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    Meister der Schmerzen - kleiner Fußball-Thread - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.05.02 14:45:50 von
    neuester Beitrag 25.11.02 15:46:14 von
    Beiträge: 31
    ID: 588.043
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      schrieb am 18.05.02 14:45:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Seit Bor Mönchengladbach hat ja wohl keine deutsche Vereinsmannschaft mehr so überzeugt wie Bayer Leverkusen.
      Ich kann mich einfach nicht drüber einkriegen und möchte mich schon jetzt für einen überflüssigen Thread entschuldigen.

      Es gibt aber auch einen handfesten Grund für diesen Thread, denn es kursieren Gerüchte, daß die Vorstellung Bayers spurlos am deutschen Fußball vorüber gehen wird.

      Bayern-Manager Hoeneß (der Uli) gibt schriftliche Versicherungen ab, daß Bayer die nächste Saison
      in der Versenkung verschwinden wird.

      Meine schriftliche Versicherung gebe ich hier ab: Bayern München wird auch die nächste Saison nicht wissen,
      wie man einen Ze Roberto einsetzt.
      Trainer Hitzfeld (der Herr Hitzfeld) wird auch nächste Saison nur wissen, wie man mit Stars umgeht,
      aber nicht, wie man ohne Ball zu Toren kommt.
      Der FC Bayern wird auch nächstes Jahr nur mittels Masse überzeugen. Alles wird sein wie gehabt.

      Selbst spiegel online, für mich ansonsten die beste Webzeitung, kam auf keine andere Idee, als ihren Artikel zum CL-Finale so aufzumachen wie die Bildzeitung:
      Verlierer für die Ewigkeit

      Immerhin, Tage später gab`s dann den ersten lesbaren Artikel zum Thema, aber wie nicht anders zu erwarten, stammte der nicht von
      spiegel online selbst, sondern wurde mit freundlicher Genehmigung übernommen:
      http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,196762,00.html
      Aber auch hier weiß spiegel online offenbar nicht, was sie da überhaupt veröffentlichen, den dieser Artikel wurde mit einer
      Spiegel-eigenen Überschrift versehen, die offenlegt, daß der Spiegel immer noch nicht das Thema und auch nicht den Artikel selbst begreift: "Von Deutschlands bestem Team ohne Titel bleibt nicht viel übrig"

      Daß von Deutschlands bestem Team ohne Titel nicht viel übrigbleibt, ist nicht mal im Ansatz die Aussage dieses Textes (eigentlich eine Zusammenstellung von Texten) - der Witz, der Rote Faden, der sich durch diesen Artikel zieht, ist vielmehr die bange Frage, ob für den
      deutschen Fußball vielleicht was hängenbleibt.


      Wie gesagt, als Generalist interessiert mich nicht Bayer Leverkusen, sondern der Fußball, und im Moment ist das perfekt dasselbe.
      Und als Generalist ist es mein täglicher Sport, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, deshalb noch ein paar eigene Gedanken zum Thema.

      Eine beliebte und anerkannte Beschäftigung ist es ja, die TV-Berichterstattung von SAT1 zu kritisieren, aber mir ist bis heute nicht klar, worum es dabei eigentlich geht.
      Selbst als es noch Studio-Publikum gab, konnte man das Irrenhaus mit der Stummschaltung draußen halten und das nervige Geklatsche und Gejohle nach jedem Spielbericht konnte dem Trommelfell nichts mehr anhaben.
      Auch die Reporter redeten nicht mehr Stuß als schon zu Sportschau-Zeiten.

      Das Bashing bezog sich auf SAT1, aber es hätte sich aufs TV im allgemeinen beziehen sollen.

      Für mich gibt es einen versteckten und wohl deshalb auch sehr effektiven Zusammenhang zwischen TV-Berichterstattung und der Qualität des gezeigten Fußballs.

      Das fängt an mit Werbesprüchen wie: Immer da, wo der Ball ist und unfähigen Bild-Regisseuren bei Live-Übertragungen, die einem sagen, wann eine Szene zuende ist und wann nicht; die, obwohl eine Szene noch keineswegs beendet ist, sogleich ihrer lächerlichen professionellen Routine folgen und auf Großaufnahme schalten, damit auch dem letzten Zuschauer klar wird, daß Spieler nach erfolgreicher Aktion auf den Rasen rotzen.

      Kurz, es liegt in der Natur des Bildausschnitts, daß der immer da ist, wo die action ist - und es liegt in der Natur der Sender, daß sie einem sagen, was action ist.
      Eine gegnerische Abwehr wird nicht mit dem Ball ausgespielt, sondern ohne Ball; nicht der Torschütze verantwortet seinen Treffer, sondern diejenigen Spieler, die sich ohne Ball bewegen und dem Knipser erst den Raum verschaffen.
      Vom Spiel ohne Ball aber sieht man am Bildschirm nur zufällig, und das liegt eben nicht an der Natur einer TV-Übertragung, sondern an der Natur der Macher.
      Deshalb gibt es im deutschen Fußball auch kein Spiel ohne Ball, eben deshalb, weil ein Spieler solchen Mehraufwand in keiner Weise vergütet bekommt.

      Wer sich in solch einem Klima über den deutschen Fußball beschwert, sollte sich nicht über Trainer und Spieler beschweren, sondern übers Klima.


