ANALYSE – Kirch Media: Murdoch treibt Scheidung voran - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum
neuester Beitrag 10.01.02 21:42:27 von
ID: 532.330
Gesamt: 135
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
01.05.24, 18:36 | 1738 | |
heute 09:56 | 1675 | |
vor 17 Minuten | 1220 | |
gestern 18:35 | 755 | |
vor 31 Minuten | 696 | |
heute 08:17 | 688 | |
vor 1 Stunde | 621 | |
gestern 19:24 | 531 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 18.001,60 | +0,59 | 240 | |||
2. | 2. | 168,20 | +0,08 | 87 | |||
3. | 3. | 9,7000 | +12,27 | 75 | |||
4. | 14. | 6,1400 | -1,35 | 69 | |||
5. | 11. | 0,1865 | 0,00 | 52 | |||
6. | 7. | 0,8750 | -12,50 | 47 | |||
7. | 12. | 0,1561 | +2,97 | 38 | |||
8. | 6. | 2.302,50 | 0,00 | 36 |
Rupert Murdoch, Chef des australischen Medienriesen News Corp, hat im Streit mit dem deutschen Medienzaren Leo Kirch weiteres Öl ins Feuer gegossen. Die British Sky Broadcasting Group (BskyB) werde nicht weiter in Kirch PayTV investieren, erklärt er gegenüber Journalisten. Dafür sei die Geschäftsentwicklung des deutschen Bezahl-Fernsehsenders nicht gut genug. Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass BskyB die vor zwei Jahren zugesicherte Rückverkaufs-Option wahrnehmen wird. Demzufolge muss Leo Kirch den Briten den 1999 erworbenen 22-Prozent-Anteil an Kirch PayTV wieder abkaufen und die damalige Investitionssumme zuzüglich Zinsen zurückzahlen. Schätzungen zufolge liegt der dann fällige Rückzahlungsbetrag bei rund 2 Mrd. Euro.
Murdoch wollte allerdings noch nicht ausdrücklich bestätigen, dass die Option im Oktober ausgeübt wird. Das hänge vor allem von der weiteren Geschäftsentwicklung des deutschen Bezahl-Fernsehsenders ab. Dass diese sich allerdings so stark verbessern wird, ist derzeit mehr als fraglich. Schließlich hat der Sender die hausinternen Zielvorgaben seit Jahren nicht erreicht. Zur Rentabilität fehlen Premiere noch etwa zwei Millionen Abonnenten. Die letzte bekannte Abonnentenzahl liegt bei 2,4 Millionen; vier Millionen sind zum Erreichen der Profitabilität notwendig.
Nun wird es also Zeit für den mit mehreren Milliarden Euro verschuldeten Medienkonzern, sich einen neuen Partner zu suchen, der die Geduld und das Geld mitbringt, das Premiere in den nächsten Jahren verschlingen dürfte. Wer das allerdings sein soll, ist auch weiterhin unklar. John Malone, Chef der amerikanischen Liberty Media zählt sicher nicht zu den Wunschkandidaten für Leo Kirch. Dessen ungeachtet würden ohnehin kartellrechtliche Bedenken einen Einstieg im deutschen PayTV verhindern. Schließlich will Liberty sich große Teile des deutschen Fernsehkabelnetzes unter den Nagel reißen. Schon dieser mögliche Einstieg in den deutschen Fernsehmarkt beschäftigt das Bundeskartellamt, das im Dezember die Überprüfungsfrist in dieser Sache bis zum 28. Februar verlängert hat. Ein zusätzliches Engagement im Bezahlfernsehen wäre somit kartellrechtlich von vorne herein zum Scheitern verurteilt.
Nichtsdestotrotz befindet sich die Kirch-Gruppe bereits auf eifriger Partner-Suche. „Wir werden sicherlich nicht herumsitzen und warten, bis wir einen Brief mit der Milliarden-Rechnung bekommen“, erklärte jüngst Kirch-Vizechef Dieter Hahn. Wohin die Blicke bei der Suche nach einem Partner allerdings schweifen, ließ er im Unklaren. „Am liebsten wäre uns allerdings eine weitere Zusammenarbeit mit Rupert Murdoch“.
Diese Variante kann nach den jüngsten Äußerungen des Medienmoguls allerdings ausgeschlossen werden. Die Partnersuche gestaltet sich für Kirch schwieriger denn je. Schließlich hat die Medienbranche im vergangenen Jahr arg unter der Konjunkturschwäche und nicht zuletzt unter den Folgen der Terroranschläge gelitten. Milliardenschwere Investitionen stehen nicht unbedingt auf der Tagesordnung der Branchen-Größen. Schon gar nicht, wenn sie sich vermeiden lassen. So könnte es durchaus passieren, dass Kirch auf seiner Brautschau in die endlose Weite der ausgedörrten Medienlandschaft blickt. Und sollte er einen möglichen Investor gefunden haben, könnte es passieren, dass dieser sich ganz schnell wegduckt.
Denn wer will sich schon für eine Milliarden-Investition in einen unsicheren Markt wie die deutsche PayTV-Landschaft vor seinen Gesellschaftern und Aktionären rechtfertigen? Selbst Bertelsmann, dem ein Milliarden-Dollar-Regen durch den Verkauf der Anteile an AOL Europe ins Haus steht, dürfte besseres mit dem Geld anzufangen wissen.
Autor: Robert Sopella (© wallstreet:online AG),14:02 10.01.2002
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
135 | ||
82 | ||
71 | ||
58 | ||
56 | ||
38 | ||
36 | ||
33 | ||
30 | ||
26 |
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
25 | ||
25 | ||
24 | ||
22 | ||
19 | ||
17 | ||
16 | ||
15 | ||
15 | ||
14 |