich will hier niemanden direkt beschuldigen, aber alle an diesem System Beteiligten machen sich schuldig, wenn sie nicht dagegen angehen.

      Verantwortung übernehmen für eine gute Medizin und Heilen statt Kranksparen - wenn uns dies wieder bewußter wird und wenn es uns gelingt, wieder junge Mediziner für gute Medizin zu begeistern, dann wird es uns auch gelingen, den Ärztemangel zu bekämpfen und die medizinische Versorgung der Zukunft zu sichern. Voraussetzung dazu aber ist, daß die Ärzte und Ärztinnen endlich wieder unter menschlichen Arbeitsbedingungen tätig werden können!
            Der Arztberuf gehört schon lange nicht mehr zu den attraktiven Berufen.
         

      Aber was ist mit der Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes? Was ist mit der Bezahlung unserer jungen Kolleginnen und Kollegen? Der Arztberuf gehört schon lange nicht mehr zu den attraktiven Berufen.

      Krankenhausbilanzen machen sich ja gut, wenn sie schwarze Zahlen schreiben, aber bitte nicht auf Kosten nicht bezahlter Überstunden von Pflegern und Ärzten.

      Frau Ministerin Schmidt,
      Lassen Sie uns doch unsere, die ärztliche Verantwortung übernehmen - wo und in welcher Form, braucht von Ihnen gar nicht reguliert zu werden. Wissen Sie, das Gesundheitswesen lebt doch maßgeblich davon, daß die darin arbeitenden Menschen auch ganz persönlich zu ihrer Verantwortung stehen - insofern möchte ich auch hier um etwas mehr Vertrauen werben! Reglementierung und noch mehr staatlicher Einfluß schadet mehr als daß es nützt. (...)
      --- ----
      Das war ein Auszug.

      Aber welcher Sozi hört denn gerne, daß der Mensch, das Individuum, selbstständig Verantwortung übernimmt. Lieber regulieren, kontrollieren, bürokratisieren und vielen fachunkundigen Bürokraten Pfründe und Anstellungen schaffen.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 15:00:22
      Beitrag Nr. 615 ()
      #fettinsky

      endlich mal ein beitrag der nicht durch medienmanipulierten neid sich von vornherein als fragwürdig bis unglaubwürdig darstellt
      siehe unseren aufgeklärten patienten am board

      mfg 44673
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 17:43:22
      Beitrag Nr. 616 ()
      Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte
      Zentrales Thema dieses Ärztetages 2003 war die Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte.
      In seiner Einführung wies Dr. Frank Ulrich Montgomery auf folgende unzumutbare Belastungen hin:

      80 Stunden Arbeitszeit,
      24 - 32 Stunden Dienste zusaetzlich,
      Arbeitslast im Bereitschaftsdienst oft > 49 %
      und mehr Bereitschaftsdienste als zulässig
      bezeichnete Montgomery als Überlastung.

      50 Millionen geleistete Überstunden entsprechen einem Wert von 2 Milliarden DM, um die junge Kolleginnen und Kollegen betrogen werden.

      Der Deutsche Ärztetag sah in dem von ihm beschlossenen Leitantrag des Vorstandes besonders in der Leistungsverdichtung bei verkürzten Liegezeiten und der schon in der Vergangenheit als Folge der rigiden Budgetierung gegebenen Reduzierung der Planstellen die Ursachen für die unerträgliche Arbeitsbelastung.
      In Verbindung mit willkürlich befristeten Arbeitsverträgen und unbezahlten Überstunden kommt dies einer Ausbeutung der Arbeitskraft der jungen Ärztegeneration gleich.
      Die Verantwortung für die ärztliche Betreuung der Patienten ist wegen dieser drastischen Überlastung für viele der jungen Ärztinnen und Ärzte nahezu untragbar geworden. Hierdurch wird die Qualität der Patientenversorgung erheblich beeinträchtigt.
      Aufgrund der Angst vor dem Verlust des Arbeits- und Weiterbildungsplatzes oder vor gravierenden Nachteilen für die berufliche Zukunft lehnen sich betroffene Ärztinnen und Ärzte kaum gegen diese Ausbeutung auf.

      Der Deutsche Ärztetag forderte deshalb den Gesetzgeber und die Tarifvertragsparteien auf, das Arbeitszeiturteil des EuGH in verbindliches deutsches Recht und Tarifrecht umzusetzen. Bei der Planung des Personalbedarfs muss der steigende Dokumentationsaufwand durch die Einführung der DRGs berücksichtigt werden.
      Alle in Verantwortung stehenden Ärztinnen und Ärzte sollen keine untertariflichen oder gar unbezahlten Arbeitsverhältnisse gewähren oder eingehen. Im Rahmen der Anerkennung von Weiterbildungszeiten soll von der Ärztekammer darauf geachtet werden, dass nur ärztliche Tätigkeiten anzurechnen sind, die in hauptberuflicher Stellung und mit angemessener Vergütung, nachweisbar durch die Vorlage der Arbeitsverträge, abgeleistet worden sind.
      Da bei jungen Ärztinnen und Ärzten im Praktikum zu der Arbeitsbelastung noch eine Minderbezahlung mit einem Drittel des Assistenzarztgehaltes hinzukommt, spricht sich der Deutsche Ärztetag für eine Abschaffung des/r AiP/ÄiP aus.
      Ärztinnen und Ärzte, die Repressalien ausgesetzt sind, weil sie unverantwortliche Missstände in ihrem Krankenhaus aufzeigen, sollen die uneingeschränkte Unterstützung ihrer Ärztekammer erhalten. Eine Ombudsfrau oder ein Ombudsmann sollen in den Ärztekammern die Funktion einer Vertrauensperson übernehmen.
      Die Diskussionen zu diesem Tagesordnungspunkt zeigten, dass diese Problematik von allen Anwesenden sehr ernst genommen wurde. Erstmalig wurde über die Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte so ausführlich diskutiert und ein einstimmiges Meinungsbild dargestellt. (IV/VII)
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 17:49:57
      Beitrag Nr. 617 ()
      Wer wirklich unverbluemt eine Schilderung des Status Quo und eine saubere, sachliche aber knallharte und konstruktive Entgegnung der Aerzteschaft in Bezug auf die haltlosen Unterstellungen und hilflosen Pseudo-"Innovationen" von RotGruen lesen moechte, der sollte diese vardammt beeindruckende Rede des BAeK-Praesidenten Hoppe einmal in Ruhe durchlesen.

      Die anwesende Schmidt hat pausenlos die Farbe gewechselt... :D
      nicht, weil das von ihm Gesagte nicht stimmte, sondern weil es einfach die Wahrheit war, offen und sachlich ausgesprochen.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 17:50:36
      Beitrag Nr. 618 ()
      uuups,

      hier der Link zu der rede:

      http://www.bundesaerztekammer.de/10/017Rede.html


      .
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 17:57:26
      Beitrag Nr. 619 ()
      Wieviel Stunden arbeiten eigentlich die Verwalter inm öffentlichen Dienst und welche Kohle bekommen sie dafür?

      Welche Verantwortung tragen sie, welche Aufgaben werden ausgelagert, damit sie noch weniger arbeiten müssen?

      Das passt doch alles nicht mehr zusammen.

      Man kann einfach eine Sonderschullehrerin zur Sozialministerin machen, das geht einfach nicht.

      Man kann auch einen ehemaligen Feind des Establishment, einen Vertreter einer Minderheit zum Außenminister machen, nur weil er mal bei Berlitz das nachgeholt hat, was er in der Schule versäumt, bzw. nicht lernen wollte.

      Da bleibt nur noch die Abwahl und ein Zeichen setzen, dass
      die Herren und Damen da "oben" aufwachen.

      Wer kann denn eine 21-jährige Studentin (Bündnis die Grünen) in den Bundestag wählen, die mit ihrer Stimme
      Entscheidungen beeinflussen kann, obwohl sie vom Tuten und Blasen mit Sicherheit nicht den geringsten Schimmer hat.
      Weder Sachkenntnisse, Erfahrung und vor allem Lebenserfahrung.

      Ein Humbug, in einem solchen Alter schon die Wahlmöglichkeit zu erlauben.

      Wir brauchen uns doch nicht zu wundern, dass in allen Parlamenten, einschließlich Stadtparlamenten ein solcher Käse beschlossen wird, wenn nur noch Populisten das Sagen haben oder Leute, die die Zeit aufbringen können, weil sie freigestellt werden.

      Kein Handwerksmeister kann sich den Luxus leisten.

      Die Zugangsbedingungen müssen sich grundlegend ändern, sonst haben wir nur noch diese Begünstigten in den Parlamenten.

      So wie bisher geht es einfach nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 18:13:25
      Beitrag Nr. 620 ()
      also, Joschka Fischer halte ich fuer einen Gluecksfall.

      Beim rest geht das durch die Bank bei den Parteien und der oeffentliche Dienst ist extrem ueberrepraesentiert, also ist es bereits zu spaet.

      Wie sagte Alt-Bundespraesident Richard von Weizaecker doch gleich in einer seiner letzten reden als BP:

      "Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht"

      Jetzt sind die nur noch ungenierter als zuvor.
      Nicht einmal mehr ein schlechtes Gewissen, wenn der hochkorrupte Bangemann als EU-Telekom-Insider anschliessend als "berater" der zuvor noch "kontrollierten" Telefonica anheuert, oder man sich nur noch in Sitzungslisten eintragt, ohne ueberhaupt den Saal zu betreten.

      ich bin dafuer, bei Bundestagssitzungen nur noch die Totale zu zeigen, dann sieht man das Haeuflein der 3- 5 PRozent ANWESENDER Abgeordneter und die 95-97 Prozent leerer Sitze und damit das "Engagement" derjenigen "grossen Koalition" der Nichtswoller und Nichtskoenner, die unseren Staat gezielt in den Graben steuern.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 18:14:59
      Beitrag Nr. 621 ()
      nur noch zur Ergaenzung:

      Das Bild ist bei den angeblich so effizienten Ersatzkassen uebrigens keinen deut besser.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:37:20
      Beitrag Nr. 622 ()
      Auslandsreise zum Doktor

      Billige Busen und goldene Zähne

      Die neuen EU-Nachbarn locken mit Discount-Medizin. In Ungarn boomt bereits der Zahntourismus. Von der Kasse gibt es zum Teil sogar Zuschüsse.

      Die erweiterte Europäische Union (EU) eröffnet Kassenpatienten neue Sparchancen bei den Gesundheitskosten. Vor allem die neuen EU-Nachbarn in Osteuropa locken die Bundesbürger verstärkt mit Behandlungen zum Discount-Preis:

      Goldkronen vom Zahnarzt in Ungarn, Keramikblenden vom Spezialisten in Polen, Augenkorrekturen in Tschechien — alles um 50 bis 70 Prozent billiger als in Deutschland.

      Zuschuss von der Krankenkasse
      Und die gesetzlichen Krankenversicherer zahlen jetzt auch Zuschüsse, wenn die Patienten zum Arzt nach Krakau oder Prag statt nach Leipzig gehen.

      Grundsätzlich gilt: Im Zuge des europäischen Zusammenwachsens dürfen sich Kassenpatienten im gesamten EU-Ausland ambulant behandeln lassen. Die Kasse erstattet ihnen dabei genau den Anteil, der für die gleiche Leistung in einer Arztpraxis zu Hause angefallen wäre.

      "Das ist im ambulanten Bereich kein Problem", bestätigt Martin Plass, Sprecher des Verbandes der Angestellten Krankenkassen (VdAK). Auch wenn der Abstecher ins EU-Ausland formal gesehen keiner Genehmigung bedarf, sollten sich Patienten aber vorher mit ihrer Kasse besprechen.

      Kuren und Klinikaufenthalte bedürfen Genehmigung
      Für Schönheitsoperationen beispielsweise gibt es in der Regel keinen Cent dazu. Und stationäre Leistungen in anderen EU-Staaten wie auch Kuren sind immer genehmigungspflichtig.

      Wer zum Doktor ins Ausland geht, sollte zunächst einen Heil- und Kostenplan von einem deutschen Arzt einholen. Dann gilt es, zusätzlich ein Gegenangebot aus dem EU-Ausland — am besten in Deutsch — bei der Kasse vorzulegen, betont Renate Janeczek von der Verbraucher-zentrale Sachsen. ..... www.sueddeutsche.de
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:39:37
      Beitrag Nr. 623 ()
      Forsetzung des sz-Artikels:

      Erst vorschießen, dann Kostenerstattung
      Nach der Behandlung muss die Rechnung zunächst aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Dann kann ein Antrag bei der Kasse auf Kostenerstattung gestellt werden. Abzüge für die gesetzlichen Zuzahlungen sowie für Verwaltungsgebühren müssen immer einkalkuliert werden, betont Plass.

      Besonders hohe bürokratische Hürden sind also nicht zu bewältigen. Umso mehr lockt die Aussicht auf Ersparnis. Vor allem bei größeren Behandlungen mit hohem Eigenanteil.

      Material kostet im Osten weniger
      Beispiel Ungarn, wo speziell der Zahntourismus boomt: In vielen Praxen spricht man bereits fließend deutsch, die Besucher bekommen günstige Festpreise, Termine gibt es bis spät in den Abend hinein, Kronen werden notfalls auch im Eiltempo gefertigt, die Behandlung wird zeitlich gestrafft.

      Die Billig-Preise kommen deshalb zu Stande, weil Material und Löhne in Osteuropa deutlich niedriger als in Deutschland sind, weiß Janeczek. Die medizinische Qualität sei deswegen "nicht unbedingt schlechter". Ungarische Zahnärzte beispielsweise genießen einen guten Ruf.

      Was tun bei Komplikationen?
      Trotzdem gibt Hedwig Telkamp, Gesundheitsexpertin der
      Verbraucherzentrale Bayern, zu bedenken: "Nicht nur an die finanziellen Vorteile denken."

      Auch das Ende einer Behandlung müsse wohl überlegt sein. Wer in Grenznähe wohnt, die fremde Sprache spricht oder vor Ort auf Verwandte oder Bekannte bauen kann, für den kann der Gang zur ausländischen Arztpraxis sinnvoll sein. "Anderen kann ich nicht blind raten, das zu tun", betont die Münchner Verbraucherschützerin.

      Geht der ambulante Eingriff in Polen oder Tschechien gut, kann sich die Reise gelohnt haben. Kommt es später zu Komplikationen, drückt die im Eiltempo gefertigte neue Brücke, dürfte der Patient den Abstecher "bitter bereuen", warnt auch Janeczek.

      Ersparnis bei Reklamtionen hinfällig
      Zahnärzte daheim seien kaum bereit, Nacharbeiten für ausländische Kollegen zu übernehmen. "Wer reklamieren und wieder nach Osteuropa fahren muss, wird kaum mehr eine Ersparnis haben. Nur noch Ärger", mahnt Telkamp zur Vorsicht.

      Eine EU-weite Regelung in ärztlichen Haftungsfragen gibt es nicht. In jedem Land sind die Gewährleistungsansprüche unterschiedlich. "Daheim ist es schon schwierig genug, einen guten Arzt zu finden. Wie soll das dann im Ausland gehen?", meint Telkamp.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:02:16
      Beitrag Nr. 624 ()
      Mehrere Praxen für jeden Arzt
      Der Ärztetag verlangt, dass Mediziner mehr als eine Niederlassung mitbetreiben dürfen. Außerdem fordern die Ärzte die Befreiung ärmerer Patienten von Zuzahlungen
      Bremen - Ärzte sollen künftig bis zu drei Praxen mitbetreiben können. Entsprechende gesetzliche Regelungen zur Berufsordnung hat am Donnerstag der 107. Deutsche Ärztetag in Bremen gefordert.

      Die Mediziner müssten in diesem Punkt anderen Berufsgruppen gleich gestellt werden, sagte ein Sprecher der Bundesärztekammer zur Begründung. Bisher dürfen Ärzte gemeinsam mit Kollegen nur in einer einzigen Gemeinschaft arbeiten.

      Erleichtert werden soll nach dem Willen des Ärzteparlaments außerdem eine Zusammenarbeit von Medizinern untereinander sowie mit anderen Fachberufen wie Naturwissenschaftlern und Sozialpädagogen. Dabei geht es nach den Angaben der Kammer vor allem um die Beteiligung an Ärztegesellschaften.

      Ärzte: Kassen sollen Weiterbildung mitfinanzieren

      Zur Qualitätssicherung in der ärztlichen Berufsfortbildung verabschiedete der Deutsche Ärztetag am Donnerstag in Bremen eine Mustersatzung. Sie enthält nach Angaben der Bundesärztekammer Regeln und Anerkennungsverfahren für die gesetzliche Pflichtfortbildung.

      Den Beschluss über die Fortbildungssatzung verknüpfte das Ärzteparlament mit der Forderung an Politik und Krankenkassen, die Finanzierung derartiger Qualifizierungsmaßnahmen sicher zu stellen.

      Resolution zur Regelung für Härtefälle

      Die Ärzte forderten Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) auf, Arme von Praxisgebühren und Zuzahlungen zu befreien. Dazu solle umgehend das Gesetz geändert werden, verlangte der Deutsche Ärztetag in Bremen, der seine Tagung am Donnerstag beendete.

      In einer Resolution des Ärztetages hieß es, die jetzigen Zuzahlungen kämen für Arme einer Zugangssperre zum Gesundheitswesen gleich. Das Ärzteparlament verlangte eine Härtefallregelung, wonach Zuzahlungen für Menschen mit Einkommen unter einer bestimmten Grenze entfallen.

      Dies solle vor allem die Situation von Obdachlosen, Suchtkranken, Heimbewohnern und anderen Armen verbessern. Schmidt betonte indes im Deutschlandfunk, es sei auch ihr Ziel, dass man weiter ohne Ansehen der Person und ohne Ansehen des Einkommens das medizinisch Notwendige bekomme. WELT.de/AP/dpa
      Artikel erschienen am 20. Mai 2004
      --------------

      Nun versteh ich gar nichts mehr, einerseits verdient ein frei praktizierender Arzt grade mal das Existenzminimum wegen der hohen Nebenkosten, andererseits sollen ihm Niederlassungen genehmigt werden, die sich dann aber aufgrund der Nebenkosten auch nicht rechnen!

      Endlich geben sie es zu die Ärzte, dass es mit der Fortbildung wohl nicht so weit her ist. Diese Kosten auf die Versichertengemeinschaft abwälzen zu wollen, das macht mich einfach nur sprachlos.
      Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Pharmabranche die Fortbildung der Ärzte finanziert hat in noblen Hotels auf den Malediven oder Hawai....

      Heimbewohner mit Obdachlosen gleichzusetzen entbehrt nicht einer gewissen Komik :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:22:54
      Beitrag Nr. 625 ()
      Sorry Stella.
      Eigentlich lese ich ja deine Beiträge gerne, und den meisten kann ich auch zustimmen, aber was dein Fazit in deinem letzten Posting betrifft, kann ich nur sagen: schwach, sehr schwach !!!!
      Wo ist da eine gewisse "Komik", wenn einkommensschwache Gruppen aufgezählt werden ???? und gefordert wird, diese von der Praxisgebühr auszunehmen???
      Und dan zeige mir bitte mal einen einzigen Haus-Allgemeinarzt, normalen Facharzt oder Zahnarzt, der auch nur eine solche von dir angesprochene Fortbildung bekommen hat?????
      Ich dachte immer , du gibst nichts auf Vorurteile?

      Und bist du berufstätig??? Wie wärs, wenn dir die Politiker ( die im übrigen ja Experten im Fortbildung sind :laugh: ), vorschreiben, daß du in gewissen Abständen eine Fortbildung machen und nachweisen mußt???
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:31:19
      Beitrag Nr. 626 ()
      neuer Abzocker-Vorschlag für die
      Politiker im Gesundheits-Abzock-Check

      könnte mir vorstellen dass in den nächsten 2 Jahren
      der Gewichts-Risiko-Zuschlag eingeführt wird.

      Einfach den Patienten wiegen
      (mit der Personenwaage natürlich unter ärztlicher Aufsicht)

      die Gewichtsdaten werden dann an die Krankenkasse gemeldet

      und dann gibts einen Risikoaufschlag.

      Bei mir männlich, 1,80m gross Gewicht ca. 102 kg
      dürfte dann eine 3% Erhöhung der Krankenkassenbeiträge
      erfolgen.


      Argument:
      Übergewichtige bekommen
      eher Diabetes

      Übergewichtige haben ein erhöhtes Risiko bei
      Gelenkerkrankungen im Beinbereich

      Übergewichtige kosten den Krankenkassen jährlich
      Millionen von Euro.

      Diese Abzocken wird bestimmt noch kommen.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:32:53
      Beitrag Nr. 627 ()
      JACKYONE
      Heimbewohner in einem Atemzug mit Obdachlosen zu nennen, wie würdest Du das denn bezeichnen?
      Andererseits muss ich Dir leider zustimmen. Denn was die Verwahrlosung der Heimbewohner anbelangt steht diese wohl auf einer Stufe mit der der Obdachlosen.

      Fortbildung sollte im eigenen Interesse gemacht werden, dies gilt auch für jeden Arbeitnehmer. Möglich ist es, diese Kosten steuerlich abzusetzen. Wenn ein Arzt der Meinung ist, sich nicht auf eigene Rechnung fortbilden zu müssen, dann soll er es unterlassen. Irgendwann kommen keine Patienten mehr, weil ein anderer besser ist.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:33:45
      Beitrag Nr. 628 ()
      keepitshort
      und ich krieg was zurück, weil ich untergewichtig bin :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:36:51
      Beitrag Nr. 629 ()
      JACKYONE
      sorry, das "Ich muss Dir zustimmen" nehm ich zurück, es ging ja NUR um die 10,- Euro, die der Heimbewohner nicht an seinen Arzt zahlen kann :D
      Letzten Endes macht das aber keinen Unterschied, verwahrlost und ärztlich schlecht betreut waren sie auch vor der 10,-Euro-Pflicht! Dass die Ärzte jetzt an diese Zielgruppe denkt, läßt nichts Gutes ahnen. Vermutlich rechnen sie schon hoch bei 120 Heimbewohnern a 1,- Euro (der wird ja gefordert für den Mehraufwand) macht das an einem Vormittag 120,- Euronen!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:42:06
      Beitrag Nr. 630 ()
      JACKYONE
      mir sind Politiker jedenfalls lieber die Fortbildung initiieren als die Pharmabranche!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:49:17
      Beitrag Nr. 631 ()
      OK, ich seh schon, behalt du schön deine Vorurteile. :kiss:
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:30:53
      Beitrag Nr. 632 ()
      JACKYONE
      Das sind keine Vorurteile, das sind Erfahrungswerte, leider!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:39:54
      Beitrag Nr. 633 ()
      Stella
      Ich will mich nicht mit dir streiten, aber aus meiner langjährigen Sicht und Erfahrung sind es NUR Vorurteile.
      Oder willst du mir sagen, du kennst jede Menge Ärzte persönlich, die von der Pharmaindustrie gesponsert werden, die die Kassen betrügen, denen die ärmsten der Patieten egal sind??
      Und Politiker, die auch nur etwas von dem verstehen, das sie verzapfen???
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 22:32:25
      Beitrag Nr. 634 ()
      JACKYONE
      da müsst ich aber jetzt aus dem Nähkästchen plaudern,
      und das tu ich nicht :(
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 15:15:41
      Beitrag Nr. 635 ()
      Marburger Bund: „Arbeitsbedingungen in Kliniken weiter katastrophal!“

      BREMEN. Die schlechten Arbeitsbedingungen in vielen Kliniken hat der Marburger Bund (MB) auf seiner Hauptversammlung am 15. und 16. Mai in Bremen kritisiert. „Trotz der Verschärfung des Arbeitszeitgesetzes seit Beginn des Jahres kümmern sich die Klinikarbeitgeber einen Dreck um menschenwürdige Arbeitszeiten und angemessene Bezahlung“, erklärte der MB-Vorsitzende Dr. Frank Ulrich Montgomery.

      Klinikärzte müssten auch heute noch bis zu 30 Stunden am Stück Patienten versorgen. „Menschenschinderei, Ausbeutung und Lohndrückerei gehören weiterhin zum Alltag in vielen Kliniken“, so Montgomery.

      Der MB verurteilte die fehlende Bereitschaft der Arbeitgeber, das neue Arbeitszeitgesetz in einen Tarifvertrag für Klinikärzte umzusetzen. Nach Auffassung Montgomerys versuchen die Arbeitgeber „krampfhaft an alten Strukturen festzuhalten“, statt sich um moderne Arbeitsbedingungen zu kümmern. Die Folge sei, dass immer weniger junge Mediziner in Kliniken arbeiten wollten./hil
      Avatar
      schrieb am 27.05.04 11:12:54
      Beitrag Nr. 636 ()
      CHIPKARTENBETRUG
      Kassen verlieren kräftig
      Rund eine Milliarde Euro Schaden entsteht den Krankenkassen jährlich durch betrügerischen Missbrauch von Krankenkassenkarten. Dies geht aus einer gestern veröffentlichten Studie der Krankenkasse BBK VBU hervor. Allein in Berlin gehen den Kassen durch Chipkartenbetrug 16 Millionen Euro im Jahr verloren. (taz)
      Avatar
      schrieb am 27.05.04 21:24:29
      Beitrag Nr. 637 ()
      jau, und ein Teil der "Missbraucher" sind Privatpatienten, die nicht auf ihre Rückzahlung verzichten wollen :laugh:
      Mit einer Bürgerversicherung könnte man diesem Missbrauch und auch anderen einen Riegel vorschieben.
      Avatar
      schrieb am 28.05.04 11:28:44
      Beitrag Nr. 638 ()
      neee, eine Chipkarte mit eindeutiger Identifikationsmoeglichkeit, aber da schreien gleich alle datenschutzbeauftragten zeter und mordio.
      Avatar
      schrieb am 28.05.04 11:34:49
      Beitrag Nr. 639 ()
      Wobei ich in einem Punkt zustimmen muss:

      Die GKV braucht nur eine einzige Kasse. ca. 300 wie jetzt ist absurd.
      Gegen die gigantischen Milliardenverluste durch groteske Verwaltungsapparate Hunderter von GKV-Kassen, die nicht mal viele Leistungsunterschiede haben, ist saemtlicher Betrug Fliegendreck - wobei auch diese Betrueger ermittelt und bestraft werden muessen.

      Wuerde man nur einige einfache, logische Veraenderungen durchfuehren (Zusammenschlus der GKV, offener Wettbewerb der leistungserbringer unter strenger Qualitaetsaufsicht, Zusatzversicherungen fuer Luxus-leistungen und einen dadurch kompensierten Eigenbehalt bei der GKV, wie bspw. in Frankreich) muesste man nicht ueber laeppische 10€ -Zahlungen reden.
      Avatar
      schrieb am 29.05.04 01:35:41
      Beitrag Nr. 640 ()
      DeepThought
      das könnte man auch auf die privaten Krankenversicherer übertragen!
      Avatar
      schrieb am 29.05.04 12:18:59
      Beitrag Nr. 641 ()
      Aus gegebenem Anlass:

      KRANKENKASSEN

      Eine Milliarde im Plus

      Die Gesundheitsreform zeitigt zumindest einen Erfolg: Erstmals seit zehn Jahren schreiben die gesetzlichen Krankenkassen wieder schwarze Zahlen. Im ersten Quartal dieses Jahres haben sie einen Überschuss von zusammen fast einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Die Chance für Beitragssenkungen steigt.


      Hamburg - Im ersten Quartal 2003 verbuchten die gesetzlichen Kassen noch ein Defizit von 630 Millionen Euro. Nun stehen die Kassen viel besser da. Grund für den finanziellen Umschwung: Die zu Jahresbeginn gestartete Gesundheitsreform. Sie bringt den derzeit noch rund 280 Kassen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erhebliche Entlastungen über höhere Patientenzuzahlungen und die neue Praxisgebühr bei Arztbesuchen. Mit dem Finanzergebnis der ersten drei Monate 2004 steigt die Chance auf weitere Beitragssenkungen der Krankenkassen.

      Einen Quartalsüberschuss gab es bei den Kassen letztmals zu Beginn des Jahres 1994. Er lag damals bei umgerechnet 480 Millionen Euro. Das bisher schlechteste Quartalsergebnis wies die GKV zu Jahresbeginn 1992 aus, als zwischen Einnahmen und Ausgaben eine Lücke von umgerechnet 1,9 Milliarden Euro klaffte. Im vergangenen Jahr hatten die Krankenkassen - vor in Kraft treten der Gesundheitsreform - noch mit einem Minus von gut 2,9 Milliarden Euro abgeschlossen.

      Am Freitag hatte der AOK-Bundesverband einen Überschuss von 370 Millionen Euro für das erste Quartal bekannt gegeben. Dazu trugen die stark rückläufige Ausgaben als auch Zuwächse auf der Einnahmenseite bei. Positiv zu Buche schlugen auch die weiter sinkenden AOK-Krankengeldausgaben.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,302066,00.html

      Wer hätte das gedacht :eek::eek::eek:

      Wenn das stimmt und sich zu einer dauerhaften Verbesserung entwickelt, dann hat Schröder wirklich etwas Bedeutendes geleistet!
      Nur trauen kann ich dem Ganzen noch nicht so ganz - bin gespannt, welche Manipulation wieder zum Vorschein kommt:mad:
      Avatar
      schrieb am 29.05.04 12:42:12
      Beitrag Nr. 642 ()
      genau deswegen beginnen die ersten berufsgruppen (kieferorthopäden)sich aus diesem so erfolgreich reformierten System zu verabschieden:laugh:

      den sozen muß der arsch ganz schön auf grundeis vor den anstehenden wahlen gehen

      irgendwie ein gutes gefühl, wenn man eine nachricht zu einem bestimmten zeitpunkt interpretieren kann

      deutschland fängt an sich zu bewegen

      mfg 44673
      Avatar
      schrieb am 29.05.04 16:23:19
      Beitrag Nr. 643 ()
      @ stella

      das braucht man nicht auf die PKV übertragen, weil es hier bereits stattfindet.

      Es gibt keine Monopolstellung der Kassen wie bei der GKV, keine Erpressung, es gilt die GOÄ und man kann sich den Arzt frei nach seinen Kriterien (Wobei die allerdings nicht immer nachvollziehbar sind, aber jeder ist seines Glückes Schmied) aussuchen.

      DAs gilt alles für die GKV nicht.
      Dort darf der Arzt nicht soviel verlangen, wie seine Arbeit wirklich wert ist, der Patient darf nur zu den GKV-Sklaven gehen, er darf nicht mal freiwillig mehr zahlen als den Hungerlohn der KKV-Monopolisten, das ist sowohl Arzt als auch Patient verboten.
      Krankenhäuser sind entweder im Bedarfsplan drin oder nicht - wer keine politische beziehungen hat, kann so gut sein wie er will - er darf GKV-PAtienten nicht behandeln.

      (Siehe Hamburg, wo ein gutes, von der Bevölkerung, also den Patienetnbzw. Kunden akzeptiertes Krankenhaus zugunsten eines Molochartigen Zusammenschlusses aller KH platt gemacht wurde. Das MOdell, nachdem dort vorgegangen wurde, ist das angeblich gute Beispiel des unseligen Berliner "VIvantis" - "KOnsolidierungs"-Modells, das jetzt entgültig im finaziellen Fiasko endete.
      Wenn man die interessante Geschichte des "Retters" und Vorstandes von Vivantis kennt, kein Wunder: Ein ehemaliger PArteifreund Eichels, den dieser nicht wie zuvor versprochen, nach Ernennung zum hessischen MP aus Kassel mitnahm nach Wiesbaden , sondern der aus der Politik weggelobt wurde dann als GF des Kasseler Kinikums einen gut dotierten Job bekam und dieses dann "Sanierte" besser gesagt: Frisierte.
      Anschliessend die vordergründig erfolgreiche Show nutzte, um sich für "höhere Aufgaben" in Berlin zu empfehlen... :laugh: )
      Im wahrsten Sinne des Wortes kometenhaft verglüht, leider auch viele gute Mitarbeiter der vielen Krankenhäuser, die verarscht wurden.
      Avatar
      schrieb am 31.05.04 23:08:34
      Beitrag Nr. 644 ()
      MEDIZIN OHNE APPARAT

      Der Gesundschrumpfer

      Von Jens Bergmann

      Es gibt viel zu viel Medizin - meinte der Wiesbadener Arzt Dieter Wettig. Die Medizinbürokratie wuchs ihm über den Kopf. Dann verordnete er seiner Praxis eine radikale Diät.

      Sieht gar nicht aus wie ein knallharter Rationalisierer: Dieter Wettig in seiner Mini-Praxis. Mehr Platz ist auf seiner Homepage: www.wettig.de.
      Dieter Wettig sitzt im Garten, trinkt Kaffee, löffelt Quark aus dem Plastikbecher und freut sich. Am Vormittag hat der 48-Jährige bei Ebay spontan drei Karten für die Fußball-Europameisterschaft in Portugal ersteigert. Die Praxis wird er zur EM für zehn Tage zumachen und seine Patienten in dringenden Fällen auf die Internistin um die Ecke verweisen. Mehr zu organisieren hat Wettig nicht, denn er ist Alleinunternehmer - einer der wenigen niedergelassenen Ärzte, die ohne Angestellte auskommen.

      Er beschäftigt noch nicht einmal eine 400-Euro-Kraft. Seine Patienten empfängt der Doktor höchstpersönlich in der bescheidenen 55-Quadratmeter-Praxis im Anbau seines Wohnhauses in Dotzheim, einem kleinbürgerlichen Viertel von Wiesbaden. Er nimmt auch selbst das Telefon ab, kassiert die Praxisgebühr, druckt Rezepte, Arztbriefe und Überweisungen aus. Wettig ist das Gegenmodell des Mediziners mit repräsentativer Adresse, standesgemäßer Entourage und wehendem Kittel. Wettig trägt nie Kittel und sagt über sich selbst, dass viele Kollegen ihn für einen Exoten halten. Das ist ihm egal. Er legt keinen Wert auf Konventionen - eine Voraussetzung für sein Geschäftsmodell. Seine Einmannpraxis sei nicht aus der Not geboren, sondern Ergebnis eines wohl überlegten Schrumpfungsprozesses, den er bis heute nicht bereue. "Meine Arbeit macht mir jetzt wieder Spaß", sagt er und beißt in eine Karotte. Früher sei das anders gewesen.

      Wettig hatte sich nach etlichen Jahren Berufserfahrung 1989 mit einer auf Naturheilkunde spezialisierten hausärztlichen Praxis in Mainz niedergelassen. Damals war Alternativmedizin bei Kassenärzten noch wenig verbreitet, und der Betrieb florierte bald. Wettig beschäftigte später zeitweise fünf Angestellte: drei Arzthelferinnen und zwei Assistenzärztinnen. Er selbst arbeitete wie viele seiner Kollegen 60 bis 70 Stunden in der Woche - einen nicht unerheblichen Teil davon für seinen Apparat. "Ich habe mich für meine Praxis aufgerieben", sagt er heute. Allein die Personalkosten hätten in Spitzenzeiten bei 160.000 bis 180.000 Mark jährlich gelegen. "Das war ein Riesenklotz am Bein."

      Wettig begann darüber nachzudenken, wie er den Klotz loswerden könnte. Dabei kam ihm zugute, dass er ein Zahlenmensch ist und ein Computerfreak. Schon als Schüler baute er seinen ersten Rechner, beschäftigte sich auch später neben seinem Medizinstudium mit EDV und setzte als Freiberufler konsequent auf die Digitalisierung aller Daten. Wettig war einer der ersten rheinhessischen Ärzte mit einer papierlosen Praxis, in der auf die Zeit raubende Ablage von Karteikarten verzichtet wurde. Zunächst sei der Umgang mit der EDV recht mühsam gewesen, erinnert er sich. Es habe ein paar Jahre gedauert, bis er die Feinheiten seiner Praxis- und Finanz-Software kannte und ein paar weitere, bis er virtuos damit umgehen konnte. Als es dann flutschte, kam er auf den Gedanken, dass man mit Hilfe der EDV wahrscheinlich ganz allein arbeiten könnte. Und machte sich an sein Downsizing-Projekt.

      Vor sechs Jahren verkaufte er die 110-Quadratmeter-Praxis in Mainz und eröffnete ein paar Monate später in Wiesbaden eine halb so große in dem eigens dafür errichteten Anbau, den auch seine Frau, eine Kunsttherapeutin, nutzt. Auf sich allein gestellt, hatte er anfänglich dann doch ganz schön Bammel: "Klappt das? Kommen überhaupt Leute?" Sie kamen, auch weil Wettig sich bereits einen Namen mit Akupunktur-Schmerzbehandlung gemacht hatte. Diese Spezialisierung und sein schlanker Betrieb erlauben ihm heute ein Leben, von dem viele träumen: wenig arbeiten und trotzdem ordentlich verdienen. Wettig kommt - dank sehr eingeschränkter Öffnungszeiten - in der Woche auf etwa 32 Arbeitsstunden und gönnt sich mindestens acht Wochen Jahresurlaub. Zwar sei auch sein Bruttoeinkommen geschrumpft, allerdings nicht im gleichen Verhältnis wie Kosten und Arbeitszeit: "Mein Stundenlohn und meine Produktivität sind deutlich gestiegen." Weil seine Kosten mittlerweile so niedrig seien, müsse er auch nicht mehr so viele Patienten "durchschleusen", habe also für jeden einzelnen und auch für Weiterbildung deutlich mehr Zeit.

      Der Mann kann sich unorthodoxe Standpunkte leisten. Etwa den, dass es in Deutschland zu viel Medizin gibt

      Wettig präsentiert Zahlen, die die Konkurrenz neidisch machen könnten: Seine Betriebsausgaben liegen bei nur rund einem Drittel einer hessischen Standardpraxis, der Gewinn aber 30 Prozent darüber. Ohne sich je beraten zu lassen, hat der Naturheilkundler genau das gemacht, was McKinsey & Co. Unternehmern empfehlen: rationalisieren, Randaktivitäten auslagern, auf Kernkompetenzen setzen. Wettigs Spezialgebiet, die Akupunktur-Schmerzbehandlung, ist vergleichsweise lukrativ, weil die Kosten auch von vielen gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden - ohne der allgemeinen Budgetierung zu unterliegen. Ein eigenes Labor und größeres medizinisches Gerät hat er gar nicht erst angeschafft, weil sich solche Investitionen nur rechnen, wenn man sie möglichst gut auslastet, was er weder aus ökonomischen noch aus medizinischen Gründen für sinnvoll hält.

      Wettig ist ein Arzt mit ausgeprägtem betriebswirtschaftlichen Sinn. Selbst über E-Mails, die er mit seinen Kunden austauscht, führt er Buch: Rund 1500 waren es im vergangenen Jahr, Tendenz steigend. Patienten per E-Mail zu beraten ist viel effektiver als etwa am Telefon, zudem können beide Seiten die Daten problemlos speichern. Dazu ermuntert Wettig seine Patienten. Er gibt ihnen auch alle Befunde mit nach Hause, sodass sie sich eigene Akten zusammenstellen können - und "Herr über ihre Krankengeschichte" werden. Das stärke die Eigenfürsorge. Natürlich, räumt Wettig ein, gebe es auch Leute, denen ein solch rationelles Arzt-Patienten-Verhältnis eher suspekt sei und die deswegen nicht zu ihm kämen. "Das ist mir ehrlich gesagt ganz recht."

      Wettig ist nicht auf jeden Patienten angewiesen, er muss nicht auf Teufel komm raus Kasse machen. Sein Lebensstil ist nicht besonders aufwändig, und anders als viele seiner Kollegen hat er nicht in Steuersparmodelle investiert, die sich nur bei hohen Umsätzen rechnen. Deshalb kann er sich auch unorthodoxe Standpunkte leisten. So sagt er etwa über Ärzte und Patienten, die sich über die Praxisgebühr aufregen: "Die spinnen!" Diese zehn Euro seien "ein vernünftiges Signal, dass ärztliche Leistungen nicht gratis sind". Die weit verbreitete "Selbstbedienungsmentalität im Gesundheitswesen" hält Wettig für ungut. "Hier zu Lande gehen die Leute viel öfter zum Arzt als in anderen Industrieländern - ohne dass wir deshalb gesünder wären." Viele seiner Kollegen könnten zudem offenbar nicht rechnen: Denn wenn bei einem fixen Kassenbudget weniger Menschen zum Arzt gingen, bleibe für den einzelnen Patienten ein höherer Anteil - "der Arzt verdient also für weniger Arbeit gleich viel Geld".

      Davon abgesehen, ist Wettig überzeugt, dass es nicht zu wenig, sondern zu viel Medizin gibt - auch dies ein eher exotischer Standpunkt für einen Arzt. Das gesamte Gesundheitssystem ist seiner Ansicht nach überdimensioniert, die Folge "einer Art magischen Denkens: Patienten meinen, viel helfe viel, und Ärzte sind nur zu gern bereit, ihren heilenden Segen zu verbreiten." Wettig zitiert denn auch gern Studien aus den USA, denen zufolge der Arztkontakt schon heute die häufigste Todesursache ist - vor Herzinfarkt, Suizid und Verkehrsunfall. Dass der exotische Doktor in seiner Praxis allein die Stellung halten muss und nicht die kleinste Aufgabe delegieren kann, ist der Preis seiner Freiheit. Beim Patientengespräch gibt er nebenbei gleich den Befund in den PC ein, wenn es an der Tür klopft, muss er die Behandlung für einen Augenblick unterbrechen ("Es ist hilfreich, wenn man die Fähigkeit zum Multi-Tasking hat"). Für manche seiner Kunden wie den Taxiunternehmer Michael Rennebeck war Wettigs One-Man-Show anfänglich schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Bald habe er aber festgestellt, dass die Behandlung nicht schlechter sei als anderswo und die Praxis gut organisiert. Christoph Schwarzwälder, ein anderer langjähriger Patient, hat die Erfahrung gemacht, dass kleine Praxen besser funktionieren als große. Und weil er "eigentlich keine Zeit hat, zum Arzt zu gehen", freut er sich darüber, mit Wettig viele Probleme per E-Mail erledigen zu können.

      Die Einzige, die sich zuweilen Sorgen um Wettig macht, ist seine Frau. Sie befürchtet, ihr Mann könne, so ganz ohne Mitarbeiter, sozial verarmen. Der Alleinunternehmer selbst vermisst die Zeiten, als er noch Angestellte hatte, überhaupt nicht, so beteuert er. "Mich hat es genervt, alles absprechen zu müssen: Ich will alles so machen, wie ich es will." - www.spiegel.de

      sehr sympathisch :)
      Avatar
      schrieb am 31.05.04 23:41:23
      Beitrag Nr. 645 ()
      stella,

      das habe ich mir schon gedacht, dass Du diesen Artikelposten wirst.

      Das funktioniert aber nur, wenn Du ausser einem Schreibtisch, einem telefon und einer Untersuchungsliege nix als Praxisausstattung hast, mithin NULL Investitionen und eine Nische besetzt, wo die Patienten gerne aus eigener Tasche bezahlen.

      TRotzdem können noch viele Praxen betriebswirtschaftlich entschlackt werden.
      Was das bei einer Wirtschaftssparte, die über 4 Mio Menschen beschäftigt kannst Du im Artikel ohne Probleme nachlesen:

      Pro solcherart "entschlackter" Praxis werden 1-5 Angestellte entlassen.
      Damit wird das eigentliche Problem der gesetzl. Krankenversicherung, das bekanntlich nicht in einer Kostenexplosion, sondern in der zunehmenden Arbeitslosigkeit mit in Folge implodierenden Beitragseinnahmen besteht, extrem verschärft.

      WAs passiert, wenn dieses "Verschlanken" konsequent durchgezogen wird, kann ich Dir sagen:
      500.000 mehr Arbeitslose, die nicht vermittelbar sind.

      Und dann wieder eine GKV-Beitragserhöhung, weil 500.000Beitragszahler nicht mehr einzahlen.
      Avatar
      schrieb am 31.05.04 23:48:15
      Beitrag Nr. 646 ()
      Deep Thought
      Das Argument mit den "Arbeitslosen" find ich gut.
      Warum ist Dir das nicht auch eingefallen, als Du die Abschaffung der vielen GKVs befürwortet hast? Die Konzentration auf eine oder einige wenige GKVs würde ebenfalls zusätzliche Arbeitslose bringen.

      Geht es aber um effiziente Praxisführung, da argumentierst Du mit Arbeitslosen und das nenn ich Lobbyismus!
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 00:30:33
      Beitrag Nr. 647 ()
      stella

      wir reden erstens von unterschiedlichen Dimensionen und zweitens von unterschiedlichen Gehältern.
      Drittens - wie bereits ausgeführt - ist das extreme "schlanke" Modell wie im Artikel ganz ohne Angestellte nur zum Teil übertragbar.
      viertens:
      Es ist schon ein Unterschied, ob Personal bei der Versorgung und dem Kontakt mit den Patienten fehlt ( mithin bei der Erfüllung der Kernkompetenz) , welches auf menschlicher Ebene durchaus eine nicht zu unterschätzende Ergänzung darstellen kann, und der Verschlankung eines Verwaltungskolosses, in dem die Angestellten in bester Pawlowscher TRadition nur damit beschäftigt sind, sich gegenseitig Arbeit zu machen, die nicht nötig ist und von der der Patient nur eines hat: höhere beiträge und keinen Nutzen bei der Krankenversorgung.

      Praktisches Beispiel:

      Übertragen auf öffentliche Verkehrsbetriebe:

      Wäre es Dir lieber, wenn in der U-bahn Personal für Sicherheit sorgt und geh- und sehbehinderten hilft oder anstatt dessen die gleiche Menge Personal in der zentrale sitzt und unnütze Verwaltungsarbeit verrichtet (bzw. vor sich herschiebt) ?

      denk mal nach... ;) :D

      Das wirst selbst DU zugeben müssen.
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 00:33:14
      Beitrag Nr. 648 ()
      Im Übrigen..

      wenn Du den Thread einmal durchlesen solltest, so wirst Du eine längere Stellungnahme von mir lesen, in der ich höhere Effizienz als dringend erforderlich ansehe.

      Von wegen Lobbyismus... :D
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 00:44:37
      Beitrag Nr. 649 ()
      Deep Thought
      ich plädiere ja nicht dafür, dass alle Ärzte so arbeiten sollen wie der "Gesundschrumpfer", das ist auch gar nicht möglich zumindest bei Fachärzten. Aber ein Teil der Ärzte könnte das in Erwägung ziehen, hat ja auch seine Vorteile so als "Einzelkämpfer". Der Arzt fühlt sich gut, der Patient fühlt sich gut, und wenn`s notwendig ist, kann zum Facharzt überwiesen werden.
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 00:50:00
      Beitrag Nr. 650 ()
      aussedem solltest Du aufmerksam lesen:

      "Ohne sich je beraten zu lassen, hat der Naturheilkundler genau das gemacht, was McKinsey & Co. Unternehmern empfehlen: rationalisieren, Randaktivitäten auslagern, auf Kernkompetenzen setzen. Wettigs Spezialgebiet, die Akupunktur-Schmerzbehandlung, ist vergleichsweise lukrativ, weil die Kosten auch von vielen gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden - ohne der allgemeinen Budgetierung zu unterliegen."

      das heisst im Klartext:
      der Mann hat sich die Rosinen rausgepickt - die Normale versorgung der Kassenpatienten dürfen halt andere übernehmen.
      Das ist völlig legitim - aber bei konsequenter UMsetzung durch alle endet das mit der Unfähigkeit des Systems, die Patienten rundum zu versorgen.Zudem wird er bei zunehmender Umsetzung seiner Idee durch andere weniger Patienten haben und damit ein wirtschaftliches Problem. denn nicht alle Probleme und Erkrankungen sind mit Akupunktur oder andere lukrative Wahlleistungen ausserhalb der Budgetierung und des GKV-Vergütungsmonoopols zu lösen - oder willst Du demnächst eine Herzschwäche mit Akupunktur therapiert bekommen? Oder eine Blinddarmentzümdung? Oder eine Trommelfellentzündung?
      Oder KEIN EKG bei Infarktverdacht und Laboruntersuchung bekommen - weil alle Ärte plötzlich der meinung sind, dies sei "weder ökonomisch noch medizinisch sinnvoll" wie in diesem tollen Beispiel?

      Nee, da ist ein (Legitimer) Rosinenpicker mit Hang zur PR (der Artikel bringt ihm Patienten in Scharen) als beispiel genannt worden, obwohl er eben nicht beispielhaft sein kann.
      Eben beliebiger Journalismus. Nicht weitergedacht, nicht weiterbefragt, null sachkenntnis oder Lebenserfahrung.

      Ein intelligenter Journalist hätte gefragt, welche Kollegen denn die Laboruntersuchungen oder "nicht ökonomisch und medizinisch wünschenswerten" lästigen vielen anderen ärztlichen Tätigkeiten jetzt an seiner Stelle machen muss?

      Und dann wäre das kartenhaus in sich zusammengefallen.
      das wäre der kleine Pickser in den aufgeblasenen Ballon gewesen.
      Avatar
      schrieb am 02.06.04 10:38:01
      Beitrag Nr. 651 ()
      Faszinierend, dass man als >Bundesninisterin gesundheit immer noch nicht begriffen hat:



      KRANKENKASSENBEITRÄGE
      Ulla Schmidt hofft
      Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) erwartet, dass noch in diesem Jahr die Krankenkassenbeiträge im Schnitt unter 14 Prozent fallen werden. Dies sagte Schmidt gestern in der ARD. Sie erklärte, die Reform des Gesundheitswesens beginne zu greifen und der Trend sei gebrochen, dass immer alles teurer werde. (rtr)


      Hartz und das Arbeitslosengeld II sowie knallharte Sparmassnahmen im gesundheitswesen werden mehr Arbeitslose und vor allem geringere Einkommen mit logischerweise dramatisch weiter sinkenden EINNAHMEN der GKV verursachen, die den "Spar" -Effekt mehr als kompensieren.

      Wie kann man nur so besch... sein und immer nur auf die NICHT steigenden Ausgaben scheuen, anstatt endlich zu begreifen, dass nicht die absoluten Ausgaben, sondern das Missverhaeltnis zwischen EIN- und Ausgaben groesser wird.

      Das grenzt allmaehlich an Debilitaet, finde ich...
      Avatar
      schrieb am 03.06.04 00:17:49
      Beitrag Nr. 652 ()
      Ich hab vor einiger Zeit eine Anfrage gestartet beim Bundesministerium und hab heute Antwort bekommen zur Zahnversicherung, und die stell ich jetzt mal hier rein:

      ".... Zahnbehandlung und Zahnersatz bleiben prinzipiell auch künftig Leistungen der GKV. Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2005 wird die Versorgung mit Zahnersatz allerdings neu geordnet. Gesetzliche Krankenkassen müssen für ihre Versicherten die Zahnersatzleistung dann als Satzungsleistung vorsehen. Die Finanzierung der Satzungsleistung erfolgt durch einen von den Spitzenverbänden festzusetzenden ausgabendeckenden, einheitlichen, einkommensunabhängigen Beitrag je Mitglied, der allein von den Mitgliedern gezahlt wird. Der Arbeitgeberanteil entfällt.
      Gesetzliche Versicherte erhalten die Möglichkeit, Zahnersatz anstatt in der gesetzlichen Krankenkasse bei einer privaten Krankenversicherung zu versichern, wenn ein der GKV vergleichbarer Versicherungsschutz einer privaten Krankenversicherung für Zahnersatz vorliegt.

      Versicherte, die hinsichtlich Zahnersatzleistungen auch weiterhin in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert bleiben möchten, brauchen nichts zu veranlassen, da der Versicherungsschutz für die zahnprothetischen Leistungen weitergilt und insoweit lediglich der hierfür festgelegte Beitrag von den Mitgliedern allein zu tragen sein wird. Wer Zahnersatz künftig privat versichern möchte, muss sich um einen entsprechenden Versicherungsschutz bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen bemühen. Der Abschluss einer privaten Zahnersatzversicherung erfolgt zu den dort geltenden Konditionen. Hier hat es keine Änderungen gegeben.

      Sofern sie keine private Versicherung abschließen oder abschließen können, bleiben Sie "automatisch" in der GKV zahnersatzversichert und zahlen hierfür einen gesonderten einkommensunabhängigen Beitrag.

      Dieses Schreiben ist im Auftrag und mit Genehmigung des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung durch das Kommunikationscenter erstellt worden, dient Ihrer Information und schließt Rechtsverbindlichkeit aus.

      Mit freundlichem Gruß

      Birgit Werning

      Kommunikationscenter
      Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung

      info@bmgs.bund.de"
      -------------------

      Das ist mir neu, dass auch die GKVs weiterhin Zahnersatzleistungen anbieten. Bislang hab ich festgestellt, dass die GKVs mit PVs kooperieren, um einen Rundumversicherungsschutz für ihre Mitglieder zu gewährleisten, und zwar immer mit Reiseversicherung im Paket. Ich werde jetzt mal bei meiner GKV abfragen ob diese Leistung angeboten wird und was sie kostet. Neugierig bin ich ob die GKVs auch geschlechtsspezifische Tarife anbieten. Diese geschlechtsspezifischen Tarife sind für mich ein Grund nicht zu einer PKV zu gehen.
      Avatar
      schrieb am 03.06.04 12:39:35
      Beitrag Nr. 653 ()
      .... und schliesst rechtverbindlichkeit aus.... genial... :laugh:

      Damit kannste Dir den allerwertesten abwischen, weil "unverbindlich"
      Avatar
      schrieb am 03.06.04 20:00:57
      Beitrag Nr. 654 ()
      Deep Thought
      Deine #652 ist sehr informativ :)

      Ich habe letzte Nacht noch meine GKV angeschrieben und heute folgende Auskunft erhalten:

      "wie hoch der zusätzliche Einheitsbeitrag sein wird, ist noch nicht definiert. Dieser wird voraussichtlich zum 1. Oktober festgelegt.

      Der Beitrag soll für alle gesetzlichen Krankenkassen gleich hoch sein und für alle Versicherten gelten. Auch Familienversicherte sind beim Zahnersatz mitversichert.

      Wir werden Sie zu einem späteren Zeitpunkt selbstverständlich informieren, sofern der Gesetzgeber die Regelung endgültig beschlossen hat."


      Die GKVs werden, vorausgesetzt es wird Gesetz, einen Einheitstarif anbieten, d. h. keinen geschlechtsspezifischen, und das finde ich schon mal sehr gut und phantastisch ist, dass dann auch Kinder mitversichert sind!

      Es überrascht mich allerdings, dass zumindest meine GKV nicht über dieses evtl. Gesetz informiert, aber darauf hinweist, dass man eine Kooperation mit einer PV eingegangen ist, die das abdeckt, was die GKVs nicht mehr leisten dürfen. Diese PV bietet nur Pakete inkl. Reiseversicherung an und geschlechtsspezifische Tarife :D

      Da stellt sich für mich die Frage, wie viel Prozent der PV-Abschlüsse die GKVs einsacken, denn sonst würden sie ihre Mitglieder auch auf die evtl. andere Möglichkeit hinweisen.
      Avatar
      schrieb am 03.06.04 20:18:17
      Beitrag Nr. 655 ()
      UNIKLINIK GIESSEN

      Chefarzt droht Suspendierung wegen heimlicher Tests

      Dem Narkose-Chefarzt der Gießener Uniklinik steht Ärger ins Haus: Er könnte vom Dienst suspendiert werden, weil er Medikamente an Patienten ohne deren Zustimmung getestet haben soll.

      Gießen - Die Entscheidung falle vermutlich morgen, sagte Universitätspräsident Stefan Hormuth heute. Ein solches Verfahren könnte nach seinen Angaben auch eine Suspendierung zur Folge haben, ohne dass damit bereits über die Schuld des Betreffenden entschieden worden sei.

      Am Institut, das der beschuldigte Arzt leitet, sollen über Jahre hinweg Versuchsreihen mit Medikamenten durchgeführt worden sein - ohne Zustimmung der Patienten. Gegen den Chefarzt wird außerdem wegen Abrechnungsbetrugs in Millionenhöhe ermittelt.

      Weil ein Herzpatient nach der Gabe eines gerinnungsstörenden Medikaments an Blutungen gestorben sein soll, geht die Staatsanwaltschaft dem Verdacht einer Körperverletzung mit Todesfolge nach. Dieser Vorwurf verjährt erst nach 20 Jahren.

      Zehn Medizinerkollegen werden verdächtigt, die Versuchsreihen durchgeführt zu haben. Ergebnisse der Tests sollen in Doktorarbeiten und Habilitationen verarbeitet worden sein. Wie viele Patienten betroffen sind, ist noch unklar, teilte der Leiter der Gießener Staatsanwaltschaft, Volker Kramer, mit. Die entscheidende Frage sei, ob die Patienten den Tests zugestimmt hätten oder nicht, sagte Kramer.

      Der Staatsanwalt bestätigte, dass in dem Fall gestern 23 Objekte in ganz Deutschland, unter anderem in Gießen, Rosenheim, Koblenz, Karlsruhe, Hannover und Köln, durchsucht worden seien. Dabei seien zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt worden, die jetzt geprüft werden müssten. Sie beziehen sich nach Angaben Kramers auf Sachverhalte, die in den vergangenen fünf Jahren passiert sein sollen. Die Auswertung der Unterlagen werde wohl Monate dauern.
      www.spiegel.de

      Und das ist nur einer von vielen! Mittlerweile dürfte sich der srd-Titel erledigt haben und sollte wohl besser heissen: Die Ärzteschaft hat versagt: Die gesetzliche Krankenversicherung kollabiert
      Avatar
      schrieb am 03.06.04 20:20:53
      Beitrag Nr. 656 ()
      Am Klinikum Großhadern hat man auch so einen Fall. Da ist der Chefarzt samt Mitarbeitern in ein Scheichtum geflogen um eine Organtransplantation vorzunehmen!
      Diese Angelegenheit wird jetzt disziplinarisch verfolgt, da kein Urlaub eingereicht wurde, d. h. die Reise wurde während der Dienstzeit absolviert. Ob man Teile des Honorars zurückverlangen kann, wird wohl auch noch geprüft.
      Avatar
      schrieb am 04.06.04 08:14:49
      Beitrag Nr. 657 ()
      DAS ist interessant. Allmählich kommt ja Bewegung rein...

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      4.06.04 |

      Ein Wechsel zu Privatkrankenkassen soll zukünftig ohne Gesundheitsprüfung gehen und auch Altersrückstellungen sollen teilweise mitgenommen werden können.


      Die Gesundheitsprüfung vor Abschluss einer privaten Krankheitsvollversicherung soll fallen. Wer bisher schon privat versichert ist, soll bei Versicherungswechsel einen kleinen Teil seiner angesammelten Altersrückstellungen „mitnehmen“ können. Dies sind die Eckpunkte eines Konzepts, das der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) am Donnerstag in Berlin vorlegte. Da es auch gesetzliche Änderungen erfordert, kann es frühestens 2006 umgesetzt werden. Der Zuwachs an PKV-Neumitgliedern schwächte sich 2003 deutlich ab.

      Der Verband will mit dem Vorstoß der Debatte um Einführung der Bürgerversicherung – die die Privatassekuranz fürchtet – die Spitze nehmen. Sowohl die von Rot-Grün geplante Bürgerversicherung als auch die von der CDU favorisierte Gesundheitsprämie seien „untauglich", die Probleme einer immer älter werdenden Gesellschaft zu lösen, sagte PKV-Vorsitzender Reinhold Schulte. Sein Vorschlag ziele darauf, mehr Menschen ins Kapitaldeckungssystem einzubeziehen.

      Konkret soll jeder freiwillig in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Versicherte bis zum 55. Lebensjahr jederzeit ohne Risikoprüfung das Recht erhalten, in einen Basisschutz der PKV zu wechseln. Der Basistarif deckt mindestens die Leistungen der gesetzlichen Kassen ab und enthält auch Altersrückstellungen.

      Bei der PKV meldeten sich wegen der zu Beginn vergangenen Jahres stark angehobenen Pflichtversicherungsgrenze deutlich weniger Neumitglieder an: Rund 186 000 Neuzugänge waren 26 800 weniger als 2002. Insgesamt waren zum Jahresende 2003 rund 8,1 Millionen Bürger voll privat versichert. PKV-Chef Schulte forderte die Regierung auf, die Pflichtversicherungsgrenze wieder zu senken. Nur wessen Einkommen über dieser Grenze von derzeit 46 350 Euro im Jahr liegt, muss sich nicht in der GKV versichern.

      Trotz des bescheidenen Neuzugangs kletterten die Beitragseinnahmen der knapp 50 privaten Krankenversicherer wegen deutlicher Aufschläge um 8,4 Prozent auf knapp 23 Milliarden Euro. Sie zahlten 15,3 Milliarden Euro (plus 4,1 Prozent) an Versicherungsleistungen aus. Die Beitragsrückerstattungen gingen von 863 auf rund 700 Millionen Euro zurück.

      (Quelle: dpa)
      Avatar
      schrieb am 04.06.04 20:31:53
      Beitrag Nr. 658 ()
      Deep Thought
      zu spät, viel zu spät :D
      Die Bürgerversicherung werden sie hoffentlich nicht mehr verhindern die PKVs!
      Avatar
      schrieb am 04.06.04 20:52:54
      Beitrag Nr. 659 ()
      Gießen:
      "... Versuche bis in die jüngste Zeit

      Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hat es bis in die jüngste Zeit hinein solche Medikamententests gegeben, die als Grundlage für Doktor- und Habilitationsarbeiten gedient haben sollen. Ob die beiden Todesfälle im Zusammenhang mit den Testreihen stehen, sei bisher unklar, sagte Oberstaatsanwalt Volker Kramer. Die Anklagebehörde gehe davon aus, daß alle verabreichten Arzneimittel zugelassen waren.

      Nicht die verabreichten Präparate waren laut Staatsanwaltschaft möglicherweise in allen Fällen schädlich, sondern die Methoden zur Bestimmung ihrer Wirkung. In einigen Fällen sollen Katheter gelegt worden sein, die für die Operation nicht notwendig waren. Die Anklagebehörde geht den Vorwürfen der Körperverletzung und der Körperverletzung mit Todesfolge nach. Es sei eine Körperverletzung, wenn Patienten während einer Operation ohne ihr Wissen Blut für eine Versuchsreihe abgenommen werde. Vor jedem medizinischen Eingriff müsse das Einverständnis der Patienten eingeholt werden.

      Die Staatsanwaltschaft hat bei der Razzia zahlreiche Unterlagen beschlagnahmen lassen. Diese sollen von Sachverständigen geprüft werden. Das wiederum sei „ganz mühsam“, sagte Kramer. Denn Patientennamen tauchten aus datenschutzrechtlichen Gründen in diesen Papieren nicht auf." faz.net
      Avatar
      schrieb am 05.06.04 12:39:58
      Beitrag Nr. 660 ()
      Apotheken manipulieren Abrechnungen

      Die Pharmaindustrie hat bei zahlreichen Apotheken offenbar eine massenhafte Abrechnungsmanipulation entdeckt. Das haben die Hersteller verschreibungspflichtiger Medikamente in der vorigen Woche den gesetzlichen Krankenkassen berichtet. Danach sollen in Apotheken in erheblichem Umfang preiswerte Ersatzmedikamente ausgegeben worden sein, während den Krankenkassen auf den Rezepten teure Originalpräparate in Rechnung gestellt würden. Die Branche schätzt den vermeintlichen Schaden für die Pharmaindustrie auf über 300 Millionen Euro. Hinzu kämen zusätzliche Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung, welche die zu hohen Preise erstattet haben soll. www.spiegel.de

      Die gesetzliche Krankenversicherung kollabiert :(
      Avatar
      schrieb am 05.06.04 12:56:49
      Beitrag Nr. 661 ()
      und dies dürfte wohl der Hintergrund für die Manipulation sein:

      "...Aber die Pharmahersteller stehen nicht allein. Auch die deutschen Apotheker klagen über weniger Einnahmen im ersten Quartal - zum ersten Mal seit 1997. Die Erlöse sackten um 5,9 Prozent ab. "Im vergangenen Jahr hatten wir bereits einen erheblichen Rückgang der Apothekenzahl und den Abbau von Tausenden Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Setzt sich der negative Umsatztrend fort, ist mit einer weiteren Verschärfung dieser Situation zu rechnen", prophezeit Hermann Keller, Präsident des Deutschen Apothekerverbands (DAV). ..."
      Avatar
      schrieb am 07.06.04 16:13:11
      Beitrag Nr. 662 ()
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      Politik
      Bürgerversicherung in weite Ferne gerückt

      BERLIN. Die von der Gesundheitsministerin und einer Mehrheit von Rot-Grün favorisierte Bürgerversicherung, in die auch Beamte und Selbstständige einzahlen sollen und die das Gesundheitssystem auf Dauer stabilisieren soll, ist wieder in weite Ferne gerückt.

      SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter kündigte im Gespräch mit der „Sächsischen Zeitung“ zwar so genannte Eckpunkte des Reformprojekts für den Herbst an, doch machte er die Durchsetzung von den Mehrheitsverhältnissen abhängig. Möglicherweise werde es keinen Sinn machen, einen Gesetzentwurf noch in dieser Wahlperiode einzubringen, weil die Bürgerversicherung der Zustimmung des Bundesrates bedürfe.

      Derweil haben sich die Arbeitgeber erneut gegen die von Rot-Grün favorisierte Bürgerversicherung ausgesprochen. „Damit werden die Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung noch zusätzlich verschärft“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, der Chemnitzer „Freien Presse“. Es werde mit diesem Modell nicht gelingen, die Gesundheitskosten vom Arbeitsverhältnis abzukoppeln./EB/afp


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      Avatar
      schrieb am 07.06.04 20:15:53
      Beitrag Nr. 663 ()
      nun, dann wird`s halt die Kopfpauschale, die entlastet die Arbeitgeber, denn da fällt kein Arbeitgeberanteil mehr an!
      Avatar
      schrieb am 08.06.04 20:52:51
      Beitrag Nr. 664 ()
      Falsch, die Kopfpauschale bedeutet nur, dass pro KOPF UND NICHT PRO FAMILIE bzw. verheiratetem Paar bezahlt wird - auf die Aufteilung der AG/AN-Anteile hat das keinen zwangslaeufigen Einfluss.

      Aber es waere ein richtiger Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit.

      denn nach der derzeitigen rechtslage ist es vielmehr so:

      Wer verheiratet ist, darf sich auf Kosten des Sozialen Netzes lebenslang schadlos halten, ohne je eine mueder Mark bzw. Euro eingezahlt zu haben und bekommt sogar rente.

      Egal, ob man Kinder grossgezogen hat oder nicht. Dazu bekommt man noch locker einen Fuenfstelligen Betrag geschenkt, nur, weil man jemanden geheiratet hat.

      Das muss man sich mal vorstellen: Weil herr Mueller mit Frau Schmitz kinderlos zusammenlebt und auch noch geld spart, weil man euinen haushalt hat, sollen die anderen Buerger seine Frau (oder halt umgekehrt die Buerger den Mann, der nicht arbeitet) lebenslang finanzieren.... !!! :eek: .... und die tun das auch noch!!!!


      wer eine Familie gruendet und wie 2/3 der Paare geschieden wird oder gluecklich ohne Trauschein zusammenlebt, der wird lebenslang verarscht und muss steuern und Sozialabgaben wie ein Single zahlen - plus Unterhalt. Eigenheimzulage Fehlanzeige.

      Mit der Kopfpauschale wuerde man dieses vor 100 Jahren sinnvolle, jetzt jedoch perverse und ueberholte System langsam etwas korrigieren...

      leider hat RotGruen genau das gegenteil gemacht:
      Jetzt kommen anstatt der kinderlosen verheirateten auch noch Homosexuelle Paare mit "Schein" in den genuss dieser Regelung, waehrend Geschiedene immer noch verarscht werden.

      Man hat also das perverse System nur noch perfektioniert - in die falsche Richtung.... das macht RotGruen gerne fuer ihre Homo_Lobby.

      dass man damit die vergreisung unserer gesellschaft nicht abmildert, sondern perpetuiert, ist klar.

      Das Aufziehen von Kindern ist was fuer Dumme, die nicht rechnen koennen..

      In Frankreich hat man mit einigen effizienten Korrekturen klare verhaeltnisse geschaffen:

      Dort wird keine Eigenheimzulage fuer verheiratete Kinderlose gezahlt, dort wird steuerlich gefoerdert AB DEM 2. KIND und es gibt bereits seit langer Zeit eine garantie fuer jede Mutter, dass sie ihr Kind in der Ecole Maternelle tagsueber problemlos versorgen lassen kann.

      Der Effekt:

      1) Die geburtenrate steigt seitdem enorm.
      2) Traditionell ist die Beschaeftigungsquote der Frauen ueber 80%

      Da staunste, was?

      So progressiv kann gute wert-konservative franzoesische Politik sein und so unsagbar dumm RotGruene Schleimscheisserei bei ihrer Klientel, die auf ihre Art noch knallharter ist als der ekelhafte sozialdarwinistische Neoliberalismus der FDP...
      Avatar
      schrieb am 08.06.04 21:06:16
      Beitrag Nr. 665 ()
      Deep Thought
      ich hab die Kopfpauschale so verstanden, dass keine Arbeitgeberanteile mehr zu leisten sind, nur so macht das auch Sinn. Jeder muss seinen Beitrag selbst zahlen, ob erwerbstätig oder nicht, das spielt dann keine Rolle mehr.

      Die "kostenlose Mitversicherung" für nicht erwerbstätige Ehepartner in kinderlosen Familien gehört m. E. sofort abgeschafft. Sollten Kinder da sein, würde ich eine Alterbegrenzung einführen von z. B. 14 Jahren, danach ist die "Kopfpauschale" fällig :D
      Avatar
      schrieb am 09.06.04 10:23:25
      Beitrag Nr. 666 ()
      @ stella luna

      nein, die >Kopfpauschale heisst zwar, dass fuer jeden bezahlt werden muss.
      Aber wer fuer denjenigen bezahlt, ist zunaechst klar:
      AG/AN paritaetisch, wer nicht abhaengig arbeitet, bezahlt selber bzw. derjenige, der die Kohle verdient.

      ich persoenlich halte eine Versicherungsfreiheit fuer einen mit KInder"aufzucht" befassten lebenspartner (und eben nicht Ehepartner)bis zum 10. Lebensjahr zu 100% und bis zum 14. Lebensjahr zu 50% fuer o.K.
      Allerdings halte ich es auch fuer dringend notwendig, eine Kindergarten-Garantie, Vorschul-Garantie und Ausbau der teilzeitarbeit zu gewaehrleisten, damit Frauen/Maenner, die Kinder versorgen, ohne Probleme berufstaetig bleiben/werden koennen.

      Vor allem halte ich es fuer skandaloes, dass Geschiedene, die sich zumeist unter denkbar unguenstigen Umstaenden weiterhin um ihre Kinder bemuehen, zusaetzlich zur Trennungsbelastung vom Staat fuer die Scheidung bestraft werden. Das verstoesst eklatant gegen das Gleichheitsprinzip und den Schutz der Familie, die ja mit der Scheidung nicht verschwindet, sondern nur einen anderen Status erhaelt. Steuerprivilegien, renten- und GKV-Privilegien muessen fuer Eltern (egal, ob geschieden oder nie verheiratet oder verheiratet) gelten. Uebrigens halte ich auch die Verrechnung/Gutschrift der PKV fuer eine Mutter oder einen Vter, der Kinder versorgt in Hoehe der GKV-Privilegien fuer normal. Dass PKV-Mitglieder vom Schutz der familie ausgenommen werden, halte ich fuer verfassungswidrig und aeusserts unlogisch.

      Selbst in den USA und in den meisten zivilisierten Lendern ist Einkommen durch Zinsen und Immobilienertraege VOLL steuerpflichtig.

      Das ist hier ueberfaellig.

      Wenn Dies oben gesagte eingefeuhrt wird, gibt es keine "Kostenexplosion" mehr im Gesundheitswesen.

      Dann haetten wir erneut das beste Soziale Sicherungssystem der welt - auf neustem Stand, was nach 150 Jahren ja auch mal wieder dringend zeit wurde.
      Avatar
      schrieb am 09.06.04 13:07:19
      Beitrag Nr. 667 ()
      ONLINE - 08. Juni 2004, 17:46
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,303292,00.h…
      Union

      Kopfpauschalschmerzen in der Union


      Von Severin Weiland

      Fieberhaft arbeiten die Strategen in der Union daran, das umstrittene CDU-Modell einer Kopfpauschale mit den Vorstellungen der CSU auf einen Nenner zu bringen. Immerhin - ein neuer, optimistischer Begriff macht bereits die Runde - die Bürgerprämie.

      Berlin - Gerald Weiß, der Vizevorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), nennt es schlicht einen "misslichen Zustand". In der Frage der künftigen Gesundheitspolitik "laufen CDU und CSU konzeptionell mit einer offenen Flanke herum", so der Christdemokrat. Dort das Modell der Kopfpauschale, wie es die CDU auf ihrem Leipziger Parteitag im Herbst vergangenen Jahres nach heftiger Debatte beschlossen hat. Hier die CSU, die sich für Reformen im bestehenden System ausspricht. Bis zum Jahresende, so haben es beide Parteien vor Wochen beschlossen, soll ein gemeinsames Kompromiss-Konzept vorliegen. "Ich bedauere, dass es erst im Herbst sein soll", sagt Weiß, "aber so ist es nun einmal vereinbart worden".

      Über die Modifizierung der Kopfpauschale zerbrechen sich die Fachleute beider Parteien derzeit die Köpfe. Das CDU-Modell will das bisherige Beitragssystem durch einheitliche Prämien ablösen. Rund 200 Euro pro Monat soll künftig jeder einzahlen - gleich ob Sekretärin oder Unternehmer. Der Vorteil: Es entkoppelt die Beiträge von den Arbeitskosten, Arbeit in Deutschland wird billiger. Der Haken daran: Niedrigverdiener wie die Sekretärin müssten, da sie sonst sozial abrutschen würden, aus dem Steuersäckel einen Ausgleich erhalten.

      Ruhe vor den Wahlen

      Wahre Horrorrechnungen hat der CSU-Politiker Horst Seehofer, ein Gegner der Kopfpauschale, der Schwesterpartei seit längerem präsentiert: In den ersten vier Jahren würde sie 40 Milliarden Euro kosten, in den Jahren darauf 27 Milliarden. In der CDU hingegen wird die Gegenrechnung aufgemacht, wonach zehn Milliarden Euro ausreichen würden, um zu garantieren, dass niemand mehr als 15 Prozent seines Einkommens zur Krankenversicherung abführen müsste.

      In beiden Fällen bleibt die Frage, wie solche gewaltigen Summen finanziert werden. Eine kürzlich aufgeflackerte Debatte in der Union um die Erhöhung der Mehrwertsteuer, mit der unter anderem auch ein Ausgleich bei der Kopfpauschale finanziert werden könnte, wurde in beiden Unionsparteien kurzer Hand erstickt. Vor den Wahlen in Thüringen und zum Europaparlament am 13. Juni hat man sich - vorerst - Ruhe verordnet. Doch ohne schlüssiges Steuerfinanzierungskonzept kommt auch die Kopfpauschale nicht voran - hier dürfte noch so mancher Konflikt wieder aufbrechen.

      Suche nach einem Kompromiss

      Ungeachtet der Wahltermine geht die Arbeit an einer Harmonisierung der Positionen von CDU und CSU weiter. Mitte Juni wird erneut die Arbeitsgruppe Gesundheit und Soziale Sicherung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin zu einer dreistündigen Sitzung zusammenkommen. Es ist also Bewegung hinter den Kulissen. Die Kommission "Soziale Sicherung" im CDA will sich, voraussichtlich am 2. Juli, überlegen, wie es in der heiklen Angelegenheit weiter geht. "Wir müssen sehen, wie wir zu einer Synthese zwischen den Vorstellungen von CDU und CSU kommen", sagt Weiß gegenüber SPIEGEL ONLINE. Der Bundestagsabgeordnete nennt einen "denkbaren Weg" für einen Kompromiss: "Keine einheitliche Prämie, sondern ein gestufter einkommensabhängiger Festbetrag". Konkret hieße das: Wer weniger verdient, zahlt weniger Kopfpauschale.

      Und noch ein Modell ist innerhalb der Union in der Debatte: Der Vorschlag des Professors Bert Rürup, der schon zu Kohl-Zeiten die Regierung beriet. Der Sozialdemokrat hat sich für eine monatliche Kopfpauschale von 170 Euro und einen einkommensabhängigen Kassenbeitrag von ein bis drei Prozent ausgesprochen.

      CSU-Politiker Seehofer: Gegner der Kopfprämie

      Bereits Mitte Mai hatte CSU-Chef Edmund Stoiber signalisiert, dass er die Kopfprämie nicht mehr gänzlich ablehnt. Die Finanzierung müsse aber "realistisch und ausgewogen sein".

      Die Frage in der CSU wird vor allem sein: Was macht Seehofer? In die Suche nach einem Kompromiss ist der frühere Bundesgesundheitsminister, der lange vehement gegen das CDU-Modell wetterte, eingebunden. Der Fraktionsvize, eigentlich ein Anhänger der Bürgerversicherung, hatte erst kürzlich im "Focus" erklärt, sollte Rot-Grün auf die Bürgerversicherung setzen, "ist das eine große Herausforderung für uns". Da müsse man in der Union "viel Gehirnschmalz einsetzen, um im Wahlkampf etwas Brauchbares entgegenzusetzen."

      Die Anzeichen, dass die Bürgerversicherung von SPD und Grünen zum Thema gemacht wird, sind allerdings widersprüchlich. Das Thema ist heikel: Denn die Bürgerversicherung könnte massiv Wählergruppen verschrecken, soll sie doch auch Beamte und Freiberufler und Besserverdienende umfassen, zudem alle Arten von Einkünften wie Mieten und Zinsen. Innerhalb der SPD ist das Thema umstritten - befürchtet wird eine Belastung des sozialdemokratischen Mittelstandes - vor allem der Facharbeiterschaft und eine monatelange Debatte, die die Bürger verunsichert.

      Eine schnelle Umsetzung der Bürgerversicherung hat Rot-Grün nicht vor. Doch zum allgemeinen Wahlkampfthema könnte die Bürgerversicherung durchaus werden. Die SPD wolle "der Kopfpauschale von Angela Merkel etwas entgegenstellen" und damit im nächsten Wahlkampf einen "Kontrapunkt" setzen, so SPD-Chef Franz Müntefering kürzlich. Im Herbst soll eine Arbeitsgruppe der SPD ihre Ergebnisse präsentieren - vorzeitig. Dann könnte fast zeitgleich mit dem Kompromiss zur Kopfpauschale von CDU und CSU die Debatte um die Zukunft des Gesundheitssystems an Fahrt gewinnen.

      Der CDA-Vize Weiß würde sich auf eine solche Wahlkampf-Auseinandersetzung freuen. "Das wäre eine wirkliche Herausforderung, eine reizvolle Auseinandersetzung", so der Christdemokrat. Er ist überzeugt: "Die Bürgerversicherung belastet vor allem die mittleren Einkommen - wenn das den Menschen erst einmal klar wird, steht Rot-Grün im Wahlkampf schlechter da, als manche von ihnen jetzt glauben".

      Sorge macht manchen in der CDU, dass der Begriff der "Kopfpauschale" als Kampfbegriff gegen den anheimelnden Begriff von der "Bürgerversicherung" genutzt werden könnte. Nun wabert der Begriff der "Bürgerprämie" durch die Partei - als mögliche Bezeichnung für einen Kompromiss mit der CSU. Dabei reden die CDU-Oberen schon seit längerem von der "Gesundheitsprämie", wenn sie die Kopfpauschale meinen. Doch so richtig durchgesetzt hat sich der optimistisch klingende Begriff nicht.
      Avatar
      schrieb am 09.06.04 19:33:10
      Beitrag Nr. 668 ()
      nichtdie # 529 - 533

      Seit Anfang der Woche ist raus, daß die Kassen die 10€ Praxisgebühr für das 1.Quartal bezahlen. Wir zahlen jetzt allen Pat., die es betrifft, ihre 10€ zurück.

      Und nochmal zum Gutachten. Das von dir angesprochene , vom Zahnarzt zu zahlende Obergutachten gibt es nur bei PA und KFO. Für Zahnersatz ist der Prothetikausschuss zuständig, und der kostet dem Zahnarzt nichts.
      Avatar
      schrieb am 21.06.04 01:49:57
      Beitrag Nr. 669 ()
      auch die Schweizer Zahnärzte sind zickig :laugh:

      Hickhack um Zahnarzttarife
      Konsumentenschützer wollen Transparenz durchsetzen
      Seit dem 1. Juni müssen alle Zahnärzte in der Schweiz ihre Preise offen legen. Doch nur in wenigen Praxen wird dies auch wirklich gemacht.

      Erich Aschwanden

      Wer in den letzten beiden Wochen beim Zahnarzt war, hätte im Wartezimmer durch einen Anschlag oder eine Preisliste darauf aufmerksam gemacht werden müssen, nach welchem Taxpunktwert in der betreffenden Praxis abgerechnet wird. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem Bund ist nämlich am 1. Juni die Preisbekanntgabe-Verordnung (PVB) für selbständige Zahnärzte, Dentalhygienikerinnen sowie Zahnkliniken in Kraft getreten. Die Preise für eine Behandlung errechnen sich aus der für jede zahnärztliche Leistung festgesetzten Anzahl Taxpunkte (zum Beispiel 18 bis 24 Punkte für die Befundaufnahme bei neuen Patienten), multipliziert mit dem Taxpunktwert in Franken.