      Das geht weiter über die Art und Weise, wie hierzulande erzielte Tore kommentiert werden.

      Ich weiß nicht, wie es in anderen Ländern abläuft, aber ist euch schonmal aufgefallen, daß Torerfolge ausschließlich
      negativ kommentiert werden?
      Daß Tore ausschließlich aus Fehlern einer Abwehr resultieren?
      In Deutschland gibt es überhaupt nur Ja-Aber-Tore, Tore sind nicht der Grund des Spiels, sondern Fehlleistungen.

      Egal wie raffiniert der Treffer erzielt wurde - der erste Kommentar, die erste "Analyse" per Zeitlupe, gilt der "Ordnung", der Zuordnung, der falschen, der Orientierungslosigkeit irgendeines Abwehrfuzzis - ich hätte fast gesagt: und dann erst wird der Treffer an sich gewürdigt - aber ich frage mich ernsthaft, ob ich da richtig liege. Treffer, sofern es nicht irgendein Allerwelts-Sonntagsschuß ist, werden in keinem der Fälle gewürdigt, achtet mal drauf.

      Wer kann in so einem Klima auf Fußball hoffen, in dem ein Konzept - von Esprit spreche ich noch gar nicht - erkennbar wäre?


      Um den Kreis zu schließen noch ein Wort zu der Unsitte, Eigentore als "Eigentore" zu bezeichnen und herauszustellen.
      Es gibt keine Eigentore! Es gibt nur zwingende Situationen, und zwar vorzugsweise geschaffen durch Spiel ohne Ball.


      Ich sag`s nochmal: Leverkusen braucht den Titel nicht - Deutschland braucht Leverkusen.

      Schönes Wochenend,
      Regy
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 16:59:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 17:03:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      Respekt,mal was vernünftiges in Sachen Fussball :)
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 17:18:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Bayern wird 2002/2003 überzeugend Meister.
      Hast du außerdem die Jahre 1999 und 2000 verschlafen? wie Bayern da gespielt hat, war sensationell.
      Ansonsten guter Beitrag@regy
      MFG Lausebär
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 17:34:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Na super ´abstieg2000`
      Toller Beitrag :mad:

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      Avatar
      schrieb am 18.05.02 17:44:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich hab noch nie ein gutes Spiel verschlafen, bzw. vergessen, Lausebär.
      Sogar Schiedsrichter van der Kroft kenne ich noch, der, nachdem Gladbach 1972 Real in Bernabeu auseinandergenommen hat und trotzdem nicht gewinnen durfte, nie mehr ein Spiel gepfiffen hat.

      Die Mannschaften der Saison sind für mich Leverkusen, Mönchengladbach und Stuttgart, weil bei denen Perspektive zu erkennen ist.

      Natürlich wird Bayern der nächste Meister, und wenn du mit überzeugend meinst, daß das mit 10 Punkten Vorsprung passiert, dann werden die auch überzeugend Meister.
      Es gibt, bzw es gab für mich zwei gute Trainer in den letzten zehn Jahren, und zwar Arrigo Sacchi und Johan Creuyff, und einer von beiden meinte genau in der Saison, in der der FC Bayern die CL gewann, Bayern sei ne schreckliche Mannschaft.
      Ich hab das nie anders gesehen.

      Regy
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 18:05:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Aufstieg2000

      Klasse Beitrag, weiter so.
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 21:19:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      von Arigo Sacci hatle ich reichlich wenig@regy
      Außerdem wird Bayern 2002/2003 endlich wieder schönen Fussball bieten, mit Ze Roberto und Lizarazu links, und Deisler und Salihamidzic rechts und mitte Ballack und Scholl und Vorne Elber und noch ein guter neuer stürmer werden sie Traumfussballspielen und die beste Mannschaft der Welt sein.Da kann mir einer was dagegen sagen was er will,....ob sie wirklich die beste Mannschaft sein werden wird sich zeigen, aber vom spielerischen Potential her werden sie es sein!!!
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 21:23:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      Erzähl mal, warum du von Sacchi wenig hälst, Lausebär. Bin sehr gespannt.
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 00:27:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Lausebär
      Wenn du`s gerade vergessen hast, warum dir Sacchi nicht liegt, kann ich dir vielleicht weiterhelfen. Die Italiener dachten nach der Europameisterschaft 96 in England ähnlich wie du, nur daß ich bei denen die Gründe kenne.

      Aber vorher noch was zu deinem Posting.
      Weißt du, wie die Deutsche Krankheit heißt? Die heißt "Weltklasse".
      Erster Kranker war Franz Beckenbauer, der nach der WM 1990 meinte, Deutschland sei die beste Mannschaft der Welt, weil sie ein Turnier gewonnen hatte (und meiner Meinung nach bei diesem Turnier in der Tat den besten Fußball gespielt hat) .
      Was meinst du - wäre Bayer die beste Mannschaft Europas gewesen, wenn sie die angeblich weltbeste Mannschaft Real Madrid geschlagen hätte?
      Ich könnt mich beömmeln.

