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    wer hat denn schon mal an selbstmord gedacht? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.08.02 23:38:26 von
    neuester Beitrag 14.08.02 09:24:18 von
    Beiträge: 14
    ID: 619.806
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      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:38:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      ich schon oft.
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:39:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      auf was wartest du!!!

      Mirto
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:42:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      .... na, er wartet auf den Mörder
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:42:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      .
      Oma hat Langeweile, aha
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:43:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      :):):):):):):

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      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:44:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      wie geht es am schnellsten?

      ....und möglichst ohne schmerzen??
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:44:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich auch, aber dann hätten die Anderen gewonnen..

      und ich gewinne IMMER !

      Gruss, und immer dran denken:

      IchwillEuerGeld :)
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:45:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo Ihr Lieben
      Habe jetzt mal einen neuen Thread eröffnet. Quasi eine Fortsetzung. Das mit den letzten 20 Postings klappte bei mir ja nicht. Mußte mich immer durch die 200 Postings scrollen. Gähn. Wir können uns ja noch einen neuen Namen überlegen.
      Ja ich habe mich gut erholt trotz oder weil müder Märkte. Wenn nichts zu machen ist sollte man das ganze gelassen angehen.
      Christine
      Findest du nicht auch das der Nogger Thread durch die vielen Puscher und Dummschwätzer einiges an Qualität eingebüßt hat? Hatte zeitweise gar keine Lust reinzuschauen. Ach ja Danke für die Blumen. (Statem.)
      Juno
      Glückwunsch zu Metro und Aktien der Deutschen Börse. Ich meine ich hätte irgendwo gelesen das Großanleger die Metro Aktie im Moment abstoßen. Wenn das so ist hast Du ja einen guten Ausstiegspunkt gefunden.
      wasserdrache
      Ich drücke deinem Mann die Daumen. setze das nächste Mal Stopp Loss bei Deinen Aktien dann brauchst du nicht so viel beobachten.

      Meine WL für Morgen:
      zum Traden: Plasmaselect ( schöne Tagesschwankungen und gute Zahlen), Infomatec, Brain Force ( bringt morgen Zahlen, sehr marktenger Wert), D-Log, ansonsten ncoh Kabel New Media, Heyde (evtl Nachwirkungen der Empfehlung von 3 Sat Börse), Altana (Empfehlung in der Eurams und großer Bericht), EM TV, Rossignol Meldung Gewinnverdoppelung Kurs 1,1o allerdings 0 Volumen und Spuetz wegen der Deutschen Börse. Hatte ich ja schon erwähnt. Hat übrigens nach meiner Empfehlung 1 Euro zugelegt. Ich selbst habe im Eifer des Gefechts ´diese Aktie vergessen zu kaufen. HAHAHA
      Werde alles genau beobachten da der Montag noch mit Abgabedruck belastet ist.

      Ach übrigens, Mit eqonline bin ich sehr zufrieden. Superschnell. Verbindung steht den ganzen Tag ohne Unterbrechung. Am Telefon ist man bei Fragen sofort mit einem Mitarbeiter verbunden und hängt nicht erst in der Warteschleife. Der Einblick ins Xetra Orderbuch ist ja wie eine Offenbarung. Habe dadurch schon viel bessere Kurse bekommen und konnte schneller reagieren. Habe erst mal vorsichtig gehandelt um mich an das System zu gewöhnen und schon viel Ordergebühren gespart.
      So jetzt werde ich meine Torte essen MHM lecker. Mokka, Nuß und Schokosahne.
      Bis bald
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:46:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      wieviele nehmen wir den VORHER mit?
      ich kenn ein paar
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:49:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      Passt doch irgendwie ... :laugh:

      Omas Leiche
      Ich bin ständig nur Pleite, und die Schulden stürzen mich ins Verderben.
      Nur von Oma könnt` ich erben, doch die Oma will nicht sterben.
      Die Erbfolge beschleunigen, das war meine Idee.
      Das Arsen schmeckt so schön in Omas Frühstückstee.
      Am Wochenende machte sie die Augen zu, bis dahin ließ sich alles prima planen.
      Doch dann kam ein Problem, das hatt` ich nicht bedacht,
      wie entsorgt man seine Ahnen?
      Ganz egal, was ich auch versuch`, es ist immer das Gleiche.
      Wo soll ich nur hin mit Omas Leiche?
      Ganz egal, was ich auch versuch`, es ist immer das Gleiche.
      Wo soll ich nur hin mit Omas Leiche?