      Dieser Wert variiert von Kanton zu Kanton und von Praxis zu Praxis zwischen 2.80 und 4.80 Franken. Trotz den grossen Unterschieden weigerte sich die Schweizerische Zahnärztegesellschaft (SSO) bisher standhaft, Transparenz zu schaffen. Es brauchte im Januar einen Entscheid des Bundesrates, der die Offenlegung verlangt. Die Zahnärzte stellen sich auf den Standpunkt, dass der Taxpunktwert gar nicht aussagt, ob eine Behandlung kostengünstig erfolgt. Wichtig sei die Wahl der Therapie. Nur ein Kostenvoranschlag, der auch in mehreren Praxen eingeholt werden könne, bringe Klarheit. Ein solcher ist im Gegensatz zu Preislisten und telefonischen Auskünften kostenpflichtig.
      Avatar
      schrieb am 21.06.04 22:44:53
      Beitrag Nr. 670 ()
      Irgendwie hat der Thread Karies.. da fehlen doch postings, oder? :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.06.04 22:06:48
      Beitrag Nr. 671 ()
      "....Privatpatienten Wechsel erleichtern
      Nach Informationen des "Handelsblatts" aus der Arbeitsgruppe will die SPD ihr Konzept so ausgestalten, dass ein Wechsel in die neue Bürgerversicherung auch für Beamte, Selbstständige und Besserverdiener interessant wird, die derzeit privat versichert sind. Privatversicherte sollen nach den derzeitigen Überlegungen in der von der Parteilinken Andrea Nahles geführten Arbeitsgruppe bei einem Wechsel die für sie bei ihrem privaten Versicherungsunternehmen angesparten Altersrückstellungen mitnehmen können. Das Kapital soll ihnen im Rentenalter als Leibrente ausgezahlt werden.

      Ursprüngliche Überlegungen, privat versicherte Beamte und Selbstständige in einem Schritt in die Bürgerversicherung zu überführen", wurden laut "Handelsblatt" aus verfassungsrechtlichen Grünen fallen gelassen. (AP) www.stern.de

      Das bedeutet, dass auch die Union Beamte und Selbstständige nicht in ihr Kopfpauschalenmodell mit einbeziehen kann.
      Alles mal wieder Makulatur :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.06.04 22:12:46
      Beitrag Nr. 672 ()
      Natürlich würden nur diejenigen in die GKV zurückwechseln, die sich davon pekuniären Profit erhoffen, ansonsten wäre man ja auch dämlich:laugh:
      Würde mich interessieren, was die Gewerkschaften und Frau Nahles dazu zu sagen haben:laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.06.04 16:17:52
      Beitrag Nr. 673 ()
      Die neueste Gesundheitsreform :


      Die zehn größten Veränderungen nach der Gesundheitsreform:

      Während der Operation ruft ihnen der Arzt Summen zu, die sie möglichst lange mit "Hab` ich!" beantworten sollen.

      Die neue Notrufnummer beginnt mit "0190 ..."

      Im Behandlungszimmer ihres Frauenarztes entdecken sie rundherum kleine Sehschlitze, die sich regelmäßig für eine Minute öffnen.

      Krankenhäuser werben mit dem Spruch: "Wir sterilisieren ihren Mann, während sie in Ruhe einkaufen."

      Politiker mit Prostataleiden werden direkt im Plenarsaal operiert.

      Kleinere Operationen werden vom Chefarzt ambulant auf dem Golfplatz durchgeführt.

      Statt Pflaster gibt es Aufkleber von "adidas".

      Ihr Chirurg ist gelernter Filmregisseur und sagt vor der Operation: "Ruhe im OP! Läuft die Kamera, Ton, Narkose? Na, dann los! Herzklappe - die Erste!"

      Ihr Hals-Nasen-Ohren-Arzt verkauft nebenbei gebrannte Mandeln.

      Wer gerade die Hände frei hat, operiert.
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 19:50:01
      Beitrag Nr. 674 ()
      16. Juni 2004

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      Ausland
      Pariser Regierung plant Milliarden-Einsparungen im Gesundheitswesen


      PARIS. Angesichts zweistelliger Milliarden-Defizite in der staatlichen Krankenversicherung will die französische Regierung noch vor der Sommerpause eine radikale Reform beschließen: Präsident Jacques Chirac sagte am 16. Juni bei der Verabschiedung der Gesundheitsreform im Pariser Kabinett, das Maßnahmenpaket sei „unumgänglich“. Die von Gesundheitsminister Philippe Douste-Blazy vorgelegte Reform, sei „ein entscheidender Schritt zur Rettung und Stärkung“ des Gesundheitswesens. Am 6. Juni waren landesweit mindestens 120 000 Menschen gegen die Reform auf die Straße gegangen.

      Kernpunkte der Reform sind unter anderem die elektronische Erfassung von Patientendaten zur Vermeidung von Missbrauch, die Einführung einer Gebühr von einem Euro je Arztbesuch und die Verkürzung des Patentschutzes von Medikamenten. Das Maßnahmenpaket soll Einsparungen von 16 Milliarden Euro jährlich ermöglichen. Nach ausgeglichenen Bilanzen in den Jahren 1999 bis 2001 hatte die staatliche Krankenversicherung im vergangenen Jahr ein Defizit von 11,1 Milliarden Euro eingefahren, für 2004 wird mit einem weiteren Anstieg auf 12,9 Milliarden Euro gerechnet.

      Im Gegensatz zur Gesundheitsreform in Deutschland soll die Praxisgebühr in Frankreich nicht vierteljährlich und pauschalisiert, sondern pro Arztbesuch erhoben werden. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre und Schwangere. Auch die Pariser Regierung setzt auf die Lotsenfunktion von Hausärzten: Künftig soll mit Ausnahmen von Augenärzten, Gynäkologen, Kinderärzten und Krebspatienten zunächst der Hausarzt besucht werden, der dann zu einem Spezialisten überweist. Beachtet der Patient dies nicht, sinkt
      die Rückerstattungsquote.

      Der Patentschutz für Medikamente soll von 15 auf zehn Jahre gesenkt werden, um über den Verkauf von Generika die Kosten für die Krankenversicherung zu drosseln. Zur Verringerung des Betrugs sollen binnen zwei Jahren Patientenkarten mit Fotos verpflichtend werden. /afp


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      Ausland
      Deutsche Ärzte im britischen Wochenenddienst


      NORFOLK. Deutsche Ärzte haben am letzten Wochenende die medizinische Versorgung in der ostenglischen Provinz Norfolk sichergestellt. Wie die BBC meldet, wurden fünf Ärzte aus Frankfurt eingeflogen, um einen Engpass bei den Bereitschaftsdiensten zu überbrücken.

      Dieser Engpass hatte sich ergeben, weil britische Hausärzte nach einem neuen Vertrag mit dem National Health Service (NHS) nicht mehr zu einem Bereitschaftsdienst am Wochenende verpflichtet sind. Viele entschieden sich lieber für zwei freie Tage. Eigentlich sollen in diesem Fall andere lokale Versorger einspringen.

      Doch der Anglian Medical Care, der für den Raum Norfolk zuständig ist, sah sich in der letzten Woche nicht in der Lage, genügend britische Ärzte zu gewinnen. Sie nahm deshalb die Dienste einer Vermittlungsagentur in Frankfurt in Anspruch, berichtet BBC Online.

      Die Frankfurter Agentur habe dann auch fünf deutsche Ärzte gefunden, die von Frankfurt aus nach Norfolk eingeflogen wurden. Laut BBC Online erhielten die Ärzte bis zu 80 Pfund Sterling pro Stunde. BBC rechnete aus, dass sie an dem Wochenende bis zu 2 400 Pfund hätten verdienen können. Die lokalen Anbieter betonten, alle fünf Ärzte seien gut ausgebildet gewesen und hätten über exzellente Englischkenntnisse verfügt. Die meisten hätten bereits vorher schon in England gearbeitet./rme
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 20:06:57
      Beitrag Nr. 675 ()
      Wetten, dass unser großer "Reformer" namens "LOkalrunde für alle-Schröder" auch dieses Mal umkippt - der fühlt sich ja in der Horizontalen sicherlich besser als aufrecht... zudem man dafür ja auch noch Rückgrat bräuchte...
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      Pharmabosse jammern bei Schröder

      Gestern Abend waren die Chefs der großen Pharmafirmen zu Gast beim Kanzler. Sie wollten die Preisgrenze für Originalpräparate wegverhandeln - für den "Forschungsstandort Deutschland". Kritische Pharmakologen sind entsetzt


      VON ULRIKE WINKELMANN
      Mit dem "Forschungsstandort Deutschland" argumentiert die Pharmaindustrie immer, wenn der Staat versucht, die Arzneimittelpreise unter Kontrolle zu bringen. Tatsächlich aber, sagt der Bremer Pharmakologe Peter Schönhöfer, "gibt es den deutschen Forschungsstandort fast nicht mehr". Die Qualität der klinischen Forschung sei "längst ruiniert". Denn seit den 1980er-Jahren liege die Entwicklung von Medikamenten komplett in den Händen der Industrie.

      "Das hat zu einem dramatischen Qualitätsverfall geführt. Denn die Industrie interessiert sich nicht für hochwertige Wissenschaft, sondern für Produktpromotion", erklärt Schönhöfer, Doyen der Pharmakritik in Deutschland. In Großbritannien oder Frankreich etwa gebe es staatliche Institute für klinische Forschung. "In Deutschland hat man sich das gespart."

      Entsprechend kommentierte Schönhöfer auch das Treffen einiger Pharmachefs gestern Abend im Kanzleramt: "Da geht es nicht um den Standort Deutschland", sondern darum, den Markt zu sichern für hochpreisige Medikamente internationaler Konzerne - mit ihren Zentralen in den USA, Großbritannien und Schweden.

      Thema der Runde, die gestern nach taz-Redaktionsschluss begann, war vor allem die Frage, ob Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) einen Teil der Gesundheitsreform zurücknehmen würde: die so genannte Festbetragsregelung. Diese Regelung sieht vor, dass ab 2005 auch patentgeschützte Medikamente nur bis zu einem bestimmten Betrag von den Krankenkassen bezahlt werden sollen. Daher wirkt sie wie ein Preisdeckel.

      Patentgeschützte Arzneien sind bisher die Goldesel der im Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA) versammelten Großkonzerne: Fällt das Patent, fällt auch der Preis, denn dann muss das Mittel mit den Nachahmer-Produkten konkurrieren.

      Ihr Patent, meint Schönhöfer und mit ihm praktisch die gesamte industrieunabhängige Pharmakologie, haben diese Präparate jedoch gar nicht verdient. "Seit 1990 sind 400 neue Substanzen auf den deutschen Markt gekommen - davon waren sieben echte Innovationen", sagt Schönhöfer. Rund 25 hätten leichte Verbesserungen gebracht, aber 370 Arzneien seien "Scheininnovationen" gewesen, "die nur gemacht werden, um die Preise zu erhöhen".

      Die hohen Preise für solche Präparate seien dem VfA auch deshalb so wichtig, weil sie nur in Deutschland automatisch von den Kassen erstattet würden, erklärt Florian Lanz, Sprecher des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen (BKK). Deshalb seien sie hier im europäischen Vergleich meist zuerst auf dem Markt. "Die europäischen Nachbarn gucken dann erst einmal, wie sich das entwickelt." Die BKK hat ausgerechnet, dass im Sparpaket der Gesundheitsreform ohne die Festbeträge eine Milliarde Euro fehlen würde.


      Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) war gestern Abend auch geladen. Schmidts Sprecher Klaus Vater erklärte vorab, sie werde die Festbeträge verteidigen - "die stehen im Gesetz". Die Ministerin hat die Festbeträge im Hickhack um ihre Reform als Erfolg für sich verbucht. Nicht nur die Patienten müssten draufzahlen, auch die Pharmaindustrie, so ihr Argument.

      Eine Niederlage Schmidts gegenüber den Chefs von Aventis, GlaxoSmithKline & Co würde sich nahtlos an einen Vorgang vom November 2001 anschließen: Nach einem Dinner der VfA-Bosse beim Kanzler kippte dieser damals die von Schmidt geplanten prozentualen Preisnachlässe für VfA-Pillen. Stattdessen zahlte die Industrie einmal 200 Millionen Euro. "Ablasshandel" wurde das damals genannt.

      taz Nr. 7402 vom 7.7.2004, Seite 6, 121 Zeilen (TAZ-Bericht), ULRIKE WINKELMANN
      Avatar
      schrieb am 07.07.04 21:20:46
      Beitrag Nr. 676 ()
      Deep Thought
      ich glaube auch, dass Schröder sich einwickeln läßt!
      Avatar
      schrieb am 09.07.04 09:55:07
      Beitrag Nr. 677 ()
      Natürlich, der Depp hat ja wirklich ALLES (bis auf den Irak-Krieg) falsch gemacht, was ,man falsch machen kann.

      In Frankreich hat man die gleichen Probleme mit der GKV - dort jedoch hat man die Festpreise für Medikamente knallhart WEIER RUNTER GEDRÜCKT, das wird mehr als eine Mrd. Euro Entlastung geben.
      Auch dort wird der Einzelne mehr belastet - aber abgewogen in einem Bündel EFFEKTIVER Massnahmen, die alle Beteiligten belasten, auch die Industrie.
      Zudem hat man enorme Anstrengungen im Kampf gegen den für die Gesellschaft unangenehmen Alkoholismus und gegen das Rauchen unternommen.

      Bei letzterem ist SChröder sogar so bescheuert gewesen, dass er gegen das Werbeverbot in der EU anging und so wichtige Teile der EU-weiten Anti-Rauchen-Kampagne blockierte.
      Er ist einfach ein Depp.

      Heute ist in der Taz eine brilliante 6 Seiten lange Abrechnung mit Rot-Grün, die an Härte nichts zu wünschen lässt.

      Tenor: Schröder zieht sich auf historische Dinge zurück: Er will in die Geschichte eingehen:
      Als der Kanzler, der die Sozialdemokratie abgeschafft hat.

      Sollte man kaufen.

      Hier nun die Bestätigung unserer Befürchtungen:


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      Kanzler: Extrapillen für Pharmaindustrie

      Pharmachefs setzen bei Gerhard Schröder durch, dass ihre patentgeschützten Pillen weiter teuer bleiben dürfen

      BERLIN taz Hoch zufrieden zeigte sich die Pharmaindustrie am Tag nach der Runde im Kanzleramt mit dem Gespräch zum Thema Preisdeckelung von Medikamenten. "Wir begrüßen, dass der Kanzler sich eingeschaltet hat", sagte der Sprecher des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (VfA), Rolf Hömke.

      Bei dem Treffen der Pharmachefs mit Gerhard Schröder, Wirtschaftsminister Wolfgang Clement und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (alle SPD) wurde vereinbart, dass zwar die Pharmaindustrie mit den in der Gesundheitsreform vorgesehenen Festbeträgen ein "Sparziel" von einer Milliarde Euro jährlich zu erfüllen habe. Doch sollen die Preisdeckel für patentgeschützte Medikamente modifiziert werden. Die Pharmaindustrie soll mitbestimmen dürfen, welche Pillen in das Preisregulierungsverfahren einbezogen werden. Und sie muss nicht dulden, dass ihre teuersten Produkte in einen Preisabgleich mit Nachahmerpräparaten geraten.

      Der SPD-Gesundheitsexperte Klaus Kirschner bezweifelt, dass die Pharmaindustrie unter diesen Umständen ab 2005 ihren Beitrag leisten wird. Mit der Einigung "ist ein wirkungsvolles Instrument weggebrochen", die Arzneimittelpreise in den Griff zu bekommen, sagte Kirschner der taz. "Unglaublich brisant" sei dies, weil die Zumutungen der Gesundheitsreform für die Versicherten "mit solchen Zugeständnissen an die Pharmaindustrie nicht unter einen politischen Hut zu bekommen sind". Die Krankenkassen erklärten gestern, dass die Ausgaben für Pillen ab 2005 "dramatisch steigen" werden, wenn die Festbeträge nicht "wie gesetzlich vorgesehen umgesetzt" würden.
      Entsprechend weniger würden die Kassenbeiträge sinken. " UWI

      inland SEITE 6, meinung SEITE 11
      taz Nr. 7403 vom 8.7.2004, Seite 1, 58 TAZ-Bericht UWI
      Avatar
      schrieb am 09.07.04 10:13:48
      Beitrag Nr. 678 ()
      Ausgerechnet derjenige Idiot, der unser Land durch - wie immer - UNtätigkeit verraten hat, als Frankreichs David sanofi auf unappetitliche Art und mit massivster Unterstützung der frz. Regierung den Goliath Aventis und damit das letzte forschende Bedeutende dt. Pharmaunternehmen an sich brachte, redet von der "Förderung der forschenden deutschen Industrie" .

      Wenn er nicht einfach nur saudumm und unfähig wäre, könnte er wenigstens als brillianter Zyniker gelten.
      Der muss einfach in 2 Jahren weg, und wenn dafür die CDU herhalten muss.




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      Fortschreitende Pillenpreise gerettet

      Ein Abend im Kanzleramt machts möglich: Die Pharmaindustrie darf weiter die Preise für ihre Neuentwicklungen bestimmen. SPD-Gesundheitspolitiker bezweifelt, dass die Industrie nun noch ihren Beitrag zur Gesundheitsreform entrichten wird

      VON ULRIKE WINKELMANN

      Der Preis des gestrigen Tages für die größtmögliche Anhäufung von Fortschrittsfloskeln ging eindeutig an das Gesundheitsministerium. In einer mehrseitigen Presseerklärung versuchte das Ministerium zu erläutern, was am Abend zuvor im Kanzleramt vor sich gegangen war.

      Dort hatten sich Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, Gerhard Schröder selbst (alle SPD) sowie einige Chefs der Pharmaindustrie getroffen. Drei Stunden lang wurde diskutiert, ob und wie die Anforderungen der Gesundheitsreform an die Pharmaindustrie gedämpft, gedeckelt oder abgeschüttelt werden könnten. Und nun bemühte sich Schmidts Ministerium, das Ganze als "Stärkung der Rahmenbedingungen für medizinische Innovation in Deutschland" zu verkaufen. :laugh:


      Im Ergebnis hat die Pharmaindustrie wesentliche Siege errungen. Zwei Hebel der Reform, mit denen die Preise für patentgeschützte Medikamente gedrückt werden sollten, wurden am Dienstagabend abgebrochen. Die so genannte Festbetragsregelung sah Folgendes vor: Der zuständige Bundesausschuss von Kassen und Ärzten entscheidet, welche Pharmaprodukte echte therapeutische Verbesserungen bringen und welche nicht. Handelt es sich bei einer neuen, patentgeschützten Pille - wie in den allermeisten Fällen - um eine bloße Scheininnovation, so wird die patentgeschützte Pille behandelt wie alle anderen und muss hinnehmen, dass sie ins Preisdeckelungsverfahren mit einbezogen wird. Im Fall von Magen-, Bluthochdruck- und Migränemitteln ist dies bereits geschehen.

      Nun haben die Chefs von GlaxoSmithKline, Schering und Co erstens erreicht, dass der Bundesausschuss mit ihnen und dem Ministerium noch einmal über die Kriterien für die "therapeutischen Verbesserungen" verhandeln muss. Die Pharmaindustrie will, dass "die Verminderung von Nebenwirkungen mit berücksichtigt wird", erklärte der Sprecher des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (VfA), Rolf Hömke, der taz.

      Der Bremer Pharmakologe Peter Schönhöfer sagte der taz dazu: "Wenn die Industrie Mitspracherecht erhält, wird sie ihren Scheininnovationsbegriff durchsetzen. Dann gilt jeder Mist als Innovation." Die Verminderung von Nebenwirkungen sei zwar erwünscht, falle aber unter "subjektive Erlebnisse" des Patienten und sei nicht unabhängig kontrollierbar. "Da die Industrie hierzu die Studien durchführt, wird sie diese manipulieren, wie sie will", sagt Schönhöfer.

      Zum Zweiten haben die Pharmachefs erwirkt, dass die patentgeschützten Medikamente nicht in den Preisabgleich mit den anderen Medikamenten - größtenteils Generika, also Nachahmerprodukte - geworfen werden. Das bedeutet, dass es für Generika und für patentgeschützte Pillen zwei verschiedene Preisdeckel geben wird. Letztere dürften also weiterhin teuer verkauft werden, was der Industrie auch deshalb wichtig ist, weil die Preise in Deutschland für den Rest Europas eine Art Leitgröße sind.

      Gleichwohl soll die Industrie ihr Sparziel erfüllen: Eine Milliarde Euro müssen jährlich erbracht werden. Der SPD-Gesundheitspolitiker Klaus Kirschner erklärte hierzu der taz: "Wenn die gemeinsamen Preisgruppen wegfallen, ist das Einsparziel auf Dauer nicht zu halten." Er könne sich "nicht vorstellen", dass die Pharmaindustrie diese Vorgabe nun noch erfüllen werde.

      meinung und diskussion SEITE 11
      taz Nr. 7403 vom 8.7.2004, Seite 6, 113 TAZ-Bericht ULRIKE WINKELMANN
      Avatar
      schrieb am 22.09.04 23:44:36
      Beitrag Nr. 679 ()
      Wer ruht, arbeitet nicht

      EU-Richtlinie will Bereitschaftsdienst nicht mehr zur maximalen Wochenarbeitszeit von 48 Stunden rechnen

      BRÜSSEL taz Wird die gestern von der EU-Kommission vorgeschlagene Neufassung der Arbeitszeitrichtlinie Gesetz, beginnt für Arbeitnehmer eine neue Zeitrechnung. Ihr Leben teilt sich künftig in Arbeitszeit, Ruhezeit und "inaktive Bereitschaftsdienstzeit", wie der zuständige EU-Kommissar Stavros Dimas erläuterte.
      :eek:

      Ziel der Richtlinie sei es, so Dimas, ein Gleichgewicht zwischen dem Gesundheitsschutz des Beschäftigten und der Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens zu schaffen. Das sei mit der neuen Regelung perfekt gelungen. :laugh: Sie sieht vor, dass Ruhezeiten während des Bereitschaftsdienstes nicht mehr auf die maximal zulässige Wochenarbeitszeit von 48 Stunden angerechnet werden dürfen. Ferner werden die Bedingungen neu geregelt, unter denen Arbeitgeber mit ihren Beschäftigten eine Ausnahme von der 48-Stunden-Regel vereinbaren dürfen. Für abweichende Regelungen der einzelnen Mitgliedstaaten will Brüssel aber ein Schlupfloch lassen.

      Auf die Frage, wo der Vorteil der Reform für die Arbeitnehmer liege, antwortete Dimas nach einigem Zögern, dass kein Arbeitnehmer gezwungen werden könne, eine Ausdehnung der Arbeitszeit auf mehr als 48 Wochenstunden zu akzeptieren.
      "DPS

      taz Nr. 7469 vom 23.9.2004, Seite 2, 43 Zeilen (TAZ-Bericht), DPS

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      Übertragen auf feuerwehr und Polizei dürfte das aber ziemlich hart für die Beschäftigten werden - ist ja nur Bereitschaftsdient, was die leisten...

      Tja, wäre besser gewesen, die EU-gesetzgeber hätten - wie üblich - ihr Geld nicht während der Beschäftigung mit "Kontraproduktiver, sondern nur einfach unproduktiver Arbeitszeit" verdient.

      Die Besetzung von NAchtdiensten dürfte damit ein Problem werden. Noch mehr als zuvor.
      Avatar
      schrieb am 22.09.04 23:50:09
      Beitrag Nr. 680 ()
      Ich kann nur für Ärzte mit 24 Stunden Bereitschaft in einem Klinikum sprechen. Da wird m.W. bei der Berechnung der Arbeitszeit bereits jetzt einfach davon ausgegangen, daß man 6 Stunden schläft. Es wird dementsprechend weder bezahlt noch anderweitig abgegolten, sollten sich die Patienten nicht daran halten.
      Avatar
      schrieb am 03.10.04 08:26:37
      Beitrag Nr. 681 ()
      Ich bin gespannt wie die Krankenversicherung in Deutschland in 5 Jahren aussieht. Momentan überschlagen sich die Parteien mit Reformkonzepten. Die Frage ist nur wer davon profitieren wird und wer die Zeche letztendlich bezahlt.
      Avatar
      schrieb am 23.12.04 10:21:32
      Beitrag Nr. 682 ()
      Wie von den Versicherten erwartet werden die Beiträge 2005 nicht gesenkt sondern die Bürger durch die Ausgliederung von Krankengeld und Zahnersatz voll abgezockt. Mit Reform hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.
      Avatar
      schrieb am 23.12.04 10:26:46
      Beitrag Nr. 683 ()
      Nein, das hast Du gut erkannt, das war keine Reform, sondern schlicht und ergreifend Streichung von Sozialleistungen zu Gunsten der "Arbeitgeber". Aber wenn man das vorher gesagt hat, wurde man hier ja als Kommmunist oder sonstwas beschimpft.
      Avatar
      schrieb am 29.12.04 13:29:37
      Beitrag Nr. 684 ()
      Zum Thema hier ein sehr kluger beitrag, der eigentlich alles sagt:

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      Suche nach dem idealen System
      Der deutsche Sozialstaat und die soziale Krankenversicherung sind viel besser als ihr Ruf. Wer sie zerschlägt, schadet letztlich BürgerInnen, Unternehmen und dem Staat


      Die unsägliche Debatte über die Gesundheitsreform hat vor allem eins gezeigt: Sachverständnis und Rationalität spielen in der Debatte über den Umbau der Sozialsysteme in Deutschland keine nennenswerte Rolle. Parteiräson und unbedingte Loyalität sind wichtiger. CSU-Chef Edmund Stoiber schwor seine Partei nicht nur auf patriotische, sondern auch auf "christliche Werte" ein. Das hindert ihn und die Seinen keineswegs daran, die katholische Soziallehre auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen. Die "christlichen" Parteien durchleben einen Paradigmenwechsel - McKinsey statt Nell-Bräuning. Die zwischen CDU und CSU ausgekungelte Einheitspauschale zur Krankenversicherung soll die 120-jährige Geschichte der sozialen Krankenversicherung in Deutschland beenden.

      Wäre angesichts des neoliberalen Frontalangriffs auf das deutsche Sozialsystem ein Wechsel zu einem steuerfinanzierten Gesundheitswesen die beste Lösung? Auf jeden Fall ist er eine bedenkenswerte Alternative, die ja in Großbritannien und Dänemark erfolgreich angewendet wird. Doch Vorsicht: Egal ob Staat oder Markt die Führung übernehmen sollen - radikale Systemwechsel sind allenfalls im Zusammenhang mit tiefen Umbrüchen möglich. So wurde das steuerfinanzierte britische Gesundheitswesen nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt oder die marktorientierte Reform im Chile von Diktator Augusto Pinochet. Grundsätzlich spiegeln Sozialsysteme sehr getreu die Wertvorstellungen und Empfindungen einer Gesellschaft wider. Der Übergang zu einem anderen Gesundheitssystem führt zu erheblichen Verwerfungen und kostet viel.

      Grundsätzlich gilt: Das ideale Gesundheitswesen gibt es nicht. Das belegen die zahllosen Reformbestrebungen weltweit. Solange sich keine restlos überzeugende Alternative bietet, ist es unverantwortlich und fahrlässig, das alte System abzuschaffen, wie heute allenthalben gefordert. Nicht nur der Sozialstaat ist besser als sein Ruf, auch die soziale Krankenversicherung. Die einseitige Wahrnehmung als Belastung des Wirtschaftsstandorts verkennt historische Prozesse ebenso wie ökonomische Zusammenhänge. Sozialversicherungen sind keine karitativen Vereine, ihre Leistungen beruhen nicht auf dem guten Willen der besseren Gesellschaft. Der Schritt von freiwilliger Fürsorge hin zu sozialen Sicherungssystemen mit verbrieftem Anspruch auf Hilfe bei Bedarf gehört zu den kulturell-zivilisatorisch bedeutsamsten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte.

      Seit ihrem Bestehen federn sie zudem die unausweichlichen gesellschaftlichen Kosten der privatwirtschaftlichen Logik ab, vermeiden oder überwinden die Armut und sichern allen BürgerInnen einen angemessenen Lebensstandard. Werden stattdessen soziale Sicherungssysteme beschnitten, ist die Folge fatal: Die allgemeine Verunsicherung bremst die ohnehin mangelnde Konsumbereitschaft der Bevölkerung weiter.

      Weltweit haben sich funktionierende Sozialversicherungen meist als Wachstumsfaktor erwiesen. Sozialabgaben sind kein bloßer Kostenfaktor, vielmehr eine Investition in das Humankapital, die zu höherer Produktivität einzelner Unternehmen wie der Gesamtwirtschaft führt. Die gesellschaftliche Absicherung kollektiver Risiken gewährleistet die Nachhaltigkeit der ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung und fördert den sozialen Ausgleich. Davon profitiert unmittelbar die ärmere Bevölkerung, doch sozialer Friede und eine gerechtere Gesellschaft bringen auch für die oberen Schichten Vorteile. So müssen Länder mit ausgeprägter Ungleichheit wie die USA enorme Summen aufwenden für Sicherheitsorgane, Strafvollzug und nicht zuletzt die Gesundheitsversorgung der Armen. Sozialer Ausgleich, wie ihn etwa die gesetzliche Krankenversicherung bewirkt, spart indes erhebliche volkswirtschaftliche Ressourcen, die für andere gesellschaftliche Aufgaben zur Verfügung stehen.

      Allen Erkenntnissen zum Trotz predigen unzählige WirtschaftsexpertInnen landauf, landab die Ideologie des kurzfristigen, ausschließlich betriebswirtschaftlichen Gewinnstrebens: Der Wirtschaft nützt alles, was die Produktionskosten der Unternehmen senkt. Volkswirtschaftliche Auswirkungen haben keinen Platz im Shareholder-Value-Denken. Das Stieren auf die standortspezifischen Lohnkostenanteile - tendenziös als "Lohnnebenkosten" bezeichnet - führt zum Tunnelblick.

      Allen seriösen Berechnungen zum Trotz bauschen die ReformerInnen den minimalen Effekt der Krankenversicherungsabgaben auf die Herstellungspreise deutscher Produkte unzulässig auf. Lieber beschränken sie sich auf einen simplen internationalen Vergleich der unmittelbaren Arbeitskosten, als "Lohnstückkosten" in Betracht zu ziehen oder eine höhere Steuerbelastung mitzubedenken.

      Das liegt sicherlich auch daran, dass sich global operierende Unternehmen oft erfolgreich vor Steuerzahlungen drücken. Daraus ergibt sich ein Argument gegen die Einführung eines steuerfinanzierten Gesundheitssystems: Gerade die Gewinne international operierender Unternehmen entziehen sich oft dem Zugriff der Finanzminister. Die Gerechtigkeit eines staatlich finanzierten Gesundheitswesens hängt aber von der Ausgestaltung und Wirksamkeit des Steuersystems ab. Besonders perfide sind daher Vorschläge, die Mehrwertsteuer für den sozialen Ausgleich der Kopfpauschale zu erhöhen. Konsumsteuern belasten die unteren Einkommen relativ mehr, größere Fairness gewährleisten einkommensabhängige progressive Steuern.

      Ohnehin weist auch Deutschland seit Jahren eine zunehmend ungleiche Einkommensverteilung auf. Das Steuersystem allein ist völlig überfordert, eine effektive Umverteilung zu gewährleisten - erst recht bei sinkenden Spitzensteuersätzen. Besonders in Krisenzeiten sind steuerfinanzierte Systeme erheblich kürzungsanfälliger als soziale Krankenversicherungen. Wer beobachtet, wie Hans Eichel die Budgets der Ministerien kürzt, den muss die Vorstellung eines steuerfinanzierten Gesundheitswesens Angst und Bange machen. Die Abhängigkeit vom Staatshaushalt führt bei knappen Kassen unvermeidlich zu Rationierung, Wartezeiten und Versorgungsengpässen.

      Soziale Krankenversicherungen gewährleisten hingegen eine weitgehende Entkoppelung gesundheitspolitischer Entscheidungen von der Regierung. Sie nehmen ausschließlich zweckbestimmte Mittel ein, die sie für die Gesundheitsversorgung ihrer Mitglieder aufwenden müssen. Durch Anpassung der Beiträge an die Ausgaben erfüllen sie am zuverlässigsten die Aufgabe einer angemessenen Versorgung der Bevölkerung. Das Solidarprinzip, das eine wirksame Umverteilung garantiert, stößt hierzulande auf breite Unterstützung in der Bevölkerung. Ein grundsätzlicher Umbau der Sozialsysteme widerspräche dem Wunsch von drei Vierteln der BundesbürgerInnen. Das sollte im allgemeinen Reformgebrüll nicht untergehen." JENS HOLST

      taz Nr. 7550 vom 28.12.2004, Seite 9, 241 Kommentar JENS HOLST, taz-Debatte
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 23:37:50
      Beitrag Nr. 685 ()
      vielleicht noch rasch eine Info zur angeblich unbedingt notwendigen Senkung der "Lohnebenkosten" durch Umverteilung der Soziallasten, auch durch die sogenannte gesundheitsreform:

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      2004 Rekordjahr für Konzerne

      DÜSSELDORF ap Die börsennotierten Großunternehmen in Europa und den USA haben 2004 offenbar mehr verdient als je zuvor, so das Handelsblatt unter Berufung auf übereinstimmende Analysten-Einschätzungen. Auch 2005 sollen die Gewinne demnach noch einmal steigen. " Das war das höchste Plus seit 1993, und auch von der Gewinnsumme her haben wir die Boomjahre 1998 und 1999 längst überholt" , so das New Yorker Analysehaus Thomson Financial. Auffällig sei zudem, dass die Unternehmen ihre Schulden stark abgebaut haben. Die Gewinne der DAX-Unternehmen legten 2004 um 72 Prozent zu. Allerdings war das Jahr 2003 sehr schwach und wurde von vielen Firmen für Einmalabschreibungen genutzt. Die Schätzungen für 2005 deuten demnach auf Ertragszuwächse um 8 Prozent in Europa und um 10 Prozent in den USA.



      Das " schwache" Jahr 2003 hat wohl eher mit dem Multi-Milliarden-Steuerabschreibungsgeschenk von RotGRün an die " darbenden" Konzerne zu tun, die eh seit langer zeit in Deutschland keine Steuern mehr zahlen.... :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 22:29:59
      Beitrag Nr. 686 ()
      Auch, wenn die interessierte Tabakindustrie gegenteiliges behauptete, um die Erhöhung der Tabaksteuer zu verhindern:

      Es wirkt!

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      Weniger Qualm und Suff
      Die Deutschen trinken und rauchen weniger als noch vor wenigen Jahren. Neue Süchte lösen die klassischen ab

      BERLIN dpa Die Deutschen leben im Durchschnitt gesünder als noch vor einigen Jahren: Sie rauchen und trinken weniger, und auch die Zahl der Rauschgifttoten geht zurück.

      Der Konsum von Zigaretten sei im Jahr 2003 um 8,6 Prozent niedriger gewesen als 2002. "Die Tabaksteuererhöhung hat in den letzten Jahren die Zahl der Raucher massiv zurückgehen lassen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Jobst Böning, gestern. Der Konsum von Bier sei von 121,5 auf 117,5 Liter gesunken, der von Wein von 20,3 auf 19,8 Liter. Damit stehen die Deutschen aber immer noch auf Platz sieben in der Weltrangliste der Trinkernationen.


      Mit dem Rückgang der Gier nach Tabak, Alkohol oder harten Drogen geht das Suchtverhalten der Deutschen nicht zwangsläufig zurück. Vermehrt werden Spielsucht, Kaufsucht oder Internetsucht durch Forschungsstudien registriert.

      taz Nr. 7563 vom 13.1.2005, Seite 2, 33 Zeilen (Agentur)
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 22:31:14
      Beitrag Nr. 687 ()
      MEHR ALS VERKEHRSTOTE:

      Suizide in der EU
      In der EU setzen in jedem Jahr mehr Menschen ihrem Leben selbst ein Ende als durch Verkehrsunfälle sterben. "Europas unsichtbaren Killern" muss nach Ansicht von EU-Kommissar Marko Kyprianou wirksamer als bisher entgegengetreten werden. Jedes Jahr sterben etwa 58.000 Menschen in der EU durch Suizid. (dpa)
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 00:05:53
      Beitrag Nr. 688 ()
      Avatar
      schrieb am 18.01.05 17:49:57
      Beitrag Nr. 689 ()
      Zuschuß für Härtefälle bei Hartz IV
      Berlin - Die Bundesregierung hat Abhilfe für Härtefälle bei der Arbeitsmarktreform geschaffen, bei denen der Krankenversicherungsschutz gefährdet ist. Danach erhalten Betroffene, die kein Arbeitslosengeld II erhalten und nicht über ein Familienmitglied versichert sind, im Bedarfsfall einen Zuschuß von maximal 140 Euro. Betroffen sind vor allem Menschen in eheähnlichen Gemeinschaften. Die Regelung gilt auch für erwerbsunfähige Sozialgeldempfänger, die nicht als Kind oder Ehepartner von der Familienversicherung eines Alb-Beziehers erfaßt werden. dpa

      Leserbrief Druckversion Artikel versenden
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 09:50:23
      Beitrag Nr. 690 ()
      Hunderttausende nicht krankenversichert

      Immer mehr Menschen in Deutschland haben keinen Krankenversicherungs-Schutz mehr. Als Grund wird die schlechte Wirtschaftslage vermutet.

      Bis zu 300.000 Menschen in Deutschland sind laut Expertenschätzungen nicht krankenversichert. Dies sei ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2003, berichtet die «Leipziger Volkszeitung». Damals hatte die Zahl bei rund 188.000 gelegen.

      Die Situation sei auf die schlechte wirtschaftliche Gesamtentwicklung und die Arbeitsmarktreform Hartz IV zurückzuführen, schreibt die Zeitung.

      Empfänger der ehemaligen Arbeitslosenhilfe, die etwa mit einem verdienenden Partner zusammenleben, verlieren automatisch ihren Krankenversicherungsschutz.

      Viele Langzeitarbeitslose vergäßen aber, dass sie sich selbst versichern müssten, beklagte der Verband der Niedergelassenen Ärzte Deutschlands, der Virchow-Bund. Viele könnten sich den Schutz auch nicht mehr leisten.

      http://www.netzeitung.de/spezial/sozialreformen/334330.html

      Danke Rot-Grün
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 10:04:12
      Beitrag Nr. 691 ()
      ohneGewaehr
      die etwa mit einem verdienenden Partner zusammenleben, verlieren automatisch ihren Krankenversicherungsschutz. - und was hindert diese Menschen eine KV abzuschließen oder sich privat bei ihrer KV weiter zu versichern?
      Lässt PISA grüßen und diese bedauernswerten Geschöpfe sind des Lesens und Schreibens nicht mächtig?
      Oder versichert man sich nur, wenn es die Allgemeinheit bezahlt?
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 10:13:46
      Beitrag Nr. 692 ()
      #690

      deine Beiträge haben ein Niveau erreicht, dass Antworten sich erübrigen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 10:35:11
      Beitrag Nr. 693 ()
      OhneGewaehr
      würde ich Deinen Argumenten folgen, dann müssten alle jungen Menschen nach Beendigung der Schule oder des Studiums nicht krankenversichert sein, da sie bei den Eltern nicht mehr kostenlos mitversichert sind.

      Frage an Dich: Ist dem so?
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 10:44:34
      Beitrag Nr. 694 ()
      Im übrigen fällt krankenversichert sein unter "Eigenverantwortung", und da scheint es bei den Betroffenen nicht weit her zu sein. Einerseits wird über die Gängelung des Staates gemotzt, andererseits ist man nicht in der Lage Kontakt zur KV aufzunehmen und sich privat in der GKV weiter zu versichern - der überwiegende Teil der Arbeitslosenhilfeempfänger dürfte in einer GKV versichert gewesen sein.

      die etwa mit einem verdienenden Partner zusammenleben, verlieren automatisch ihren Krankenversicherungsschutz. - und warum zahlt der verdienende Partner nicht die KV? Warum heiraten diese Paare nicht? Der Verdienende wird dafür steuerlich belohnt, dass sein Partner nicht arbeitet und die GKV gibt es im Rahmen der Familienversicherung auch noch umsonst.

      Was soll das Gedöns :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 16:36:05
      Beitrag Nr. 695 ()
      Auch im Krankenversicherungsschutz streben wir amerikanische Verhältnisse an.;)
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 17:00:29
      Beitrag Nr. 696 ()
      Wie Nicht-Versicherte in die Kostenfalle geraten

      Von Antonia Götsch
      .....
      Zahl der Nicht-Versicherten steigt

      Rund 190.000 Menschen in Deutschland haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes keine Krankenversicherung, damit hat sich die Zahl der Nicht-Versicherten in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt und bei den Selbstständigen sogar auf 32.000 Betroffene verfünffacht. Akademiker und Unternehmer landen im Nichts zwischen gesetzlichem und privatem System und wundern sich, wie ihnen so etwas passieren konnte. "Auf mindestens 250.000" schätzt Lilo Blunck, Geschäftsführerin vom Bund der Versicherten (BdV), die Zahl der Betroffenen. Die Tendenz sei steigend, denn die Rückkehr in die gesetzlichen Kassen ist mit der Gesundheitsreform im Jahr 2000 schwieriger geworden. Die schlechte wirtschaftliche Lage tut ihr Übriges.

      Malteser Hilfsdienst
      Medizinerin Adelheid Franz: Immer mehr deutsche Patienten kommen in die Praxis des Malteser Hilfsdienstes
      Gründe, warum Menschen den Versicherungsschutz verlieren, gibt es viele: Wer über den Ehepartner versichert ist, muss sich nach einer Scheidung innerhalb von drei Monaten selbst versichern, auch nach der Rückkehr aus dem Ausland gilt eine solche Frist. Privatversicherte, die ihre Beiträge nicht bezahlen, können schon nach einem Monat gekündigt werden, die Entscheidung liegt im Ermessen der Anbieter. Gesetzliche Kassen hingegen müssen ihre freiwilligen Mitglieder nach zweimonatigem Zahlungsrückstand aussortieren - so steht es im Sozialgesetzbuch.

      "Der Verlust der Krankenversicherung trifft vor allem Selbstständige - Kioskbesitzer und kleine Dienstleister", sagt Blunck vom BdV. "Gerade die Ich-AGs sind gefährdet. Viele werden nicht mehr in der Lage sein, ihre Beiträge zu zahlen, wenn die Fördermittel auslaufen." Das Ende der Förderung könnte sich damit gleich zum doppelten Problem auswachsen: Einerseits entfallen die Zuschüsse der Arbeitsagentur; zum anderen erhöhen sich für alle, die sich freiwillig in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert haben, die Beiträge, da sie als Ich-AG einen ermäßigten Tarif bezahlen.

      "Viele unterschätzen die Gefahr einer Kündigung"

      Gomm ist selbstständiger Elektriker. Als ein großer Kunde, für den er mehrere Häuser mit Strom ausgestattet hatte, nicht zahlte, stand er plötzlich mit 24.000 Euro Schulden da. "Die Versicherung hat mir zwar Mahnungen geschrieben, doch ich konnte ja nicht bezahlen", sagt Gomm. Die DBV-Winterthur kündigte ihm nach zwei Monaten. "Mir war gar nicht klar, was da alles dran hängt", berichtet der Elektriker. Eine neue Versicherung findet er nicht, mit seinen 64 Jahren ist er ein schlechtes Risiko. "Nur einmal hatte ich ein Angebot, mit einem Monatsbeitrag über 600 Euro. Das kann ich mir nicht leisten", sagt Gomm.

      "Viele Menschen unterschätzen die Gefahr einer Kündigung", warnt Jürgen Viezens, Referent des BKK Landesverbandes Nordrhein-Westfahlen. Wer einmal aus dem gesetzlichen oder privaten System gefallen ist, schafft es vor allem als Alter oder Kranker nicht wieder zurück.

      Die gesetzlichen Kassen nehmen freiwillige Mitglieder grundsätzlich nur im direkten Anschluss an eine bestehende Versicherung auf. "Wer nicht innerhalb von drei Monaten einen Antrag stellt, kann später kaum wieder zurück", sagt Viezens. Das gilt für Kinder, die aus der Familienversicherung herauswachsen genauso wie für Arbeitnehmer, die sich selbstständig machen.

      Die privaten Versicherer suchen sich ihre Mitglieder aus. Jenseits der 30 Jahre sind die Beiträge nicht mehr verlockend niedrig. Zudem können die Altersrückstellungen, die junge Mitglieder einzahlen, damit die Beiträge im Alter nicht steigen, nicht von einer privaten Kasse zur nächsten mitgenommen werden. "Die Angebote für eine Neuversicherung liegen dann zum Teil bei 600 bis 700 Euro", sagt Bianca Höwe, die Privatversicherte beim BdV berät. Auch wenn die Kasse nie gewechselt wurde, werden die Prämien im Alter häufig zur Belastung. "Die Altersrückstellungen gleichen die fortlaufenden Beitragsanpassungen nicht aus", erklärt Höwe. Privatpatienten, die ihr Leben lang hohe Prämien eingezahlt hätten, müssten dann als Rentner oftmals in den günstigen Standardtarif wechseln. Dieser ist gesetzlich vorgeschrieben und darf nicht mehr kosten als der Höchstbetrag der gesetzlichen Kasse, in diesem Jahr maximal 500 Euro. Die über Jahrzehnte bezahlten Ansprüche aus Zusatzversicherungen, Chefarztbehandlung und Einzelzimmer gehen dabei verloren.

      Privatpatient, weil das Einkommen zu niedrig ist

      Viele Kleinselbstständige schließen in jungen Jahren eine private Krankenversicherung ab, obwohl sie steigende Beiträge befürchten. Monika Wolf* ist Privatpatientin, nicht weil sie so viel, sondern weil sie wenig Geld verdient, etwa 1200 Euro Brutto im Monat. Die gesetzlichen Kassen bemessen den Mindestbeitrag aber an einem Einkommen von 1800 Euro, der so genannten Mindestgrenze. Die selbstständige Fremdsprachenlehrerin würde daher etwa 260 Euro pro Monat bezahlen. "Das kann ich mir nicht leisten und deshalb habe ich mich schweren Herzens für einen abgespeckten Basisschutz bei einer Privaten entschieden", sagt Wolf. Der kostet 130 Euro monatlich, die 1200 Euro Selbstbehalt hat die Lehrerin in fünf Jahren noch nie überschritten. "Aber immerhin habe ich im Gegensatz zu vielen Kolleginnen einen Schutz, wenn der absolute Notfall eintritt".

      Denn für Nichtversicherte kann jede Krankheit zum finanziellen GAU werden. Eine Blinddarmoperation kostet 2700 Euro, ein Beinbruch rund 3000 Euro, bei einem Herzinfarkt wird die Summe schnell fünfstellig. Die Berliner Charité rechnet für eine Bypass-OP und die anschließende Versorgung etwa 22.000 Euro ab.

      Arztbesuch: "Die haben gedacht, ich bin Privatpatientin"
      "Ich hatte ständig Angst, dass mir etwas schlimmes passieren könnte, dass ich stürze und mir das Bein breche", berichtet Alexandra Krause*, die über ein Jahr lang unversichert war. Selbst ihr Hausarzt ahnte nichts von der Misere. "Ich habe mir die Rechnungen nach Hause schicken lassen und die haben wahrscheinlich gedacht, ich bin Privatpatientin", sagt sie. "Es ist ja auch peinlich, man kommt sich vor wie einer, der auf der Straße lebt." Krause hat in den Wirren ihrer Scheidung zu spät an die Krankenversicherung gedacht: "Ich wusste gar nicht so genau, ab wann die Scheidung rechtsgültig ist." Von diesem Tag an läuft die Dreimonatsfrist.

      Ausweg: Anstellung oder Arbeitslosengeld

      Einziger Ausweg für die Betroffenen ist oft ein Angestelltenverhältnis, denn die Versicherungspflicht ermöglicht die Rückkehr in das gesetzliche Krankensystem. Wer den Schutz ein Jahr aufrechterhält, darf sich danach auch wieder freiwillig gesetzlich versichern.

      Dem Berliner Elektriker Gomm würde aber selbst eine Anstellung nichts nützen, denn für Menschen, die älter als 55 Jahre sind, hat der Gesetzgeber besondere Hürden festgeschrieben. Egal ob angestellt oder nicht, wenn die Antragssteller in den letzten fünf Jahre keinen Bezug zur gesetzlichen Krankenkasse nachweisen können, bleibt ihnen der Zugang versperrt. Diese Regelung schrieb Ministerin Andrea Fischer im Zuge der Gesundheitsreform in das Sozialgesetzbuch, um die gesetzlichen Kassen gegen die Rückkehr älterer Privatversicherter abzuschotten. Wer in jungen Jahren Beiträge spart, soll in der Privaten bleiben, auch wenn die Prämien steigen. Was Mitnahmeeffekte verhindern soll, trifft nun auch Menschen, die durch eine finanzielle Notlage oder Unkenntnis aus dem System fallen.

      Für Gomm ist der Gang zum Arbeitsamt die letzte Möglichkeit. Eigentlich will der Elektriker kein Geld vom Staat annehmen. Er kann sich schließlich immer noch von seiner Arbeit ernähren, auch wenn seine Firma nur noch aus ihm besteht. "Ich nehme keine Almosen, so bin ich nicht aufgewachsen", erklärt er. Doch wenn er nur einen Euro Unterstützung bekäme, wäre er wieder krankenversichert. "Vielleicht gehe ich doch hin", sagt Gomm, "langsam haben mich meine Kinder weich geklopft. Sie sollen sich nicht mehr so viele Sorgen um mich machen."

      (* Name geändert)
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,351455,00.html

      Wer sich heute nicht in einer Gesetzlichen KV versichert, ist selber schuld wenn er im Alter seine Privatversicherung nicht mehr schultern kann. Junge Privatversicherte profitieren über viele Jahre hin von günstigen Beiträgen, wird es dann teurer weil jeder älter wird, geht das Geschrei los weil man sich seine "Luxusversorgung" nicht mehr leisten kann, und die Gemeinschaft soll es dann wieder richten!
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 11:03:27
      Beitrag Nr. 697 ()
      Luxustarife für EU-Abgeordnete

      Luxuriöse Vollversorgung im Europa-Parlament: EU-Abgeordnete und ihre engsten Angehörigen erhalten angeblich ungewöhnlich großzügige Gesundheitsleistungen.

      Hamburg - Die 732 EU-Parlamentarier, ihre Ehepartner und jedes Kind hätten Anspruch auf jeweils bis zu 30.000 Euro Gesundheitsleistungen im Jahr, berichtet die "Bild am Sonntag". Alle Arzt- und Krankenhauskosten würden übernommen, darüber hinaus "ärztlich verordnete Arzneimittel", auch wenn sie rezeptfrei seien.

      Während die Regierungen in ganz Europa bei den gesetzlichen Krankenversicherungen sparten, profitierten die EU-Abgeordneten immer noch von einer luxuriösen Vollversorgung. So werde für eine Zahnkrone in Gold bis zu 185,92 Euro gezahlt. Die EU-Politiker erhielten außerdem bis zu 60 "therapeutische Anwendungen" im Jahr wie Heilmassagen, Schlammbäder, Fangopackungen, Unterwassermassagen, Reizstrombehandlungen, bis zu 40 Infrarot- oder Ultraschallbestrahlungen sowie bis zu 30 Akupunkturbehandlungen. Für Brillengläser würden je nach Sehstärke 85 bis 216,75 Euro übernommen, für Brillengestelle 63,46 Euro, für Kontaktlinsen maximal 300 Euro.

      Die Gesundheitsleistungen stehen allen EU-Abgeordneten zu. Dabei können sie wählen: Wenn sie zuerst ihre nationalen Krankenkassen in Anspruch nehmen, übernimmt die EU sämtliche Kosten, die von den Kassen nicht getragen werden. Oder sie erhalten von der EU 80 Prozent der Gesamtkosten erstattet.

      Die Abgeordneten in Straßburg wollten die Informationen über ihre üppigen Privilegien geheim halten und nicht auf der offiziellen Internet-Seite des Parlaments veröffentlichen, berichtet die Zeitung. Mit 353 zu 257 Stimmen entschieden die Politiker in der vergangenen Woche, dass sie weiter nur selbst auf den verschlüsselten Teil der Homepage mit den brisanten Informationen zugreifen können. Diese Seiten der Parlaments-Homepage könnten ausschließlich mit Computern benutzt werden, die beim EU-Parlament registriert sind.

      Der Verfassungsrechtler Hans Herbert von Arnim bezeichnete die Leistungen als "völlig abgehoben". Kritik kam auch vom österreichischen EU-Abgeordnete Hans-Peter Martin: "Die Gesundheitsprivilegien der Abgeordneten sind ein Schlag ins Gesicht jedes Steuerzahlers."

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,351786,00.html

      OhneWorte
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 11:09:26
      Beitrag Nr. 698 ()
      ohneGewaehr
      das ist gewaltig :D

      Das heißt also, jeder EU-Abgeordnete läßt sich, seine Frau und sein Kind jährlich für 30.000 Euro behandeln!
      Oder kann da jemand nicht zwischen Anspruch und Inanspruchnahme unterscheiden?
      Avatar
      schrieb am 07.05.05 14:50:45
      Beitrag Nr. 699 ()
      SPIEGEL ONLINE - 05. Mai 2005, 11:00
      URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,354559,0…


      Junge Mediziner

      Frust im weißen Kittel

      Obwohl schon jetzt in Deutschland viele Ärzte fehlen, werden die Arbeitsbedingungen für junge Mediziner schlechter, vor allem an Unikliniken. Ganz in Weiß protestieren sie gegen unbezahlte Überstunden und Lohnkürzungen - oder flüchten gleich ins Ausland.





      Der "typische Chefarzt" präge immer noch das Bild seines Berufsstands in der Öffentlichkeit, glaubt Frank Ulrich Montgomery, der Vorsitzende des Marburger Bunds. Doch mit dem Klischee des Gutverdieners sei es schon lange vorbei.

      Statt eines wohlsituierten Halbgotts in Weiß zeichnen die Krankenhausärzte, die in dieser Woche vor dem Tagungshotel des 108. Deutschen Ärztetages in Berlin demonstrierten, ein anderes Bild: Überarbeitung, eine Flut von Papierkram, unbezahlte Überstunden, zu wenig Geld.

      "Frust" macht sich breit, wie auch Ärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe weiß. Über unzumutbare Arbeitsbedingungen klagen nicht nur die Mediziner mit eigener Praxis, die vor allem auf dem platten Land im Osten immer rarer werden. Mit Warnstreiks und Protesten melden sich nun lautstark auch die Ärzte der Universitätskliniken zu Wort.

      Sie wehren sich dagegen, dass die Bundesländer mit der Kündigung von Tarifverträgen ihre Arbeitsbedingungen weiter verschärft haben. Wochenarbeitszeiten bis zu 42 Stunden (offiziell und ohne Überstunden) sind keine Seltenheit, Urlaubsgeld wurde gestrichen, Weihnachtsgeld gekürzt. Damit haben viele nach Rechnung ihrer Interessenvertretung bis zu zehn Prozent ihres Einkommens verloren.

      Schlusslicht bei der Bezahlung

      Deutsche Unikliniken seien fachlich Spitze, bei der Bezahlung aber die Schlusslichter in Europa, kritisiert ein junger Arzt aus Heidelberg, der mit Kollegen der Berliner Charité und aus anderen Bundesländern vor dem Estrel-Hotel ein schrilles Pfeifkonzert veranstaltet. Mit 40.000 bis 45.000 Euro jährlich verdiene ein normaler junger Arzt gerade ein bisschen mehr als ein Brauereiarbeiter, sagt Montgomery.

      Die langen Arbeitszeiten seien auch aus Patientensicht kaum hinnehmbar: Untersuchungen hätten gezeigt, dass Ärzte nach einem Nachtdienst doppelt so viel Fehler machten und auf dem Heimweg dreimal häufiger in Unfälle verwickelt seien, berichtet Montgomery. Zwar hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit zu werten sind, doch die Praxis sieht vielerorts anders aus.



      DPA
      Uniklinik Köln: Ärzte protestierten gegen Lohnkürzungen und lägere Arbeitszeiten
      Die niedergelassenen Ärzte hätten nach Hoppes Ansicht ebenso viel Grund, eine Protestaktion auf die Beine zu stellen. Überlange Arbeitszeiten und Unsicherheit über die berufliche Zukunft schreckten auch hier den Nachwuchs ab.

      Aus dieser Sicht ist es kein Wunder, dass viele Medizinstudenten sich andere Jobs suchen, in die Pharmaindustrie gehen oder gleich ins Ausland. 6000 deutsche Ärzte arbeiten nach Angaben des Marburger Bunds schon in anderen Ländern, während 5000 offene Stellen an deutschen Kliniken nicht besetzt werden können. Auf diese Stellen rücken immer mehr Kollegen aus Osteuropa nach, wo das Gehaltsniveau noch niedriger ist. Allein in ostdeutschen Kliniken und Praxen sind es fast 2000, die meisten aus Polen.

      "Keine einfache Lösung"

      Gesundheitsministerin Ulla Schmidt zeigt Verständnis für den Kampf der Ärzte um anständige Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen, hält sich aber für die falsche Adresse des Protests. Ansprechpartner seien die Länder, die Tarifverhandlungen führen müssten, und die Kliniken, die für bessere Bedingungen zu sorgen hätten. Die Bundesregierung habe mit der Gesundheitsreform hunderte Millionen Euro für neue Arbeitszeitmodelle freigemacht. "Jetzt ist jede Klinikleitung gefordert zu sagen, wie sie die neuen Möglichkeiten nutzen will", mahnt sie.

      Viele junge Ärzte gingen nicht des Geldes wegen ins Ausland, sondern weil sie sich bei den flacheren hierarchischen Strukturen beispielsweise in Skandinavien besser einbringen könnten, gibt die Ministerin zu bedenken. So mancher würde hier bleiben, meint sie, wenn er Veränderungen sähe: bessere Organisation und Zusammenarbeit, weniger Bürokratie, reibungslosere Abläufe und nicht zuletzt die Möglichkeit, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.

      Für das Problem des Ärztemangels im Osten, aber auch in einigen westdeutschen Landstrichen, sei noch keine Lösung gefunden, räumt Ulla Schmidt ein. Vieles sei schon getan worden, und dennoch gelinge es nicht, alle Praxen zu besetzen: "Das Problem ist vielschichtig, es gibt keine einfache Lösung." Alle Beteiligten müssten sich an einen Tisch setzen und beraten, wie die flächendeckende Versorgung gesichert werden könne und wie junge Menschen wieder für den Beruf zu begeistern seien.

      Von Susanne Ruhland, AP

      ---------------------------------------------------------

      P.S.: Selbst Chefärzten der neuen Generation fliegen die Tauben nicht mehr in den Mund:

      Typische verträge der Krankenhäuser sehen bereits seit vielen JAhren die Abgabe von ca. 90% der Privateinnahmen an die Klinik vor.

      Die meisten der neuen Chefärzte wählen gleich den Verzicht auf jegliche Privatliquidationsberechtigung und nehmen anstatt dessen einfach das doppelte BAT-Gehalt, was auch nicht gerade üppig ist, zumal damit gleichzeitig jegliche Mehrarbeit und bereitschaftsdienste abgegolten sind.

      Die Einnahmen aus Privatliquidationen sind bereits seit 10 Jahren unabkömmlich, um die nicht mehr kostendeckende Versorgung von Patienten der gesetzlichen Kassen Quer zu subventionieren.
      Und zwar sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.
      Avatar
      schrieb am 15.05.05 23:42:46
      Beitrag Nr. 700 ()
      15.05.05 |focus.de

      Die Krankenkassen müssen den Apotheken wegen der Gesundheitsreform mehr als 200 Millionen Euro Verdienstausfall zahlen.
      Mehr zum Thema

      Grund ist nach einem Bericht von „Bild am Sonntag“ (BamS) eine Regelung im Gesetz zur Gesundheitsreform, nach der die Apotheken bei sinkenden Verkäufen von verschreibungspflichtigen Medikamenten von den Kassen eine Ausgleichszahlung erhalten.

      Deshalb können sie jetzt für das jahr 2004 mit einer Nachzahlung von mindestens 226 Millionen Euro rechnen. Bach „BamS“-Infomationen fordern die Apotheker sogar bis zu 400 Millionen Euro. Verhandlungen zwischen Kassen und Apotheken über die genaue Höhe des Nachschlags seien gescheitert, nun müsse eine Schiedsstelle entscheiden.


      Empört äußerte sich der Präsident des Verbandes der Krankenversicherten Deutschlands, Heinz Windisch gegenüber der Zeitung: „Die Regelung ist eine schallende Ohrfeige für alle Patienten.“ Das Gesundheitsministerium wäscht seine Hände in Unschuld. Pressesprecher Klaus Vater: „Die Regelung wurde auf Betreiben der Krankenkassen in das Geseztz aufgenommen.“ Die Kassen hätten die Entwicklung falsch eingeschätzt.
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 00:37:30
      Beitrag Nr. 701 ()
      Deep Thought

      Das "Beste" an der Sache ist, dass - so vorhin in den Nachrichten zu hören - die Bundesregierung die Apotheker nun auffordert, auf die Ausgleichszahlungen freiwillig zu VERZICHTEN.

      Na, da bin ich mal gespannt, wie viele Apotheker dem Schröder und Eichel zuliebe da mitmachen, bei dieser netten Solidaritätsaktion.

      LM
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 12:34:52
      Beitrag Nr. 702 ()
      In dem betreffenden Paragrafen 130 im Sozialgesetzbuch 5 sei festgelegt, dass die Apotheker für die Abgabe rezeptpflichtiger Arzneimittel im Jahr 2004 genauso viel Geld erhalten sollen wie im Jahr 2002. Wegen der Gesundheitsreform sank die Zahl der verschriebenen Medikamente dem Bericht zufolge jedoch, weil die Ärzte weniger Rezepte ausstellten. Deshalb stünden jedem der 21.000 niedergelassenen Apotheker im Schnitt 11.000 Euro Nachzahlung zu.
      ....
      Das Bundesgesundheitsministerium gab die Vorwürfe zurück. "Die Regelung wurde auf Betreiben der Krankenkassen ins Gesetz aufgenommen. Sie haben die Entwicklung in den Apotheken schlicht falsch eingeschätzt", sagte Sprecher Klaus Vater der Zeitung.

      http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/924115

      Es ist nicht zu fassen! Die Patienten sollen sparen, aber den Apotheken hat man ein garantiertes Einkommen auf Basis von 2002 zugesichert.
      Sparwütige Patienten kaufen sich ihre Medikamente online im Ausland, weil billiger, und jetzt müssen sie über dieses Hintertürchen die deutschen Apotheken mit finanzieren. Unglaublich, einfach unglaublich!
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 13:09:33
      Beitrag Nr. 703 ()
      Bravo Ulla!!

      Sie ist halt ein echter Verhandlungsprofi!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 14:20:47
      Beitrag Nr. 704 ()
      Vor diesem Hintergrund könnte man doch gleich alle Apotheken verstaatlichen und das Salär der Apotheker auf Mindestlohn setzen!
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 12:13:33
      Beitrag Nr. 705 ()
      Zuzahlungen treiben Krebskranke in Ruin

      Immer mehr Krebspatienten können ihren Anteil für lebensrettende Behandlungen nicht zuzahlen. Zu der einschneidenden Diagnose kann dann der finanzielle Kollaps kommen. Schuld ist eine Lücke im Gesundheitsgesetz über ambulante Therapien


      VON NINA MAGOLEY

      Ärzte führen den größten Teil der Chemotherapien bei Krebserkrankungen inzwischen ambulant durch. Nach dem neuen Gesundheitsgesetz müssen Patienten aber bei Medikamenten zuzahlen, die ambulant im Krankenhaus oder in der Arztpraxis verabreicht werden. Das bedeutet für jede Flasche Chemotherapeutikum, die durch den Tropf läuft, 10 Prozent des Medikamentenpreises. Zwar ist die Zuzahlung pro Medikament auf 10 Euro limitiert, bei Preisen von bis zu 3.000 Euro pro Dosis Chemotherapeutikum ist 10 Euro pro Flasche aber Standard. Daher beobachten Ärzte und Krebsberatungsstellen zunehmend, dass Patienten während ihrer Therapie in massive finanzielle Schwierigkeiten geraten.

      Hinzu kommen meist sehr teure Mittel gegen Übelkeit und eine lange Liste von lebenswichtigen Medikamenten, die der Kranke wöchentlich auf Rezept und mit Zuzahlung in der Apotheke kaufen muss. Gegen Schmerzen, Pilzbefall und andere Komplikationen. So kämen ohne weiteres 50 bis 70 Euro in einer Woche zusammen, rechnet Peter Borchmann, Onkologe an der Kölner Uni-Klinik. Immer öfter gestehen ihm Patienten, sich ein verordnetes Medikament nicht gekauft zu haben, "weil sie sich die Zuzahlung nicht leisten konnten. Weil sie einfach pleite sind." Von Einzelnen weiß Borchmann sogar, dass sie begonnen hätten, am Essen zu sparen.

      Zwar bieten die Krankenkassen eine Befreiung an, sobald die Höhe der geleisteten Zuzahlungen 2 Prozent des Bruttojahreseinkommens erreicht. Allerdings legen viele Kassen dafür das Einkommen des - gesunden - Vorjahres zugrunde. Andere rechnen ohnehin erst am Ende des Jahres ab und erstatten dann zurück. Patienten mit geringem Einkommen ohne Rücklagen können durch die plötzlichen Kosten innerhalb weniger Monate tief in Schulden geraten, aus denen sie dann, wenn der Monatslohn längst auf Krankengeld geschrumpft ist, nicht mehr herauskommen. Zum gesundheitlichen Elend kommt dann die soziale Not.

      "Das Leben mit einer Krebserkrankung ist teuer", sagt Petra Kersten-Rettig vom Paritätischen Wohlfahrtsverband in Essen. Als Krebsberaterin kennt sie den Alltag der Krankheit: "Frisches Gemüse und Fleisch möglichst aus biologischem Anbau sind bei Tumorerkrankungen dringend geraten." Hinzu kommen Kosten für das Taxi, wenn die Kraft für Bus und Bahn nicht mehr ausreicht, für Salben und Nahrungsergänzungsmittel oder für Hilfe im Haushalt. Beim Härtefallfonds der Deutschen Krebshilfe können in Not geratene Krebspatienten eine einmalige Hilfe von 400 Euro beantragen. Im vergangenen Jahr verzeichnet der Fonds einen Anstieg solcher Anträge um 20 Prozent.

      An der Berliner Charité wurden im vergangenen Jahr mehr als eine Million Patienten ambulant behandelt. 70 bis 80 Prozent der ambulanten Krebspatienten kämen durch ihre Therapie in "erhebliche finanzielle Schwierigkeiten", schätzt Marion Weyl, Leiterin des Patientenmanagements der Charité. "Es trifft Menschen, die sowieso schon jeden Cent umdrehen und die dann auf diese Situation nicht vorbereitet sind, kleine Angestellte mit niedrigem Einkommen, allein erziehende Frauen." Oft würden Patienten direkt in der Verwaltung anrufen und fragen, ob sie die Medikamente nicht kostenlos bekommen könnten oder "ob es nicht irgendeine andere Lösung gibt".

      Das Thema ambulanter Therapien sei beim Entwurf des neuen Gesetzes nicht gründlich durchdacht worden, da sind sich Experten einig. Die Patientenbeauftragte des Bundesgesundheitsministeriums, Helga Kühn-Mengel, begegnet diesem Vorwurf mit der "Chronikerregelung". Demnach kann bei Kranken, die seit einem Jahr ärztlich behandelt werden, die Zuzahlungsgrenze auf 1 Prozent des Bruttojahreseinkommens gesenkt werden. Eine akute Krebserkrankung gilt allerdings nach gesetzlicher Definition gar nicht als chronische Krankheit.

      "Eine Krebserkrankung", sagt Marion Weyl von der Charité, "ist ein massiver Einschnitt in das Leben eines Menschen, und eigentlich sollten wir als Gesellschaft in der Lage sein, vernünftige Regeln zu finden, damit diese Einschnitte für denjenigen, den es getroffen hat, nicht auch noch zum finanziellen Fiasko werden."

      taz Nr. 7668 vom 20.5.2005, Seite 7, 141 TAZ-Bericht NINA MAGOLEY
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 12:37:28
      Beitrag Nr. 706 ()
      Mal so ein Beispiel: Eine alte krebskranke Frau aus der Nachbarschaft bekommt eine Chemo-Therapie bei einem niedergelassenen Arzt. Er verschreibt ihr eine Serie von 12 Ampullen (jede davon kostet angeblich 700 Euro) und verabreicht ihr eine davon. Dann muss die Sache unterbrochen werden, weil die Frau sich erkältet hat. Der Arzt hat die übrigen Dosen behalten. Als die Frau beim nächsten Besuch die Behandlung fortsetzt, stellt er wiederum ein Rezept für 12 Ampullen aus, von denen wiederum nur ein Teil verbraucht wird.

      Solche Beispiele gibt es in Deutschland zu Tausenden. Hat jetzt nix mit Apotheken zu tun, aber manchmal sieht man halt, wo die Gelder landen, die anderswo dann fehlen.

      LM
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 16:54:08
      Beitrag Nr. 707 ()
      Schwachsinn hoch drei, was Du da schreibst.

      Abgesehen davon, dass Du Tausenden von Ärzten klaren betrug unterstellst, glaubst Du ernsthaft, die gesetzliche Kasse würde bei einem Rezept im Wert von angeblich 8.400 Euro die mehrfache Ausstellung nicht bemerken und hinterfragen?

      Bleib bloß mit Deinen Latrinenparolen zuhause.... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 19:39:27
      !
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      Avatar
      schrieb am 22.05.05 21:28:04
      Beitrag Nr. 709 ()
      Deep Thought,

      netter Umgangston, den Du da so drauf hast.

      Sag` mir doch mal, wie das tatsächlich überprüft werden soll, dass diese Dosen tatsächlich verabreicht worden sind. Es ist doch problemlos möglich für einen Arzt, einem Patienten mehrere Reihen von Chemotherapie zu verordnen, wenn er es für erforderlich hält (es ist sowieso eine recht zweifelhafte Angelegenheit, eine 84-jährige Frau mit Krebs im Endstadium so etwas zu verordnen, aber davon mal abgesehen...) Mag sein, dass der Arzt damit eines Tages auffliegt, aber noch scheint` zu funktionieren.

      Noch ein anderes Beispiel: In Berlin sind vor einiger Zeit mal gleich eine ganze Reihe von Apotheken aufgeflogen mit einem Betrugsskandal, und der ging so: Ärzte verschrieben HIV-positiven Junkies teuere Aids-Medikamente. Da Junkies aber meist wenig Wert auf Gesundheit, sondern eher auf Geld legen, trafen sie mit einigen Apothekern eine Vereinbarung: sie bekamen den finanziellen Gegenwert, und die Apotheker bekamen die Rezepte und behielten die Medikamente. Es hat Jahre gedauert, bis da mal eine Überprüfung stattgefunden hat.

      In einigen anderen Fällen haben Ärzte Leistungen mit Patienten abgerechnet, die schon längst verstorben waren bzw. haben so viele Leistungen abgerechnet, dass sie rein theoretisch mehr als 24 Stunden am Tag hätten in der Praxis sein müssen. Auch das fiel nur auf, weil diese Ärzte angezeigt worden sind, etwa von ehemaligen Mitarbeitern.

      Mag sein, dass die Kontrollen inzwischen engmaschiger sind, aber wenn man sich nicht allzu deppert anstellt, gibt es da schon allerhand Möglichkeiten zum Beschiss. Es ist letztlich eine Frage des Ethos des Einzelnen.

      LM
      Avatar
      schrieb am 22.05.05 23:39:09
      Beitrag Nr. 710 ()
      @ LadyMAcbeth

      Ich mag Pauschalierungen eben nicht.

      Mal so eben einen einzigen Fall, den Du vom Hörensagen kennst, also nicht mal selber konkret verfolgt hast, zum TAUSENDFACHEN Fall von Routinebetrug hochzustilisieren, ohne daß Du dafür einen Anhalt hast, ist in höchstem MAße unseriös.

      Auch bei Deiner Kritik an der Chemotherapie dieser Frau nimmst Du für einen blutigen medizinischen LAien, der nicht im geringsten medizinischen Befunde vorliegen hast noch beurteilen kannst, den Mund ziemlich voll.

      Chemotherapie ist nicht Chemotherapie, manchmal (bspw. bei Knochenmetastasen) kann sie sogar durch verkleinerung der metatstasen die einzig noch wirksame SCHMERZtherapie sein.

      Entgegen der Sprüche der Laienpresse gibt es auch sehr gut verträgliche Chemotherapien.

      Und:
      JA, es gibt betrügerische Ärzte, gewissenlose Apotheker, Notare ,die mit den Geldern der MAndanten durchbrennen, korrupte Politiker, Richter, Polizisten, ..... aber das ist trotz allem die Minderheit.

      Auch, wenn selsbt ich mittlerweile bei Politikern da nicht mehr sicher bin....
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 13:41:07
      Beitrag Nr. 711 ()
      Ein typisches Beispiel, dass man bei Gesundheitspolitik etwas länger nachdenken muss...


      ich hatte das bereits früher einmal alks These gepostet, jetzt ist es Gewissheit:

      M E D I Z I N
      Suchtmedizin: Kosten-Nutzen-Analyse zur Heroin-Abgabe
      AMSTERDAM.

      Die kontrollierte Abgabe von Heroin hat in den Niederlanden zu einem Rückgang der Straffälligkeit von Drogenabhängen geführt. Die verringerten “sozialen” Kosten der Drogensucht machen nach Einschätzungen von Epidemiologen im britischen Ärzteblatt (BMJ 2005; 330: 1297-1302) die Programme wirtschaftlich vertretbar, auch wenn Kosten für die Krankenkassen doch recht hoch sind.

      Die Heroin-Substitution ist nicht billig. Dies liegt weniger an den Kosten für die Drogen, als vielmehr an der umfangreichen infrastrukturellen und therapeutischen Begleitung. In den beiden Heroinstudien, die in sechs Städten der Niederlande zwischen Juli 1998 und Oktober 2000 durchgeführt wurden, musste den Drogenabhängigen ein Ort zur Verfügung gestellt werden, wo sie – neben der einmal täglichen Methadonsubstitution – dreimal täglich an sieben Tagen der Woche die von Betreuern überreichte Droge applizieren konnten.

      Hinzu kommt die psychosoziale Betreuung, die den Drogenabhängigen angeboten wurde. Marcel Dijkgraaf von der Universität Amsterdam und Mitarbeiter kommen in ihren Berechnungen auf über 17 500 Euro pro Patient und Jahr für die kombinierte Methadon und Heroin-Abgabe, während die alleinige Methadon-Substitution nur rund. 1 400 Euro pro Patient und Jahr kostete. Krankheitsbedingte Reisekosten von 600 Euro statt 150 Euro mussten noch hinzugerechnet werden.

      Den höheren Behandlungskosten standen jedoch Einsparungen bei der Strafverfolgung (etwa 8 750 Euro statt etwa 12 900 Euro) gegenüber, weil die Patienten – alle therapie-resistente Drogenabhängige – mehr als dreimal seltener delinquent wurden, seltener verhaftet und verurteilt wurden und infolgedessen weniger Tage im Gefängnis verbrachten. Das alles hätte die höheren Kosten der Behandlung nicht ausgeglichen, wenn die niederländischen Epidemiologen nicht noch die finanziellen Schäden berücksichtigt hätten, die durch das kriminelle Handeln der Drogenabhängigen entstehen. Etwa 35 000 Euro an Schaden verursachte ein Teilnehmer des Methadonprogramms gegenüber “nur” etwa 9 600 Euro bei den Teilnehmern der kontrollierten Heroin-Abgabe. Insgesamt betragen die gesellschaftlichen Einsparungen 12 793 Euro pro Patient und Jahr.

      Auch die Lebensqualität der Drogenabhängigen verbesserte sich, was die Epidemiologen in einer sogenannten Utility-Analyse berechneten, deren Maßeinheit die “Quality adjusted life year QALY” sind, frei übersetzt sind das die gewonnenen lebenswerten Jahre.
      /rme

      Links zum Thema

      PDF der Studie
      http://bmj.bmjjournals.com/cgi/reprint/330/7503/1297.pdf

      Pressemitteilung des BMJ
      http://bmj.bmjjournals.com/content/vol330/issue7503/press_re…
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 14:08:32
      Beitrag Nr. 712 ()
      auch in der Schweiz verzeichnet man Erfolge:

      ...Ergebnisse
      Gesundheit und Soziales
      Vielen Patientinnen und Patienten ist es gelungen, ihren psychischen und körperlichen Gesundheitszustand zu verbessern, ihre Wohnsituation deutlich zu stabilisieren und schrittweise wieder eine Beschäftigung zu finden. Der Konsum von nicht verschriebenen Substanzen nahm im Laufe der Behandlung signifikant ab.

      Deutlich weniger Kriminalität
      Drastisch verändert hat sich die Situation bezüglich der Delinquenz. Während sich beim Eintritt in die heroingestützte Behandlung 70 Prozent der Patienten/-innen ihr Einkommen aus illegalen Aktivitäten beschafften, waren es nach 18 Therapiemonaten nur noch 10 Prozent.

      Übertritte in andere Therapien (Austritte)
      Jährlich beenden zwischen 180 und 200 Patienten/-innen die heroingestützte Behandlung. Zwischen 35 und 45 Prozent von ihnen treten in eine Methadonbehandlung über, zwischen 23 und 27 Prozent in eine abstinenzorientierte Therapie.

      Wirtschaftlicher Nutzen
      Die errechneten Durchschnittskosten in den HeGeBe-Zentren beliefen sich im Jahre 1998 pro Patient und Tag auf 51 Franken.
      Der volkswirtschaftliche Gesamtnutzen beträgt 96 Franken pro Tag. Nach Abzug der Kosten ergibt das eine Einsparung von 45 Franken pro Patiententag.

      http://www.suchtundaids.bag.admin.ch/themen/sucht/drogen/unt…
      Avatar
      schrieb am 05.06.05 14:19:35
      Beitrag Nr. 713 ()
      DER SPIEGEL 23/2005 - 04. Juni 2005
      URL: <http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,358976,00.html>…
      Tabakindustrie bezahlte Studien deutscher Gesundheitswissenschaftler

      Hochrangige Wissenschaftler aus Deutschland ließen sich Studienprojekte
      jahrelang von der Tabakindustrie bezahlen. Wie der SPIEGEL berichtet, zeigen
      firmeninterne Dokumente, wie die Zigarettenkonzerne die Forscher
      instrumentalisierten, um die Gefahren des Rauchens herunterzuspielen. "Es
      ist besonders verwerflich, dass sich ausgerechnet Gesundheitswissenschaftler
      von der Tabakindustrie haben kaufen lassen", sagt Martina Pötschke-Langer,
      Leiterin des Zentrums für Tabakkontrolle der Weltgesundheitsorganisation in
      Heidelberg, dem SPIEGEL, "damit ignorieren sie den frühzeitigen Tabaktod von
      Hunderttausenden Deutschen." Nach dem Bericht des SPIEGEL haben führende
      Gesundheitswissenschaftler Deutschlands bis Anfang der neunziger Jahre zum
      Teil sechsstellige Beträge bekommen. Indirekt über Stiftungen haben die
      Zigarettenkonzerne etwa Studien des Freiburger Professors Jürgen Freiherr
      von Troschke oder des hochausgezeichneten Düsseldorfer Professors Johannes
      Siegrist finanziert. Laut den Dokumenten hat der Münchner Mediziner Karl
      Überla, der in den achtziger Jahren Präsident des Bundesgesundheitsamtes
      war, ebenso Forschungsgelder von Tabakfirmen erhalten wie Johannes
      Gostomzyk, der Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin
      und Prävention.
      Avatar
      schrieb am 12.06.05 00:15:32
      Beitrag Nr. 714 ()
      Einige Kassen spüren hingegen schon wieder die steigenden Ausgaben, vor allem für Medikamente, und reagieren darauf mit Beitragserhöhungen. In einigen Fällen habe aber auch das Bundesversicherungsamt, das die Anbieter beaufsichtigt, die Anhebungen gefordert. So im Fall der BKK Anker-Lynen-Prym. Ihr wurde in der vergangenen Woche aufgetragen, den Satz rückwirkend zum 1. Juni von 12,9 auf 13,6 Prozent erhöhen. Damit sollen andere finanziell notleidende Kassen unterstützt werden. Die Betriebskrankenkassen sind untereinander zu finanzieller Solidarität verpflichtet. Die Kasse wird gegen die Anhebung klagen, teilte sie gegenüber der Zeitung mit.

      http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDEE4A05AF8DFEC92E288D64/Doc…
      Avatar
      schrieb am 12.06.05 00:52:37
      Beitrag Nr. 715 ()
      [posting]16.685.129 von Deep Thought am 22.05.05 23:39:09[/posting]Deep Thought

      Ich habe diesen Fall als Beispiel erwähnt, um auf eine Lücke im Kontrollsystem hinzweisen, und dabei keinesfalls alle Einzelheiten dieser Krankengeschichte erwähnt, weil das zu weit führen würde. Und in Sachen Chemotherapie brauche ich auch nicht diesen Drei-Satz-ich-bin-hier-aber-der-Dr.-Wichtig-Nachhilfeunterricht. Alle außer Dir sind natürlich "blutige Laien", vor allem, wenn Sie anderer Ansicht sind, schon klar. Und alle informieren sich natürlich (außer Dir) nur in der schlimmen, dummen Laienpresse. (Wer pauschalisiert hier eigentlich?)

      Weißte was, deep thought: schnösel dir weiter einen ab. Aber auch Leuten wie Dir wünsche ich, dass sie niemals eine falsche, schlechte oder überflüssige Chemotherapie bekommen. Auf dass Du auch in Zukunft noch gesund bist - und die Therapie natürlich auch in Zukunft noch bezahlen kannst, falls sie denn nötig werden sollte.

      Ach ja klar: Ärzte sind natürlich unfehlbar. Besonders einer.

      LM
      Avatar
      schrieb am 12.06.05 09:56:25
      Beitrag Nr. 716 ()
      und das ist mal wieder eine sehr erfreuliche Nachricht:
      Nestlé stoppt Nutrel-Vertrieb

      Zunächst gescheitert ist der Versuch des weltweit größten Nahrungsmittelkonzerns Nestlé, in Deutschland den lukrativen Markt für Nahrungsmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen zu erobern. Unter großem Werbe-Tamtam hatte Deutschland- Chef Patrice Bula erst vor gut einem Jahr die Dachmarke "Nutrel" präsentiert. Am Anfang wurde ein Müsliriegel für Schwangere und Stillende und ein Gemüsetrank mit komprimierten Rohkostnährstoffen in Apotheken und Drogerien verkauft. Bula steckte Millionen in eine PR-Kampagne und schickte Außendienstmitarbeiter zu Ärzten, um diese von der medizinischen Wirkung der teuren Riegel zu überzeugen. Doch Nutrel floppte. Statt schon für die Startphase angepeilte Umsätze im "zweistelligen Millionenbereich" zu erreichen, blieben die Riegel in den Regalen liegen. Jetzt wurde das Programm stillschweigend begraben.
      http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,359965,00.html

      Ein Kompliment der deutschen Verbraucherin :)
      Avatar
      schrieb am 12.06.05 13:02:56
      Beitrag Nr. 717 ()
      Einbußen durch Arbeitsmarktreform

      Krankenkassen droht Milliardenloch

      Die gesetzlichen Krankenkassen rechnen bis zum Jahresende mit Mindereinnahmen von mehreren Milliarden Euro. Grund: die lahmende Konjunktur und Hartz IV.