      Sacchi übrigens hat bei der EM 96 nur einen Fehler gemacht, er war arrogant.
      Er dachte, er könnte im Gruppenspiel gegen die schwachen Deutschen seine wichtigsten Leute fürs Viertelfnale schonen, stattdessen wurden Vogts` Luschen Europameister und Italien durfte schon nach der Vorrunde einpacken.
      Das ist sehr dumm gelaufen, denn Italien hat zu der Zeit absolut brillanten Fußball gespielt - quasi nahtlos anknüpfend an die Spiele des AC Mailand, die unter Sacchi die ausgehenden 80er Jahre dominiert hatten.

      Die bescheuerten Italiener dachten danach, sie könnten Arroganz mit Arroganz bestrafen und wechselten ihren Nationaltrainer gegen den Vogts-Verschnitt Maldini aus. Witzigerweise läßt sich im nachhinein leicht feststellen, daß just zu dieser Zeit der Niedergang des italienischen Fußballs begann, obwohl Italien heute sicher keine schlechteren Spieler hat als zu allen Zeiten.

      Bißchen umständlich vielleicht und ein bißchen knapp, Sacchis Qualitäten so um die Ecke rum zu erklären, mir jedenfalls gefällt die Geschichte...:-))

      So, ich beende für mich mal den Thread, geht mir hier ein bißchen zu platt zu.
      Wußte ich gar nicht, daß es so ein Sport & Mantafahrer-Forum gibt. WO hat meinen Thread verschoben aus "Allgemeines", weil auch die nicht geblickt haben, daß es im meinem Thread nur am Rande um Fußball geht.

      Regy
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 20:30:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich finde Italien hat unter Sacchi schlechten Fussball gespielt genauso wie der AC Milan auch.Außerdem halte ich Real Madrid nicht für die weltbeste Mannschaft, habe ich noch nie gemacht,...denn ich denke Real is nur oberes Mittelfeld aufgrund dem namen....nicht mehr und nicht weniger.
      Leverkusen vom spielerischen ganz klar die Nr. 1 der Welt gewesen, aber was zählt ist der Erfolg.
      Real Madrid hat den Erfolg , hat aber spielerisch eine total grottenschlechte Mannschaft.Meine Meinung
      MFG Lausebär
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 23:37:31
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Lausebär #4
      Hast recht, Bayern wird 2002/2003 überzeugend Meister, Deutscher Meister, is klar...
      Regy
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 13:53:06
      Beitrag Nr. 13 ()
      Christian Zaschke ( "SZ" ) hält die Konkurrenz für zu stark. "Es scheint, als leide der Klub an dem höheren Niveau. Den anderen Mannschaften in der Champions League gelingt es mühelos, die Schwächen der Elf von Ottmar Hitzfeld aufzudecken. Die liegen in der Abwehr und im Sturm und in der Taktik und wäre da nicht Michael Ballack, dann müsste man wohl sagen: Die liegen überall."

      Bayern ist ein Verein ohne Inspiration und Esprit, und dafür ham se genau den richtigen Trainer, besser: Verwalter.

      Regy
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 10:50:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      Na ja, Regy, du bist, was die Bayern betrifft ziemlich negativ drauf. Ich kann zwar die arroganten Säcke auch nicht leiden, besonders der Wurst - Manager ist ein Widerling, aber fußballerisch ist das in Deutschland schon eine absolute Spitzenmannschaft.

      Das derzeitige Problem ist eben, dass sie über das Schönspielen das Kämpfen vergessen haben und glauben allein mit spielerischen Mitteln die anderen wegzuputzen - arrogant eben. Wenn es Hitzfeld schafft denen wieder Beine zu machen werden sie in der BuLi wieder ganz oben mitspielen.....für die CL dürfte es wohl aber zu spät sein.

      Dem deutschen Fußball kann es nur gut tun, wenn den Bayern mal ein wenig der Geldhahn zugedreht wird, dann können sie in der Zukunft ihren deutschen Konkurrenten schon nicht mehr die Schlüsselspieler herauskaufen und sich so die Meisterschaften erkaufen.
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 14:28:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hi Finchena,
      was verstehst du unter "Schönspielen"? Ich kann`s nur ahnen...

      Ich hoffe, es tönt dich nicht ab, wenn ich was ausführlicher poste, denn das mit dem "Schönspielen" ist der wunde Punkt bei mir...;- ))

      Ich glaube, in Deutschland wird aktuell das unter Schönspielen verstanden, was hierzulande immer drunter verstanden wird und was Anfang der 80er Jahre unter der Bezeichnung "Rambazamba" lief, also Hackentrick hier, Tunnel da und zwischendurch ne Pirouhette...

      Und dafür isses natürlich perfekt, wenn man ein paar Brasilianer in der Mannschaft hat, logisch.
      Kommt auch alles diesem Professionalitäts-Gefasel sehr nahe, das meint, Fußball sei auch Show.

      Für mich ist Schönspielen was völlig anderes, nämlich, gequirlt gesagt, eine Funktion des Erfolgs. Schönspielen um der Onanie willen, hat keine Perspektive und hat für mich eher was von Arroganz - mithin auch nur zu beobachten in Partien David gegen Goliath. Eben deshalb spielt Bayern in der Bundesliga angeblich schön und kriegt international nix auf die Reihe.