      Ich hab` Oma vergraben im Garten hinter dem Haus.
      Doch der Köter von den Nachbarn grub sie wieder aus.
      Also dachte ich mir, ich mach `n Feuer, damit mach` ich sie platt.
      Doch es stellte sich heraus, daß Oma keinen hohen Brennwert hat.
      Ich zersägte sie in Stücke und verpackte sie in Tüten,
      in der Mülltonne, wo sie keiner sieht.
      Doch ein Umweltschützer brachte sie mir tags darauf zurück,
      sie gehört nicht ins duale System.

      Ganz egal, was ich auch versuch`, es ist immer das Gleiche.
      Wo soll ich nur hin mit Omas Leiche?
      Ganz egal, was ich auch versuch`, es ist immer das Gleiche.
      Wo soll ich nur hin mit Omas Leiche?

      Ökonomisch gesehen war Oma sowas wie `ne Altlast.
      So `ne Altlast ist `n echter Ballast, bis du die wieder los hast.
      Also sagte ich mir, was soll die Oma unnütz verderben.
      Ich verarbeit` sie zu Wurst und dann schick` ich sie als Spende zu den Serben.
      Gesagt, getan, und ich dachte schon, es klappt, bis gestern beim Abendbrot.
      Meine Frau sagt:"Du, probier` mal diese Wurst hier,
      die gab`s bei Aldi im Sonderangebot."

      Ganz egal, was ich auch versuch`, es ist immer das Gleiche.
      Wo soll ich nur hin mit Omas Leiche?
      Ganz egal, was ich auch versuch`, es ist immer das Gleiche.
      Wo soll ich nur hin mit Omas Leiche?
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:51:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der Selbstmord
      aus der Sicht Arthur Schopenhauers



      --------------------------------------------------------------------------------



      I. Über die idealistische Grundansicht



      Realität / Idealität von Raum und Zeit

      Immanuel Kant, dessen Philosophie Arthur Schopenhauer als Ausgangspunkt verwendet, hat in seiner "Kritik der reinen Vernunft" die Welt, so wie wir sie erkennen, unterschieden vom Ding an sich, welches weder der sinnlichen Wahrnehmung noch dem anschauenden Verstande zugänglich ist. Unsere Wahrnehmung liefert nur ein mittelbares, unvollständiges Bild der Welt, wir erkennen also nur, was unsere Sinne erkennen können, und sehen die Welt nicht, wie sie `wirklich`, d.h. unmittelbar, ist. Das vermittelte Abbild nennt Schopenhauer die Welt der Vorstellungen.
      Der Sinnlichkeit, welche uns diese Vorstellungen ermöglicht, gehören Raum und Zeit als Form an, beides notwendige Vorstellungen (im Kantischen Sinn des Wortes), die allen Anschauungen zugrunde liegen, also vor jeder Erkenntnis da sein müssen, aber


      "der Raum [bzw. die Zeit] stellet gar keine Eigenschaft irgend einiger Dinge an sich, oder sie in ihrem Verhältnis aufeinander vor, d.i. keine Bestimmung derselben, die an Gegenständen haftete, und welche bliebe, wenn man von allen subjektiven Bedingungen der Anschauung abstrahierte. [...]Der Raum [bzw. die Zeit] ist nichts anders, als nur die Form aller Erscheinungen äußerer [bzw. innerer] Sinne, d. i. die subjektive Bedingung der Sinnlichkeit, unter der allein uns äußere [bzw. innere] Anschauung möglich ist. [...] Wir können demnach nur vom Standpunkte eines Menschen vom Raum, von ausgedehnten Wesen etc. reden. Gehen wir von der subjektiven Bedingung ab, unter welcher wir allein äußere [bzw. innere] Anschauung bekommen können [...], so bedeutet die Vorstellung vom Raume [und der Zeit] gar nichts." (KANT, A 26)
      Raum und Zeit sind also in der empirischen Welt real, sobald aber diese verlassen wird, werden sie ideal (transzendentale Idealität von Raum und Zeit) - dem Ding an sich sind sie demnach fremd.