      HB HAMBURG. „Der Schätzerkreis der Krankenversicherung geht für 2005 von Mindereinnahmen von rund vier Milliarden Euro aus“, sagte Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK, der „Bild am Sonntag“. Dem Schätzerkreis gehören Experten von Kassen, Bundesversicherungsamt und Bundesgesundheitsministerium an. Damit werde nicht nur eine weitere Senkung der Beitragssätze unwahrscheinlich, es wären sogar Steigerungen möglich, schrieb das Blatt.

      „Rund eine Milliarde Euro kommt durch die Steigerung der Leistungsausgaben zu Stande, vorwiegend bei den Arzneimitteln“, sagte Rebscher. „Die restlichen drei Milliarden Euro ergeben sich durch die Reduzierung der Wachstumsprognosen, die lahmende Konjunktur und durch Hartz IV.“ So habe beispielsweise allein die Barmer durch Hartz IV jetzt 44 000 eigenständig Versicherte verloren, die nun als Familienmitglieder beitragsfrei mitversichert sind.
      HANDELSBLATT, Sonntag, 12. Juni 2005, 12:23 Uhr
      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…

      Wie ist das möglich, dass eigenständig Versicherte durch HartzIV wieder familienversichert sind?

      Die Barmer hat so ziemlich die höchsten Beitragssätze, 15 %, die müsste das doch mit links schultern.
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:25:47
      Beitrag Nr. 718 ()
      Wenn unsere Gesundheitsministerin nicht so hochnotpeinlich wäre und sie nicht mitverantwortlich für den Scherbenhaufen wäre, man könnte noch darüber schmunzeln :laugh: ... aber mir ist eher nach Kotzen zumute.

      Eigentlich eine absolute Unverschämtheit:mad:

      http://www.aerzteblatt.de/v4/news/newsdruck.asp?id=20732

      P O L I T I K
      Schmidt wirft Krankenkassen zu schnellen Schuldenabbau vor




      HAMBURG. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat den gesetzlichen Krankenkassen vorgeworfen, ihre Schulden zu schnell abgebaut zu haben. Sie hätte sich gewünscht, „dass sich manche Kasse mit dem Schuldenabbau mehr Zeit gelassen hätte“, sagte Schmidt dem „Hamburger Abendblatt“ vom 12. Juli. „Sie sollten die Schulden in vier Jahren abbauen, gleichzeitig aber die Beiträge entsprechend senken“, sagte die Ministerin weiter.

      Absehbar sei, dass nun schon nach zwei Jahren die Schulden abgebaut sein werden. Bei den Beitragssatzsenkungen hielten manche sich jedoch zurück, kritisierte Schmidt. „Das ist nicht in Ordnung. So steht es auch nicht im Gesetz.“
      /afp
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 16:31:06
      Beitrag Nr. 719 ()
      @ stella luna

      Wie ist das möglich, dass eigenständig Versicherte durch HartzIV wieder familienversichert sind?

      Die sind ganz einfach gesetzlich versichert. Steht so im Sozialgesetzbuch. In Deutschland ist nun einmal jeder krankenversichert, spätestens mit Eintritt in die unterste Stufe sozialer Absicherung, der Sozialhilfe.

      Und das ist o.k. so.

      Die Barmer hat so ziemlich die höchsten Beitragssätze, 15 %, die müsste das doch mit links schultern.]

      Da kennst Du die Kostenstruktur der BArmer aber nicht..... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 17:00:28
      Beitrag Nr. 720 ()
      Umfrage: Bürger glauben auch bei Machtwechsel nicht an Besserung im Gesundheitswesen

      OSNABRÜCK. Eine deutliche Mehrheit der Erwerbstätigen (71 Prozent) glaubt, dass auch eine neue Bundesregierung die Probleme des Gesundheitssystems nicht besser in den Griff bekommt als die derzeitige. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Wallenhorster Marktforschungsunternehmens Produkt + Markt, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ vom 6. Juli berichtet. Selbst Anhänger der Oppositionsparteien sind demnach überwiegend (zu 55 Prozent) der Ansicht, dass ein Wechsel zu CDU/CSU und FDP keine Besserung verspricht.

      Eher kritisch sahen die Befragten auch die Leistungen von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Auf einer Skala von eins bis sechs erhielt sie insgesamt die Schulnote 3,75.

      Nur jeder Dritte der insgesamt 801 interviewten Versicherten bezeichnete das Verhältnis zwischen Beiträgen und Leistungen der Krankenkassen als angemessen. 56 Prozent meinten dagegen, die Beiträge seien zu hoch.

      Hauptgrund der Beitragserhöhungen sind nach Einschätzung der Befragten die hohe Arbeitslosigkeit und die dadurch entstandenen Beitragsausfälle. Am zweithäufigsten wurden hohe Medikamentenpreise genannt. Es folgen: „Schlechte Gesundheitspolitik“, ungesunde Lebensweise, die älter werdende Bevölkerung und hohe Krankenhauskosten.ddp
      ----------------------------------------------------------

      Damit ist die Bevölkerung klüger als die Politiker.

      Bravo.
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 16:53:43
      Beitrag Nr. 721 ()
      MEDIZINERMANGEL

      1.000 Praxen unbesetzt
      Der Ärztemangel hat sich weiter verschärft. Allein in Brandenburg sucht die Kassenärztliche Bundesvereinigung für 210 Praxen Mediziner. Bundesweit erhöhte sich die Zahl der nicht besetzten Arztpraxen in einem Jahr von 600 auf 1.000. Betroffen seien neben den neuen Ländern zunehmend auch ländliche Regionen im Westen. (dpa)
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 16:55:39
      Beitrag Nr. 722 ()
      Seehofer/CSU war der letzte Gesundheitsminister, bei dem die Kassen Überschuss hatten (40 Mill. DM).

      Seit den Rot/Grünen Chaoten ging es mit den Krankenversicherung nur noch bergab - Chaos pur!
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 17:33:01
      Beitrag Nr. 723 ()
      [posting]17.254.539 von Adam Riese am 16.07.05 16:55:39[/posting]Die gesetzlichen Krankenkassen haben im 1. - 3. Quartal 1998 nur noch ein Defizit von rd. -0,9 Mrd. DM (GKV-West -0,6 Mrd. DM / GKV-Ost -0,3 Mrd. DM) erzielt. Das Defizit des 1. Halbjahres 1998 von -1,9 Mrd. DM (rd. -1,5 Mrd. DM GKV-West / rd. -0,4 Mrd. DM GKV-Ost) konnte damit in den Monaten Juli bis September um rd. 1 Mrd. DM reduziert werden.
      http://www.bmgs.bund.de/archiv/presse_bmgs/presse1998/94.htm
      Avatar
      schrieb am 17.07.05 16:04:30
      Beitrag Nr. 724 ()
      BKK MOBIL OIL erhebt Klage gegen das Beitragssatzsenkungs-Verbot
      Nachdem das Bundesversicherungsamt (BVA) eine Senkung des Beitragssatzes der BKK MOBIL OIL zum 1. Juli 2005 auf 12,6 % verboten hatte, wird in dieser Woche beim Sozialgericht Lüneburg einstweiliger Rechtsschutz beantragt und das Klageverfahren beginnen.

      Erneut versucht das Bundesversicherungsamt sich über einen Selbstverwaltungs-Beschluss hinweg zu setzen. Bereits im Jahr 2002 hatte die Bonner Behörde versucht, den Beitragssatz per Anordnung festzuschreiben und unterlag gegen die BKK MOBIL OIL vor dem Celler Landessozialgericht.
      http://www.bkk-mobiloil.de/medien/news.html?id=29
      Der Spiegel berichtet darüber in einer Vorabmeldung ebenfalls.

      So lange diese Kasse den gewaltigen Risikostrukturausgleich "-65 Prozent, also weit mehr als die Hälfte unserer Mitgliedsbeiträge fließen in diesen Ausgleichstopf zur Unterstützung finanzschwacher Krankenkassen -" leisten kann, sollte sich das Versicherungsamt zurückhalten.
      Avatar
      schrieb am 17.07.05 16:32:03
      Beitrag Nr. 725 ()
      @ Adam Riese

      mach Dich nicht lächerlicher als Du bereits mit diesen Wunschträumen bist... :laugh:

      Wo hast Du denn die niedlichen Propaganda-Zahlen mit den angeblichen 40 Mrd "Überschüssen" her??!?? :laugh:

      Ist wohl so eine Wortschöpfung wie "negativ-Wachstum" , ebenfalls eine Wortschöpfung aus der Kohl-Ära von 16 Jahren politischem Stillstand... :laugh:

      Darf ich mal kurz Seehofers Presseerklärung aus dem Jahre 1995 (genauer gesagt, dem 7.12.1995) zitieren:

      --------------------------------------------------------

      Seehofer: Krankenkassendefizit dramatisch

      Bonn (dpa) - Bundesgesundheitsminister Seehofer hat die Defizitentwicklung :D bei den gesetzlichen Krankenkassen als dramatisch :D bezeichnet. In den ersten neun Monaten sei das Minus auf 7,5 Milliarden Mark gewachsen. Der durchschnittliche Beitragssatz von zuletzt etwa 13,5 Prozent vom Bruttolohn werde zum 1. Januar um 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte steigen.



      ----------------------------------------------------------

      Irgendwie lustig, welche Traumtänzer hier so posten...
      Avatar
      schrieb am 17.07.05 16:53:33
      Beitrag Nr. 726 ()
      Vielleicht mal einige statistische ZAhlen (Quelle: Bundesamt für Statistik) :

      Zwischen 1992 und 2001 sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung um 29,9 Mrd. Euro gestiegen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate von 3,0%. Die Ausgaben der privaten Haushalte/privaten Organisationen o.E. für Gesundheitsleistungen haben sich in diesem Zeitraum um 10,4 Mrd. Euro bzw. durchschnittlich 5,3% jährlich erhöht. Ebenfalls gestiegen sind die Gesundheitsausgaben der privaten Krankenversicherung (6,7 Mrd. Euro, + 5,1% jährlich).


      Seit 1992 hat sich die Struktur der Finanzierung im Gesundheitswesen zu Gunsten der öffentlichen Haushalte und zu Lasten der privaten Haushalte/privaten Organisationen o.E. verschoben. Nachdem die öffentlichen Haushalte Anfang der 90er Jahre noch rund 45 Mrd. Euro für die Finanzierung des Gesundheitswesens gezahlt haben, ist dieser Betrag bis zum Jahr 2001 auf rund 39 Mrd. Euro zurückgegangen. Die gesamten Aufwendungen der Arbeitgeber erhöhten sich von 89,4 Mrd. Euro auf 115,5 Mrd. Euro. Fast 50 Mrd. Euro mehr gaben die privaten Haushalte/privaten Organisationen o.E. 2001 im Vergleich zum Jahr 1992 aus. Die beobachteten Verschiebungen sind auch im Zusammenhang mit der Einführung der Pflegeversicherung zu sehen, die mit erheblichen Entlastungseffekten bei den öffentlichen Haushalten einherging. Die Bruttoausgaben für die Hilfe zur Pflege im Rahmen der Sozialhilfe sind zwischen 1992 und 2001 um rund 4,6 Mrd. Euro bzw. 61,3% zurückgegangen./b]

      2. Gesundheitspersonal

      4,1 Mill. Beschäftigte im Gesundheitswesen 2001

      Am Jahresende 2001 waren in Deutschland rund 4,1 Mill. Personen im Gesundheitswesen beschäftigt. Damit war etwa jeder zehnte Beschäftigte in diesem Sektor tätig. Das Gesundheitswesen zeichnet sich durch einen hohen Frauenanteil aus, 72% der Beschäftigten waren Frauen.

      Zwischen 1997 und 2001 stieg die Zahl der Beschäftigten um 15 000 Personen. Das entspricht einem Beschäftigungszuwachs von 0,4%. In der Gesamtwirtschaft lag dieser mit 4,4% deutlich höher. Da das Gesundheitswesen sehr personalintensiv ist und Konjunkturschwankungen nur in abgeschwächtem Maße unterliegt, sind die Veränderungen im Beschäftigungsniveau nicht so stark ausgeprägt wie in der Gesamtwirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 02.08.05 13:18:08
      Beitrag Nr. 727 ()
      Die Frage, die sich stellt:

      Ist LAuterbach ein Lügner oder zu dumm, das Anfangsgehalt von Ärzten nachzuschlagen?

      Beides nicht sehr schmeichelhaft, er wird eh nicht mehr von vielen ernst genommen, sein Stern wird nach den Wahlen endgültig verglühen... zu recht.

      Zur Demonstration seiner Unwahrheiten hier der Link zur WAhrheit, Assistenzärzte fangen zumeist mit BAT III an und steigen dann irgendwann auf IIb auf.
      Erst nach 5-6 JAhren kommt man (als FAcharzt) in BAT Ib, was aber sowieso nur ca. 360 Euro mehr ausmacht als II...

      Nachweislich liegt das Anfangs-Bruttogehalt unter 3000 Euro.
      Wohlgemerkt - nach 6 Jahren Studium und oft bei einer erzwungenen 80-Stunden-Woche OHNE Dienste. Legt man die Gehälter auf die tatsächlichen Arbeitsstunden um, so bleibt einem Assistenzarzt kaum mehr als einer Pflegekraft - Folge jahrzehntelanger Tarifabschlüsse mit "Sockelbeträgen", die zu einer enormen Annäherung der unteren TArifgruppen an die der Ärzte führten. DAher will der MArburger Bund auch zu Recht die Vertretung durch die Gewerkschaft Verdi kündigen, die haben das gehaltsdesaaster wissentlich zu verantworten.





      --------------------------------------------


      SPIEGEL ONLINE - 02. August 2005, 09:24
      URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,367842,00.html
      Mediziner-Proteste

      Junge Ärzte fühlen sich unterbezahlt

      "Mit uns kostet es Geld - ohne uns das Leben": Mit solchen Plakaten verdeutlichten Assistenzärzte bei bundesweiten Protesten drastisch, was gekündigte Tarifverträge für die Patienten bedeuten. Die Mediziner gehen gegen unbezahlte Überstunden, Marathon-Schichten und sinkende Einkommen auf die Straße.



      Demonstration in Frankfurt am Main: Schmerzgrenze erreicht

      Nach den Mehrbelastungen von Arbeitnehmern und Rentnern mit höheren Arzneimittelzuzahlungen und der Praxisgebühr erreicht die Sparwelle von Länder und Gemeinden jetzt auch die andere Seite des Gesundheitswesens: Seit Montag gehen die Krankenhausärzte auf die Straße, um gegen hohe Arbeitsbelastung und Einkommenskürzungen zu protestieren.

      Besonders die Assistenzärzte am unteren Ende der Einkommensskala wehren sich gegen längere Dienstzeiten, den Wegfall ihres Urlaubsgeldes sowie gegen eine Kürzung des Weihnachtsgeldes.

      Ob es gerechtfertigt ist, dass am Montag in Hessen und Baden-Württemberg tausende Mediziner auf die Straße gingen und am Freitag als Höhepunkt der Proteste noch weit mehr in Berlin demonstrieren wollen, ist umstritten. Ein 27-jähriger lediger Assistenzarzt bekommt etwa 3200 Euro brutto; die protestierenden Ärzte nennen oft Nettogehälter deutlich darunter, von etwa 1600 oder 1700 Euro pro Monat. Überstunden werden nicht bezahlt, obwohl nach Angaben einiger Demonstranten aus einer 41-Stunden-Woche schnell eine 70-Stunden-Woche werden kann.

      Die Basis wehrt sich spontan

      Vor allem die jungen Klinikärzte wollen mit ihren bundesweiten Protestaktionen darauf aufmerksam machen, dass bei ihnen die Schmerzgrenze erreicht ist. Und erstmals ist der Protest nicht nur von oben organisiert: An der Berliner Charité beispielsweise wehrt sich spontan die Basis gegen die Sparpläne des Senats. Der Ärztekammer der Hauptstadt blieb gar nichts anderes übrig, als sich mit den Klinikmedizinern zu solidarisieren.



      Lange Arbeitszeiten, dürftige Löhne: Für Klinikärzte gibt es kein Urlaub- und Weihnachtsgeld

      Auch die Krankenhausärzte der Uniklinik Frankfurt am Main sind weitgehend aus eigenem Antrieb am Montag auf die Straße gegangen, wenn auch mit Unterstützung des Marburger Bundes, der Gewerkschaft der Krankenhausmediziner. Laut kritisieren die Ärzte das Land Hessen, das ihnen Arbeit ohne rechtsgültigen Tarifvertrag und Marathonarbeitszeiten von 24 Stunden und mehr am Stück zumute.

      Außerdem wehren sie sich gegen Wochenarbeitszeiten bis zu 80 Stunden, gegen unbezahlte Überstunden, niedrige Grundvergütungen und kurzzeitig befristete Arbeitsverträge. Dass den meisten der knapp 150.000 Klinikärzten in Deutschland jetzt noch zugemutet werden soll, ohne Urlaubsgeld und mit gekürztem Weihnachtsgeld auszukommen, treibt sie endgültig auf die Barrikaden.

      Bürokratie frisst jede Menge Zeit

      Fraglich ist, ob es zu einem für alle zufriedenstellenden Kompromiss kommen wird. Das gilt nicht nur für die Tarifpartner, sondern auch für die Ärzte untereinander. Der Gesundheitsökonom Karl Lauterbach etwa kritisiert die Proteste. Er und andere Experten lassen durchblicken, dass für junge Ärzte, die nach ihren Berechnungen 4500 Euro Grundgehalt brutto plus Ortszulage und anderen kleinen Bonbons verdienen, kein Pappenstiel seien. Und der Traum einiger Uni-Absolventen, mit dem Arztexamen könne er gleich den Porsche bestellen, sei schon in früheren Zeiten "Schwachsinn" gewesen.

      Lauterbach legt den Finger in drei Wunden: Erstens wollten viele Assistenzärzte des Geldes wegen möglichst viele Überstunden schieben, doch mindestens ebenso viele wehrten sich vehement gegen Zusatzarbeit. Zweitens würde ein besseres Management die Arbeitsüberlastung reduzieren, und drittens sei die Einkommensverteilung im Krankenhaus mehr als ungerecht. Wie Lauterbach dem Berliner "Tagesspiegel" sagte, gibt es gar nicht so selten Chefärzte, die mehr als eine Million und mitunter bis zu fünf Millionen Euro jährlich verdienen.

      In einem aber sind sich alle einig, die sich mit dem Klinikwesen beschäftigen: Von den täglich regulären acht Arbeitsstunden eines Mediziners gehen annähernd zwei Stunden für eine mittlerweile ausufernde Bürokratie drauf - Zeit, die dann bei der Patientenbetreuung fehlt.

      Von Anselm Bengeser, AP
      Avatar
      schrieb am 03.08.05 13:52:09
      Beitrag Nr. 728 ()
      Hier der gestern vergessene Link zur Ernüchternden BAT-Tabelle:

      http://inhalt.oevs.monster.de/2122_de_p1.asp

      Laut der BAT-TAbelle kommt ein 27-jähriger lediger Arzt mit BAT IIb
      auf 2243,88 EUR zzgl. 565,28 EUR Ortszuschlag.

      Macht insgesamt ca. 2.810 EUR brutto.

      Wohlgemerkt: das gilt für 60-70 Std Arbeitszeit/Woche


      Also ungefähr die Hälfte dessen, was Lauterbach wahrheitswidrig behauptet hat ("4.500 EUR zzgl. Ortszuschlag" ) . Die Frage, ob man ihn deswegen für einen üblen Demagogen halten sollte, muß jeder für sich selber beantworten...

      Wer einmal den Brutto-Betrag durch die tatsächlichen Arbeitsstunden (wohlgemerkt: OHNE DIENSTE) teilt, wird ernüchtert werden: rund 10 Euro BRUTTO/Stunde für Arbeit eines Arztes nach 6 Jahren Studium!!

      Und dann erdreistet sich ein Herr Lauterbach, das als angemessen zu bezeichnen.... unglaublich.
      Avatar
      schrieb am 03.08.05 14:18:30
      Beitrag Nr. 729 ()
      Und was bekommt eine Krankenpflegekraft im gleichen Alter?

      1.390,-- EUR zzgl. 473,-- Ortszuschlag, macht ebenfalls nicht gerade viel: 1.863,-- EUR.

      Aber für 35-40 Std. /Woche.

      Brutto sind das für die Pflegekraft MEHR/tatsächlich geleistete Stunde als ein Arzt pro tatsächlich geleisteter Arbeitsstunde bekommt !

      Wenn Mehrarbeit anfällt, bekommt die Pflegekraft diese voll bezahlt, das Verhältnis wird dann für den Arzt noch ungünstiger. Umgerechnet auf die tatsächliche Arbeitszeit bekommt ein Arzt also das oben genannte Brutto, die Pflegekraft jedoch fast das doppelte entweder als Gehalt oder als geldwerten Vorteil = Freizeit.

      Und hier in Deutschland wundert sich dann noch Jemand, warum die Ärzte ins Ausland flüchten und der Nachwuchs fehlt?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.08.05 14:47:05
      Beitrag Nr. 730 ()
      Ortszuschlag??? :confused:
      Avatar
      schrieb am 04.08.05 11:12:04
      Beitrag Nr. 731 ()
      P O L I T I K

      Patientenbeauftragte solidarisiert sich mit streikenden Ärzten

      BERLIN. Rückendeckung haben die streikenden Klinikärzte von der Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, bekommen. „Die Bundesländer, in denen es Probleme gibt, sollten sich bewegen und eine Lösung finden“, erklärte sie am 3. August gegenüber der Berliner Zeitung. In den meisten Bundesländern seien Regelungen gefunden worden, um die Arbeitszeit für Klinikärzte zumutbar zu gestalten. Davon profitierten auch die Patienten.

      Kühn-Mengel betonte, es diene den Patienten, wenn sich diese nicht in die Obhut übermüdeter Ärzte begeben müssten.

      Zuvor hatte sich bereits der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, mit den streikenden Klinikärzten solidarisch erklärt und die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern als unzumutbar bezeichnet. Das Arbeitszeitgesetz werde in stationären Einrichtungen nahezu völlig ignoriert. Die Ärzte würden den „permanenten Rechtsbruch“ nun auch wegen ihrer ethischen Verpflichtung gegenüber den Patienten nicht länger hinnehmen, so Hoppe.
      /hil
      Avatar
      schrieb am 04.08.05 23:47:54
      Beitrag Nr. 732 ()
      der nächste Rechenfehler von LAuterbach:

      -----------------------------------------------------------
      ( ... )

      Auch Karl Lauterbach, der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt berät, begegnet Geldforderungen vorsichtig. "Mit besserem Krankenhausmanagement und gerechterer Bezahlung kann man Geld aufwandsneutral umschichten."

      Ein Chefarzt verdiene etwa so viel wie 30 Assistenzärzte, führt Lauterbach an. Die gewaltigen Unterschiede ergeben sich, weil die verbeamteten Chefärzte auch Privatpatienten annehmen können - und zwar neben ihren vertraglichen Aufgaben. Lauterbach fordert deshalb, die Bevorzugung von Privatpatienten aufzugeben. :D Der Bürgerversicherungs-Fan sieht in einer Gleichbehandlung der Patienten die Voraussetzung für eine gerechtere Entlohnung. :D

      An der Berliner Charité kommen durch Privatpatienten etwa 40 Millionen Euro im Jahr zusammen. Die Hälfte dürfen die Chefärzte für sich abzweigen. "In Zukunft aber werden wir Dienstverträge abschließen, in denen die Behandlung privater Patienten zur Dienstzeit gehört", sagt der Vorstandsvorsitzende Detlev Ganten. Eine 15- bis 30-prozentige Provision will die Leitung ihren Stars aber weiterhin zugestehen - als Anreiz.


      taz Nr. 7734 vom 5.8.2005, Seite 6, 141 Zeilen (TAZ-Bericht), ANNA LEHMANN

      ---------------------------------------------------

      Nun. "Die Chefärzte" gibt es nicht. Normalerweise bekommt ein Kandidat für einen Chefposten heutzutage entweder das Angebot eines doppelten Grundgehaltes (max. 10.000 Euro/Monat) und der vollen Abführung der Erlöse aus Privatbehandlung an den KH-Träger oder alternativ nur noch normales Grundgehalt plus 10 Prozent der Privatliquidationen.

      Zum Thema "gerechtigkeit" : Die Krankenhäuser stecken sich das Geld in die Tasche (weil ohne Quersubventionierung der Kassenpatienten durch die Privatpatienten die Versorgung der gestzlich versicherten schon lange nicht mehr kostendeckend ist) , nur in wenigen Bundesländern gibt es ein Poolgesetz, welches zur (minimalen) anteiligen Ausschüttung an Mitarbeiter verpflichtet. Und das betrifft nur den Anteil des Chefs, den Rest steckt sich das KH in die Tasche.

      Natürlich gibt es Ausnahmen, Chefs mit Altveträgen aus "guten Zeiten" , vor allem an UNikliniken sind die Verträge oft noch wirklich üppig. Aber nur ein verschwindend geringer Anteil der Bevölkerung wird (gottseidank) an Unikliniken versorgt.

      Irgendwie finde ich allmählich die Art von Herrn Lauterbach etwas arg demagogisch....
      Avatar
      schrieb am 05.08.05 22:40:09
      Beitrag Nr. 733 ()
      Zum untenstehenden Artikel vielleicht noch zwei desillsuionierte Kommentare von mir bekannten, sehr engagierten (!) niedergelassenen Ärzten:

      1) "Der Lauterbach kann erzählen, was er will, die Patienten wissen längst, daß die meisten engagierten Niedergelassenen finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen. Die lachen doch nur noch über so einen wie Lauterbach"

      2) "Ich kann keine Kassenpatienten mehr in meinem 2. Fachgebiet behandeln. Es ist nicht einmal mehr kostendeckend. Es bedrückt mich, aber ich kann nicht - anstatt Geld für die teure Praxis und meine Angestellten zu verdienen das erpresserische Gesundheitssystem bei den gestzlich Versicherten auch aus meinem eh´geringen Einkommen auch noch bezuschussen. "


      -----------------------------------------------------------

      SPIEGEL ONLINE - 05. August 2005, 18:14
      URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,368439,00.html
      Ärzte-Protest

      "40-Stunden-Woche? Ich lach mich tot"

      Von Jochen Leffers

      Seit Montag streiken Assistenzärzte an Uni-Kliniken gegen miese Arbeitsbedingungen, zu viele Überstunden und Lohnkürzungen. Ihre Aktionswoche fruchtet: Die Arbeitgeber bewegen sich ein bisschen - reden wollen sie wieder, aber zahlen eher nicht.



      Weißkittel-Alarm: Noch lange nicht protestmüde

      Am Freitag haben etwa 2500 Klinikärzte aus ganz Deutschland in Berlin erneut gegen schlechte Bezahlung und überlange Arbeitszeiten demonstriert. Ihre Kundgebung bildete den Abschluss einer Aktionswoche mit Warnstreiks, bei der seit Montag nahezu 10.000 junge Mediziner in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Hessen ihrem Ärger Luft machten.

      Im Zentrum der Proteste stehen zu lange Schichten, unbezahlte Überstunden sowie Einkommensverluste. Weil mehrere Bundesländer die Tarifverträge gekündigt haben, nannte die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund Lohnsenkungen um 10 bis 20 Prozent. Nach dem Willen der Länder müssen die Ärzte künftig länger und regulär bis zu 42 Stunden arbeiten, auf das Weihnachts- und das Urlaubsgeld verzichten.

      Vor allem die Assistenzärzte an Universitätskliniken klagen indes über "Ausbeutung" und "Raubbau". Seit Jahren hielten die Krankenhausärzte ihre Knochen hin für einen immer größeren Rationalisierungsprozess, sagte Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Marburger Bundes, bei der Kundgebung in Berlin. Sie arbeiteten "mehr als alle anderen in der Gesellschaft"; der Staat und die Krankenkassen schuldeten ihnen mittlerweile eine Milliarde Euro für nicht vergütete Überstunden. Diesen "staatlich organisierten Lohnraub" ließen sich die Ärzte nicht länger gefallen.


      Wir sind keine Kostentreiber, sondern Leistungsträger", sagte Olaf Guckelberger als Sprecher der Ärzteinitiative an der Berliner Charité. Auf "zehn Euro pro Stunde" bezifferte der Frankfurter Assistenzarzt Marc Unkelbach den Lohn eines unverheirateten, 28-jährigen Arztes. Bei solchen Berechnungen gehen die protestierenden Mediziner davon aus, dass junge Klinikärzte nach dem Tarifvertrag lediglich rund 1700 Euro netto verdienen. Im Krankenhausalltag schieben sie aber vielfach Schichten mit insgesamt 60 oder 70 Arbeitsstunden pro Wochen - und viele Überstunden werden überhaupt nicht entgolten.

      Dazu passen Transparente wie "80 Stunden Spitzenmedizin für 40 Stunden Niedriglohn" oder "40-Stunden-Woche - ich lach mich tot", die junge Ärzte durch Berlin trugen.
      Am Freitag zogen Mediziner zum Bahnhof Friedrichstraße und gingen am Reichtagsufer an Bord von zwei Schiffen. Die Fahrt unter dem Motto "Uns reicht`s - ab ins Ausland!" sollte auf bessere Arbeitsbedingungen und weitaus höhere Gehälter im Ausland hinweisen, wo Krankenhäuser nach Angaben des Marburger Bundes mitunter das Zwei- bis Dreifache zahlen. Laut Frank Ulrich Montgomery können deutsche Kliniken schon heute rund 6000 offene Stellen nicht besetzen, etwa die gleiche Zahl an Ärzten sei ins Ausland abgewandert. Die Gehälter für Krankenhausärzte nannte Montgomery "erbärmlich".

      Die Klinik als Knochenmühle

      Handelt es sich wirklich um "Hungerlöhne", mit denen man keine Familie ernähren könne, wie die Protestler behaupten? Sicher gibt es schlimmere Plagen als etwa eine Bezahlung nach dem Tarif BAT IIa, in anderen Branchen eine schlechtere soziale Absicherung als im öffentlichen Dienst und auch Hochschulabsolventen, die von weit größeren Berufsstart-Sorgen als junge Ärzte gebeutelt werden. Aber wer als Assistenzarzt an einer Uni-Klinik einsteigt, hat eine lange, anstrengende Ausbildung hinter sich und überdies schon ein ganzes Jahr im PJ völlig unbezahlt gearbeitet - und die schier endlosen Schichten an der Klinik werden schnell zur Knochenmühle. Wegen der weiteren Verschlechterungen platzt den Jungmedizinern schlicht der Kragen.

      Die Tarifgespräche waren im Frühjahr gescheitert - wer daran die Schuld trägt, blieb umstritten zwischen den Verhandlungsparteien, der Tarifgemeinschaft der Länder auf der einen Seite sowie dem Marburger Bund und der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di auf der anderen. Nun gab es einige Signale für Verhandlungsbereitschaft, aber keine sehr konkreten Angebote. Zur Debatte steht beispielsweise, ob es einen eigenen Ärztetarifvertrag anstelle des allgemeinen Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst geben und die Zuständigkeit auf die Unikliniken übertragen werden soll, damit die Regelungen flexibler sind.

      In der Aktionswoche ernteten die Mediziner für ihre Lage viel Verständnis. Die jungen Ärzte seien zu Recht unzufrieden, sagte etwa Detlef Ganten, Vorstandschef der traditionsreichen Berliner Charité, eine der größten Unikliniken Europas. Wegen der schwierigen Lage Berlins und der Charité fehle aber das Geld, die Forderungen zu erfüllen - Berlin sei "praktisch pleite". Als erste Konsequenz aus den Protesten plant die Charité eine bessere Arbeitszeiterfassung. Ganten erwartet beim Sparkus der Klinik "Solidaritätsopfer" von allen Mitarbeitern. Das gelte auch für Chefärzte, die auf freiwilliger Basis neue, "leistungsorientierte" Arbeitsverträge aushandeln sollten.

      Am atemberaubenden Salär- und Hierachiegefälle innerhalb der Belegschaften von Universitätskliniken entzündete sich auch in der aktuellen Debatte viel Kritik. Denn zwischen den Gehältern der Assistenzärzte, der Oberärzte und vor allem der Chefärzte klaffen Welten. Wer als Chefarzt noch mit einem luxuriösen Altvertrag ausgestattet ist, kann über Privatpatienten Millionen scheffeln, während die jungen Kollegen darben.

      Grüße aus der Politik: Leider, leider leere Kassen

      Auf das extreme Gehaltsgefälle wies auch Hartmut Möllring hin. Der niedersächsische Finanzminister und Vorsitzende der Tarifgemeinschaft der Länder kritisierte zwar die Proteste, weil der Arzt "dem Patienten und nicht der Stechuhr verpflichtet" sei. Möllring zeigte sich aber zu neuen Gesprächen bereit, vor allem über die Arbeitszeit und die tarifliche Eingruppierung der Ärzte. Bisher seien allerdings weder Verdi.di noch Marburger Bund auf die Länder zugekommen. Ansonsten verwies er auf die leeren Kassen: "Wir können nicht anders, weil wir unsere staatlichen Finanzen sanieren müssen."

      Möllring zählte zu den wenigen Politikern, die sich überhaupt aus der Deckung trauten. Zuvor hatte sich der Gesundheitsökonom Karl Lauterbach erheblichen Zorn zugezogen. Der Regierungsberater bestätigte zwar, dass Assistenzärzte in Deutschland zu wenig verdienen.

      [Anmerkung: Ach, da schau her, er hat inzwischen auch einmal einen Blick ins den BAT geworfen... aber vorher groß öffentlich das Maul aufreißen... :mad: ]


      Er sieht das Problem jedoch mehr in der ungerechten Verteilung und in großen Organisationsmängeln beim Klinikmanagement: "Das System braucht nicht mehr Geld, sondern effizientere Strukturen." Zu den Schwächen zählen einer Ansicht nach die zu lange Verweildauer von Patienten nach Operationen, die Konkurrenz der Kliniken und die Einkommen, die man als leitender Arzt mit Privatpatienten erzielen könne.

      Das große Echo auf die Krankenhausarzt-Proteste, die Frank Ulrich Montgomery als "historisch" und als "vollen Erfolg" bezeichnete, hat inzwischen auch die niedergelassenen Ärzte animiert - sie kündigten ebenfalls Aktionen an. "Es ist nur eine Frage der Zeit, dass wir ebenfalls auf die Straße gehen", sagte Hans-Jürgen-Thomas, Vorsitzender des Ärzteverbandes Hartmannbund. Schlechte Arbeitsbedingungen gebe es nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch in Arztpraxen.
      Avatar
      schrieb am 06.08.05 13:38:24
      Beitrag Nr. 734 ()
      ..."Ich gehe davon aus, dass eine große Anzahl, jede fünfte ärztliche Abrechnung falsch ist. Das muss nicht unbedingt heißen, dass betrügerisch ist, oder dass sie aus Korruption entspringt, aber dass sie falsch ist. Und gerade in den letzten zwei Jahren ist es so, dass die Berichte und die Erkenntnisse über Betrug und Korruption im Gesundheitswesen zugenommen haben, so dass meine Aussage, dass mindestens eine Milliarde Euro Schaden für das Gesundheitswesen durch korruptives und betrügerisches Verhalten, entsteht, aus meiner Sicht nach wie vor steht. Eine eher auch zurückhaltende Schätzung, weil ich kein Interesse an Skandalisierung über große Zahlen habe."

      Die Schätzung des Kassen-Funktionärs ist in der Tat keineswegs die höchste, von der man lesen kann. Der Verband Transparency International, der sich die Bekämpfung von Korruption in der gesamten Wirtschaft zur Aufgabe gemacht hat, schätzt die Summe, die im deutschen Gesundheitswesen durch Betrug erschlichen wird, oder auf andere Weise in die falschen Hände gerät, auf 6 bis 20 Milliarden Euro.

      Ein Hauptgrund dafür ist nach Ansicht von Transparency International die Komplexität des Systems, durch das die Ärzte ihr Geld bekommen. Die Kassen reichen jedes Jahr zweistellige Milliardensummen an die Kassenärztlichen Vereinigungen - wie viel es genau ist, legt zum einen die Politik fest, zum anderen ist es Verhandlungssache. Die Kassenärztlichen Vereinigungen verteilen das Geld anschließend nach einem komplizierten Schlüssel an die einzelnen Mediziner. Dieses so genannte Sachleistungsprinzip hat einige Vorteile: Für die Patienten der gesetzlichen Kassen ist es sehr bequem. Sie müssen nur ihre Chipkarte abgeben und haben sonst nichts mit der Bezahlung der Ärzte zu tun. Außerdem lässt sich über das Sachleistungsprinzip sehr genau steuern, wie viel Geld insgesamt an die Ärzteschaft fließt - ein Vorteil, den Gesundheitspolitiker und Krankenkassen zu schätzen wissen.

      Doch das Abrechnungssystem bietet auch eine ganze Reihe von Möglichkeiten zum fast perfekten Verbrechen. Der Arzt, den wir Dr. Bechler genannt hatten, hat sich für seinen Betrug eine beinahe sichere Methode gesucht: Er hat sich von Patienten, die er im Auftrag der Berufsgenossenschaft behandelt hat, ihre Krankenkassen-Chipkarte geben lassen. Damit hat er dann bei den Krankenkassen Operationen abgerechnet, die nie stattgefunden haben. Korrekte Abrechnung bei der Berufsgenossenschaft, plus falsche Abrechnung bei der Krankenkasse - Das könne fast nicht auffallen, weiß Peter Einhell, er ist der Leiter der Prüfabteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns:

      "Diese Daten werden nicht zusammengespielt. Nicht, weil wir das nicht wollen, sondern weil es datenschutzrechtlich verboten ist. Das heißt, wenn ein Arzt eine Leistung bei einer gesetzlichen Krankenversicherung abrechnet, und sie auch noch einmal bei einer Berufsgenossenschaft abrechnet, dann gibt es keinen Mechanismus, der das auffällig macht."
      ...
      http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/402077…

      Wie könnte sich unser Gesundheitssystem vor derartigen betrügerischen Machenschaften schützen?
      Abschaffen der Kassenärztlichen Vereinigungen, jeder Arzt rechnet mit dem Patienten ab? Nur so wäre doch gewährleistet, dass Doppelzahlungen verhindert werden und die Ausgaben für die Kassen würden um einige Milliarden sinken!
      Avatar
      schrieb am 08.08.05 13:55:30
      Beitrag Nr. 735 ()
      DAK-Chef hält Gesundheitspauschale der Union für nicht finanzierbar

      Berlin (ots) - Berlin - Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Angestellten-Krankenkasse, Herbert Rebscher, hat die von der Union favorisierte Gesundheitspauschale scharf kritisiert. "Die Kopfpauschale ist vorn und hinten nicht vernünftig kalkuliert und durchdacht", sagte der Chef der mit rund 4,8 Millionen zweitgrößten deutschen Ersatzkasse dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). "Es ist
      ein grotesk verworrenes Modell, das weder eine konomische noch eine politische Rationalität hat." Rebscher sagte, er sei sicher, dass dieses Modell nie kommen werde.

      Auch die Bürgerversicherung, das Modell von SPD und Grünen, sei keine Alternative. "Die Einführung der Bürgerversicherung würde massive verfassungsrechtliche Probleme nach sich ziehen - insbesondere dann, wenn man alle Einkommen einbezieht", sagt Rebscher der Zeitung.

      Statt einen Systemwechsel durchzuführen, sprach sich der Kassenchef für eine Weiterentwicklung des bestehenden Gesundheitssystems aus. "Wir haben ein System, das im internationalen Vergleich riesige Vorteile hat. Das sollten wir evolutionär weiterentwickeln." In diesem Zusammenhang forderte er den Gesetzgeber auf, die Versicherungspflichtgrenze aufzuheben. Sie schwäche das System, weil sie dazu führe, dass Besserverdiener in die private Krankenversicherung abwanderten und sich dadurch nicht mehr an der Umlagefinanzierung beteiligen.

      Weiteren Spielraum für Beitragssatzsenkungen in diesem Jahr sieht Rebscher nicht. "Ich gehe nicht davon aus, dass die Beiträge in breiter Fläche in diesem Jahr steigen werden, kann aber nicht ausschließen, dass dies bei der einen oder anderen der 280 Kassen der Fall sein wird." Die DAK habe einen soliden Beitrag kalkuliert, der
      bis Ende 2007 nicht mehr angepackt werde.
      Avatar
      schrieb am 10.08.05 15:05:23
      Beitrag Nr. 736 ()
      @ stellaLuna

      Die Hochrechnung der unzweifelhaft betrügerischen Abrechnung (übrigens bereits mit hoher krimineller Energie, wie ich finde) des "DrBechler" ist sicher unkorrekt.

      Abrechnungsberechtigt mit den Berufsgenossenschaften sind nur verschwindend wenige Ärzte (Sogenannte "D-Ärzte", die bei Berufsunfällen aufgesucht werden müssen) .

      Da die BG im Gegensatz zu den GKV halbwegs vernünftig bezahlt, wird kaum ein Arzt den Ast absägen wollen, auf dem er sitzt.

      Im Übrigen kann ich nur zum soundsovielsten Male daruf hinweisen, daß normale Abrechnungs-"Betrügereien" nur die ärztlichen Kollegen, NICHT JEDOCH DIE KASSEN ODER BEITRAGSZAHLER schädigt, da eine Pauschalbetrag für die flächendeckende Versorgung zwischen KVen und GKV ausgehandelt wird.

      Die "Betrügereien" erreichen lediglich eine Absenkung des Punktewertes, der Gesamtbetrag für die erbrachten leistungen steigt um keinen einzigen Cent.

      Leider ist diese unzutreffebde behauptung, die immer wieder gerne von politischer und Kassenseite zur pauschalen verunglimpfung der Ärzte benutzt wird, kaum aus der Welt zu schaffen, weil das Abrechnungssystem (für die Ärzte!) ziemlich perfide ist. Im Moment erfahren bspw. die Ärzte, ob sie nicht vielleicht bereits seit dem April nicht mehr kostendeckend arbeiteten! Erst jetzt wird der "Punktwert" , also der Geldwert pro Leistung genau in Cent angegeben.

      der Pauschalbetrag zur flächendeckenden versorgung eines Quartals wird dazu durch die gesamtpunktzahl (= alle erbrachten leistungen aller Ärzte im Quartal) geteilt und so der Punktwert errechnet.

      Steigt also durch betrügerisch abgerechnete und nicht erbrachte Leistungen die Punktzahl an, so sinkt im gleichen Verhältnis der Wert pro Leistungspunkt. Die Gelackmeierten sind einzig und alleine die ehrlichen Kollegen.

      Anders ist das bei den Berufsgenossenschaften, die NICHT für die normale versorgung der Bevölkerung, sondern AUSSCHLIESSLICH für die Prävention, Versorgung und REhabilitation von BERUFSUNFÄLLEN zuständig sind.

      Die Beiträge hierfür zahlen EINZIG UND ALLEIN DIE ARBEITGEBER, keineswegs die Patienten/Arbeitnehmer.

      Daher hat dieser Betrüger mitnichten die GKV, sondern konkret in allen Einzelfällen diverse BGs (in diesem speziellen Fall der BG-Abrechnung tatsächlich auch finanziell) geschädigt. seine berufliche Existenz ist (hoffentlich) am Ende, denn er ist die längste zeit D-Arzt gewesen, wird standesrechtlich hart bestraft (bis zum langfristigen Berufsverbot!) und natürlich strafrechtlich belangt.

      Die datenzusammenlegung sowohl im GKV- als auch BG-Bereich ist extrem heikel, weil dadurch gesundheitsprofile von konkreten Personen erstellt werden können un ddem Mißbrauch Tür und Tor eröffnet werden.

      Andererseits ist das Risiko bei allen Privatversicherten bereits der Fall, ohne daß sich zwingend daraus Probleme ergeben hätten.

      Eine nach Außen anonymisierte, innerhalb einer "Task-Force" aber offene ZUsammenlegung könnte zwar nicht die Kosten in der GKV senken, aber ehrlich abrechnende von betrügerischen Ärzten trennen, was in meinen Augen einer der besten Beiträge für die saubere berufsausübung wäre und darüber hinaus endlich einmal Qualitätssicherung auf hohem NIveau ermöglichen würde.

      Ich forderte das hier bereits vor langer zeit. Aber Politiker wollen ja nichts verbessern, sondern nur dumm herumschwätzen und durch plumpe Wahlversprechen wiedergewählt werden...
      Avatar
      schrieb am 29.08.05 18:52:54
      Beitrag Nr. 737 ()
      Tja, SO EINFACH kann gesundheitspolitik sein....


      SPIEGEL ONLINE - 29. August 2005, 18:00
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372072,00.html
      Studie

      Weniger Deutsche greifen zum Glimmstängel

      Dem deutschen Krebsforschungszentrum zufolge rauchen die Deutschen deutlich weniger Zigaretten. Grund dafür seien die gestiegen Preise. Besonders Jungendliche würden davon abgeschreckt.



      DDP
      Zigarettenkonsum: Laut DKFZ in den Jahren 2003 bis 2004 um 12 Porzent eingebrochen
      Hamburg - Erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland sinkt die Zahl der Raucher deutlich. Dies geht aus einer Untersuchung der Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gesundheitsökonomie der Universität Köln hervor. Laut DKFZ ist der Absatz an Zigaretten von 2003 bis 2004 um 20 Milliarden Stück eingebrochen. Dies entspricht einem Rückgang von 12 Prozent.

      Die Krebsforscher sehen den Grund für den rapiden Rückgang in den Tabaksteuererhöhungen der vergangen Jahre. Besonders drastisch sei die Zahl der jugendlichen Raucher gefallen: Griffen im Jahr 2001 noch 28 Prozent der 12- bis 17-Jährigen regelmäßig zum Glimmstängel, werden es 2005 nur noch 20 Prozent sein. Der Studie zufolge liegt das durchschnittliche Einstiegsalter der Raucher zwischen 12 und 25 Jahren bei 13,6.

      Durch die neue Erhöhung der Tabaksteuer am 1. September rechnen Gesundheitsexperten und Politiker, dass der Trend des fallenden Zigarettenkonsums fortgesetzt und sogar verstärkt wird. Studienleiterin Martina Pötschke-Langer sagte gegenüber SPIEGEL ONLINE: "Wir erhoffen uns von der nächsten Stufe ein weiteres Absinken der Raucherzahlen in Deutschland." Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, sagte zur Nachrichtenagentur AP, dass die erneute Preisrunde Zigaretten noch unattraktiver machen werde, besonders für preissensible junge Menschen.

      Wolf-Dieter Heller, Leiter der Wissenschaftsabteilung der Verbandes der deutschen Cigarettenindustrie (VdC), bezweifelt einen derart starken Zusammenhang zwischen Tabaksteuererhöhung und dem Rückgang der Raucher in Deutschland. Er verweist auf eine interne, vom TÜV Brandenburg geprüfte, Untersuchung des VdC, nach der etwa 17 Prozent der in Deutschland konsumierten Zigaretten nicht in Deutschland versteuert seien. Verbandssprecherin Andrea Winkhardt vermutete gestern, dass viele von diesen geschmuggelt seien.

      Das Krebsforschungszentrum weist eine solche Interpretation vehement zurück. "Als eine Mär" bezeichnete Pötschke-Langer das VdC-Argument, der Zigaretten-Schmuggel habe in den vergangen Jahren stark zugenommen. "Es gibt keine empirischen Beweise dafür", so die Studienleiterin. Derartige Studien der Zigarettenindustrie würden merkwürdigerweise nie veröffentlicht.

      DFKZ kritisiert inkonsequente Steuerpolitik

      In ihrer Studie kritisierten die Krebsforscher die unterschiedliche Besteuerung von Zigaretten und selbst gedrehten Zigaretten. Deutschland sei, dass das einzige Land in Europa das die so genannten Feinschnittzigaretten niedriger besteure. Die Steuer für eine Fabrikzigarette betrug im Jahr 2004 elf Cent, der Steuersatz für Selbstgedrehte lag lediglich bei drei Cent.



      DPA
      Feinschnittzigarette: Billiger, weil niedriger besteuert
      Dieser Preisunterschied hat laut DKFZ zur Folge, dass besonders Menschen mit einem niedrigen Einkommen, wie zum Beispiel Jugendliche, auf die billigeren selbst gedrehten Zigaretten umsteigen. Der DFKZ rechnet vor, dass allein in den Jahren 2003 bis 2004 der Absatz von Feinschnittzigaretten um 13 Milliarden anstieg.

      Die Heidelberger Krebsforscher sehen im Rückgang der Raucher auch positive Effekte für die Gesundheitspolitik: Sie erwarten rund 12.000 Krankheits- und 8500 Todesfälle weniger pro Jahr. Dies, so der DKFZ, spare der deutschen Volkswirtschaft 2,2 Milliarden Euro pro Jahr, da weniger Kosten für ärztliche Behandlungen anfielen und es zu weniger Produktivitätsausfällen komme. Allerdings formulieren die Autoren der Studie Bedingung damit ihre Rechnungen zutreffen. Sie fordern weiter Maßnahmen, um einen Rückfall von Ex-Rauchern und den Neueinstieg zu verhindern. Darunter sind rauchfreie Arbeitsplätze und öffentliche Einrichtungen und ein umfassendes Tabakwerbeverbot.

      Sebastian Siegloch
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 07:53:11
      Beitrag Nr. 738 ()
      Samstag, 3. September 2005
      Kranke sollen sich selber helfen
      Ärztepräsident will Kürzungen

      Die Krankenkassen sollten nach einem Vorschlag von Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe künftig die Medikamentenkosten für jene Versicherten nicht mehr übernehmen, "die ihre Krankheit durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten in den Griff bekommen könnten". Manche Patienten schluckten aus Bequemlichkeit zum Beispiel Pillen gegen Blutdruck statt ihr Leben umzustellen, sagte Hoppe der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

      Die Kostenübernahme von Medikamenten durch die Kassen für Erkrankte, die sich sozusagen selber helfen könnten, sei nicht gerechtfertigt.
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 08:34:43
      Beitrag Nr. 739 ()
      Schätzerkreis befürchtet neue Finanzlöcher bei Krankenkassen


      Berlin (dpa) - Der gesetzlichen Krankenversicherung droht nach Presse-Informationen im zweiten Halbjahr ein Minus von 200 Millionen Euro. Das gehe aus neuen Zahlen des Schätzerkreises hervor, schreibt der Berliner «Tagesspiegel am Sonntag». Dagegen rechnet Gesundheitsministerin Ulla Schmidt auch in den letzten sechs Monaten des Jahres mit einem Überschuss. Ihr Sprecher Klaus Vater zweifelte an den Zahlen des Schätzerkreises. Die Experten hätten einige Positionen übersehen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.05 19:28:35
      Beitrag Nr. 740 ()
      Nach dem Wahlchaos wird eine notwendige Reform der Krankenversicherung wohl noch etwas warten müssen. Hoffentlich ist es in einigen Monaten nicht zu spät für die notwendigen Weichenstellungen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.05 22:44:36
      Beitrag Nr. 741 ()
      Vielleicht einigt man sich ja auf eine "Solidarische Bürgerprämie". Jeder, auch Beamte und Selbständige, zahlen ein und erhalten eine Grundversorgung zu niedrigen Beiträgen. Wer mehr will, muss sich zusätzlich privat versichern. Der gedeckelte AG Beitrag wird aufs Brutto aufgeschlagen. Mit den Steuermehreinanahmen wird z.B. die Beitragsfreiheit der Kinder abgedeckt.
      so, ode so ähnlich könnte ein Kompromiss aussehen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.05 23:38:09
      Beitrag Nr. 742 ()
      Unglaublich wohin wir mit dieser Bundesrepublik Deutschland gekommen sind.

      Da hat diese wiedervereinigte Pleiterepublik nun MRD im Osten versickern lassen und unsere Brüder und Schwestern jammern nur, dass nicht jeder vom Westen noch mehr unterstützt wird.

      Aus Protest wählt man dort dann auch noch die Partei der Schuldigen ( diese SED / PDS-Bravos sind doch die Verursacher des Elends und der bis dahin versauten Lebensumstände der Ossis.
      25% der Wählerstimmen im Osten gehen an diese Spätbolschewisten, d.h. ein VIERTEL wählt dort heute noch kommunistisch ( sind wir auf Kuba oder sonst in der restverbliebenen gestrigen Welt erledigter Systeme gelandet ? ).

      Aber es ist doch eine feine Sache das gescheiterte klebrige Propagenda-System zu wählen ( bringt zwar nichts, sich weiter verscheissern zulassen, ist aber " eigenständige DDR-Nostalgie" ) und dabei Einkommen und Rente in DM/EUR zu wissen. Prima Berlin ist da.

      Dann kommt dieser Saarländer daher und macht ( aus Frust gegen Schröder und den Alt-Parteivorstand, die ihn aus der SPD hinaus komplimentiert haben ) die Honneker-Partei der Frustrierten im Westen salonfähig.

      Es sind schlussendlich die Spätfolgen der Verdrängungspolitik des Herrn Kohl, der als Wiedervereinigungskanzler ins Geschichtsbuch wollte. Koste es was es wolle. Seine letzte Wahl war schließlich nur bei den orientierungslosen Ostwählern zu gewinnen. Schon vorher hatte er dort falsche Versprechen geliefert und damit die Angliederung der ehemaligen Ostzone unnötig teuer gestaltet.

      Es sind AUCH zusätzlich DIESE finanziellen Belastungen, die dem deutsche Steuerzahler aufgebuckelt wurden und die New Germany haben so dermaßen abgleiten lassen. Hinzu kommt noch, wie im großen Stil unnötig und oft genug ( weiterhin ) falsch platziere Gelder in den neuen Bundesländern versumpfen.

      Das von den Opfern des " DDR" -Regimes verlangte und in Regierungskreisen damals diskutierte Verbot der PDS als kriminelle Vereinigung hat es ja mit Hinblick auf die vermeintliche Bedeutungslosigkeit der Postkommunisten ( und sicher auch zwecks Deckelung so mancher Stasiakte ;-) leider nicht gegeben.

      Jetzt ist die Frage, ob Schröder und SPD-Genossen vielleicht nicht doch noch -um an der Macht und den Pfründen zu bleiben- ihre demokratischen Grundsätze über den Haufen werfen und sich und Deutschland mit den Stasiresten in der Welt blamieren wollen.

      Mal abwarten also, wie das einstige geachtete Nachkriegsdeutschland jetzt
      für die Welt verdientermaßen an Bedeutungslosigkeit und als Witzfaktor gewinnt.
      Avatar
      schrieb am 01.11.05 06:53:33
      Beitrag Nr. 743 ()
      Politik
      DAK-Chef warnt vor Einfrieren des Arbeitgeberbeitrags

      HAMBURG. Der Vorstandschef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), Hermann Rebscher, warnt Union und SPD davor, den Arbeitgeberbeitrag zur Gesetzlichen Krankenversicherung einzufrieren. Entlasse man die Wirtschaft aus der Mithaftung für Kostensteigerungen im Gesundheitswesen, werde es politisch kaum noch möglich sein, den Ausgabenanstieg zu bremsen, schreibt Rebscher in einem Gastbeitrag für die „Financial Times Deutschland“ vom 31. Oktober. Rebscher fürchtet im Wettbewerb der Kassen auch „eine neue Jagd auf gesunde Mitglieder“, die gesamtwirtschaftlich völlig unproduktiv sei. „Die Wucht der Komplexität holt uns sofort ein“, mahnte er./ddp
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 16:04:53
      Beitrag Nr. 744 ()
      nachfolgend Auszüge aus der hier komplett als pdf-Dokument herunterladbaren Studie, deren Übereinstimmungen aus volkswirtschaftlicher Perspektive mit der meinen aus dem Bereich Medizin-Gesundheitsmanagement (die ich hier seit über 2 Jahren poste) mich offengestanden sehr freuen...


      http://www.allianzgroup.com/Az_Cnt/az/_any/cma/contents/4710…



      Gesundheitsmarkt ? ein Wachstumsmotor? - 26.08.2004



      Allianz Group München, 28. Juli 2004: Um den zukünftigen Herausforderungen und Chancen des Gesundheitssektors in Deutschland gerecht zu werden, muss die Politik Regulierungen abbauen und mehr Wettbewerb zulassen. Das ergibt sich aus einer neuen Studie der Allianz Group.
      Die demografische Entwicklung in Deutschland vergrößert die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen Bleibt alles beim Alten, geraten die Bürger gleich zweifach ins Hintertreffen: Zum einen finanzieren sie weiter ein Gesundheitssystem, das gemessen an seinen Leistungen überteuert ist. Und zum anderen fällt der Standort Deutschland mit allen negativen Konsequenzen für die Bürger zurück, weil das beträchtliche Wachstumspotenzial des Gesundheitsmarkts künstlich eingeschränkt bleibt. Die Alterung der Gesellschaft und der medizinisch-technische Fortschritt werden die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen hochtreiben, resümiert die Allianz Analyse "Gesundheitsmarkt - ein Wachstumsmotor?". Damit steigen auch die Gesundheitsausgaben, unabhängig davon, dass sich die Politik um Einsparungen bemüht. Von 2004 bis 2020 erhöht sich die Anzahl der Bürger, die 65 Jahre oder älter sind, um gut 20 Prozent. Danach, also zwischen 2020 und 2035, steigt dieser Bevölkerungsanteil nochmals um mehr als 25 Prozent, denn dann erreicht die Generation der so genannten Baby-Boomer das Rentenalter. In dieser Altersklasse werden Gesundheitsleistungen verstärkt nachgefragt. Schon aus diesen irreversiblen demographischen Zusammenhängen ergibt sich, dass das Wachstumspotenzial vieler Gesundheitsbereiche beträchtlich ist. Grundsätzlich gilt - wie auch bei der Rente: Die beste Versicherung gegen demografisch bedingte Ausgabensteigerung ist ein stärkeres Gewicht der Kapitaldeckung.


      Hohe volkswirtschaftliche Relevanz
      Das Wachstumspotenzial im Gesundheitswesen könnte eine große Chance sein, bedenkt man, dass heute zehn Prozent aller Beschäftigten (oder 4,2 Millionen Arbeitnehmer) im Gesundheitswesen tätig sind. Dieser Sektor macht rund 11,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus; er ist also bedeutender als beispielsweise die Automobilindustrie (9,7 Prozent des BIP). Aber werden tatsächlich Wachstums- und Beschäftigungsimpulse eintreten? Das hängt im Wesentlichen davon ab, wie weit die Politik bereit ist, die Strukturen des Gesundheitssystems zukunftsfähig zu machen, sagt Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz Group. "Die Zeit dafür wird knapp."



      Struktur der Leistungsangebote muss sich ändern
      Veränderungen bei den Gesundheitsleistungen, nicht nur die gegenwärtig im Brennpunkt stehenden Fragen der Finanzierung, werden der einflussreiche Treiber der langfristigen Entwicklung dieses Sektors sein. Diese Umstellungen führen aber nicht in allen Bereichen zu Wachstum und Mehrbeschäftigung, da Deutschland im internationalen Vergleich noch über erhebliche Effizienzreserven im Gesundheitssystem verfügt.


      Hier ein Überblick, welche Änderungen auf die einzelnen Gesundheitssegmente zukommen könnten.


      Konsolidierung des Krankenhaussektors
      Die Einführung von Fallpauschalen wird die Konsolidierung im stationären Bereich beschleunigen, mit der Folge eines weiteren Bettenabbaus und Schließung von Kliniken. Dieser Rückgang dürfte bis 2020 rund 15 bis 20 Prozent ausmachen, der gesellschaftlichen Alterung zum Trotz. Damit dürfte dieser Sektor zwar unterproportional wachsen, aber immer noch expandieren, da die Betreuung des einzelnen Patienten intensiver wird. Die Beschäftigung im medizinischen Bereich bliebe damit annähernd stabil, die in der Krankenhausverwaltung wird dagegen voraussichtlich abnehmen. Im Pflegedienst und bei der ambulanten Krankenversorgung dagegen sind die Wachstumsaussichten deutlich rosiger. Aber nur dann, wenn die Politik umsteuert und auf Wettbewerb und Transparenz setzt. Die Leistungen der Pflegeversicherung müssen dynamisiert werden, damit dieser Sektor sein Marktpotenzial ausschöpft.


      Hohes Beschäftigungspotenzial im Pflegebereich

      Bei der personalintensiven Pflege sind bedeutende Beschäftigungseffekte möglich, prognostizieren die Volkswirte der Allianz Group. Werden die Rahmenbedingungen richtig gesetzt, könnten 35 Prozent mehr Pflegebedürftige im Jahr 2020 für ein Beschäftigungsplus von 30 Prozent sorgen. Dazu müsste die Pflegeversicherung aber dynamisiert werden, um die Pflegekosten tatsächlich aufzubringen. "Bleibt diese Dynamisierung aus, verliert eine Pflegeversicherung weitgehend ihren Sinn, denn die Pflegeleistungen müssten weitgehend von den Betroffenen finanziert werden", sagt Chefvolkswirt Michael Heise. "Das schränkt den Pflegemarkt ein, da viele Leistungen wieder privat erbracht werden."
      Die Allianz Studie resümiert: Die Frage nach der Dynamisierung der Pflegeversicherung entscheidet darüber, ob in diesem Sektor knapp 100.000 neue Arbeitsplätze entstehen oder nicht.




      Vernetzung der ambulanten Krankenversorgung
      Dieser Bereich wird sich parallel zum Kapazitätsabbau im Krankenhauswesen ändern. Kürzere Aufenthalte in der Klinik erfordern oft eine intensivere Nachsorge. Damit wächst die Bedeutung vernetzter medizinischer Betreuung, zu der sich Arztpraxen und Krankenhäuser zusammenschließen. Bieten Kliniken ihre Dienstleistungen ambulant an und treten damit in den Wettbewerb mit niedergelassenen Fachärzten ein, verschlechtern sich deren Marktchancen einschneidend. In diesem Fall dürfte die Anzahl niedergelassener Fachärzte spürbar abnehmen.


      Medikamentennachfrage steigt
      Die Pharmaindustrie ist international aufgestellt und von grenzüberschreitenden Trends (darunter auch die gesellschaftliche Alterung) bestimmt. Der Weltmarktanteil deutscher Hersteller beträgt vier Prozent; sie exportiert rund 75 Prozent ihrer Produktion. Umgekehrt stammen 72 Prozent der in Deutschland verkauften Medikamente aus dem Ausland. Die Allianz Studie errechnet, dass die gesellschaftliche Alterung die Nachfrage nach Fertigarznei bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent steigern wird. Die Beschäftigtenzahl in der deutschen Pharmaindustrie dürfte aber sinken, und zwar von 120.000 auf 100.000 im Jahr 2020.


      Gedämpftes Wachstum im Pharmahandel
      Deutschland unterhält eines der teuersten Pharmavertriebsnetze Europas. Hauptsächlich aus diesem Grund sind dort Medikamente im internationalen Vergleich sehr hoch. Fallen die erheblichen Wettbewerbsbeschränkungen in diesem Bereich, so dass beispielsweise auch der Internethandel mit Arzneien zunimmt, dürfte es zu Kapazitätsanpassungen und einer Einpendelung der Medikamentpreise auf ein internationales Niveau kommen. Dies schränkt die Wachstumsaussichten im Pharmahandel und Apothekenwesen ein; dennoch dürfte diese Bereiche weiter expandieren. Die Anzahl der Beschäftigten in diesem Bereich werden bis 2020 um 20.000 auf 120.000 sinken, erwarten die Volkswirte der Allianz Group.


      Medizintechnik auf Expansionkurs
      Auch dieser Bereich ist international ausgerichtet; über 55 Prozent der deutschen Produktion wird exportiert. Mit jährlichen Wachstumsraten von rund fünf Prozent gehört die Medizintechnik zu den dynamischsten Branchen Deutschlands.

      Bürger und Patienten profitieren vom Wettbewerb

      Michael Heise fasst die Ergebnisse der Allianz Gesundheitsmarktstudie zusammen: "Wenn Deutschland die großen Wachstumschancen, die sich im Gesundheitssektor auftun, nutzen will, muss die Politik schnellstmöglich Wettbewerb und Transparenz herstellen." Leistungserbringer, Krankenkassen und Versicherungsunternehmen sollten konkurrieren. Der Kunde und Dienstleister müssen ihre Vertragspartner frei wählen können. Dann erhöhen sich auch Effizienz und Qualität des Gesundheitssystems.
      "Davon profitieren sowohl die Nachfrager von Gesundheitsleistungen als auch jene Anbieter, die sich auf den Wettbewerb eingestellt haben. Wir sprechen hier also von einem Wachstumsprogramm für die gesamte Volkswirtschaft", sagt der Chefvolkswirt der Allianz Group.

      Änderungsbedarf
      Es geht um Fallpauschalen, die bereits eingeführt wurden, aber auch um Programme zum Management von Krankheiten sowie um die Aufhebung des Vertragsmonopols der Kassenärztlichen Vereinigungen.
      Ferner fordert die Allianz Studie zum Gesundheitswesen, die Krankenhausfinanzierung neu zu regeln und regt eine stärkere Integration ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung an. Der Arzneimittelmarkt muss liberalisiert und die Anreizstrukturen für den Bürger geändert werden mit dem Ziel einer spürbaren Änderung des Nachfrageverhaltens.
      "Selbst wenn alle gegenwärtigen Effizienzreserven gehoben werden, kann der deutsche Gesundheitsmarkt bis 2020 stärker wachsen als die gesamtwirtschaftliche Leistung", heißt es in der Allianz Studie. Diese Chance sollte die Politik beherzt nutzen.
      Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
      Avatar
      schrieb am 04.11.05 15:45:48
      Beitrag Nr. 745 ()
      Freitag, 4. November 2005
      Zankapfel Gesundheit
      Verhandlungsrunde abgesagt

      Ob die festgefahrenen Verhandlungen von Union und SPD zur Gesundheitspolitik durch ein Spitzengespräch wieder in Gang gebracht werden können, ist offen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa gibt es für ein solches Treffen derzeit keinen Termin. Die amtierende und designierte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sprach in einer Mitteilung vom Freitag von "Gerüchten". Die Gesundheitspolitik sei "einer der schwierigsten Gestaltungsbereiche".

      Dennoch seien die Verhandlungspartner von CDU/CSU und SPD bisher Schritt für Schritt vorangekommen. "Zu Pessimismus besteht kein Anlass", meinte die Ministerin. Sie betonte jedoch: "Da es sich für alle Beteiligten um komplizierte Fragen und Lösungen mit weit reichenden Folgen handelt, wäre es falsch, die Verhandlungen auf offenem Markt zu betreiben."

      Ein für Donnerstagabend angesetztes Treffen mit der designierten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ihrem Vorgänger Gerhard Schröder (SPD), CSU-Chef Edmund Stoiber und dem designierten SPD-Chef Matthias Platzeck sowie dem amtierenden SPD-Vorsitzende Franz Müntefering war kurzfristig abgesetzt worden. Ob sich die Gesundheits-Arbeitsgruppe in der kommenden Woche noch einmal trifft, war am Freitag nicht absehbar.

      Beide Seiten stehen sich mit ihren Positionen in der Kernfrage - der künftigen Krankenkassen-Finanzierung - dem Vernehmen nach immer noch unvereinbar gegenüber. Ungeklärt ist vor allem, in welchem Verhältnis gesetzliche und private Kassen zueinander stehen sollen. Anders als die Union möchte die SPD die Versicherungspflichtgrenze deutlich erhöhen oder ganz abschaffen. Damit würde den Privatkassen der Versicherten-Nachschub abgeschnitten. Sie selber sehen sich für diesen Fall in ihrer Existenz bedroht. Bei den Privaten sind acht Millionen Bundesbürger krankenversichert, bei den gesetzlichen Kassen gut 70 Millionen.

      Nach Informationen aus Verhandlungskreisen verständigten sich SPD und Union jedoch auf ein zwei Milliarden Euro schweres Sparpaket zur Senkung der Arzneimittelkosten der gesetzlichen Krankenkassen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür aber nicht. Danach ist geplant, die Arzneimittelpreise für zwei Jahre einzufrieren. Zudem sollen die umstrittenen Naturalrabatte der Pharmaindustrie an die Apotheken verboten werden. Die Hersteller von Nachahmerpräparaten, so genannte Generika, sollen einen zusätzlichen Preisnachlass von fünf Prozent auf ihre Produkte gewähren. Für die forschenden Pharma-Hersteller solle es dagegen Erleichterungen geben.
      Avatar
      schrieb am 04.11.05 18:55:39
      Beitrag Nr. 746 ()
      Zu diesem posting habe ich einige Anmerkungen:
      1. Grundsätzlich sind alle Ärzte zur Rechnungsstellung gegenüber einer Berufsgenossenschaft berechtigt, sofern sie wegen eines Arbeitsunfalles oder einer Berufskrankheit behandeln.
      2. D-Ärzte sind ziemlich zahlreich (und nicht "verschwindend wenig"). Ein großer Teil der Fachärzte für Chirurgie sind D-Ärzte. Sie entscheiden nach einem Arbeitsunfall, ob die durch den Patienten gewählte Behandlung (z.B. durch einen praktischen Arzt) ausreicht oder ob wegen der Eigenart der Verletzung eine Behandlung durch den unfallchirurgisch erfahrenen D-Arzt nötig erscheint. In beiden Fällen geht die Behandlung zu Lasten der Berufsgenossenschaft.
      3. Ein Abrechnungsbetrug der dargestellten Art wird normalerweise schnell erkannt, da die Krankenkasse bei Arbeitsunfällen nicht leistungspflichtig ist und die Kassen Durchschriften der von den D-Ärzten erstellten Berichte erhalten, aus denen ersichtlich ist, ob ein Arbeitsunfall vorliegt und welcher Arzt die Behandlung auf Kosten der Berufsgenossenschaft durchführt.
      Avatar
      schrieb am 04.11.05 19:00:05
      Beitrag Nr. 747 ()
      Gemeint war das posting Nr. 734 von deep thought.
      Avatar
      schrieb am 04.11.05 19:08:40
      Beitrag Nr. 748 ()
      [posting]18.557.475 von Deep Thought am 03.11.05 16:04:53[/posting]Werden die Rahmenbedingungen richtig gesetzt, könnten 35 Prozent mehr Pflegebedürftige im Jahr 2020 für ein Beschäftigungsplus von 30 Prozent sorgen. Wer beschafft die 35 Prozent Pflegebedürftigen? Werden die, die in Pflegestufe I oder II sind auf III hochgestuft, um für mehr Beschäftigung zu sorgen und auch für Gewinne für die Betreiber?

      Warum ist ein Versicherer wie die Allianz daran interessiert, dass mehr Menschen pflegebedürftig werden?
      Avatar
      schrieb am 04.11.05 19:20:14
      Beitrag Nr. 749 ()
      Deep Thought
      dass die Allianz Versicherung ein Interesse an mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen hat, dürfte nichts Neues sein. Allerdings bezweifle ich, dass die Allianz an der Gesundheit der Menschen interessiert ist sondern wohl eher an seinen Umsätzen.
      Ich z. B. möchte nicht den Privaten "zum Fraß" vorgeworfen werden.

      Was nun die Pflege-Hochrechnung bis zum Jahr 2020 anbelangt, so meine ich, dass man von falschen Voraussetzungen ausgeht. Bis 2020 wird es in Deutschland üblich sein, dass die Mehrheit der Menschen ein Patiententestament hat, das dann umgesetzt werden muss. Vor diesem Hintergrund sehe ich keinen Zuwachs von Schwerstpflegebedürftigen und daraus resultierend mehr Arbeitsplätze in der Pflege.

      Der Allianz würde ich empfehlen eine "Sterbetourismus"-Versicherung anzubieten, das würde Umsatz bringen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.05 19:41:48
      Beitrag Nr. 750 ()
      ....Doch in den Notunterkünften ringsum ist von einer Rückkehr zur Normalität wenig zu spüren. Helfer des Roten Kreuzes berichten von Kindern, die noch nie einen Arzt gesehen haben und bei denen sie nun schwere gesundheitliche Schäden, wie Herzfehler oder Hüftschäden, entdecken. Viele Familien, die durch den Sturm alles verloren haben, können sich weder Behandlung noch Medikamente leisten. Denn im reichsten Land der Erde gibt es keine gesetzliche Krankenversicherung, die eine medizinische Grundversorgung garantiert.

      Lokale Krankenhäuser und Notärzte behandeln "Katrina"-Opfer dennoch häufig unentgeltlich. Präsident George W. Bush versprach zwar den Kommunen, einen Teil dieser Kosten auszugleichen. Doch die meisten werden wohl auf den finanziellen Folgen ihrer Großzügigkeit sitzenbleiben.

      Das vorwiegend privatwirtschaftlich und gewinnorientierte US-Gesundheitssystem sieht eine Vollversorgung, auch nach Naturkatastrophen, nicht vor. Vielen scheint die Zeit reif für eine Kehrtwende in der Gesundheitspolitik, deren Lücken Hurrikan "Katrina" so offensichtlich freilegte. "Es ist einer der seltenen Momente in der Geschichte, wo uns eine Katastrophe die Möglichkeit zur Kurskorrektur beschert", sagt Irwin Redlener, Präsident des Children Health Found. Andernfalls drohe den Vereinigten Staaten der Rückfall in die Zweiklassengesellschaft, in der Kinder frühzeitig sterben, weil ihre Eltern die Medikamente nicht bezahlen können.

      Dabei gehört das amerikanische Gesundheitssystem jetzt schon zu den teuersten der Welt. Es verschlingt rund 15 Prozent des Bruttosozialprodukts und verfehlt dennoch seinen Nutzen: Die Lebenserwartung in den USA ist kürzer als im verarmten Costa Rica. Die Versicherungsbürokratie hat sich vom Dienstleister zum Moloch entwickelt.

      http://www.wams.de/data/2005/11/06/799503.html

      Ich hoffe, dass die SPD hart bleibt und einer Privatisierung unseres Gesundheitssystems nicht zustimmt, denn sonst haben wir innerhalb kürzester Zeit amerikanische Verhältnisse.

      Erschreckend ist, dass die Lebenserwarting in den USA kürzer sein soll als in Costa Rica :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 08:08:18
      Beitrag Nr. 751 ()
      Ulla Schmidt hat nunmehr dafür gesorgt, daß der sogenannte "Gesundheits-System-Experte" Lauterbach SPD-Abgeordneter geworden ist und hier kann er seinen demagogischen Fähigkeiten und Lügen , die er unpassenderweise bereits als "Gutachter" bewies, freien Lauf lassen.

      Die neue Demagogische Nummer lautet:
      Neidfaktor aufbauen, Keile zwischen Privatversicherte und GKV-Patienten treiben, da ist jedes Mittel Recht.

      Dabei benutzt er und Schmidt bewußt irreführende und mißverständliche Behauptungen. Die GKV-Kassen leisten natürlich heftige Schützenhilfe.

      Es geht schliesslich um viel Milliarden reserven der privaten Kassen, die diese als reserven haben und die man enteignen will.

      Die Nummer "Gleiche Leistung für gleiches Geld" ist natürlich UNfug.

      Schmidt und LAuterbach, der nicht einmal richtig BAT-Gehälter in der Liste ablesen konnte (wir erinnern uns an seine dreisten behauptungen von vor einigen Monaten, hochnotpeinlich für einen "EXperten" ) lügen wieder wie gedruckt.

      Ärzte bekommen von Privatpatienten ein Vielfaches dessen, was die Kassen bieten und QUERFINANZIEREN damit ebenso wie die Krankenhäuser bereits das System der gesetzlichen maroden Krankenversicherung. Die Nummer "Gleiche Leistung für gleiches Geld" ist also eine glatte Lüge, aber man kann damit die Bevölkerng halt prima gegeneinander aufhetzen.

      Jetzt wollen unsere Superexperten also dieses Geld zum 2. Mal ausgeben, scheint eine typische SPD-Krankheit zu sein.

      Natürlich wird irgendein Privater in deutschland weniger zahlen als irgendein GKV-Versicherter, aber es geht nicht um Einzelfälle, es geht um den regelfall.

      Und da sieht es ganz anders aus. Sonst würden die GKV-Kassen ja auch jeden Privatversicherten mit offenen Armen empfangen, was sie aber genau NICHT tun. Der Weg zurück ist bis auf wenige Fälle verbaut. Ist ja auch ok, aber Sozialpolitik sollte halt nicht auf Lügen basieren, sondern auf Fakten.

      An das eigentliche Problem gehen natürlich weder Scmidt noch Lauterbach ran:

      WARUM kann jemand in deutschland lebenslang voll sozialversichert sein, ohne jemals einen Finger in einem beruf oder bei der Kindererziehung krumm gemacht hat?

      Einzig und allein dadurch, das er/sie mit jemandem verheiratet ist, der arbeitet, ist man in deutschland glänzend Krankenversichert, Renten(!)versichert!
      Und so ein kinderloses SChmarotzer-Ehepaar bekommt auch noch Wohnungsförderung! WESHALB?

      Hier hat die Union eindeutig die besseren Ansätze.

      Eine Kopfpauschale würde DIESE wirklich himmelschreiende Ungerechtigkeit beenden. WEnn man das sozial gerecht abfedert, indem Phasen der Kindererziehung beitragsfrei werden, ist dasvoll ok. Allerdings müssen dann auch unverheiratete Paare mit Kindern davon profitieren.

      Und das Ehegatten-Splitting und die ganzen unsinnigen Subventionen müssen endlich weg.

      Und dann haben wir deutlich weniger Probleme und können die Lohnnenbenkosten drastisch senken, denn die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteile bei der GKV füttern diese noch-nie-gerabeitet-habenden Ehepartner seit Jahrzehnten durch, was man endlich beenden könnte.

      Ca. 30% der Arztpraxen sind bereits überschuldet, weil die GKV nicht kostendeckend ist und nicht genug Privatversicherte zur Querfinanzierung existieren.

      WEnn Schmidt das durchzieht,ist unser Gesundheitssystem endgültig am Ende.





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      SPIEGEL ONLINE - 17. November 2005, 18:18
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,385514,00.html
      Gesundheitspolitik

      SPD-Gebührenpläne machen CDU-Politiker zornig


      Von Alwin Schröder

      Einen Tag vor Unterzeichnung des Koalitionsvertrages hängt bei Union und SPD der Haussegen schief. Nach dem Streit über den Etat zürnt die CDU jetzt über den Vorstoß von Ulla Schmidt, die eine Angleichung der Honorarsätze von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen ankündigte.

      Hamburg - Der Vorstoß von Ulla Schmidt traf die Union unvorbereitet. In Zeitungsinterviews sprach sich die Gesundheitsministerin für eine Angleichung der Honorarsätze in der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung aus. Ärzte, Zahnärzte und private Krankenversicherer warfen der SPD-Politikerin vor, eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung in Deutschland zu riskieren.


      Spahn: "Höllisch aufpassen, was da passiert"

      Für Ärger sorgten die Pläne von Schmidt auch beim Koalitionspartner in spe. "Es ist dreist, dass die Ministerin den Koalitionsvertrag einen Tag vor der Unterschrift bis zum Bruch überinterpretiert", kritisierte der CDU-Abgeordnete Jens Spahn die Aussagen der SPD-Politikerin. "Eine gleiche Gebührenordnung für gesetzliche und private Krankenversicherungen ist nicht vereinbart und nichts anderes als eine Bürgerversicherung andersherum", schimpfte Spahn, Mitglied des Gesundheitsausschusses, gegenüber SPIEGEL ONLINE.

      In den Koalitionsverhandlungen hatten sich SPD und Union bei der Gesundheitspolitik nicht einigen können. Während CDU und CSU das Gesundheitssystem mit einer Kopfpauschale umkrempeln wollen, will die SPD eine Bürgerversicherung durchsetzen, bei der die Grenze zwischen Kassen und privaten Versicherern wegfallen soll. Die Erarbeitung eines Konzeptes wurde auf kommendes Jahr verschoben.

      "Wir als Union müssen höllisch aufpassen, was da passiert", sagt Spahn, der mit 25 Jahren jüngste Bundestagsabgeordnete der CDU. Auch andere junge Kollegen in der Fraktion sähen das so. "Für mich und einige andere ist das Thema Gesundheit und Pflege ein Knackpunkt der Koalition. Es ist wenig sensibel, wie die Ministerin vorgeht", kritisierte der Abgeordnete den Vorstoß von Ulla Schmidt. "Solche Alleingänge sollten mit uns nicht zu machen sein. In einer Großen Koalition sind wir doch Partner. Es geht nicht, dass eine Ministerin mit einer hundertprozentigen SPD-Ideologie durch die Gegend läuft", sagt Spahn und droht: "Wenn das so weitergeht, sollte man noch einmal die Grundsatzfrage über die Große Koalition stellen."


      Schmidt: "Benachteiligung von Kassenpatienten abschaffen"

      Schmidt kündigte heute unter anderem an, sie wolle die Ungerechtigkeiten bei der Behandlung von Kassenpatienten beseitigen. "Wer gesetzlich versichert ist, darf nicht das Gefühl haben, ein Mensch zweiter Klasse zu sein", sagte sie in der "Berliner Zeitung". Es sei "sehr ungerecht", wenn Kassenpatienten auf eine Behandlung viel länger warten müssten als ein Privatpatient.

      Unterstützung bekam Schmidt von ihrem Parteikollegen Karl Lauterbach. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE monierte auch der Professor die "zunehmende Ungleichbehandlung" von Mitgliedern der gesetzlichen und privaten Kassen. "Gesetzlich Versicherte zahlen zum Teil höhere Beiträge, müssen beim Arzt aber länger warten, weil bei Privatpatienten höheres Honorar gezahlt wird", sagte der SPD-Gesundheitsexperte. "90 Prozent sind aber gesetzlich versichert. Das kann nicht in deren Sinn sein. Menschen müssen zum Beispiel monatelang auf eine Darmspiegelung warten, weil der Privatpatient vorgezogen wird. Das ist nicht richtig. Das höhlt die Akzeptanz der gesetzlichen Versicherung aus."

      Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, stufte Schmidts Plan gleicher Honorare als "verfassungsrechtlich bedenklich" ein. Er sprach von einer Festlegung auf "Dumping-Sätze" für privatärztliche Versorgung.

      Die Barmer als größte deutsche Krankenkasse unterstützte dagegen das Vorhaben. "Es ist richtig, gleiches Geld für gleiche Leistung zu zahlen", sagte Barmer-Vorstandschef Eckart Fiedler dem "Tagesspiegel". Auch Verbraucherschützer begrüßten den Vorstoß der Ministerin.

      ---------------------------------------------------

      Hoppe hat natürlich recht, das ist verfassungsrechtlich undenkbar. Man kann niemanden dazu zwingen, unter Kosten Leistungen zu verkaufen. Der Arztberuf ist bereits im Krankenhausbereich am Rand der Versklavung, aber zumindest in der ambulanten versorgung noch ein freier Beruf.
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 08:20:45
      Beitrag Nr. 752 ()
      Macht doch alles Sinn. Wie Ulla ja wörtlich sagte: Es kann ja nicht sein, daß Private bessere Leistung bekommen und weniger zahlen (was natürlich an sich Quatsch ist, denn mittelfristig zahlen sie mindestens genausoviel). Aber der zwangsversicherte Wenigverdiener wundert sich schon ("wo bleibt eigentlich mein Geld?"). Daher die geniale Lösung:

      Wer Kassenpatienten behandelt, darf von Privaten nicht mehr verlangen. Da es sich beim Verhältnis zwischen Arzt und Privatpatient aber auch um einen privaten Vertrag handelt, kann man das ganze nur über die Drohung des Verlustes der Kassenzulassung durchsetzen. Gewünschte Folge:

      Die Unterschiede werden festgeschrieben. Wer es sich aufgrund der eigenen ärztlichen Leistung, guter Praxisausstattung und des entsprechenden Kundenstamms von den Ärzten leisten kann, wird die Kassenzulassung in den Müll werfen und eine reine Privatpraxis führen (ullafreie Zone). Wer es sich nicht leisten kann wird zum reinen, schlußendlich unselbständigen Angestellten der Krankenkasse (was ja das Ziel sein dürfte), zum staatlichen Billigmediziner für Billiglöhner, Zuwanderer und Hartzler (die reichlichen "Vergütungen" für die Behandlung der Kassenpatienten ist auf den meisten Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigungen nach einigem Suchen zu finden).

      Gute Nacht & gesundes Wochenende
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 14:44:35
      Beitrag Nr. 753 ()
      @ cajadeahorros

      Stimmt.

      Ulla und ihr per landesliste in den Bundestag geschwemmte Demagoge vergass, dass es da ja noch die SACHE MIT DER FREIEN bERUFSWAHL GIBT...


      Hier mal die klare und richtige Stellungnahme vom Praesidenten der Bundesaerztekammer, der auch wieder einmal auf die Kostenexplosion hinweist - BEI DEN AERZTEN!


      http://www.bundesaerztekammer.de/25/15Reden/Aktuelles/68GOAE…
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 20:02:42
      Beitrag Nr. 754 ()
      [posting]18.861.172 von Deep Thought am 18.11.05 08:08:18[/posting]Ulla Schmidt hat nunmehr dafür gesorgt, daß der sogenannte " Gesundheits-System-Experte" Lauterbach SPD-Abgeordneter geworden ist - ich bin bislang davon ausgegangen, dass Abgeordnete gewählt werden!

      Ich finde Ulla Schmidts Vorschläge vernünftig. Warum soll ein 30jähriger Pflichtversicherter, der höhere Beiträge zahlt als ein 30jähriger Privatversicherter längere Wartezeiten hinnehmen und schlechter behandelt werden?

      Es darf auf Dauer nicht sein, dass Pflichtversicherte von den Ärzten diskriminiert werden. Bis zur Versicherungsgrenze von ca. 3.850,00 hat keiner die Möglichkeit sich privat zu versichern.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 13:50:02
      Beitrag Nr. 755 ()
      @ stella

      Ulla Schmidt hat nunmehr dafür gesorgt, daß der sogenannte " Gesundheits-System-Experte" Lauterbach SPD-Abgeordneter geworden ist - ich bin bislang davon ausgegangen, dass Abgeordnete gewählt werden!

      Erstens:

      Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, warum dann stets 2 Stimmen abgegeben werden? :rolleyes:



      Ich finde Ulla Schmidts Vorschläge vernünftig. Warum soll ein 30jähriger Pflichtversicherter, der höhere Beiträge zahlt als ein 30jähriger Privatversicherter längere Wartezeiten hinnehmen und schlechter behandelt werden?


      Dein Beispiel zeigt, dass die Lügen, bewußte tatsachenverdrehungen und die Demagogie der Schmidt und des Lauterbachs hier in der Bevölkerung gerne aufgegriffen werden.

      Es handelt sich bei Behandlungen von Patienten durch Ärzte nicht um Behandlungen gemäß Höhe der beiträge, wie jeder leicht feststellen kann.

      Wie abartig die Argumentation der SChmidt ist, zeigt folgende logische "Weiterentwicklung" ihrer demagogischen verdrehungen:

      Ausgerechnet Frau Schmidt kommt nämlich jetzt mit dem Argument, daß die Höhe der beitragszahlung also für die Qualität der versorgung maßgeblich ist!

      Die 550-Euro-Nummer, die sie abzieht, muss man nämlich so interpretieren:

      Soll also demnächst ein Patient, der nur 1000 Euro/Monat verdient und daher nur minimale Beiträge zahlt, WENIGER schnell oder weniger gut versorgt werden??!??

      Das ist nämlich die einzige Konsequenz aus dem Nebelschwaden, die sie erzeugt!

      SIE und ihr sogenannter Experte, und nicht die Ärzte kommt jetzt auf solche Argumente!





      Es darf auf Dauer nicht sein, dass Pflichtversicherte von den Ärzten diskriminiert werden. Bis zur Versicherungsgrenze von ca. 3.850,00 hat keiner die Möglichkeit sich privat zu versichern.

      Denkst Du manchmal auch nach, bevor Du tippst?

      Pflichtversicherte werden nicht diskriminiert, im gegenteil:

      Sie werden wie alle behandelt. Obwohl die Behandlung zumeist nicht kostendeckend ist.

      Wenn Du als Niedergelassener so gut bist und immer mehr GKV-Patienten bekommst, bekommst Du ab einer bestimmten Anzahl von Patienten NULL Euro! Du biust verpflichtet, die zu behandeln, obwohl Du nur noch Kosten hast und nicht einmal mehr Umsatz mit denen machst, geschweige denn Gewinn!

      Und weißt Du, wie das gegenfinanziert wird?

      Du ahnst es: mit den Einkünften aus Privatbehandung!

      DAS nenne ich Diskriminierung! und zwar seitens der größten Erpresser im gesundgheitssystem, den Gesetzlichen Kassen.

      Bis zur Versicherungsgrenze von ca. 3.850,00 hat keiner die Möglichkeit sich privat zu versichern.

      Das finde ich ebenfalls skandalös!

      Ulla und Lauterbach haben ja bereits erreicht, dass diese Grenze erhöht wurde, die allerdreistesten Erhöhungen sind aber nicht durchgekommen, die wollten das vor einem Jahr mal auf rund 5.500 Euro erhöhen.

      Damit wäre die PKV tot gewesen und eine Bürgerversicherung auf ganz kaltem Wege erschlichen worden.

      Also: Mach mal und schreib´sie doch an und beschwere Dich bei IHR und nicht bei den Ärzten. :D

      Im Übrigen bin ich sogar viel radikaler als die Ulla und für eine versicherung wie in Frankreich:

      JEDER zahlt in die gesetzliche ein, bekommt dafür derzeit 70 % ersetzt und versichert sich für den Rest und die gewünschten Extras separat oder zahlt bar. Das ist sogar in Frankreich akzeptiert, sicherlich kein Stammland des Kapitalismus, oder? Und das ist echt fair. Arbeitslose müssen natürlich nicht zahlen.

      Der Blödsinn, faktisch nicht konkurieren DÜRFENDE GKVs in einer Zahl von 20-40 erhalten zu wollen, ist totaler Irrsinn.

      Wir haben auch nicht 40 gesetzliche Rentenversicherungen, oder?

      Aber dahinter steht wahrscheinlich der bedarf an lukrativen Pöstchen der Parteigenossen, schliesslich wollen die ja alle auf unsere Kosten versorgt sein - wer möchte schon als abgewählter Ex-Politiker ehrlich arbeiten? Dafür gibt es ja Stimmvieh wie uns, nicht wahr?

      Siehe Andrea Nahles...

      Und noch einmal:

      Du hast unser Gesundheitssystem nicht im Mindesten verstanden - genau von so Leuten profitieren ja so Dilettanten wie Ulla.

      Private KV-Prämien sind Folge individueller Verträge mit Risikoabgleich und weitestgehend KAPITALGEDECKT!
      Und die Prämien sind gepfeffert. UND NACH OBEN OFFEN.

      gesetzliche eben nicht.

      UND ZUM TAUSENDSTEN MAL:

      Unser gesundheitssystem würde ohne PKV total zusammenbrechen!

      Die PKV querfinanziert die GKV faktisch auf allen Ebenen:

      Im ambulanten wie im stationären bereich!

      Mittlerweile kassieren die Krankenhäuser in der Regel 90%
      der fälschlich PRIVATEINKÜNFTE genannten Liqidationen für sich ein. Sonst wären sie nämlich schlicht und einfach PLEITE.

      Und das wären auch fast alle Niedergelassenen.

      Wenn Du Dich diskriminiert fühlst, dann sorge dafür, dass Ulla für eine kostendeckende Bezahlung ärztlicher Leistungen sorgt.

      denn nur das wird unser immer noch gutes, aber dringend reformbedürftiges gesundheitssystem auf lange Sicht als Gut erhalten.

      Und - noch einmal so ganz nebenbei bemerkt - damit auch 4 MILLIONEN ARbeitsplätze.

      Wenn Ulla den Wahnsinn durchbekommt, dann sind noch ganz andere Mengen an Arbeitsplätzen als mal eben 20.000 bei der telekom oder der Deutschen Bank gefährdet!

      Dann werden viele zehntausend Angestellte im stationären und ambulanten Bereich arbeitslos, denn deren Gehälter kann kein Arzt mehr bezahlen.

      Und es wird trotzdem noch eine Praxis-Pleitewelle sondersgleichen im Land geben.

      Denn die Einrichtung einer Praxis nach immerhin rund 11 Jahren Ausbildung setzt eine dramatische verschuldung voraus!
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 13:51:24
      Beitrag Nr. 756 ()
      In einem Punkt muss ich zugeben, falsch gelegen zu haben:
      Lauzterbach hat seinen Wahlkreis in Leverkusen tatsächlich direkt gewonnen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:09:55
      Beitrag Nr. 757 ()
      Warum muss in gesetzlich Krankenversicherter, der 500 Euro im Monat zahlt, genauso lange warten wie ein z.B. Arbeitsloser, dessen Beitrag er zu 100% mitfinanziert?
      Ich finde das ungerecht.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:11:35
      Beitrag Nr. 758 ()
      [posting]18.877.804 von Deep Thought am 19.11.05 13:50:02[/posting]Mit dem französischen Versicherungssystem könnte ich auch leben, wird bei uns aber nicht durchzusetzen sein wegen der "privaten Deckungslücke" von 30 %.
      Wie hoch sind die Beiträge in etwa um diese Deckungslücke zu schließen? Gibt es da geschlechtsspezifische Tarife?
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:15:19
      Beitrag Nr. 759 ()
      [posting]18.877.804 von Deep Thought am 19.11.05 13:50:02[/posting]Soll also demnächst ein Patient, der nur 1000 Euro/Monat verdient und daher nur minimale Beiträge zahlt, WENIGER schnell oder weniger gut versorgt werden??!?? - nur böse Menschen kommen auf diese Idee :D
      Um eine "gleichmäßige Belastung" aller Kassen zu gewährleisten gibt`s den milliardenschweren Risikostrukturausgleich - vor diesem Hintergrund dürfte die Beitragsleistung eines Versicherten keine Rolle spielen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:17:33
      Beitrag Nr. 760 ()
      Dafür, dass der Arbeitslose nichts zahlt, bekommt er eine vergleichsweise hervorragende Leistung. Ist es da zuviel verlangt, den, der das ganze System am Laufen hält, mal vorzulassen?
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:34:53
      Beitrag Nr. 761 ()
      [posting]18.877.927 von hostmi am 19.11.05 14:17:33[/posting]befürwortest Du sozialverträgliches Ableben :confused:
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:35:35
      Beitrag Nr. 762 ()
      Vom Ansatz her finde ich diese Vorschläge gar nicht so schlecht:

      "...Um die Situation finanzschwacher gesetzlicher Kassen zu verbessern, regte Lauterbach an, den Finanzausgleich der gesetzlichen Kassen auf die Privatversicherer auszudehnen. Möglich sei es auch, den Kreis der gesetzlich Versicherten zu erweitern. Derzeit können Angestellte mit einem Einkommen von mehr als 3900 Euro Bruttolohn im Monat in die Privatversicherung wechseln.

      Zur Honorarordnung sagte Lauterbach: "Es geht nicht darum, die Honorare der Privatversicherten auf das Niveau der jetzigen Honorierung der gesetzlich Versicherten herab zu deckeln. Sondern: Es soll ein neues Honorarsystem für alle Versicherten kommen, das unbürokratischer ist, auskömmliche Preise bringt und den Ärzten auch ein gutes Überleben gestattet", sagte Lauterbach dem Sender n-tv. Lauterbach wies darauf hin, dass es in keinem anderen europäischen Land unterschiedliche Honorarsysteme gebe. ..." www.handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:39:16
      Beitrag Nr. 763 ()
      [posting]18.878.083 von StellaLuna am 19.11.05 14:35:35[/posting]Lauterbach = Marxistischer Dummschwätzer.

      Ab in die DDR.:O
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:43:52
      Beitrag Nr. 764 ()
      Als die GKVs systematisch für die Wiedervereinigung geplündert wurden und noch immer werden hat keiner laut aufgeschrieen. Jetzt, wo das Geld knapp wird hält und die Lasten gleichmäßig verteilt werden sollen, hält sich die Solidarität in Grenzen.

      Ich unterstelle, dass die Ärzte die neuen Bundesländern meiden, weil es dort zu wenig Privatpatienten gibt, die man schröpfen kann :D
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:44:08
      Beitrag Nr. 765 ()
      [posting]18.871.246 von StellaLuna am 18.11.05 20:02:42[/posting]Das ist ja der allergrößte Unsinn, den Du da verbreitest.

      Ich bin gesetzlich versichert und habe zu ALLEN ÄRZTEN einen prima Kontakt. Ich kann KEINE DISKREMINIERUNG als Gesetzlicher Patient feststellen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:45:54
      Beitrag Nr. 766 ()
      [posting]18.877.810 von Deep Thought am 19.11.05 13:51:24[/posting]Das zeigt ja, wie blöd die in Leverkusen sind.

      Von BAYER GEld kassieren und MARX WÄHLEN.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:46:50
      Beitrag Nr. 767 ()
      [posting]18.877.898 von StellaLuna am 19.11.05 14:11:35[/posting]Geschlechtsspezifische Tarife...

      Das wird ja immer blöder.

      In der GKV gibt es nur solidarische Beiträge. Unabhängig ob schwul, lesbisch oder "normal".
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:48:33
      Beitrag Nr. 768 ()
      [posting]18.877.927 von hostmi am 19.11.05 14:17:33[/posting]Ich zahle so ziemlich den Höchstbeitrag in der GKV, aber ich habe kein Problem, auch den Arbeitslosen "vorzulassen".

      Der Arzt entscheidet, was dringlich ist und was nicht. Ich muß natürlich überzeugend rüber bringen, was SAche ist.

      Außerdem leben wir nicht in einem Zigarettenautomatengesellschaft. Geld raus, Packung kommt, Kippe raus, Feuer ran, qualmen.

      Gegenüber sitzt EIN MENSCH.:O
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 14:50:15
      Beitrag Nr. 769 ()
      [posting]18.878.083 von StellaLuna am 19.11.05 14:35:35[/posting]Um die Situation finanzschwacher gesetzlicher Kassen zu verbessern

      Bevor Du weiter bei Honecker und Ulbricht nachliest, wie man die kapitalistische Bundesrepublik regierst, solltest Du dich vorher schlau machen.

      Es gibt keine finanzschwachen gesetzlichen Kasen. Es gibt nur einen schwachsinnigen Risikostrukturausgleich, von dem die unersiöseste Aller Kassen regiert als König von Deutschland, die AOK.:O
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 15:26:28
      Beitrag Nr. 770 ()
      [posting]18.878.263 von klickfinger am 19.11.05 14:50:15[/posting]ohne RSA könnte meine BKK den Beitrag um 5 % senken!

      Wenn die Union nicht damit einverstanden ist, dass sich die Privaten am RSA beteiligen,
      dann sollte man den RSA über die Steuer finanzieren. Begründen könnte man das mit der
      Senkung der Lohnnebenkosten und Ankurbelung unserer Wirtschaft was gleichbedeutend
      ist mit Schaffung von Arbeitsplätzen :D

      Haben Honecker und Ulbricht Bücher geschrieben :confused:
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 15:38:18
      Beitrag Nr. 771 ()
      Der Risikostrukturausgleich ist das stärkste Argument, die frz. Lösung einzuführen.

      Er zeigt den totalen Schwachsinn der noch vor enigen Jahren ca. 450 gkv auf. Jede hatte natürlich ihre eigene verwaltung...

      Wenn nur noch eine GKV existiert, braucht man auch nicht mit extremem Verwaltungsaufwand künstlich Geld zwischen den GKV zu verschieben.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 15:46:57
      Beitrag Nr. 772 ()
      [posting]18.878.796 von Deep Thought am 19.11.05 15:38:18[/posting]die französische Lösung hat was!
      Wie hoch sind denn in etwa die monatlichen Beiträge für die 30% "Eigenverantwortung"?
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 16:21:27
      Beitrag Nr. 773 ()
      [posting]18.878.796 von Deep Thought am 19.11.05 15:38:18[/posting]Es gibt keinen künstlichen Verwaltungsaufwand.

      Eine GKV = Einheitsrentenversicherung. DA sieht man, wohin der Schwachsinn führt.

      In der GKV gibt es einen zumindest Ansätze von Wettbewerb. Der Risikostrukturausgleich ist nur eine Überlebensmaßnahme für den DGB-gesteuerten Koloß AOK. So einfach ist das. Anschaffen, und die Sonne scheint wieder.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 16:24:36
      Beitrag Nr. 774 ()
      [posting]18.878.684 von StellaLuna am 19.11.05 15:26:28[/posting]Haben Honecker und Ulbricht Bücher geschrieben

      Ja klar, am SChluß hat Honey versucht, möglichst alles wieder zu shreddern. Schade nur, daß dahinter Millionenschicksale stehen.

      Den RSA braucht man nicht über Steuern finanzieren. Die Kasse, die es nicht packt, verschwindet im Wettbewerb. So easy ist das. Dann haben wir die Bereinigung von Krankenkassen - aber nicht per Dekret de UllaLalla, sondern DURCH DIE GESETZE DES MARKTES.

      PS: Meine Dich auch nicht persönlich.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 17:45:00
      Beitrag Nr. 775 ()
      RSA: Die AOK und vermutlich auch die BEK würden sofort von der Bildfläche verschwinden und deren Versicherte sollte man dann gleichmäßig auf die Privatversicherungen verteilen, das würde Sinn machen :D
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 18:24:31
      Beitrag Nr. 776 ()
      [posting]18.879.555 von StellaLuna am 19.11.05 17:45:00[/posting]Ich trete für ein anderes Denken ein, nämlich daß der Versicherte Wahlrechte hat. Meinetwegen können auch AOK und BEK überleben, aber dann bitte im Wettbewerb mit gleichen Bedingungen.

      Ich kenne viele, die als Unternehmer komplett privat versichert sind und inzwischen so über 50 Jahre alt sind. Die möchten am liebsten wieder gesetzlich versichert sein.

      Das gibt es auch.

      Also, so doll ist das nicht mit PRIVAT. Was viele auch übersehen ist, daß die privaten "Kassen" (es handelt sich streng genommen um definierte Risikogruppen im Baukastenprinzip) einen Antrag einfach ablehnen können, während die gesetzlichen Kassen VERPFLICHTET sind, jeden zu versichern - wenn die Voraussetzungen stimmen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 18:49:52
      Beitrag Nr. 777 ()
      [posting]18.879.701 von klickfinger am 19.11.05 18:24:31[/posting]Dass alternde Unternehmer in die GKV wollen, überrascht überhaupt nicht :laugh:
      Ich kenne da auch so ein paar Kandidaten, die alles versucht haben um wieder in die GKV zu kommen, die hätten vorübergehend für wenig Geld bzw. Teilzeit gearbeitet, um diese Türe zu öffnen. Glücklicherweise verweigerte der Arbeitgeber diese faulen Tricks.

      Grundsätzlich: Man könnte Privatversicherte in die GKV aufnehmen, aber nur wenn sie die Rücklagen in die GKV einbringen. Warum soll die Gesetzliche z. B. alte Menschen oder chronisch Kranke aufnehmen, die ihr ganzes Leben lang brav in die PKV eingezahlt haben, das Geld aber bleibt dort, die Risiken und hohen Kosten im Alter aber soll die GKV-Solidargemeinschaft tragen.

      Alle Versicherten in den gesetzlichen Kassen haben freies Wahlrecht innerhalb der GKVs, sie können ihre Kasse wechseln ohne große Probleme. Warum es noch immer Versicherte gibt die in Kassen mit 13,5 oder 14 % Beitragshöhe versichert sind, überrascht mich immer wieder. Sind die zu faul oder zu dumm? Sie könnten sich und auch ihrem Arbeitgeber viel Geld sparen.

      Die privat Versicherten haben ein großes Problem ihre Kasse zu wechseln. Da privat Versicherte trotz besserer medizinischer Versorgung nicht jünger und auch nicht unbedingt gesünder werden, ist ein Versicherungswechsel sehr teuer.
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 19:31:42
      Beitrag Nr. 778 ()
      So groß sind die Beitragsunterschiede nicht. Die wurden von ROT-GRÜN, und vor allem von Ullalalla nach vorne geschoben, um von dem Bankrott der Rentenversicherung abzulenken.

      Da steht der Offenbarungseid noch aus, aber der wird kommen. Leider. Doch sehe ich da keine Reparaturmöglichkeit mehr. Schließlich können die Bundeszuschüsse in die Rentenkasse nicht mehr wesentlich erhöht werden, und auch der Beitragssatz zur Rentenversicherung kann ja nicht auf 30% angehoben werden. Dann stehen nicht alle Räder still, weil mein starker Arm das will, sondern weil überall der Strom abgeschaltet wird. Zwangsweise. - Nullrunden wird es vielleicht noch in 2006 geben, dann stehen Rentenkürzungen - verkappt oder offen - an.

      Wie schaut es nun beim Preis für eine Kasse aus? Der Beitragssatz ist ja nur die populistisch und medienwirksam ins Feld geführte Rechengröße. Als zweite Preisdeterminante entscheidet das sozialversicherungspflichtige Einkommen darüber, was ich in Euro bezahle. Von daher spielt es auch nicht die absolute Rolle, ob ich einen etwas höheren oder einen etwas niedrigen Satz habe. Das ist ein Kriterium für die Entscheidung, aber nicht das absolute. Deswegen kann ich durchaus verstehen, daß viele sich nicht nur bei "teuren Kassen" versichern, sondern es gibt sogar wieder einen Trend zu diesen Kassen.

      Generell haben wir damit auch die Schnittstelle zu Privat. Grundsätzlich läßt sich die Preiskalkulation nicht mit Gesetzlich versichern. Der Unterschied ist größer als zwischen Äpfel und Birnen.

      Ich denke, daß da vor allen Dingen die private Versicherungsindustrie dafür gesorgt hat, daß die Rückkehr in die Gesetzliche normalerweise gestoppt ist. Schließlich bricht denen da Umsatz weg - und der ist ja im Alter höher als bei einem 20-jährigen.

      Ob das so okay ist oder nicht - ganz allgemein gesagt kann ja auch sonst jeder zugereiste 80-jährige in die GKV, ohne irgendwelche Vorleistungen zu haben. Ohne Wartefristen, direkt die komplette Medizin (mit der Einschränkung: die gesetzliche). Durch Hartz IV wurde da ohnehin vieles nivelliert. Wer als Selbständiger gescheitert ist und ALG II beantragt, kommt bei Bewilligung automatisch wieder in die GKV, wenn er vorher privat gewesen ist.
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 13:34:01
      Beitrag Nr. 779 ()
      [posting]18.880.100 von klickfinger am 19.11.05 19:31:42[/posting]Über die RV diskutieren wir hier besser nicht, das ist ein anderes Thema. Ich nenne dazu nur eine Zahl: 1,2 Bill. Euro wurden aus den deutschen Sozialkassen für die Wiedervereinigung verwendet. Vor diesem Hintergrund braucht man sich nicht zu wundern, dass diese Sozialsysteme vor dem Bankrott stehen.

      Für mich ist die Frage aller Fragen, benötigen wir zwei KV-Systeme? In anderen Ländern funktioniert es mit nur einem, die zum Teil über Beiträge oder aber über Steuern (skandinavische Länder) finanziert werden.

      Weiter unten ist zu lesen, dass unser Ärztehonorierungssystem in Europa einmalig ist, unterschiedliche Honorare für Privat- und gesetzlich Versicherte. Wenn die Ärzte die Privathonorierung benötigen zum "Überleben" dann frage ich mich, warum immer mehr Ärzte ins Ausland abwandern wo es keine Privatpatienten in unserem Sinne gibt und demnach auch kein Zubrot von Privatpatienten.
      Könnte es nicht eher so sein, dass die PKVs unser System zugrunde richten mit überteuerten Honoraren, die sie den Ärzten bezahlen?
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 13:42:40
      Beitrag Nr. 780 ()
      [posting]18.888.400 von StellaLuna am 20.11.05 13:34:01[/posting]Von den Gefühlen wieder alles im Lot (anderer Thread)?;)

      RV ist tatsächlich eine andere Baustelle, und die heißt: Ein Loch ist im Eimer...

      Zwei KV-Systeme?

      Ja. Und die können sich prima ergänzen. Andere Länder: da kann man auch nach Irland schauen. Krankenhaus im bequemen Sofastuhl, weil keine Betten...

      Die PKVs haben in der Tat den Fettfraß unkritisch finanziert. Es liegt aber an ihnen, neue Rahmenverträge mit den Ärzteorganisationen abzuschließen.

      Außerdem sollten sie die Rechnungen mal genauer durchleuchten. Man muß ja nicht immer gleich aus Kulanz den Erstattungsstempel draufsetzen.

      Ich bin kein Freund staatlicher Besserwisserei. Man darf darauf vertrauen, daß in den Krankenkassen schon Fachleute sitzen. Aber die Politik läßt sie nicht.

      Bzw. es gibt von Seiten des DGB irrsinnige Verflechtungen. Und von daher: machen wir uns doch die rechte und die linke Hosentasche voll.
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 15:18:52
      Beitrag Nr. 781 ()
      [posting]18.888.522 von klickfinger am 20.11.05 13:42:40[/posting]Hosentaschenpolitik und Gefühle vertragen sich nicht :)

      Ein KV-System mit einem einheitlichen Beitragssatz für alle müßte die Basisversorgung gewährleisten.
      Die Beiträge könnten sinken und jeder könnte sich dann seine "Luxus"tarife selber zusammenstellen und finanzieren, sei es nun Einbettzimmer, Sehhilfen, Zahnersatz, Akupunktur etc. Ich unterstelle, dass die Mehrheit der Menschen Zusatzversicherungen abschließen und es den Ärzten nicht schlechter gehen wird als heute, denn wenn die Deutschen für etwas zahlen, möchten sie auch Leistung erhalten und sie werden nur so in die Arztpraxen strömen und ihren Anspruch auf die von ihnen versicherten Sonderleistungen geltend machen - ich nenne dieses Verhalten Skiliftsyndrom, man muss die Tageskarte abfahren und so oft den Skilift benutzen, dass es sich für den Betreiber nicht mehr lohnt :D

      Dass es Fachleute in den Krankenkassen gibt, bezweifle ich nicht, aber ob sie im Sinne der Versicherten handeln und entscheiden, da habe ich sehr große Zweifel.
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 15:33:16
      Beitrag Nr. 782 ()
      [posting]18.889.692 von StellaLuna am 20.11.05 15:18:52[/posting]Basisversorgung Das ist zu komplex, da steigen auch die Fachleute nicht immer durch. Vergleiche mal die diversen Produkte der Privaten. Da bedarf es eines laufenden Zeitaufwandes, weil sich alles ständig ändert - weil marktwirtschaftliche Unternehmen.

      m Sinne der Versicherten handeln und entscheiden Da habe ich nicht nur meine Zweifel, sondern da fehlen leider die gesetzlichen Grundlagen, mal fünf gerade sein lassen zu können - oder die fünf als Pluspunkt ins Leistungsprogramm aufnehmen zu dürfen.

      Hier ist mein Ansatz, daß die GKV das dürfen darf.

      Mehrheit der Menschen Zusatzversicherungen abschließen Ne, krasses Desinteresse. Laß es mal 5-10% sein, das wäre schon viel (im Moment). Vor allen Dingen Zeitbombe REGELVERSORGUNG - das kapieren die wenigsten. Die Kasse zahlts ja - war mal!

      Tageskarte abfahren und so oft den Skilift benutzen Das lohnt sich nur bei Bildchen. Ansonsten habe ich zB ein FTD-Dauerticket und ein GSC-Ticket (da w.o. eigentlich Thema Börse), und ich nutze es einfacn zu wenig - ist aber bequem, also belasse ich es dabei.

      Hosentaschenpolitik und Gefühle vertragen sich nicht Och, man muß ja nicht immer alles selber machen.:laugh::laugh::laugh: Siehe Monica.
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 15:41:03
      Beitrag Nr. 783 ()
      [posting]18.889.945 von klickfinger am 20.11.05 15:33:16[/posting]die PVs sind vom Gesetzgeber verpflichtet worden, einen sogenannten Basistarif für Rentner anzubieten, an diesem kann man sich orientieren.

      Siehe Monica. - von irgendwas musste sie ja leben, die arme Praktikantin :)
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 15:56:12
      Beitrag Nr. 784 ()
      [posting]18.890.069 von StellaLuna am 20.11.05 15:41:03[/posting]Ja ja, die Frauen in Deutschland haben es da schon besser. Einseitige Ernährung ist nie gut.;)

      Diese Rentner-Regelung ist ja nur ein Beweis dafür, daß wir es mit zwei völlig getrennten Systemen zu tun haben. Auch das PKV-System produziert seine Ungerechtigkeiten - weil imn Prinzip ungezügelter Kapitalismus.

      Wir sind gut gefahren mit einem Mix aus aus Sozialismus und Kapitalismus. Aber wir haben zu lange gepennt, weil die Welt vernetzt geworden ist. Andere waren schlauer. Die haben sich gerne auslachen lassen - und haben heute das fette Geld.

      Das kann man auhc ausgleichende Gerechtigkeit nennen.
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 12:12:12
      Beitrag Nr. 785 ()
      @ stella luna

      Für mich ist die Frage aller Fragen, benötigen wir zwei KV-Systeme? In anderen Ländern funktioniert es mit nur einem, die zum Teil über Beiträge oder aber über Steuern (skandinavische Länder) finanziert werden.

      Weiter unten ist zu lesen, dass unser Ärztehonorierungssystem in Europa einmalig ist, unterschiedliche Honorare für Privat- und gesetzlich Versicherte. Wenn die Ärzte die Privathonorierung benötigen zum " Überleben" dann frage ich mich, warum immer mehr Ärzte ins Ausland abwandern wo es keine Privatpatienten in unserem Sinne gibt und demnach auch kein Zubrot von Privatpatienten.
      Könnte es nicht eher so sein, dass die PKVs unser System zugrunde richten mit überteuerten Honoraren, die sie den Ärzten bezahlen?


      DAS ist ja eine weitere Lüge von Ulla und ihrem demagogen...
      ES GIBT JA IM GRUNDE NUR EINEN EINZIGEN ÄRZTLICHEN ABRECHNUNGSSATZ: DIE GEBÜHRENORDNUNG ÄRZTE!

      Da sind alle gebühren für ärztliche leistungen penibel aufgelistet.

      Was Ulla mal wieder verschweigt, ist:

      Die Krankenkassen scheisssen drauf und senken seit 20 Jahren kontinuierlich ihre Erstattungen, während bei den Ärzten die Kosten explodieren.

      Die Kassenerstattungen für Patienten sind lächerlich.
      Und ab einer bestimmten Anzahl von behandlungen wird einfach NICHTS mehr für die angeblich "zuviuel behandelten" Ärzte bezahlt, also macht jeder Arzt sogar noch Minus.

      Da jeder Arzt mit Kassenzulassung aber im Grunde verpflichtet ist, alle GKV-Patienten zu behandeln gibt es nutr eine einzige Notwehr gegen die Pleite:

      Sobald die max. PAtientenzahl erreicht ist, schützt man sich vor Verlusten, indem die Wartezeiten immer länger werden.

      DAS ist das Problem.

      Im Grunde wollen Ulla und Lauterbach, dass die Ärzte für die Behandlung auch noch draufzahlen, eine FRECHHEIT ist das.

      Die wollen ihre Inkompetenz auf dem Rücken der angestellten (unbezahlte Überstunden) und niedergelassenen (kostenlose und defizitäre Behandlungen) Ärzte abladen.

      Wenn Ulla von gerechtigkeit redet, bekommt jeder Insider einen Wein-oder LAchkrampf, je nach Ausprägung des Schwarzen Humors...
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 12:17:46
      Beitrag Nr. 786 ()
      [posting]18.920.800 von Deep Thought am 21.11.05 12:12:12[/posting]Die GOÄ ist tatsächlich exakt und kalkulierbar.

      In der GKV sind allerdings die jeweiligen Ärztekammern Vertragsparter. Die handeln ein Gesamtbudget aus.

      Und die Ärtze rechnen mit den Ärztekammern ab. Sie reichen ihre Punktlandungen ein - und hoffen auf einen guten Punktwert.

      Da sicherlich alle Ärzte das Maximum ausreizen, verfällt der absolute Geldwert zusehends. Weil alle Ärzte das so machen, behandeln viele auch ins leere, was das Geld angeht. Keiner weiß so wirklich genau, ab wann er Minus macht.

      Das System ist nicht mehr zeitgerecht.
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 13:42:01
      Beitrag Nr. 787 ()
      @ klickfinger

      Ja, schreibe ich ja seit mittlerweile Jahren.

      Vielleicht sollte man daher Ulla durchaus auch positive Aspekte abgewinnen, wie Du ja bereits schriebst.

      Die fährt das System schnellstmöglich an die Wand, daher ist der Offenbarungseid nah.

      Da ich aber ein Fan von Solidargemeinschaften bin, erfüllt mich Ulla mit tiefstem Zorn, weil unser System mit einer klaren Vision und klarem verstand und Durchsetzungsvermögen für alle (eben auch die "kleinen" Bürger) zu retten wäre, wenn man die richtigen Dinge macht.

      Darüber hinaus könnte ein richtiger "Exportschlager" aus unserem gesundheitssystem werden, es kommen ja immer mehr Ausländer zu uns, um sich behandeln zu lassen.

      DAmit ließen sich langfristig viele Hunderttausend Arbeitsplätze neu schaffen, aber Ulla ist ja dabei, genau das gegenteil zu machen.

      gegen Dummheit und Ignoranz ist eben kein Kraut gewachsen...
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 17:46:34
      Beitrag Nr. 788 ()
      [posting]18.921.798 von Deep Thought am 21.11.05 13:42:01[/posting]Ich bin absolut ein Gegner von Ullalalla, der Steinzeitsozialistin.

      Allerdings glaube ich nicht, daß sie das System gegen die Wand fährt. Dazu ist die "rheinische Frohnatur" (wenn sie denn eine wäre, aber im Karneval hätte sie keine Chance) zu schwach - sie tut nur so, als ob sie Macht hätte; aber Gerhard ist nicht mehr am Ruder. Siehe ihren Hannover-Auftritt.

      Ja, auch die Amerikaner haben sich für unser System interessiert - war es nicht Clinton? Jetzt unter Bush hat das natürlich keine Chance, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu punkten. Obwohl "die da" dringend sich was wünschten. Das kenne ich aus nahezu erster Quelle.

      Die richtigen Dinge müßten getan werden. Inzwischen gibt es durch eine Düsseldorfer Firma die Chance, auch im Krankenhaus per RFID und Koppelung mobiler Desktop sicherzustellen, daß nur der Richtige auf dem Filettisch landet und Verwechslungen nahezu ausgeschlossen bleiben. Außerdem läßt sich die Identität eindeutig bestimmen. Der OP-Tourismus aus dem Ausland 10 Patienten auf 1 Chipkart wäre damit zu Ende.

      Zweitens muß man bei den Medikamenten ansetzen. Der Großeinkauf für Familien auf Chipcard muß auch ein Ende haben - können wir auch nicht mehr bezahlen: erst recht nicht den Export ins Ausland, um Verwandte zu bedienen oder auch die Medikamente zu verkaufen. (Es werden ja auch Tankquittungen bei eBay versteigert für die Steuererklärung... nur mal so als Beispiel...)

      Und die Abgabe der Medikamente muß individueller erfolgen. Dauerpatienten können nix dafür, daß sie ständig was brauchen. (Zuzahlungen)

      Aber manchmal ist weniger besser. Ich brauche nicht immer 50 Tabletten oder so. Manchmal verträgt man es auch nicht, und letztlich wandert es in die Mülltonne - sprich beim Apotheker.;)

      Usw.

      So meine ich das mit "nicht mehr zeitgerecht".
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 20:59:54
      Beitrag Nr. 789 ()
      Hoppe weist Vorstoß Ulla Schmidts zurück



      Jörg-Dietrich Hoppe: Ulla Schmidt versucht Bürgerversicherung durch die Hintertür einzuführen

      BERLIN/DÜSSELDORF. Der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, hat den Vorstoß der Bundesgesundheitsministerin, die Honorierung der privatärztlichen Behandlung zu senken, in scharfer Form zurückgewiesen. Hoppe sprach in einer Stellungnahme von einem „verfassungsrechtlich fragwürdigen Weg in einen Sozialausgleich mit Billig-Medizin“. Ministerin Ulla Schmidt (SPD) wolle nicht nur eine Behandlungspflicht in der privatärztlichen Versorgung einführen, sondern auch noch Dumping-Honorare für diese Leistungen festlegen. Hoppe stellte die Frage, ob dies von der Koalitionsvereinbarung gedeckt sei. „Ministerin Schmidt versucht ganz offensichtlich, über eine Nivellierung der Honorarsätze nach unten die Bürgerversicherung durch die Hintertür einzuführen“, erklärte Hoppe. Er sprach von dem Versuch, „Sozialneid zu schüren, um vom eigenen Versagen abzulenken“.

      In einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ hatte Schmidt eine Neuordnung des Vergütungssystems angekündigt. Für die Behandlung gesetzlich Versicherter solle es eine Gebührenordnung ähnlich den Fallpauschalen im Krankenhaus geben. Ziel sei es, medizinische Leistungen gleich zu honorieren, „egal, ob sie für einen privat oder einen gesetzlich versicherten Patienten erbracht werden“. Sie verwies auf den schon bestehenden Standardtarif in der privaten Krankenversicherung, der den Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) entspreche. „Was wir allerdings noch brauchen, ist eine Verpflichtung für die Ärzte, Menschen auch zu diesem Standardtarif zu behandeln“.
      Eine solche Behandlungspflicht ist beispielsweise für Beihilfeberechtigte im Koalitionsvertrag von SPD und Union vorgesehen – bei gleichzeitiger Absenkung der privatärztlichen Gebührensätze.

      Der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Christoph Fuchs, hält diese Verabredung für verfassungsrechtlich höchst bedenklich. Mit der grundgesetzlich geschützten Freiheit der Berufsausübung sei eine Kombination aus Absenkung der Gebührensätze mit einer Einführung der Behandlungspflicht nicht vereinbar. „Ich hoffe, dieses Interview ist nicht wörtlich zu nehmen“, sagte Fuchs vor Journalisten bei der Medizinfachmesse Medica in Düsseldorf.

      Wie die Bundesärztekammer kritisierte auch der FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr Schmidts Vorhaben als Versuch, die „Bürgerversicherung durch die Hintertür einzuführen“. Bahr befürchtete, dass Schmidt in Teilschritten die Pläne der SPD realisieren wolle, „so schnell wie möglich eine Bürgerversicherung einzuführen und damit alle Bürger in die marode, nicht zukunftsfest ausgestaltete gesetzliche Krankenkasse zu zwingen“. Schon jetzt räche sich für die Union, dass die Richtung der Gesundheitspolitik bei den Koalitionsverhandlungen noch nicht entschieden wurde.

      Eine Absenkung der Gebührensätze für Privatpatienten verschärfe die Situation der niedergelassenen Ärzte, da diese dann keine Rücklagen mehr bilden könnten, argumentierte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. med. Andreas Köhler. Schon jetzt seien von 100 000 Praxen 30 000 nicht in der Lage, Geld zurückzulegen. Der Verband der niedergelassen Ärzte, NAV-Virchow-Bund, sprach von einem „Dolchstoß für die ambulante Medizin“.

      Der Vorsitzende des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV), Reinhold Schulte, sagte, die private Krankenversicherung stütze das Gesundheitssystem mit jährlich steigenden Beträgen, im letzten Jahr seien es mehr als 8,5 Milliarden Euro gewesen. „Viele Arztpraxen könnten sich ohne Privatversicherte heute nicht mehr halten, Krankenhäuser sähen ohne Privatpatienten Zukunftsinvestitionen gefährdet und Innovationen kämen nicht oder nur verzögert in den Markt“, betonte Schulte.


      Der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse, Eckart Fiedler, begrüßte dagegen den Vorschlag von Schmidt. Mit diesem Ansatz folge man der Vorgabe „gleiches Geld für gleiche Leistung“. Fiedler forderte die Einführung einer einheitlichen Gebührenordnung, „die für alle gilt“. Im Rahmen der Krankenhausbehandlung bestehe dieser Grundsatz schon. Dagegen finde im ambulanten Behandlungsbereich immer noch eine „Diskriminierung von Kassenpatienten“ :laugh: statt.//Stü/afp/ddp
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 21:46:28
      Beitrag Nr. 790 ()
      [posting]18.929.022 von Deep Thought am 21.11.05 20:59:54[/posting]„Diskriminierung von Kassenpatienten“

      Tja, da sieht man, wo Ullalallas Bettgefährten überall herumtrollen.

      Es steht außer Frage, daß es in vielen Fällen zu mehrmonatigen Wartezeiten in Krankenhäusern und bei Fachärzten kommt.

      Aber die Ursachen müssen bekämpft werden. Und die liegen in einigen Schwachstellen.

      http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/3/0,4070,2392291-5,00.…

      ZDF on WebTV...
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:17:19
      Beitrag Nr. 791 ()
      Immerhin... selbst bis zu Politikern hat es sich herumgesprochen, dass schmarotzende, nie arbeitende und kinderlose Ehepartner vielleicht mehr zur GKV und rentenversicherung beitragen sollten, als mit jemandem zu dessen Vergnügen unter einem Dach zu leben....

      Natürlich fehlt denen der mut, mal klare entscheidungen zu treffen, sie feiern es bereits als Erfolg, wenn der richtige Weg nicht völlig verhindert wird... natürlich nicht jetzt, nein, nur für die Zukunft.... :eek:

      ;mad:

      ---------------------------------------------


      Kompromisslinie: Rürup und Lauterbach nähern sich an

      BERLIN. Die Urheber der strittigen Gesundheitskonzepte Kopfpauschale und Bürgerversicherung, Prof. Dr. Bert Rürup und Prof. Dr. Karl W. Lauterbach, haben sich nach einem Bericht des Stern inhaltlich angenähert. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lauterbach, der die Bürgerversicherung favorisiert, sagte dem Hamburger Magazin, ein möglicher Kompromiss könne darin bestehen, dass es bei den einkommensabhängigen Beiträgen bleibe, sie aber durch Steuermittel ergänzt würden, um damit die bislang beitragsfrei mitversicherten Kinder mitzufinanzieren. Dies koste rund 15 Milliarden Euro, sei jedoch die einzige Möglichkeit, die Beiträge in den kommenden Jahren stabil zu halten.

      Rürup, Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der
      gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sagte im Stern, wenn die Kopfpauschale nicht durchsetzbar sei, müsse nach Lösungen unterhalb der Systementscheidung gesucht werden. "Da könnte ich mir in der Tat vorstellen, dass eine steuerfinanzierte Kinderversicherung ein Weg wäre." Das würde "den Weg zu einer späteren Pauschale nicht verbauen".

      Grundsätzliches Einvernehmen gab es demnach zwischen den Experten in dem Ziel, dass Ehepaare, bei denen nur ein Partner arbeitet und der andere kostenfrei mitversichert ist, künftig höhere Beiträge zahlen sollen. Rürup schlug eine "doppelte Beitragsbemessungsgrenze" vor - "aber nur beim Versicherten, der Arbeitgeberbeitrag darf nicht steigen". Lauterbach sagte, eine Verdopplung müsse nicht sein, aber im Grundsatz sei das richtig, wenn das Paar keine Kinder habe.
      /afp
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:24:45
      Beitrag Nr. 792 ()
      --------------------------------------------------------------------------------
      Politik
      Union erteilt Bürgerversicherung klare Absage



      Christoph Böhr /ddp

      HAMBURG/DORTMUND. Die Union hat Plänen von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) für eine Angleichung der Arzthonorare eine klare Absage erteilt. „Eine Bürgerversicherung kann es mit der Union nicht geben", sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Christoph Böhr in der „Bild am Sonntag“. Er forderte Schmidt auf, ihren Vorschlag für eine einheitliche Vergütung für die Behandlung von gesetzlich und privat Krankenversicherten zurückzunehmen.

      Angesichts der Verstimmungen bei der Union sagte die Gesundheitsministerin gegenüber der „Welt am Sonntag“: „Es ist das gemeinsame Ziel, Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem zu beseitigen. Dazu hat nur eine große Koalition die Kraft.“

      Schmidt betonte, die große Koalition könne für mehr Transparenz, mehr Effizienz und mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssystem sorgen. "Ich habe jetzt die Diskussion darüber angestoßen, wie wir dieses Ziel am besten erreichen können", sagte sie der "WamS". :laugh:

      Nach den Worten des designierten Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder soll die Gesundheitsreform der schwarz-roten Koalition Anfang 2007 in Kraft treten. „Union und SPD haben zur Gesundheitsreform unterschiedliche Konzepte. Wir müssen gemeinsam zu einer Lösung kommen", sagte er der „Bild am Sonntag“.

      Baden-Württembergs Sozialminister Andreas Renner (CDU) verwies darauf, dass sich Union und SPD auf den Erhalt von privater und gesetzlicher Krankenversicherung geeinigt haben. Die Privatpatienten trügen „nicht unerheblich“ zur Finanzierung der Infrastruktur im Gesundheitswesen bei, sagte er der „Rheinischen Post“.

      Auch Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe griff Ministerin Schmidt in diesem Punkt erneut scharf an. Es gehe ihr in Wahrheit nicht um eine Gleichbehandlung von Kassen- und Privatpatienten, sagte er den „Ruhr Nachrichten“. Vielmehr seien die Finanzierungsnöte der Gesetzlichen Krankenversicherung Grund für das Vorpreschen. „Der Hintergrund der Vorschläge von Frau Schmidt ist doch vollkommen klar: Sie will die Bürgerversicherung durch die Hintertür durchsetzen, eine Einheitskasse für alle Bürger", kritisierte der Ärztekammer-Präsident.


      Rückendeckung bekam die Ministerin von den Grünen. „Wir begrüßen die Idee von Frau Schmidt, die Zwei-Klassen-Medizin endlich abzuschaffen“, sagte Gesundheitsexpertin Birgitt Bender. Sie gab allerdings zu bedenken, dass Besserverdienende auch nach der von Schmidt angeregten Reform vorwiegend in private Kassen zahlen würden. Die könnten dann wegen der geringeren Honorare günstiger werden und so den gesetzlichen Kassen noch mehr Kunden abjagen. „Das kann nicht Sinn der Operation sein“, sagte Bender. :laugh: /afp/ddp
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:33:57
      Beitrag Nr. 793 ()
      Ärzteschaft
      Sächsisches Modell zur Diabetikerversorgung in USA prämiert

      DRESDEN. Die so genannte kooperative Diabetikerversorgung im Sächsischen Diabetes-Betreuungsmodell hat den dritten Preis (Bronze Award) auf der Internationalen Gipfelkonferenz der Disease Management Association of America (DMAA) in San Diego erhalten. Das gab die Sächsische Landesärztekammer am 15. November bekannt. Überzeugt hätten vor allem die Ergebnisse des Projektes: die effektive Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten, die hohe Akzeptanz bei Ärzten und Patienten und vor allem die landesweit verbesserten Stoffwechsel-Parameter und Blutdruckwerte.

      „Wir hatten die Behandlung in Sachsen auf allgemein anerkannten Leitlinien aufgebaut, Wert auf Kooperation und Praxistauglichkeit gelegt und ein interdisziplinäres Qualitätsmanagement organisiert“, erklärte der Präsident der Kammer, Prof. Dr. Jan Schulze. Ungeachtet der Einwände von Fachärzten und Wissenschaftlern habe die Politik dennoch ein nicht evaluiertes, teures Disease Management Programm (DMP) staatlich verordnet. „Damit wurde Medizin per Rechtsverordnung mit überbordender Bürokratie durchgedrückt und unser nachweislich effizientes System zerschlagen“, bedauerte Schulze./hil
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:35:23
      Beitrag Nr. 794 ()
      KV Brandenburg: Praxen kämpfen um Existenz

      POTSDAM. Eine Soforthilfe von sieben Millionen Euro fordert die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Brandenburg von den Krankenkassen, um die ambulante medizinische Versorgung der Patienten aufrechterhalten zu können. „Die brandenburgischen Krankenkassen sind nicht bereit, die finanzielle Notsituation, in der sich ein Großteil der Vertragsärzte befindet, anzuerkennen, geschweige denn abzuhelfen“, erklärte der Stellvertretende Vorsitzende der KV, Dr. Peter Noack, Mitte November.

      Er habe die Landesregierung darüber informiert, dass Ärzte und Kassen sich bislang nicht einigen konnten. Am 23. November soll die Situation in einem Gespräch zwischen KV, Krankenkassen und Mitgliedern der Landesregierung erneut erörtert werden. „Allein die Tatsache, dass die Kassen nicht bisher durch Mitglieder des Vorstandes, also solchen, die auch Entscheidungen treffen können, bei dem Gespräch vertreten waren, ist ein Indiz, welche Bedeutung die Kassen der jetzigen Situation beimessen.“, kritisierte Noack./hil
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:37:31
      Beitrag Nr. 795 ()
      KV Westfalen-Lippe: „Gesetzlich Versicherte nicht benachteiligt“

      DORTMUND. Gegen den Vorwurf, gesetzlich Krankenversicherte würden schlechter behandelt, wehrt sich die Kassenärztlichen (KV) Vereinigung Westfalen-Lippe. „Die Äußerung von Bundesgesundheitsministerin Schmidt, sie werde nun mit der ‚Benachteiligung von Kassenpatienten bei den Ärzten aufräumen’, kann man nur als dreist und unverschämt brandmarken“, erklärte der Erste Vorsitzende der KV, Dr. med. Ulrich Thamer, am 17. November. „Die Ministerin will lediglich kaschieren, dass das System der Gesetzlichen Krankenversicherung pleite ist und sie selbst mit ihren Beratern ganz wesentlich dazu beigetragen hat“, so Thamer. Die rund 13 000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im Landesteil Westfalen wiesen Schmidts Behauptung, sie würden den Großteil ihrer Versicherten vernachlässigen oder gar schlecht behandeln, energisch zurück. „Trotz aller Widrigkeiten halten die Kolleginnen und Kollegen weiter an ihrem ethisch-sozialen Verhalten fest“, betonte der KV-Vorsitzende. „Ich bin sicher, dass unsere Patientinnen und Patienten dies bestätigen werden.“ /hil
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:39:52
      Beitrag Nr. 796 ()
      Ambulante Medizin laut KVen unterfinanziert

      HANNOVER/STUTTGART/MAINZ. Ärzte und Psychotherapeuten erbringen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Niedersachsen Leistungen in Millionenhöhe, die ihnen nicht honoriert würden. Das erklärte die KV am 12. November. „Unsere deutliche Botschaft an die politisch Verantwortlichen und die Krankenkassen ist, dass Ärzte und Psychotherapeuten nicht weiter willens sind, das Finanzdefizit im Gesundheitswesen zu kaschieren“, machten die Delegierten der KV am 12. November in einer Resolution klar.

      „Es muss nun entweder mehr Geld für die Patientenversorgung zur Verfügung gestellt werden oder die zu erbringende Leistungsmenge wird deutlich eingeschränkt werden müssen“, heißt es dort weiter. Die Rationierung medizinischer Leistungen müsse ein Ende haben. Die Ärzte und Psychotherapeuten hätten in der Vergangenheit das bestehende Finanzdefizit nur durch innerärztliche Verschiebungen der Umsätze auffangen können. Damit sei jetzt Schluss. Die Gesellschaft müsse klar entscheiden, welchen Preis sie für ihre Gesundheit zu zahlen bereit sei. „Wir werden das bisherige Versorgungsniveau nicht mehr halten können“, so eine Passage der Resolution.

      Auch die Vertreterversammlung der KV Baden-Württemberg kritisierte, die ambulante Medizin sei unterfinanziert. Die erste Abrechnung nach dem EBM 2000plus habe gezeigt, dass den Ärzten und Psychotherapeuten Leistungen in Höhe von rund 170 Millionen Euro nicht bezahlt worden seien.

      Die Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) haben nach Angaben ihrer KV bei der Abrechnung des zweiten Quartals 2005 einen Honorarrückgang von 1,3 Prozent zu verkraften. Ursache hierfür seien im Wesentlichen die rückläufige Mitgliederentwicklung bei den Krankenkassen, aber auch die Abzüge von dem Honorar für die integrierte Versorgung, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Carl-Heinz Müller.
      /hil
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:43:27
      Beitrag Nr. 797 ()
      Trotz positivem Abschneidens im Ländervergleich: Patienten mit Gesundheitswesen unzufrieden

      BERLIN. Deutsche Patienten werden im internationalen Vergleich schneller behandelt, verzichten nur selten aus Kostengründen auf medizinische Maßnahmen und haben mehr Möglichkeiten bei der Arztwahl. Trotzdem hält ein Drittel das Gesundheitssystem für komplett reformbedürftig. Dies geht aus einem „Sechs-Länder-Vergleich zur Qualität der Gesundheitsversorgung aus Patientensicht“ hervor, für den Patienten aus Deutschland Kanada, Australien, den USA, Großbritannien und Neuseeland befragt wurden. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) leitete die Studie.

      „Deutsche scheinen mit dem Gesundheitswesen wesentlicher kritischer umzugehen als Patienten in anderen Ländern“, meinte der Leiter des IQWIG, Prof. Dr. Peter T. Sawicki, bei der Vorstellung der Ergebnisse am 10. November in Berlin. So glaubten nur 16 Prozent der Befragten, dass das System alles in allem nicht schlecht funktioniert und nur Kleinigkeiten zu verändern seien. In Großbritannien zeigten sich dagegen 30 Prozent zufrieden, 27 Prozent in Neuseeland und 23 Prozent in den USA. Während 31 Prozent der deutschen Befragten sich für eine Kompletterneuerung des Systems aussprachen, waren es nur 17 Prozent der Kanadier und 20 Prozent der Neuseeländer. Von den Briten hielten nur 14 Prozent ihr System für reformbedürftig.

      Diese „gefühlte Unzufriedenheit“ über die Qualität sei angesichts des durchweg positiven Abschneidens Deutschlands „schwer nachvollziehbar“, sagte Sawicki. Nur ein Viertel der Patienten gab beispielsweise an, zu ungewöhnlichen Zeiten oder in der Nacht auf ärztliche Behandlungen warten zu müssen, in Neuseeland waren es dagegen 28 Prozent, 38 Prozent in Großbritannien, 53 Prozent in Kanada und sogar 61 Prozent in den USA. Zudem teilten mit 23 Prozent deutlich weniger Befragte als in den übrigen Teilnehmerländern mit, bei der Auswahl eines Operateurs keine Wahl gehabt zu haben. In Australien hatten den Angaben zufolge 34 Prozent der Patienten keinen Entscheidungsspielraum, in Kanada 36 Prozent und in Großbritannien sogar 44 Prozent. Auch bei regelmäßigen Kontrollen für chronisch Kranke schnitt das deutsche Gesundheitswesen insgesamt deutlich besser ab.

      Die Koordination von Leistungserbringern und -sektoren wurde dagegen schlechter bewertet. Auch bei der Information der Patienten und der Arzt-Patienten-Kommunikation sind der Umfrage zufolge eindeutige Defizite zu erkennen. So teilten mehr als 60 Prozent mit, nicht immer von ihrem Arzt über Behandlungsalternativen aufgeklärt und nach ihrer Meinung befragt worden zu sein.


      „Wir haben allen Grund, uns auf die Stärken unseres Gesundheitswesens zu konzentrieren“, kommentierte Klaus-Theo Schröder die Studienergebnisse. Wenngleich man bei weiteren Reformen nicht nachlassen dürfe, so der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.

      Für die Studie wurden 21 323 Patienten per Telefon befragt, darunter 14 74 Deutsche. Die Erhebung wird bereits seit sechs Jahren vom Commonwealth Fund durchgeführt, Deutschland war in diesem Jahr erstmals beteiligt./MM
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:43:59
      Beitrag Nr. 798 ()
      Rückendeckung bekam die Ministerin von den Grünen. „Wir begrüßen die Idee von Frau Schmidt, die Zwei-Klassen-Medizin endlich abzuschaffen“, sagte Gesundheitsexpertin Birgitt Bender

      Jetzt auch noch von Frau-zu-Frau. Huch... wie romantisch. Mit anderen Darstellern würde ich es mir sogar anschauen.:look:

      Da gibt es doch die Grüne Tonne...:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:46:29
      Beitrag Nr. 799 ()
      [posting]18.930.391 von Deep Thought am 21.11.05 22:33:57[/posting]ein nicht evaluiertes, teures Disease Management Programm (DMP) staatlich verordnet

      Na na, diese DMP-Geschichte ist ja nicht deswegen schlecht, weil das Sächsische Modell gut ist.:cool:
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:47:35
      Beitrag Nr. 800 ()
      Die brandenburgischen Krankenkassen sind nicht bereit, die finanzielle Notsituation, in der sich ein Großteil der Vertragsärzte befindet, anzuerkennen, geschweige denn abzuhelfen

      Klar, wenn ich Angst davor habe, die vom Westen quersubventionerten Beitragssätze nach oben zu katapultieren, würde ich auch so schwätzen...
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:49:25
      Beitrag Nr. 801 ()
      7. November 2005


      Guter Zugang zum Gesundheitssystem für Neugeborene armer Mütter

      ESSEN. Neugeborene aus sozial schwachen Familien haben einen ebenso guten Zugang zu den Leistungen des deutschen Gesundheitssystems wie Kinder aus sozial stärkeren Familien. Das berichtet das Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI) am 7. November. Nach Angaben des Instituts haben Kinder armer Mütter bezüglich ihres Gesundheitszustands keinen schlechteren Start ins Leben als Kinder finanziell besser gestellter Mütter. Auch auf die Anzahl von Arztbesuchen und Tagen im Krankenhaus innerhalb der ersten drei Lebensmonate wirkt sich die Armut der Mutter nicht aus. Die Gefahr einer Frühgeburt ist allerdings bis zu 20 Prozent höher.

      Diese Ergebnisse der RWI-Studie beruhen auf Daten aus dem so genannten sozio-ökonomischen Panel, einer repräsentativen Längsschnittstudie deutscher Privaterhaushalte. Ausgewertet wurden Daten von über 565 Neugeborenen aus den Jahren 2003 und 2004. Rund sieben Prozent der Mütter lebten im Jahr vor der Geburt des Kindes in relativer Armut, sie hatten 50 Prozent oder weniger als das Durchschnittseinkommen zur Verfügung. Der Gesundheitszustand der Kinder bei der Geburt wurde durch Informationen über Geburtszeitpunkt, Geburtsgröße und -gewicht sowie Kopfumfang, vorhandene Behinderungen und Verhaltensstörungen erfasst.



      Interessierte können ein Diskussionspapier mit dem Titel „The Effect of Poverty on the Health of Newborn Children“, auf der Internetseite des Instituts kostenlos herunterladen./hil
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:49:30
      Beitrag Nr. 802 ()
      [posting]18.930.435 von Deep Thought am 21.11.05 22:37:31[/posting]Die Ministerin will lediglich kaschieren, dass

      In dem Zusammenhang: was hat eigentlich McKinsey&Co bisher kassiert bzw. welche BEraterverträge wurden abgeschlossen?

      Das ist ja auch super en vogue, sich von den FinanzExperten finanziell erleichtern zu lassen. Das soll allen Spielern so gehen, daß sie sich nur gut fühlen, wenn sie Geld los werden können...
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:50:49
      Beitrag Nr. 803 ()
      Trotzdem hält ein Drittel das Gesundheitssystem für komplett reformbedürftig.

      Ja, Kartoffelchips und Bier suffe und poppe, aber rumlärmen... und voll die Ahnung haben...

      PS: Um Mißverständnissen vorzubeugen: damit ist das Drittel gemeint, sonst keiner.
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:55:37
      Beitrag Nr. 804 ()
      @ klickfinger

      Nein, das Diabetes-DMP ist ja ganz gut.
      Aber eben mit wesentlich höherem Aufwand verbunden.
      Das Geld, was da verloren ging, fehlt halt anderswo.


      Man muss zum Diabetes- DMP aber auch sagen, dass das auch nicht besser als das der europäischen Nachbarn ist.... oder?
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 22:57:42
      Beitrag Nr. 805 ()
      [posting]18.930.774 von Deep Thought am 21.11.05 22:55:37[/posting]Kenne mich da im Detail nicht aus.

      Warum läßt man nicht die Kassen selber ein bißchen experimentieren. Da sind ja Fachleute, und im Wettbewerb wird jeder die beste Lösung suchen.

      Weil jeder fürchtet, daß der Beitragssatz nach oben knallt. Wer FEhler macht, wird abgestraft. Das hat jeder kapiert.
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 23:07:17
      Beitrag Nr. 806 ()
      Warum läßt man nicht die Kassen selber ein bißchen experimentieren. Da sind ja Fachleute...

      DER war gut :laugh:

      Junge, die kennen teilweise nicht einmal in höheren Leitungspositionen den Unterschied zwischen Case-Management und Disease-management.... entscheiden aber mit den ergaunerten Risiko-Struktur-ausgleich-Zahlungen der anderen GKVs genau darüber... Du verstehst?

      Und von Medizin haben die schon garkeine Ahnung. Woher auch?
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 23:17:41
      Beitrag Nr. 807 ()
      [posting]18.930.899 von Deep Thought am 21.11.05 23:07:17[/posting]Klar, wenn man immer die Schwimmflügel vorschreibt. Der Markt ist grausam.

      Laß es die Spitzenbeamten erleben; schließlich ist es hier unser tägliches Brot, da Börse.

      Einfach ins kalte Wasser, und nicht alles per Gesetz "regeln".
      Avatar
      schrieb am 22.11.05 18:25:52
      Beitrag Nr. 808 ()
      [posting]18.930.957 von klickfinger am 21.11.05 23:17:41[/posting]Aber erst, wenn sie für jeden dadurch in den Wind geschossenen Euro persönlich gerade stehen !!!!
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 07:19:41
      Beitrag Nr. 809 ()
      Ä R Z T E S C H A F T
      Charité: Marburger Bund ruft Ärzte zum Streik auf

      dpa

      BERLIN. Zu einem Streik aufgerufen hat der Marburger Bund (mb) die 2 200 Ärzte der Universitätsklinik Charité in Berlin. In der Woche vom 28. November bis zum 2. Dezember 2005 sollen sie ihre Arbeit niederlegen und lediglich die Notfallversorgung gewährleisten. Nach Angaben des Landesverbandsvorsitzenden Dr. Matthias Albrecht reagiert der mb damit auf die Weigerung des Charité-Vorstandes, einen arztspezifischen Tarifvertrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen abzuschließen.

      Das letzte Verhandlungsangebot des Charité-Vorstandes bezeichnete Albrecht als „Fortführung der entwürdigenden Arbeitsbedingungen für die hart arbeitenden Ärztinnen und Ärzte des Universitätsklinikums“. Der Streik sei die Antwort der Mediziner auf die Absenkung der Ärztegehälter um bis zu 15 Prozent. „Wir werden keinesfalls hinnehmen, dass die Charité auf dem Rücken der Ärzte saniert wird“, erklärte Albrecht.

      Die Arbeitsbedingungen an der Charité seien eine Zumutung. Monatlich leisteten die Ärzte rund 85 000 unvergütete Überstunden. Außerdem gehörten die Ärztegehälter mit rund 14 Euro brutto pro Stunde zu den niedrigsten in Europa. Nicht mehr hinnehmbar sei zudem die Befristung von Arbeitsverträgen auf wenige Monate und die Bewertung von Vertragsverlängerungen als Neuverträge. „Mit dieser Kaputtspar-Politik wird der Medizinstandort Berlin ernsthaft gefährdet. Die klügsten Köpfe werden der Charité den Rücken kehren und die attraktiven Angebote anderer Städte im In- und Ausland annehmen“, sagte der mb-Landesvorsitzende. /hil
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 12:49:26
      Beitrag Nr. 810 ()
      Kleiner Hinweis darauf, daß die Lügen von Ulla nicht auf Diskriminierung von PAtienten, sondern Überlastung und Nachwuchsmangel für einen zunehmend unattraktiven Beruf liegt:



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      SPIEGEL ONLINE - 25. November 2005, 09:57
      URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,383900,0…


      Medizinermangel

      Lassen Sie mich durch, ich bin Arzt

      Halbgott in Weiß zu sein, ist für viele Berufsanfänger offenbar keine attraktive Option mehr. Der Medizinerprofession geht der Nachwuchs aus - mit schlimmen Folgen für die ärztliche Grundversorgung.

      Der junge Taxifahrer verfügt offenbar über umfassendes medizinisches Wissen. Auf der Fahrt vom Bahnhof Zoo zum Alexanderplatz in Berlin dreht sich das Gespräch weitgehend um Gesundheitsfragen. Doch auf die Frage "Medizinstudent?" kommt die überraschende Antwort: "Nein, Arzt."



      Versorgungslücken auf dem Land
      Dabei fehlt in vielen Praxen längst der Nachwuchs. Der Ärztemangel in Deutschland sei nicht mehr zu übersehen, klagt der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe. Und auch in Krankenhäusern sieht es nicht viel besser aus.

      In den entlegenen Gegenden der Republik müssen sich Patienten schon auf weite Wege bis zum Arzt einrichten und nicht selten lange Wartezeiten in Kauf nehmen. In Ostdeutschland erscheint die Lage geradezu dramatisch. Mediziner schließen aus Altersgründen ihre Praxen, ohne dass ein Nachfolger in Sicht ist. "Wir stehen kurz vor echten Versorgungsproblemen", warnt Roland Stahl von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

      Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit

      Auch in den Krankenhäusern sieht es nicht viel besser aus: Dort drohe vom 1. Januar an wegen der neuen EU-Arbeitszeitvorgaben für Klinikärzte massiver Personal- und Behandlungsnotstand, warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Laut der Richtlinie muss ärztlicher Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit angerechnet werden. Zur Umsetzung der Richtlinie fehlten rund 20.000 Ärzte.


      ÄRZTE-PROTEST: "40-STUNDEN-WOCHE? ICH LACH MICH TOT"


      Der 27 Jahre alte Mark erläutert, weshalb das Taxifahren in der Hauptstadt für ihn derzeit attraktiver ist als die Arbeit als Landarzt: "Hier habe ich eine überschaubare Arbeitszeit, ein ganz gutes Auskommen, meinen Freundeskreis und die Vorteile einer lebendigen Stadt. In der Pampa muss ich auf alles verzichten." Der studierte Mediziner ist kein Einzelfall.


      Gegenwärtig gibt es bundesweit etwa 100.000 Arztpraxen. Ärtztekammer-Präsident Hoppe erwartet, dass im kommenden Jahr 6000 ambulant tätige Mediziner ihre Zulassung zurückgeben. Der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Köhler konstatiert: "Nachwuchs ist kaum in Sicht." Eine Studie der Ärzteorganisationen verweist auf die Überalterung bei den Medizinern: "Das Durchschnittsalter lag 2004 bei 50,8 Jahren." "Immer mehr junge Menschen brechen ihr Medizinstudium ab", stellt Hoppe fest.

      Überlastete Halbgötter

      Aus den Halbgöttern in Weiß sind häufig mit Arbeit überhäufte Heiler geworden, die nicht selten auf 70 Arbeitsstunden pro Woche kommen. "Vor allem in ländlichen Gegenden wird ein Einsatz rund um die Uhr gefordert, der zum Einkommen in keinem Verhältnis steht", nennt Ulrike Schramm-Heder von der Ärztekammer Thüringen in Jena einen Grund, weshalb der Beruf so unattraktiv geworden ist. Zur Arbeitsbelastung trage auch der zeitaufwendige Papierkram bei.

      Derzeit sind in dem Bundesland 190 Arztpraxen frei, 70 davon für Fachärzte. Vor allem die entfernten Regionen wie Ostthüringen gelten als problematisch. Eine einfache Übernahme ist aber nicht möglich, wie aus Ärztekreisen verlautet. Es würden dafür leicht sechsstellige Beträge als Ablösung fällig.

      In der Kleinstadt Ohrdruf südlich von Gotha läuft derzeit eine Modellpraxis. "Ein Arzt wird jeweils befristet eingestellt, trägt kein wirtschaftliches Risiko und kann sich - wenn es ein Anfänger ist - zudem auf seine Selbstständigkeit vorbereiten", beschreibt Schramm-Heder das Experiment. Die Erfahrungen sollen bei Erfolg Vorbild für weitere Einrichtungen dieser Art sein.

      "Auch Ärzte, die im Rahmen von Hilfsprogrammen in Ländern der Dritten Welt arbeiten, erreichen nicht das ihrem Einsatz entsprechende Einkommen, und die Lebensumstände sind noch problematischer als bei uns im Osten", bemerkt kritisch eine aus Sachsen stammende Ärztin, die gerade von einem befristeten Einsatz in Asien zurückgekommen ist.

      In Sachsen-Anhalt wird Medizinern ein sogenannter Haltezuschlag geboten, damit diese bis 66 Jahre weiterarbeiten; ein Nachfolger in einer Hausarztpraxis kann mit 15.000 Euro "Startzuschlag" rechnen. "Sachsen bietet eine Investitionspauschale von 60.000 Euro in fünf Jahresraten, wenn ein bestehender Arztsitz weitergeführt wird", sagt Roland Stahl. Bei einer Neugründung kann ein Mediziner mit 30.000 Euro rechnen.

      Krankenhäuser erweisen sich kaum als Rettungsanker für die unterversorgte Bevölkerung. Auch dort fehlen vor allem im Osten Ärzte, was zu einer erhöhten Arbeitsbelastung für die noch vorhandenen Mediziner führt. Nicht gerade ein Ansporn für Mark: "Verstehen Sie, dass ich lieber Taxi fahre, bis sich die Lage bessert?"

      Von Horst-Heinz Grimm, gms


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      Avatar
      schrieb am 26.11.05 16:44:03
      Beitrag Nr. 811 ()
      "Kampfansage an die Ärzte"

      BERLIN epd Der Bundesrat hat sich dafür ausgesprochen, Bereitschaftsdienste von Ärzten weiterhin nicht voll als Arbeitszeit einzustufen. Die Länderkammer stimmte gestern in Berlin einem Gesetzentwurf zu, wonach bis Ende 2006 diese Regelung gelten soll. Damit wird das 2004 nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs geänderte Arbeitszeitgesetz erneut nicht umgesetzt. Darin gelten Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit. Dem Gesetz wurde zunächst eine Übergangsfrist bis Ende 2005 eingeräumt. Der Ärzteverband Marburger Bund nannte den Beschluss eine Kampfansage an die deutsche Ärzteschaft.

      Eurpäischzes recht wird mit Füßen getreten.

      In den übrigen EU-Ländsern wird das bereits seit Jahren umgestzt.

      De Folgen in Deutschland sind klar:

      Wer top-qualifiziert ist, packt die Koffer.
      Avatar
      schrieb am 26.11.05 16:54:20
      Beitrag Nr. 812 ()
      Ä R Z T E S C H A F T
      Ärzte protestieren gegen spätere Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes


      BERLIN. Gegen die Pläne des Bundesrates, die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes um ein Jahr zu verschieben, haben die Bundesärztekammer (BÄK) und der Marburger Bund (mb) scharf protestiert. „Patienten erwarten zu Recht von ihrem Arzt Kompetenz, Zuwendung und auch Leistungsfähigkeit.
      Wie aber soll all das bei Dauereinsätzen von über 24 Stunden noch möglich sein? Gesundheitsschutz muss deshalb auch und gerade für Ärzte gelten", appellierte der BÄK-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe.

      Es sei kennzeichnend für die gegenwärtige „Demotivationskultur in der Gesundheitspolitik“, auf Kosten ärztlicher Ethik, Einsatzbereitschaft und vor allem auf Kosten der Gesundheit junger Ärztinnen und Ärzte die Krankenhäuser gesund sparen zu wollen, sagte Hoppe.

      Der Erste Vorsitzende des mb, Dr. Frank Ulrich Montgomery, bezeichnete den Bundesratsbeschluss als „unsäglichen Anschlag auf den Patientenschutz und den Arbeitsschutz der Ärzte“. Bereits seit 1993 werde in der Europäischen Union mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie der Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit gewertet, um Arbeitnehmer vor überlangen Arbeitszeiten zu schützen.

      „Der Bundesratsbeschluss ist eine Kampfansage an die deutsche Ärzteschaft, die nicht unbeantwortet bleibt. Ich warne den Deutschen Bundestag davor, diesen Beschluss mit zu tragen“, erklärte er. Die 146 000 deutschen Krankenhausärzte hätten genauso wie ihre europäischen Kollegen Anspruch auf die Bewertung ihrer Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit. „Sollte die Merkel-Müntefering-Regierung diesem Bundesratsbeschluss folgen, wird es zu massiven Protesten der Ärzte kommen", kündigte der mb-Vorsitzende an.
      /hil

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      Jährlich werden den Ärzten in DEUTSCHLAND 1.7 Milliarden Euro Gehälter durch Nichteinhaltung der Bereitschaftsdienstvergütung gesetzwidrig vorenthalten. Seit 1993.
      Macht also über 20 Mrd. gestohlene Gehälter.

      Dazu kommen jährlich geschätzte 2-3 Milliarden Euro unbezahlter Überstunden!

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      Arbeitszeitgesetz: Krankenhausgesellschaft begrüßt geplante Verschiebung

      BERLIN. Die vom Bundesrat angestoßene Gesetzesinitiative, die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes um ein Jahr zu verschieben, hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft begrüßt. DKG-Hauptgeschäftsführer Jörg Robbers sprach von einem „absolut notwendigen Schritt, um die Patientenversorgung nicht zu gefährden“. Eine sofortige Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes hätte zur Folge, dass einzelne Abteilungen und Bereiche zwangsweise ihren Betrieb einschränken müssten.

      Nach Auffassung des DKG-Hauptgeschäftsführers sei das geltende Arbeitszeitgesetz im Krankenhaus derzeit nicht umsetzbar. :laugh: Die Kliniken könnten weder das Problem des personellen noch des finanziellen Mehraufwands lösen. Nach Angaben der DKG hatten mehrere Erhebungen einen Personalmehrbedarf im ärztlichen Dienst von bis zu 27 000 Ärzten festgestellt. Die Höhe der jährlichen Mehrkosten betrage rund 1,7 Milliarden Euro jährlich./hil

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      Avatar
      schrieb am 26.11.05 17:26:16
      Beitrag Nr. 813 ()
      Krankenhausgesellschaft begrüßt geplante Verschiebung

      Oh Mann - die hatten doch wahrlich lange genug Zeit, um das endlich mal auf die Reihe zu bekommen und zu regeln :mad:
      Avatar
      schrieb am 26.11.05 17:52:41
      Beitrag Nr. 814 ()
      Bei Sabine Christiansen geht es am Sonntag auch um das Thema Gesundheitsreform. Die Gesundheitskonzepte von CDU und SPD passen überhaupt nicht zusammen. :(:eek::(
      Avatar
      schrieb am 27.11.05 19:33:02
      Beitrag Nr. 815 ()
      das ist doch mal eine erfreuliche Nachricht:

      BETRIEBSKRANKENKASSEN
      320 Millionen im Plus
      Die Betriebskrankenkassen haben bis Ende September 320 Millionen Euro Überschuss erwirtschaftet. "Wir erwarten, dass sich der Überschuss bis zum Jahresende noch erhöhen wird", erklärte BKK-Sprecher Florian Lanz gestern. Zum Halbjahr hatte das Plus der Betriebskrankenkassen noch bei 275 Millionen Euro gelegen. (ap)

      taz Nr. 7830 vom 26.11.2005, Seite 6, 12 Zeilen (Agentur)
      http://www.taz.de/pt/2005/11/26/a0114.nf/text
      Avatar
      schrieb am 27.11.05 19:36:01
      Beitrag Nr. 816 ()
      Rüttgers prescht vor:

      Rüttgers für große Krankenkassenfusion

      Nach dem Willen des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) sollen sich die vier Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) Rheinland, Westfalen-Lippe, Hamburg und Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2008 zur größten AOK Deutschlands zusammenschließen. Ursprünglich hatten die beiden nordrheinwestfälischen Kassenchefs geplant, Rheinland mit Hamburg und Westfalen-Lippe mit Schleswig-Holstein zu fusionieren. Dem erteilte Rüttgers bei einem Spitzengespräch in der Düsseldorfer Staatskanzlei jetzt eine Absage, vor allem, weil auf die Rheinland-Mitglieder Beitragserhöhungen zukämen. Gelinge dagegen die Fusion aller vier Krankenkassen zu einer Nordwest-AOK, könnten erhebliche Verwaltungskosten eingespart werden.
      http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,386936,00.html
      Avatar
      schrieb am 27.11.05 19:54:45
      Beitrag Nr. 817 ()
      Die einen wollen Konkurrenz zwischen den Kassen, die anderen wollen möglichst alle Kassen zu einer großen Krankenkasse zusammenschließen, um Verwaltungskosten zu sparen. Die Verwaltungskosten sind aber wahrscheinlich das kleinere Problem. Wichtiger wäre es, die Ausgaben der Krankenkassen für (z.T. unnötige) ärztliche Untersuchungen und Behandlungen, Krankenhausbehandlungen, Arzneimittel usw. zu verringern. Solange alle gesetzlichen Krankenkassen die gleichen Leistungen zu erbringen haben, wird der Wettbewerb keine Wirkung erzielen. Ob es der GKV jemals gelingt, die sog. Gesundheitskosten in den Griff zu bekommen ist fraglich. Ich glaube aber, daß die privaten Kassen noch weniger in der Lage sind, Ausgaben zu senken. :cry::(:cry::(
      Avatar
      schrieb am 28.11.05 20:17:17
      Beitrag Nr. 818 ()
      [posting]19.010.797 von Franzei am 27.11.05 19:54:45[/posting]In einer TV-Sendung, ich weiß nicht mehr ob es Panorama, Report oder PlusMinus war, wurde berichtet, dass es Medikamente gibt, die, wenn man sie sich ohne Rezept kauft z. B. € 4,00 kosten, werden sie aber vom Arzt verschrieben, kosten sie doppelt oder dreimal so viel. Der Inhalt bzw. die Zusammensetzung ist identisch mit dem 4,00 Euro-Medikament, nur die Verpackung ist eine andere.

      Wenn Pharmakonzerne zu derartigen Tricks greifen, werden sich die Ausgaben für Medikamente nie reduzieren. Sollte dieser TV-Bericht den Tatsachen entsprechen, ist die Politik gefragt um derartige Verfahrensweisen, die ich Abzocke nenne, zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 13:02:14
      Beitrag Nr. 819 ()
      für Kanadas Minderheitsregierung
      Mit einem Misstrauensvotum stürzt die Opposition die liberale Regierung von Premier Paul Martin
      TORONTO taz Kanadas Premierminister Paul Martin ist am Ende. Mit 177 zu 133 Stimmen unterlag er am Montagabend bei einem von den drei oppositionellen Parteien initiierten Misstrauensvotum im Unterhaus. Damit ist die liberale Minderheitsregierung endgültig gestürzt. Möglich wurde das durch die verärgerten Sozialdemokraten, die dem Kabinett in der Hauptstadt Ottawa die nötige Duldung entzogen. Neuwahlen sind für den 23. Januar angesetzt.

      Erst im Juni letzten Jahres verloren die seit 1993 regierenden Liberalen die absolute Mehrheit. Sie konnten bei den Wahlen nur 135 von 308 Sitzen gewinnen. Regieren konnten sie nur mit den 18 Stimmen der sozialdemokratischen Neuen Demokratischen Partei (NDP). Ein erstes Misstrauensvotum der Konservativen und des frankophonen Bloc Québécois im vergangenen Mai überstand Martin nur äußerst knapp. Ein Grund für die andauernde Krise ist ein langlebiger Spendenskandal. Nachdem die Separatisten in der französischsprachigen Provinz Quebec 1995 fast die Hälfte der Bevölkerung für die Trennung von Kanada mobilisieren konnten, stellte Jean Chrètien, Amtsvorgänger und Parteifreund Martins, 200 Millionen Dollar zur Stabilisierung der Region bereit. Ein erheblicher Teil des Geldes floss nach Auskunft des Ermittlungsrichters John Gomery jedoch in die Taschen von Günstlingen der Liberalen Partei. Martin selbst, der zu jener Zeit Finanzminister unter Chrétien war, wurde bei einer Untersuchung allerdings von jeder Schuld freigesprochen.