      Schönspielen und Kampf sind für mich auch keine Gegensätze, denn Mannschaften, die mitreißend spielen, können das nur mit einem Maximum an Disziplin schaffen und vor allem durchhalten (so daß es ein Markenzeichen werden kann). Schönspielen hat nur am Rande was mit Einzelleistungen zu tun, nämlich insoweit, wie es eben nicht stört, wenn auch technisch beschlagene Spieler eingesetzt werden können - notwendig sind sie nicht, um ein schönes Spiel zu zeigen.

      Es gibt ja das Wort vom "Rasenschach", und das wird immer bloß abwertend gebraucht, wenn ich das richtig sehe. Aber Rasenschach ist genau das, was ich unter schönem Spiel verstehe.

      Es gibt Ballgeschiebe, weil man nicht weiß, wohin mit dem guten Stück und bei den Bayern wurde das früher - eigentlich noch wohlwollend - Breitwandfußball genannt.
      Und es gibt ein Ballgeschiebe, das einen festgelegten Zweck verfolgt, nämlich zu verwirren, Aufmerksamkeit beim Gegner abzuziehen und den entscheidenden Raum zu schaffen - in den dann auch blind hineingespielt werden muß, weil von vornherein klar ist, daß ein Mitspieler genau dort hineinstartet, weil er das Konzept kennt.

      Sieht manchmal total blöd aus, wenn solch ein Paß kommt und da ist dann eben kein Mitspieler gestartet, dann wird hämisch kommentiert: das war nun der Paß in den ganz freien Raum... lach

      UNSINN. Spieler, die pennen, sind selten die, die im Ballbesitz sind, sondern die, die den Spurt in den Raum nicht bringen - eben weil sie pennen oder weil sie keinen Bock haben, möglicherweise umsonst zu rennen. Aber es gibt keinen Spurt in den freien Raum für lau - der bringt immer was - nämlich schafft neuen Raum oder führt direktamente zum Ziel.

      Ich sag ja, eine Sache, die mit Disziplin zu tun hat... und weil in Deutschland das Spiel ohne Ball nicht zur Tradition gehört, isses auch ein komplettes Mißverständnis von den Deutschen Tugenden zu sprechen, nämlich Fleiß und Disziplin.

      Kurz, Inspiration und Esprit gehen nicht vom Spieler aus, sondern vom Konzept, und das muß mit Androhung der Prügelstrafe und bis zum Erbrechen geübt werden im Training.

      Finke und Rangnick sind so Kandidaten, die genau das verinnerlicht haben.

      Ohne Konzept isses völlig sinnlos, Stars zu kaufen. Bei den Bayern führte das dazu, daß sie erstmal jahrelang nach einem Trainer suchen mußten, der es schafft, die Stars zu verwalten. Wieso Htzfeld dann schon zweimal die Championsleague geholt hat, ist ein anderes Thema, aber auch nicht unspannend.

      Daß Bayern überzeugend Deutscher Meister werden wird, ist deshalb ein Spruch, der nichts, in Worten: nix, über den Fußball der Bayern, aber ne Menge über den deutschen Fußball sagt.

      Wurst-Hoeneß hat sich Anfang der Saison über den Kauf von Ronaldo durch Real lustig gemacht und gemeint, jetzt hätten sie ne Torfabrik, aber keine Abwehr.
      Auch das ein Spruch, der ne Menge drüber sagt, was man so unter Fußball verstehen kann.

      Wie gesagt, Finchena, ich hoffe, es hat dich nicht abgetörnt...; ))

      Regy
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 16:33:47
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Regy :)

      ich komme erst heute dazu dein posting zu lesen. Teilweise gebe ich dir uneingeschränkt recht, teilweise verstehe ich deine Ausführungen nicht ganz :confused:

      Besonders der Teil wo du über das "Konzept" sprichst ist etwas unklar für mich. Wenn ich dich richtig verstehe, dann stellst du ein schlüssiges Gesamtkonzept über das einzelne Individuum, dann kommt man auch ohne Stars aus. Soweit richtig?

      Als positive Beispiele zählst du die Trainer Finke und Rangnik auf. Schön. Aber in der Praxis läuft es, so glaube ich, fast umgekehrt ab. Ein Trainer, der mit einem bestimmten Konzept zu einem Verein kommt, kann nicht in der Mannschaftskabine das Konzept auf den Tisch legen und zu seinen Spielern sagen: So, das ist unser neues System, ab jetzt spielst du das und du das usw. . Solche Trainer werden scheitern. Ein Trainer wie Rangnik, der sehr oft den Verein wechselte (wechseln mußte), muß immer erst mal schauen: was habe ich für Spieler zur Verfügung, was kann man mit denen machen. Er muß die Eigenschaften der Spieler optimal in ein auf diese Spieler passendes Gesamtsystem integrieren.

      Also: zuerst ist da die Mannschaft, dann kommt das System. Zuerst kommt der Mensch, dann die Theorie. Wenn ein Trainer wie Finke viele Jahre Zeit hat ein Team zu formen, dann kann er sehr wohl nach und nach ein System entwickeln und die Spieler die sich in dieses System aufgrund ihrer Fähigkeiten und Eigenschaften nur schlecht integrieren lassen austauschen, während er nur solche Ergänzungsspieler holen wird, von denen er annimmt, dass sie sehr gut in sein System passen. (z.B. die Georgier in Freiburg). Um ein solches Konzept zu entwickeln und greifen zu lassen braucht der Trainer aber viel Zeit und Kontinuität, das fehlt bei vielen Vereinen in der BuLi. (auch bei Rangnik, bis auf Ulm).