      Über den Satz vom Grunde
      Genauso ist die empirische Welt dem Satze vom Grunde unterworfen, d.h. jede Veränderung benötigt eine Ursache oder einen Grund. Ist ein solcher gegeben, geschieht die Veränderung unausweichlich und notwendig. Dies gilt auch für die menschlichen Handlungen, die bei eintretendem Motiv mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes getätigt werden. Das Ding an sich jedoch ist von dieser Notwendigkeit, genauso wie von Raum und Zeit, unabhängig.



      Der Wille als Ding an sich
      Für Arthur Schopenhauer ist das Ding an sich der Wille. Diesen Namen wählt er, weil, obwohl das allgemein als Wille verstandene, sich im Menschen äußernde nur eine Erscheinung des Willens ist, der menschliche Wille unter allen Erscheinungen des Willens "die deutlichste, am meisten entfaltete, vom Erkennen unmittelbar beleuchtete" (I, 171) ist. Zur Lehre vom Willen als Ding an sich führte Schopenhauer die Tatsache, daß man von der Vorstellung aus zum Ding an sich nicht anhand jener Gesetze gelangen kann, die nur Objekte, Vorstellungen, untereinander verbinden, daß also "von außen dem Wesen der Dinge nimmermehr beizukommen ist" (I, 156). Die einzige andere Möglichkeit ist, von innen, von der in uns immer gegenwärtigen Antriebskraft auszugehen. Diese ist das einzige, das uns unmittelbar, also nicht vermittelt durch unsere Sinne, gegeben ist (ein Gedanke, den man auch bei Descartes findet). Für Schopenhauer ist dieses Innere aber nicht das Denken, sondern der Wille. Dieser und der Leib des Individuums sind identisch, denn "jeder wahre Akt eines Willens ist sofort und unausbleiblich auch eine Bewegung eines Leibes" (I, 157); der Leib ist der betrachtete Wille, also die Objektivation des Willens.


      "Hierauf beruht die vollkommene Angemessenheit des menschlichen und tierischen Leibes zum menschlichen und tierischen Willen überhaupt [...]: Zähne, Schlund und Darmkanal sind der objektivierte Hunger; die Genitalien der objektivierte Geschlechtstrieb [...]." (I, 168)
      Die übrige "Körperwelt" aber erscheint uns bis jetzt nur als Vorstellung, ohne Realität, denn sie kann uns niemals unmittelbar gegeben sein. Schopenhauer verwendet nun die doppelte Erkenntnis vom Wesen und Wirken des Leibes als Schlüssel zum Wesen jeder Erscheinung in der Natur, denn wenn wir "alle Objekte [...] nach Analogie jenes Leibes beurteilen und daher annehmen, daß, wie sie einerseits, ganz so wie er, Vorstellung und darin mit ihm [dem Leib] gleichartig sind, auch andererseits, wenn man ihr Dasein als Vorstellung [...] beiseite setzt, das dann noch Übrigbleibende seinem inneren Wesen nach dasselbe sein muß" (I,164), dann können wir den Willen in die leere Stelle setzen, womit er zum hinter aller Vorstellung verborgenen Ding an sich wird und die gesamte Körperwelt zu einer Objektivation des Willens. Schopenhauers Hauptwerk heißt demnach "Die Welt als Wille und Vorstellung".


      II. Das Prinzip der Individuation
      "Der Wille als Ding an sich ist von seiner Erscheinung gänzlich verschieden und völlig frei von allen Formen derselben, in welche er eben erst eingeht, indem er erscheint, die daher nur seine Objektivität betreffen, ihm selbst fremd sind." (I, 173)
      Der Wille als Ding an sich liegt demnach außerhalb des Satzes vom Grunde und ist grundlos. Zu diesen Formen gehören, wie zuvor erläutert, auch Raum und Zeit. Der Wille ist unabhängig von Raum und Zeit und der aus diesen allein bestehenden und möglich gewordenen Vielheit.