      Eine weitere Amtsperiode der Liberalen wird trotzdem nicht ausgeschlossen. "Wir werden gewinnen", verkündete Martin noch am Montagabend. Doch die Konservativen unter ihrem Spitzenkandidaten Stephen Harper wittern wegen der unglaubwürdigen Steuerpolitik der Regierung ihre Chance: Angesichts eines beachtlichen Budgetüberschusses von neun Milliarden Dollar im vergangenen Jahr fordern sie deutliche Steuersenkungen und eine Teilprivatisierung der Krankenversicherung. Außerdem wollen sie die bislang akzeptierte Homo-Ehe verbieten.

      Von der geplanten Demontage der öffentlichen Krankenversicherung könnte die NDP profitieren, die in Umfragen bei 18 Prozent rangiert. Der sozialdemokratische Fraktions- und Parteichef Jack Layton gilt als derzeit beliebtester Spitzenpolitiker des Landes. Auf einem Gewerkschaftstag im Oktober warnte er vor einer "Amerikanisierung der Krankenversicherung".

      HANNES HEINE

      taz Nr. 7833 vom 30.11.2005, Seite 10, 83 TAZ-Bericht HANNES HEINE
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 14:57:19
      Beitrag Nr. 820 ()
      Who is who?


      Nachdem sie bei der Bundestagswahl 1976 im Wahlkreis 53 Aachen-Stadt für den maoistischen Kommunistischen Bund Westdeutschland für den Bundestag kandidierte, ist sie seit 1983 Mitglied der SPD.

      In der Ausgabe vom 13. März 1995 berichtete das Magazin Stern, dass Schmidt in ihrer Studentenzeit als Aushilfe in der Aachener Bar `Barbarina`, die ihrer Schwester Doris Zöller gehörte, arbeitete. Bei einer Razzia in der Bar wurden 14 Pornofilme mit z.T. gewalttätigen Szenen sichergestellt. Schmidt äußerte sich dazu wiefolgt: „Ich war Studentin und allein erziehende Mutter und musste Geld verdienen. Da war ich froh, dass ich einmal in der Woche bei meiner Schwester kellnern konnte.“

      1992 geriet sie ins Visier der Steuerfahndung. Die Ermittler fanden ein Sparbuch von Schmidt, das ihre Schwester für sie angelegt hatte. In den 1980er Jahren wurden in kurzen Abständen fünfstellige Beträge ein- und ausgebucht. Schmidt sagte, dass sie das Sparbuch weder eröffnete noch damit Geld bewegte.

      Ende Mai 1994 wurde der Aachener SPD-Europaabgeornete Dieter Schinzel, für den Schmidt bei mehreren Banken bürgte, bei einem Falschgeld-Deal ertappt. Die Banken kündigten Schinzel daraufhin die Kredite und Schmidt musste bürgen. Sie trat einen Teil ihrer Diäten, sowie zwei Lebensversicherungen und ihren Privatwagen an die Banken ab.

      Quelle:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Ulla_Schmidt
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 15:10:59
      Beitrag Nr. 821 ()
      Nachwuchssorgen
      Arztberuf ist nicht mehr attraktiv


      | 03.12.05 |focus.de

      Für deutsche Mediziner ist es nicht mehr attraktiv, hierzulande als Arzt zu arbeiten. Gut ein Drittel der Medizin-Studenten fängt nach dem Abschluss des Studiums gar nicht erst an, am Patienten zu arbeiten, sagte der Berliner Ärztekammer-Präsident Günther Jonitz. Die Zahl der Studienabbrecher liege bereits bei gut 25 Prozent, berichtete er im Interview mit der „Berliner Morgenpost“. Der ärztliche Nachwuchs sei sozusagen „schon beim Abschluss im Burn-out“.

      In den skandinavischen Ländern und Großbritannien, aber auch in Frankreich, Österreich und in der Schweiz sei die Arbeit der Mediziner sinnvoller organisiert. „Wenn Sie in Skandinavien anfangen, werden Sie gefragt, ob Sie 40 Stunden arbeiten wollen oder 30 oder 20, ob Sie Kinder haben, die betreut werden müssen, ob die Ehefrau auch eine Stelle sucht. Hier in Deutschland heißt es: Die Bedingungen sind so schlecht wie sie sind. Schau zu, wie Du damit klarkommst.“

      Quelle: DDP
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 18:50:50
      Beitrag Nr. 822 ()
      Der nachfolgnde Artikel zeigt das skandalöse handeln einer ganzen reihe von Medizinprofessoren.


      Man sollte aber dabei noch zusätzlich berücksichtigen, daß die Industrie auch noch zusätzlich die Politik voll im Griff hatte und hat:

      Ausgerechnet Rot-Grün hat über viele Jahre hin das Werbeverbot innerhalb der EU mittels veto verhindert.
      Als EINZIGES LAnd der EU ( ! ) waren unsere Volksvertreter dagegen. Lieber läßt man zehntausende Bürger mehr krepieren, als daß man sich die Wahlentscheidende Werbeindustrie zum Feind macht. :)

      Ein Beispiel für Korruption auf höchstem und subtilsten Niveau mit Sicherheit alle PArteien betreffend.

      Eine aggressive KAmpagne gegen den Alkoholismus und das Rauchen ist zwar bei allen Nachbarn bereits erfolgreich, insbesondere in Frankreich.

      Hier in D gibt es so etwas aber faktisch garnicht.

      Die Kosten im gesundheitswesen für die Folgen von Rauchen und SAufen sind gigantisch - würden sie nur um die Hälfte reduziert, würden mittel-langfristig die Krankenkassenbeiträge implodieren. Aber wer will das denn schon in deutschland?

      Am allerletzten die Parteien, die mit sicherheit ALLE gut geschmiert wurden.




      DER SPIEGEL 49/2005 - 05. Dezember 2005
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,388238,00.html
      Tabak

      Im Würgegriff der Industrie


      Von Udo Ludwig

      Mediziner wurden finanziert, kritische Untersuchungen unterdrückt: In ungeahntem Ausmaß habe die Zigarettenbranche, so eine Studie, führende Institutionen des Gesundheitswesens manipuliert.

      Er ist einer der ganz Großen in der deutschen Medizin. Fritz Kemper, langjähriger Professor der Universität Münster, gilt international als begnadeter Toxikologe, versierter Berater und renommierter Publizist.


      Seine wissenschaftlichen Leistungen und die Mitarbeit in höchsten Medizinergremien belohnte die Bundesärztekammer mit ihrer wertvollsten Auszeichnung, der Paracelsus-Medaille. Der Geehrte habe sich um das deutsche "Gesundheitswesen in hervorragender Weise verdient gemacht", lobten die Laudatoren. Bundespräsident Johannes Rau verlieh Kemper 2002 das Große Verdienstkreuz mit Stern.

      Der emeritierte Professor, mit 78 Jahren immer noch Herausgeber und Präsident verschiedener Fachzeitschriften und Gesellschaften, hätte hochdekoriert seinen Ruhestand genießen können, wenn da nicht Thilo Grüning wäre. Der Berliner Forscher ist Hauptautor einer vergangene Woche im "American Journal of Public Health" erschienenen Studie über den Einfluss der Tabakindustrie auf die deutsche Medizinerelite.

      Und die Autoren lassen Professor Kemper nun in ganz anderem Licht erscheinen: Er sei ein wichtiger Verbündeter der Zigarettenmultis in der Wissenschaftsszene, heißt es. Er habe Hand in Hand mit Firmenmanagern gearbeitet. In einem Jahr habe er laut interner Dokumente 20 000 Dollar vom Reynolds-Konzern kassiert, die er über Aktivitäten deutscher Wissenschaftler und Politiker informiert habe. Man mochte sich: Ein Reynolds-Gesandter habe sich laut der Studie nach einem Besuch beim "lieben Fritz" ganz "ungeheuer" für das Essen bedankt.

      Kemper kann sich heute nur noch an eine "befristete Beratungsvereinbarung" mit R. J. Reynolds (Camel) erinnern, in der es "um toxikologische Fragestellungen" gegangen sei. Er habe nie ein "persönliches Verhältnis zu Firmen der Tabakindustrie" gehabt und unterstütze zudem alle Bestrebungen, um die Öffentlichkeit über "Schäden des Tabakrauchens" zu informieren.

      Die Kooperation von Medizinern mit "Big Tobacco" war lange effektiv. Mit "ungeheurem Erfolg" habe es die Tabakindustrie über Jahrzehnte geschafft, renommierte deutsche Wissenschaftler in großer Zahl zu finden, die in ihren Veröffentlichungen die Beweise für die tödlichen Auswirkungen des Qualmens "manipulieren und verdrehen", lautet das Resümee der Grüning-Studie.

      Mindestens 80 zumeist hochrangige Klinikprofessoren hätten sich "im Würgegriff der Tabakindustrie" befunden, weil sie Forschungsgelder annahmen. Denn fast immer waren die Zuschüsse an Vorgaben geknüpft, die die Auftraggeber bestimmten - ein Lehrstück für gekaufte Wissenschaft. Internisten, Toxikologen oder Pneumologen, die sich im Hauptberuf um die Heilung von Raucherkrankheiten bemühten, wurden quasi im Nebenjob Teil der Geschäftsstrategie der Zigarettenkonzerne.

      Deutschland war nach den USA die wichtigste Operationsbasis der Tabaklobby. Schon 1975 gründete der Verband der Cigarettenindustrie (VDC) den "Forschungsrat Rauchen und Gesundheit". Als Vorsitzenden gewann der VDC ausgerechnet Dietrich Schmähl, damals ein Direktoriumsmitglied des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Eine absurde Konstruktion: Der Professor stand der wichtigsten deutschen Institution gegen den Rauchertod vor - und war gleichzeitig Verteiler der Tabakgelder. Die Investition lohnte sich für die Lobbyisten: Für den anfangs 14 Mann starken Forschungsrat rekrutierte Schmähl das Who`s who deutscher Klinikprofessoren.

      Nach außen hängte sich das Gremium stets den Mantel der wissenschaftlichen Unabhängigkeit um. In Wirklichkeit war der Forschungsrat, wie Grüning nachweist, eine Art Selbstbedienungsladen. In der ersten Schaffensperiode gingen 73 Prozent der 15 Millionen Mark an die eigenen Mitglieder oder an kooperierende Organisationen. Die Industrie hatte alles unter Kontrolle. Der Vorteil des Forschungsrats sei, sagte ein Firmenvertreter in einer vertraulichen Sitzung, dass die Industrie auf alle Forschungsvorhaben und deren Veröffentlichung "eine bedeutsame Einflussnahme ausüben" könne.

      Jene Wissenschaftler, die von der Politik gehört wurden, waren für die Industrie von besonderem Wert. Die Zuwendung zeigte Wirkung: In kaum einem anderen Land werden die Gefahren des Rauchens ähnlich runtergeredet wie in Deutschland. Mit 32,5 Prozent Rauchern in der Gruppe der über 15-Jährigen ist Deutschland weit oben in der EU, bei den Raucherinnen liegt das Land auf einem Spitzenplatz. Die Verharmlosung des Rauchens, sagt Martina Pötschke-Langer, Leiterin des Zentrums für Tabakkontrolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Heidelberg, habe dazu beigetragen, dass Deutschlands Anti-Raucher-Strategien im internationalen Vergleich "weit hinterherhinken".

      Die Lobby hat offenbar ganze Arbeit geleistet - das kann Thilo Grüning aufgrund seiner Quellen schlüssig nachweisen. Als Gastforscher am Londoner Institut für Hygiene und Tropenmedizin untersuchte er systematisch firmeninterne Dokumente der Tabakindustrie. Ende der neunziger Jahre hatten sich Multis wie Reynolds verpflichtet, sämtliche Firmenunterlagen zu veröffentlichen, weil sie die Öffentlichkeit über die wahren Risiken des Rauchens getäuscht hatten. Über 40 Millionen Seiten stellten die Unternehmen daraufhin ins Internet (http://legacy.library.ucsf.edu).

      Eindrucksvoll ist daraus die Strategie der Konzerne zu erkennen. Weltweit agierten die Firmen nach einer Art vierstufigem Masterplan. Erstens: Sie wollten Wissenschaftler für sich gewinnen; zweitens: Sie wollten sich Gefälligkeitsdienste sichern; drittens: Sie wollten andersdenkende Wissenschaftler in die Isolation drängen; viertens: Sie wollten möglichst viele Arbeiten veröffentlichen, um tabakfeindlichen Studien etwas entgegensetzen zu können.

      Dafür machten sie sich die hohe "Glaubwürdigkeit" der Medizinprofessoren zunutze. Neben der zentralen Vergabe von Forschungsgeldern durch den VDC kooperierten einzelne Tabakfirmen noch separat mit Wissenschaftlern. Nach Firmendokumenten erhielt etwa Hans Marquardt, der damalige Leiter des Instituts für Toxikologie am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, im Jahr 2001 eine Überweisung von 13 816 Dollar von Philip Morris (Marlboro). Wofür Marquardt das Geld bekam, bleibt offen, er war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Klar ist, dass der Wissenschaftler ähnlich wie Kemper als Mitglied eines Wissenschaftskomitees der EU sehr einflussreich war.

      Der Tabakkonzern Reynolds wiederum kontaktierte 1975 Helmut Schievelbein, den damaligen Vorstand des Instituts für Klinische Chemie am Deutschen Herzzentrum München, da dieser häufig vom "deutschen Parlament, anderen Wissenschaftlern und Journalisten" befragt würde.

      Die Anbahnungen verliefen nach festem Muster. Anfangs verlangte "Big Tobacco" Untersuchungen, um die angebliche "Diskriminierung" des Rauchers in der Gesellschaft bekämpfen zu können. Dann wollte man Ergebnisse, um leichtere Zigaretten besser vermarkten zu können. Schließlich drängelte man die Forscher, die Gefahren des Passivrauchens abzustreiten.

      So begab sich auch Helgo Magnussen, ärztlicher Direktor des Krankenhauses Großhansdorf bei Hamburg und eine Koryphäe der Lungenheilkunde, in die Fänge der Zigarettenindustrie. Zwischen 1989 und 1993 erstellte der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie mehrere Studien und stellte dafür, so errechnete Grüning, über 420.000 Mark in Rechnung. Sein Ergebnis, dass zumindest kurzzeitiges Passivrauchen bei Kindern mit Asthma keinerlei gesundheitliche Auswirkung zeige, nutzte die Zigarettenindustrie, um die Gefahr des Mitrauchens zu verharmlosen. Magnussen sagt heute, die Ergebnisse habe er in "hochrangigen Wissenschaftsjournalen publiziert. Dennoch muss mit Fehldeutungen gerechnet werden, sofern eine Forschungsförderung durch die Tabakindustrie erfolgt".

      Wenn Untersuchungen nicht nach Gutdünken interpretiert werden konnten, versuchte die Tabaklobby, sie schlicht verschwinden zu lassen. So fand Grüning in den Unterlagen folgenden Vorgang: Franz Adlkofer, der Organisator der deutschen Tabakforschung, habe seinen Kollegen in den USA versichert, dass eine Studie über Nikotin als Krebsverursacher "verheimlicht", eine andere Studie "garantiert nicht veröffentlicht" würde. Im Vorfeld eines Anti-Raucher-Tags der WHO schwächten die Vertreter der Industrie auch schon mal die Rede eines Wissenschaftlers ab. Der Professor, ehemaliger Ordinarius an der Universität Heidelberg, hatte seinen Vortrag zuvor der Tabaklobby zum Korrekturlesen gegeben.

      Die Rolle führender deutscher Kliniker sei "schockierend", sagt die WHO-Vertreterin Pötschke-Langer, "vermutlich würden heute viel weniger Menschen am Tabak sterben, wenn Mediziner die Erkenntnisse über die Folgen des Rauchens ernst genommen hätten". Doch die Medizinerschaft beginnt erst langsam umzudenken. Erstmals hat Anfang November mit dem Krebsforschungszentrum in Heidelberg eine deutsche Forschungsstätte einen ethischen Code verabschiedet, nach dem es kein Geld mehr von der Tabakindustrie annehmen darf.

      Herbert Remmer, ehemaliger Leiter des Instituts für Toxikologie an der Universität Tübingen, war einer der wenigen, die frühzeitig auf die fatale Wirkung des Industriegeldes hingewiesen hatte. Im Rückblick sei er "dankbar", dass er niemals Zuschüsse von der Zigarettenindustrie bekommen habe, schrieb der Professor an den Forschungsrat, dadurch habe er sein "Gewissen nicht mit Forschungsgeldern belastet, deren Annahme ich heute bereuen würde".


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      Avatar
      schrieb am 04.12.05 13:07:47
      !
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      schrieb am 04.12.05 17:55:13
      Beitrag Nr. 824 ()
      04. Dezember 2005

      Die "Dritten" aus Polen
      Von Steffi Prutean

      Ein bisschen mulmig ist Lutz Gürgen schon. Zahnarztpraxen sind nicht sein Lieblingsort, neuer Zahnersatz aber vonnöten. Dass er einen Fahrweg von 120 Kilometern in Kauf nimmt und nach Polen zum Zahnarzt fährt, hängt mit einem einzigartigen Modell der AOK Brandenburg zusammen. Als erste gesetzliche Krankenkasse in Deutschland ermöglicht sie ihren Mitgliedern, Zahnersatz in Polen machen zu lassen. "Ich habe Vertrauen", sagt Gürgen vor der Behandlung in der Grenzstadt Slubice.

      Mit herkömmlichem privaten Zahntourismus Deutscher ins Ausland hat das nichts zu tun. Der Patient vereinbart über das Unternehmen Medpolska, mit der die AOK einen Vertrag hat, einen Termin bei einem Zahnarzt in Polen. Dieser erstellt für den Patienten einen Heil- und Kostenplan, den Medpolska der AOK zur Genehmigung einreicht.

      Mit dem genehmigten Plan fährt der Patient zum Zahnarzt nach Polen. Dort zahlt er zum Abschluss der Behandlung den Eigenanteil, sofern einer anfällt. Beim ersten Zahnarztbesuch in Polen werden aber auch die zehn Euro Praxisgebühr fällig. Der Zahnarzt rechnet über Medpolska mit der AOK ab.

      "Polnische Ärzte sind gut ausgebildet"

      Familie Gürgen hat verglichen. Bei der Behandlung in Deutschland hätte sie über 1000 Euro zuzahlen müssen. In Polen sind es gut 100 Euro. "Das ist ein gewaltiger Unterschied", sagt Margitta Gürgen. "Ich denke, das Beispiel macht Schule." Sie werde diese Möglichkeit weiterempfehlen. "Polnische Ärzte sind gut ausgebildet."

      Mit dem Projekt will die AOK ihre Versicherten nicht nach Polen drängen, betont Marek Rydzewski, Niederlassungsleiter der AOK in Frankfurt (Oder). "Die Patienten sollen selbst entscheiden." Der Vorgang werde nach deutschem Recht bearbeitet, bei Schwierigkeiten sei ein deutsches Gericht zuständig. Einziges Risiko für den Patienten sei, für eine etwaige Nachbesserung muss er nach Polen fahren.

      Zwei Jahre Garantie locken die Kunden nach Polen

      Nach Angaben von Medpolska haben sich sieben Zahnarztpraxen entlang von Oder und Neiße dem Projekt angeschlossen. "Wir haben die Zahnärzte sorgfältig nach bestimmten Kriterien ausgewählt", erläutert Vize-Geschäftsführer Michal Roszak. Die Qualität muss deutschem Standard entsprechen, Zahnärzte und Personal deutsch sprechen. Für Krone, Brücke oder Gebiss werden zwei Jahre Garantie gewährt.

      Medpolska, eine 100-prozentige Tochter des deutschen Medizin- Dienstleisters Medent (München), arbeitet mit einem Dentallabor in Stettin (Szczecin) zusammen. "Der Zahntechniker ist in Deutschland ausgebildet und verwendet geprüfte Materialien aus Deutschland", sagt Roszak. Die Resonanz sei gut. "Viele Patienten sind interessiert."

      Die Ideen entstand, als sich bei der AOK Heil- und Kostenanträge stapelten, Patienten nicht mit der Behandlung begannen, dafür aber häufig bei der AOK anfragten, ob sie sich den Zahnersatz in Polen fertigen lassen könnten. Laut AOK-Sprechers Jörg Trinogga zieht das Modell einen erhöhten Wettbewerb mit einheimischen Dentallabors nach sich. "Das wollen und können wir aber auch nicht verhindern", sagt er. Der Gesetzgeber ermögliche diese Kooperation, die seit der EU- Erweiterung auch mit Polen möglich sei.

      Kritik kommt aus Deutschland

      Mit massiver Kritik hat die Landes-Zahnärzte-Kammer Brandenburg auf das Modell reagiert. "Es hat große Verunsicherung unter den Kollegen gegeben", sagt Kammerpräsident Jürgen Herbert. Von der Früherkennung bis zum Zahnersatz sollte die Behandlung in der Hand eines Zahnarztes liegen. "Der Arzt muss die Gesamtumstände des Patienten kennen." Das Modell vernichte in Deutschland Arbeitsplätze. (N24.de, dpa)
      http://www.n24.de/wirtschaft/branchen/index.php/a20051201190…

      Ich fass es nicht :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.12.05 18:20:56
      Beitrag Nr. 825 ()
      Gesundheit wird immer teurer

      Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung steigen und steigen. Kunden können die Kosten dennoch im Griff behalten
      von Hans-Werner Thieltges

      Erneut kommt es in der privaten Krankenversicherung zu teils massiven Beitragserhöhungen. Einzelne Kunden werden ab Januar bis zu 20 Prozent mehr für ihre Police zahlen müssen. Wer bei der letzten Preisrunde Anfang dieses Jahres verschont geblieben ist, wird vielfach nun mit zwölf Monaten Verspätung zur Kasse gebeten. Scheinbar unaufhaltsam steigende Gesundheitskosten und niedrige Kapitalmarktzinsen lassen vielen Unternehmen kaum eine andere Wahl. Aus ganz anderen Gründen könnten Beitragserhöhungen in absehbarer Zeit aber noch weit dramatischer ausfallen.

      Vor zwei Jahren hatte der Anstieg bei den Leistungsausgaben der privaten Krankenversicherer noch bei 2,3 Prozent gelegen. 2004 mußten sie 3,4 Prozent auf ohnehin schon hohe Margen draufpacken. Und es geht ungebremst weiter. Gerd Güssler, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft KVpro.de in Freiburg, nennt triste Zahlen: "Die durchschnittliche Inflation läßt sich mit etwa vier bis fünf Prozent ansetzen."

      Das hat Auswirkungen für Versicherer wie Kunden gleichermaßen. Güssler: "Liegt eine Beitragsanpassung darunter, ist in den Folgejahren mit höheren Anpassungen zu rechnen." Wie das funktioniert, wird an einem Beispiel deutlich. Die Alte Oldenburger hatte nach Angaben von KVpro.de zu Beginn dieses Jahres in vier Tarifen die Beiträge für 30jährige Männer um durchschnittlich 0,65 Prozent abgesenkt. Doch zum Januar erhöht sie in insgesamt drei Tarifen für diese Altersstufe die Sätze um durchschnittlich 16,34 Prozent.

      Steigende Kosten sind jedoch beileibe nicht das einzige Problem der PKV. Nicht nur Lebensversicherern machen nämlich niedrige Zinsen am Kapitalmarkt zu schaffen. Auch private Krankenversicherer werden davon gebeutelt. Wirft vorhandenes Kapital keinen ausreichenden Gewinn ab, müssen Beiträge angehoben werden. Einige Gesellschaften haben zur Zeit offenbar schon Probleme, aus ihren Einnahmen genügend Reserven für eine ausreichende Alterungsrückstellung zu bilden.

      Sie dient dazu, die Beiträge aller Kunden auch bei hohen Gesundheitskosten in fortgeschrittenem Alter erträglich zu halten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat deshalb bei einem halben Dutzend Unternehmen um nähere Aufklärung ersucht. Ulrike Pott, Sprecherin des Verbandes der privaten Krankenversicherung: "Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen." Am Ende könnte bei den Kunden der betreffenden Gesellschaften eine zusätzliche deftige Beitragsanhebung ins Haus stehen.

      Dabei wird der gesetzlich vorgeschriebenen Alterungsrückstellung künftig immer größere Bedeutung zukommen. Grund ist die immer größere Lebenserwartung der Bundesbürger. Je älter ein Kunde nämlich wird, um so drastischer steigen die Ausgaben. Ein Blick in die Statistik der Branche klärt auf. Auf eine Basis von jeweils 100 Euro für 41- bis 45jährige bezogen, verbrauchen 86- bis 90jährige Frauen in Apotheken 514, Männer sogar 697 Euro. Im Krankenhaus fallen jährlich 721 und 1052 Euro an. Daß die Deutschen altersmäßig in rasantem Tempo zulegen, muß den privaten Krankenversicherern angesichts solcher Zahlen wie ein Schreckgespenst erscheinen.

      Linderung kam da bislang von einem ergiebigen Instrumentarium. Kündigt ein Kunde seine private Police, darf er die aus seinen Beiträgen aufgebaute Alterungsrückstellung nicht mit zum neuen Versicherer nehmen. Sie bleibt beim bisherigen alten Unternehmen. Dabei kann es sich durchaus um ein kleines Vermögen handeln. Experte Güssler hat dies etwa für einen 40jährigen nach zehnjähriger Versicherungsdauer durchgerechnet. Bei einem Anfangsbeitrag von 240 Euro hat er mit seiner Alterungsrückstellung bereits eine monatliche Entlastung von knapp 70 Euro fürs Alter angespart.
      ...
      http://www.wams.de/data/2005/12/04/812632.html

      alte Männer haben höhere Medikamentenausgaben, auch die Krankenhauskosten sind höher, aber Frauen zahlen einen höheren Beitrag!
      Avatar
      schrieb am 04.12.05 18:22:20
      Beitrag Nr. 826 ()
      link s. # 823:

      Für finanziell klamme Kunden ist ein Wechsel des Versicherers ohnehin vielfach vor allen Dingen teuer. Neben dem Verlust der angesparten Alterungsrückstellung ist wegen des fortgeschrittenen Alters ein höherer Beitrag in Kauf zu nehmen. Mit einigen Kniffen kann die finanzielle Belastung dennoch deutlich gemildert werden. KVpro.de hat für "Welt am Sonntag" solche Szenarien durchgerechnet (siehe unten).

      Im Zweifel kann es sogar ratsam sein, in der gesetzlichen Kasse zu bleiben und eine private Zusatzpolice zu wählen. Diesen Weg gehen immer mehr Kunden, während die Zuwächse bei Vollversicherten überschaubar bleiben. Die Unternehmen sehen diese Entwicklung mit Sorgenfalten. Michael Kurtenbach, Vorstand der Gothaer, nennt den Grund: "Um einen Vollversicherten ersetzen zu können, benötigen wir zehn Zusatzversicherte."

      Das sieht nicht rosig aus für die PKVs und deren Versichterte!
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 15:33:14
      Beitrag Nr. 827 ()
      Kritik kommt aus Deutschland

      Mit massiver Kritik hat die Landes-Zahnärzte-Kammer Brandenburg auf das Modell reagiert. " Es hat große Verunsicherung unter den Kollegen gegeben" , sagt Kammerpräsident Jürgen Herbert. Von der Früherkennung bis zum Zahnersatz sollte die Behandlung in der Hand eines Zahnarztes liegen. " Der Arzt muss die Gesamtumstände des Patienten kennen." Das Modell vernichte in Deutschland Arbeitsplätze.
      (N24.de, dpa)

      Ausgerechnet die erpresserischen Zahnärzte jammern ....

      Wenn eine einzige Gruppe unter den Medizinern KEINEN GRund hat, zu jammern, dann diejenigen, die so dreist sind, daß sie unglaubliche 10 Prozent der bundesweiten Gesundheitsleistungen ( plus x) für ganze 32 Zähne rauben.
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 15:41:15
      Beitrag Nr. 828 ()
      ...

      Mit "Die Gesamtumstände des Patienten kennen" kann wohl nur die Liquidität gemeint sein ... :laugh:

      Leider viel zu häufig ist es wohl eher so, daß die Mehrheit der Zahnärzte TROTZ der bekannten "Gesamtumstände" die Patienten (besser wäre wohl die Bezeichnung "Abzock-Opfer" ) über den Tisch ziehen - bis zur Vermittlung von Kleinkrediten für überteuerten Zahnersatz.

      Hier und bei den exorbitanten Geschäften beim Überreichen von pharmakologischen Fertigprodukten über die Ladentheke ( = Apotheker) sind gigantische Einsparungen ohne jeden Qualitätsverlust möglich.

      DA die FDP ja im Bundestag gottseidank weiter nur Guidomobil fährt, gibt es sogar eine gewisse Chance, daß sich an diesen Skandalösen Umständen jetzt mal wenigstens ETWAS ändert... :D Deren Lobby ist entscheidend geschwächt... :D
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 19:09:02
      Beitrag Nr. 829 ()
      [posting]19.159.498 von Deep Thought am 05.12.05 15:33:14[/posting]Sorry, ich stimme ja mit vielem von dir überein, aber deine beiden letzten Hetzpostings gegen Zahnärzte sind an Schwachsinn nicht zu überbieten!!!
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 19:39:04
      Beitrag Nr. 830 ()
      @ Jackyone

      Den Ausdruck "Hetzpostings" verbitte ich mir.

      Es ist völlig unangebracht, über 10 Prozent ( soweit ich mich erinnere, sind es sogar 12%) der gesamten Gesundheitskosten (!) für ZAhnbehandlungen auszugeben. Die Tricks der ZAhnarztmafia sind bekannt.
      Die statements der zahnärztlichen Standesvertreter sind an arroganter Epressung oftmals kaum zu überbieten.


      Ein Apotheker hatte einmal vor langer, langer zeit eine Existenzberechtigung: Als er Medikamente HERSTELLTE und daher Pharmazeut war.

      Lang ist das her, nicht wahr?

      Der Apotheker ist heutzutage kaum noch jemand, der berät, sondern ein Fertigprodukt über den Tresen schiebt, meist sogar schieben läßt (soviel zum Thema "Beratung der PAtienten durch den Apotheker" ) , da er in vielen Fällen den PAtienten nicht kennt, kann er auch nicht individuell beraten.
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 19:50:00
      Beitrag Nr. 831 ()
      [posting]19.162.796 von Deep Thought am 05.12.05 19:39:04[/posting]Hetze bleibt Hetzte !!!
      Und als nichts anderes bezeichne ich deine Pauschalverurteilung als Abzocker , Erpresser usw.

      Soll sich doch jeder die Zähne richtig und ausreichend putzen!

      Was hat das ganze denn damit zu tun, wieviel % der Gesundheitskosten für wieviel Zähne anfallen??
      Rechnest du auch vor, wieviel % für 2 Beine anfallen?


      Wie gesagt, ich stimme mit vielem von dir überein, aber hier schreibst du Schwachsinn hoch 10
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 19:55:43
      Beitrag Nr. 832 ()
      @#824 Stella

      "Das sieht nicht rosig aus für die PKVs und deren Versichterte! "

      Die rund 8 oder 9% der Bevölkerung, die in der PKV sind, haben i.R. ihrer KV-Policen rd. 85Mrd Euro (wenn ich mich recht entsinne) an Alterungsrückstellungen; ob das reicht?
      ich weiss es nicht.

      Die GKV hat Alterrungsrückstellungen in Höhe von 0 €, in worten: null!!

      Stell Dir einfach mal zur Vergleichbarkeit vor, alle PKV-Versicherten würden (selbstverständlich unter Anrechnung der Alterungsrückstellungen)in einen Basis-Tarif wechseln, der in etwa dem Leistungsniveau der GKV entspricht....


      ...naaaa, für wen sieht´s jetzt rosiger aus???:eek:

      Kannst Du das eigentliche Defizit der GKV errechnen?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 20:05:48
      Beitrag Nr. 833 ()
      @teufelstaube, ich mache mir da auch keine Sorgen! Immerhin kann ich mir als Privater einen Tarif aussuchen, der zu mir paßt. Die Selbstbeteiligung ist auch eine feine Sache, sorgt sie doch für teilweise erheblich geringere Beträge. Und wenn ich im Alter mal nicht mehr soviel Kohle zur Verfügung habe, gehe ich in den Basic-Tarif, der die gleichen Leistungen wie die GKV bietet. Durch das Kapital, was ich schon "angespart" habe, wird der Beitrag dann einigermaßen bezahlbar sein...so zumindest ist mein Plan.

      ABER...das ist eh alles Kaffeesatzleserei, denn wer weiß schon, was in dreißig Jahren so alles passieren kann?! Wahrscheinlich ist Deutschland bis dahin pleite und eine GKV gibt es in der Form gar nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 05.12.05 20:18:12
      Beitrag Nr. 834 ()
      @betzo

      ...ich weiss auch nicht was kommt..

      ...aber die Stella´sche Aussage: "das sieht nicht nicht rosig aus für die PKV´s und ihre Versichterten."
      ..erinnert mich an folgende Situation:

      Zwei Schiffbrüchige schwimmen seit Stunden im Meer. Beide können gleich gut schwimmen. Einer hat ne Schwimmweste, der andere nicht. Sagt der ohne Schwimmweste: wenn das so weiter geht, ertrinkst Du gleich, das sieht gar nicht rosig aus für Dich.:eek::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.12.05 20:45:42
      Beitrag Nr. 835 ()
      [posting]19.163.025 von Teufelstaube am 05.12.05 19:55:43[/posting]Die Krux ist, dass ein privat Versicherter seine Versicherung zwar wechseln kann, aber seine Altersrückstellung nicht mitnehmen darf. Da müßte der Gesetzgeber nachbessern. Die privat Versicherten sind ihrer Versicherung auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Wenn heute ein 50jähriger privat Versicherter mit seiner PKV unzufrieden ist, kann er zwar wechseln, aber nur zu einem extrem hohen Preis/Beitrag, seine angesparte Altersrückstellung muss er zurück lassen.
      Das nennt man freien Wettbewerb :D

      Dass ein Basistarif bei den PKVs angeboten wird hat der Gesetzgeber festgelegt, damit Rentner nicht 70 bis 80 % ihres Einkommens in die PKV zahlen müssen. Diese Regelung gibt es übrigens noch gar nicht so lange.

      Im übrigen lassen sich die beiden Versicherungssysteme schlecht vergleichen, die GKV-Beiträge rechnen sich nach der Leistungsfähigkeit, sprich Einkommen, die PKV-Beiträge aber nur nach dem Risiko.

      Warten wir mal das Geschrei der privat Versicherten ab, wenn Ihnen Beitragserhöhungen von 10 oder 15 % ins Haus flattern.
      Avatar
      schrieb am 06.12.05 20:53:22
      Beitrag Nr. 836 ()
      [posting]19.178.209 von StellaLuna am 06.12.05 20:45:42[/posting]zum Thema: Altersrückstellung GKV!
      Dieses System benötigt keine Altersrückstellungen, da es ein Solidarsystem ist. Von den PKVs kann man das nicht behaupten, da muss so ziemlich jeder sein Risiko selbst finanzieren. In der GKV wird keiner gefragt, ob er Krankheiten hat, und dann erst wird der Tarif festgelegt. Nicht so bei der PKV, da müssen z. B. Frauen mehr bezahlen, damit sie ihre "unbefleckte Empfängnis" finanzieren und auch weil sie älter werden als Männer. Vorerkranken werden, wenn überhaupt, nur gegen Risikozuschläge versichert. Bekommt ein privat Versicherter ein chronisches Leiden, wird er den Rest seines Lebens seine Versicherung nicht mehr wechseln können.
      Avatar
      schrieb am 07.12.05 12:56:52
      Beitrag Nr. 837 ()
      @ stella

      ich glaube, Du hast das Problem mit der Altersrückstellung nicht ganz begriffen...

      Im Gegensatz zu der GKV sparen die PKVs für die Zukunft an.
      Im Gegensatz dazu rauben die GKVs sogar die Pflegeversicherung JETZT bereits aus.

      Sie haben sich zu Vorzugszinsen aus dem ehemals überschüssigen Kapital der Pflegeversicherung bedient - im Grunde ist das der tatbestand der veruntreuung.

      Der Zug der GKV fährt volle Kanne in der gleichen Richtung wie der der PKV - einziger Unterschied:

      Bei der PKV wurden inzwischen heftige Rückstellungen gebildet, die gottseidank NICHT der Willkür der Politiker unterliegen.

      Die freche Heraufsetzung der Mindestbemessungsgrenze durch Rotgrün zeigt, daß man neidisch auf das PKV-System schielte und eine kalte Enteignung plant(e).

      Rückstellungen müsssen alle versicherungssysteme dieser Erde machen - denn die höhe zukünftiger Schäden ( Gesundheitsleistungen sind eben ganz einfach "Versicherungsschäden) sind halt nur in gewissen grenze vorhersehbar!

      Davon sind die GKVs welten entfernt. Die leben von der Hand in den Mund - vor allem in den Mund Ihrer gigantisch überzogenen verwaltungsapparate.

      Für mich hat der (letzte) Besuch bei meiner GKV und der erste bei meiner PKV sehr die Augen geöffnet:

      Bei der GKV (DAK) waren es 16 (!) Angestellte, eine gigantische Kunden-Theke, die unbesetzt war. Die Hälfte der Angestellten unterhielten sich ganz offensichtlich privat untereinander, an sündhaft teuren, feinsten Büromöbeln - 2 telefonierten offensichtlich privat (war damals noch richtig teuer und durch das Wort "Du" im gespräch sowie die Themen gut identifizierbar) , der Rest könnte tatsächlich möglicherweise für den Arbeitgeber gearbeitet haben, ist nicht völlig auszuschliessen.... :D

      Ich habe geschlagene 15 min (das ist wirklich kaum vorstellbar, aber es war so) gut sichtbar an der Theke gewartet, ohne daß irgendeiner überhaupt mal Anstalten machte, sich um mich zu kümmern. Hatte also genügend zeit, mit zunehmender Wut die UN-Tätigkeiten zu registrieren und die Menschenmengen jenseits der Theke zu zählen.... :mad:

      Die haben Beamtenmikado gespielt!

      Ich habe bewußt die ganze zeit gewartet, weil ich einfach mal testen wollte, wie lange ich da stehen werde.
      Allerdings platzte mir nach der Viertelstunde gewaltig der Kragen und ich habe sehr laut nach sofortigem SERVICE verlangt. Da wurden die auch noch patzig.

      Bei der PKV waren ganze 3 Leute, die an alten Schreibtischen in ihren Zimmern ganz offensichtlich gut beschäftigt waren und ich hatte die Eingangstür noch nicht richtig zugemacht, da fragte bereits einer, wie er helfen könne.

      Klar, der Wechsel war 1987, inzwischen dürften sogar in der GKV etwas andere Verhältnisse vorliegen - es ist aber berechtigt, nur eine verschwendung auf geringerem Niveau zu vermuten.

      Übrigens sind die 10% erhöhungen bei der PKV längst gang und gäbe.

      Dort aber nimmt man sie auch wahr - bei der GKV ist das bestens verborgen - getarnt durch diverse leistungseinschränkungen, Zuzahlungen, "Notopfer" , Praxispauschalen, und durch einen prozentualen Lohnanteil, der bei 10% mehr gehalt oder beruflichem Aufstieg ganz automatisch und OHNE Rechnungsstellung erfolgt.

      We schaut schon genau auf den Gehaltszettel, um sich über diejenigen nebenkosten zu ärgern, die er eh nie in den Griff bekommt? ;)
      Avatar
      schrieb am 07.12.05 12:58:55
      Beitrag Nr. 838 ()
      @#833 Stella,

      Der Gesetzgeber hat keinen Basistarif vorgeschrieben, sondern DEN Standardtarif, der m.W. ein "Verbandstarif"ist und somit für alle Gesellschaften gleich.
      Bei den sog. Basistarifen gibt es bei den Gesellschaften durchaus Unterschiede.

      @#834
      "Dieses System benötigt keine Altersrückstellungen, da es ein Solidarsystem ist."

      Das ist der Witz des Tages!:laugh:
      Frag doch mal beim (PKV-versicherten :eek: )Ulläle, ob sie gerne für Ihre GKV ne Billion € hätte; die sagt bestimmt: nene, das braucht die GKV nicht, wir sind ja ein Solidarsystem.
      Avatar
      schrieb am 07.12.05 13:36:27
      Beitrag Nr. 839 ()
      Mal etwas, was ein bezeichnendes Licht auf die verlogenen Politiker wirft, die angeblich um unsere Gesundheit bemüht sind.. pikanterweise handelt es sich auch noch um den Ex-gesundheitsminister Seehofer....




      Werben mit Seehofer

      Heute verhandelt der EuGH die deutsche Klage gegen das EU-Tabakwerbeverbot.
      Bis zum Urteil wird geworben




      FREIBURG taz Verbraucherschutzminister :laugh: Horst Seehofer
      (CSU) hat die Umsetzung des EU-Tabakwerbeverbotes in Deutschland gestoppt.
      Er will zunächst das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) abwarten,
      der heute über die deutsche Klage gegen das Verbot verhandelt. Eigentlich
      hätte die EU-Richtlinie über das Tabakwerbeverbot bis zum 31. Juli 2005
      umgesetzt werden müssen.
      Schon vor drei Jahren beschloss der EU-Ministerrat ein Verbot von
      Tabakwerbung in Zeitungen, Zeitschriften, im Rundfunk und im Internet.
      Außerdem wird Tabakfirmen das Sponsoring von grenzüberschreitenden
      Veranstaltungen wie der Formel 1 untersagt. Tabakwerbung im Fernsehen ist
      schon lange verboten. Doch bereits die rot-grüne Bundesregierung klagte
      gegen die EU-Richtlinie. Begründung: Die EU habe keine Kompetenz zur
      Vereinheitlichung der Gesundheitspolitik. Das Argument der EU - es gehe um
      die Vereinfachung des Binnenmarkts - sei vorgeschoben, da zum Beispiel nur
      ein Prozent der deutschen Zeitschriften im Ausland verkauft werden. Die
      Bundesregierung akzeptierte nur das Werbeverbot in der Formel 1.
      Im Mai überraschte allerdings Seehofers Vorgängerin Renate Künast (Grüne)
      mit der Ankündigung, sie wolle das Werbeverbot trotz der deutschen Klage
      rechtzeitig umsetzen. "Wenn man feststellt, dass ein Verhalten grundsätzlich
      ungesund ist - und zwar für den, der raucht, und den, der nicht raucht -,
      dann fällt es mir schwer, dieser Werbung etwas Positives abzugewinnen",
      erklärte Künast damals. Zugleich argumentierte sie formal: Die deutsche
      Klage gegen die EU-Richtlinie habe keine aufschiebende Wirkung, also müsse
      die Richtlinie auch fristgerecht umgesetzt werden. Tatsächlich legte Künast
      dem Bundesrat auch alsbald einen Gesetzentwurf vor. In den Wirren um die
      Bundestagsauflösung ging der Entwurf unter.
      Nach dem Ausscheiden von Künast hat es die Bundesregierung nun nicht mehr
      eilig. Die neue Marschroute lautet: "Wir warten erst mal das Urteil aus
      Luxemburg ab." Das allerdings kann dauern. Heute ist mündliche Verhandlung,
      in einigen Monaten stellt der unabhängige Generalanwalt sein Votum vor, und
      weitere Monate später ist mit einem Urteil zu rechnen. Zumindest so lange
      kann mit Tabakwerbung weiter Geld verdient werden.
      Die Bundesregierung steht unter gewaltigem Lobbydruck. Vor allem Verleger
      und Werbebranche lassen kein gutes Haar an der EU-Richtlinie. "Für ein
      legales Produkt muss man auch werben dürfen", erklärt Wolfgang Fürstner, der
      Geschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger. Auch der
      Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft mutmaßt: "Wenn die EU mit dem
      Tabakwerbeverbot durchkommt, wäre der Weg auch für Werbeverbote bei Alkohol,
      Süßigkeiten oder Autos frei."
      Dagegen begrüßt die Deutsche Krebshilfe das Werbeverbot: "Wir beobachten
      ganz klar einen Zusammenhang zwischen der Tabakwerbung und dem Tabakkonsum,
      insbesondere bei Jugendlichen und Kindern", sagte deren Suchtexperte Anil
      Batra. Weniger aufgeregt sind ausgerechnet die Tabakkonzerne: Auch ein
      Werbeverbot halte die Leute nicht vom Rauchen ab.
      In Luxemburg hat die deutsche Klage eher schlechte Karten. Denn im Oktober
      2000 hat sich der EuGH schon einmal mit einem EU-Tabakwerbeverbot
      beschäftigt. Damals kippte er zwar ein umfassendes Werbeverbot - weil im
      ersten Anlauf auch Kinowerbung und Plakattafeln miterfasst waren und keine
      Grenzen überschreiten. Werbeverbote in Zeitschriften und Radio sowie beim
      Sponsoring hielten die EU-Richter aber ausdrücklich für möglich. Es ist
      nicht ersichtlich, warum der EuGH dies inzwischen anders sehen sollte.


      CHRISTIAN RATH
      taz Nr. 7838 vom 6.12.2005, Seite 6, 125 TAZ-Bericht CHRISTIAN RATH
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 21:26:49
      Beitrag Nr. 840 ()
      Hier behandelt Dr. Frust

      | 09.12.05 |focus.de


      Schlechte Aussichten für Patienten: Eine Studie belegt, dass Klinikärzte so demotiviert sind wie noch nie. Dass Krankenhausärzte keinen leichten Job haben, ist bekannt. Die aktuellen landesweiten Proteste von Medizinern beklagen eine zu große Verantwortung bei durchschnittlichem Gehalt und eine hohe Arbeitsbelastung unter weitgehender Missachtung der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten. Häufig tragen veraltete Hierarchiestrukturen zur Unzufriedenheit bei.

      Diese Einschätzung der Arbeitsbedingungen bestätigt nun eine empirische Studie unter der Federführung von Roland Multhaup. „Wir liefern damit erstmals verlässliche Zahlen darüber, wie es um die Versorgung der deutschen Krankenhäuser mit motivierten Ärzten wirklich steht“, so der Wirtschaftswissenschaftler von der Fachhochschule Münster. Befragt wurden Mediziner, die in Kliniken arbeiten, und Medizinstudenten in höheren Semestern. Die Ergebnisse der Studie seien bedrückend.


      Schon die Studenten schieben Frust

      „Schlechtere Noten habe ich bisher in keiner Untersuchung ermittelt", fasst Multhaup die Tendenz zusammen, die er als dramatisch bezeichnet. Damit nicht genug: Noch negativer fiel das Urteil der befragten Studierenden aus. So stuften die angehenden Mediziner ausgerechnet die Arbeitsatmosphäre noch anderthalb Notenstufen schlechter ein als die zu den gleichen Kriterien befragten Ärzte im Beruf.

      Ein zunehmend schlechtes Image bescheinigt auch Co-Autor Peer Cornelsen den Krankenhäusern. „Viele Medizinstudenten sehen in der Kliniktätigkeit nur noch eine unumgängliche Zeit bis zur eigenen Praxisgründung.“ Schon heute planten acht Prozent der befragten Nachwuchskräfte, in einen fachfremden Beruf zu wechseln. Dabei sei Qualität und die Motivation der Ärzte ein wichtiger Erfolgsfaktor für Kliniken, so Multhaup. „Einrichtungen, die hier nicht entgegensteuern, setzen ihre Existenz aufs Spiel. Krankenhäuser können ihre Personalpolitik optimieren“, bilanziert der Hochschullehrer. Die Studie gibt daher neben der Analyse auch Hinweise für eine Verbesserung der Situation.

      Quelle: idw
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 22:05:33
      Beitrag Nr. 841 ()
      SPIEGEL ONLINE - 09. Dezember 2005, 07:19


      URL: <http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,389424,00.html>
      Kostenfaktor

      Krankenkassen geben noch mehr für Bürokratie aus

      Während sie die Leistungen für Patienten kappen, geben die Krankenkassen in
      Deutschland für die eigene Verwaltung mehr aus als noch 2001. Besonders
      bürokratisch sind die AOKs - und zwei der großen Ersatzkassen.
      Hamburg - Die ständigen Sparermahnungen aus der Politik haben bei den
      meisten Kassen noch keine sichtbaren Ergebnisse gebracht - zumindest, wenn
      es um die Ausgaben für die eigene Verwaltung geht.


      DAK-Zentrale: Wenig schmeichelhafter Rekord

      Die Nettoverwaltungskosten pro Mitglied lagen im vergangenen Jahr im Schnitt
      aller Kassen bei 158,34 Euro, berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung
      auf Angaben des Fachinformationsdienstes "Dienst für Gesellschaftspolitik".
      Im Jahr 2001 hätten sie noch bei 149,86 Euro, im Jahr 1998 noch bei 134,51
      Euro gelegen.

      Nach Berechnungen der Branchenexperten sind die größten Krankenkassen auch
      diejenigen mit den höchsten Bürokratiekosten, wie das Blatt weiter schrieb.
      So gehören die AOK Bayern mit 171,56 Euro und die AOK Niedersachsen mit
      172,79 Euro zum Spitzenfeld.

      Höhere Verwaltungskosten haben nur noch die Barmer Ersatzkasse mit 188,31
      Euro und die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) mit 189,09 Euro.
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 04:55:22
      Beitrag Nr. 842 ()
      [posting]19.224.606 von Deep Thought am 09.12.05 22:05:33[/posting]Die Diskussion läuft so, als seien die Krankenkassen für die Verwaltungskosten verantwortlich.

      Verantwortlich ist Ulla Schmidt, die Grundschullehrerin aus Aachen. Sie macht die Gesetze, die die gesetzlichen Krankenkassen umsetzen müssen.

      Sie selber gastiert lieber als Jet Set international am Großen Buffet in Brüssel und macht Bussi Bussi - war live zu sehen im Fernsehen.

      Das kostet den Steuerzahler. Das bezahlt der Krankenversicherte. Wir haben es ja.
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 04:59:09
      Beitrag Nr. 843 ()
      [posting]19.178.209 von StellaLuna am 06.12.05 20:45:42[/posting]Warten wir mal das Geschrei der privat Versicherten ab, wenn Ihnen Beitragserhöhungen von 10 oder 15 % ins Haus flattern.

      In der Regel stehen da Qualitätsanpassungen hinter, weil die Medihzin ständig Fortschritte macht, aber natürlich auch das Problem, daß man mit dem Geld nicht mehr so gute Gewinne erzielen kann, weil die Aktienmärkte kollabiert sind.
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 12:00:32
      Beitrag Nr. 844 ()
      Ärztestreik beschlossen

      BERLIN ap Bundesweit streiken am kommenden Dienstag die Ärzte in 100 städtischen Kliniken und Kreiskrankenhäusern. Zu der Arbeitsniederlegung rief am Freitag in Berlin die Ärztegewerkschaft Marburger Bund auf. Zuvor hatten sich in einer Urabstimmung 98,7 Prozent für den Streik ausgesprochen. Mit dem Arbeitskampf wollen die Mediziner bessere Arbeitsbedingungen und gerechtere Bezahlung durchsetzen, und das Ganze in einem Paket. "Der Streik findet definitiv statt", sagte der Sprecher des Marburger Bundes, Athanasios Drougias. Vom Ausstand betroffen seien beispielsweise in Baden-Württemberg 33 Krankenhäuser, in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz 30, in Hessen 10, im Saarland 4 und in Bremen ebenfalls 4.
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 14:10:19
      Beitrag Nr. 845 ()
      Portestieren ist Unsinn.
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 14:29:34
      Beitrag Nr. 846 ()
      [posting]19.234.381 von klickfinger am 10.12.05 14:10:19[/posting]Stimmt !!!!

      Wenn, dann müssen sie schon protestieren

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.12.05 14:34:35
      Beitrag Nr. 847 ()
      [posting]19.234.438 von JACKYONE am 10.12.05 14:29:34[/posting]Die Wurzel alles Übels sitzt nun mal in Berlin.
      Avatar
      schrieb am 11.12.05 16:45:25
      Beitrag Nr. 848 ()
      [posting]19.227.474 von klickfinger am 10.12.05 04:55:22[/posting]Die Diskussion läuft so, als seien die Krankenkassen für die Verwaltungskosten verantwortlich - verantwortlich sind die Arbeitgeber, weil die erst am 15. eines jeden Monats die Beiträge rüberschieben :D

      Wenn 300 Krankenkassen 3 Milliarden Verwaltungskosten haben, wie hoch sind die Verwaltungskosten für 100 Krankenkassen? - Solltest Du mit dieser Milchmädchenrechnung nicht klar kommen, frag unsere Gesundheitsministerin :D

      Ansonsten Hut ab vor Deinen hochqualifizierten Beiträgen zum Thema.

      Großen Buffet in Brüssel und macht Bussi Bussi - - ist es zu viel verlangt, wenn Du uns wissen lässt wie viele gesundheitsschädliche Kalorien Ulla Schmidt zu sich genommen hat und welche Bakterien / Viren während des "Bussi Bussi" ihren Wirt gewechselt haben. Das wären aus meiner Sicht handfeste Argumente, Ulla Schmidt nicht nur gesundheits- sondern auch krankenkassenschädliches Verhalten vorzuwerfen :D
      Avatar
      schrieb am 11.12.05 23:23:50
      Beitrag Nr. 849 ()
      [posting]19.244.029 von StellaLuna am 11.12.05 16:45:25[/posting]Man könnte Dich glatt für die Schwester von Ullalalla halten.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 20:10:47
      Beitrag Nr. 850 ()
      Ulla Schmidt: Das Gesetz stärkt die Verantwortung des Arztes /dpa

      ++++ kann man eigentlich noch dreister lügen ? ++ pers. Anmerkung





      BERLIN. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und die gesundheitspolitische Sprecherin von CDU/CSU, Annette Widmann-Mauz, haben erneut die Notwendigkeit einer Bonus-Malus-Regelung bei Arzneimittelverordnungen unterstrichen. Ein System aus Strafzahlungen und Bonusvergütungen, wie es das 14. Dezember auf den Weg gebrachte Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) vorsieht, „stärke die individuelle Verantwortung des Arztes“, sagte Schmidt am Rande der AOK-Veranstaltung „Neues Denken in der Gesundheitspolitik“ am 14. Dezember in Berlin. Mit dem AVWG-Entwurf sei man einen „großen Schritt weitergekommen“, gab sich die Ministerin optimistisch.

      Mithilfe des AVWG sollen binnen eines Jahres 1,3 Milliarden Euro gespart werden. Ärzte, die festgelegte Tageskosten etwa für die Therapie chronisch Kranker überschreiten, sollen dem AVWG zufolge mit Honorareinbußen belegt werden. Für besonders wirtschaftliche Verordnungen sollen sie hingegen finanziell belohnt werden.

      Schmidt warf der Selbstverwaltung von Ärzteschaft und Krankenkassen Versagen bei der Steuerung der Arzneimittelausgaben vor. Die Gesetzliche Krankenversicherung stünde erheblich besser da, wenn die Ausgabensteigerungen bei Arzneimitteln in diesem Jahr im geplanten Rahmen geblieben wären, erklärte die Ministerin. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stiegen die Arzneimittelausgaben der Kassen durchschnittlich um 19,1 Prozent. Kostenbewusstsein nun auch von Seiten der Leistungserbringer einzufordern, sei daher notwendig, befand Widmann-Mauz.

      Dr. Hans Jürgen Ahrens stimmte den Politikerinnen zu. „Die Arzneimittelkosten fressen uns fast auf“, monierte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Die Regelungen im AVWG weckten die Hoffnung, dass die Ausgaben künftig im Zaum gehalten werden können. Eine Bonus-Malus-Regelung sei daher sehr zu begrüßen.

      Kritik kam dagegen vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) und der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Die BKK bemängelte vor allem die im AVWG geplante Festbetragsregelung. Danach sollen echte Innovationen mit einem therapeutischen Zusatznutzen aus der Regelung herausgenommen werden. Durch die vielen neuen Definitionen zu Arzneimittel-Innovationen werde die Regelung insgesamt „rechtsunsicher“, erklärte BKK-Vorstandschef Wolfgang Schmeinck.

      KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit kritisierte, mit dem Arzneimittelgesetz würden die Krankenkassen ab 2007 deutlich geringer entlastet als ursprünglich von Schmidt geplant. Die Politik habe offenbar „der Mut verlassen, die Lasten auf die Pharmaindustrie zu Verlagern“, erklärte Kailuweit in Hannover./MM/afp

      +++ Diese Regelung wird Heerscharen von Rechtsanwälten Lohn und Brot bringen. Stümperhaft, wie man es ja unter SPD-Führung ja jahrelang gewohnt ist. +++
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 20:45:57
      Beitrag Nr. 851 ()
      [posting]19.290.940 von fettinsky am 14.12.05 20:10:47[/posting]Wieso stümperhaft? Ist doch genial:

      Die Maximalkosten für die Wiederherstellung der Gesundheit eines Bürgers werden von der Regierung festgelegt (auch von der Union, laß doch das kindische "Lagerdenken"). Das finanzielle Risiko im Falle der Nichteinhaltung dieser Grenze trägt der Arzt, das Gesundheitliche der Patient. Belohnt wird der Krankenkassenvorstand (feiner Versorgungsposten für Parteifreunde).
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 20:56:39
      Beitrag Nr. 852 ()
      [posting]19.248.202 von klickfinger am 11.12.05 23:23:50[/posting]überall wo Du auftauchst, bekommen die srds ein Unterschichtenniveau :D
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 00:05:06
      Beitrag Nr. 853 ()
      [posting]19.291.638 von StellaLuna am 14.12.05 20:56:39[/posting]srds

      Welche gehiemsrpache ist das denn...:confused:
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 00:06:28
      Beitrag Nr. 854 ()
      [posting]19.291.468 von cajadeahorros am 14.12.05 20:45:57[/posting]Belohnt wird der Krankenkassenvorstand (feiner Versorgungsposten für Parteifreunde).

      Billige Behauptung ohne Belege. Könnte aber für die grosse Krankenkasse mit Kostenexplosiion zutrefen. Die schließt schon überalle ihre geschäftsstelen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 00:09:06
      Beitrag Nr. 855 ()
      [posting]19.290.940 von fettinsky am 14.12.05 20:10:47[/posting] sagte Schmidt am Rande der AOK-Veranstaltung „Neues Denken in der Gesundheitspolitik“

      Neues Denken in alten Schläuchen? Die maoistische Ex-Kommunistin aus dem Rotlichtmilieu wird genau so denken wie mit 30. Sie will eiune Einheitsversicherung, weil sie sich nur so etwas wie krieg den palaesten und FRIEDEN DEN HÜTTE vorstellen kann.
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 00:10:28
      Beitrag Nr. 856 ()
      [posting]19.290.940 von fettinsky am 14.12.05 20:10:47[/posting] sagte Schmidt am Rande der AOK-Veranstaltung „Neues Denken in der Gesundheitspolitik“

      Das scheint mir auch so ein Ullafreak zu sein. nicht daß er bei der näcshten volksrevolutioin aufgefressen wird. die revolution frisst ihre eigenen Kindern, sollte auch ein AOK-BOSS wissen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 00:11:31
      Beitrag Nr. 857 ()
      [posting]19.290.940 von fettinsky am 14.12.05 20:10:47[/posting]Kritik kam dagegen vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) und der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH)

      Wenigstens mal ein paar kluge köpfe, die den MUT haben, den Gehirn hzu benutzen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 00:53:26
      Beitrag Nr. 858 ()
      [posting]19.293.604 von klickfinger am 15.12.05 00:06:28[/posting]"Kostenexplosion" ist genauso billig.
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 19:48:50
      Beitrag Nr. 859 ()
      Hoppe warnt Schmidt vor Billig-Medizin
      BÄK-Präsident greift Ministerin wegen Gesetzentwurfs zur Arzneimittelversorgung an

      BERLIN (hak). Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat Bundesärztekammerpräsident Professor Jörg-Dietrich Hoppe die Pläne von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt kritisiert, Ärzte für das Überschreiten festgelegter Tagestherapiekosten mit einem Malus zu bestrafen.
      Wirft der Gesundheitsministerin vor, Rationierung unter dem Deckmantel der Qualitätssicherung zu verordnen:
      "Wir dürfen es nicht zulassen, daß eine Geiz-ist-geil-Mentalität auch in der Arzneimittelversorgung Platz greift", sagte Hoppe der "Ärzte Zeitung". Diese Ideologie habe schon genug Schaden angerichtet, wie der jüngste Fleischskandal beweise. "Die geplante Bonus-Malus-Regelung bei der Verordnung von Arzneimitteln geht aber genau in diese Richtung."

      Wenn Ärzte mit Honorareinbußen bestraft werden, die staatlich festgesetzte Verordnungsmargen überschreiten und andere finanziell belohnt werden, die darunter bleiben, sei das "nichts anderes als die Einführung des Provisionsgedankens, wie man ihn sonst nur bei Versicherungsvertretern kennt". "Das kann aber doch nicht im Ernst Ziel einer rationellen Therapie mit hochwirksamen Medikamenten sein", so Hoppe.

      +++ Wenn das so weiter geht, bekommen die Politiker (natürlich nicht persönlich, denen wird weiter bis in alle Ewigkeit neben Dienstwagen und Chauffeur auch Chefarzt und 5 Sterne Unterbringung und Behandlung zugestanden) das, was sie anscheinend wollen : den Arzt, der nicht mehr dem ärztlichen Gewissen, sondern dem Budget und Geldbeutel verantwortlich ist. Bislang hat unser Gesundheitswesen im internationalen Vergleich hervorragend abgeschnitten. anscheinend kann das im MfG, SPD gesteuert, keiner ertragen, daß es in Deutschland noch etwas gibt, was qualitativ Außergewöhnliches produziert. Das muß doch gleich runtergstutzt werden. Neid ist wirklich die destruktivste Kraft in einer Gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 20:41:39
      Beitrag Nr. 860 ()
      Man könnte den Kassenpatienten sogenannte "überlagerte Medikamente" verschreiben, die kosten fast nichts und erfüllen auch ihren Zweck. "Überlagert" heißt nicht unbedingt, dass sie verdorben sind.

      Andererseits wurde mal ein Arzt angezeigt, der angebrochene Medikamentenpackungen zurück nahm und sie kostenlos an andere Patienten weiter gab. Würden alle Ärzte und auch Patienten derart gewissenhaft mit Medikamenten umgehen, könnten wir vermutlich Milliarden einsparen.
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 00:48:14
      Beitrag Nr. 861 ()
      [posting]19.305.865 von fettinsky am 15.12.05 19:48:50[/posting]Hoppe warnt Schmidt vor Billig-Medizin

      Endlich sagt einer die Wahrheit.:cool:
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 00:48:50
      Beitrag Nr. 862 ()
      [posting]19.306.466 von StellaLuna am 15.12.05 20:41:39[/posting]Willkommen im Ekel-Club.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 17:42:02
      Beitrag Nr. 863 ()
      Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen soll im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung Gutachten für die gesundheitspolitische Rahmenplanung erstellen. Seine Mitglieder werden vom Bundesgesundheitsminister bzw. von der Bundesgesundheitsministerin ernannt.

      2003 schlug der Sachverständigenrat Streichungen in Milliardenhöhe vor, um die Beiträge zur Krankenversicherung zu senken. (Rhein-Zeitung 25.2.03). 2004 war Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sauer, weil die Beiträge nicht sanken. (Medizinauskunft 12.10.04, ZDF 22.5.04)

      Zur Zeit (August 2005) hat der Sachverständigenrat folgende sieben Mitglieder, darunter auch:


      Prof. Karl W. Lauterbach,


      Lauterbach ( MdB SPD) ist Mitglied des Aufsichtsrates der Rhön-Kliniken.

      Zuvor war er jahrelang im "Beirat" der Mediclin AG.

      sowohl Rhönklinikum als auch Mediclin sind die Leichenfledderer unseres Gesundheitssystems, welche dafür sorgen, daß die zweifellos durch rücksichtslose methoden gesenkten Kosten NICHT der Lohnnebenkostensenkung, sondern den Aktionären der kommenden Oligopolisten zufließen.

      Die Mediclin ist dabei ein Interessanter (aber bisher vergleichsweise unprofessionell vorgehender) vertikaler konzern, der im wesentlichen aus der ERGO-Versicherungsgruppe als Mehrheitsaktionär besteht.

      Die Rhönkliniken haben für dieses JAhr eine erneute Steigerung der Rendite in die gegend von 25-30% im Visir.

      Warum die personalfluktuation bei diesen (und anderen Privaten Molochen) so extrem ist, kann sich jeder an einer Hand abzählen....


      Naja, jedenfalls ist es schon auffällig, daß sich Herr Prof. Lauterbach angeblich so sehr für die GKV einsetzt, andererseits aber einen wesentlichen Teil seines know-hows, welches er durch die Nähe zu unserer ach so kompetenten Gesundheitsministerin Schmidt erlangt, in den Dienst PRIVATER Totengräber des öff. gesundheitssystems stellt, nicht wahr??? ;)

      Irgendwie erinnert mich so etwas stark an Herrn BANGEMANN....


      Da erscheinen die von Lauterbach noch vor einem Jahr durch die Presse gejagten Lügen zu den Einkomensverhältnisssen von Krankenhausärzten ( er musste es kurz darauf doch noch relativieren) vielleicht doch nicht ganz so zufällig wie zunächst erscheinend.... schliesslich sind Rhönkliniken und Co. alles andere als an fairen gehältern für angestellte Ärzte interessiert, wohl aber an weiteren massiven Abstrichen interessiert.....
      ein Schelm, wer angesichts einer weiteren engen Verquickung von privaten Profiteuren und politiknahen/politisch Aktiven im gesundheitssystem an INTERESSENKONFLIKTE denken sollte....
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 17:46:42
      Beitrag Nr. 864 ()
      Im Deutschen Ärzteblatt vom 22.2.02 :

      Prof. Dr. med. Dr. sc. Karl W. Lauterbach,

      enger Berater von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), ist Mitglied des Rhön-Aufsichtsrates und des Beirates. Zusammen mit den Professoren Gerd Glaeske, Bert Rürup und Jürgen Wasem legte Lauterbach im Dezember 2001 das Thesenpapier „Weichenstellung für die Zukunft – Elemente einer neuen Gesundheitspolitik“ vor. Darin wird unter anderem der Übergang des Sicherstellungsauftrags auf die Krankenkassen gefordert.

      Zudem empfiehlt die Expertengruppe, den Kontrahierungszwang in der Gesetzlichen Krankenversicherung aufzuheben. Letzteres hätte auch weitreichende Folgen für die Krankenhausplanung: Krankenkassen könnten sich dann die Vertragskrankenhäuser für ihre Versicherten auswählen, was wettbewerblich ausgerichteten, also Krankenhäusern mit einer günstigen Kostenstrukur zugute käme.



      Ein Schelm, wer bei "günstigen Krankenhausstrukturen" an Rhönkliniken und andere Private Moloche denken sollte, welche sich die guten Risiken herauspicken und die schlechten für die öff. Häuser übrig lassen....
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 20:41:19
      Beitrag Nr. 865 ()
      [posting]19.329.197 von Deep Thought am 18.12.05 17:46:42[/posting]Expertengruppe

      Ja, da sitzen die richtigen experten zusammen.

      Lauterbach,enger Berater von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt

      Dieter Schinzel, EuropaAbgeordneter und inzwischen verhafteter Falschgeld-Millionär, war auch mal lange Zeit "engster Berater" von Ulla Schmidt; deren Lebensgefährte und Wegbereiter nach Berlin...
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 10:25:12
      Beitrag Nr. 866 ()
      Neuer Rekord
      Pleitegeier kreist über Arztpraxen


      Immer mehr Ärzte kommen in wirtschaftliche Schwierigkeiten



      | 20.12.05 |

      Die Ausgabenbegrenzung im Gesundheitswesen wird in diesem Jahr zu einem neuen Pleiterekord bei den niedergelassenen Ärzten führen.

      Dies belegen nach Information der „Welt“ Unterlagen von Verbänden und des Statistischen Bundesamtes. Bereits zwischen Januar und September mussten nach Berechnung der Wiesbadener Behörde 93 Haus- und Fachärzte Insolvenz für ihre Praxen anmelden – mit steigender Tendenz. Für das Gesamtjahr wird daher nach Angaben des Blattes mit einer Rekordzahl von bis zu 125 Praxen gerechnet, die entweder überschuldet oder zahlungsunfähig sind. Im Vorjahr waren es lediglich 86 Pleiten. „Die Insolvenzen sind nur die Spitze eines Eisbergs", warnte Roland Stahl von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

      Bundesweit seien derzeit rund 30 000 der insgesamt 96 000 Arztpraxen von einer Schließung oder sogar der Insolvenz bedroht. „Da mag die Zahl der Pleiten auf dem ersten Blick gering erscheinen. Sie bestätigten aber den Trend, dass immer mehr Ärzte am finanziellen Minimum angekommen sind", sagte Stahl der Zeitung. Um der Insolvenz zuvorzukommen, so die KBV, würden viele Ärzte ihre Praxen vorher schließen und die Mitarbeiter entlassen.
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 10:42:12
      Beitrag Nr. 867 ()
      [posting]19.361.873 von Deep Thought am 21.12.05 10:25:12[/posting]Ullalalla hasst die ärzte. das hängt mit ihren kindheitserfahrungen zusammen. sie fühlte sich diskriminiert, weil sie in das aok-wartezimmer dritter klasse musste. jetzt zahlt sie es heim.:p
      Avatar
      schrieb am 01.01.06 16:36:44
      Beitrag Nr. 868 ()
      Seehofer übt heftige Kritik an Gesundheitspolitik
      Die finanziellen Probleme der Krankenkassen, seien vom Bund "zum großen Teil hausgemacht", so der Verbraucherminister

      Horst Seehofer wirft Ulla Schmidt (r) Versäumnisse in der Reformpolitik vor

      Berlin - Mit harscher Kritik an der Gesundheitspolitik der Bundesregierung hat sich Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) wieder in die Reformdiskussion eingeschaltet. Die aktuellen Probleme der Krankenkassen, die zu höheren Beiträgen führten, „sind zum großen Teil hausgemacht“, sagte der CSU-Sozialexperte dem Magazin „Der Spiegel“. „Wenn die Gesundheitsreform so umgesetzt worden wäre, wie 2003 beschlossen, gäbe es keinen Anlaß für Beitragssteigerungen.“


      Den Plan der großen Koalition, den Kassen im kommenden Jahr nicht 1,7 Milliarden Euro Bundeszuschuß aus der Tabaksteuer zu überweisen, hält Seehofer nach Angaben des „Spiegels“ für einen Fehler. Der frühere Gesundheitsminister prangerte zudem Pharmaindustrie und Politik an: „Die internationalen Pharmakonzerne setzen ihre Interessen seit vielen Jahren durch, indem sie mit Arbeitsplatzverlagerungen drohen. Die Politik läßt sich zu oft beeindrucken.“


      Seehofer warf Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) nach Angaben des Magazins vor, sie habe Preissteigerungen bei Arzneimitteln nicht verhindert. Seehofer sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Ich beziehe mich nicht auf Ulla Schmidt, sondern auf die Politik der letzten 20 Jahre.“ Schmidt und Seehofer hatten die Gesundheitsreform 2003 ausgehandelt.


      Der heutige Landwirtschaftsminister forderte in der „Leipziger Volkszeitung“ (Montag) weiter, die Kinderleistungen der Krankenversicherung aus Steuern zu finanzieren und so die Beiträge um 1,5 Punkte zu senken. Auch Politiker aus Union und SPD sprachen sich nach Informationen von „Bild am Sonntag“ dafür aus, die kostenlose Mitversicherung von Kindern aus dem Steuertopf zu finanzieren. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schlug vor, die erforderlichen 14 Milliarden Euro könnten unter anderem durch Weiterführung der Tabaksteuer und Streichung von Steuervergünstigungen für Unternehmen zusammenkommen.


      Eine Mehrbelastung der Patienten sei „nicht denkbar“, sagte Seehofer. Die Arbeitgeberbeiträge festzuschreiben, wäre jedoch „sinnvoll“. Dies verlangte am Sonntag auch Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt als ersten Reformschritt. „Im Endeffekt“, sagte Hundt im Deutschlandfunk, müsse „ein Modell mit der Pauschale“ stehen. Union und SPD wollen bis Mitte 2006 einen Kompromiß für eine weitere große Gesundheitsreform vorlegen. Die Union will mit einer einheitlichen Gesundheitsprämie für alle Versicherten die Finanzierung von den Lohnnebenkosten abkoppeln. Die SPD favorisiert dagegen eine Bürgerversicherung mit Beamten und Selbstständigen.


      Die CDU-Gesundheitspolitikerin Annette Widmann-Mauz hatte sich für eine systemübergreifende Gesundheitsreform unter Einbeziehung privater Krankenkassen ausgesprochen. Die stärkere Einbeziehung Privatversicherter fordert seit langem auch die SPD. Widmann-Mauz plädierte für einkommensunabhängige Beiträge und eine teilweise Steuerfinanzierung des Gesundheitswesens. Der Vizechef der Linksfraktion im Bundestag, Klaus Ernst, nannte das einen „faulen Kompromiß zu Lasten der einkommensschwächeren Bevölkerung“. WELT.de/dpa
      Avatar
      schrieb am 01.01.06 16:42:22
      Beitrag Nr. 869 ()
      [posting]19.491.160 von Aktienkrieger am 01.01.06 16:36:44[/posting]Horst Seehofer wirft Ulla Schmidt (r) Versäumnisse in der Reformpolitik vor

      Wozu gibt es so tolle aktien an der börse wie von beate uhse. Die haben bestimmt auch was im sortiment für die gelangweilte Dame.

      Dann hätten wir ruhe an der front.:laugh::laugh::laugh:

      na ja, wenn die webcam mitläuft, stimmt das nicht so ganz.;)
      Avatar
      schrieb am 02.01.06 15:26:37
      Beitrag Nr. 870 ()
      [posting]19.361.873 von Deep Thought am 21.12.05 10:25:12[/posting]Die Ausgabenbegrenzung im Gesundheitswesen wird in diesem Jahr zu einem neuen Pleiterekord bei den niedergelassenen Ärzten führen.

      Das wird ein richtig harter winter.:confused:
      Avatar
      schrieb am 02.01.06 19:48:40
      !
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      Avatar
      schrieb am 02.01.06 20:04:59
      Beitrag Nr. 872 ()
      [posting]19.505.862 von Aktienkrieger am 02.01.06 19:48:40[/posting]Psychische Störungen sind dem Verband zufolge zugleich die einzige Krankheitsart, bei der die Fehltage angestiegen sind; bei allen anderen Krankheitsarten sei die Entwicklung rückläufig.

      Das zeigt, daß der niedrige Krankenstand bereits ein dickes Warnsignal ist. Längerfristig werden da gesundheitliche Störungen eben nicht mehr rechtzeitig behoben und werden dann zu teuren Langzeiterkrankungen.

      Langwierige Erkrankungen mit einer Dauer von über sechs Wochen waren im vergangenen Jahr Ursache für 41 Prozent der Krankentage, allerdings nur bei rund vier Prozent der Erkrankungsfälle.

      Aber eben die vier Prozent lassen die Lohnkosten nach oben preschen, weil sie sehr kostenintensiv sind - Aufträge können nicht angenommen werden, Kunden beschweren sich usw.
      Avatar
      schrieb am 02.01.06 21:54:55
      Beitrag Nr. 873 ()
      Sachsens Ministerpräsident möchte ein Gesundheitssystem a la DDR einführen:

      Nach Einschätzung Böhmers, der selbst Mediziner ist, sollte ein Kompromiss zwischen dem Unionsmodell einer Gesundheitsprämie und dem SPD-Modell einer einkommensabhängigen Bürgerversicherung machbar sein. Dabei könnten Erfahrungen aus der DDR genutzt werden: «Dort wurden die Beiträge in Abhängigkeit vom Verdienst organisiert, aber bei 600 Mark damals gedeckelt. Da fast alle mehr als 600 Mark verdienten, hat praktisch jeder einen gleichen Betrag bezahlt, also eine Art Gesundheitsprämie oder Kopfpauschale, wie man das auch immer nennt, und der Rest wurde über das Steuersystem finanziert. Eine solche ähnliche Lösung denke ich könnte ein Kompromiss sein.» Wichtig sei, die Beiträge von den Lohnkosten zu trennen.

      http://www.sueddeutsche.de/politik/ticker/iptc-bdt-20060102-…
      Avatar
      schrieb am 02.01.06 21:59:54
      Beitrag Nr. 874 ()
      [posting]19.507.606 von StellaLuna am 02.01.06 21:54:55[/posting]Die deckelung haben wir ja jetzt auch schon.
      Nur dass halt ca. 90% weniger verdienen als die BBG.
      Avatar
      schrieb am 03.01.06 15:29:16
      Beitrag Nr. 875 ()
      [posting]19.507.606 von StellaLuna am 02.01.06 21:54:55[/posting]Der Link f[hrt ins leere.;)

      Die Idee, die da ein ddrszmpathisant vortr`gt, allerdings auch.

      Eine gerne ge[bte gepflogenheit besteht im [brigen darin, da-ss man beliebige fakten f[r eine plattform vermengt und damit emotionen sch[rt.

      Und dann kommt die conclusion, da- wir eine abkoppelung von den lohnkosten brauchen.

      Das stellt ywar durchaus eine interessante these dar, aber sie wird gerne als behauptung pr`sentiert. Bei der masse der bev;lkerung kommt das fatalerweise auch noch an, weil sie eigentlich logische argumentation gewohnt sind / als muster. Aber dank der vielen niveavollen talkshows k;nnen sie nicht mehr erkennen, ob es wahrheitsgem`- angewendet wird.
      Avatar
      schrieb am 06.01.06 08:19:15
      Beitrag Nr. 876 ()
      Donnerstag 5. Januar 2006, 12:12 Uhr
      SPD hofft bei Gesundheitsreform auf Unterstützung der CSU

      Berlin (AP) SPD-Generalsekretär Hubertus Heil erhofft sich von der CSU Unterstützung bei den Koalitionsverhandlungen über eine sozial verträgliche Gesundheitsreform. Heil forderte am Donnerstag von beiden Koalitionspartnern SPD und Union Kompromissbereitschaft. Bis zum Sommer müsse gehandelt werden, damit eine Gesundheitsreform zum 1. Januar 2007 in Kraft gesetzt werden könne. Angesichts der Ausgabenexplosion im Arzneimittelwesen forderten die Kassen Sparmaßnahmen.

      Heil sagte im ZDF-Morgenmagazin zur Gesundheitsreform: «Wir müssen verhandeln.» Angesichts der unterschiedlichen Standpunkte von Union und SPD fügte er hinzu: «Die SPD kommt vom Nordpol, die CDU vom Südpol, und wir treffen uns in Deutschland.» Während die Union für eine Kopfpauschale eintritt, plädiert die SPD für eine Bürgerversicherung. Heil sagte voraus, dass sich in der Union einiges bewegen müsse. «Die CSU ist da ein guter Helfer für die Sozialdemokraten.» Ziel der Reform müsse sein, dass alle nach Leistungskraft in die Kassen einzahlten, forderte der SPD-Generalsekretär.

      Der AOK-Bundesverband sprach sich angesichts rapide steigender Arzneimittelausgaben für weitere Einsparungen bei den Apothekern aus. Vorstandsvorsitzender Hans Jürgen Ahrens sagte der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse», der Apotheken-Fixzuschlag von 8,10 Euro für die Ausgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln an gesetzlich Versicherte solle um 70 Cent gesenkt werden. «Das würde zusätzlich jährlich rund 400 Millionen Euro an Einsparungen bringen», rechnete Ahrens vor.

      Der Vorstandsvorsitzende der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), Ingo Kailuweit, und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderten vor allem Maßnahmen gegen teure Scheininnovationen bei Medikamenten. Jedes neu auf dem Markt erscheinende teure Arzneimittel dürfe nur dann von den Krankenkassen erstattet werden, wenn es einen besonderen Nutzen nachgewiesen habe, verlangten beide in der «Neuen Presse». Mit der Einführung einer Kosten-Nutzen-Analyse ließen sich «mittelfristig bis zu vier Milliarden Euro» sparen, sagte Kailuweit.
      Avatar
      schrieb am 06.01.06 16:04:41
      Beitrag Nr. 877 ()
      [posting]19.559.394 von Aktienkrieger am 06.01.06 08:19:15[/posting]Ist das jetzt ein vorbote der neuen regierung nach merkel? ROT-DUNKELSCHWARZ?:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.01.06 19:38:26
      Beitrag Nr. 878 ()
      [posting]19.515.546 von klickfinger am 03.01.06 15:29:16[/posting]der Link der Süddeutschen ist nicht mehr aktiv, hier eine andere Presse, mit etwa dem gleichen Inhalt zu Böhmer :)

      http://portale.web.de/Schlagzeilen/msg/6041349/
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 02:13:28
      Beitrag Nr. 879 ()
      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 13:09:22
      Beitrag Nr. 880 ()
      Irgendwie lustig, der Komödienstadel:

      Seehofer, der auf ganzer Linie TOTAL VERAGT hat als Gesundheitsminister, empfiehlt sich als Alternative zur Nachfolge-Totalversagerin....

      Irgendwie haben die einen an der Klatsche....

      Im Hintergrund läuft sich bereits Lauterbach warm, der es nicht einmal auf die reihe bekommt, Ärztegehälter richtig im BAT nachzuschlagen und sich um vierstellige Summen (zufällig nach oben ;) ) "vertut"....


      Welch armseelige Mannschaft für DEN WICHTIGSTEN WIRTSCHAFTBEREICH DEUTSCHLANDS MIT ÜBER 3 MILLIONEN BESCHÄFTIGTEN !!!!!!

      Ich kann garnicht soviel essen, wie ich am liebsten kotzen würde....
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 13:12:36
      Beitrag Nr. 881 ()
      [posting]19.585.854 von Deep Thought am 07.01.06 13:09:22[/posting]Merkel läßt ihre Regierungsmitglieder "Hase und Igel" spielen, und wer nächstes Jahr noch genug Luft hat, dessen Vorschlag wird umgesetzt werden :D
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 13:29:50
      Beitrag Nr. 882 ()
      [posting]19.585.854 von Deep Thought am 07.01.06 13:09:22[/posting]Lauterbach

      Der kjomiker wurde schon mal aus dem kabarett äh kabinett von frau professor ulla s. entfernt.:D

      Statt dessen, de ööcher schwaadlappe:laugh:, einen in der tat respektablen herrn aus witten-herdecken einbestellt.:eek: Siehe ministeriumsnews.:cool:

      Ob der allerdings weiß, dass er sich damit nicht nur den magen verdirbt, sondern weitaus wichtiger seine reptiluation?:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 13:34:19
      Beitrag Nr. 883 ()
      [posting]19.585.924 von StellaLuna am 07.01.06 13:12:36[/posting]Das war seh treffend ! Respekt!