      Die Sache mit dem "Schönspielen" ist eine ziemlich theoretische Diskussion, ich gebe dir aber in vielen Punkten recht. Ich persönlich finde ein Spiel schön, bei dem der Ball schnell und sicher durch die einzelnen Stationen rollt. Dazu braucht es gute technische Fähigkeiten. Deshalb finde ich ein Spiel auf hohem technischen Niveau schöner als ein Klopper-Kick.
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 16:55:22
      Beitrag Nr. 17 ()
      So isses, Finchena,
      ist alles ein bißchen theoretisch, was ich da ablasse.

      Was du übrigens sagst, daß zuerst der Mensch kommt und dann das Konzept - das ist keine Frage, denn nix geht, wenn ich mit keinem kann.

      Konzeptlos ist, wenn ich der Ulli bin und kaufe einen kaputten Deisler, um ihn zu haben.
      Konzeptlos ist, wenn ich überhaupt Spieler kaufe, weil sie die bestens sind. Das ist typisch Bayern - kaufen, um zu haben. Kaufen, weil der Neue die Position besser besetzt als der Alte - was kein Thema ist, ist die Position selbst.

      Mit Konzept meine ich keine fixe Idee, die ein Trainer zum Einstand mitbringt - obwohl gerade Rangnick das wohl dachte, als er von Ulm nach Stuttgart ging. Das war mir damals schon klar, daß das nix wird.

      Konzept entsteht in der Erfolglosigkeit, passenderweise in der Zweiten Liga, entsteht da, wo die Not auf eine Idee trifft.

      Gerade in der Zweiten Liga ist es naheliegend, daß man mit wenig Geld sich darauf besinnt, wie man trotzdem erfolgreich sein kann. Die Frage ist da: wie komme ich mit diesen Krücken zu Toren?
      Die meisten Vereine stellen sich diese Frage nicht, sondern fragen sich stattdessen, wie sie zu Geld kommen - aber der eine oder andere Verein tut es eben doch.

      Wie das Konzept auszusehen hat, kann ich dir schon deshalb nicht sagen, weil dausend Konzepte möglich sind - aber witzigerweise eben passieren die fußballerisch interessantesten Dinge dort, wo man knapp bei Kasse ist, nämlich in der Zweiten Liga.

      Das Konzet für die Bayern müßte also zunächst lauten: wir müssen nicht Meister werden.
      Wir müssen nicht die Championsleague spielen.
      Und wir müssen auch nicht Cottbus schlagen - sondern wir müssen uns Perspektive verschaffen, nämlich Fußball spielen.

      Und deshalb sieht man bei Spitzenmannschaften der Bundesliga immer nur Scheißfußball - eben weil es ein frommer Wunsch bleiben wird, daß die sich absichtlich dumm machen und nicht Meister werden, die Champinsleague spielen und Cottbus schlagen wollen.

      Anders kann ich`s nicht erklären, Finchena...; ))

      Regy
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 12:14:20
      Beitrag Nr. 18 ()
      Kleiner Hinweis darauf, daß das, was ich oben zu den Stichworten "Konzept" und "aus der Not geboren" abgelassen habe, wohl doch nicht so abwegig war.

      Im Rahmen des 1:0-Erfolgs in Leverkusen analysiert Peter Heß (FAZ) die Stuttgarter Personalpolitik. "Den Luxus der ungehemmten Nachwuchspflege kann sich nur Felix Magath wegen der finanziellen Not seines VfB Stuttgart leisten. Hinkel, Wenzel, Hleb, Kuranyi, Amanatidis und Tiffert spielen und spielen und werden dabei immer besser und besser. Der VfB ist mittlerweile im Bereich der UEFA-Cup-Ränge angekommen. Das muß nicht heißen, daß die Entwicklung sich geradlinig fortsetzt oder wenigstens das Erreichte gesichert wird. Aber der Jugendkult ist eine preiswerte und Identifikation schaffende Alternative zu den hektischen Einkäufen eines 1. FC Kaiserslautern, Hamburger SV, Energie Cottbus oder 1. FC Nürnberg. Die Bundesliga ist in diesem Jahr so ausgeglichen, daß mindestens acht Mannschaften noch den ersten Rang hinter Bayern München und Borussia Dortmund erobern können. Der VfB Stuttgart wird, falls es dazu nicht reicht, zumindest preiswert scheitern."

      Normalerweise werden Konzepte vorzugsweise in der 2. Liga "aus der Not geboren" - für den Trachtenverein aus München hieße das natürlich, sich absichtlich dumm zu machen, denn Kohle ohne Ende ist ja da. Man hätte also gleich so tun müssen, als hätte man keinen Euro zuviel - zuviel verlangt, würde ich sagen.

      Vielleicht wird das spielerische Unvermögen nun endlich mal als Notstand begriffen...
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 13:51:54
      Beitrag Nr. 19 ()
      der konzept beim vfb gefällt mir übrigens (auch als "club"-fan) sehr gut. die überzeugen dieses jahr und werden auf jeden fall einen uefa-cup platz erreichen.
      es ist mir sowieso lieber, eine mannschaft mit wenig geld kommt dahin als die ganzen großkotzigen mit ihren schwarzen aktentaschen (bayer und im moment auch hertha!)
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 13:52:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      bayern meinte ich natürlich
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 14:46:19
      Beitrag Nr. 21 ()
      siggiw,
      kann mir kaum vorstellen, daß wir da alleine stehen in der Verwunderung über so eine taube Nuß wie Stuttgart.