      "In dieser letztern Hinsicht werde ich [...] Raum und Zeit das principium individuationis [Prinzip der Individuation, den Existenzgrund der Einzelwesen] nennen [...]. Denn Zeit und Raum allein sind es, mittelst welcher das dem Wesen und dem Begriff nach Gleiche und Eine doch als verschieden, als Vielheit neben und nach einander erscheint." (I, 173)
      Die Individualität der Menschen und Tiere, die Dauer ihres Lebens, die Notwendigkeit jeder Veränderung sind nur Erscheinungen einer durch Raum und Zeit auseinandergezogenen Einheit, eines "unteilbaren Punktes" (V, 340f), Ausdruck des einheitlichen Dings an sich, des Willens.



      III. Über die Bejahung des Willens
      Die Bejahung des Willens ist "das von keiner Erkenntnis gestörte beständige Wollen selbst, wie es das Leben der Menschen im allgemeinen ausfüllt" (I, 447f). Das Ziel des Willens ist die Befriedigung der Bedürfnisse des Leibes (die Erhaltung des Individuums und Fortpflanzung des Geschlechts).
      Der Intellekt des Menschen dient vorderhand zur Versorgung des Willens mit Motiven, welche vor dem Willen stehen als "vielgestaltiger Proteus: [ein Motiv] verspricht stets völlige Befriedigung, Löschung des Willensdurstes; ist es aber erreicht, so steht es gleich in anderer Gestalt da und bewegt in dieser aufs neue den Willen" (I, 448). Dieser Willensdurst ist unstillbar, denn wir sind der Wille, das Wollen ist unser Wesen. Nur die stetige Besänftigung der Bedürfnisse des Leibes, also die Bejahung des Willens, vermindert das Leid, welches der Nichterfüllung eines durch ein bestimmtes Motiv ausgelöstes Wollens auf dem Fuße folgt. Der Wille zum Leben ist der "allein wahre Ausdruck [des] innersten Wesens " (II, 453) der Welt. Dieser Gedanke ergibt sich unweigerlich bei Betrachtung des universellen Lebensdranges, der sich in Millionen von neu entstehenden, sich überall und jeden Augenblick ungestüm ins Dasein drängenden Individuen und in der gleichzeitigen unbegrenzten, jede rationale Argumentation mit Leichtigkeit überwindenden Todesangst äußert. Dieser Drang zum Dasein und Wohlsein ist dem Egoismus gleichzusetzen, welchem in der Regel alle Handlungen des Menschen entspringen.

      "Der Egoismus ist seiner Natur nach grenzenlos; der Mensch will unbedingt sein Dasein erhalten, will es von Schmerzen, zu denen auch aller Mangel und Entbehrung gehört, unbedingt frei, will die größtmögliche Summe von Wohlsein und will jeden Genuß, zu dem er fähig ist [...]. Alles, was sich dem Streben seines Egoismus entgegenstellt, erregt seinen Unwillen, Zorn, Haß: er wird es als seinen Feind zu vernichten suchen." (III, 727)
      Um sich sein Leben zu erhalten, muß jedes Lebewesen " zum lebendigen Grab tausend anderer " (II, 744) werden, die Bejahung des eigenen individuellen Willens geht einher mit der Verneinung aller anderen Individuen, welche der Egoismus aufteilt in Nahrung und Feind. Nur der Geschlechtsakt ist die vollständige Bejahung allen Lebens, denn durch dieses Wollen des Lebens entsteht neues Leben.

      "Wenn Wille daist, wird auch Leben, Welt dasein. Dem Willen zum Leben ist also das Leben gewiß." (I, 380)



      IV Vom Leiden und der Nichtigkeit der Welt - Für den Selbstmord
      "Aus der Nacht der Bewußtlosigkeit zum Leben erwacht, findet der Wille sich als Individuum in einer end- und grenzenlosen Welt unter zahllosen anderen Individuen, alle strebend, leidend, irrend; und wie durch einen bangen Traum eilt er zurück zur alten Bewußtlosigkeit." (II, 733)
      Bis dahin sind seine Wünsche grenzenlos, und jeder befriedigte Wunsch gebiert einen neuen. Keine auf der Welt mögliche Befriedigung könnte ausreichen, um den Willen endgültig zu besänftigen.