      Das liegt der Dame nämlich, wie ich vermute, ein besonderes Talent von ihr.
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 13:36:04
      Beitrag Nr. 884 ()
      [posting]19.585.924 von StellaLuna am 07.01.06 13:12:36[/posting]Die druckluft kommt - unter anderem - von mir via emailkompessor.

      Ich habe einfach die schnauze voll davon, daß die inkompetentesten karnevalsschwätzer - siehe ullas umfassende zugehörigkeit zu aachener karnevalsvereinen - unser weitweit einmaliges gesundheitssystem in den schlamm reiten.

      Aber wenn man wüßte, welche flachmänner bzw flachleger da am werke waren, damit der turboporsche von aachen nach berlin fahren konnte, dann wüßten wir wirklich alle mehr.

      Was wir inzwischen immerhin wissen: die SAAB-Karawane des Kommunistischen Bundes Westdeutschland hat sich erfolgreich in die Führungspositionen katapuliert. Man staunt nicht schlecht, daß darunter Rechtsanwälte geworden sind, die die Top-Manager der DAX-Unternehmen verteidigen. Alles sehr seltsam, aber halt wohl kein Widerspuch.
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 14:35:38
      Beitrag Nr. 885 ()
      und weiter geht`s:

      Union will Zuzahlungsregelungen bei Medikamenten ändern

      Angesichts explodierender Ausgaben bei Arzneimitteln hat die Uion vorgeschlagen, die Zuzahlungsregelungen zu ändern. Gesundheitsministerin Schmidt zeigt sich offen

      Mehr preisgünstige Medikamente sollen zum Einsatz kommen
      Foto: AP
      Berlin - Die Union hat angesichts explodierender Arzneimittelausgaben vorgeschlagen, die mit der Gesundheitsreform 2004 in Kraft getretenen Zuzahlungsregelungen für Medikamente zu ändern. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Union im Bundestag, Annette Widmann-Mauz (CDU), sagte der „Berliner Zeitung“, vor allem im unteren Preisbereich müßten höhere Anreize gesetzt werden, damit mehr preisgünstige Medikamente zum Einsatz kommen. „Es geht also beispielsweise um die Frage, ob die Mindestzuzahlung von fünf Euro sinnvoll ist.“

      Voraussetzung für eine Änderung bei der Eigenbeteiligung der Patienten sei aber, daß das Zuzahlungsvolumen insgesamt weiter erreicht werde und es nicht zu einem neuen Druck auf die Beitragssätze der Krankenkassen komme, betonte die CDU-Politikerin.

      Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zeigte sich offen für Unions-Vorschläge. „Die Ministerin ist aufgeschlossen für andere Regelungen“, sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin. Sie wies darauf hin, daß die bestehende Regelung auf einen Vorschlag der Union zurückgehe.

      Derzeit müssen Patienten für Medikamente und Verbandmittel zehn Prozent des Preises zuzahlen, mindestens jedoch 5 und maximal 10 Euro. Damit ist es für den Versicherten egal, ob ein Medikament 10 oder 50 Euro kostet, weil er in beiden Fällen 5 Euro selbst tragen muß. Dies könnte nach Ansicht von Gesundheitsexperten vermieden werden, wenn der Mindestbetrag abgeschafft oder wenigstens abgesenkt wird.

      Die Sprecherin von Schmidt (SPD) betonte, daß die Union in der zurückliegenden Gesundheitsreform auf dieser Regelung bestanden habe. „Von uns ist dieser Vorschlag nicht“, sagte die Sprecherin. „Die Ministerin hat das damals akzeptiert.“ Wenn die Union jetzt andere Vorstellungen habe, sei die Ministerin dafür offen. Diese könnten bei den laufenden Beratungen über die Finanzreform der Krankenversicherung eingebracht werden. WELT.de
      Artikel erschienen am Fr, 6. Januar 2006
      http://www.welt.de/data/2006/01/06/827797.html

      "Dies könnte nach Ansicht von Gesundheitsexperten vermieden werden, wenn der Mindestbetrag abgeschafft oder wenigstens abgesenkt wird." - das verstehe ich nicht :confused:
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 15:06:12
      Beitrag Nr. 886 ()
      [posting]19.587.468 von StellaLuna am 07.01.06 14:35:38[/posting]Beim ersten durchlesen habe ich es auch nicht kapiert, was da klartext sein soll.:confused:

      Aber: ist das nicht die primäre aufgabe von journalisten, oder hat sie/er das etwa auch nicht begriffen, was da auspaldowert wird?:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 15:14:31
      Beitrag Nr. 887 ()
      [posting]19.587.965 von klickfinger am 07.01.06 15:06:12[/posting]Derzeit müssen Patienten für Medikamente und Verbandmittel zehn Prozent des Preises zuzahlen, mindestens jedoch 5 und maximal 10 Euro. Damit ist es für den Versicherten egal, ob ein Medikament 10 oder 50 Euro kostet, weil er in beiden Fällen 5 Euro selbst tragen muß

      Also, darum geht es:

      Kostet ein medikament 2 Euro, dann zahlt man 5 Euro.
      Kostet ein medikament 25 Euro, dann zahlt man 5 Euro.
      Kostet ein medikament 40 Euro, dann zahlt man 5 Euro.
      Kostet ein medikament 70 Euro, dann zahlt man 7 Euro.
      Kostet ein medikament 250 Euro, dann zahlt man 10 Euro.

      Frage also: welches medikament will der versicherte?:rolleyes:

      Bei einer neuen regelung, bei abgesenktem mindestbeitrag wäre der anreiz größer, gezielt nach preiswerten medikamenten beim arzt zu fragen.;)

      Dann würde ein 2-Euro-medikament auch nur 2 Euro kosten - falls man den mindestbetrag am besten auf 1 Euro absenkt.:)

      Trotzdem bleibt der quatsch mit grünen und roten rezepten.:mad: Wer zB mit schilddrüse zu tun hat, muß sein präparat voll selber zahlen. Leide daran zwar nicht, finde es aber ungerecht.:p Wer sucht sich eine fehlfunktion schon selber aus?:O

      Ich hoffe, ich habe es nun verstanden.;)
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 15:21:16
      Beitrag Nr. 888 ()
      [posting]19.587.468 von StellaLuna am 07.01.06 14:35:38[/posting]Ich denke mal, daß eine niedrigere Zuzahlung(10%) des Patienten als max. 10 Euro da Angebot von Medikamenten im Bereich zwischen 50,- und 100 Euro verringern wird.

      Damit erhöht sich wohl der Spielraum für die Kassen bei der Preisdeckelung.
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 15:32:07
      Beitrag Nr. 889 ()
      Schwachssinn, dein Name sei Schmidt.
      Ist denn eine Apotheke ein Supermarkt, in dem ich mir heute mal ein teureres Medikament für meinen Blutdruck gönne und wenn ich gerade klamm bin, nehme ich das billigere ? Oder werden die Medikamente von den Ärzten verschrieben und auch verantwortet ? Und da erwarte ich von meinen Ärzten bitteschön, daß sie nur bei absolut gleichwertigen Präparaten das preisgünstigste wählen. Und dazu ist der Arzt auch verpflichtet.
      Wenn Ärzte so konzeptlos und unbedarft von Sachkenntnissen agieren würden wie das SPD-dominierte Gesundheitsministerium wäre die Lebenserwartung in Deutschland deutlich geringer.
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 07.01.06 23:57:38
      Beitrag Nr. 890 ()
      Ministerin soll nicht über Gesundheitsreform entscheiden

      Berlin – Morgen beginnt in Genshagen die erste Klausurtagung des neuen Bundeskabinetts – und eine Verliererin steht schon fest: Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) darf bei der Gesundheitsreform nicht mitentscheiden!

      Nach Informationen von BILD am SONNTAG bekommen Vertreter der Industrie, die Fragen zur Reform haben, von Spitzenbeamten im Gesundheitsministerium bereits die Auskunft: „Über die Gesundheitsreform haben wir nicht im Haus zu entscheiden.“ Vizekanzler Franz Müntefering, so ist zu hören, hat seiner Parteifreundin Schmidt zahlreiche Experten des Gesundheitsministeriums entzogen und seinem eigenen Ministerium einverleibt. Allein aus der Zentralabteilung des früheren Schmidt-Ministeriums holte sich Müntefering den Abteilungsleiter, beide Unterabteilungsleiter und fünf Referatsleiter ins Arbeitsministerium.

      Ulla Schmidt schwebt eine Gesundheitsreform nach dem Vorbild der Niederlande vor. Dort wurde zum Jahresanfang eine Standard-Pflichtversicherung für jeden Bürger eingeführt. Niederländer – ganz gleich, ob gesetzlich oder privat versichert – zahlen künftig pro Kopf den gleichen Beitrag. Wer will, kann eine Zusatzversicherung für weitergehende Leistungen abschließen. Das Modell wäre ein Kompromiß zwischen dem Prämienmodell der Union und der Bürgerversicherung der SPD. Schmidts Vorstellungen gelten in der Koalitionsspitze als Diskussionsbeitrag – mehr nicht.

      Vor Klausurbeginn mahnt Unionsfraktionschef Volker Kauder die Regierungskoalition zur Disziplin: „Im Mittelpunkt der Beratungen stehen Maßnahmen für mehr Wachstum und Beschäftigung, die Reform des Gesundheitssystems und der Bundeshaushalt. Die wirtschaftliche und finanzielle Ausgangslage ist schwierig. Gerade deshalb müssen alle Beteiligten sich verpflichtet fühlen, mit Augenmaß und Verantwortungsbewußtsein vorzugehen und individuelle Vorlieben zurückzustellen.“

      In Genshagen sollen Terminpläne im Vordergrund stehen. Über die Gesundheitsreform soll im Lauf des Jahres entschieden werden. Für das Streitthema Kombi-Lohn will das Kabinett eine Kommission unter Leitung von Kauder und SPD-Fraktionschef Peter Struck einsetzen. Eine Entscheidung soll erst nach den Landtagswahlen im März fallen.

      Ihr Wachstumsprogramm will die Bundesregierung laut „Spiegel“ spürbar aufstocken. Bis 2009 wolle die große Koalition 27,5 Milliarden Euro in Verkehrsinfrastruktur, Forschung und andere wichtige Vorhaben investieren. In der Koalitionsvereinbarung waren dafür nur 25 Milliarden Euro vorgesehen.
      Quelle: bild.de

      Naja, vielleicht kann sie ja in ihrem alten Job als Puffmutti weitermachen...
      Avatar
      schrieb am 08.01.06 11:02:20
      Beitrag Nr. 891 ()
      [posting]19.595.657 von Birk35 am 07.01.06 23:57:38[/posting]Guter beitrag. Ich hoffe, es haben viele daran mitgewirkt, daß es schon mal zu diesem ersten und erfreulichen resultat gekommen ist.

      Fleißig mails an die entscheider schreiben. Bezüglich der kandidatur beim Kommunistischen Bund Westdeutschland habe ich noch keine antwort von Frau Schmidt erhalten. Schweigen ist natürlich noch keine bestätigung des sachverhaltes, aber auch keine leugnung.

      Vom wahlamt habe ich auch noch keine Antwort erhalten. Die kandidatenlisten sollten eigentlich frei verfügbar sein. Auch von 1976. Oder ist das alles zu brisant, als daß es der gemeine bürger wissen dürfte?

      Es ist schon erstaunlich, wieviele spitzenpolitiker dem KBW-kadergeschwader angehört haben ODER als staranwälte - man faßt es nicht - spitzenmananger von dax-unternehmen vor gericht vertreten. Oder in frankfurt sogar in einer CDU-Regierung tätig werden!!!

      Tja, alles ist möglich in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 08.01.06 12:59:00
      Beitrag Nr. 892 ()
      Muente steigt in meiner Achtung... :D

      Allerdings - waere es nicht besser gewesen, die unfaehige Schmidt einfach nicht mehr Ministerin werden zu lassen??? Ach ja, sie hat ja noch Schulden abzuzahlen und muss mit dem Ministergehalt hinkommen.... verstehe... :mad:

      Ich hoffe nur instaendig, dass der damagogische Traumtaenzer Lauterbach nicht in relevante Positionen aufsteigt..... der kann es einfach nicht.

      Hingegen koennte ich das niederlaendische System gutheissen. Alle gesetzlichen Kassen zu einer einzigen Zusammenfassen hiesse SOFORT einige Mrd. Euro einsparen.

      Ein Modell der Einheitskasse mit allerdings Einkommensabhaenigen Einzahlungen (wobei gerechterweise ALE Einnahmen zaehlen, nicht nur lohnabhaengige) fuer ALLE Buerger existiert ja auch in Frankreich. Dort werden derzeit 70% von der gestzlichen bezahlt, fuer die restlichen 30% sowie evtl. zusaetzliche leistungen wie bei uns in der PKV muss man entweder selber zahlen oder eben eine Zusatzversicherung abschliessen.

      Bei Sozialfaellen bezahlt das Sozialamt 100% , das ist auch ok so.

      Vor allem aber: Dort bezahlen die Patienten (Ausser Sozialfaelle) SOFORT nach Behandlung und holen sich das geld wieder bei der Kasse.

      Interessant ist, dass man dort die Strategie der dt. Politiker nachmachen moechte:

      In Zukunft sollen Plaenen zufolge eine Art deutsches Punktsystem mit anonymer Abrechnung eingefuehrt werden.

      Die Strategie in Frankreich ist klar:

      Erst verschleiern der konkreten behandlungsentgelte, dann schrittweise Absenkung des Punktwertes.

      In Frankreich wird das aber nicht gelingen.

      Dort sind die Aerzte in einer EIGENEN Gewerkschaft, nicht in der OeTV bzw. ver.di und streiken dann sofort landesweit und massiv. Eine Friedenspflicht wie in deutschland , die den Aerzten hier die Streiks derzeit fast unmoeglich macht (danke, lieber Ver.Di leute) gibt es dort nicht.

      Und in Frankreich haben die Aerzte ja auch damals ruckzuck die Umsetzung des europaeischen Gerichtsurteils (Dienstzeit = Arbeitszeit) durchgesetzt. Da waren hunderttausende in Paris.

      Das waren halt nicht so Warmduscher wie die meisten Kollegen hier... :D zu fein, um eigene rechte durchzusetzen....
      Avatar
      schrieb am 08.01.06 15:48:18
      Beitrag Nr. 893 ()
      [posting]19.595.657 von Birk35 am 07.01.06 23:57:38[/posting]Diese Nachricht wurde bereits dementiert!
      Avatar
      schrieb am 08.01.06 15:52:04
      Beitrag Nr. 894 ()
      Die Sprecher von Vizekanzler Franz Müntefering und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (beide SPD) wiesen die Darstellung der «Bild am Sonntag» zurück, Schmidt werde an der Entscheidung über eine Gesundheitsreform nicht beteiligt. Allein die Parteivorsitzenden Angela Merkel (CDU), Matthias Platzeck (SPD) und Edmund Stoiber (CSU) würden über die geplante Reform bestimmen. In der Koalition sei von einer «Entmachtung» Schmidts die Rede.

      Münteferings Sprecher sagte, es gebe eine klare Vereinbarung, ein

      Quelle: www.welt.de - aktuelle Meldungen

      Schmidt plant die Bürgerpauschale... jeder zahlt den gleichen Beitrag :confused: das war doch das Unions-Gesundheitskonzept :confused:
      Avatar
      schrieb am 09.01.06 10:12:29
      Beitrag Nr. 895 ()
      [posting]19.603.367 von StellaLuna am 08.01.06 15:48:18[/posting]Klar, von Ullalalla selber.:laugh::laugh::laugh:

      Das würde ICH an ihrer stelle aber mal schön nicht tun.:cool:

      Ich würde nach vorne preschen und mit rücktritt DROHEN.:mad:

      So wie der BASTAman.:mad::mad::mad:

      Das aber beweist: die Meldung stimmt, und sie erweist sich als eine echte angstschisserin.:laugh::laugh::laugh:

      Sie hat kein standvermögen.:rolleyes:

      Sie verhält sich wie ein kleines kind, das zur mama rennt.:eek:
      Avatar
      schrieb am 10.01.06 11:25:31
      Beitrag Nr. 896 ()
      Meine ganz persoenliche These:

      Lauterbach saegt bereits intensiv in Symbiose zusammen mit Seehofer und hat bereits beachtliche Erfolge vollbracht.... :D

      Dass die unfaehige Schmidt nun das Unions-Kopfgeld selber prasentiert, welches sie ZUSAMMEN MIT LAUTERBACH zuvor absurderweise bekaempfte, ist ein kares Zeichen, dass sie den politischen Untergang bereits ahnte. Dann zum Postenerhalt lieber die beruehmten kerhrtwendungen machen, schliesslich ist es die eigene Kohle , die zaehlt, was gehen sie Milliardeenverluste an, sie hat noch Schulden abzuzahlen, nicht wahr, Frau Ministerin?
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 09:40:00
      Beitrag Nr. 897 ()
      Krankenkassen: Arzneimittelsparpaket überfordert Patienten


      BERLIN. Das Arzneimittelsparpaket von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) führt nach Ansicht der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen zu einer schlechteren medizinischen Versorgung und zur finanziellen Überforderung von Patienten.

      Die „überwiegende Zahl der Patienten wird nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, die bisher angewendeten Arzneimittel weiterhin zu erwerben“, heißt es in einer Stellungnahme der Spitzen-verbände für die Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages, die ddp vorliegt.

      Der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Klaus Vater, wies diese Darstellung am 11. Januar entschieden zurück. Nach dem Ausgabenanstieg bei den Arzneimitteln im vergangenen Jahr sei dem „Gesetzgeber nichts anderes übrig geblieben, als Sparmaßnahmen zu ergreifen“, sagte Vater. Eine „Panikmache“ der Kassen sei nicht hilfreich, vielmehr werde der Wettbewerb dazu führen, dass sich die neue Festbetragsregelung nicht negativ auswirke. Vater betonte, das Gesundheitsministerium habe im vergangenen Jahr mehrfach das Gespräch mit der Selbstverwaltung gesucht, um die Probleme im Arzneimittelsektor zu lösen.

      Die gesetzlichen Kassen weisen in dem 21-seitigen Papier darauf hin, dass die neuen Festbeträge in vielen Arzneimittelgruppen dazu führen, dass die Krankenkassen „um bis zu 65 Prozent“ weniger als bisher für einzelne Medikamente erstatteten. Über die gesetzliche Zuzahlung für Medikamente hinaus würden dadurch „Aufzahlungsbeträge von bis zu 336 Euro pro Packung“ fällig, die Patienten selber tragen müssten.

      „Nach dem 1. Juni 2006 werden nur noch 45 Prozent der Verordnungen ohne Aufzahlung erhältlich sein“. Von 256 Wirkstoffen in Festbetragsgruppen stünden 95 nicht mehr zum Festbetrag zur Verfügung. „Damit wird eine medizinisch notwendige Arzneimittelversorgung zum Festbetrag in vielen Fällen erschwert“, heißt es./ddp
      Avatar
      schrieb am 16.01.06 16:15:13
      Beitrag Nr. 898 ()
      Der Artikel ist zwar berechtigt, aber ich kann aus langjähriger Erfahrung sicher berichten, daß z.B. die vom Oparteur SELBER ausgefüllten Qualitätssicherungsbögen und die Folgebögen, die ebenfalls von bestimmten, Klinikeigenen Personen ausgefüllt werden, leider oftmals den Spruch "lügen wie gedruckt" auf das perfekte bestätigen.

      Solange nicht knallharte kliniksinterne Qualitätsmanagementmaßnahmen und externe QM-Maßnahmen durch die weitere Patientenhistorie auf Kassenebene (die bspw. die Folgekosten bezahlen müssen und daher über schlechte Qualität in den Folgejahren theoretisch erfahren) geplant, aufgebaut und durchgeführt werden, gehören leider diese Bögen in das reich der Märchen.

      Wie oft habe ich beim Betrachten der ausgefüllten gedacht:

      "Das muss ein anderer Patient sein als der, dessen Name draufsteht" - leider sind zuviele Bögen ein Armutszeugnis für unseren Berufsstand.

      Statistiken sind gleichermaßen gut und gefährlich.

      Denn Eingriff ist nicht gleich Eingriff, die Begleiterkrankungen und Umstände der Behandlung lassen sich oftmals nicht vergleichen.

      Die DRGs sind zwar theoretisch ein Riesen-Schritt in die richtige Richtung (Kalibrierung der Statistik durch Erfassung des Schweregrades der Haupt- und Nebenerkrankungen mit dem Ziel, das transparenter zu machen), aber es gibt bereits mächtige vernebelungsstrategien, die zu verzerrungen des Qualitätswettbewerbes führen.

      Auch die Focus-Listen sind im Prinzip ein guter (anderer) Ansatz, aber stimmen zumindest in dem Bereich, den ich in etwa fachlich beurteilen kann, nur dezent tendenziell mit der harten Realität überein.

      Zudem ist Forschungsaktivität in dem Bereich (eines der Zusatzkriterien) oftmals kein Hinweis auf klinische Qualität. Manchmal ist das sogar eher ein Kontraindikator... Nur den aller-allerwenigsten ist es gegönnt, gleichzeitig perfekter Forscher und Kliniker zu sein, das sind beneidenswert brilliante Exoten.

      Hier sollte endlich eine klare Trennung an den Hochgschulen gemacht werden zwischen echten Profi-Forschern und brillianten Klinikern.

      Die sollten und können Hand in Hand arbeiten - aber jeder sollte in dem bereich arbeiten, wo sein Stärken liegen.

      Ein Brillianter Motorenentwickler fährt nicht auch noch 100.00 test-Runden. Die Verzahnubg macht es eben....

      Die so oft als "vorbildlich" angeführte jahrelange freiwillige Qualitätskontrolle in der Herzchirurgie (Anfang der 90er Jahre bereits eingeführt) wird von vielen Ernst genommen - nur nicht von denjenigen, die in dem Bereich ernsthaft arbeiten.... sie ist ein Witz und dient nur als weitere Waffe auf dem Markt der herzchirurgischen Eitelkeiten sowie als knallhartes Marketinginstrument (leider im negativen Sinne) .






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      DER SPIEGEL 3/2006 - 16. Januar 2006
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,395279,00.html
      Medizin

      "Die Zeit ist reif für die Wahrheit"

      Von Carsten Holm

      Alle Kliniken müssen einer Zentralstelle melden, ob eine Operation gelang oder nicht. Funktionäre verhindern die Veröffentlichung des Datenschatzes - wo geschludert wird, soll geheim bleiben.

      Die Diagnose war eindeutig: Im Herz von Burckhard Jockel, 62, arbeitete die Aortenklappe nicht mehr richtig, nur eine Operation konnte die Insuffizienz beseitigen. Der Familienvater aus dem schleswig-holsteinischen Elmshorn stand vor einer schwierigen Entscheidung. Welchem Krankenhaus sollte er sich anvertrauen? Und, die wichtigste Frage: In welcher Klinik würde er die größte Chance haben zu überleben?





      Chirurgen im Operationssaal: Kreuzchen nach jedem Eingriff, aber nur ein paar Eingeweihte erfahren die Ergebnisse

      Jockel ging online. Im Internet fand er heraus, dass es große Herzzentren unter anderem an der Berliner Charité, in Essen, in Leipzig, in Dresden, im westfälischen Bad Oeynhausen und, in der Nähe seines Wohnorts, in der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf (UKE) gibt. Alle schienen in guter Übung zu sein, manche behandeln viele hundert, andere sogar Tausende Herzpatienten pro Jahr. Die Zahlen immerhin fand er in den sogenannten Qualitätsberichten, die alle Spitäler 2005 erstmals veröffentlichen mussten.

      Ansonsten waren die Berichte für Jockel nutzlos: Die Kliniken müssen etwa darstellen, wie viele Betten sie haben - über die Qualität ihrer Arbeit dürfen sie sich in den vermeintlichen Qualitätsberichten aber ausschweigen. In welcher Klinik selten Komplikationen vorkommen und welche bei Herzklappenoperationen die geringste Sterberate hat, erfuhr Jockel nicht. Die Ärzte dürfen für sich behalten, ob sie zu den Könnern, zum Mittelmaß oder zu den Versagern ihrer Zunft gehören.

      Jockels Kardiologe riet ihm zum UKE, die Herzchirurgie habe einen guten Ruf. Als Jockel im Internet-Forum "Die Herzklappe", in dem Patienten Erfahrungen austauschen, nichts Negatives über die Uni-Klinik fand, ließ er sich im September im UKE operieren - mit Erfolg.

      Der Elmshorner Herzpatient und sein Arzt hätten es bei der Suche nach einem geeigneten Hospital leichter haben können. Es gibt, unter strengster Geheimhaltung, eine Datenbank, die detailliert darüber Auskunft geben kann, in welchem der rund 2100 deutschen Krankenhäuser Eingriffe meistens fehlerfrei gelingen und in welchem oft etwas schiefgeht.

      Überall im Land sitzen Ärzte nach Operationen am Computer und kreuzen an, was sie der in Düsseldorf residierenden Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) und deren 16 Landesgeschäftsstellen übermitteln müssen: Überlebte der Patient? Gab es Komplikationen? Kam es zu einer oberflächlichen oder gar zu einer tiefen Wundinfektion? Die Auswertung der Antworten durch die BQS ermöglicht unter anderem einen Überblick über die Behandlung von rund 887.000 Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen, von rund 405.000 Patientinnen mit Frauenkrankheiten und lässt erkennen, wie viele von 662.000 Neugeborenen und ihren Müttern gut oder schlecht versorgt wurden.

      "Ein in der deutschen Medizingeschichte einmaliger Datenschatz liegt da vor", sagt die frühere Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne), die Deutschlands Operateure im Zuge der Gesundheitsreform 2000 zur Rechenschaft über ihre Arbeit verpflichtete.

      Das Problem: Für die Allgemeinheit darf der Schatz nicht gehoben werden. Nur ein paar Qualitätssicherer erfahren, wo gut und wo schlecht operiert wird. Sie dürfen in einem behutsamen Verfahren, das den sanft klingenden Namen "Strukturierter Dialog" trägt, das Gespräch mit Kliniken suchen, denen häufig Fehler unterlaufen. Dabei müssen sie auf die vielerorts noch immer höchst sensiblen Chefarztseelen Rücksicht nehmen, wenn sie vorsichtig versuchen, auf die Operateure einzuwirken - aber auch das geschieht stets unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

      So kommt es, dass Patienten nicht erfahren, um welches Hospital sie besser einen Bogen machen sollten - und wo Deutschlands beste Kliniken residieren. Ärzte-Funktionäre und die Interessenvertreter der Krankenhäuser sorgen dafür, dass die Leistungsbilanz der Operateure gehütet wird wie ein Staatsgeheimnis.

      Ihr Kernargument: Die Wahrheit über die Qualität der Hospitäler würde Patienten verunsichern, negative Daten könnten den Ruf ganzer Häuser ruinieren und in ihrer Existenz bedrohen. Die frühere Ministerin Fischer versteht solche Sorgen: "Viele Kliniken haben Angst, dass grelles Licht in ihre dunklen Ecken fällt, wenn die Daten sofort veröffentlicht werden." Die Gesundheitsexpertin findet jedoch: Nach einer Übergangsfrist, in der die Krankenhäuser Mängel beheben können, sollte die Zahlensammlung frei zugänglich sein. "Die Zeit ist reif für die Wahrheit", sagt Fischer, "in zwei Jahren könnte das machbar sein."

      Auch Christoph Kranich, Leiter der Fachabteilung Gesundheit in der Hamburger Verbraucherzentrale, plädiert für mehr Offenheit. Das Eingeständnis von Fehlern "kann doch auch ein Qualitätsmerkmal einer Klinik sein", sagt Kranich, "wer nichts zu verbergen hat, braucht doch auch nichts zu befürchten". Kranich kennt die Debatte um die Düsseldorfer Daten sehr genau, er gehört dem Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) an, in dem Kassen, Krankenhäuser, Ärzte, Patienten und Pfleger gemeinsam die Richtlinien für die Qualitätskontrolle festlegen. Mit ihrer Forderung nach Transparenz stehen Patientenvertreter wie er oft auf verlorenem Posten.

      Dabei ist das Interesse der Patienten riesengroß. Als rund die Hälfte der Krankenhäuser im Ruhrgebiet 2004 erstmals den Mut hatte, die von der BQS ausgewerteten Daten freiwillig dem neuen "Klinik-Führer Rhein-Ruhr" zur Verfügung zu stellen, waren 32.000 Exemplare innerhalb von drei Wochen vergriffen. Zudem luden sich 190.000 Internet-User die Informationen herunter.

      Die Wirklichkeit in manchen Operationssälen ist erschreckend. Immer wieder stoßen die Düsseldorfer Qualitätssicherer auf haarsträubende Fehler. Im Zuge einer bundesweiten, anonymisierten Auswertung fanden sie unter anderem heraus:

      In 614 von 691 Krankenhäusern wurde bei Krebsoperationen an der weiblichen Brust der Sicherheitsabstand zwischen dem gesunden und dem von einem Mammakarzinom befallenen Gewebe entgegen allen Vorschriften nicht gemessen oder nicht dokumentiert; oft blieb völlig offen, ob genügend befallenes Gewebe entnommen wurde.


      Patienten laufen in etlichen Kliniken Gefahr, eine Thrombose oder eine Infektion zu erleiden, weil Ärzte die sogenannten Leitlinien ignorieren und vorbeugende Medikamente nicht geben.


      In einer Klinik trat bei fast jedem fünften Hüftprothesen-Wechsel eine frühzeitige Ausrenkung des Hüftgelenks schon im Krankenhaus auf - rund siebenmal so oft wie im Bundesschnitt.


      In etlichen Häusern wurden Patienten mit einer Schenkelhalsfraktur zu spät operiert, obwohl ein Eingriff innerhalb von 24 Stunden das Risiko einer Thrombose, einer Lungenembolie oder eines Druckgeschwürs verringert.


      Ohne Schwächen ist die Methodik der BQS indes nicht. Das Fiasko, das etliche Kliniken mit dem sogenannten Robodoc erlebten, wäre den Qualitätssicherern kaum aufgefallen. Jahrelang hatten etliche Orthopäden den Operationsroboter für den Einsatz künstlicher Hüftgelenke genutzt und geradezu hymnisch gepriesen. Tatsächlich säbelte das Gerät überdurchschnittlich oft fehlerhaft an Muskeln und Nerven herum, bis es 2004 flächendeckend stillgelegt wurde.



      DER SPIEGEL
      Die Schäden wurden vielfach erst nach der Entlassung sichtbar - die Qualitätssicherer jedoch dürfen nur Komplikationen während des Klinikaufenthalts erfassen. Mehr ist ihnen allein aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erlaubt.

      Aber wenn sie die aus allen Teilen der Republik eingehenden Berichte über Operationen auswerten, entdecken die Kontrolleure auch mit ihrem jetzigen Überwachungssystem immer wieder, wie fahrlässig Ärzte mit Patienten umgehen - und oft sind Frauen davon betroffen. So sollte eine Gewebeprobe vor Brustkrebsoperationen Standard sein, weil sie Aufschluss über die Art des Tumors geben kann.

      In Hessen aber mussten die Qualitätssicherer mehr als ein Drittel der Kliniken, die Mammakarzinome operieren, mahnen, weil die sogenannte präoperative Histologie unzureichend erschien. "Manche Ärzte operieren leider drauflos, ohne zu wissen, welcher Tumor sie erwartet", sagt Björn Misselwitz, Leiter der Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung in Hessen.

      Auch in Geburtskliniken stießen die Prüfer auf furchterregende Zustände. In kleineren Häusern, in denen Gebärende ohnehin mit einem größeren Risiko von Komplikationen rechnen müssen als in größeren, fehlten Apparate zur Blutgasanalyse von Ungeborenen oder waren defekt - die Geräte zeigen an, wann ein bedrohlicher Sauerstoffmangel vorliegt und ein Kaiserschnitt geboten ist. In Nordhessen fiel zudem eine Klinik auf, die eine hohe Rate von schweren Dammrissen hatte. Die Ursache: Fehler einer Hebamme, die Jahre nicht praktiziert hatte.

      Immerhin: Die Qualitätssicherer erreichten, dass die Hebamme entlassen und ein Blutgasanalyseapparat angeschafft wurde. Nur: Mütter erfuhren nichts von den Risiken, denen sie und ihre Kinder ausgesetzt waren.

      Ahnungslos waren auch Frauen, die eine Frühgeburt befürchteten und sich Ärzten anvertrauten, die gegen elementare Regeln der Kunst verstießen. Unstrittig ist, dass Schwangere, die ihr Kind vor der 34. Woche gebären werden, zur Verbesserung der Lungenreife des Fötus mit Hormonen (Kortikosteroiden) behandelt werden müssen. Den Ungeborenen drohen sonst schwere Schäden, schlimmstenfalls sterben sie. Und doch erhielten in einigen Geburtskliniken nur fünf bis zehn Prozent der betroffenen Frauen diese Hormone, im Bundesdurchschnitt wurden sie vor gut jeder dritten Frühgeburt nicht verabreicht.

      All diese werdenden Mütter ahnten nicht, in welche Gefahr sie sich begaben. Und sie werden, wenn ihr Frühgeborenes zu Schaden kam oder starb, womöglich nie erfahren, ob es bei der Entbindung einen Täter und zwei Opfer gab.

      Zur ärztlichen Routine gehört die Entfernung der Gallenblase. Laut den anonymisierten BQS-Daten nahmen Chirurgen 2004 in 1101 deutschen Kliniken 102.372 solcher Eingriffe bei Patienten mit geringem Infektionsrisiko vor. Im statistischen Durchschnitt erlitten bundesweit nur gut 8 von 1000 Patienten Wundinfektionen. Die Zahl ist beruhigend, denn nach Referenzdaten aus deutschen und amerikanischen Infektionsüberwachungssystemen gilt sogar eine Zahl von 20 Wundinfizierten pro 1000 Patienten als akzeptabel.

      Doch die Leistung schwankt von Klinik zu Klinik. Jedes siebte Krankenhaus nimmt die Gefahr von Wundinfektionen offensichtlich nicht ernst genug. In einzelnen Hospitälern werden rund 100 von 1000 Gallenblase-Patienten im OP-Saal kränker, als sie vorher waren - fünfmal so viele, wie nach internationalem Maßstab tolerabel ist. Im BQS-Qualitätsreport 2003 hatten die Qualitätssicherer zudem von einem Spital berichtet, in dem fast jeder zweite Patient ohne sichere Diagnose operiert worden war. Aber außer einem kleinen Kreis von Insidern erfährt niemand, in welchem Krankenhaus geschlampt wird.

      Dabei arbeiten die Qualitätssicherer höchst differenziert: Ihr Kontrollsystem schlägt an, wenn Kliniken schlechter sind als die Referenzwerte - aber auch, wenn ein Haus auffällig gut abschneidet. So suchten Fachleute der BQS im Herbst 2004 die Kerckhoff-Klinik im hessischen Bad Nauheim auf. Die Herzchirurgie hatte im zweiten Jahr hintereinander eine Sterblichkeitsrate von unter einem Prozent gemeldet - im Bundesdurchschnitt liegt sie fast viermal so hoch. Das kam den Prüfern, die wissen, dass bei der Datenerhebung gelegentlich gemogelt wird, seltsam vor.
      "Wir waren verdächtig", sagt Chefarzt Wolf-Peter Klövekorn. Aber die Überprüfung der Datenerfassung und der Abgleich mit Krankenakten zeigten, dass nicht geschummelt worden war. Nicht nur die Sterberaten waren niedrig. 85 von 100 Patienten konnten schon am ersten Tag nach der Operation aufstehen, mehr als doppelt so viele wie im Bundesschnitt.

      Die Qualitätssicherer analysierten, wie Klövekorn und Kollegen arbeiten, und wollen deren Behandlungsabläufe anderen Kliniken mit schlechteren Ergebnissen als Vorbild zur Verfügung stellen. "Wir kochen auch nur mit Wasser", sagt Klövekorn, "aber bei uns stimmt die Kooperation der Abteilungen." Ein Chirurg könne noch so gut operieren - "wenn die Abstimmung mit den Anästhesisten nicht klappt, kommt er nicht zu guten Resultaten".

      Auch wer den Fortschritt in seinem Fach verschläft, fällt auf. So waren Experten der Düsseldorfer BQS fast sprachlos, als sie darauf stießen, wie der Chefarzt einer der 77 Herzkliniken operierte. In den Fragebögen hatte der Chirurg angekreuzt, bei Bypass-Operationen an den Herzkranzgefäßen stets ein Stück der Beinvene einzusetzen - und nicht, wie üblich, die linksseitige innere Brustwandarterie.

      Seit Anfang der achtziger Jahre ist bekannt, dass die Beinvene schlechteres Material für den Bypass bietet. Das Risiko eines Herzinfarkts oder einer Nachoperation ist höher als bei dem neueren Verfahren. Das wusste niemand, der sich dem Skalpell des Chef-Chirurgen anvertraute; und es war wohl so wie beim Autofahren vor der Erfindung des Sicherheitsgurts: Es geht gut, solange nichts passiert.

      Die Düsseldorfer Qualitätssicherer zitierten den Herzspezialisten zu sich. Prompt gelobte er, fortan nur noch nach der modernen Methode zu operieren.

      Aber darf ein solches Wissen über systematische Mängel in Krankenhäusern Patienten und einweisenden Ärzten vorenthalten werden? Ist es richtig, dass Patienten zwar einen Rechtsanspruch haben, darüber aufgeklärt zu werden, wie krank sie sind und wann sie voraussichtlich sterben müssen - dass sie aber nicht wissen dürfen, in welcher Klinik sie etwa eine Herzoperation eher überleben als in anderen?

      Die Zahl misslungener Operationen wollen auch die Interessenvertreter der Krankenhäuser vermindern. Die Krankenhausgesellschaft aber, welche die Interessen fast aller deutschen Kliniken vertritt, möchte dies lautlos erreichen. Martin Walger, Geschäftsführer für den Bereich Organisation, warnt davor, Hospitäler zur Veröffentlichung von Ergebnissen zu zwingen. Die Diskussion über die Qualität von Operationen brauche "einen geschützten Raum", das Verfahren der Qualitätssicherung sei zu sensibel, um es schon jetzt offenzulegen, und "zu differenziert, um es in einer Zahl begreiflich zu machen".

      Ob etwa der Ersatz eines Kniegelenks erfolgreich verlaufen sei, werde anhand von 16 Qualitätsindikatoren geprüft. "Reißt ein Operateur einen, heißt das nicht, dass der gesamte Eingriff misslang", sagt Walger. Es bestehe die Gefahr, "dass eine Abteilung oder gar das ganze Krankenhaus einen schlechten Ruf bekommt, wenn einzelne ungünstige Daten bekannt werden".

      Die Geheimnistuerei um die Qualität der Hospitäler aber droht eine aufkeimende Debatte zu ersticken, in der es in Deutschland erheblichen Nachholbedarf gibt. Denn über Fehler wird hierzulande lieber geschwiegen. Matthias Rothmund, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und Professor an der Uni-Klinik im hessischen Marburg, hält seinen Kollegen vor, dass in acht von zehn Häusern, die junge Chirurgen ausbilden, keine Morbiditäts- und Letalitätskonferenzen stattfinden - über den Zustand von Patienten und Sterblichkeitsraten also geschwiegen wird. England, die USA und Australien seien der Bundesrepublik beim Fehlermanagement "weit voraus". Je kleiner das Krankenhaus hierzulande, so Rothmund, "desto seltener wird über Fehler gesprochen".

      Es kann im Gesundheitswesen durchaus auf die Größe ankommen, bei einigen Operationen macht erst Übung den Meister. Hohe Fallzahlen aber können kleine Hospitäler kaum vorweisen.

      Nach langen, teils erbitterten Debatten beschlossen die Krankenhausplaner im Gemeinsamen Bundesausschuss vorigen Herbst, Kliniken, die jährlich weniger als 50 Knie-Totalendoprothesen operieren, die Erlaubnis dafür ab Januar 2006 zu verweigern. Für orthopädische und chirurgische Abteilungen, die zwischen 40 und 49 Erstimplantate von künstlichen Kniegelenken vorweisen konnten und den Referenzwert der Qualitätssicherer erreichten, gilt eine einjährige Ausnahmeregelung.

      Was medizinisch sinnvoll scheint, führt mancherorts zu praktischen Nachteilen, vor allem in dünnbesiedelten Regionen: 20 von 32 Kliniken in Schleswig-Holstein, die diese Operation vornahmen, wird der Eingriff nun verwehrt. Bewohner der Insel Sylt dürfen künftig nicht mehr im Krankenhaus von Westerland eine neue Knieprothese erhalten, sondern müssen dafür aufs Festland reisen, etwa ins 120 Kilometer entfernte Flensburg.

      Die schlechtere Versorgung auf dem Land ist ein Preis, der in Zukunft wohl häufiger für bessere ärztliche Leistungen zu zahlen ist. Denn auch die mächtigen Assekuranzen setzen die Kliniken immer mehr unter Druck. Die Barmer Ersatzkasse ist schon jetzt kaum noch bereit, die Geheimniskrämerei hinzunehmen. "Die Kliniken sollten verpflichtet werden, offen darzulegen, wie gut oder schlecht sie sind", sagt Achim Kleinfeld, Verantwortlicher der Barmer für Qualitätssicherung.

      Die Krankenkassen und die Verbände der Krankenhäuser, so Kleinfeld, sollten sich "schon bald" auf ausgewählte Indikatoren einigen, die für Patienten verständlich zeigen, wie es um eine Klinik bestellt ist. Der nächste Qualitätsbericht der Hospitäler, der 2007 erscheint, müsse von der anonymen Darstellung abrücken und zumindest ausweisen, "wer welche Wundinfektionsraten hat oder bei wem sich künstliche Hüftgelenke schneller lockern", fordert Kleinfeld. Das oft höhere Operationsrisiko, das Kliniken bei älteren oder kränkeren Patienten haben, müsse berücksichtigt werden, um einen fairen Vergleich zu ermöglichen. Die Barmer hat schon rund 100 Verträge mit Kliniken geschlossen, in denen sie die Herausgabe der BQS-Daten verlangt.

      Nur Häuser, die nachweislich gute Arbeit machen, erhalten dauerhafte Kooperationsverträge, die ihnen zusätzlich zur Budgetierung erhebliche Mehreinnahmen bescheren können. Hospitäler, die neben ihren üblichen 300 bis 500 Hüftoperationen bei Mitgliedern anderer Versicherungen pro Jahr noch weitere 100 bei Barmer-Patienten vornehmen, können rund eine Million Euro extra einnehmen. Die Barmer müsse darauf achten, dass gute Qualität abgeliefert werde, sagt Kleinfeld, "gleichzeitig soll sich die Qualität für die Häuser lohnen".

      Qualitätssicherer plädieren dafür, dass nachlässig arbeitenden Abteilungen der Krankenhäuser schon bald Grenzen gesetzt werden. Volker Mohr, gelernter Bauchchirurg und seit fünf Jahren Geschäftsführer der Düsseldorfer BQS-Zentrale, hält es für "sinnvoll, gesetzlich festzuschreiben, dass nur noch untersuchen und behandeln darf, wer qualitative Mindeststandards erreicht".

      Das wäre, sagt Mohr, "ein großer Schritt für die Versorgung der Patienten in Deutschland".
      Avatar
      schrieb am 22.01.06 17:52:21
      Beitrag Nr. 899 ()
      Rabbata, Samir
      Arztzahlstudie: Kaum Nachwuchs in Sicht
      Deutsches Ärzteblatt 102, Ausgabe 40 vom 07.10.2005, Seite A-2669 / B-2255 / C-2131
      POLITIK

      Die deutsche Ärzteschaft steht vor einer beispiellosen Pensionierungswelle. Weil immer mehr Berufsanfänger dem Arztberuf den Rücken kehren, drohen massive Versorgungsengpässe.

      Jens Härtrich ist Arzt und mit seinem Job zufrieden – nette Kollegen, gute Bezahlung und immer wieder neue Herausforderungen. Doch mit seinem ursprünglichen Beruf hat seine Arbeit nichts zu tun. Der Kölner ist Anwendungsentwickler für einen IT-Dienstleister. :laugh: Eine Tätigkeit am Patienten kommt für ihn nicht infrage. Zu wenig kreativ und zu sehr von starren Hierarchien geprägt findet er den Arbeitsalltag im Krankenhaus. Zeit- und Kostendruck täten ihr Übriges.
      Härtrichs berufliche Laufbahn ist kein Einzelfall. Sie steht exemplarisch für Tausende junger Ärzte, die ihr berufliches Fortkommen immer häufiger in nichtärztlichen Berufsfeldern suchen. Auf die Patientenversorgung werden sich die Folgen des Nachwuchsschwundes noch verheerender auswirken als bislang angenommen. Dies zeigt die neueste Studie zur Altersstruktur und Arztzahlentwicklung von Bundesärztekammer (BÄK) und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV). Demnach steht die Ärzteschaft vor einer beispiellosen Pensionierungswelle. Bis zum Jahr 2010 werden 40 340, bis 2015 sogar 74 449 der derzeit noch in Praxen und Krankenhäusern tätigen Ärzte aus Altersgründen ausscheiden. Das sind 17 219 Abgänge in den Krankenhäusern, 23 480 bei den Hausärzten und 33 750 bei den niedergelassenen Fachärzten.
      „Wir entfernen uns Tag für Tag mehr von dem Anspruch, eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung zu erhalten“, warnte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Und der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. med. Andreas Köhler, ergänzte: „Wenn in den nächsten zehn Jahren knapp 60 000 Vertragsärzte aus der ambulanten Versorgung aussteigen, ist das fast die Hälfte aller niedergelassenen Ärzte. Nachwuchs ist kaum in Sicht.“
      Schon gar nicht in den ländlichen Regionen Ostdeutschlands. In elf von 99 Planungsbezirken der neuen Bundesländer besteht schon jetzt keine ausreichende hausärztliche Versorgung mehr. Und wenn doch, dann oft nur, weil etliche Hausärzte über das 68. Lebensjahr hinaus praktizieren; eine gesetzliche Sonderregelung für Ostdeutschland macht dies möglich. Zu ihnen zählt Dr. med. Hans-Jürgen Groh (69), Hausarzt in Atzendorf bei Magdeburg. Die Arbeit macht ihm Spaß; fünf Jahre will er noch weitermachen. Denn einen Nachfolger für seine gut gehende Praxis fände sich ohnehin nicht, ist Groh überzeugt. Für junge Leute biete das Landleben zu wenig. Es gebe kein kulturelles Umfeld, und die Honorarsituation sei auch nicht berauschend. Schlimmer aber sei die überbordende Bürokratie, die vielen Medizinern die Arbeit in der eigenen Praxis verleide.

      Das Interesse an der Medizin ist ungebrochen
      Davon wissen die rund 50 000 Schulabgänger, die sich im vergangenen Jahr um ein Medizinstudium beworben haben, vermutlich wenig. Das Interesse an der Medizin ist ungebrochen. Durchschnittlich fünf Bewerber drängeln sich um einen Studienplatz. „Nachdem im Jahr 1996 die Zahl der Interessenten mit 24 881 einen Tiefpunkt erreichte, steigt die Nachfrage wieder drastisch an“, so Dr. rer. pol. Thomas Kopetsch, Leiter des Bundesarztregisters und Autor der Arztzahlstudie. Im Jahr 2004 habe es so viele Bewerber für einen Studienplatz gegeben wie zuletzt Mitte der 80er-Jahre. Allerdings sei der Schwund unter den Studierenden sehr hoch. Hätten 1993 rund 11 500 Akademiker ihr Studium abgeschlossen, seien es im Jahr 2003 knapp 9 000 gewesen. Entsprechend gesunken sei im selben Zeitraum auch die Zahl der Ärzte im Praktikum von 21 960 auf 17 460, berichtete Kopetsch. Von den Absolventen des Jahrgangs 2003 sei knapp ein Viertel nicht als Arzt tätig geworden.
      Tatsächlich gibt es genügend finanziell reizvollere Alternativen zum Arztberuf, sei es in der pharmazeutischen Industrie, im Gesundheitsmanagement oder in der Verwaltung. Ein Klinikarzt, der im eigenen Haus ins Controlling wechselt, verdient mitunter doppelt so viel wie seine Kollegen in der Patientenversorgung. Und wer weder auf ein gutes Einkommen noch auf eine ärztliche Tätigkeit verzichten will, geht nicht selten ins Ausland. Nachweislich arbeiten rund 12 000 deutsche Ärztinnen und Ärzte außer Landes. Zwar würden bei den Ärztekammern Abwanderungen in der Regel nicht registriert. Doch spreche vieles dafür, dass immer mehr Ärzte emigrieren, so Kopetsch. So sei in Hessen die Zahl der beantragten Unbedenklichkeitserklärungen, die Ärzte für eine Tätigkeit im Ausland benötigten, in den letzten fünf Jahren um das Zehnfache gestiegen. In Bayern habe sich die Zahl der abwandernden Ärzte in den letzten drei Jahren verdreifacht. Viele von ihnen lockt die bessere Bezahlung: In 48 Stunden könne man im Ausland mehr verdienen als in 168 Stunden in Deutschland, berichtete Hoppe.
      Deshalb sei es berechtigt, wenn die jungen Ärztinnen und Ärzte in den Universitätskliniken für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn stritten.
      Dort erinnere die Arbeitssituation eher an preußische Feldlazarette als an moderne Krankenhäuser, beklagt der Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. med. Frank Ulrich Montgomery. Marathon-Dienste von 30 Stunden am Stück, jährlich 50 Millionen unvergütete Überstunden und Gehälter auf dem Niveau von Schwellenländern wirkten beim Ärztemangel „als Brandbeschleuniger“. Nur mit deutlich höherer Entlohnung und einer besseren Arbeitsorganisation ließen sich Ärztemangel und Ärzteflucht ins Ausland stoppen. Dies bestätigt auch eine vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebene Umfrage unter rund 10 000 Ärztinnen und Ärzten sowie Medizinstudierenden. Befragt wurden sie nach ihren Beweggründen, nicht im kurativen Bereich arbeiten zu wollen. Das Ergebnis ist eindeutig: Schlechte Bezahlung, zu lange Arbeitszeiten und Bürokratie verleiden Ärztinnen und Ärzten den Spaß an der Arbeit – sowohl im ambulanten als auch im stationären Sektor.
      Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern
      Diese Aussagen müsse man ernst nehmen und gegensteuern, forderte KBV-Chef Köhler. Für die ambulante Versorgung verlangte er: „Weg mit den Budgets und keine floatenden Punktwerte. Wir fordern den Gesetzgeber dringend dazu auf, mit uns gemeinsam eine Vertragsgebührenordnung in Euro zu etablieren und endlich mit dem Bürokratieabbau ernst zu machen.“ Zudem müsse umgehend das Vertragsarztrecht dahingehend geändert werden, dass auch niedergelassene Kolleginnen und Kollegen Ärztinnen und Ärzte in Teilzeit anstellen können. Damit würde gerade für Ärztinnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert. Das derzeit brachliegende Potenzial von hoch qualifizierten Ärztinnen könnte so gehoben werden, ist Köhler optimistisch.
      Insgesamt schätzt Studienautor Kopetsch das Potenzial von Ärztinnen und Ärzten, die aus der kurativen Tätigkeit ausgestiegen sind, aber „reaktivierbar“ wären, auf maximal 42 Prozent. Hochgerechnet bedeute dies in absoluten Zahlen etwa 37 000 Ärztinnen und Ärzte. Dabei betrage der Ärztinnenanteil 65 Prozent. Der Ärztemangel könne also entschärft werden, wenn es durch attraktive Angebote gelänge, Ärztinnen wieder für die kurative Patientenversorgung zu gewinnen, prognostiziert Kopetsch.
      Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sieht dennoch keinen Handlungsbedarf für den Gesetzgeber. :laugh: In einer ersten Reaktion auf die Arztzahlstudie forderte sie beim Deutschen Hausärztetag in Potsdam die Selbstverwaltung auf, stärker die mit dem GKV-Modernisierungsgesetz bereitgestellten Möglichkeiten zu nutzen. So ließe sich die ambulante Versorgung durch die Errichtung Medizinischer Versorgungszentren mit angestellten Ärzten verbessern. Zudem könnten in unterversorgten Regionen so genannte Sicherstellungszuschläge zum Honorar gezahlt werden.
      Doch monetäre Anreize allein reichen anscheinend nicht aus, um Ärzte kurzfristig aus den meist zulassungsgesperrten Ballungsräumen aufs Land zu locken. Denn entsprechende Angebo-te der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) gibt es bereits. Beispiel Sachsen-Anhalt: Dort fördert die KV in bestimmten Gebieten die Übernahme von Hausarztpraxen mit 15 000 Euro. Zusätzlich gibt es eine Sondervergütung von drei Euro je Behandlungsfall. Die KV Thüringen eröffnete in der Stadt Ohrdruf eine Eigeneinrichtung. Ärzte und Personal werden dort befristet direkt bei der KV angestellt. In Brandenburg bietet die KV Umsatzgarantien sowie die Möglichkeit einer befristeten Anstellung in bestehenden Vertragsarztpraxen. Doch am Ärztemangel hat all dies bislang nichts geändert.
      Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung raten daher, mehrgleisig vorzugehen. So müssten die Medizinerausbildung praxisnäher sowie die Arbeitssituation im ambulanten wie im stationäten Sektor attraktiver gestaltet werden. Nur so könne es gelingen, junge Menschen wieder stärker für den Beruf des Arztes zu interessieren. Geschehe dies nicht, werde es auf breiter Front zu Versorgungsengpässen in Deutschland kommen. Um dies zu verhindern, müssten Politik und Selbstverwaltung gemeinsam handeln. Samir Rabbata

      Die vollständige Studie „Dem deutschen Gesundheitswesen gehen die Ärzte aus! – Studie zur Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung, 3., aktualisierte und überarbeitete Auflage“, kann unter der E-Mail-Adresse tkopetsch@
      kbv.de angefordert werden.
      Avatar
      schrieb am 22.01.06 19:57:56
      Beitrag Nr. 900 ()
      Ich frage mich langsam was aus diesem Land werden soll. In vielen Bereichen stehen wir vor fast unlösbaren Aufgaben und unsere Politiker wissen auch nicht was sie tun sollen! :mad::mad::mad::mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 27.01.06 13:36:54
      Beitrag Nr. 901 ()
      Ärzteschaft

      KV Hamburg: „Einkommen der Ärzte ist niedriger als dargestellt“

      Hamburg - „Halbwahrheiten“ sind die Mitte Januar vom Bundesgesundheitsministerium und dem Hamburger Ersatzkassenverband vorgelegten Zahlen zu den Ärzteeinkommen in der Hansestadt. Das findet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg. „Die Wahrheit ist, dass die Hamburger Ärzte seit 1995 einen Umsatzrückgang von 15,6 Prozent hinzunehmen hatten“, erklärte Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der KV. Bei Kostensätzen von rund 50 Prozent bedeute dies den Verlust eines Drittels des ärztlichen Einkommens.

      Unwahr seien auch die Behauptungen des Ersatzkassenverbandes, dass den Ärzten und Psychotherapeuten in den vergangenen Jahren mehr Geld zur Verfügung gestanden habe. „Das glatte Gegenteil ist richtig“, so Plassmann. Im vergangenen Jahr sei der durchschnittliche Arztumsatz im Vorjahresvergleich um 1,67 Prozent zurückgegangen, im Jahr 2004 habe es eine Nullrunde gegeben, im Jahr 2003 hätten Ärzte und Psychotherapeuten 2,3 Prozent verloren, im Jahr 2002 seien es drei Prozent gewesen. Hieran seien die Ersatzkassen maßgeblich beteiligt, da sie zwar ein Prozent der Gesamtvergütung für Projekte der integrierten Versorgung zurückhielten, dieses Geld aber nur teilweise wieder an die Ärzte ausschütteten.


      Sie weigerten sich außerdem, die notwendigen Kosten der Psychotherapie zu tragen. An der Realität vorbei gingen auch Hinweise auf eine zu hohe Arztdichte in Hamburg. „Jeder fünfte Patient in Hamburger Arztpraxen kommt aus dem Umland“, so Plassmann. Diese Patienten nähmen fast ausschließlich fachärztliche Leistungen in Anspruch, die an ihren Wohnorten nicht angeboten würden. /hil
      Avatar
      schrieb am 27.01.06 14:11:45
      Beitrag Nr. 902 ()
      Ärzteschaft
      Gericht: „Klinikärzte dürfen maximal 48 Stunden in der Woche arbeiten!“



      Berlin/Erfurt - Krankenhausärzte und andere Arbeitnehmer mit Bereitschaftsdiensten dürfen maximal 48 Stunden in der Woche arbeiten. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt am 24. Januar entschieden. Die 48-Stunden-Grenze gilt laut Gericht auch für Arbeitnehmer mit Alt-Tarifverträgen.

      Streitpunkt zwischen Klinikärzten und Arbeitgebern ist das Arbeitszeitgesetz, das zum Jahresbeginn 2004 europarechtlichen Vorschriften angepasst wurde. Unter anderem gilt seitdem eine Obergrenze von 48 Wochenstunden, einschließlich der Bereitschaftsdienste. Eine Übergangsregelung sieht aber Ausnahmen für Alt-Tarifverträge vor, die schon vor Januar 2004 galten. Die Übergangsfrist wurde zuletzt bis zu Ende 2006 verlängert. „Entgegen einem weit verbreiteten Verständnis wird aber von dieser Übergangsregelung die 48-Stunden-Grenze nicht erfasst" , entschied das BAG. Nach dem am Dienstagabend verkündeten Beschluss gilt die Übergangsfrist nur für wenige Regelungen zu Ruhezeiten, Nachtarbeit sowie Sonn- und Feiertagsarbeit, die in der Ausnahmeklausel konkret angesprochen sind. Demgegenüber werde die 48-Stunden-Grenze nicht erwähnt, begründete das BAG seine Entscheidung.


      Bislang halten überwiegend kommunale Krankenhäuser, die den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) anwenden, die 48-Stunden-Grenze ein. Allerdings war umstritten, ob sie auch für die Mitglieder des Marburger Bundes (MB) gilt. Die Ärztegewerkschaft trägt den TVöD nicht mit. Nach dem Erfurter Beschluss gilt die 48-Stunden-Grenze nun auch für dessen Mitglieder sowie generell für alle Universitätskliniken und andere Krankenhäuser der Länder und privater Träger.


      Schlagwort Bereitschaftsdienst

      „Der MB begrüßt die Entscheidung des BAG und wertet sie als klares Signal für den Gesundheitsschutz der Ärzte am Arbeitsplatz“, erklärte die Gewerkschaft gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßte den Beschluss.

      (Anmerkung: Wir erinnnern uns: VerDi ist diejenige " Gewerkschaft, die für die Pförtner die 35 Std Woche und für Ärzte die 100-Std.-Woche plus jahrzehntelangen Realeinkommmenseinbußen plus pro Jahr ca. 4 Milliarden Euro unbezahlte Dienste und Überstunden " herausholte" und jetzt JAhrzehnte zu spät rausflog.... daß die das " begrüßen" ist eine solche zynische Frechheit, daß man den Pförtner-Bonzen mal eine auf das Großmaul hauen sollte.

      Auch die menschenverachtenden Kettenverträge für Assistenzärzte wurden jahrzehntelang von VerDi toleriert, die haben nicht mal protestiert, als Blüm das AIP einführte, um Milliarden einzusparen und das gehalt sogar unter Sozialhilfeniveau sank. Das wurde erst angehoben als ein einzelner wütender Arzt knallhart Sozialhilfe beantragte, damit die Spanne, die noch zwischen seinem gehalt für 90 Wochenarbeitsstunden und dem Sozialhilfesatz geschlossen wird.... :D von ÖTV/Verdi war da keine Spur! Nur als Ergänzung möchte ich mitteilen, dass der daraufhin "erhöhte" AIP-Satz dann gaaaaanz knapp über dem Sozialhilfesatz lag. "Die-renten-sind-Sicher" -Blüm hatte einfach mal so durchgesetzt, daß sich das gehalt der Assistenzärzte für die ersten 1,5 Jahre von einen auf den anderen Moment DRITTELTE! wirklich eine sehr beeindruckende Gewerkschaftsarbeit! :D )



      Damit sei der Versuch gescheitert, „die Einhaltung der Arbeitszeitgrenzen auf unbestimmte Zeit zu verschieben“, erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Gerd Herzberg in Berlin. /hil

      ---------------------------------------------------

      nanu: plötzlich schwadroniert VerDi von ärztlichen Interessen.....
      das vom Urteil betroffene EU-Gesetz wurde bereits 1995 ( !!!) rechtskräftig und in herzlicher Eintracht zwischen der Politik, der ÖTV (jetzt VerDi) und den Krankenhausträgern mißachtet.

      Ich kann mich nicht daran erinnern, mal irgendetwas nennenswertes an Aktion der ÖTV/VerDi gegen die unmenschlichen Arbeitsverhältnisse der Ärzte vernommen zu haben - ganz im gegenteil !!!

      Sie haben aktiv den Ärzten geschadet, wo sie nur konnten - jahrzehntelang!
      Avatar
      schrieb am 28.01.06 07:59:55
      Beitrag Nr. 903 ()
      Mich würde interessieren wann die neue Bundesregierung endlich an der Gesundheitsreform arbeiten möchte. In der letzten Zeit sind die politischen Nachrichten aus Berlin stark zurückgegangen. :mad:
      Avatar
      schrieb am 28.01.06 17:08:58
      Beitrag Nr. 904 ()
      Barmer-Chef sieht Milliarden-Finanzlücke in der KrankenversicherungDonnerstag 19. Januar 2006, 06:37 Uhr

      Dresden (ddp). Der Vorstandschef der Barmer Ersatzkasse, Eckart Fiedler, befürchtet für 2007 eine Finanzlücke von etwa sieben Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung. «Wenn diese Lücke nicht geschlossen wird, werden die Beiträge auf breiter Front steigen müssen», sagte der Chef der bundesweit größten Krankenkasse der in Dresden erscheinenden «Sächsischen Zeitung» (Donnerstagausgabe).

      Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) wolle den Zuschuss des Bundes für krankenversicherungsfremde Leistungen im Umfang von 4,2 Milliarden Euro streichen. Durch die geplante Mehrwertsteuererhöhung kämen 800 bis 900 Millionen als finanzielle Belastung für die Krankenkassen hinzu. «Außerdem stagnieren die Einnahmen, während die Ausgaben weiter steigen", sagte Fiedler. Das mache zusätzlich drei bis vier Milliarden Euro aus. Insgesamt rechne er im nächsten Jahr mit einer Finanzierungslücke von etwa sieben Milliarden Euro für die Krankenkassen, betonte der Kassenchef. Deshalb könne er «über die Politik der Bundesregierung nur den Kopf schütteln».

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 01.02.06 17:30:57
      Beitrag Nr. 905 ()
      Ärzteschaft
      Marburger Bund beruft sich auf Faktenpapier zur Situation der Krankenhausärzte


      Berlin - „Vom Traumjob zum Jobtrauma“ heißt ein Faktenpapier der Klinikärzte-Gewerkschaft Marburger Bund (MB) über die Arbeitsbedingungen von Krankenhausärzten. „Die Arbeitsbedingungen der 146.000 Krankenhausärzte haben sich in Deutschland in den vergangenen Jahren massiv verschlechtert. Überlange Arbeitszeiten, Kürzungen der Einkommen, kurzzeitig befristete Arbeitsverträge und explodierende Bürokratie sind nur die wichtigsten Ursachen, weshalb sich der Arztberuf vom Traumjob zum Jobtrauma gewandelt hat“, heißt es in dem Papier.

      Mittlerweile würde jeder dritte Krankenhausarzt seinen Beruf nicht mehr ergreifen. Der MB kritisiert in dem siebenseitigen Papier unter anderem überlange Arbeitszeiten, eine massive Arbeitsverdichtung und eine schlechte Bezahlung der Ärzte. „In einer Neiddebatte (…) wird versucht, die Einkommensforderung der Klinikärzte als überzogen darzustellen, indem Vergleiche mit anderen Berufsgruppen angestellt werden“, heißt es in dem Papier.

      Allzu gerne verschwiegen die Kritiker der Ärzteschaft jedoch, dass gerade Vergleiche des Arztberufes mit anderen Erwerbstätigen so gut wie gar nicht möglich seien, da es praktisch keine andere Akademikergruppe in Deutschland gebe, die wie Klinikärzte in einer der verantwortungsvollsten Tätigkeiten gegenüber Menschen Rufbereitschaft, Bereitschaftsdienste und millionenfach unvergütete Überstunden zu leisten habe.


      Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat unterdessen ihre Kritik an der Darstellung des MB bekräftigt: „Klinikärzte im öffentlichen Dienst erzielen im Durchschnitt ein monatliches Nettoeinkommen von 3.093 Euro. Im Vergleich dazu
      verdienen sonstige Akademiker im öffentlichen Dienst 2.552 Euro“, erklärte DKG-Präsident Dr. Rudolf Kösters. Er verwies auf ein Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Danach lag das Einkommensniveau aller Klinikärzte um 21,2 Prozent über dem der übrigen Akademiker im öffentlichen Dienst. Die wöchentliche Arbeitszeit der Krankenhausärzte lag mit durchschnittlich 46,1 Stunden 13,3 Prozent über der anderer Akademiker, die 40,7 Stunden arbeiteten. „Die Einkommen der Klinikärzte lagen danach sowohl absolut als auch pro Stunde deutlich über dem Niveau der anderen Akademiker im öffentlichen Dienst“, so Kösters. /hil

      Links zum Thema

      Grundsatzpapier des Marburger Bundes zu Arbeits- und Einkommensbedingungen von Krankenhausärzten (PDF-Datei 92 KB)
      /v4/plus/down.asp?typ=PDF&id=1564

      Abstract des DIW-Gutachtens
      http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/wochenberic…

      --------------------------------------------------------


      witzig.... Angestellte Ärzte mit 46 Wochenarbeitsstunden....

      dh.a also, ich mache die berühmte Freitags-Sonntagskombination und habe den Rest der Woche frei? :laugh: ein schlechter Witz.

      So eine Volksverdummung kann nur von Frau Schmidt oder der Krankenhausgesellschft kommen.

      Fakt ist wohl eher, daß .. man jedes 2. WE ZUSÄTZLICH mal eben je 48 Std. arbeitet. Und dafür, daß man 200 bis 250% der üblichen Arbeitszeit im Öff. Dienst arbeitet, bekommt man dann 450 Euro brutto im Monat mehr... wie erstrebenswert!

      Ein Lehrer bekommt das gleiche wie ein Arzt, hat ein Drittel der Ausbildungszeit und ein Fünftel der Arbeitszeit.... wird aber mit einem Arzt verglichen.
      toll!

      „Klinikärzte im öffentlichen Dienst erzielen im Durchschnitt ein monatliches Nettoeinkommen von 3.093 Euro. Im Vergleich dazu
      verdienen sonstige Akademiker im öffentlichen Dienst 2.552 Euro“
      Avatar
      schrieb am 01.02.06 23:19:30
      Beitrag Nr. 906 ()
      " Klinikärzte im öffentlichen Dienst erzielen im Durchschnitt ein monatliches Nettoeinkommen von 3.093 Euro "

      Die möchte ich doch gerne mal sehen, haben die brutto mit netto verwechselt :confused:
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 19:29:14
      Beitrag Nr. 907 ()
      Nur, um erneut diese Lügengeschichten der DKG und von Ulla und Lauterbach zu enttarnen, hier eine Zusammenfassung:

      IM Westen BEKAM man früher einmal BAT-Gehalt.
      Das ist zumeist jetzt anders, das hat die öfffentliche Hand um schlappe 18% gekürzt.

      Ich bitte darum, das also erst noch abzuziehen.

      Nehmen wir mal einen Assistenzarzt nach 6 Jahren Studium (= MIndeststudienzeit) im bereits 4. Weiterbildungsjahr.

      Er ist also 29 Jahre alt. Hatte und hat keine zeit, jemanden kennenzulernen oder gar ein Kind zu zeugen. Wie auch, ist ja immer im Krankenhaus. Also ledig. Nehmen wir weiterhin an, er hat einen Arbeitgeber, der früher einmal BAT IIa bezahlte.

      Zudem hat er ungeheures Schwein, nicht im osten arbeiten zu müssen. denn dort bekommen die Kollegen einfach so noch einmal 14% weniger.

      Er bekam ausweislich der Tabelle:

      http://inhalt.oevs.monster.de/2122_de_p1.asp

      früher einmal:

      2523,62 EURO BRUTTO

      Ja, WAAAAAAAAHNSINN! Soviel Kohle!

      Dazu kommen noch:

      565,28 Euro Ortszuschlag

      Ja WAAAAAAAAHNSINN! Soviel Kohle!

      Macht zusammen nicht einmal

      3.100 EURO BRUTTO!!!!! inclusive der vielen unbezahlten Überstunden!


      Da fragt sich der gewiefte Leser natürlich zurecht, wieviel NETTO rauskommen kan.

      Na, man braucht also nur noch sämtliche Steuern und Sozialabgaben abzuziehen.

      Und natürlich die 18% , die die meisten Ärzte seit einigen Monaten einfach so abgezogen bekommen.

      Aber laut der Frechdreisten Deutschen Krankenhausgesellschaft in Gemeinschaft mit der Schmidt und dem Lauterbach verdient der Assi angeblich netto mehr als er brutto selbst ohne reduziertes BAT-West bekommt!

      Merkt hier jemand, wie die Öffentlichkeit verarscht wird?

      Nun - der Assi kann ja eine blendende Karriere machen.

      Er könnte zum leitenden Oberarzt aufsteigen mit viel verantwortung, vielen Überstunden (natürlich unbezahlt) und als vertreter des Chefs.

      Zuvor wird er FACHARZT, nach ca. 12 ( !! ) Jahren Berufsausbildung incl. Studium.

      Da explodiert sein Gehalt förmlich:

      Er bekommt jetzt BAT Ib !!!

      WOW !!!!!

      Da er inzwischen ja älter geworden ist (sagen wir mal 33 Jahre) und Facharzt macht das:

      3077,75 EURO BRUTTO plus Ortszuschlag

      also ein Zuwachs von sagenhaften 450 Euro BRUTTO !!! nach nur insgesamt lächerlichen 15 Jahren Ausbildung plus Studium.


      Als leitender Oberarzt bekommt er - nein HÄTTE er nach BAT Ia bekommen im reifen, besten Alter von 41 Jahren:

      3917,91 plus Ortszuschlag. Mittlerweile aber eben 18% weniger.

      Ja WAAAAAAAHNSINN! Soviel Kohle BRUTTO!

      Damit gehört er zu den Spitzenverdienern - nur die wenigsten werden leitende Oberärzte.

      Natürlich muss er dafür auch Opfer bringen:
      Den Kopf für jeden Scheiß hinhalten, den irgendeiner anrichtet, Tag und nacht verfügbar sein, Wochenenden im KH nach dem rechten sehen, etc... etc. etc. etc.

      Und sich von jedem Idioten als geldgeilem Supergroßverdiener anmachen lassen.

      Und das BAT-Ost ist natürlich noch deutlich weniger:

      http://www.uni-leipzig.de/~prhsb/bat_o/verg/tabelle504.htm


      Man sieht also:

      Die Ärzte scheffeln das Geld und fahren Goldbarren täglich mit Riesenschubkarren aus dem Krankenhaus." target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://inhalt.oevs.monster.de/2122_de_p1.asp

      früher einmal:

      2523,62 EURO BRUTTO

      Ja, WAAAAAAAAHNSINN! Soviel Kohle!

      Dazu kommen noch:

      565,28 Euro Ortszuschlag

      Ja WAAAAAAAAHNSINN! Soviel Kohle!

      Macht zusammen nicht einmal

      3.100 EURO BRUTTO!!!!! inclusive der vielen unbezahlten Überstunden!


      Da fragt sich der gewiefte Leser natürlich zurecht, wieviel NETTO rauskommen kan.

      Na, man braucht also nur noch sämtliche Steuern und Sozialabgaben abzuziehen.

      Und natürlich die 18% , die die meisten Ärzte seit einigen Monaten einfach so abgezogen bekommen.

      Aber laut der Frechdreisten Deutschen Krankenhausgesellschaft in Gemeinschaft mit der Schmidt und dem Lauterbach verdient der Assi angeblich netto mehr als er brutto selbst ohne reduziertes BAT-West bekommt!

      Merkt hier jemand, wie die Öffentlichkeit verarscht wird?

      Nun - der Assi kann ja eine blendende Karriere machen.

      Er könnte zum leitenden Oberarzt aufsteigen mit viel verantwortung, vielen Überstunden (natürlich unbezahlt) und als vertreter des Chefs.

      Zuvor wird er FACHARZT, nach ca. 12 ( !! ) Jahren Berufsausbildung incl. Studium.

      Da explodiert sein Gehalt förmlich:

      Er bekommt jetzt BAT Ib !!!

      WOW !!!!!

      Da er inzwischen ja älter geworden ist (sagen wir mal 33 Jahre) und Facharzt macht das:

      3077,75 EURO BRUTTO plus Ortszuschlag

      also ein Zuwachs von sagenhaften 450 Euro BRUTTO !!! nach nur insgesamt lächerlichen 15 Jahren Ausbildung plus Studium.


      Als leitender Oberarzt bekommt er - nein HÄTTE er nach BAT Ia bekommen im reifen, besten Alter von 41 Jahren:

      3917,91 plus Ortszuschlag. Mittlerweile aber eben 18% weniger.

      Ja WAAAAAAAHNSINN! Soviel Kohle BRUTTO!

      Damit gehört er zu den Spitzenverdienern - nur die wenigsten werden leitende Oberärzte.

      Natürlich muss er dafür auch Opfer bringen:
      Den Kopf für jeden Scheiß hinhalten, den irgendeiner anrichtet, Tag und nacht verfügbar sein, Wochenenden im KH nach dem rechten sehen, etc... etc. etc. etc.

      Und sich von jedem Idioten als geldgeilem Supergroßverdiener anmachen lassen.

      Und das BAT-Ost ist natürlich noch deutlich weniger:

      http://www.uni-leipzig.de/~prhsb/bat_o/verg/tabelle504.htm


      Man sieht also:

      Die Ärzte scheffeln das Geld und fahren Goldbarren täglich mit Riesenschubkarren aus dem Krankenhaus.[/b]
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 20:02:31
      Beitrag Nr. 908 ()
      @#905

      "Er ist also 29 Jahre alt. Hatte und hat keine zeit, jemanden kennenzulernen oder gar ein Kind zu zeugen. Wie auch, ist ja immer im Krankenhaus. "

      Ich dachte immer, das sind die, die die Nachwuchsschwestern während der Bereitschaft schwängern!?:confused:
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 20:14:46
      Beitrag Nr. 909 ()
      nee, das machen nur blutige Amateure oder Leute die keine Kolegin abkriegen.

      Es gilt der eherne Grundsatz:

      "Der Fuchs jagt nicht im eigenen Bau"

      keine Duzereien, keine Verbrüderungen, keine Kopulationen.

      Eine gesunde, freundliche Distanz hebt die Arbeitsmoral und vermeidet Unbill. Und die Kaffeepausen werden nicht unnötig verlängert, weil sich die Mädels über die Warze auf deiner linken Pobacke unterhalten oder weil zwei eifersüchtig sind auf die derzeitige Favoritin.

      Und so kann sich jede Einzelne jeden Tag aufs neue Hoffnungen machen. Und strengt sich an.... :D
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 20:18:16
      Beitrag Nr. 910 ()
      @#907



      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 13:18:52
      Beitrag Nr. 911 ()
      DER SPIEGEL 6/2006 - 06. Februar 2006
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,399049,00.html
      Ärzte

      Flucht aus Deutschland


      Von Udo Ludwig

      Das Ärzteangebot wird immer knapper, seit sich Weißkittel ins Ausland locken lassen. Das Beispiel eines Orthopäden, der nach England ging, ist schlagend: Er verdient dreimal so viel wie früher.

      Ein kleines Türmchen auf dem Schindeldach, ein efeuumwachsener Eingang, die weit geschwungene Rasenfläche vor dem Portal - von außen deutet nichts darauf hin, dass der ehrwürdige Landsitz im nordenglischen Chorley heute kein Platz mehr ist für Muse, Tee und Bridge, sondern ein Krankenhaus. Wenn da nicht der alte Mann auf den Krücken wäre, der sich mit Unterstützung einer Pflegerin mühsam in das Taxi quält.




      DPA
      Demonstration von Ärzten (in Frankfurt am Main): Arbeitskampf wie bei den Stahlkumpels
      Markus Fröhling, 49, der Orthopäde des Hauses, beobachtet die Szene eine Zeit lang. Dann sagt er: "Patienten in England sind härter im Nehmen als in Deutschland." Hierzulande, da ist er sicher, würde solch ein Patient auf einem Krankenwagentransport bestehen.

      Überhaupt bemerkt Fröhling immer neue Unterschiede zwischen dem deutschen und dem britischen Gesundheitswesen, je länger er dort arbeitet. Das geht schon mit Äußerlichkeiten los: Im Euxton Hall Hospital, eine Autostunde nördlich von Manchester entfernt, zieren Tapeten mit großem Blümchenmuster die Wände, eine Cappuccinomaschine steht für Besucher bereit, alles wirkt gastlich und gesittet. Vor allem aber herrscht Ruhe, englische Gelassenheit. "Einen Chefarzt, der rumbrüllt, wird es hier niemals geben", sagt Fröhling. Er schaut erleichtert.

      Im Operationssaal allerdings hat die Gemütlichkeit ein Ende. Wenn der kräftige Deutsche in England zum Skalpell greift, arbeitet er im Akkord. Bis zu fünf neue Gelenke schlägt der Fachmann für Hüfteingriffe dann in die Oberschenkel seiner Patienten. In Deutschland musste er an einem Tag selten mehr als zwei dieser diffizilen OPs durchführen.

      Seit gut einem Jahr arbeitet Fröhling in England, er ist einer von 2600 deutschen Ärzten in Großbritannien, die vor der deutschen Misere im Gesundheitswesen auf grünere Weiden geflohen sind. Fort aus Deutschland, dem Land der schlechten Bezahlung, der langen Arbeitszeiten, dem Land der ausufernden Bürokratie und der starren Organisation.

      Über 2000 Knie, Hüften oder Wirbelsäulen hat er in Deutschland operiert, bevor sein Entschluss feststand. Wie alle Gastarbeiter lockte ihn als Erstes das Geld in die Ferne. Doch fast ebenso wichtig war ihm, der unerträglichen Selbstherrlichkeit seiner Vorgesetzten zu entkommen - und dem schleichenden Bedeutungsverlust seiner Zunft in Deutschland. Die einstigen Götter in Weiß müssen heute, wie die Stahlarbeiter, auf der Straße für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn kämpfen. Denn die harte Zeit als Assistenzarzt, in der man sich ordentlich ausbeuten ließ, um später umso fetter zu kassieren, lohnt nicht mehr.


      MEHR AUS DEM NEUEN SPIEGEL


      TITEL
      Der heilige Hass
      Zwölf Mohammed- Karikaturen erschüttern die Welt

      Inhalt
      Vorabmeldungen

      English Texts
      Dossiers zum Heft
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      Den rüden Ton der Weißkittel ertrugen die Doktoren bislang, weil sie hoffen durften, selbst einmal Chef zu sein. Doch die Aussichten auf lukrative Posten werden immer geringer. Deshalb beenden viele Nachwuchsmediziner ihre Karriere, bevor sie überhaupt so richtig angefangen hat. Nur noch gut die Hälfte der Studienanfänger für das Fach Medizin wird später hierzulande praktizieren. Viele Approbierte gehen in die Gesundheitsbürokratie, sie jobben in der Industrie, oder sie wandern ins Ausland ab.

      Markus Fröhling stammt aus einer Medizinerfamilie, wurde praktisch in den Beruf hineingezogen: Als er 1982 an einer Klinik in Bremen als Assistenzarzt anfing, glaubte er noch an die "heilende Funktion meines Berufes". Doch schon nach den ersten Schichten stellte er ernüchtert fest: Den meisten Medizinern gehe es im Klinikalltag zuallerletzt um den Patienten - dafür sorge schon der Chefarzt, der den Nachwuchs zügig auf Linie bringe und "wie ein Monarch herrscht".

      Als Fröhling einmal einen Vorgesetzten auf einen Behandlungsfehler aufmerksam gemacht habe, sei das "als Majestätsbeleidigung" aufgefasst worden. Angebrüllt habe der ihn, Gegenrede war nicht erwünscht. Anschließend ist sein Name drei Wochen lang nicht auf dem Operationsplan aufgetaucht. Und wer in der Ausbildung nicht operieren kann, erreicht nicht die für die Prüfungsvoraussetzung notwendigen OP-Zahlen. Erbittert arrangierte sich der Berufsanfänger mit den Allmachtsphantasien seines Chefs. Aber er ließ sich nach der ersten Ernüchterung nicht unterkriegen, er wurde Orthopäde und war dann Oberarzt an der Orthopädischen Klinik der Universität Frankfurt.

      Fröhling arbeitete wöchentlich über 60 Stunden, leistete Mammutschichten rund um die Uhr, erfüllte die Wünsche seines Vorgesetzten. Das wirkte sich aus: Zu seinem normalen BAT-Gehalt addierten sich Zulagen für die Schichtdienste sowie Honorare für Gutachten und die anteilige Bezahlung für die Behandlung von Privatpatienten. Doch dann verlangte sein Chefarzt größere Anteile der Gutachterhonorare für sich selbst, der Streit ums Geld eskalierte.

      Die Auseinandersetzung sagt viel über die ungerechte Verteilung der 240 Milliarden Euro im deutschen Gesundheitswesen aus: Während sich die meisten abquälen, bleibt der Gewinn bei einigen wenigen hängen. Nach dem hessischen Krankenhausgesetz sind Chefärzte verpflichtet, rund 80 Prozent der Privateinnahmen an die Klinik und die tatsächlich behandelnden Ärzte weiterzugeben. In der Orthopädie der Frankfurter Uniklinik aber speiste der Chefarzt seine Helfer mit kleineren Beträgen ab.