      Der Punkt ist aber, daß Stuttgart nicht t r o tz kleinem Geld so aufspielt, sondern wegen der limitierten Finanzlage. Es ist überhaupt nicht zu fassen, wie einfach man zu einem überzeugenden Konzept kommen kann in diesen Tagen - aber den Bayern hat`s eben nur Geld geregnet, kein Hirn.
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 15:04:46
      Beitrag Nr. 22 ()
      was man in stuttgart merkt ist, dass es im fussball nicht nur um geld geht und um top-einzelspieler, sonder vor allem auch darum, ob diese spieler zusammenpassen.

      so können auch oft spieler, die alleine nicht die elite der liga sind, zusammen mehr erreichen als so einzel-topspieler, die nicht zusammen wollen/können

      und zu dem artikel noch: ich finde nicht, das der fcN hektische einkäufe gemacht hat, 4 von den 6 neuzugängen spielen regelmäßig und die haben sich auch gelohnt, die andren 2 sind halt zur ergänzung, aber von hektischem einkauf kann man hier wohl nicht sprechen, außerdem wurde dafür fast nix ausgegeben, die meisten ablösefrei.
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 15:56:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      siggi, zu den hektischen Einkäufen fällt mir nix ein, weil ich so auf den Punkt keinen Klub verfolge - das einzige was mir in dér Hinsicht auffällt, ist das, was jedem auffällt, nämlich die Einkäufe von Dortmund und Bayern, und zumindest die Bayern hätte ich in dem Artikel eher erwartet als die Aufzählung der anderen Vereine.

      Was du über die Zusammenstellung einer starken Mannschaft sagst, geht mir auch schon lange im Kopf rum - ich denke auch, daß es in der Tat möglich ist, zu einer Spitzenmannschaft ohne ausgesprochene Topleute zu kommen.
      Offenbar braucht ein Ballack ein völlig anderes Umfeld, spielerisch wie gesellschaftlich, als z b die Schickeria der Holzfäller in München bereitstellen kann.
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 16:07:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      welches umfeld ballack braucht, das weiss ich nicht genau, aber das in münchen ist wohl das falsche. so wie in leverkusen, oder auch in der nationalmannschaft, wo es eher um die mannschaft geht und eigentlich niemand richtig herausragt (außer eben ballack), da fühlt er sich wohl, vielleicht auch, weil da das spiel um ihn herum gebaut wird und er mit der leistung die ganze mannschaft hochgezogen hat. zumindest in leverkusen war das oft so!

      das ist auch bei all diesen jungen mannschaften so, das spiel ist um einen oder 2-3 führungsspieler gebaut, an denen sich die anderen hochziehen und so zu einer einheit werden (stuttgart: bordon-soldo-ballakow)

      ich glaube ballack ist in münchen nicht so wertvoll, weil hier die mannschaft nicht um ihn herum gebaut ist, sondern er halt einer von vielen top-spielern ist.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 14:21:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      Triste Atmosphäre beim Spektakel in Stuttgart


      Christoph Kieslich (FAZ) bemerkt zum Verfolgerduell zwischen Stuttgart und Bochum (3:2). "Im Gegensatz zum wichtigsten Drehort des Wochenendes in München oder dem Nebenschauplatz Gelsenkirchen bot das Daimler-Stadion in Stuttgart am Samstag mit einer Kulisse von knapp 20.000 Zuschauern eine äußerlich eher triste Atmosphäre. Und mehr als eine Stunde lang machten der VfB und der VfL Bochum auch nicht den Anschein, als ob sie auf Biegen und Brechen ins Rampenlicht des zwölften Spieltages drängen wollten. Doch die letzten zwanzig Minuten sorgten dann für mindestens so viel Gesprächsstoff wie andernorts, und die Stuttgarter katapultierten sich mit dem 3:2-Erfolg auf den dritten Tabellenplatz. Wenn das kein Spektakel gewesen sei, sagte Felix Magath nach dem aufwühlenden Finish. Der Trainer des VfB beklagt seit Wochen und Monaten, daß seine Mannschaft im Schwäbischen keine Zugkraft mehr habe. Dabei gäbe es ausreichend Werbung wie redlichen Fußball, Leidenschaft und eine Heimserie, die seit März dieses Jahres anhält. Doch diesmal kamen sogar weniger Schaulustige als zuletzt gegen den Tabellenletzten Energie Cottbus."


      So sieht`s aus, und das exakte Abbild ist dieses Board von Debilen Porsche-Fahrern hier. Motto: "Der Hoeneß wird mir immer sympahischer" Hier geht`s nicht um Fußball, sondern um Flaschenbier.

      Und die Flaschen wurden auf Sat1 am Samstag auch pefekt bedient durch den uninformativsten Fußball-Bericht, an den ich mich so aus dem Stehgreif erinnern kann.
      Kommentar: "... und achten Sie auf Kahn, ja gucken Sie sich das an - ER LÄCHELT"
      Dazu wurde jedes Tor achtmal wiederholt inklusive jeweils zwei Sequenzen in Echtzeit und Zeitlupe, wie sich die eine Bank freut und die andere leidet.