      "Die meisten jagt die Not durchs Leben, ohne sie zur Besinnung kommen zu lassen." (I, 449)
      Das Leben stellt sich dar als ein fortgesetzter Betrug, hat es versprochen, so hält es nicht, hat es gegeben, so nur, um zu nehmen. Das Glück liegt stets in der Vergangenheit, in der Zukunft oder bei den anderen, aber

      "die komparativ Glücklichen sind es meistens nur scheinbar, oder aber [...] seltene Ausnahmen, zu denen eine Möglichkeit übrigbleiben mußte - als Lockvogel." (II, 733)
      Schopenhauer hält es für den wirksamsten Trost bei jedem Unglück,

      "hinzusehen auf die andern, die noch unglücklicher sind als wir: und das kann jeder. Was aber ergibt sich daraus für das Ganze? Wir gleichen den Lämmern, die auf der Wiese spielen, während der Metzger schon eines und das andere mit den Augen auswählt: denn wir wissen nicht in unseren guten Tagen, welches Unheil eben jetzt das Schicksal uns bereitet - Krankheit, Verfolgung, Verarmung, Verstümmelung, Erblindung, Wahnsinn, Tod usw. Die Geschichte zeigt uns das Leben der Völker und findet nichts als Kriege und Empörungen zu erzählen; die friedlichen Jahre erscheinen nur als kurze Pausen, Zwischenakte, dann und wann einmal. Und ebenso ist das Leben des einzelnen ein fortwährender Kampf, nicht etwan bloß metaphorisch mit der Not oder mit der Langenweile, sondern auch wirklich mit andern. Er findet überall den Widersacher, lebt in beständigem Kampfe und stirbt, die Waffen in der Hand." (V, 344f)
      Die Nichtigkeit der Welt findet ihren Ausdruck in der ganzen Form des Daseins,

      "an der Unendlichkeit [...] gegenüber der Endlichkeit des Individuums [...], am steten Wünschen ohne Befriedigung, an der steten Hemmung des Sterbens, durch die das Leben besteht, bis dieselbe einmal überwunden wird. Die Zeit und die Vergänglichkeit aller Dinge in ihr [...] ist bloß die Form, unter welcher dem Willen zum Leben [...] die Nichtigkeit seines Strebens sich offenbart. - Die Zeit ist das, vermöge dessen alles jeden Augenblick unter unseren Händen zu nichts wird - wodurch es allen wahren Wert verliert." (V, 334)
      Die ständige Bewegung und Veränderung, gleichsam Rast- und Ruhelosigkeit alles Lebendigen ist nicht nur Voraussetzung allen Lebens, sondern dieses besteht darin. Es gleicht einer "auf der Hand balancierten Stange, die stets bewegt sein muß, und ist daher ein beständiges Bedürfen, stets wiederkehrender Mangel und endlose Not" (V, 336). Es ist kein an sich schätzbares Gut, ohne eigenen Wert. Hinter der Not lauert die Langeweile, das bloße Dasein befriedigt uns nicht,

      "wie besonders zu sehen an jenem Heer der Erbärmlichen, die stets nur darauf bedacht gewesen sind, ihren Beutel, aber nie ihren Kopf zu füllen, und denen nun gerade ihr Wohlstand zur Strafe wird, indem er sie der marternden Langeweile in die Hände liefert, welcher zu entgehen sie jetzt bald herumjagen, bald herumschleichen, bald herumreisen und überall, kaum angelangt, sich ängstlich erkundigen nach den Ressourcen des Ortes wie der Bedürftige nach den Hülfsquellen derselben." (V, 347f)
      Die Welt gleicht Sartres `geschlossener Gesellschaft`, sie ist eine "Hölle, und die Menschen sind einerseits die gequälten Seelen und andererseits die Teufel darin" (V, 354).