      Die Mediziner wussten, dass die Abrechnungen ihres Vorgesetzten unsauber waren - doch jeder wusste auch, dass diese Willkür üblich ist im deutschen Krankenhauswesen. Man schwieg. Bis sich eines Tages eine Frau beschwerte, sie habe cash bezahlt, werde aber wie eine Kassenpatientin behandelt. Der Chefarzt hatte kassiert, im Computer aber stand, sie sei gesetzlich versichert.

      Nachforschungen ergaben, was der Marburger Bund für viele Unikliniken vermutet, aber bisher nicht beweisen kann: Die Chefärzte hatten so jährlich rund eine Million Euro auf die Seite geschafft. Insgesamt errechnete ein Prüfer nun einen Fehlbetrag von über zehn Millionen Euro. Die Ärzte erhielten nachträglich nur einen Bruchteil davon, Fröhling etwa 155.000 Euro. Doch nicht nur er zog Konsequenzen - und ging.

      Als er vor gut eineinhalb Jahren das Angebot der schwedischen Capio-Gruppe erhielt, in einer ihrer 21 Kliniken in England zu arbeiten, griff er zu. Nun steuert Fröhling seinen Audi durch die nordenglische Alleenlandschaft. Heute ist er auf dem Weg nach Renacres, einem Nest, in dem er einmal in der Woche operiert. Immer häufiger, erzählt er, würden Kollegen bei ihm anrufen und fragen, ob es nicht auch für sie in England etwas zu tun gebe. Sie seien die überbordende Bürokratie und die wachsende Macht der Geschäftsführer leid.



      Schlusslicht Deutschland

      Mit 2700 deutschen Ärzten gelten laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung die USA als größtes Asyl vertriebener deutscher Mediziner, vor Großbritannien. Immer beliebter werden auch Schweden (700) und Norwegen (650). Spezielle Agenturen, die in Fachblättern inserieren, ködern ständig neue aussteigewillige Ärzte. Doktores, die sich etwas dazuverdienen wollen, düsen als Wochenendaushilfe auf die Insel. Sie leisten werktags als Kassenärzte ihre Pflichtstunden in den heimischen Praxen und machen samstags und sonntags Kasse in Englands Kliniken - ein Wochenenddienst hier bringt bis zu 2000 Euro.

      In Deutschland ist das Gehaltsgefüge der angestellten Klinikärzte in den vergangenen drei Jahren weiter gesunken. So mancher junge Krankenhausarzt bekommt trotz einer 70-Stunden-Woche weniger überwiesen als ein altgedienter Pfleger. Weil sich immer weniger Kandidaten für solche Jobs finden, ist mancherorts bereits die Versorgung der Bevölkerung gefährdet. Auch viele Landärzte suchen händeringend und zunehmend vergeblich nach Nachfolgern für ihre Praxen. Und immer mehr Krankenhäuser klagen über Nachwuchsmangel.

      Die Situation ist für die Volksgesundheit fatal und für die Volkswirtschaft ein Debakel. Wenn wie in den vergangenen Jahren von rund 12.000 Medizinstudenten nur noch knapp 7000 ihre Ausbildung zu Ende führten, waren Ausbildungskosten von über einer Milliarde Euro fehlinvestiert. Das Minus wird weiter steigen, je mehr ausgebildete Fachärzte ihr Wissen lieber im Ausland zu Geld machen.


      Markus Fröhling lehnt sich im Schreibtischstuhl seines Büros im Euxton Hall Hospital zurück. Das Dreifache seines deutschen Gehaltes bekommt er hier überwiesen. Doch die Arbeit hat auch Nachteile. Das dunkle Zimmer, in dem er nun sitzt, ist mickrig, wie überhaupt die Ausstattung seiner neuen Arbeitsstätte alles andere als hochmodern ist. Bei Operationen gehen ihm nicht wie in seiner Heimat zwei Assistenzärzte zur Hand. Nur ein "leg holder", eine angelernte Hilfskraft, unterstützt ihn. Ungelernte Aushilfskräfte reichen ihm das Besteck, die benötigten Fräsen und Hämmer. Damit er trotzdem die Hüfte installiert bekommt, musste er seine bisherige OP-Technik verändern.

      Wer hierherkommt, muss akzeptieren, dass das englische Gesundheitssystem verglichen mit dem deutschen alles andere als vorbildlich ist, glaubt Fröhling. Der National Health Service (NHS) sorgt nach wie vor für die Grundversorgung, vergibt aber darüber hinaus auch Aufträge an die wachsende Zahl der Privatkliniken. Dadurch, findet er, werde die Gesundheitsversorgung insgesamt effizienter, und das komme wiederum den Patienten zugute.

      Also sind Mediziner made in Germany wegen ihrer soliden Ausbildung in England auch weiterhin gefragt - nur sind sie nicht mehr überall beliebt. Viele NHS-Ärzte, die in der Vergangenheit nebenher Patienten in Privatkliniken behandelten, mussten wegen der deutschen Konkurrenz massive Einbußen ihrer Einkommen hinnehmen.

      Bei manchem Kollegen provozieren die Gastarbeiter in der Fremde Neid und jene Missgunst, vor denen sie auch aus Deutschland geflüchtet sind. Man müsse sich wohl daran gewöhnen, sagt Fröhling, "dass man hier bald nicht mehr von jedem Kollegen freundlich gegrüßt wird".
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      schrieb am 09.02.06 15:04:06
      Beitrag Nr. 912 ()
      Ärzteschaft
      Gericht: „Klinikärzte dürfen maximal 48 Stunden in der Woche arbeiten!“


      dpa

      Berlin/Erfurt - Krankenhausärzte und andere Arbeitnehmer mit Bereitschaftsdiensten dürfen maximal 48 Stunden in der Woche arbeiten. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt am 24. Januar entschieden. Die 48-Stunden-Grenze gilt laut Gericht auch für Arbeitnehmer mit Alt-Tarifverträgen.

      Streitpunkt zwischen Klinikärzten und Arbeitgebern ist das Arbeitszeitgesetz, das zum Jahresbeginn 2004 europarechtlichen Vorschriften angepasst wurde. Unter anderem gilt seitdem eine Obergrenze von 48 Wochenstunden, einschließlich der Bereitschaftsdienste. Eine Übergangsregelung sieht aber Ausnahmen für Alt-Tarifverträge vor, die schon vor Januar 2004 galten. Die Übergangsfrist wurde zuletzt bis zu Ende 2006 verlängert. „Entgegen einem weit verbreiteten Verständnis wird aber von dieser Übergangsregelung die 48-Stunden-Grenze nicht erfasst", entschied das BAG. Nach dem am Dienstagabend verkündeten Beschluss gilt die Übergangsfrist nur für wenige Regelungen zu Ruhezeiten, Nachtarbeit sowie Sonn- und Feiertagsarbeit, die in der Ausnahmeklausel konkret angesprochen sind. Demgegenüber werde die 48-Stunden-Grenze nicht erwähnt, begründete das BAG seine Entscheidung.

      Bislang halten überwiegend kommunale Krankenhäuser, die den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) anwenden, die 48-Stunden-Grenze ein. Allerdings war umstritten, ob sie auch für die Mitglieder des Marburger Bundes (MB) gilt. Die Ärztegewerkschaft trägt den TVöD nicht mit. Nach dem Erfurter Beschluss gilt die 48-Stunden-Grenze nun auch für dessen Mitglieder sowie generell für alle Universitätskliniken und andere Krankenhäuser der Länder und privater Träger.

      „Der MB begrüßt die Entscheidung des BAG und wertet sie als klares Signal für den Gesundheitsschutz der Ärzte am Arbeitsplatz“, erklärte die Gewerkschaft gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.
      Auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßte den Beschluss. :laugh: Damit sei der Versuch gescheitert, „die Einhaltung der Arbeitszeitgrenzen auf unbestimmte Zeit zu verschieben“, erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Gerd Herzberg in Berlin. /hil
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      schrieb am 10.02.06 13:43:45
      Beitrag Nr. 913 ()
      Mertens, Stephan
      Finnland: Staatlich dominiertes Gesundheitswesen
      Deutsches Ärzteblatt 96, Ausgabe 34-35 vom 30.08.1999, Seite A-2137 / B-1813 / C-1705

      THEMEN DER ZEIT: Blick ins Ausland

      Eine dezentrale, öffentlich finanzierte Versorgung und zwei interdisziplinär ausgerichtete Zeitschriften prägen die medizinische Landschaft.


      Bei einer Bevölkerungsdichte von nur 17 Einwohnern/km2 sind die Finnen mit spezifischen Versorgungsproblemen in der Gesundheitsversorgung konfrontiert. Die fünf Millionen Einwohner leben in einem Land, das fast so groß ist wie Deutschland. Durch die geringe Besiedlungsdichte, besonders im Norden, ist eine lückenlose und flächendeckende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nur schwer zu realisieren. Wie haben die Finnen diese Probleme gelöst?
      Die Gesundheitsversorgung ist hierarchisch strukturiert: Allgemeine Versorgungsaufgaben übernehmen die 455 Kommunen, die alleine oder in Kooperation mit Nachbargemeinden eines der 243 Gesundheitszentren betreiben. Neben allgemeinmedizinischen Aufgaben sowie der Betreuung von Kindern und Schwangeren bieten die Zentren zahnärztliche Behandlung an. Je nach Größe des Einzugsgebiets variiert die Größe und Ausstattung der Gesundheitszentren erheblich: Wo in Helsinki mehrere hundert Ärzte aller Fachrichtungen beschäftigt sind, kann in ländlichen Gebieten nur eine Grundversorgung geleistet werden. Aufgaben, die über die Möglichkeiten der Zentren hinausgehen, werden von Krankenhäusern, die für mehrere Kommunen zuständig sind, sowie den fünf Universitätskliniken übernommen. Wie auch in Deutschland, kämpfen die Finnen mit wachsenden Gesundheitsausgaben. Dies war einer der Gründe, warum in den letzten Jahren die Versorgung in den Gesundheitszentren anders organisiert wurde. Anstatt pro Patient eine definierte Stundenzahl zu reservieren, ist der Hausarzt jetzt für etwa 2 000 Einwohner verantwortlich. Die finnische Ärztevereinigung, Suomen Lääkäriliitto, bewertet dies positiv. Durch die Umstrukturierung werde sichergestellt, daß die Patienten innerhalb von drei Arbeitstagen einen Arzt konsultieren können, und durch die kontinuierliche Betreuung lerne der Arzt seine Patienten besser kennen. Nach Einschätzung von Suomen Lääkäriliitto wird so das Verhältnis zu den Patienten persönlicher. Finanzierung des Gesundheitssystems
      Die ambulante Versorgung ergänzen die Betriebe, die ihren Mitarbeitern präventive und allgemeinmedizinische Leistungen anbieten müssen. Ungefähr 550 Ärzte arbeiten in diesem Bereich.
      Das finnische Gesundheitssystem wird größtenteils durch die Kommunen finanziert, die zusätzlich staatliche Zuschüsse erhalten. Erst als Folge des dramatischen wirtschaftlichen Einbruchs 1990, bei dem das Bruttosozialprodukt in Jahresfrist um acht Prozent fiel, müssen die Patienten einen Beitrag für die erbrachten medizinischen Leistungen zuzahlen. So finanzierte der öffentliche Sektor 1994 etwa drei Viertel des Gesundheitssystems, während die Patienten 21 Prozent beisteuerten.
      93 Prozent der Ärzte arbeiten im öffentlich finanzierten Gesundheitswesen. Zusätzlich zu dieser Beschäftigung ist ein Drittel von ihnen nebenbei noch in privaten Praxen beschäftigt. Leistungen, die in den Praxen erbracht werden, übernimmt die obligatorische Krankenversicherung, die vom Staat, den Kommunen und den Arbeitgebern finanziert wird. Der Großteil dieses Budgets wird für die Kompensation von Krankschreibungen und für Aufwendungen im Rahmen des Mutterschutzes aufgewendet. Finnische Fachzeitschriften
      In Finnland arbeiten momentan 16 410 Ärzte. Diese, im Vergleich zu Deutschland, relativ geringe Zahl von potentiellen Lesern beschränkt auch die Zahl nationaler Fachzeitschriften: es gibt zwei große interdisziplinär ausgerichtete Publikationen. Das Organ der Finnish Medical Association, der Ärztegewerkschaft, Lääkärilehti erscheint 36-mal pro Jahr. 95 Prozent der Ärzte sind hier organisiert und somit Abonnenten der Zeitschrift. Der thematische Schwerpunkt liegt zu gleichen Teilen in der Gesundheitspolitik und der ärztlichen Fort- und Weiterbildung. "Wie auch hierzulande bestehen innerhalb der finnischen Ärzteschaft teilweise unterschiedliche Interessen", erklärt Dr. Juha Kiehelä, der Gewerkschaftssekretär der Finnish Medical Association. So müßten im gesundheitspolitischen Teil die Meinungen und teilweise gegenläufigen Interessen der Fachärzte, Jungärzte und Hausärzte berücksichtigt werden.
      Im Gegensatz zu Lääkärilehti ist die Fachzeitschrift Duodecim ausschließlich wissenschaftlich orientiert. Ziel der 1881 gegründeten Finnish Medical Society Duodecim war es, im schwedisch dominierten Finnland mit einer stark deutsch geprägten Fachsprache eine in der Landessprache verfaßte Fachzeitschrift zu etablieren. Besonderes Anliegen der zwölf Gründungsmitglieder war, die finnische Terminologie zu vereinheitlichen. Heute zählt die Finnish Medical Society Duodecim 15 000 Mitglieder, und somit beziehen etwa 90 Prozent der Ärzte das zweimal monatlich erscheinende Journal. Neben der interdisziplinär ausgerichteten Fortbildung werden hier auch Leitlinien der verschiedenen Fachgesellschaften publiziert. Annals of Medicine ist die zweite Fachzeitschrift der Finnish Medical Society Duodecim. Das in Englisch publizierende Journal mit einem international besetzten Gutachterkreis richtet sich an einen über die Grenzen Finnlands hinausgehenden interdisziplinär interessierten Leserkreis. Nach Angaben des Chefredakteurs Dr. Petri Kovanen richtet sich Annals of Medicine vor allem an Internisten und Assistenzärzte. Das Spektrum der Editorials und Übersichtsartikel reicht von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendung. Ergänzt werden die Artikel durch Originalbeiträge und Schwerpunkte wie beispielsweise "Future Trends in Vaccination". Die Zeitschrift kostet im Institutsabonnement 240 englische Pfund und im Privatabo 50 Pfund. Kovanen erläutert, daß ab nächstem Jahr neun statt der jetzt sechs Ausgaben pro Jahr erscheinen werden. Ziel sei es, monatlich zu erscheinen.
      Der gleiche Verlag publiziert noch eine weitverbreitete Zeitschrift, die sich für ein Laienpublikum mit medizinischen und gesundheitlichen Themen beschäftigt. Neben Gesundheitstips, Beschreibung von Krankheiten sind hier auch Vollwertrezepte und Trainingstips zu finden.
      Von den etwa 18 000 praktizierenden Ärzten kommen 200 aus dem Ausland. Für EU-Bürger ist es relativ einfach, eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Allerdings gab es Anfang 1999 etwa 250 arbeitslose Ärzte, Tendenz steigend. Nach Auffassung der Finnish Medical Association sollten weniger als die momentan 783 Medizinstudenten ausgebildet werden, um eine höhere Arbeitslosigkeit in den nächsten Jahren zu verhindern. Ein Sprachtest wird für die Erteilung einer Arbeitslizenz nicht benötigt, allerdings erwarten die meisten Arbeitgeber ein entsprechendes Zertifikat. Dr. Stephan Mertens
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      schrieb am 12.02.06 19:46:08
      Beitrag Nr. 914 ()
      Kassenchef gegen weitere Entlastung von Arbeitgebern
      Freitag 10. Februar 2006, 06:59 Uhr

      Kassel (dpa) - Gegen eine weitere Entlastung der Arbeitgeber bei den Krankenversicherungskosten hat sich der Vorstandschef der Techniker Krankenkasse, Norbert Klusen, gewandt. Die Arbeitgeber seien ständig entlastet worden, sagte Klusen der dpa. Obwohl eine Senkung der Lohnnebenkosten generell richtig sei, habe die bisherige Entlastung der Wirtschaft aber keine neuen Jobs gebracht. Warum sollte man die Menschen zusätzlich belasten, ohne dass die versprochene zusätzliche Beschäftigung entsteht, sagte Klusen weiter.
      Avatar
      schrieb am 12.02.06 19:46:41
      Beitrag Nr. 915 ()
      Zahl der jugendlichen Raucher gesunken
      Sonntag 12. Februar 2006, 12:53 Uhr

      München (ddp-bay). Die Zahl der jugendlichen Raucher ist in Bayern in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) am Sonntag in München mitteilte, rauchten im vergangenen Jahr im Freistaat rund 18 000 Teenager weniger als noch im Jahr 2004. Damit hörten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr im Schnitt täglich 50 Jugendliche in Bayern mit dem Rauchen auf. Bundesweit ging die Zahl der jugendlichen Raucher im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2004 um rund 150 000 zurück.

      Bundesweit sank die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 20 Prozent im Jahr 2005. TK-Bayern-Chef Helmut Heckenstaller führt diese Entwicklung auf rauchfreie Schulen und Ausbildungsplätze, Aufklärung, Nichtraucherzüge sowie gestiegene Zigarettenpreise zurück. Heckenstaller betonte: «Das ist erfreulich, dennoch schädigen noch über eine Million Jugendliche in Deutschland täglich mit Zigaretten ihre Gesundheit.»

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 12.02.06 19:47:29
      Beitrag Nr. 916 ()
      Krankenkassenbeitrag im Durchschnitt insgesamt bei 14,2 Prozent
      Montag 6. Februar 2006, 13:55 Uhr

      Berlin (AP) Trotz der Gesundheitsreform mit ihren schmerzlichen Einschnitten für Patienten ist die Krankenkasse für Arbeitnehmer heute im Durchschnitt um 0,3 Prozentpunkte teurer als Anfang 2004. Arbeitgeber zahlen hingegen 0,5 Prozentpunkte weniger. Dies geht aus Daten zum durchschnittlichen Beitragssatz hervor, die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt am Montag in Berlin veröffentlichte.

      Demnach mussten je Mitglied Anfang 2006 genau wie ein Jahr zuvor 14,2 Prozent des Bruttolohns bis zur Bemessungsgrenze entrichtet werden. Vor der Reform 2004 waren es 14,3 Prozent. Wegen des zum 1. Juli 2005 eingeführten Sonderbeitrags von 0,9 Prozent zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aber nicht mehr je die Hälfte: Die Arbeitgeber beteiligen sich nur noch am «allgemeinen Beitragssatz», der im Durchschnitt bei 13,3 Prozent liegt.
      Arbeitnehmer zahlen davon die Hälfte, dazu aber noch den Sonderbeitrag alleine. Im Durchschnitt zahlen Arbeitnehmer demnach inzwischen 7,55 Prozent, Arbeitgeber 6,65 Prozent. Vor dem Start der Reform hatte der Beitragssatz bei 14,3 Prozent gelegen. Davon trugen beide Seiten 7,15 Prozent. Ziel des Gesetzes war eine drastische Senkung des allgemeinen Beitragssatzes, die aber nicht eingetreten ist.

      Schmidt betonte die Wirksamkeit der Reform. Viele Krankenkassen hätten ihre Beitragssätze senken können. «Trotz schwieriger Rahmenbedingungen, insbesondere durch die unverhältnismäßigen Ausgabensteigerungen im Arzneimittelbereich, ist es uns mit gemeinsamen Anstrengungen gelungen, auch zum 1. Januar 2006 den durchschnittlichen allgemeinen Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung stabil zu halten», erklärte die Ministerin. Die Entlastung der Arbeitgeber durch den Sonderbeitrag betrage 4,5 Milliarden Euro pro Jahr.

      Dagegen sei es in der privaten Krankenversicherung in den vergangenen Jahren zu deutlichen Prämienerhöhungen gekommen. Von 2002 bis 2004 habe die Steigerung 14 Prozent betragen. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung habe der Wert bezogen auf die Versicherten bei nur vier Prozent gelegen.

      http://www.bmg.bund.de/
      Avatar
      schrieb am 12.02.06 22:16:17
      Beitrag Nr. 917 ()
      Beiträge für Privatpatienten können um 100 Euro steigen

      Berlin (dpa) - Die SPD-Pläne für die Gesundheitsreform werden für Privatpatienten teuer. Das ergaben Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie in Köln. So würden die Kassenbeiträge von Privatpatienten um monatlich etwa 100 Euro steigen, berichtet die «Süddeutsche Zeitung». Wenn die private Krankenversicherung in den Finanzausgleich der gesetzlichen Kassen integriert würde, müsste sie knapp zehn Milliarden Euro zahlen, heißt es.

      12.02.2006, 20:38 Uhr
      gefunden bei www.arcor.de

      Wieso habe ich eigentlich unterschrieben, daß ich mit der gesetzlichen Krankenversicherung nichts mehr zu tun haben darf (und will)? :rolleyes:

      Wenn als Ausgleich dann auch beim Arzt nur zu den gesetzlichen Sätzen abgerechnet wird soll´s mir recht sein - aber wie ich die Sozialisten kenne ist das in den Planungen nicht vorgesehen. :mad:

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 18.02.06 08:49:50
      Beitrag Nr. 918 ()
      Kostenbremse bei Arzneimitteln beschlossen
      Freitag 17. Februar 2006, 16:44 Uhr



      Berlin (AP) Um die stark gestiegenen Arzneimittelkosten unter Kontrolle zu bekommen, soll am 1. April ein umfangreiches Sparpaket in Kraft treten. Der Bundestag beschloss das Gesetz am Freitag gegen die Stimmen der Opposition. Es könnte dazu führen, dass Patienten auf preisgünstigere Arzneien umsteigen müssen, wie die SPD einräumte. Die FDP warnte zudem, dass auf Patienten hohe Aufzahlungen für teure Medikamente zukommen könnten.
      Die Koalition sieht diese Gefahr nicht und hält eine gute Versorgung für gesichert. «Die Qualität bleibt und die Wirtschaftlichkeit steigt», betonte die parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk (SPD). Es gehe darum, Beitragserhöhungen zu vermeiden. Die Koalition erhofft sich Einsparungen von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr.
      SPD-Gesundheitsexpertin Marlies Volkmer sagte, Patienten sollten sich nicht beirren lassen: «Sie bekommen weiter alle für ihre Behandlung nötigen Medikamente.» Zwar könne es sein, dass ihr Arzt künftig ein Präparat umstelle. «Aber das ist nicht schlimm», sagte Volkmer. Es gebe unterschiedliche Mittel mit unterschiedlichen Preisen, die aber gleich wirkten. Patienten sollten ihre Ärzte auf die neue Möglichkeit ansprechen, aus einer Gruppe gleich wirkender Arzneien besonders preisgünstige Mittel auszusuchen. Für diese Medikamente können die Krankenkassen künftig die Zuzahlung erlassen.

      Das Paket umfasst zudem ein Preismoratorium für alle Arzneien bis Ende März 2008 sowie bei Generika einen Zwangsrabatt und das Verbot von Naturalrabatten. Die Festbeträge - Preisobergrenzen für die Erstattung durch die Krankenkasse bei wirkstoffgleichen Arzneien - sollen gesenkt werden. Für Ärzte wird eine Bonus-Malus-Regelung eingeführt: Wenn sie vorgegebene Kostenmarken für Arzneimittel um mehr als zehn Prozent überschreiten, drohen ihnen Honorarkürzungen. Dies greift nicht, wenn Ärzte und Kassen andere Sparmaßnahmen befolgen.

      Die Opposition von Linken, FDP und Grünen stimmte gegen das Paket. FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr sprach von einem «Kostendämpfungsmonstrum», das die Arzneimittelversorgung der Patienten verschlechtern werde. Bahr warnte, die Senkung der Festbeträge werde dazu führen, dass Patienten aus eigener Tasche aufzahlen müssten, weil die Pharmaindustrie die Preissenkung nicht mitmachen werde.

      Diese Befürchtung hatten auch die Krankenkassen geäußert. Der BKK-Bundesverband erklärte nun: «Eine zentrale Aufgabe für die nächsten Monate wird es sein, Aufzahlungen für die Versicherten zu verhindern.»

      CDU-Gesundheitspolitikerin Annette Widmann-Mauz betonte, sie rechne nicht mit Mehrkosten für Patienten. Im übrigen gebe die Möglichkeit der Zuzahlungsbefreiung den Patienten erstmals einen ökonomischen Anreiz, ein preisgünstiges Medikament zu wählen.

      Der Abgeordnete Frank Spieth von der Linksfraktion sagte voraus, dass die Ersparnis gering ausfallen und schon im kommenden Jahr durch die erhöhte Mehrwertsteuer mehr als wettgemacht werde. Grünen-Gesundheitsexpertin Birgitt Bender betonte, an dem Gesetz sei nun zwar sehr viel geändert, aber nichts verbessert worden.

      Verbände erneuerten ebenfalls ihre Kritik. Die Kassenärzte sind nach wie vor unzufrieden mit der Bonus-Malus-Regelung, wie die Kassenärztliche Vereinigung Rheinpfalz betonte. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft bemängelte eine Sparklausel, die den Anstieg der Krankenhausbudgets dämpft. Dies entziehe den Kliniken 150 Millionen Euro im Jahr.

      http://www.bmg.bund.de/
      Avatar
      schrieb am 18.02.06 08:50:34
      Beitrag Nr. 919 ()
      Arzneimittel-Sparpaket beschlossen
      Freitag 17. Februar 2006, 14:28 Uhr



      Berlin (AP) Viele Kassenpatienten müssen sich darauf einstellen, auf preisgünstigere Medikamente umzusteigen. Der Bundestag beschloss am Freitag mit den Stimmen der großen Koalition das umstrittene Arzneimittel-Sparpaket, das den Trend zu neuen teuren Mitteln stoppen und rund 1,3 Milliarden Euro im Jahr einsparen soll. Die Opposition befürchtet eine schlechtere Versorgung der Patienten. Union und SPD sehen diese Gefahr aber nicht.
      «Die Qualität bleibt und die Wirtschaftlichkeit steigt», betonte die parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk (SPD). Es gehe darum, Beitragserhöhungen zu vermeiden. SPD-Gesundheitsexpertin Marlies Volkmer sagte, Patienten sollten sich nicht beirren lassen: «Sie bekommen weiter alle für ihre Behandlung nötigen Medikamente.»
      Zwar könne es sein, dass ihr Arzt künftig ein Präparat umstelle. «Aber das ist nicht schlimm», sagte Volkmer. Denn es gebe unterschiedliche Mittel mit unterschiedlichen Preisen, die aber gleich wirkten. Patienten sollten ihre Ärzte auf die neue Möglichkeit ansprechen, aus einer Gruppe gleich wirkender Arzneien besonders preisgünstige Mittel auszusuchen und dann unter Umständen die Zuzahlung zu sparen.

      Dies ist einer der Kernpunkte des Gesetzes. Die Umsetzung liegt allerdings im Ermessen der einzelnen Krankenkassen. Das Paket umfasst zudem ein Preismoratorium für alle Arzneien bis Ende März 2008 sowie bei Generika einen Zwangsrabatt und das Verbot von Naturalrabatten. Die Festbeträge - Preisobergrenzen für die Erstattung durch die Krankenkasse bei wirkstoffgleichen Arzneien - sollen gesenkt werden.

      Das Gesetz sieht zudem eine Bonus-Malus-Regelung für Ärzte vor: Wer als Mediziner vorgegebene Kostenmarken in der Arzneimitteltherapie um mehr als zehn Prozent überschreitet, muss Honorarkürzungen befürchten. Ärzte und Kassen können dies allerdings abwenden, wenn sie andere Sparmaßnahmen vereinbaren.

      Die Opposition von Linken, FDP und Grünen stimmte aus unterschiedlichen Gründen gegen das Paket. FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr sprach von einem «Kostendämpfungsmonstrum», das die Arzneimittelversorgung der Patienten verschlechtern werde. Bahr warnte zudem, die Senkung der Festbeträge werde dazu führen, dass Patienten aus eigener Tasche aufzahlen müssten, weil die Pharmaindustrie die Preissenkung nicht mitmachen werde. Diese Befürchtung hatten auch die Krankenkassen geäußert. Der BKK-Bundesverband erklärte allerdings, man werde alles tun, die Aufzahlungen abzuwenden.

      CDU-Gesundheitspolitikerin Annette Widmann-Mauz betonte, sie rechne nicht mit Mehrkosten für Patienten. Im übrigen gebe die Möglichkeit der Zuzahlungsbefreiung den Patienten erstmals einen ökonomischen Anreiz, ein preisgünstiges Medikament zu wählen. Widmann-Mauz räumte allerdings ein, dass Wirkung einiger Sparmaßnahmen kaum vorhersehbar sei. «Ich fordere von allen Beteiligten Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein», sagte sie.

      Der Abgeordnete Frank Spieth von der Linksfraktion zielte mit seiner Kritik genau darauf, dass die Wirkung des Gesetzes unklar sei. Er sagte voraus, dass die Ersparnis gering ausfallen und schon im kommenden Jahr durch die erhöhte Mehrwertsteuer mehr als wettgemacht werde. Grünen-Gesundheitsexpertin Birgitt Bender betonte, an dem Gesetz sei nun zwar sehr viel geändert, aber nichts verbessert worden.

      Das Gesetz war auf massive Kritik von Interessengruppen gestoßen. Vor allem die Ärzte hatten zu Tausenden gegen die Sparvorgaben protestiert.
      Avatar
      schrieb am 18.02.06 08:51:26
      Beitrag Nr. 920 ()
      Eine Beteiligung der Privatpatienten an den Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung sehe ich als sehr positiv an. Wieso sollten sich "reiche" Bürger aus der gesamtwirtschaftlichen Verantwortung freikaufen können?!
      Avatar
      schrieb am 18.02.06 18:49:52
      Beitrag Nr. 921 ()
      @ aktienkrieger

      sag mal bitte, wie oft ich noch schreiben und genau erklären muss, daß jährluich und seit jahrzehnten die GKV mit 4-5 Mrd Euro indirekt durch die PKV querfinanziert wird?!!!?

      Du bist doch viel zu intelligent, um die unwahren und demagogischen Nebelkerzen von Schmidt, Lauterbach und ähnlichen lügnern nachzubeten, oder etwa nicht?!!?

      mittlerweile gibt es praktisach nur noch Chefverträge, die 90% der PKV-Erträge durch deren behandlung DIREKT in die Kassen der Krankenhäuser leiten.

      Die meisten Chefs wollen schon garnicht mehr Privat liquidieren, sondern geben sich mit dem doppelten BAT-gehalt ab!

      Das ist nämlich wirtschaftlicher. Soweit sind wir bereits!

      Keine Praxis könnte ohne PKV-Patienten überleben, die sind die einzigen PAtienten, die noch kostendeckend sind!

      Mannomann.... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 11:19:13
      Beitrag Nr. 922 ()
      Krankenkassen geben 15 Prozent mehr für Arzneimittel aus
      Donnerstag 23. Februar 2006, 11:24 Uhr




      Hannover (ddp-nrd). Die gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen haben im vergangenen Jahr rund 15 Prozent mehr für Arzneimittel ausgegeben als im Vorjahr. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) am Donnerstag in Hannover mitteilte, lagen die Kosten im Medikamentenbereich 2005 bei insgesamt 2,23 Milliarden Euro (plus 291 Millionen). Damit hielten die Ärzte das vereinbarte Ausgabenvolumen für Arznei- und Verbandsmittel von rund 1,7 Milliarden nicht ein. Das Volumen wurde um mehr als 20 Prozent überschritten.

      Den Angaben zufolge gab jeder Versicherte im Land durchschnittlich 298 Euro für Medikamente aus. Damit lag Niedersachsen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 322 Euro. Spitzenreiter war Sachsen-Anhalt mit 393 Euro.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 11:19:59
      Beitrag Nr. 923 ()
      Aus Protest gegen neues Arzneimittelspargesetz
      Freitag 24. Februar 2006, 19:57 Uhr

      Bielefeld (ddp). Aus Protest gegen das neue Arzneimittelspargesetz sollen Haus- und Fachärzte nach dem Willen der Ärzteorganisation Virchow-Bund vom 1. April an nur noch Privatrezepte ausstellen. Den Patienten werde empfohlen, die Privatrezepte bei der jeweiligen Krankenkasse vorzulegen, sagte der Sprecher des Verbands der niedergelassenen Ärzte Deutschland (NAV Virchow-Bund) Westfalen-Lippe, Ernst-Rüdiger Osterhoff, dem Bielefelder «Westfalen-Blatt» (Samstagausgabe). Nach dem neuen Gesetz, das am 1. April in Kraft tritt, droht Ärzten ein Honorarabschlag, wenn sie zu teure Medikamente verordnen. Auf der anderen Seite gibt es für Ärzte, die am Patienten sparen, einen Bonus.

      Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sieht durch das Gesetz die Unterversorgung der Patienten zementiert, schreibt die Zeitung. Zunächst würden in den Arztpraxen Kassenrezepte mit dem Stempelaufdruck »Dies könnte ihr letztes Rezept sein« versehen, sagte Osterhoff der Zeitung. Als dritte Protestmaßnahme kündigte der NAV-Vertreter an, dass auf den Rezepten nur noch der Wirkstoff und kein spezielles Arzneimittel mehr aufgeschrieben werde. Die Apotheken müssten dann das jeweilige günstigste Präparate heraussuchen. Für die Ärzte bedeute ein solcher Preisvergleich neuen bürokratischen Aufwand.

      Auch der Verband »Freie Ärzteschaft« will »der Politik die Zähne zeigen« und hat die 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) in Deutschland aufgerufen, dass Arzneimittelspargesetz am 1. April nicht umzusetzen. Als erste KV habe bereits Rheinland-Pfalz einen solchen Schritt angekündigt, sagte Verbandsvorsitzender Martin Grauduszus dem Blatt.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 11:29:23
      Beitrag Nr. 924 ()
      @ Deep Thought

      Kassen streiten mit PKV um Beitragsgelder

      Einer Berechnung der Krankenkassen zufolge entsteht der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) alleine durch die Ausübung des gesetzlich verankerten Wahlrechts zur PKV ein jährlicher Verlust von über einer Milliarde Euro. Grund genug für die GKV zu intervenieren. So wurde aus Regierungskreisen bestätigt, dass die Höhe des Verlustes auch in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD eine Rolle gespielt haben soll. Die privaten Versicherer halten die Berechnungen der Krankenkassen dagegen für unsachgemäß. Richtig sei, dass den gesetzlichen Kassen durch die Ausübung des Wahlrechts zur PKV etwa 178 Millionen Euro jährlich entzogen würden. Der PKV-Verband weist zudem darauf hin, dass viele ärztliche Leistungen für Kassenpatienten in Arztpraxen erst über eine Quersubventionierung mit Privatpatienten möglich würden. Damit flössen mittelbar sogar PKV-Gelder den Kassenpatienten zu. Viele Ärzte haben sich dieser Argumentation im Rahmen der von Schmidt angestossenen Diskussion um die Gleichschaltung der Vergütung für Kassen- und Privatpatienten angeschlossen.
      http://www.krankenkassen-direkt.de/news/news.pl?val=11408628…

      Die Höhe der Quersubventionierung haben die Privaten aber nicht genannt, und sie werden wissen warum!

      Mir ist noch immer rätselhaft, warum Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer nicht drängen in die private Versicherung zu wechseln, das würde die Lohnkosten massiv nach unten drücken. Ich zahle heute inkl. AG-Anteil ca. 480 €, der Beitrag in einer Privaten wäre maximal 260 €.
      Arbeitgeber könnten mit einem privaten Versicherer Verträge schließen und alle ihre Mitarbeiter, die über der Beitragsbemessungsgrenze privat versichern.

      Könnte es sein, dass die Arbeitnehmer kein Interesse daran haben die Lohnnebenkosten zu senken?
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 12:56:30
      Beitrag Nr. 925 ()
      [posting]20.378.085 von StellaLuna am 25.02.06 11:29:23[/posting]@"Die Höhe der Quersubventionierung haben die Privaten aber nicht genannt, und sie werden wissen warum!"

      ....vielleicht:

      1. weil der Artikel aus einem "GKV-Kampfportal" stammt?

      2. weil man nicht unötig öffentlich Begehrlichkeiten wecken will?

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 18:25:33
      Beitrag Nr. 926 ()
      @ stella luna

      Die Höhe der Quersubventionierung haben die Privaten aber nicht genannt, und sie werden wissen warum!

      sorry, aber rede nicht so einen Unsinn!

      HIER im thread wurde das bereits mehrfach beziffert, auch wurde bereits der verband der PKVs ZITIERT, der das auf ca. 4-5 Milliarden pro Jahr beziffert.

      In Wirklichkeit dürfte das noch höher liegen. Über die Flußrichtung der PKV-Rechnungen der Krankenhäuser habe ich bereits oft geschrieben.

      Das geht vermutlich nicht einmal vollständig in die Berechnungen der PKVs ein.
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 18:34:11
      Beitrag Nr. 927 ()
      Welch enorme bedeutung der dachverband der Krankenhäuser alleine bereits den betrügerischen Zimmerzuschlägen für Privatpatienten beimessen (da heißt ja wirklich nur Zimmer, null medizinische leistungen, die werden ja alle extra abgerechnet!) zeigt der folgende BGH-Entschluss und deren üanische Reaktion darauf...

      DAS SIND MILLIARDEN!

      Aber immer noch Peanuts im vergleich der ca. 26 Mrd rausgeworfener Verwaltungskosten durch das parallele und sinnlose Existieren von immer noch über 350 GKVs..

      Reaktionen auf Urteil des Bundesgerichtshofs zur Begrenzung von Zuschlägen für Ein- und Zwei-Bett-Zimmer
      Krankenkassen und Kliniken streiten um Quersubventionierung
      Karlsruhe (map/all). Auf bis zu einer Milliarde DM könnten sich nach Schätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) die Verluste von Krankenhäusern nach einem Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs (BGH) summieren. Das Gericht hatte entschieden, daß die Preiszuschläge von Krankenhäusern für Ein- und Zwei-Bett-Zimmer auf 80 Prozent beziehungsweise 30 Prozent des Basispflegesatzes begrenzt werden müssen.

      Mit diesem Urteil werde die Preistreiberei einzelner Krankenhäuser unterbunden, urteilt der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV). Dies sei zugleich ein wichtiger Schritt im Interesse des Verbraucher- und Patientenschutzes. Mit einer Musterklage hatte der PKV-Verband die Zimmerzuschläge der Krankenhäuser des Landkreises Hannover gerügt und eine Absenkung auf ein bundesweit durchschnittliches Niveau verlangt. Der Träger von sechs Kliniken berechnet laut BGH durchschnittlich Zuschläge von 270 DM für Ein-Bett- und 175 DM für Zwei-Bett-Zimmer, während 177 DM beziehungsweise 113 DM üblich seien.

      Tatsächliche Zuschläge liegen über den Richtwerten
      Nach der Bundespflegesatzverordnung, so der BGH, seien Preisaufschläge von 30 beziehungsweise 80 Prozent des Basispflegesatzes als angemessen anzusehen. Bei den Häusern des Landkreises beträgt dieser im Durchschnitt 135 DM. Die tatsächlichen Zuschläge übertreffen die Richtwerte um ein Mehrfaches.

      Mit ihrer Entscheidung hoben die Bundesrichter ein erstinstanzliches Urteil, in dem der PKV-Verband unterlegen war, auf und verwiesen es zur Neuverhandlung zurück. Das Landgericht Hannover muß nun festlegen, was ein Platz im Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer kosten darf. Dabei wird es sich an den vom BGH aufgestellten Grundsätzen zu orien-tieren haben. Danach dürfen die Richtwerte von 80 und 30 Prozent des Basispflegesatzes nur über-schritten werden, wenn dies durch ein entsprechendes Komfortzimmer, wie beispielsweise mit eigener Dusche und WC, gerechtfertigt sei.

      Hotelzimmerpreise sind nicht vergleichbar
      Als Gradmesser, nach dem die Zuschläge festgesetzt werden sollen, kommen nach Ansicht des BGH Hotelzimmerpreise, die in der Umgebung der Klinik verlangt werden, nicht in Frage. Auch wären in vergleichbaren Kliniken geforderte Entgelte nur bedingt aussagekräftig, da angenommen werden müsse, daß diese auch zu hoch lägen.

      Durch hohe Einnahmeverluste sieht die DKG Auswirkungen auf den technischen Fortschritt im Krankenhaus. So könnten in vielen Fällen moderne bildgebende Verfahren oder High-Tech-Diagnose-Geräte nicht mehr angeschafft werden. Bereits jetzt sähen viele Kliniken keinen finanziellen Spielraum mehr, so daß das Defizit durch die geringeren Zuschläge eine weitere Hürde bedeute, die für viele nicht zu überwinden sei. Bisher hätten die Kliniken durch Einnahmen bei Wahlleistungen auch Innovationen finanziert.

      Die Unterbringung in Ein- oder Zwei-Bett-Zimmern können Patienten mit der Krankenversicherung gesondert als Wahlleistung vereinbaren, die getrennt abgerechnet wird. Die stationäre Behandlung im Krankenhaus wird über den Basispflegesatz für Unterkunft und Verpflegung sowie über den Abteilungspflegesatz für Pflege und ärztliche Versorgung abgedeckt.

      Das BGH-Urteil wird nach Angaben der DKG langfristig Auswirkungen für alle gesetzlich Versicherten haben. Zwei Drittel der Einnahmen aus den Zuschlägen müßten die Krankenhäuser bei ihrer Budgetberechnung abziehen. Damit sorgten diese Einnahmen bei den Budgetverhandlungen für niedrige Basispflegesätze, von denen alle gesetzlich Versicherten profitierten. Diese von den Kassen bestrittene Quersubventionierung sei vom Gesetzgeber über die Bundespflegesatzverordnung vorgesehen und habe zur Beitragsstabilität in der GKV beigetragen.
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 18:39:32
      Beitrag Nr. 928 ()
      betrügerischen Zimmerzuschlägen für Privatpatienten beimessen

      Der verscuh, generell die krankenhäuser in ein schlechtes lciht zu rücken,ist nicht besonders schlau.
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 18:41:24
      Beitrag Nr. 929 ()
      Von wegen die PKV verschweigt etwas... es ist genau umgekehrt.

      http://www.pkv.de/downloads/pm051103.pdf



      Offizielle Pressemitteilung der PKV, übrigens muss ich mich offensichtlich korrigieren:

      Die Quersubventionierung beträgt bereits 8,5 Milliarden pro Jahr, tendenz steigend.


      Ulla Schmidt spielt die Bedeutung der Quersubventionierung des ge-samten Gesundheitssystems durch die PKV

      in Höhe von derzeit 8,5 Mrd. Euro jährlich


      herunter. Sie negiert damit, dass die PKV das chro-nisch unterfinanzierte gesetzliche System mit jährlich steigenden Be-trägen stützt.
      Richtig ist, dass sich viele Arztpraxen ohne Privatversicherte heute nicht mehr halten könnten, dass Krankenhäuser ohne Privatpatienten kaum noch Investitionen vornehmen könnten, dass In-novationen nicht oder nur verzögert in den Markt kämen. Insofern leis-tet die PKV einen unverzichtbaren Beitrag zu einem qualitativ hoch-wertigen Versorgungssystem, dessen Leistungen allen, gerade auchden gesetzlich Versicherten, zugute kommen.
      Avatar
      schrieb am 25.02.06 18:46:31
      Beitrag Nr. 930 ()
      Vielleicht noch ein offizieller Hinweis der Bundesärztekammer:


      "Die SPD verfolgt damit zugleich konsequent ihren Kurs, die private Krankenversicherung (PKV) so zu demontieren, dass ihre Attraktivität sukzessive beseitigt wird. Am Ende steht die so genannte Bürgerversicherung.

      Mit der beabsichtigten Reduzierung des Gebührenrahmens der GOÄ in noch nicht erkennbare Tiefen - anstelle der über Jahrzehnte verschleppten, längst überfälligen Reform der veralteten GOÄ mit völlig unausgewogenem Bewertungsgefüge - ist die Schmerzgrenze der Ärzte überschritten. Die Arbeitsbedingungen der Ärzte in der Praxis und am Krankenhaus haben sich in den letzten Jahren permanent verschlechtert. Immer mehr junge Ärzte streben Berufsziele außerhalb der Patientenversorgung an (bis zu 45 Prozent im Jahr 2004) oder wandern ins Ausland ab (13 000, Tendenz steigend). Immer mehr ältere Ärzte steigen vor Erreichen der Altersgrenze aus dem Berufsleben aus. Der wachsende Ärztemangel wird weiter vergrößert und offensichtlich politisch ebenso in Kauf genommen wie die damit verbundene Gefährdung einer qualitativ hoch stehenden, flächendeckenden Versorgung. Sogar eine weitere Vernichtung von Arbeitsplätzen von bis zu einer Million Beschäftigten in Krankenhaus und Praxis im Gesundheitswesen scheint die politischen Entscheidungsträger nicht zu beirren: Arztpraxen und Krankenhäuser werden Personal entlassen müssen, die schwierige Personalsituation in den Kliniken wird sich verschärfen, die Demotivierung des ärztlichen Nachwuchses über eine sinkende Mitarbeiterbeteiligung an Privateinnahmen der Chefärzte (Poolregelung) dramatisch zunehmen, denn der unverzichtbare Finanzierungsbeitrag über Privateinnahmen wird durch Reduzierung des Vergütungsniveaus ebenfalls gekürzt. Die dadurch sinkende "Quersubventionierung" durch die PKV wird die Finanzierungslücken der Gesetzlichen Krankenversicherung noch weiter vergrößern.

      Verkannt wird, dass derzeit einigermaßen angemessene Vergütungen (Bruttoumsätze!) für ärztliche Leistungen nur noch über die Privatbehandlung erzielbar sind, wenngleich diese im internationalen Vergleich bereits gering ausfallen. Der immer wieder - auch von der Privatassekuranz - bemühte Vergleich zwischen den völlig unzulänglichen, budgetbedingten GKV-Vergütungen und der Privatliquidation für eine freiberufliche Tätigkeit hat die fatale Fehleinschätzung über das Abschöpfungspotenzial bei ärztlichen Privathonoraren genährt - dies, obwohl Ärzte in den vergangenen 25 Jahren - aufgrund ausbleibenden Inflationsausgleichs durch Punktwertanhebung - reale Einkommensverluste hinnehmen mussten, Im Vergleich dazu haben andere freie Berufe weitaus besser abgeschnitten. So erhielten Rechtsanwälte 2004 als Inflationsausgleich für die letzten zehn Jahre real eine 20-prozentige Honoraranhebung. Ärzte wurden mit 3,6 Prozent abgespeist."
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 15:48:07
      Beitrag Nr. 931 ()
      Gesundheitsministerium legt Konzept zu Finanzreform Ende März vor
      Dienstag 28. Februar 2006, 14:13 Uhr

      Berlin (AP) Das Bundesgesundheitsministerium will Ende März ein Konzept für eine Finanzreform der Krankenversicherung vorlegen. Der Entwurf werde entsprechend dem verabredeten Verfahren mit der Spitze der Regierungskoalition abgestimmt und anschließend im Bundestag beraten, erklärte Ministeriumssprecher Klaus Vater am Dienstag in Berlin.
      Vater reagierte damit auf eine Äußerung des SPD-Bundestagsabgeordneten und Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, der eine allgemeine Abgabe zur Finanzierung der Gesundheitskosten angeregt hatte. Mit diesem «Gesundheits-Soli» sollen nach dem Vorschlag die Umstellung der Krankenversicherung für Kinder von Beitrags- auf Steuermittel finanziert werden. Vater erklärte dazu, dies sei die private Meinung Lauterbachs, der in die konzeptionelle Arbeit einer Finanzreform nicht eingebunden sei.
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 15:48:33
      !
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      Avatar
      schrieb am 28.02.06 19:39:51
      Beitrag Nr. 933 ()
      Es ist einfach die Wahrheit trotz des erheblich verbesserten politischen Stils nach dem der rot-grünen Brüllaffen: Merkel und ihre Regierung werden die Bürger abzocken mit Steuererhöhungen, wie es die Republik vorher noch nicht erleben musste. Jetzt wird der Lauterbach vorgeschickt und im gleichen Atemzug wird es von der Aachener Sonderschullehrerin dementiert. Aber man gewöhnt sich schon mal an den Gedanken.
      Wahrlich eine sozialistische Politik - die man heute schamhaft "sozialdemokratische" nennt. Was glatt gelogen ist, denn es ist nicht sozial, den Menschen immer mehr abzunehmen, letzten Endes, um das Versagen der politischen Klasse zu finanzieren. Und diese scheinheilige Regierung macht Schulden über Schulden. Schwarz-rote Schulden sind nicht besser als rot-grüne. Merkel und Müntefering dürfen grinsen: Die Deutschen sind politisch feige und blöde gemacht worden.
      Avatar
      schrieb am 28.02.06 21:10:05
      Beitrag Nr. 934 ()
      Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Olaf Scholz, sprach von „Spökenkiekerei“. „Der Abgeordnete Karl Lauterbach hat erneut eines seiner vielen Modelle in den Medien platziert“, sagte Scholz der Nachrichtenagentur dpa. Es gebe zur Gesundheitsreform weder Entscheidungen noch Vorentscheidungen.

      Vor allem die Union will bei der geplanten Gesundheitsreform der großen Koalition die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern durchsetzen. Unions-Fraktionschef Volker Kauder kündigte jüngst an, dass dazu die Privatversicherten und Beamten zur Kasse gebeten werden könnten. „Wir müssen es schaffen, dass die vielen Bürger, die nicht in der Pflichtversicherung sind, mit herangezogen werden“, sagte Kauder.
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Lauterbach macht seinem Namen alle Ehre :D
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 12:40:08
      Beitrag Nr. 935 ()
      Die Ärzte haben die Schnauze voll:


      Ärzteschaft
      Ärzteproteste am Aschermittwoch



      In Hannover streikten rund 400 Ärzte /ddp

      Berlin – Mehr als 7.500 Ärzte von 27 Universitätskliniken und 14 Landeskrankenhäusern in ganz Deutschland haben am 1. März im Rahmen von Warnstreiks ihre Arbeit niedergelegt. Dies gab die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) in Berlin bekannt. Als überwältigenden Erfolg wertete der Erste Vorsitzende des MB, Dr. Frank Ulrich Montgomery, die Streikaktion. Immerhin hätten sich mehr als ein Drittel der betroffenen Ärzte beteiligt. „Wir sind zuversichtlich, dass die Arbeitgeber dieses Signal vor der nächsten Verhandlungsrunde am 3. März vernommen haben“, so der MB-Vorsitzende.

      Anlass für die Streiks sind die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen zwischen MB und der Tarifgemeinschaft der Länder. Bereits seit Oktober ringen beide Seiten um einen Tarifvertrag für die betroffenen 22.000 Ärzte an den Universitätskliniken und an den Landeskrankenhäusern.



      Die Ärztegewerkschaft wirft den Arbeitgebern vor, in der Vergütungsfrage keine realistischen Vorschläge zu unterbreiten. Der MB fordert 30 Prozent mehr Gehalt. Außerdem verlangt er im Rahmen eines arztspezifischen Tarifvertrages geregelte Arbeitszeiten und eine vollständige Vergütung der Überstunden.


      Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Rudolf Kösters, erklärte, dass die Ärztegewerkschaft sich der gesellschaftlichen Realität stellen müsse. :laugh: In Tariffragen sei ein sozialer Abgleich nötig. Den Klinikärzten müsse klar sein, dass unter den Bedingungen gedeckelter Budgets im stationären Bereich übermäßige Lohnforderungen nur zu Lasten anderer Berufsgruppen im Krankenhaus gehen könnten.


      Neben den Klinikärzten protestierten am Aschermittwoch auch die Niedergelassenen: Wie ein Sprecher der Ärztekammer Westfalen-Lippe in Münster mitteilte, beteiligten sich etwa 6.000 Ärzte und Praxismitarbeiter an dem so genannten gesundheitspolitischen Aschermittwoch in Arnsberg, Bielefeld, Dortmund und Gelsenkirchen. Aufgerufen zu den Protesten hatte der Landesverband der Praxisnetze in Westfalen und Lippe. Die Mediziner kritisierten vor allem, dass das neue Arzneimittelspargesetz Abstriche an der Behandlungsqualität mit sich bringe. /SR/hil/ddp
      Avatar
      schrieb am 03.03.06 17:18:26
      Beitrag Nr. 936 ()
      Quelle: http://www.n-tv.de

      Freitag, 3. März 2006
      Milliardengewinn
      Krankenkassen im Plus

      Die gesetzlichen Krankenkassen haben das Jahr 2005 mit einer positiven Finanzbilanz beendet. Sie konnten einen Überschuss von etwa 1,78 Milliarden Euro vermelden. Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums lag das Plus im Westen bei 1,086 Milliarden Euro, im Osten bei 690 Millionen Euro.

      Damit hat sich der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr allerdings mehr als halbiert. Nach den Worten von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hätte die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ohne die stark gestiegenen Ausgaben für Arzneimittel sogar "einen ähnlich hohen Überschuss wie 2004 erzielen können, als das positive Finanzergebnis bei rund vier Milliarden Euro lag". Die Arzneiausgaben der Krankenkassen nahmen 2005 um gut 16 Prozent oder fast 3,5 Milliarden Euro zu.

      Die Nettoverschuldung fast aller Kassen konnten, zwei Jahre früher als vorgesehen, "vollständig abgebaut werden", so das Bundesgesundheitsministerium. Es gebe lediglich einzelne Krankenkassen mit Verschuldungen. Diese seien zum schrittweisen Schuldabbau verpflichtet.

      Im laufenden Jahr kann durch die letztmals steigenden Bundeszuschüsse und das jüngste Arzneimittel-Sparpaket der Mitteilung zu Folge ein Kassendefizit vermieden werden. Bislang habe der durchschnittliche Beitragsatz bei knapp 13,3 Prozent stabil gehalten werden könne
      Avatar
      schrieb am 04.03.06 07:46:35
      Beitrag Nr. 937 ()
      Krankenkasse schlägt zweiten Gesundheitsmarkt vor
      Samstag 4. März 2006, 04:05 Uhr

      Hannover (dpa) - Die Deutsche BKK hat vorgeschlagen, einen zweiten Gesundheitsmarkt außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung zu etablieren. Das «Heil» liege darin, außerhalb der Krankenkassen Unternehmensformen zu finden, die zusätzliche Gesundheitsleistungen für die Versicherten zu günstigen Preisen anbieten. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse, Ralf Sjuts, der dpa. Die Deutsche BKK ist die größte Betriebskrankenkasse in Deutschland mit rund 1,1 Millionen Versicherten.
      Avatar
      schrieb am 04.03.06 07:47:21
      Beitrag Nr. 938 ()
      Handelsblatt.com - Unternehmen / Handel + Dienstleistung
      Arznei-Sparpaket bringt Apotheker in Nöte
      Donnerstag 2. März 2006, 15:00 Uhr


      Das vom Bundestag verabschiedete Arzneimittelsparpaket ruft die Apotheker auf dem Plan. Da der vorgesehene Wegfall der Einkaufsrabatte auf rezeptpflichtige Arzneien nur durch das Geschäft mit rezeptfreien Produkten ausgeglichen werden kann, sehen sich vor allem kleine Apotheken existenziell bedroht.

      FRANKFURT. "Auf dem Land kann das zu Versorgungsengpässen führen", sagt Peter Homann, Vorstandsmitglied des Deutschen Apothekerverbands. Seit Jahren tragen die großen Hersteller patentfreier Nachahmerpräparate (Generika) den Wettbewerb vor allem über Rabatte aus. Das kann zum Beispiel so aussehen: Der Apotheker ordert bei Hexal, Ratiopharm oder Stada vier Packungen eines Medikaments und erhält die fünfte Packung gratis. Der Krankenkasse darf er bislang alle fünf Pakete in Rechnung stellen, wodurch sich sein Gewinn erhöht. Je nach Verhandlungsgeschick und Abnahmemenge variiert das Verhältnis zwischen bezahlten und gratis gelieferten Packungen nach Informationen aus der Branche erheblich.

      Nach dem Willen der Regierung müssen die Apotheker diesen Rabattvorteil künftig an die Krankenkassen weitergeben. Ob diese Regelung den Kassen zugute kommt, ist jedoch zweifelhaft, weil Rabatte den Generikafirmen künftig keinen Wettbewerbsvorteil mehr verschaffen. "Wieso sollten wir die Rabattschlacht weiterführen?", fragt ein hochrangiger Manager einer Generika-Firma. Die großen Anbieter sehen den Wegfall daher als Entlastung.

      Für die Apotheker, die den branchenüblichen Rabattvorteil fest einkalkuliert haben, ist die Neuregelung dagegen ein Drama. "Der Rohgewinn der Apotheker sinkt dadurch im Schnitt um zehn Prozent", schätzt Matthias Rudolph, Besitzer der Pinguin-Apotheke in Wuppertal. Die einzige Möglichkeit, die den Apothekern bleibe, seien Einsparungen beim Personal.

      Apotheken, die weniger als eine Million Euro im Jahr umsetzen, hätten künftig kaum eine Überlebenschance, pflichtet ihm Petra Dembinski bei, die mit ihrem Mann die AEZ-Apotheke in Essen betreibt. "Wenn das große Apothekensterben ausbleibt, liegt das vor allem daran, dass die Apotheker nicht ohne weiteres aus ihren Mietverträgen kommen", sagt sie.

      Rudolph und Dembinski fühlen sich von ihrem Verband im Stich gelassen. Sie werfen dem Branchenverband ABDA vor, er unternehme zu wenig dagegen, dass die Kassen zu Lasten der Apotheker entlastet werden sollen. Im Gegensatz zu den Spitzenorganisationen der Ärzte und Pharmahersteller, die im Januar ihre kritischen Stellungnahmen zu dem Gesetzentwurf veröffentlichten, hält sich der Apothekerverband mit Kritik bislang zurück. "Das war eine verbandspolitische Entscheidung", sagte eine ABDA-Sprecherin.

      Die Aufregung einzelner Apotheker teilt der Verband offenbar nicht. "Es ist noch nicht abzusehen, wie die Hersteller auf die neue Gesetzeslage reagieren", sagt Homann, der selbst zwei Apotheken in der hessischen Kleinstadt Schlüchtern betreibt. Die wirtschaftlichen Folgen seien daher noch nicht abzuschätzen. "Zwischen den Generikafirmen herrscht aber weiterhin scharfe Konkurrenz, daher wird ihnen schon etwas Neues einfallen", gibt er sich gelassen.

      Denkbar wäre etwa, dass sie den Apothekern künftig höhere Rabatte auf rezeptfreie Präparate gewähren, wenn sie große Mengen rezeptpflichtiger Medikamente bestellen. Doch auch dabei drohten kleinere Anbieter ins Hintertreffen zu geraten, weil sie mangels Einkaufsmacht keine gute Verhandlungsposition hätten. Sein Fazit: "Leider gibt es im Gesundheitswesen keine Bestandgarantien mehr, auch nicht für Apotheken."
      Avatar
      schrieb am 05.03.06 13:16:22
      Beitrag Nr. 939 ()
      Quelle: http://www.n-tv.de

      Sonntag, 5. März 2006
      Krankenkassen bieten Geld
      Private wollen sich freikaufen

      Die privaten Krankenkassen wollen sich nach einem Zeitungsbericht von der bevorstehenden Gesundheitsreform freikaufen.

      Bei Sondierungen in der Koalition hätten führende Vertreter der privaten Kassen angeboten, freiwillig ein bis zwei Milliarden Euro an die gesetzliche Krankenversicherung zu zahlen, berichtete die "Bild am Sonntag" ohne Angabe von Quellen.

      Im Gegenzug hätten die Privatkassen gefordert, dass die Bundesregierung sie von größeren Einschnitten bei der Gesundheitsreform verschone. In der Koalition werde erwogen, auf das Angebot einzugehen. Union und SPD hatten sich in den Koalitionsverhandlungen nicht auf ein gemeinsames Modell für eine Gesundheitsreform verständigt. Sie wollen in diesem Jahr über eine Lösung verhandeln.
      Avatar
      schrieb am 11.03.06 07:14:23
      Beitrag Nr. 940 ()
      Quelle: http://www.n-tv.de

      Freitag, 10. März 2006
      Länderkammer zeigt Muskeln
      Arznei-Sparpaket abgewiesen

      In seiner zweiten Sitzung in diesem Jahr hat der unionsdominierte Bundesrat der Regierung Merkel erstmals die Muskeln gezeigt. Die Länderkammer legte sich beim Arznei-Sparpaket quer und rief den Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag an. Verhindern kann der Bundesrat das Gesetz aber nicht, nur verzögern. Gebilligt wurde dagegen das Gesetz gegen Rentenkürzungen, die West-Ost-Angleichung beim Arbeitslosengeld II und ein neues Hufbeschlags-Gesetz.

      Arzneimittelsparpaket

      Durch das Veto des Bundesrates muss nun der Vermittlungsausschuss bei dem Vorhaben nach einem Kompromiss suchen. Die Mehrheit der unionsregierten Länder will Änderungen zu Gunsten der Pharmaindustrie und der Ärzte erreichen. Das Sparpaket soll die Krankenkassen von medizinisch nicht nötigen Ausgaben im Volumen von jährlich etwa 1,3 Milliarden Euro entlasten.

      Rentennullrunde

      Der Weg für die dritte Renten-Nullrunde in Folge ist frei. Die Länderkammer erhob keine Einwände gegen das Vorhaben der Bundesregierung. Mit dem Gesetz wollen Union und SPD auch verhindern, dass es Mitte des Jahres zu einer Rentenkürzung für die knapp 20 Millionen Rentner kommt, sollte sich die für die Rentenanpassung maßgebliche Lohnentwicklung im vergangenen Jahr als negativ erweisen.

      Arbeitslosengeld

      Das ALG II wird vom 1. Juli an in Ost und West gleich sein: 345 Euro. Bisher erhalten Langzeitarbeitslose im Osten 14 Euro im Monat weniger.

      Hufbeschlagsgesetz

      Der Bundesrat brachte ein bei Pferdefreunden umstrittenes Gesetz für den Hufbeschlag auf den Weg. Damit sollen im Sinne des Tierschutzes nur noch geprüfte und staatlich anerkannte Hufbeschlagschmiede an Pferdehufen arbeiten dürfen. Die Länder setzen sich aber zugleich für Ausnahmen ein: Tierhalter und Tierbetreuer sollen auch ohne staatliche Konzession weiter Korrekturen an Hufen und Klauen vornehmen dürfen.

      Beschleunigte Verkehrsplanung

      Verkehrsprojekte sollen nach dem Willen des Bundesrates schneller als bisher genehmigt werden. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den die Länderkammer auf den Weg zur Beratung im Bundestag brachte.

      Bürokratieabbau

      Der Staat befreit sich weiter von überflüssigen Vorschriften. Der Bundesrat billigte vom Bundestag beschlossene Gesetze, in den Bereichen Verbraucherschutz und Justiz zahlreiche veraltete Vorschriften zu streichen. Alle Ressorts haben sich zu einer solchen Rechtsbereinigung verpflichtet.

      Gentechnik

      Ein neues Gentechnikgesetz soll drastische Strafzahlungen an die EU verhindern. Mit der Novelle wird eine fünf Jahre alte EU-Richtlinie umgesetzt. Sie regelt die Kennzeichnung genetisch veränderter Pflanzen und die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen Standortregisters.

      Nachträgliche Sicherungsverwahrung

      Auf Vorstoß Bayerns soll die nachträgliche Sicherungsverwahrung gefährlicher Straftäter erweitert werden. Künftig sollen auch Tatsachen, die aus Rechtsgründen zum Urteilszeitpunkt nicht berücksichtigt wurden, für eine Entscheidung herangezogen werden können.
      Avatar
      schrieb am 11.03.06 12:55:00
      Beitrag Nr. 941 ()
      das ist doch ein Witz, oder :confused:


      Ministerin Schmidt plant pauschale Gesundheitsprämie

      Gesundheitsministerin Schmidt will einen Teil der Gesetzlichen Krankenversicherung über eine pauschale Prämie finanzieren. Jeder Versicherte soll demnach künftig 15 Euro einheitlich zahlen, der Rest der Beiträge soll sich wie bisher an der Höhe des Gehalts orientieren.

      Hamburg - Die Idee für die Einheitszahlung entstammt nach Informationen des SPIEGEL Ulla Schmidts Konzept für die geplante Gesundheitsreform. Demnach sollen alle Versicherten künftig unabhängig von ihrem Verdienst die einheitliche Prämie von durchschnittlich 15 Euro monatlich zahlen. Damit sollen rund zehn Prozent der Kassenausgaben gedeckt werden.

      Die restlichen 90 Prozent sollen dem SPIEGEL-Bericht zufolge wie bisher über einkommensabhängige Beiträge aufgebracht werden: So sollen die Versicherten künftig nicht nur Abgaben auf den Lohn, sondern auch auf andere Einkünfte wie Zinsen oder Kapitalerträge abführen. Der entsprechende Beitragssatz soll im Gegenzug auf etwa sechs bis sieben Prozent des Einkommens sinken. Die Arbeitgeberbeiträge könnten dagegen wie bisher gezahlt werden und etwa auf dem heutigen Niveau liegen.

      Darüber hinaus sieht das Reformkonzept der Ministerin ein neues Verfahren vor, nach dem die Gesundheitsbeiträge eingezogen würden. So sollen die Versicherten den SPIEGEL-Informationen zufolge die neue Prämie künftig direkt an die Krankenkassen überweisen, ihre Beiträge sollen dagegen von den Finanzämtern eingezogen werden.

      Keine Chance für Beitragssenkung bei Krankenkassen

      Inzwischen geraten die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) geraten in die Kritik, weil sie den Beitragssatz der Versicherten seit 2004 nur um 0,17 Prozentpunkte gesenkt haben - obwohl die Bundesregierung eine Minderung um einen Prozentpunkt vorgegeben hatte. Stattdessen, so der Bundesrechnungshof in einem Bericht ans Parlament, nutzten die Kassen Einsparungen infolge des GKV-Modernisierungsgesetzes, um ihre Schulden von 6 Milliarden Euro im Jahr 2004 auf 1,8 Milliarden Euro zu reduzieren.

      Für das Jahr 2005 sei damit zu rechnen, dass die "Gesamtverschuldung fast vollständig abgebaut" worden sei. Trotzdem werden die Versicherten, auch wegen der Koalitionsbeschlüsse, weiter kräftig zahlen müssen: "Der Trend - die Ausgaben steigen schneller als die Einnahmen - hält an", so die Prüfer. Für weitere Beitragssenkungen bestehe "kein Spielraum". Die Gesundheitsreform, kommentiert die linke Haushaltspolitikerin Gesine Lötzsch, sei angesichts dieser Bilanz "offensichtlich gescheitert".
      http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,405391,00.html
      Avatar
      schrieb am 11.03.06 14:45:05
      !
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      Avatar
      schrieb am 11.03.06 14:46:25
      Beitrag Nr. 943 ()
      [posting]20.628.938 von StellaLuna am 11.03.06 12:55:00[/posting]Die Politik ist meiner Meinung nach ratlos und pfuscht kräftig am Gesundheitssystem herum. :mad:
      Avatar
      schrieb am 11.03.06 15:03:18
      Beitrag Nr. 944 ()
      [posting]20.630.361 von Aktienkrieger am 11.03.06 14:46:25[/posting]das kann man nicht mal mehr Pfusch nennen, das ist Hilflosigkeit pur.
      Schmidt ist im Würgegriff der Gesundheits- und Versicherungslobby und röchelt nur noch vor sich hin.

      Mir ist schleierhaft, warum die Arbeitgeber sich nicht wehren und Druck ausüben auf die Gesundheitsbranche und die Politiker - schließlich finanzieren die AGs 50 % der Versicherungsbeiträge.

      Wäre ich Arbeitgeber, ich hätte bereits Rahmenverträge mit Versicherungen geschlossen und mich aus dem Solidarsystem zurückgezogen.

      Es ist ein Unding, dass pro Versichertem Beiträge in die KV von ca. 300 bis 500 € gezahlt werden und die Versicherten nicht nur Patienten zweiter Klasse sind, sondern auch noch die Ärzte streiken weil zu wenig bei ihnen ankommt!
      Avatar
      schrieb am 11.03.06 15:14:01
      Beitrag Nr. 945 ()
      "...Darüber hinaus sieht das Reformkonzept der Ministerin ein neues Verfahren vor, nach dem die Gesundheitsbeiträge eingezogen würden. So sollen die Versicherten den SPIEGEL-Informationen zufolge die neue Prämie künftig direkt an die Krankenkassen überweisen, ihre Beiträge sollen dagegen von den Finanzämtern eingezogen werden.

      Finanzamt soll KV-Beiträge einziehen - auf diese Idee kann nur ein geistig Kranker kommen!
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 08:05:23
      Beitrag Nr. 946 ()
      Financial Times Deutschland
      Einführung der Gesundheitskarte wird sich verzögern
      Samstag 11. März 2006, 11:28 Uhr


      "Vor 2008 werden wir die Versicherten flächendeckend nicht versorgen können", sagte der Vorstandschef der Deutschen Betriebskrankenkasse (BKK), Ralf Sjuts, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur DPA in Wolfsburg. "Offiziell kommt die Testkarte in den Testregionen dieses Jahr." Von Juni an solle es in den ersten der Gebiete losgehen. "Aber ich glaube das nicht. Da wird noch mehr Zeit ins Land gehen."

      Nach Darstellung des Bundesgesundheitsministeriums soll die elektronische Gesundheitskarte von 2006 an schrittweise in Deutschland eingeführt werden. Sie soll die bisherige Chipkarte ablösen. Wolfsburg ist eine von bundesweit acht Testregionen. Dort beteiligen sich die Deutsche BKK sowie andere Betriebs- und Ersatzkassen an dem Projekt.

      Die Gesundheitskarte soll unter anderem die papierlose Übertragung von Rezepten ermöglichen. Über zusätzliche Angaben auf der Karte entscheidet der Patient selbst. Dazu zählen Dokumentationen über eingenommene Arzneimittel, Notfallinformationen oder zusätzliche Gesundheitsinformationen wie Angaben zur Blutgruppe, zu Allergien, Operationen und Impfungen.

      Die Deutsche BKK ist aus der Fusion der Krankenversicherungen von Volkswagen sowie von Post und Telekom hervorgegangen. Sie ist mit rund 1,1 Versicherten die größte deutsche Betriebskrankenkasse.
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 10:44:44
      Beitrag Nr. 947 ()
      die FAZ berichtet:

      Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am Sonnabend aus Koalitionskreisen erfuhr, will die Ministerin künftig zehn Prozent der Kassenausgaben über diese einheitliche Prämie abdecken. Die Prämie müßte damit zwischen 25 und 30 Euro pro Monat liegen. "Da kommt `ne richtige Kopfpauschale", heißt es in den Kreisen. Die verbleibenden 90 Prozent der Einnahmen sollen - wie bisher schon - über einkommensabhängige Beiträge aufgebracht werden. Die Einnahmen der gesetzlichen Kassen liegen derzeit zwischen 145 und 150 Milliarden Euro. Beiträge sollen nach den Plänen der Ministerin künftig nicht nur auf Arbeits-, sondern auch auf Kapitaleinkommen erhoben werden.

      „Vernünftiges” verbinden

      Ein Sprecher Schmidts wollte die Pläne auf Anfrage nicht bestätigen und sprach von "purer Mutmaßung". Er sagte aber auch, Ziel der Ministerin sei es, "Vernünftiges" aus den konkurrierenden Konzepten von SPD und Union miteinander zu verbinden. Zumindest eine Verbindung der beiden konkurrierenden Modelle würde es mit diesen Vorstellungen der Ministerin geben. Während die Sozialdemokraten eine Bürgerversicherung wollen, in der alle Bürger zwangsversichert sind und einkommensabhängig Beiträge auf Arbeits- und Kapitaleinkommen zahlen, will die CDU eine einheitliche Gesundheitsprämie für alle gesetzlich Versicherten einführen.

      Nach Informationen der Sonntagszeitung soll mit der Reform in erster Linie mehr Geld in das Gesundheitssystem gespült werden. "Wir müssen uns auf weiter steigende Ausgaben einstellen", heißt es. Damit ist fraglich geworden, wie weit die große Koalition sich auch an Strukturreformen wagt, mit denen die Kartelle im Gesundheitssystem zerschlagen und Effizienzverluste beseitigt werden.

      Gesundheitsreform soll kein Wahlkampfthema werden

      Die Beitragssätze für Arbeitnehmer könnten demnach trotz der Einbeziehung der Kapitaleinkünfte und der zusätzlichen Prämie nur auf etwa sechs bis sieben Prozent des Einkommens sinken. Die Arbeitgeber sollen weiter - wie heute - den gleichen Teil paritätisch dazuzahlen. Da künftig auch auf Kapitalerträge Abgaben gezahlt werden sollen, plant die Ministerin, daß die Finanzämter die Beiträge einziehen. Die neue, zusätzliche Gesundheitsprämie sollten die Versicherten dagegen künftig direkt an ihre Krankenkasse zahlen.

      Schmidt will die Eckpunkte für ihre Reform offiziell erst nach den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt vorstellen. Sie möchte so vermeiden, daß die Gesundheitsreform zum Thema im Wahlkampf wird. An dieser Planung hält sie nach Angaben ihres Sprechers fest. Dabei stimmt Schmidt ihre Überlegungen zunächst mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie mit den Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU, Volker Kauder, und SPD, Peter Struck, ab. Die Eckpunkte, auf die sich die Spitzen der Koalition verständigen, sollen dann Grundlage der Reform werden, die nach dem Willen der großen Koalition am 1. Januar 2007 in Kraft treten soll.
      http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc…

      Unfähigkeit spricht aus diesem Konstrukt, ganz zu schweigen davon, dass die Parteien Angst vor dem Wähler haben, sonst hätte man kein Problem dieses geplante Wirrwarr in den Wahlkampf mit einzubeziehen.
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 10:57:52
      Beitrag Nr. 948 ()
      [posting]20.645.889 von StellaLuna am 12.03.06 10:44:44[/posting]Eigentlich wollte die Große Koalition im März bereits ein Konzept für die Gesundheitsreform vorlegen. Ich glaube aber nicht mehr an diesen Zeitraum. Wahrscheinlich wird erst nach den Landtagswahlen das Projekt in Angriff genommen.
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 11:11:56
      Beitrag Nr. 949 ()
      [posting]20.646.159 von Aktienkrieger am 12.03.06 10:57:52[/posting]Wahrscheinlich wird erst nach den Landtagswahlen das Projekt in Angriff genommen. - steht so im FAZ-Artikel, mit der Begründung dass man kein Wahlkampfthema daraus machen möchte. Ich bin mir sicher, dass es nicht um die Sache "Gesundheitsreform" geht, sondern dass man Angst vor dem Wähler hat bzw. vom Wähler abgestraft zu werden. Welcher Wähler kann so einem idiotischen Vorschlag seine Stimme geben?
      Allein die Vorstellung, dass die KV-Beiträge über das Finanzamt eingezogen werden sollen, könnte wegen Unfähigkeit der FA und wegen nicht funktionierender Software zu einem Chaos bei den Versicherungen führen. Wenn die FA nicht in der Lage sind, die Beiträge pünktlich weiter zu leiten an die GKVs, dann sind die Beitragszahler die Gelackmeierten, sie haben dann keinen Versicherungsschutz.

      Im übrigen bin ich der Meinung, dass staatliche Institutionen wie die Finanzämter keinen Zugriff auf Krankenversicherungsbeiträge haben dürfen und sollen - ich sehe da ein großes Problem - GKVs sind keine staatlichen Institutionen!

      Nicht bedacht wird bei diesem Modell, der Verwaltungsmehraufwand der nicht nur auf die Finanzämter sondern auch auf die Krankenkassen zukommt. Letztere haben zwei Zahlungseingänge oder mehr pro Versichertem monatlich. Eine 4köpfige Familie muss 4 Pauschalbeiträge zahlen und dann muß noch das FA beitragsabhängig die KV-Prämie überweisen. Dies führt zu einem Verwaltungschaos :laugh:
      Zahlen aber müssen die Zeche die Versicherten, denn deren Beiträge werden wegen dieser unsäglichen Abwicklungsvorgabe steigen.
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 14:11:48
      Beitrag Nr. 950 ()
      Dow Jones
      Schmidt plant Mischmodell bei Gesundheitsreform - Spiegel
      Sonntag 12. März 2006, 13:30 Uhr

      BERLIN (AP)--Bei der geplanten Gesundheitsreform will Ministerin Ulla Schmidt einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" zufolge ein Mischmodell vorschlagen. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, soll die gesetzliche Krankenversicherung künftig zum Teil über eine pauschale Prämie und zum Teil über einkommensabhängige Beiträge finanziert werden.
      Laut "Spiegel" würden nach Schmidts Konzept alle Versicherten unabhängig vom Verdienst eine einheitliche Prämie von durchschnittlich 15 EUR monatlich zahlen, aus der rund 10% der Kassenausgaben gedeckt werden sollten. Die restlichen 90% würden wie bisher durch einkommensabhängige Beiträge aufgebracht. Dabei müssten die Versicherten aber nicht nur auf den Lohn, sondern auch auf andere Einkünfte wie Zinsen oder Kapitalerträge Abgaben zahlen.

      Der Beitragssatz solle dafür auf etwa 6% bis 7% Prozent sinken. Die Arbeitgeberbeiträge könnten dagegen wie bisher gezahlt werden und etwa auf dem heutigen Niveau liegen. Ministeriumssprecher Klaus Vater nannte den Bericht "die übliche Mischung aus Mutmaßungen und Rumrätseln". Die SPD-Politikerin werde bis spätestens Anfang April ihr Konzept vorlegen. Dann könne sich jeder davon überzeugen, dass die vernünftigen Teile der unterschiedlichen Konzepte miteinander verbunden würden.

      Wie "Spiegel" und "Focus" unter Berufung auf einen Bericht des Rechnungshofs an den Bundestag berichten, besteht für deutlich sinkende Krankenkassenbeiträge nach Einschätzung des Bundesrechnungshofs vorerst "kein Spielraum". Der Trend steigender Ausgaben und sinkender Einnahmen halte an. Der durchschnittliche Beitragssatz liegt derzeit bei 14,2% des Bruttolohns bis zur Bemessungsgrenze.

      DJG/brb
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 15:23:47
      Beitrag Nr. 951 ()
      Quelle: http://www.n-tv.de

      Sonntag, 12. März 2006
      Schmidts neues Modell
      Gesundheitsprämien-Mix

      Die Bundesregierung plant nach übereinstimmenden Medienberichten eine pauschale Gesundheitsprämie als Ergänzung zu einkommensabhängigen Beiträgen. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wolle die Unionspläne einer Kopfpauschale mit denen der SPD einer so genannten Bürgerversicherung verknüpfen, berichten der "Spiegel" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS).

      Danach sollen 90 Prozent der Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung weiter aus einkommensabhängigen Beiträgen von Beschäftigten und Arbeitgebern fließen. Dabei sollen die Arbeitnehmer – wie im SPD-Modell der Bürgerversicherung gefordert – auch Abgaben auf Zinsen oder Mieteinnahmen zahlen. Die übrigen 10 Prozent sollen über die pauschale Prämie gezahlt werden, was sich an das Modell der Union anlehnt. Während der "Spiegel" berichtet, diese Prämie solle etwa 15 Euro monatlich betragen, war in der FAS von 25 bis 30 Euro die Rede.

      Das Ministerium hatte den "Spiegel"-Bericht als falsch zurückgewiesen. Die Berichte insgesamt nannte ein Sprecher eine Mischung aus Mutmaßungen und Rätseln. Schmidt werde ihr Konzept Ende März oder Anfang April vorlegen. SPD und Union kündigten einen harten Streit um die Reform an und nannten das Ergebnis wesentlich für den Erfolg der Koalition.

      Durch die pauschale Prämie und die zusätzlichen Beiträge aus Zinsen und Mieten solle der einkommensabhängige Beitragssatz der Arbeitnehmer sechs bis sieben Prozent des Einkommens betragen, berichteten beide Medien. Der Arbeitgeberbeitrag solle wie bisher das gleiche Niveau haben. Allerdings zahlen die Beschäftigten bereits jetzt die Ausgaben für den Zahnersatz allein.

      Große Koalition hängt an Gesundheitsreform

      SPD-Generalsekretär Hubertus Heil kündigte in der "Bild am Sonntag" eine harte Auseinandersetzung über die Reform an. Die Positionen der Koalitionspartner lägen weit auseinander. "Die SPD kommt mit ihren Vorstellungen zur Gesundheitsreform vom Nordpol, die CDU/CSU vom Südpol." Die SPD werde sich mit ihren Vorstellungen letztlich weitgehend durchsetzen, sagte er voraus. "Wir werden uns in Deutschland treffen. Wir liegen bekanntlich weit nördlich vom Äquator." Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag die Reform des Gesundheitswesens ausgeklammert und wollen sie im Frühjahr angehen.

      Für den stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Christoph Böhr ist das Schicksal der großen Koalition an das Gelingen der Gesundheitsreform geknüpft. Es müsse einen Kompromiss geben, weil sonst die Frage nach der Existenzberechtigung des Regierungsbündnisses gestellt werde, sagte Böhr im Deutschlandfunk. Die Union müsse an der Gesundheitsprämie festhalten und einen erheblichen Teil des Gesundheitswesens über Steuern finanzieren.
      Avatar
      schrieb am 12.03.06 16:24:28
      Beitrag Nr. 952 ()
      [posting]20.649.927 von Aktienkrieger am 12.03.06 15:23:47[/posting]Sinnvoll wäre eine Basis-Krankenversicherung für alle, wer bessere Behandlung möchte soll sich privat zusatzversichern. Es kann nicht sein, dass, wer den GKV-Höchstbeitrag von 480 € zahlt schlechter gestellt wird als ein privat Versicherter, dessen KV-Beitrag grade mal 240 € beträgt.

      Es muß ein Ende haben, dass Kinder, Kranke, Arbeitslose, Alleinerziehende etc. nur der Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten aufgedrückt werden!

