Neuer Markt Fonds-- Was passiert bei Auflössung mit den Geldern der Anleger - 500 Beiträge pro Seite

[jojack]

Wird die Einlage zu dem jeweiligem Kurs am Stichtag ausgezahlt?

[nom@m]

weg

[NurmalsozumGucken]

Im Kapitalanlagegesetz (KaGG) heißt es, dass jeder Anteilinhaber die Rückzahlung seines Anteils gegen Rückgabe des Anteilscheins verlangen kann. Jedoch hat die Fondsgesellschaft die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen die Rücknahme auszusetzen. Die genauen Regelungen hierzu muss die Fondsgesellschaft im Verkaufsprospekt etwa so festlegen:
"Es bleibt der Fondsgesellschaft vorbehalten, bei massiven Rücknahmeverlangen die Anteile erst dann zu dem dann gültigen Rücknahmepreis zurückzunehmen, nachdem sie unverzüglich, jedoch unter Wahrung der Interessen aller Anteilinhaber entsprechende Fondswerte veräußert hat."

Dann passiert folgendes:

Die Auflösung wird im Bundesanzeiger sowie in Tageszeitungen veröffentlicht
Die Ausgabe und Rücknahme von Anteilscheinen wird eingestellt.
Die noch anfallenden Kosten des Fonds und der Auflösung werden von der Veräußerung der Vermögenswerte abgezogen und an die Anleger verteilt.

[Cubitus]

Nachdem also alles aufgelöst wurde - man bedenke, dass es bei einigen Werten wahrscheinlich kaum möglich ist, da keine Nachfrage - und wirklich noch etwas pro Fondszertifikat übrig ist, dann geht das natürlich an die Eigentümer derselben. Schlimmstenfalls werden die jeweiligen Fondsmanager sich davon noch einen netten Abend machen *g. Man sollte also schon vorher sehen, dass man da raus kommt.

[jojack]

es ist in verschiedenen bords schon von Auflößung Neuer Markt Fongs gesprochen worden.
hat jemand was vom Invesco Neue Märkte Fongs gehöhrt?

[caramanga]

also der Fondsmanager macht sich da garantiert keinen schönen Nachmittag mit den Geld. Denn er hat darauf gar keinen Zugriff. Er kann den Kauf und Verkauf von Wertpapieren veranlassen, aber er kann es nicht auf sein Konto oder das der KAG umbuchen, das geht nicht.

Die zitierte Vorschrift aus dem KAGG bezieht sich auf Sonderfälle, in denen eine marktgerechte Bewertung der Anteile nicht möglich ist bzw. der Fonds nicht genug Liquidität hat, um alle Rücknahmewüsche zu befriedigen.

Wenn man einen Fonds auflösen will, veröffentlicht man das bei Publikumsfonds (und nur solche können die hier schreibenden ja kaufen) 3 Monate vorher. Zum Stichtag hin wird dann der Wertpapierbestand abgebaut und das Fondsvermögen besteht nur noch aus Liquidität (normalerweise ist das unzulässig, aber bei Auflösung wird das natürlich genehmigt!). Also besteht gar kein Problem Anteile zurückzunehmen. Natürlich werden keine neuen mehr ausgegeben, denn wozu auch? Soweit der Fondsgesellschaft (genauer Depotbank) eine Bankverbindung bekannt ist (was in der Regel der Fall ist, wenn die Fondsanteile vom Käufer bei seiner Bank verwahrt werden) überweist sie dorthin die entsprechenden Beträge zum Stichtag. Bei Eigenverwahrung muß sich der Kunde bei der Depotbank (genauer einer Zahlstelle) melden und erhält gegen Vorlage der effektiven Stücke ebenfalls das Geld.

Das die Wertpapiere im Fonds nicht "verramscht" werden, darauf achtet der Wirtschaftsprüfer, der eben prüft, ob beim Verkauf marktgerechte Kurse genommen wurden (und das wird durchaus Ernst genommen. Habe selber schon mal eine einstündige Diskussion der Fondsmanager ausgelöst, ob eine Anleihe mit 20 Basispunkten unter Tagesmittelkurs marktgerecht verkauft worden ist. Unter Beachtung der Liquidität und Marktsituation war es der Fall).

Invescos Neuer Markt Fonds dürfte groß genug und erfolgreich genug sein, dass er nicht aufgelöst wird. Sehe hier auch aus marketingtechnischen Gesichtspunkten keine Gefahr. Der Fonds ist einfach zu wichtig für das Image von Invesco.