      Da der Mensch nicht wie das Tier `nur` den körperlichen, auf die Gegenwart beschränkten, sondern auch den ungleich größeren, "von Zukunft und Vergangenheit erborgten" (III, 653) geistigen Leiden preisgegeben ist, hat ihm die Natur "als Kompensation das Vorrecht verliehen, sein Leben, auch ehe sie selbst ihm ein Ziel setzt, beliebig enden zu können und demnach nicht wie das Tier notwendig, solange er kann, sondern auch nur, solange er will, zu leben" (III, 653). Schopenhauer wehrt sich gegen die Auffassung des Selbstmordes als Verbrechen. Die vorgesehene Bestrafung des Selbstmörders findet Schopenhauer "lächerlich: denn welche Strafe kann den abschrecken, der den Tod sucht? - Bestraft man den Versuch zum Selbstmord, so ist es die Ungeschicklichkeit, durch welche er mißlang, die man bestraft." Schopenhauer fragt:

      "Ist Hamlets Monolog die Meditation eines Verbrechens? Er sagt bloß, daß, wenn wir gewiß wären, durch den Tod absolut vernichtet zu werden, er, angesehn die Beschaffenheit der Welt, unbedingt zu wählen sein würde." (V, 364)
      Die Schwierigkeit liegt vorerst einmal in der Ungewißheit der Folgen des Selbstmordes. Schopenhauer meint dazu:

      "Der Selbstmord kann auch angesehen werden als ein Experiment, eine Frage, die man an die Natur stellt und die Antwort darauf erzwingen will: nämlich, welche Änderung das Dasein und die Erkenntnis durch den Tod erfahre." (V, 367)
      Um einen Menschen zum Selbstmörder zu machen, müssen die Leiden des Lebens die Schrecknisse des Todes überwiegen. Diese Schrecknisse sind jedoch mächtig genug, um den allergrößten Teil der Menschen vom Selbstmord abzuhalten. Darüber hinaus sind in Schopenhauers Meinung ein weiterer Beweis der Nichtigkeit des Lebens.

      "Wenn das Leben an sich selbst ein schätzbares Gut und dem Nichtsein entschieden vorzuziehen wäre, so brauchte die Ausgangspforte nicht von so entsetzlichen Wächtern, wie der Tod mit seinen Schrecken ist, besetzt sein." (II, 741)
      Wäre das Ende des Lebens nicht mit solchen Schrecken behaftet und, ohne den positiven Akt der Zerstörung des Leibes, ein rein negatives, plötzliches Aufhören des Lebens, so lebe "vielleicht [...] keiner, der nicht schon seinem Leben ein Ende gemacht hätte" (V, 366).

      "Wie wir in das Leben hineingelockt werden durch den ganz illusorischen Trieb zur Wollust; so werden wir darin festgehalten durch die gewiß ebenso illusorische Furcht vor dem Tode. Beides entspringt unmittelbar aus dem Willen, der an sich erkenntnislos ist." (II, 637)
      Nur durch schwere geistige Leiden kann die Furcht vor dem körperlichen überwunden werden.

      "Wenn in schweren, grausenhaften Träumen die Beängstigung den höchsten Grad erreicht, so bringt eben sie selbst uns zum Erwachen, durch welches alle jene Ungeheuer der Nacht verschwinden. Dasselbe geschieht im Traume des Lebens, wann der höchste Grad der Beängstigung uns nötigt, ihn abzubrechen." (V, 367)
      Dies ist, chronologisch gesehen, die letzte Aussage Schopenhauers bezüglich des Selbstmordes. Er ist also weit davon entfernt, den Selbstmord zu verurteilen oder gar als Verbrechen anzusehen. Nichtsdestotrotz hat der Selbstmord in seinem System negativ bewertet zu werden, wie im zweiten Teil der Arbeit dargelegt werden wird.
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:55:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      stell die vor du must bald sterben, was interessiert
      dann ein aktienkurs
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 00:00:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hoppla ! Welch ein Thread !!!

      Selbstmord bei Aktionären scheint ja sehr beliebt zu sein.
      Wer den ganzen Tag auf seine Kurse starrt, lebt aber sowieso verkehrt. So verliert man an der Börse sein Leben :rolleyes:

      Die Fälle brutaler Racheakte geprellter Aktionäre an den CEO´s sind dagegen ehr selten :rolleyes:
      Die Opferrolle macht dann wohl doch mehr Spass !?!
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 09:24:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      heute wäre ausserdem eine gute gelegenheit dazu


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