      Möglich wäre auch, die gesetzlichen Kassen abzuschaffen und alle dann noch existierenden Krankenversicherungen zu zwingen, dass sie jeden und zwar unabhängig von ihren Risiken aufnehmen müssen. Ein Maximal-KV-Beiträg müßte vom Gesetzgeber festgelegt werden.
      Avatar
      schrieb am 13.03.06 11:48:36
      Beitrag Nr. 953 ()
      Politik
      Deutsche zweifeln an gleichbleibendem Leistungsstandard in der Gesundheitsversorgung

      Berlin - Die Deutschen betrachten die künftige Entwicklung im Gesundheitswesen mit Skepsis. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gesundheitsreport des Finanzdienstleisters MLP in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach. Der Umfrage zufolge zweifeln 65 Prozent der Bevölkerung daran, dass es der Politik gelingen wird, den heutigen Leistungsstandard auch künftig sicherzustellen, so Allensbach-Geschäftsführerin Prof. Dr. Renate Köcher bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin.

      76 Prozent der Befragten gehen in Zukunft von steigenden Krankenversicherungsbeiträgen und erhöhten Medikamentenzuzahlungen aus. Darüber hinaus fürchten sich knapp 70 Prozent vor einer Entwicklung hin zu einer Zwei-Klassen-Medizin. Beinahe Zweidrittel gehen zudem davon aus, dass Ärzte in Zukunft aufgrund der an sie gestellten Anforderungen weniger Zeit für Patienten haben werden. Dabei zählt ein Großteil der Befragten Zeit und Menschlichkeit neben der fachlichen Kompetenz zu den wichtigsten Voraussetzungen, die ein Arzt zu erfüllen hat.

      Der Studie zufolge wird die Qualität der Privaten Krankenversicherung hoch eingeschätzt. So gaben Zweidrittel an, sich als Privatversicherter besser abgesichert zu fühlen als als Kassenpatient. Wäre ein Wechsel möglich, würden ihn dennoch nur 15 Prozent vollziehen – aus Kostengründen, wie die Befragung herausfand. Das Interesse an Zusatzversicherungen ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestiegen: während sich 1997 nur 23 von 100 gesetzlich Versicherten vorstellen konnten, eine Zusatzpolice abzuschließen, sind es inzwischen 34 Prozent. /Dar
      Avatar
      schrieb am 13.03.06 12:02:21
      Beitrag Nr. 954 ()
      @ stella luna

      Sinnvoll wäre eine Basis-Krankenversicherung für alle, wer bessere Behandlung möchte soll sich privat zusatzversichern.

      Schreibe ich ja schon seit langem.....



      Es kann nicht sein, dass, wer den GKV-Höchstbeitrag von 480 € zahlt schlechter gestellt wird als ein privat Versicherter, dessen KV-Beitrag grade mal 240 € beträgt.


      selten dämliches Argument - diese Sätze kehren sich später ins gegenteil, sonst würden die GKVs ja jeden älteren PKV-Versicherten mit Freude aufnehmen.
      Das von Dir hier geschriebene sind demagogische Primitivparolen a la Lauterbach/Schmidt...




      Es muß ein Ende haben, dass Kinder, Kranke, Arbeitslose, Alleinerziehende etc. nur der Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten aufgedrückt werden!

      So ein Blödsinn, erkundige Dich erst einmal, wie das finnaziert wird, bevor Du so einen Quatsch postetst.

      Bei Arbeitslosigkeit wird die Krankenversicherung maximal in Höhe der GKV-Sätze von der Bundesanstalt für Arbeit übernomen. Da hat der Staat immer bei PKV-Versicherten die Nase vorn:

      Bei den jungen PKV-versicherten spart er Zuschüsse, weil er nur die (zunächst) niedrigeren PKV-Beiträge erstatten muss, bei den älteren PKV-versicherten müsssen die selber sehen, wie sie ihre klaffende Lücke schliessen.
      Oder die Chance (ist es eine?? ) nutzen, innerhalb der ersten 4 Wochen der AL zurück in die GKV zu kommen.

      Möglich wäre auch, die gesetzlichen Kassen abzuschaffen und alle dann noch existierenden Krankenversicherungen zu zwingen, dass sie jeden und zwar unabhängig von ihren Risiken aufnehmen müssen. Ein Maximal-KV-Beiträg müßte vom Gesetzgeber festgelegt werden.

      Aha, Planwirtschaft... verstehe.... :rolleyes:

      Ist so, als wenn Du die Autohersteller verpflichten würdest, jedem einen Rolls Royce für 5.000 Euro zu verkaufen.. und wehe, das klappt nicht.... :D

      Alle GKV-Kassen in einer einzigen zusammenfassen ist meine langjährige Forderung, die auch Sinn macht. Würde sofort JAHR FÜR JAHR 10-15 Milliarden Euro freisetzen - und das ohne jede Leistungseinschränkung.

      SEHR VERDÄCHTIG, daß Lauterbach und die Sonderschul-Lehrerin das Thema so panisch meiden... zu viele Parteigenossen und -freunde aller Parteien bekommen da auf unsere Kosten ihr Luxus-Gnadenbrot.. schliesslich kann man nicht allen Sitze im Eu-Parlament verschaffen... :mad:
      Avatar
      schrieb am 15.03.06 20:13:08
      Beitrag Nr. 955 ()
      SPIEGEL ONLINE - 15. März 2006, 09:25
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,406038,00.html
      Irak-Waffenschmuggel

      USA fehlen Beweise für Irans Verwicklung

      Erst hatte US-Präsident Bush wortgewaltig die Verwicklung der Mullahs in Iran in den Waffenschmuggel in den Irak und die Unterstützung der Aufständischen kritisiert. Jetzt musste ein amerikanischer General gestehen, dass sie über keine Beweise für die Behauptung verfügen.
      :laugh:

      Washington/Bagdad - General Peter Pace betonte im Pentagon, dass seinem Land keine Beweise vorlägen, dass die Regierung in Teheran hinter diesen Entwicklungen stecke. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld fügte hinzu: "Alles was man weiß, ist, dass man in einem Land Ausrüstung, Waffen, Sprengsätze und was auch immer findet, und die kamen aus dem Nachbarland." Rumsfeld hatte zudem gesagt, Personal der iranischen Revolutionsgarden hätten sich im Irak aufgehalten. Vorgestern hatte George W. Bush behauptet, einige der Bomben der Rebellen im Irak oder dafür verwendete Bauteile stammten aus Iran.

      Die USA könnten nach den Worten des Kommandeurs der US-Truppen im Irak, John Abizaid, eine langfristige Militärpräsenz in dem Golfstaat anstreben. Diese könnte dazu dienen, Extremisten einzudämmen und die Öllieferungen aus der Region zu schützen, sagte der General gestern vor einem Unterausschuss des US-Repräsentantenhauses. Bushs Regierung hatte zuletzt die Aussicht auf eine permanente Stationierung von Soldaten im Irak heruntergespielt. Zahlreiche demokratische Abgeordnete haben Bush immer wieder gedrängt, klar zum Ausdruck zu bringen, dass die USA nicht auf Dauer Militärstützpunkte im Irak aufrechterhalten wollten.

      Dies könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, sagte Abizaid. Eine Entscheidung werde aber erst getroffen, wenn im Irak eine Regierung der nationalen Einheit gebildet sei. Von dieser erhoffen sich die USA eine Stabilisierung des Landes.
      :laugh: :laugh:

      Wenn die Regierung im Irak ihre Arbeit aufgenommen habe, könnten die USA ihre Truppen in dem Land voraussichtlich bis zum Dezember deutlich reduzieren, fügte Abizaid hinzu.

      Ärzte: US-Armee tötet elf Familienmitglieder

      Im Nordirak wurden heute elf Mitglieder einer Familie getötet, darunter mehrere Frauen und Kinder. Ärzte im Allgemeinen Krankenhaus von Tikrit berichteten, die US-Armee habe am frühen Morgen von einem Hubschrauber aus das Haus der Familie in einem Dorf nahe der Ortschaft al-Ishaki beschossen. Der Hintergrund des Angriffs blieb unklar. Das amerikanische Militärkommando äußerte sich zunächst nicht dazu.


      Extremisten ermordeten unterdessen erneut einen sunnitischen Geistlichen. Der sunnitische Rat der Religionsgelehrten berichtete, Scheich Hussein Turki sei gestern in Makdadija nördlich von Bagdad nach dem Gebet zum Sonnenuntergang erschossen worden. Sein Sohn sei bei dem Angriff verletzt worden. Die US-Armee teilte unterdessen mit, zwei ihrer Soldaten seien bereits am Montag in der Provinz Anbar von Aufständischen getötet worden.

      In Bagdad verhängte das Innenministerium ab heute Abend bis Donnerstagnachmittag ein Fahrverbot, um Anschläge während der geplanten konstituierenden Sitzung des Parlaments zu verhindern. Das Parlament soll morgen, genau drei Monate nach der Wahl, erstmals zusammentreten. Auch die Bildung einer neuen Regierung steht noch aus.

      lan/Reuters/dpa
      Avatar
      schrieb am 15.03.06 20:15:41
      Beitrag Nr. 956 ()
      SPIEGEL ONLINE - 15. März 2006, 18:25
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,406207,00.html
      Trotz US-Veto

      Uno gründen Menschenrechtsrat

      Mit überwältigender Mehrheit hat die Uno-Vollversammlung einem neuen Rat für Menschenrechte zugestimmt. Die Entscheidung wurde gegen den Willen der USA getroffen.


      New York - Von den 191 Mitgliedern stimmten in New York 170 dafür und vier dagegen. Drei Mitgliedstaaten enthielten sich.

      Die USA erklärten ihren Widerstand damit, dass auch in den neuen Rat Staaten gewählt werden könnten, die gegen Menschenrechte verstießen. [anmerkung: Etwa beispielsweise die USA? ]Die bisherige Menschenrechtskommission in Genf war darüber in Verruf geraten, dass Mitglieder mit schlechter oder umstrittener Menschenrechtsbilanz sich gegenseitig vor Verurteilungen schützten.

      UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte dazu bei einem Besuch in Johannesburg, er erwarte, dass die USA mit dem neuen Gremium zusammenarbeiten werden.

      als/ap
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 08:32:33
      Beitrag Nr. 957 ()
      LOHNNEBENKOSTEN

      Krankenkasse warnt vor Beitragserhöhung

      Die Gesundheitspolitik der Bundesregierung verfehlt offenbar ihre Wirkung - zu Lasten der Beitragszahler der Sozialversicherungen. Millionen gesetzlich Krankenversicherter drohen höhere Abgaben, warnt die Techniker Krankenkasse.

      Berlin - "Wenn die Bundesregierung nicht gegensteuert, werden Beitragserhöhungen im kommenden Jahr unvermeidlich sein", sagte Techniker-Chef Norbert Klusen der "Berliner Zeitung". Die beschlossenen Maßnahmen führten bei den gesetzlichen Krankenkassen zu Mehrbelastungen in Höhe von fast vier Milliarden Euro, die die Kassen aus eigener Kraft nicht ausgleichen könnten. "Rein rechnerisch führt das zu einem Beitragsschub von durchschnittlich 0,4 Prozentpunkten", prognostizierte Klusen.

      Erst vor kurzem hatte das Bundesgesundheitsministerium verkündet, dass die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr einen Überschuss von 1,8 Milliarden Euro erzielt haben. Klusen sagte, dieser Überschuss werde bald verpuffen. "Wie gering dieser Betrag eigentlich ist, kann man schon daran sehen, dass die gesetzliche Krankenversicherung wöchentlich Ausgaben von fast 2,8 Milliarden Euro hat", sagte er.

      Die neuen Belastungen für die Kassen resultierten vor allem aus der Kürzung von Bundeszuschüssen und steigenden Ausgaben, sagte Klusen. "Allein das schrittweise Zurückfahren des Bundeszuschusses schlägt im nächsten Jahr mit 2,7 Milliarden Euro negativ zu Buche", rechnete er vor. "Außerdem lässt die Erhöhung der Mehrwertsteuer unsere Arzneimittel-Kosten um 700 bis 800 Millionen Euro wachsen."

      Das Zusammenstreichen des Bundeszuschusses bezeichnete Klusen als Vertrauensbruch der Politik. "Mit den Geldmitteln aus der Tabaksteuer sollten eigentlich versicherungsfremde Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung wie das Mutterschaftsgeld finanziert werden", sagte der Kassen-Chef. Jetzt würden die Krankenkassen mit diesen Belastungen wieder alleine gelassen.

      Selbstständige sollen in Rentenkasse zahlen

      Gleichzeitig machen sich die Rentenkassen für eine Ausweitung der Versicherungspflicht auf Selbstständige stark. "Was wir brauchen ist eine Absicherung für alle Erwerbstätigen", sagte der Präsident des Deutschen Rentenversicherungs Bundes, Herbert Rische, ebenfalls der "Berliner Zeitung". Dort sollten nicht nur Arbeitnehmer versichert sein, sondern auch Selbstständige, die zurzeit nicht ausreichend abgesichert sind.

      Die Rentenversicherung müsse so umgestaltet werden, dass sie der sich verändernden Arbeitswelt Rechnung trage, betonte Rische. "Es wird in Zukunft immer weniger Erwerbsbiografien geben, in denen jemand als Lehrling in einem Betrieb beginnt und dort bleibt, bis er in Rente geht. Wir werden viel mehr Wechsel haben - zwischen einzelnen Betrieben, aber auch zwischen abhängiger Beschäftigung und Selbstständigkeit", sagte Rische.

      Er verteidigte die Forderung der Politiker, dass Jüngere stärker als bisher für ihre Altersabsicherung zusätzlich privat vorsorgen sollten. "Es ist ja nicht so, dass die Rentner der heutigen Generation nicht auch selbst vorgesorgt hätten", sagte er. "Viele ältere Menschen haben in ihrem Leben Geld zurückgelegt." Es sei keine Überforderung, wenn man auch von den Jüngeren eine gewisse eigene Vorsorge erwarte.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:02:20
      Beitrag Nr. 958 ()
      [posting]20.658.912 von Deep Thought am 13.03.06 12:02:21[/posting]Für alle Sozialversicherungszweige (Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) hat der Sachverständigenrat Ausgaben von 125 Milliarden Euro berechnet, die versicherungsfremd sind. 60 Milliarden Euro werden schon bisher über Bundeszuschüsse - also über Steuern - finanziert.

      Für Junge beträgt der Steueranteil am GKV-Beitrag bis zu 70 Prozent.

      Für den Differenzbetrag aber werden die Beitragszahler in den Sozialversicherungen für Anliegen zur Kasse gebeten, die eigentlich von allen Bürgern getragen werden müßten.
      ...

      Als versicherungsfremd versteht man in der gesundheitspolitischen Diskussion in der GKV bisher solche Leistungen, die nicht explizit sozialpolitischen Zwecken dienen. Einige davon - wie etwa das Sterbegeld - sind in der Vergangenheit bereits aus dem GKV-Katalog gestrichen worden. Heute zahlen die Kassen noch einige Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft (Mutterschaftsgeld, Schwangerschaftsabbruch, Krankengeld bei Betreuung eines Kindes), die als versicherungsfremd gelten. Sie belaufen sich auf jährlich 2,73 Milliarden Euro.

      Doch das sind "Peanuts" im Vergleich zur Umverteilung innerhalb der 70 Millionen GKV-Versicherten.
      ...
      Versicherungsfremde Umverteilung: Gemeint ist die Umverteilung, an Kinder und andere mitversicherte Familienangehörige in der GKV. Denn wenn Familienangehörige beitragsfrei mitversichert sind, handelt es sich um eine - sozialpolitisch wünschenswerte - Umverteilung zu Personen ohne Einkommen. Für Kinder (die Wirtschaftsweisen haben die Familienangehörigen unter 20 Jahren betrachtet) werden zu Lasten der Pflichtversicherten und der freiwillig Versicherten jährlich etwa 13,3 Milliarden Euro umverteilt. Alle weiteren beitragsfrei Mitversicherten werden durch Leistungen in Höhe von 25 Milliarden Euro begünstigt, für die sie keine Beiträge erbracht haben.

      Die fast 39 Milliarden Euro, die innerhalb der GKV umverteilt werden, ohne daß es dem originären Zweck der Versicherung entspricht, sind für die beitragszahlenden Versicherten wie eine Steuer. Durchschnittlich 27 Prozent seiner Kassenbeiträge zahlt ein GKV-Pflichtmitglied für diese Umverteilung.

      Differenziert man die Pflichtmitglieder nach Altersstufen, dann wird die Belastung noch dramatischer: Bei jungen Männern zwischen 30 bis 35 Jahren beträgt der Steueranteil an den Kassenbeiträgen sogar 71 Prozent. Sie finanzieren mit ihren Beiträgen gesamtgesellschaftliche Anliegen wie etwa die Kinder- und Familienförderung. Doch diese sollten von allen Bürgern finanziert werden - und zwar durch Steuern.
      http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/12/01/217a0301.asp?cat…
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 13:20:27
      Beitrag Nr. 959 ()
      Es ist erschreckend was momentan fast täglich für Meldungen über die deutschen Sozialversicherungssysteme veröffentlicht werden. Die Politik ist anscheinend nicht in der Lage die Sozialkassen zu reformieren und langfristig zu sichern. Das Flickwerk der letzten Jahrzehnte wird (wahrscheinlich) weiter fortgeführt.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 16:58:18
      Beitrag Nr. 960 ()
      [posting]20.843.971 von Aktienkrieger am 19.03.06 13:20:27[/posting]Eine Besserung ist nicht in Sicht, sonst würde man mit der Gesundheitsreform nicht abwarten bis die Landtagswahlen gelaufen sind. Ende März/Anfang April werden wir mehr wissen, und bis dahin wird ein Defilee der Lobbyisten im Gesundheitsministerium stattfinden!

      Schaun mer mal, welche Suppe uns dann eingebrockt werden wird.
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 10:35:33
      Beitrag Nr. 961 ()
      Die Tarifgemeinschaft der Länder hat nicht im Mindesten vor, die desolate Situation im dt. Gesundheitswesen inhaltlich zu lösen.

      Jeder weiß, wie erbärmlich in deutschland die Gehalts-/Einkommenssituation von 98% der Ärzte ist.

      Ich habe hier mehrfach die ernüchternden Bruttogehälter von Assistenz- bis zu Chefärzten, ersichtlich im 8einseitig von der Arbeitgebern gekündigten) BAT gepostet und jeder normalinteressierte mensch weiß, wie beschissen die Bezahlung ist.

      Allein durch die einseitige Kündigung des BAT haben die Arbeitgeber vor einem Jahr die gehälter mit einem Streich um ca. 18% gekürzt. eit Jahrezehnten bereichert sich die gemeinschaft der Beitragszahler an der unbezahlten Arbeit der Klinikärzte um ca. 2 Milliarden Euro pro Jahr rechtswidrig.

      Und nun heißt die dummdreiste Argumentation:

      "Die Ärzte wollen 30% mehr Gehalt" (nein, sie wollen endlich für Überstunden bezahlt werden und die handstreichartige Kürzung der gehälter rückgängig machen! )

      "Ich kenne einen, der einen kennt, der kennt einen, der kennt einen Chefarzt, der 400000 Euro im Jahr verdient!"

      (Was uns diese üblen Demagogen verschweigen: Das sind ausschließlich ALTVERTRÄGE, die zeiten sind bereits lange vorbei! Und die erneut von Lauterbach ins Spiel gebrachte Lüge von den angeblich gutverdienenden Oberärzten kann man ja ebenfalls leicht anhand des BAT widerlegen, siehe meine konkreten Beispiele in früheren postings.)

      "Die Bezahlung der unbezahlten Überstunden ist unbezahlbar, das sind ja nach Amgaben des Marburger Bundes über 2 Miliarden!"

      Das ist das dreisteste: Man bestiehlt die Ärzte seit Jahrzehnten und anstatt einer Entschuldigung oder Einstellung des Diebstahls kündigt man dessen Fortsetzung an.

      Die Ankündigung Montgomery´s (Vorsitzender des Marburger Bundes) wird Realität werden:

      Die Taktik, die Ärzte als Schmarotzer darzustellen (die sie nun genau nicht waren, sondern stillschweigend Jahrzehnte in das gesundheitssystem reingebuttert haben und geschuftet haben wie die Irren) hat das Klima bereits vergiftet.

      Bislang hat man den Ärzten für die Opferung des Privatlebens und das Stille Schweigen wenigstens den Brosamen der anerkennung vor die Füße geworfen. jetzt macht man den allergrößten fehler, indem man genau das gegenteil macht.

      Die Lunte ist durch die Politik gelegt und angezündet.

      Und nach der Explosion wird unsere Ulla und herr Lauterbach und die ganzen demagogen mit traurigen Augenaufschlägen sagen, daß sie das aber nicht wollten, was eingetreten ist.

      Ihr Problem bereits jetzt und erst Recht in Zukunft:

      Die meisten PAtienten sehen, wie die angestellten Ärzte (und die meisten Niedergelassenen) keuchend im Hamsterrad rennen und die patienten wissen, daß sie den völlig überarbeiteten Ärzten vieles verdanken, was über das normale Engagement hinausgeht.

      Und viele haben bereits am eigenen leibe erlebt, daß trotzdem irgendwo strukturelle Grenzen sind, die auch noch so große belastbarkeit der Ärzte überfordern.

      Es wird ein Inferno für das gesundheitssystem werden und es woird in wenigen jahren nichts mehr so sein wie zuvor.

      Das Ende der Fahnenstange ist erreicht und nun wird es knallhart werden.

      Die Politiker wissen nicht, wen sie vor sich haben.
      Die extreme belastbarkeit der Mediziner ersterckt sich nicht nur auf unendliche unbezahlte Überstunden, sie besteht auch auf anderen gebieten wie Streiks.

      Ich rechne für 2007 mit den ersten Wartelisten wie im britischen System.




      SPIEGEL ONLINE - 22. März 2006, 07:12
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,407215,00.html

      Ärztestreik

      "Gesundheitswesen auf der Intensivstation"

      Die Mediziner weiten ihren Streik auf 20 Städte aus: Heute wollen mehrere tausend Ärzte mit einer Demo vor dem niedersächsischen Finanzministerium ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Doch der Verhandlungsführer der Arbeitgeber gibt sich unbeeindruckt.


      Hannover - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund erwartet mindestens 3000 Demonstranten in Hannover. Gestreikt wird heute in 20 Städten, darunter in 14 Universitätskliniken und sechs psychiatrischen Landeskrankenhäusern. Schon gestern haben mehrere tausend Klinikärzte für eine höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Die Mediziner, vertreten durch die Ärztegewerkschaft Marburger Bund, fordern 30 Prozent mehr Gehalt und die Bezahlung von Überstunden.


      Ärztedemo: Verhärtete Fronten im Tarifkonflikt

      Im Tarifkonflikt an den Universitätskliniken wollen die Länder ihr Angebot für die streikenden Ärzte nicht nachbessern. "Wir haben ein tolles Angebot gemacht. :laugh: Nun muss sich erst mal der Marburger Bund bewegen", sagte der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft der Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring, der Nachrichtenagentur dpa. Der CDU-Politiker betonte: "30 Prozent ist eine abwegige Forderung. Und der Streik ist besonders ärgerlich, weil wir dem Marburger Bund schon sehr weit entgegen gekommen sind."

      Hauptkritikpunkt der Ärzte sei, dass sie derzeit unzählige unbezahlte Überstunden leisten müssten. Dazu hätten die Länder ein gutes Angebot vorgelegt. Zwar wäre die Regelarbeitszeit für Ärzte demnach mit künftig 42 Stunden höher als bisher und könnte sogar individuell auf bis zu 48 Stunden erweitert werden, :eek: diese Stunden würden aber voll bezahlt, betonte Möllring.

      Die Forderung der Ärzte nach bis zu 30 Prozent mehr Gehalt stößt auch bei dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach auf Ablehnung. "Ich halte das nicht für bezahlbar", sagte er dem "Mannheimer Morgen". Lauterbach sagte, er gönne zwar Berufsanfängern und jungen Assistenzärzten wegen ihrer langen Arbeitszeiten moderat höhere Einkommen. Das gelte aber nicht für die etablierten Oberärzte, deren Dienste zum Teil gut bezahlt würden. "Und das gilt erst recht nicht für die Chefärzte, von denen nicht wenige mehr als 400.000 Euro im Jahr verdienen."

      Das Problem der jungen Ärzte lasse sich nicht durch mehr Geld lösen. Das Gesundheitssystem in Deutschland müsse vielmehr effizienter werden. So sollten auch Klinikärzte Patienten ambulant behandeln dürfen. "Fast jeden dritten Krankenhausaufenthalt könnten wir uns sparen", sagte Lauterbach. Das Einsparpotenzial liege bei bis zu zehn Milliarden Euro. "Mit dem Geld könnten wir die Fachärzte deutlich besser bezahlen", sagte er.

      Warnung vor "Wartelistenmedizin"

      Der Chef der Gemünder Ersatzkasse (GEK), Dieter Hebel, empfahl in der "Berliner Zeitung" den Klinik-Arbeitgebern dringend, den Forderungen nicht nachzugeben. Hebel sagte, letztlich müssten die Beitragszahler die höheren Gehälter finanzieren. "Immerhin gibt es für viele Arbeitnehmer derzeit nur geringe oder gar keine Lohnzuwächse", sagte er. "Es geht längst nicht allen Ärzten schlecht", betonte Hebel. Ihm seien Fälle bekannt, in denen einfache Klinikärzte - einschließlich Abrechnungen für Privatpatienten - auf 80.000 Euro Bruttogehalt pro Jahr kämen, Oberärzte auf 120.000 Euro und Chefärzte auf eine halbe Million Euro pro Jahr. "Und das sind wirklich keine Ausnahmeerscheinungen", sagte Hebel.

      Patienten, die den Eindruck hätten, ihre Operationen würden durch die Streiks zu Unrecht verschoben, riet Hebel, sich an ihre Krankenkasse zu wenden. "Wir nehmen solche Meldungen ernst", versicherte er. "Sollte sich herausstellen, dass die Beschwerden gerechtfertigt sind, werden wir alles daran setzen, dass den Patienten geholfen wird."

      Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg Dietrich Hoppe, warnt jetzt vor einer "Wartelistenmedizin" in Deutschland. "Wenn alle Ärztinnen und Ärzte Deutschlands auf die Straße gehen, dann liegt das Gesundheitswesen auf der Intensivstation, dann hat die Politik höchsten Handlungsbedarf", sagte Hoppe der dpa in Berlin mit Blick auf den Streik an Unikliniken und auf den für Freitag geplanten Protesttag der Praxisärzte. "Rationierung und Unterfinanzierung dürfen nicht weiter ignoriert werden." Die Politik in Bund und Ländern müssten einer drohenden "Billigmedizin" entgegenwirken.

      lan/ddp/dpa
      Avatar
      schrieb am 24.03.06 19:07:47
      Beitrag Nr. 962 ()
      meine Prognose aus dem letzten posting tritt ein:

      30 000 Ärzte protestieren in Berlin gegen Sparkurs


      Berlin (dpa) - Bei der größten Ärztedemonstration in der Geschichte der Bundesrepublik :D ;) sind rund 30 000 Praxis-Ärzte gegen die Einsparungen im Gesundheitswesen auf die Straße gegangen. Viele der bundesweit etwa 100 000 Praxen blieben am Freitag geschlossen.


      50.000 Ärzte werden zu einer Großdemo in Berlin erwartet.




      © dpa
      Zum zweiten Mal seit Jahresbeginn machten die niedergelassenen Mediziner in Berlin ihrem Unmut über die ihnen nach ihren Worten von Schwarz- Rot verordnete "Rationierungs-Medizin" mit einer Demonstration Luft. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) forderte die Ärzte zum Einlenken auf.

      Die Demonstration markierte den Auftakt zu einer "nationalen Protestwoche", in der vom kommenden Montag an Protestaktionen und Praxisschließungen geplant sind. Beim ersten nationalen Protesttag Mitte Januar hatten rund 25 000 Mediziner demonstriert.

      "Wir wollen nicht länger hoch qualifizierte Leistungen zu Dumpingpreisen erbringen müssen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe. "Wir sind keine Billigarbeiter." Es könne und dürfe nicht sein, dass für die Defizite im Gesundheitssystem ständig die Ärzte verantwortlich gemacht würden.


      Ministerin Schmidt sagte dazu: "Wir werden die Probleme nur lösen, wenn man sich an einen Tisch setzt." :laugh: Die Ärzte sollten gemeinsam mit den Krankenkassen an einem gerechteren Honorarsystem arbeiten und nach Einsparungen suchen. :laugh: Zusätzliche Mittel könne es nicht geben, das Geld müsse besser verteilt werden. :laugh:

      Mit dem Protesttag wehrten sich die Ärzte gegen das neue Arzneimittelspargesetz, das zu Einsparungen von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr führen soll. Dabei ist den Medizinern besonders die von Union und SPD im Bundestag beschlossene Bonus-Malus-Regelung ein Dorn im Auge: Sie "bestraft" mit Honorarabzug, wer überdurchschnittlich teure Arzneimittel verordnet. Die Kassenärzte kritisieren das als "Geiz-ist-geil-Metalität" zu Lasten der Kranken.

      Das Bundesgesundheitsministerium wies den Vorwurf zurück, die Sparpolitik gefährde die Versorgung der Kassenpatienten mit Medikamenten. "Die Versorgung mit Arzneien war und ist sicher - für alle Patienten", hieß es in bundesweiten Zeitungsanzeigen des Ministeriums. Die Mediziner drohten, die Proteste noch bis zur Fußballweltmeisterschaft im Sommer auszuweiten.

      Aus der Union zeigten Vizefraktions-Chef Wolfgang Zöller (CSU) und die gesundheitspolitische Sprecherin Annette Widmann-Mauz (CDU) Verständnis für die Forderungen der Ärzte nach angemessener Honorierung. Die DGB- Vize-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer sagte, der Ärzteprotest sei eine deutliche Aufforderung an die Kassenärztlichen Vereinigungen, die Vergütung und Honorarverteilung transparenter und gerechter zu gestalten.

      Nach den Worten des Bundesvorsitzenden des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV-Virchow-Bund), Maximilian Zollner, wird Praxisärzten seit Jahren die Vergütung für etwa 30 Prozent der erbrachten Leistung vorenthalten. Für einen in der Nacht durchgeführten Hausbesuch erhalte ein Arzt nur etwa 24 Euro, sagte Zollner dem Fernsehsender N24.

      Die Drohung von niedergelassenen Ärzten, ihre Kassenzulassung aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung zurückzugeben, stieß im Gesundheitsministerium auf Unverständnis. Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) wollen jedoch unter ihren Mitgliedern eine Umfrage starten, um zu klären, ob sie weiterhin das Mandat der Ärzteschaft haben. Ärzteverbände kritisieren, die KVen würden zunehmend von der Politik als "Erfüllungsgehilfe staatlich verordneter Verknappung" gegen die eigenen Mitglieder eingesetzt.


      Im Tarifstreit um 30 Prozent höhere Bezahlung für Uni-Klinikärzte setzte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund ihre Streikaktionen fort: in Ulm und Jena legten einige hundert Uni-Mediziner ihre Arbeit nieder. In Leipzig traten 250 Beschäftigte der Universitätsklinik in einen Warnstreik. Die abgebrochenen Tarifgespräche sollen in der kommenden Woche wieder aufgenommen werden.
      Avatar
      schrieb am 25.03.06 07:27:02
      Beitrag Nr. 963 ()
      SPD legt morgen Eckpunkte für Gesundheitsreform fest
      Samstag 25. März 2006, 07:03 Uhr

      Berlin (dpa) - Im Tarifstreit der Klinikärzte rechnet Länder- Verhandlungsführer Hartmut Möllring mit einer baldigen Einigung. Wenn beide Seiten sich noch etwas bewegten, könne man bald zum Abschluss kommen, sagte Möllring der «Neuen Presse». Die SPD-Spitze und Gesundheitsministerin Ulla Schmid wollen morgen die Eckpunkte für die Gesundheitsreform verabreden. Das berichtet die «Leipziger Volkszeitung». Die SPD- Führung wolle dabei Schmidt für ihr Gespräch am Montag mit Kanzlerin Angela Merkel den Rücken stärken.
      Avatar
      schrieb am 25.03.06 07:28:10
      Beitrag Nr. 964 ()
      Mitgliederschwund bei großen Krankenkassen hält an
      Freitag 24. März 2006, 03:31 Uhr

      Hamburg (ddp). Im vergangenen Jahr haben mehrere große gesetzliche Krankenkassen einen Mitgliederschwund hinnehmen müssen. Wie die «Bild»-Zeitung (Freitagausgabe) vorab unter Berufung auf Angaben des Branchen-Informationsdienstes dfg berichtete, hat die Barmer Ersatzkasse im Verlauf des Jahres 2005 rund 72 000 Mitglieder verloren, die DAK rund 66 000 und die AOK Baden-Württemberg knapp 51 000. Noch stärker verlor die BKK Taunus mit einem Minus von rund 80 700 Mitgliedern.

      Zu den größten Gewinnern im Jahresvergleich gehörte dem Blatt zufolge die Techniker Krankenkasse mit einem Plus von rund 150 000 Mitgliedern. Die Vereinigte IKK verzeichnete 130 000 neue Mitglieder. Danach folgten mhplus BKK mit 68 400 und IKK Direkt mit 67 900 neuen Mitgliedern.
      Avatar
      schrieb am 25.03.06 07:50:33
      Beitrag Nr. 965 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.630.771 von StellaLuna am 11.03.06 15:14:01Oh, ich bin beeindruckt. Hier mal 100 procent da coer.:)
      Avatar
      schrieb am 25.03.06 07:55:21
      Beitrag Nr. 966 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.945.608 von Aktienkrieger am 25.03.06 07:28:10Zu den größten Gewinnern im Jahresvergleich gehörte dem Blatt zufolge die Techniker Krankenkasse mit einem Plus von rund 150 000 Mitgliedern. Die Vereinigte IKK verzeichnete 130 000 neue Mitglieder. Danach folgten mhplus BKK mit 68 400 und IKK Direkt mit 67 900 neuen Mitgliedern.

      Den direct cassen versicherten droht das gleiche schicksal wie bei der hammerdowntowncaasse bkk taunus. Da werden die beioträge explodieren. Warum? Weil nur der strom von frischem blut den beitragsgsatz drückt. Sonbald die mitglieder aber zu patienten werden, lösen sie eine kette des erschreckens aus, und die ersten kündigen, und dann gibt es haue aus dem risikostrukturausgleich. und der kurs macht sich davon wie ein hüßpfball.

      So wie die mitglieder, wenn sie zur geschjäftestelle wollen. da gibt es nämlich wie wuf dem platten lande weit und breit keine.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.03.06 08:26:48
      Beitrag Nr. 967 ()
      WIdO-Studie: Keine Subventionierung der GKV durch private Krankenversicherung


      Bonn (ots) - Wissenschaftliches Institut der AOK In einer aktuellen Medienkampagne behauptet der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV), dass der Gesundheitsversorgung in Deutschland ohne Privatversicherte viele Milliarden Euro weniger zur Verfügung stünden. "Diese Behauptung, die PKV subventioniere durch höhere Honorare die gesetzliche Krankenversicherung, hält einer genauen Überprüfung nicht stand", sagt Dr. Johannes Leinert vom Wissenschaftlichen Institut der AOK. Dies habe das WIdO in einer aktuellen Studie belegt. Zwar sei es unbestritten, dass die Privatversicherten vor allem in der ambulanten ärztlichen Versorgung höhere Arzthonorare zahlen. Auch stellten diese Honorare für etliche Arztpraxen eine wichtige Einnahmequelle dar. Doch weist WIdO-Geschäftsführer Dr. Klaus Jacobs darauf hin, dass die höheren Vergütungen der Privatversicherten großenteils keineswegs dorthin fließen, wo sie für die Gesundheitsversorgung der Gesamtbevölkerung gebraucht würden: "In Landregionen Ostdeutschlands mit Engpässen in der Hausarztversorgung kommt fast kein Cent aus den angeblichen Subventionen der PKV an. Im Gegenteil: Hier profitieren die wenigen Privatversicherten davon, dass die GKV zusammen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen zusätzliche Anstrengungen unternimmt, überhaupt eine ausreichende Versorgung sicherzustellen." Subventioniert werde dagegen vor allem die fachärztliche Überversorgung in bestimmten westdeutschen Regionen. Jacobs hierzu weiter: "Für die betroffenen Ärzte mag dies existenznotwendig sein, nicht aber für die Gesundheitsversorgung der Gesamtbevölkerung." Die WIdO-Studie "Subventioniert die PKV das Gesundheitswesen?" finden Sie im Internet unter www.wido.de. Originaltext: Wissenschaftliches Institut der AOK
      Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=32063
      Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_32063.rss2
      Pressekontakt: Wissenschaftliches Institut der AOK Dr. Johannes Leinert Kortrijker Straße 1 53177 Bonn Tel.: 0228 843-393 Fax: 0228 843-144 Email: wido@wido.bv.aok.de http://www.wido.de
      Avatar
      schrieb am 26.03.06 08:27:53
      Beitrag Nr. 968 ()
      Quelle: http://www.tagesschau.de

      Pläne für Krankenkassenbeiträge

      Union will Arbeitgeber weiter entlasten
      Die Union will den Arbeitgeber-Anteil bei den Krankenversicherungsbeiträgen offenbar weiter senken. "Der Spiegel" berichtet, Politiker der CDU und CSU hätten sich darauf verständigt, den Beitragssatz der Arbeitgeber bei 6,5 Prozentpunkten einzufrieren. Dies bedeutet zugleich eine Senkung der Kosten für die Arbeitgeber. Bereits zum Juli 2005 war die über Jahrzehnte gültige paritätische Finanzierung der Krankenkassensätze abgeschafft worden.

      Rückstufung von 6,65 auf 6,5 Prozentpunkte?Laut offiziellen Statistiken des Bundesgesundheitsministeriums betrug der durchschnittliche Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung Anfang dieses Jahres 14,2 Prozent des Bruttolohns. Davon tragen die Arbeitnehmer 7,55 Prozentpunkte und die Arbeitgeber 6,65 Prozentpunkte. Sollte sich die Union mit ihren Plänen durchsetzten, bedeutet dies eine reale Absenkung des durchschnittlichen Arbeitgeberanteils um 0,15 Prozentpunkte. Außerdem müssten künftige Beitragserhöhungen allein von den Arbeitnehmern gezahlt werden.

      SPD gegen FestschreibungDie Spitze der SPD sprach sich laut "Leipziger Volkszeitung" gegen eine Festschreibung des Arbeitgeberanteils aus. Dies solle bei einem Treffen am Sonntag nochmals bekräftig werden. In dem Gespräch geht es um die Positionen der Sozialdemokraten bei einer weiteren Gesundheitsreform. "Für die SPD hält die Bundesgesundheitsministerin die Schlüssel für die Reform in der Hand", zitierte das Blatt einen führenden SPD-Politiker. Bei dem Treffen am Sonntag solle Ressortministerin Ulla Schmidt demonstrativ der Rücken gestärkt werden. Am Mittwochabend will die große Koalition in einem Spitzengespräch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel Eckpunkte der Gesundheitsreform verabreden.

      Union will Versicherung für Kinder aus SteuergeldernDie Union legte Medienberichten zufolge einen weiteren Vorschlag für einen solchen Eckpunkt vor. "Spiegel" und "Fokus" meldeten, CDU/CSU hätten ihre bekannte Forderung nach einer steuerfinanzierten Krankenversicherung für Kinder konkretisiert. Zur Finanzierung des Projekts schlägt die Union laut "Spiegel" vor, einen Teil der geplanten Mehrwehrtsteuererhöhung in die gesetzliche Krankenversicherung fließen zu lassen. Als Alternative wird laut "Focus" ein "Gesundheitssoli" auf die Einkommenssteuer von zwei Prozentpunkten vorgeschlagen. Ziel sei es, die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung um etwa 1,5 Prozentpunkte zu senken. Bislang sind Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung beitragsfrei bei den Eltern mitversichert.
      Avatar
      schrieb am 26.03.06 08:28:14
      !
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      Avatar
      schrieb am 27.03.06 18:24:52
      Beitrag Nr. 970 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.903.576 von Deep Thought am 22.03.06 10:35:33Jeder weiß, wie erbärmlich in deutschland die Gehalts-/Einkommenssituation von 98% der Ärzte ist.
      - könnte da evtl. ein Zusammenhang mit den niedrigen Einkommen der Versicherten bestehen?
      Avatar
      schrieb am 27.03.06 18:33:26
      Beitrag Nr. 971 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.949.124 von Aktienkrieger am 26.03.06 08:28:14die Vorschläge, die durchsickern, werden immer hanebüchener.
      Ein Unionspolitiker schlug heute einen Solidaritätsbeitrag von X % vom Bruttogehalt vor. Begründet hat er dies damit, dass sich so niemand "arm rechnen" kann :laugh:

      Überrascht hat mich ein anderer Vorschlag, nämlich die Kinder der Privatversicherten in die steuerfinanzierte GKV mit aufzunehmen. Hier müßte doch auch gelten, was bei der Kopfpauschale für alle gilt - je mehr Versicherte umso höhere Ausgaben. Mir scheint, die Politiker drehen alles so wie sie es brauchen. Zwangsversicherung für alle ist nicht finanzierbar, aber Zwangsversicherung nur für Kinder das soll finanzierbar sein.

      Der beste Weg wäre, die Beitragsbemessungsgrenze hochzusetzen auf ca. 8.000 Euro, bei der RV ist dies ja auch möglich, ohne dass es ein großes Geschrei gibt. Dann haben die GKVs Junge und Alte und auch Gutverdiener. Mit der höheren Beitragsbemessungsgrenze wäre dann auch die Bürgerversicherung bzw. Kopfpauschale vom Tisch :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.03.06 15:34:55
      Beitrag Nr. 972 ()
      BERLIN rtr Vor der neuen Sondierungsrunde zwischen Marburger Bund und Länder-Arbeitgebern haben die Mediziner damit gedroht, die Streiks über Wochen fortzusetzen. "Die 22.000 Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken und Landeskrankenhäusern sind unvermindert streikbereit und eskalationsfähig", sagte MB-Chef Frank Ulrich Montgomery gestern. Die Ärzte erwarteten von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ein deutlich verbessertes Angebot zur Vergütung der Ärzte. Die bisherigen Zahlenspiele von Verhandlungsführer Hartmut Möllring seien diskussionsunwürdig, da sie im besten Fall auf eine Null- und im schlechtesten Fall auf eine Minusrunde hinausliefen, kritisierte Montgomery.




      Stella, stella, was schreibst du nur für einen Unfug.......

      ich schrieb:

      "Jeder weiß, wie erbärmlich in deutschland die Gehalts-/Einkommenssituation von 98% der Ärzte ist."


      Du schriebst daraufhin:

      - könnte da evtl. ein Zusammenhang mit den niedrigen Einkommen der Versicherten bestehen?


      Sag´mal, warum liest Du dir eigentlich nicht einmal die postings in diesem Thraed durch, dann würdest Du hier nicht wie ein troll wirken... :rolleyes:


      Das hat natürlich erst einmal NICHTS mit dem niedrigen Einkommen der versicherten zu tun. NULL.

      Ich hatte ja viel dazu geschrieben, vielleicht überfordert Dich das bereits völlig, das mag ja sein...
      Avatar
      schrieb am 29.03.06 15:57:50
      Beitrag Nr. 973 ()
      die Entwicklung der Gesundheitspolitik in Deutschland ist ganz klar vorauszusagen:

      Alle Poltischen Parteien werden den AG-Anteil einfrieren und so schleichend die gesundheitskosten rein auf die Arbeitnehmer abwälzen.

      Da die SPD (die es zusammen mit den Grünen in 7 Jahre in Regierungsverantwortung ebensowenig wie die CDU/FDP zustandebrachte, auch nur ansatzweise etwas voranzubringen) derzeit Profilsuchend ist, wird sie sich gegen die Pauschallösung stemmen.

      Gleichzeitig wird sie die tendenz dorthin verschärfen, indem sie "Praxispauschalen" , "notpfer", "Solidaritätszuschläge" und ähnlichen verwaltungsaufwendigen Scheiss als Augenwischerei vorantreibt.

      Kommt auf das gleiche raus, aber man kann sich als "Retter der Armen" scheinbar profilieren.
      Dass dabei nur Milliarden mehr zum fenster rausgeworfen werden (wir erinnern uns: CSU-Seehofer hat damals das "10-DM-Notopfer" geschaffen, welches 9 DM Verwaltungskosten schuf, absolut rekordverdächtig! Daraufhin haben sogar die GKVs selber !!! dazu geraten, einfach garnicht zu zahlen) interessiert sowieso keinen Politiker.
      Die verbringen eh 69% der zeit damit, Scheiss zu bauen. Und 30% damit, den dann den anderen Parteien in die Schuhe zu schieben.

      Das restliche Prozent verbringen sie damit, schauspielreif nach verlorenen wahlen einen auf selbstkritisch zu machen...



      Die PArteien werden keine Pauschale durchsetzen. Die übrigens eine vergleichsweise saubere und vor allem familiengerechte ( !!! ) Sache wäre, wenn man die Pauschalen für die Kinder und erziehenden Eltern entsprechend subventionieren würde.

      Denn dann würden die ganzen Schmarotzer ( = nur-Ehepartner ohne Arbeit und Erziehungstätigkeit, also ohne jeden gesellschaftlichen Beitrag) endlich mal vor die Wahl gestellt, von schmarotzen auf produktiv oder auf zahlen umstellen zu müssen.

      keine Partei wird die rund 400 GKVs zusammenfassen, obwohl das jedes JAhr ca. 15 Mrd einsparen würde - ohne jede Leistungseinschränkung.

      Weil damit hochdotierte Versorgungspöstchen der PArteien wegfallen würden.

      Die Politik wird auf dem gebiet weiterhin totalversagen - wie seit Jahrzehnten und zu verantworten von ALLEN Parteien (insofern ist der Threadtitel leider schwachsinnig und plump-parteipolitisch eingefärbt, auch wenn der Thread trotzdem sehr informativ geworden ist)

      Warten wir also auf die nächsten Dumm-Meldunge wie die des "wiss. AOK-Institutes" , die dann als angeblich nicht interessengesteuerte "Meldung" unter das geblendete Volk kommt....

      Wie man an StellaLuna sieht, klappt die Methode bei denjenigen, die .......
      Avatar
      schrieb am 29.03.06 22:15:57
      Beitrag Nr. 974 ()
      Da war doch mal diese Ulla Schmidt!! Ach ne, die ist ja immer noch da:laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.03.06 18:40:54
      Beitrag Nr. 975 ()
      Es ist schon seltsam warum Ulla Schmidt nicht an den Koalitionsverhandlungen zur Gesundheitsreform teilnehmen darf. Wäre es ein CDU/CSU-Ressort dürfte der Minister/die Ministerin sicher teilnehmen. :D
      Avatar
      schrieb am 30.03.06 20:57:08
      Beitrag Nr. 976 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.992.187 von Deep Thought am 29.03.06 15:34:55geringe Einkommen = geringe KV-Beiträge = es gibt nicht viel zum Verteilen! Oder bist Du der Meinung, dass die Ärzte nur von den Privatpatienten bezahlt werden?
      Avatar
      schrieb am 02.04.06 11:05:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 02.04.06 11:21:03
      Beitrag Nr. 978 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.044.025 von Aktienkrieger am 02.04.06 11:05:10Gesundheitsreform
      Koalition will Krankenversicherung für alle

      veröffentlicht: 01.04.06 - 11:31 vorlesen lassen

      Hamburg (rpo). Auch Menschen ohne Krankenversicherung sollen künftig wieder abgesichert werden. Nach dem Willen der großen Koalition sollen sie im Gesundheitssystem aufgefangen werden. Das kündigte Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) einem Medienbericht zufolge an. Außerdem zog er eine positive Bilanz nach dem ersten Spitzentreffen zur Gesundheitsreform.
      "Jeder muss versichert sein. Nicht jeder muss sich versichern können, sondern jeder muss versichert sein. Das ist, glaube ich, nicht strittig", sagte er in der Online-Ausgabe der "Financial Times Deutschland". Bisher gibt es nach unterschiedlichen Schätzungen 150.000 bis 300.000 Menschen in Deutschland, die nicht krankenversichert sind. Dabei handelt es sich unter anderem um frühere Privatversicherte, die nach einer Pleite ihre Versicherung kündigen mussten...
      http://www.ngz-online.de/public/article/nachrichten/politik/…

      Da stellen sich mir die Haare auf :mad:
      Die, die sich der Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten entzogen haben, sollen zukünftig von den Zwangsversicherten "durchgefüttert" werden. Irgendwo hört die Solidarität auf, und bei mir hört sie da auf, wenn die Gesundheitskosten der zahlungsunfähig gewordenen Privatversicherten der Gemeinschaft der gesetzlich Versicherten aufgebrummt werden. Was ist mit den Altersrückstellungen der Privatversicherten? Werden diese dann in die GKVs einbezahlt?
      Avatar
      schrieb am 02.04.06 13:33:52
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.04.06 23:41:33
      Beitrag Nr. 980 ()
      SPIEGEL ONLINE - 04. April 2006, 20:55
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,409800,00.html
      Ärztestreik

      Uni-Kliniken fürchten um ihre Existenz

      Die Wut ist ungebremst: In 23 Städten gingen Ärzte heute auf die Straße, ein Ende ihres wochenlangen Streiks ist nicht abzusehen.
      Viele Krankenhäuser schlagen inzwischen panisch Alarm: Vor allem Uni-Kliniken sehen sich in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Die Schäden gehen in die Millionen.


      Düsseldorf - Die Düsseldorfer Uni-Klinik versuchte es mit einem Appell an die Mitarbeiter: "Der Streik bedroht immer stärker die wirtschaftliche Existenz unseres Klinikums", heißt es in einem Brief, den die Beschäftigten jetzt erhalten haben. Auf den Fluren und in den Operationssälen ist längst zu sehen, wie hart der Streik das Krankenhaus trifft: Um mehr als 30 Prozent ist die Patientenzahl eingebrochen, ganze Stationen sind verwaist.


      Ärzteprotest in Ulm: "Ganz neue Patientenpfade"

      Die Zahl der Operationen ist sogar um 41 Prozent zurückgegangen - weil der Patienten-Transport bestreikt wird und keimfreies Besteck für die Eingriffe fehlt. 500 nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter kämpfen in dem Klinikum für die 38,5-Stunden-Woche, bis zu 200 Ärzte fordern um 30 Prozent höhere Gehälter.

      An den sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen dauert der Ausstand schon sieben Wochen. Allein die Düsseldorf Klinik hat der Arbeitskampf bisher fünf Millionen Euro gekostet. "Ein wirtschaftliches Desaster", sagt Roland Grabiak, der kaufmännische Direktor. Dabei gehe es ihm nicht nur um die unmittelbaren finanziellen Schäden, sagt Grabiak. "Während wir teilweise lahm gelegt sind, entstehen ganz neue Patienten-Pfade", :D erklärt er. So sei zu beobachten, dass die niedergelassenen Ärzte ihre leichten Fällen lieber in andere Krankenhäuser schickten.
      Den Uni-Kliniken blieben vor allem die teuren, unwirtschaftlichen Fälle: "Bis wir das wieder einigermaßen aufgeholt haben, werden Monate vergehen", befürchtet Grabiak. Schon jetzt plagen den Direktor Geldsorgen. Die März-Gehälter habe man noch aus eigenen Mitteln bezahlen können, sagt er. Doch schon im April könnte die Klinik gezwungen sein, die Lohnkosten aus Krediten zu decken.

      Das Düsseldorfer Haus ist kein Einzelfall: Auch an süddeutschen Uni-Kliniken haben die Streiks inzwischen für Millionen-Defizite gesorgt. In Tübingen gehen täglich etwa 500.000 Euro verloren, weil zwischen 25 und 30 Prozent der Ärzte im Ausstand sind. Auch in Erlangen sind die Auswirkungen verheerend: Jede fünfte Operation fällt aus, das Gesamt-Defizit beziffert die Klinik mit 2,6 Millionen Euro. "Dies entspricht 54 Arbeitsplätzen", sagte Pressesprecher Johannes Eissing. Derzeit gebe es keine konkreten Pläne, wie die Ausfälle kompensiert werden könnten. Die Alternativen sind ernüchternd: Neben Entlassungen sei auch denkbar, dass Investitionen verschoben würden, sagt Eissing: "Wir müssen erstmal abwarten, bis der Streik zu Ende ist. Dann ziehen wir Bilanz."

      Auch anderswo drohen die Arbeitgeber den Streikenden inzwischen offen mit Entlassungen: "Wir müssen uns ganz konkret überlegen, ob wir noch so viele Leute beschäftigen können", :laugh: sagt der Düsseldorfer Klinik-Chef Jörg Tarnow. Schon jetzt werde bei jeder freien Stelle darüber beraten, ob diese zwingend besetzt werden müsse. Denn schließlich komme das Geld für Löhne und Gehälter nicht aus dem Landeshaushalt, sondern müsse von den Kliniken selbst erwirtschaftet werden. So müssten die fehlenden Millionen eingespart werden. "Und da mehr als 70 Prozent unseres Budgets Personalkosten sind, ist klar, wo der Schwerpunkt der Sparmaßnahmen sein muss."

      [Abmerkung: Brilliante Strategie... vielleicht solte er ein Krankenhaus ohne Ärzte aufmachen? Würde bestimmt bombig einschlagen..... :laugh:]

      Ärzte, Schwestern, Pfleger, Techniker, Verwaltungsangestellte und Reinigungskräfte - nach den Worten der Düsseldorfer Klinik-Leitung würden Stellenstreichungen alle Berufsgruppen treffen. Fünf Millionen habe der Streik die Klinik gekostet - bei 50.000 Euro liege das durchschnittliche Jahresgehalt eines Arbeitnehmers: "Da kann sich jeder ausrechnen, wie viele Jobs der Streik kosten kann", sagt Grabiak.

      Sind das nur reine Drohgebärden [Anmerkumg: JA! und dazu noch ziemlich dämliche, richtig peinlich blöd] oder bangen die Krankenhäuser tatsächlich um die eigene Existenz? "Das ist die normale Reaktion von Arbeitgebern", glaubt Martin Koerbel-Landwehr, Mitglied der Ver.di-Tarifkommission und Personalratsvorsitzender der Düsseldorfer Klinik. Man werde sich davon nicht einschüchtern lassen. An ein baldiges Aufeinanderzugehen glaubt der Gewerkschafter nicht: "Bei uns hat sich leider noch niemand gemeldet, der konkret verhandeln möchte."

      Matthias Armborst, AP
      Avatar
      schrieb am 04.04.06 23:51:32
      Beitrag Nr. 981 ()
      Ich schrieb ja bereits vor geraumer zeit, daß die Politiker die Situation völlig falsch einschätzen.

      Das haben die Deppen der Parteien ja inzwischen ungewollt bestätigt.

      Ich kann Euch eine gute Nachricht überbringen:

      Ulla und ihr Einflüsterer Lauterbach (der, der nicht mal fähig ist, in der BAT-Tabelle richtig gehälter nachzuschlagen und sich rein zufällig um 100% irrt bei der Angabe von Arzteinkommen, Ihr erinnert Euch? ) sind politisch weg vom fenster.

      Lauterbach ist eine lame duck, wird ebenso wenig ernst genommen wie seine Sonderschul-Lehrerin, die sich ins Ministeramt verlaufen hat.

      Er spielt einfach keinerlei Rolle mehr in Sachen gesundheitsreform.

      Immerhin - er hat es geschafft, sich über die leitung eines "unabhängigen Institutes" in AOK-Räumlichkeiten in der Gleueler Str. in Köln über die (ach, was für ein Zufall!) nicht schlecht bezahlten "Beirats-Pöstchen" bei privaten Kliniksketten (Stichwort Mediclin) bis zum Bundestagsmandat der SPD vorzuarbeiten.

      DAmit ist ihm mehr gehalt lebenslang gesichert als er jemals mit ehrlicher Arbeit als Arzt (er ist übrigens nicht voll approbierter Arzt) verdient hätte.

      Tja- was will uns das sagen?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 07:05:43
      Beitrag Nr. 982 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.078.242 von Deep Thought am 04.04.06 23:51:32Vermittlungsausschuss unter großer Koalition tagt erstmals

      Berlin (dpa) - Erstmals nach dem Amtsantritt der großen Koalition tagt heute der Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag. Das Gremium soll einen Kompromiss im Streit über das Arzneimittel- Sparpaket ausloten. Der unionsdominierte Bundesrat hatte dem mit schwarz-roter Mehrheit im Bundestag beschlossenen Gesetz die Zustimmung verweigert. Die unionsregierten Länder dringen auf Änderungen zu Gunsten der Pharmaindustrie und der Ärzte. Das Gesetz sieht zum Beispiel einen zweijährigen Preisstopp für Medikamente vor.

      5.4.06 www.welt.de / Newsticker
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 07:41:14
      Beitrag Nr. 983 ()
      Die Koalition werde überlegen, was die Versicherten künftig selbst bezahlen könnten. Im Gespräch sind nach FOCUS-Informationen unter anderem alle Leistungen nach Unfällen.
      http://focus.msn.de/finanzen/versicherung/krankenversicherun…

      Die Idee ist nicht schlecht, denn Hobby-Fußballspieler, Skifahrer, Jogger, Marathonläufer, Radfahrer und alle die, die der Gesundheit zuliebe Sport betreiben, dürften jährlich Unfall-Kosten in Milliardenhöhe verursachen.
      Ganz zu schweigen von den vielen Unfällen die im Haushalt passieren. Wenn alle diese Risiken privat versichert werden müssen, könnten die GKV-Beiträge alleine dadurch um zwei oder drei Prozent gesenkt werden.

      Und sollten durch Sturz verursachte Oberschenkelhalsbrüche alter Menschen ebenfalls aus dem Versicherungskatalog rausgenommen werden, könnte das evtl. nochmal eine Senkung von einem Prozent bringen.

      Deutschland wird das erste Land der Welt sein, das seine Erwerbstätigen zwar in eine solidarische Zwangsversicherung steckt, die Risiken des Lebens, Krankheit, Unfälle etc. aber müssen privat abgesichert werden!
      Die gesetzlich Versicherten werden zukünftig mit ihren Beiträgen nur noch die Arbeitsplätze der Versicherungsmitarbeiter finanzieren, um Massenentlassungen zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 11:13:32
      Beitrag Nr. 984 ()
      Bald auch noch beiträge auf Vermögen??

      Quelle N-TV.de

      Gesundheitsreform
      Zweite Runde mit Schmidt

      Die Spitzen von Union und SPD kommen heute zum zweiten Gespräch über die Gesundheitsreform zusammen. Diesmal ist auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) mit dabei - sowie Unions-Fraktionsvize Wolfgang Zöller (CSU). Die Runde will einen Zeitplan für die weiteren Gespräche festlegen und eine Arbeitsgruppe einrichten. Die SPD-Fraktion hat nach einem Bericht der "Thüringer Allgemeinen" auch den früheren Regierungsberater Karl Lauterbach für die Arbeitsgruppe nominiert.

      Unions-Fraktionschef Volker Kauder hatte die Erwartung geäußert, dass es bei dem Spitzentreffen grundsätzliche Entscheidungen gebe. Union und SPD suchen nach einem dritten Weg zwischen ihren Wahlkampfkonzepten Gesundheitsprämie und Bürgerversicherung.

      Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" zeichnen sich erste Vorentscheidungen ab. Danach werde ein schrittweiser Einstieg in festgeschriebene Beiträge, eine Art "Gesundheits-Vermögenssteuer" sowie eine "kleine Kopfpauschale" erwogen, berichtet das Blatt ohne Angaben von Quellen.

      Der durchschnittliche Beitragssatz zur Krankenversicherung von etwa 13,3 Prozent solle dabei die Belastungsobergrenze, bezogen auf die Arbeitskosten, bilden. Festgeschrieben wäre damit auch die Aufteilung der Versicherungslasten auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf faktisch 60 zu 40 Prozent. Bis Ende 2008 soll laut Zeitung die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern in der gesetzlichen Krankenversicherung auf einen steuerlichen Ausgleich umgestellt werden.

      Die Kosten für den medizinischen Fortschritt würden ebenfalls schrittweise abgekoppelt vom bisherigen Beitragssystem. Zur Gegenfinanzierung werde auf Expertenebene über ein kombiniertes Modell aus "kleiner Kopfpauschale" und einer Art "Gesundheits-Vermögenssteuer" nachgedacht. Der Sozialausgleich bei der "kleinen Kopfpauschale" liefe zu Lasten des allgemeinen Steueraufkommens, heißt es in dem Bericht. Als zweite Stellschraube wäre die "Gesundheits-Vermögenssteuer" fällig, erhoben auf sämtliche Einkünfte und Vermögen ab einer noch zu verhandelnden sozial bemessenen Freistellungsgrenze. Damit ließen sich die Kosten für den medizinischen Fortschritt ausgleichen.


      wäre eine gesundheitssteuer auf bestehende vermögen verfassungsrechtlich überhaupt möglich?
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 11:56:27
      Beitrag Nr. 985 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.081.871 von wksaul am 05.04.06 11:13:32Damit ließen sich die Kosten für den medizinischen Fortschritt ausgleichen.


      Medizinischer Fortschritt :confused: , das ist die Neusprech-Umschreibung für die Gewinne der Pharmaindustrie. Die müssen jedes Jahr steigen, weil sonst deren Aktienkurse und Dividenden sinken. Daher brauchen wir auch jedes jahr eine Gesundheitsrefom, die nichts anderes macht, als die Kosten auf die Versicherten abzuwälzen und/oder Leistungen zu streichen.
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 12:36:37
      Beitrag Nr. 986 ()
      Bin schon gespannt wie die Gesundheitsreform endgültig aussehen wird. Wahrscheinlich werden wieder die Arbeitnehmer und die Bürger mit kleinen Einkommen die Zeche bezahlen. :mad:
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 15:56:01
      Beitrag Nr. 987 ()
      Tja, dann hättest Du mal lieber die CDU/CSU gewählt.
      Da hätte die Gesundheitsprämie nur 109€ betragen.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 19:18:56
      Beitrag Nr. 988 ()
      Gesundheitsreform soll mehr Geld mobilisieren
      Donnerstag 6. April 2006, 17:36 Uhr

      Berlin (AP) Mit der Gesundheitsreform will die Regierung mehr Geld für die Krankenversicherung mobilisieren und plant dafür den Zugriff auf Einkommen neben Lohn oder Gehalt. Dies ergibt sich aus den Zielen für die Reform, die die große Koalition am Donnerstag nannte. Einzelheiten sollen Fachleute unter Leitung von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt bis 1. Mai ausarbeiten und bis Jahresende in Gesetzesform bringen. Die Krankenkassen reagierten positiv auf die Zielsetzung, die Opposition hingegen kritisch.
      Eine Spitzenrunde bei Kanzlerin Angela Merkel hatte am Mittwochabend grundsätzliche Ziele für die Reform formuliert, wie Gesundheitsministerin Schmidt, Unions-Gesundheitsexperte Wolfgang Zöller und andere Koalitionspolitiker erklärten. In «konstruktiver Atmosphäre» sei man sich einig geworden, dass sowohl die Strukturen, als auch die Finanzierung des Gesundheitswesens grundsätzlich reformiert werden sollten, sagte Schmidt.
      Zöller nannte als Beispiele für Strukturänderungen die Überwindung der Grenzen zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern, den Abbau von Bürokratie und neue Wahlmöglichkeiten für Patienten, die sich Versicherungspakete freier zusammen stellen sollen. Jeder Euro müsse im System zielgenau eingesetzt werden, betonte Schmidt.

      Zusätzlich soll die Finanzierung langfristig auf eine breitere Basis gestellt werden, wie SPD-Generalsekretär Hubertus Heil ergänzte. Das heißt, die gesetzliche Krankenversicherung soll nicht mehr wie bisher nur von Beiträgen auf Lohn und Gehalt abhängen. Woher das zusätzliche Geld kommen soll - in der Debatte sind Beiträge auf Zinsen und Mieten oder auch zusätzliche Einkommensteuern - soll die Arbeitsgruppe im Detail durchrechnen. Am 1. Mai sollen die Koalitionsspitzen erste Entscheidungen treffen.

      Aus Unionskreisen hieß es, es sei eine grundlegende Vorgabe, dass mehr Geld in das System fließen müsse, um Rationierung und Leistungskürzungen zu vermeiden. Es seien alle Möglichkeiten angesprochen worden: von Beitragserhöhungen über die Einbeziehung von Rücklagen und Mitteln der privaten Krankenversicherung bis hin zur weiteren Steuerfinanzierung. «Aber man hat sich noch auf keine Prioritäten festgelegt», hieß es.

      Als Ziel wurde auch gesetzt, dass gut Betuchte mehr zahlen sollen als Arme und jeder unabhängig vom Einkommen am medizinischen Fortschritt teilhaben soll, wie Schmidt sagte. Das heißt, zum Beispiel sehr teure neue Krebs- oder Aids-Therapien sollen jedem Patienten offen stehen. Im Gegenzug muss aus Sicht der Koalition überall da gespart werden, wo es geht, so zum Beispiel bei so genannten Scheininnovationen oder bei veralteten Therapien.

      Einigkeit bestand nach Angaben aus Unionskreisen auch darüber, dass die private Krankenversicherung erhalten bleiben soll. Allerdings könnte dies womöglich zu veränderten Konditionen geschehen. Zöller sagte, es solle keine «Rosinenpickerei» von jungen, gesunden Versicherten geben, sondern Chancengleichheit.

      Die private Krankenversicherung reagierte verhalten. Sie begrüßte nur, dass sich die Koalition Entscheidungen erst auf fundierter Grundlage treffen wolle. Der AOK- und der BKK-Bundesverband sowie die Barmer Ersatzkassen äußerten sich hingegen grundsätzlich positiv.

      Die Opposition zeigte sich skeptisch. Die Grünen meinten, die Koalition komme inhaltlich nicht voran. Die Linke vermutete, den Patienten solle nur mehr Eigenleistung abgefordert werden. Die FDP warnte vor einem Angriff auf die Rücklagen der Privatversicherer.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 19:19:38
      Beitrag Nr. 989 ()
      Gesundheitsreform aus einem Guss bis Jahresende
      Donnerstag 6. April 2006, 15:56 Uhr


      Berlin (dpa) - Die Gesundheitsreform der großen Koalition soll bis zum Jahresende stehen. Schon bis zur Sommerpause soll eine Arbeitsgruppe dafür Vorschläge machen. «Wir wollen die Reform in einem Zug», sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt in Berlin. Bereits morgen werde die mit der Union vereinbarte Arbeitsgruppe erstmals zusammenkommen. Am 1. Mai soll diese erste Zwischenergebnisse bei einem neuen Treffen der Koalitionsspitzen im Kanzleramt vorlegen.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 19:20:18
      Beitrag Nr. 990 ()
      Müller will Krankenbeiträge von Löhnen abkoppeln
      Mittwoch 5. April 2006, 02:33 Uhr

      Düsseldorf (ddp). Kurz vor dem zweiten Spitzengespräch der Koalition zur Gesundheitsreform erhöht die CDU den Druck, die Beiträge zur Krankenversicherung von der Erwerbsarbeit abzukoppeln. «Es gibt kaum ein Land in Europa, das die soziale Sicherheit so stark durch die Belastung der Arbeit finanziert wie Deutschland«, forderte CDU-Präsidiumsmitglied Peter Müller in der «Rheinischen Post» (Mittwochausgabe). Das sei »beschäftigungsfeindlich". Deshalb müsse umgesteuert werden.

      «Ich gehe davon aus, dass die Sozialdemokraten sich diesem Gesichtspunkt nicht verweigern können», sagte der saarländische Ministerpräsident. Im Rahmen eines Kompromisses könne womöglich das Stichwort einer «Kleinen Gesundheitsprämie» eine Rolle spielen.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 19:20:55
      Beitrag Nr. 991 ()
      Barmer und AOK loben erste Festlegungen zur Gesundheitsreform
      Donnerstag 6. April 2006, 15:21 Uhr



      Berlin (AP) Die ersten Festlegungen der großen Koalition zur Gesundheitsreform sind beim AOK-Bundesverband und bei der Barmer Ersatzkasse auf positive Resonanz gestoßen. Barmer-Chef Eckart Fiedler lobte am Donnerstag, dass eine «Reform aus einem Guss» geplant sei und auch die Strukturen des Gesundheitswesens verändert werden sollten.
      Man knüpfe daran die Erwartung, dass die Kassen mehr Spielraum bei der Vertragsgestaltung bekämen, betonte Fiedler. Zur Finanzierung plädierte der Barmer-Chef für eine «steuerfinanzierte Kinderpauschale». Begrüßenswert sei auch die Ankündigung von Unions-Fraktionsvizechef Wolfgang Zöller, dass Chancengleichheit zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung hergestellt werden solle. «Wir werden die Reform konstruktiv begleiten», erklärte Fiedler. Angesichts des engen Zeitrahmens der Koalition hoffe man auf rasche Lösungen, um Beitragserhöhungen 2007 zu vermeiden.
      Der Vorsitzende des AOK-Bundesverbands, Hans Jürgen Ahrens, äußerte sich ähnlich. Nötig sei neben der Stärkung der Finanzkraft der gesetzlichen Krankenversicherung auch mehr Wettbewerb unter den Leistungserbringern. Die Finanzierung müsse für viele Jahre tragfähig sein, damit nicht jedes Jahr über Beitragserhöhungen debattiert werden müsse. Die gesetzlichen Kassen sollten zudem die Möglichkeit erhalten, verschiedene Tarife anzubieten, was derzeit nur in Kooperation mit den Privaten möglich sei.
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 21:31:16
      Beitrag Nr. 992 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.109.115 von Aktienkrieger am 06.04.06 19:20:18Es gibt kaum ein Land in Europa, das die soziale Sicherheit … - es gibt auch kein Land in dem es zwei Versicherungssysteme gibt, ein gesetzliches und ein privates.
      Auf diesem Ohr ist die Union leider taub! Meiner Meinung nach müßte auch da ...umgesteuert werden!
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 21:38:09
      Beitrag Nr. 993 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.109.076 von Aktienkrieger am 06.04.06 19:18:56in der Debatte sind Beiträge auf Zinsen und Mieten oder auch zusätzliche Einkommensteuern - könnte es da nicht Probleme mit der Beitragsbemessungsgrenze geben? Wenn jemand mit Zusatzeinkommen darüber liegt, könnte er der GKV adieu sagen und sich privat versichern und den GKVs würden meiner Schätzung nach viele Beitragszahler verloren gehen, die jetzt noch in der Pflichtversicherung sein müssen, unter Hinzurechnung der Zusatzeinkommen aber nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 09.04.06 09:16:27
      !
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      Avatar
      schrieb am 09.04.06 09:19:19
      Beitrag Nr. 995 ()
      Schmidt: Zusätzlicher Bedarf von 3,5 Milliarden Euro 2007
      Samstag 8. April 2006, 14:22 Uhr

      Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) rechnet für 2007 im Gesundheitswesen mit einem zusätzlichen Finanzbedarf von 3,5 Milliarden Euro. «Der Finanzbedarf ist erheblich, weil ein Teil des Bundeszuschusses wegfällt - das sind 2,7 Milliarden weniger im nächsten Jahr», sagte Schmidt den «Ruhr Nachrichten».

      Zudem schlage die geplante Mehrwertsteuererhöhung im Gesundheitssystem mit rund 800 Millionen Euro zu Buche. Im Gegenzug erwartet Schmidt durch das Gesetz zur Dämpfung der Arzneimittelausgaben eine Ersparnis von 1,3 Milliarden Euro. Wie die verbleibende Lücke von 2,2 Milliarden Euro geschlossen werden kann, sei in den kommenden Wochen zu klären.

      Die Arbeitsgruppe der Koalition zur Vorbereitung der Gesundheitsreform will bis Anfang Mai erste Vorschläge zur Finanzierung erarbeiten. Sie hatte sich unter Leitung von Schmidt und und Unions-Fraktionsvize Wolfgang Zöller (CSU) am Freitag zum ersten Mal getroffen. Zur Frage anderer Geldquellen neben den Kassenbeiträgen hatte Schmidt gesagt: «Da gibt es nicht viel außer Steuern.»

      Der Gesundheitsökonom Karl Lauterbach, der Mitglied der Koalitionsarbeitsgruppe ist, sagte der «Wirtschaftswoche»: «Langfristig halte ich einen Steueranteil von bis zu einem Drittel für denkbar.» Das würde die Finanzierung der Krankenkassen nach Ansicht des SPD-Abgeordneten auf eine nachhaltige Basis stellen, ohne den Arbeitsmarkt zu belasten. Lauterbach würde im Gegenzug darauf verzichten, die private Krankenversicherung infragezustellen. «Ein steuerfinanziertes System würde dafür sorgen, dass sich die privat Versicherten endlich an der Solidarität mit den Einkommensschwachen in der Gesetzlichen beteiligen.» Den Arbeitgeberanteil bei 6,5 Prozent einzufrieren, wie es die CDU fordert, lehnt er ab.

      Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet von einem Modell, wonach sämtliche Krankenkassenbeiträge künftig von einer zentralen Inkassostelle eingesammelt werden sollen. Diese stelle den Versicherten einen Gutschein aus, dessen Wert dem durchschnittlichen Kassenbeitrag aller Versicherten entspricht. Den Gutschein reiche der Versicherte bei seiner Krankenkasse ein. Das Modell gehe auf ein Papier des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfinanzministerium zurück. Es werde von Unions-Fraktionschef Volker Kauder und seinem SPD-Kollegen Peter Struck positiv bewertet, auch die SPD-Parteispitze sowie Ministerin Schmidt äußerten Sympathie. Das Magazin «Focus» berichtet ebenfalls, im Gespräch sei neben einer Teilfinanzierung über Steuern ein Sammel-Fonds für alle Beiträge, aus dem die gesetzlichen Kassen eine Prämie pro Versicherten erhalten sollen.
      Avatar
      schrieb am 09.04.06 09:20:23
      Beitrag Nr. 996 ()
      Kassenbeiträge werden womöglich um Steuern ergänzt Überblick
      Freitag 7. April 2006, 16:07 Uhr



      Berlin (AP) Die Bürger müssen sich wohl darauf gefasst machen, neben ihren Beiträgen künftig auch Steuern für die Krankenversicherung aufzubringen. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärte am Freitag zu möglichen neuen Finanzquellen für die Versicherung, außer Steuern gebe es da nicht viel. In Frage kämen noch Beiträge auf Einkommen jenseits von Lohn und Gehalt. Während an der Finanzreform noch gearbeitet wird, soll das Arzneimittel-Sparpaket das System kurzfristig entlasten. Es kann mit einmonatiger Verspätung nun zum 1. Mai in Kraft treten.
      Unter Schmidts Leitung tagte erstmals die Koalitions-Arbeitsgruppe zur Gesundheitsreform. Die 16 Fachleute aus Bund und Ländern wollen den Koalitionsspitzen am 1. Mai erste Ergebnisse zu drei Arbeitsaufträgen vorlegen. Dabei geht es um die Verbesserung des Wettbewerbs im System, Bürokratieabbau und eine Finanzierung, an der sich alle nach Leistungsfähigkeit beteiligen sollen, wie Schmidts Sprecher Klaus Vater sagte. Er deutete an, dass die Ziele der Reform stufenweise erreicht werden könnten. Für 2007 könnte eine Übergangsregelung nötig werden. Denn im kommenden Jahr droht bei den gesetzlichen Krankenkassen ein Defizit von acht Milliarden Euro und ein Beitragssprung um 0,8 Prozentpunkte.
      SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der in der Arbeitsgruppe mit verhandelt, sagte zu möglichen Belastungen für die Bürger: «Bei einer solchen Reform kann es nicht nur Gewinner geben. Es wird auch Verlierer geben.» Mit Strukturreformen könnten bis zu zehn Milliarden Euro gespart werden - allerdings bestenfalls mittelfristig.

      Das Arzneimittel-Sparpaket, von dem sich die Regierung 1,3 Milliarden Euro Einsparungen pro Jahr erwartet, passierte nun doch noch den Bundesrat. Eigentlich hätte es schon zum 1. April in Kraft treten sollen. Es gibt Krankenkassen die Möglichkeit, Patienten die Zuzahlung für bestimmte besonders preisgünstige Arzneien zu erlassen. Zudem wird die von den Ärzten scharf kritisierte Bonus-Malus-Regel eingeführt. Demnach können Mediziner Honorar einbüßen, wenn sie bei Arznei-Verordnungen bestimmte Kostenmarken überschreiten.

      Das Gesetz umfasst außerdem ein Preismoratorium für alle Arzneien bis Ende März 2008 sowie bei Generika einen Zwangsrabatt und das Verbot von Naturalrabatten. Die Festbeträge - Preisobergrenzen für die Erstattung durch die Krankenkasse bei wirkstoffgleichen Arzneien - sollen gesenkt werden. Die Krankenkassen befürchten, dass deshalb so genannte Aufzahlungen auf die Patienten zukommen könnten. Das könnte sein, wenn Hersteller ihre Preise nicht auf das niedrigere Niveau der neuen Festbeträge senken.

      Ein wichtiges Projekt aus der jüngsten Gesundheitsreform, die elektronische Gesundheitskarte, ist unterdessen weiter in Verzug. Praktische Feldversuche beginnen frühestens im Sommer, wie die Entwicklungsgesellschaft Gematik der Nachrichtenagentur AP erklärte. Der Härtetest für die Karte beginnt laut Zeitplan sogar erst Anfang 2007: Dann sollen neue Funktionen wie das elektronische Rezept erprobt werden, die die künftige Karte von der bisherigen abheben. Eigentlich hätte die Karte bereits 2006 flächendeckend an alle 80 Millionen Menschen in Deutschland ausgegeben werden sollen.
      Avatar
      schrieb am 09.04.06 11:17:58
      Beitrag Nr. 997 ()
      @ "Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet von einem Modell, wonach sämtliche Krankenkassenbeiträge künftig von einer zentralen Inkassostelle eingesammelt werden sollen. Diese stelle den Versicherten einen Gutschein aus, dessen Wert dem durchschnittlichen Kassenbeitrag aller Versicherten entspricht. Den Gutschein reiche der Versicherte bei seiner Krankenkasse ein."



      Genau!!



      Ganz wichtig ist, dass wir erstmal neue Bürokratie schaffen!:rolleyes::laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.04.06 11:40:55
      Beitrag Nr. 998 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.135.185 von Teufelstaube am 09.04.06 11:17:58@ "Ein wichtiges Projekt aus der jüngsten Gesundheitsreform, die elektronische Gesundheitskarte, ist unterdessen weiter in Verzug. Praktische Feldversuche beginnen frühestens im Sommer, wie die Entwicklungsgesellschaft Gematik der Nachrichtenagentur AP erklärte. Der Härtetest für die Karte beginnt laut Zeitplan sogar erst Anfang 2007: Dann sollen neue Funktionen wie das elektronische Rezept erprobt werden, die die künftige Karte von der bisherigen abheben. Eigentlich hätte die Karte bereits 2006 flächendeckend an alle 80 Millionen Menschen in Deutschland ausgegeben werden sollen."

      Und die wichtigen Sachen kriegen sie nicht auf die Reihe.:laugh:

      Hatten wir das nicht schonmal so ähnlich bei der LKW-Maut?

      Wie wär´s denn mal, wenn man zunächst mal Behandlungen nur noch unter Vorlage von Versichertenkarte UND Personalausweis vornimmt??

      Das dürfte ja wohl ohne Probleme möglich sein.
      Avatar
      schrieb am 22.04.06 09:24:46
      Beitrag Nr. 999 ()
      Krankenkassen streiten um Zahl der Krankenkassen
      Samstag 22. April 2006, 02:15 Uhr

      Berlin (ddp). Zwischen den Krankenkassen ist ein Streit über die für ein funktionierendes Gesundheitssystem notwendige Anzahl von Krankenkassen entbrannt. «Durch die Konzentration auf einige wenige Krankenkassen entsteht nicht mehr, sondern weniger Wettbewerb», sagte der Verbandschef der Innungskrankenkassen, Rolf Stuppardt, der «Berliner Zeitung» (Samstagausgabe).

      Zuvor hatte der Chef der Barmer Ersatzkasse, Eckart Fiedler, den Gesetzgeber aufgefordert, eine Mindestgröße für Krankenkassen vorzuschreiben und kleinen Kassen über die verschiedenen Kassenarten hinweg Fusionen zu ermöglichen. Letztlich dürften dadurch von den heute rund 250 Krankenkassen etwa 100 Kassen übrig bleiben. Die Barmer ist mit 7,1 Millionen Versicherten die größte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands.

      Stuppardt erwiderte, «es ist nicht nachvollziehbar, warum die Wahlmöglichkeiten der Versicherten eingeschränkt oder abgebaut werden sollten». Nicht Abbau sei gefragt, sondern mehr Flexibilität. Nur noch für große Kassen sein zu wollen oder kassenartenübergreifende Fusionen zu verlangen, hieße, Politik gegen erfolgreiche Kassen zu Gunsten weniger erfolgreicher machen zu wollen.

      Der IKK-Bundesverband, dem Stuppardt vorsteht, spricht für 16 Kassen mit 4,8 Millionen Versicherten. Insgesamt sind in Deutschland rund 70 Millionen Menschen gesetzlich krankenversichert.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 22.04.06 09:25:11
      Beitrag Nr. 1.000 ()
      Arzneimittelausgaben steigen weiter
      Freitag 21. April 2006, 11:05 Uhr

      Berlin (AP) Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen steigen rasant weiter. Die Techniker Krankenkasse meldete am Freitag, im März hätten ihre Ausgaben je Mitglied um 12,3 Prozent über dem Wert im März 2005 gelegen. Im ersten Quartal seien die Ausgaben insgesamt um 10,5 Prozent gestiegen.
      Im vergangenen Jahr waren die Arzneimittelausgaben bei der TK um 15 Prozent gestiegen. Für die gesamte gesetzliche Krankenversicherung lag der Wert sogar bei 16,8 Prozent. Die Bundesregierung will deshalb mit einem Arzneimittel-Sparpaket gegensteuern, das zum 1. Mai in Kraft tritt.
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      Rot-Grün hat versagt: Die gesetzliche Krankenversicherung kollabiert