      So wird dat nix mit Fußball in Deutschland.

      Interessantes Thema wäre übrgens mal ein Vergleich des Hartz-Konzepts und dessen Umsetzung mit dem Neuaufbau der deutschen Nationalmannschaft. Der deutsche Fußball krankt nicht an sich selbst, sondern an seinem Publikum und seinen Entscheidern.

      Regy
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      schrieb am 15.11.02 15:15:53
      Beitrag Nr. 26 ()
      "Bayern setzt auf Jugend - aber nur im Ananasspiel", bewertet die "Tageszeitung" (taz) den Einsatz der beiden Jugendlichen Feulner und Schweinsteiger und wettet darauf, dass die vermeintlichen Hoffnungsträger "wieder weg vom Schaufenster Olympiastadion sein" werden, wenn es um Bundesligapunkte gehen wird.



      Stuttgart: Junge Wilde vor leeren Rängen

      Martin Hägele (SZ) meint dazu. "Platz drei in der Bundesliga, Runde drei im Uefa-Cup - und trotzdem spielen Stuttgarts junge Wilde ständig vor spärlich gefüllten Rängen. Mittlerweile machen sich sogar Sportpsychologen Gedanken über dieses Phänomen. Der unvermeidliche Fanexperte Gunter A. Pilz führt den Zuschauerschwund in Stuttgart auf die Vergangenheit zurück, besonders auf die Skandale um Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und dessen überzogene Zielsetzungen. So habe sich der VfB ein Operettenpublikum herangezüchtet, das enorm wählerisch sei. In Sachen MV mag der Ferndiagnostiker aus Hannover ja recht haben, vor allen Dingen die Solonummer des großen Vorsitzenden bei der Verpflichtung von Trainer Winfried Schäfer spaltete die Stuttgarter Fußball-Gemeinde. Mit seinem Vergleich zur Musikszene aber liegt Pilz daneben. Die Profis vom Roten Haus haben ihre Klientel nämlich über Jahre hinweg vergrault, indem sie immer wieder nach kurzen Höhenflügen genauso jäh wieder abstürzten. Womöglich aber gelingt es den Eigengewächsen aus den sparsamen Magath- Jahrgängen 2001 und 2002, jene Kundschaft wieder aufzubauen, die früher einmal das Neckarstadion gefüllt hat."



      Quelle: http://www.indirekter-freistoss.de/index/
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      schrieb am 18.11.02 12:20:32
      Beitrag Nr. 27 ()
      Zum Bayern-Spiel vom Wochenende:

      "...Wie soll man sich aber erklären, dass nach 90 Minuten außer Schiedsrichter Merk niemand einen einzigen Pfiff ertönen ließ? Hat das Münchner Publikum alle Ansprüche fahren lassen und sich an lustlos abgedrehte B-Movies gewöhnt, deren einzig akzeptabler Aspekt das Happy-End ist?" fragt die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) erstaunt.


      Hannover - Hertha

      Vom 1:0-Erfolg der Hertha in Hannover ist Dietrich zur Nedden (taz) sehr angetan. "Sieben Minuten gespielt und kein einziges Foul, auch keines, das unbemerkt geblieben war. Der große Zeiger drehte drei weitere Runden, bis sich ein Herthaner erbarmte und gegen Bobic regelwidrige Methoden anwendete. Danach folgten fünf weitere Minuten ohne Foulspiel. Diese friedvolle Viertelstunde verbrachten Hertha und 96 aber nicht etwa mit Nichtstun, sondern spielten hochorganisierten Fußball, der beinahe so aussah, als sei das ganz einfach. Direkt, schnell und präzise lief der Ball hin und her, wobei die Hannoveraner eine Idee weniger direkt, schnell und präzise kombinierten als die Berliner...

      ...sondern spielten hochorganisierten Fußball...




      Christoph Biermann (SZ) analysiert die Lage der Leverkusener. "... Längst hat sich die Tendenz zu einer Gewissheit verfestigt, dass seine Mannschaft in Manchester besser aussieht als gegen Mönchengladbach und bald wahrscheinlich gegen Barcelona als gegen Bielefeld. Dazu kommt ein nun auch offiziell eingestandenes Sturmproblem."

      Genau deshalb hat Dortmund auch die absolut leichteste Gruppe in der CL erwischt.
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      schrieb am 19.11.02 14:04:39
      Beitrag Nr. 28 ()
      Interssantes Interview mit dem Kokser auf spiegel online:

      SPIEGEL ONLINE: Müssen Sie so viel reisen, weil die Bundesligavereine kaum junge deutsche Spieler einsetzen?

      Kohler: Die Vereine sollten wirklich mehr auf junge Spieler bauen. Der VfB Stuttgart ist doch momentan das beste Beispiel. Er ist zwar auf Grund der finanziellen Situation mehr oder minder dazu getrieben worden. Aber ich finde, dass die Stuttgarter gar nicht so einen schlechten Fußball spielen.

      SPIEGEL ONLINE: Die Finanzkrise als Chance also?

      Kohler: Auf jeden Fall. Die Kirch-Krise hat einige Vereine in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Das ist jetzt eine Chance zum Neuanfang - auch für die Spieler. Ich habe den Eindruck, die Vereine achten schon wieder verstärkt auf die eigene Jugend.


      Und der verblödete Völler wird nun prompt auch zu seinem Glück gezwungen, weil ein paar Antifußballer wie Rammelow, Ziege, Jancker und der total überschätzte Hamann verletzt sind.
      Schade, daß Jeremies nicht auch im Krankenhaus liegt.
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 21:50:11
      Beitrag Nr. 29 ()
      Deutschland - Holland 1:3
      Rammelow, Ziege, Jancker, Hamann und im Prinzip auch Jeremies nicht dabei - und schon klappt`s... - zwar nicht mit dem Ergebnis, dazu hätten Rammelow, Ziege, Jancker und Hamann spielen müssen, aber dafür mit dem Fußballspielen.

      Kurz, ein verlorenes Spiel, aber eins, das echt Perspektive zeigte. Genau so muß das laufen und nicht anders.
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 11:53:09
      Beitrag Nr. 30 ()
      Pressespiegel indirekter-freistoss.de:

      Standortbestimmung von Völlers Equipe aufschlussreichen Spiels. Das Fazit der Fachleute am Ende eines aus deutscher Sicht ereignisreichen Jahres fällt gelegentlich nüchtern aus: "Der deutsche Fußball hat sich im WM-Jahr entwickelt, aber längst noch nicht bis ganz nach vorn", urteilt die "Frankfurter Rundschau" (FR) realistisch. Der Blick nach vorn jedoch schwankt ausnahmslos zwischen Zuversicht und Euphorie. So fordert die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) begeistert: "Spielt einfach weiter so!"



      Nützliche Niederlage

      Christoph Kneer ordnet in der "Financial Times Deutschland" (FTD) das Geschehen in einen langfristigen Zusammenhang ein. "Man darf am Ende dieses WM-Jahres feststellen, dass es sich bei diesem 1:3 gegen die niederländische Nationalmannschaft vermutlich um eine der nützlichsten Niederlagen der deutschen Länderspielgeschichte handelt. In diesem Abend von Gelsenkirchen finden sich gebündelt sämtliche Erkenntnisse über Völlers neues Deutschland. Es ist dabei kein Widerspruch, dass ausgerechnet Rückkehrer Fredi Bobic am Ende stellvertretend steht für Deutschlands Fußballjahr 2002. Auf dem Boulevard haben sie Bobics unerwartete Wiederkehr das "Comeback des Jahres" getauft - nicht zuletzt gilt das auch für den deutschen Fußball. Es darf als die erfreulichste Erkenntnis des Jahres gelten, dass es sich im Jahr zwei nach Erich Ribbeck endgültig ausgerumpelt hat. Fürs Erste darf sich Rudi Völler dennoch gutschreiben lassen, dass seine Elf am Ende des Jahres 2002 eine Stufe höher überwintert als 2001."


      Michael Horeni (FAZ):
      "...Die erfolgreiche taktische Handschrift Völlers mit Mut zum schönen Spiel war jedoch viel mehr wert als mancher schnöde Sieg der Vergangenheit. Mit dem, was in der Bundesliga an Talenten noch aufscheint und an erstklassigen Kräften und Bewährtem im kommenden Jahr gesund zurückkehrt, ist die Nationalmannschaft gut gerüstet, um nach dem zweiten Platz bei der WM auch den besten Mannschaften der Welt noch ein Stückchen näher zu kommen."


      ...und an erstklassigen Kräften und Bewährtem im kommenden Jahr gesund zurückkehrt?? Handschrift Völlers??

      Diese schönste aller Niederlagen kam nicht wegen, sondern trotz Völler zustande, der diesmal zu seinem Glück gezwungen wurde, denn die Mannschaft hat sich von allein aufgestellt.
      Das Erstklassige und Bewährte, das im kommenden Jahr zurückkehren soll, wären hier wohl die Standfußballer Rammelow oder Hamann, die sicher dafür gut gewesen wären, ein zwei Gegentore zu verhindern - aber eben auch ein attraktives Spiel aus der Abwehr heraus. Rammelow hat noch jeden Spielaufbau mit einem hohlen langen Ball zerstört...

      Wann begreift ihr`s endlich: daß Tore fallen, eben auch Gegentore, ist nicht der Fehler, sondern der Sinn des Spiels.
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 15:46:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      Die beiden Überraschungsteams der Spielzeit aus Bremen und Stuttgart treffen nächste Woche aufeinander. Jan Christian Müller (FR 25.11.) analysiert deren ähnliche Strategie. „Beide Mannschaften machen mit ihrer mutigen, unverbrauchten, stets offensiven Spielweise auch anderen Klubs Mut. Mut, sich statt wie in den vergangenen fetten Jahren, als die TV-Gelder wie Honig flossen, vermeintlich fertiges und entsprechend teures Personal zuzulegen, bei der eigenen Jugend zu bedienen. Beim SV Werder stehen elf Spieler, beim VfB Stuttgart neun Akteure im Profikader, die bereits für die eigenen Regionalliga-Amateure spielten. Ein derartiges Konzept verfängt natürlich nur, wenn zuvor entsprechende, langfristige Aufbauarbeit geleistet wurde. Das ist in Bremen und Stuttgart der Fall.”


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