KINOWELT - Wir wollen auf alle Fälle die AG retten". - 500 Beiträge pro Seite

[F50]

München, 14.08.02 / 15:27 blickpunktfilm.de



Kinowelt: Neuanfang in Leipzig

Nach wochenlangem Gerangel sollen laut einem Votum des Gläubigerausschusses nun doch die Brüder Kölmel die Geschäfte der Kinowelt Medien AG weiterführen. Schon vorher hatten Michael und Rainer Kölmel angekündigt, mit der Firma nach Leipzig zu übersiedeln.

Die Investorengruppe rund um die Kölmel-Brüder, zu der neben der Sparkasse Leipzig und der DKB-Bank auch der Münchner Filmfinanzierer OPENPICTURES gehört, bezahlt 32 Mio. Euro für die Übernahme der Kinowelt-Firmen. Somit erhalten Michael und Rainer Kölmel die Reste des Imperiums zurück, das sie seit 1984 aufgebaut hatten und 2001 als Vorstände der seit 1998 börsennotierten AG in die Pleite führten. Die ursprünglich vom Gläubigerausschuss - ABN Amro Bank, BHF-Bank, Hypo-Vereinsbank - favorisierten Bieter Jerry Payne und Marcus Schöfer sind aus dem Rennen: Ihnen war Tage vor der Ausschusssitzung am 9. August ihr Investor Summa abgesprungen; ein kurzfristig ins Spiel gebrachter Investor, der dem Vernehmen nach aus dem Filmfinanzierungsbereich kam, konnte allerdings keine befriedigende Finanzierungsnachweise vorlegen. So erteilten die Gläubigerbanken dem Kölmel-Modell die Sicherheiten- und Pfandfreigaben als Grundlage für die Unterzeichnung eines noch auszuhandelnden Kaufvertrags. Diese Freigaben waren Payne und Schöfer Wochen zuvor nicht erteilt worden, obwohl ein unterschriftsreifer Kaufvertrag - noch mit dem Investor Summa - vorlag, wie Insolvenzverwalter Wolfgang Ott mitteilte.

Die Firmengründer Michael und Rainer Kölmel möchten nun möglichst zügig wieder in das operative Geschäft einsteigen, wie Michael Kölmel zu Blickpunkt:Film sagte.
Dazu haben sie derzeit jedoch noch keine Möglichkeit, da Insolvenzverwalter Ott das am 11. Juli ausgesprochenen Hausverbot bislang nicht aufgehoben hat und somit den Kölmel-Brüdern der Zutritt zu den Kinowelt-Büros verwehrt bleibt. Michael Kölmel fehlt jegliches Verständnis für dieses Vorgehen: "Das werden jetzt die Anwälte klären." Sobald man wieder handlungsfähig ist, werde zunächst eine Auffanggesellschaft gegründet, in die die Assets der insolventen Kinowelt Lizenzverwertungs GmbH sowie weitere Kinowelt-Firmen eingebracht werden. Parallel dazu soll ein Plan zur Rettung der ebenfalls insolventen AG ausgearbeitet werden, denn die Kölmels möchten laut eigener Aussagen die Börsennotierung erhalten: "Wir wollen auf alle Fälle die AG retten", so Michael Kölmel.

Nicht gerettet werden wohl ein Großteil der Arbeitsplätze in München, denn zum Kölmel-Plan gehört der Umzug nach Leipzig. Zwar sollen Firmenteile in München verbleiben, die Zentrale werde jedoch im Raum Leipzig-Halle angesiedelt: "Wir planen einen Neubeginn in Mitteldeutschland", so Kölmel, der von 100 Arbeitsplätzen und einem Umsatzvolumen von rund 40 Mio. Euro ab 2003 spricht. Die Familie Kölmel verbindet einiges mit der Region: Nicht nur, dass sich die Sparkasse Leipzig im Rahmen eines Konsortialkredits in Höhe von 23 Mio. Euro in Sachen Standortpolitik engagiert, den Kölmels gehört auch die Besitzgesellschaft des 90-Mio.-Euro-Fußballstadions, außerdem ist Kinowelt 65-prozentiger Teilhaber des DVD-Herstellers digital images in Halle.

Wenig begeistern können sich die Beschäftigten von Kinowelt Home Entertainment in München für diese Pläne, die ihnen die Arbeitsplätze kosten können. Sie machten ihrem Unmut in einem Offenen Brief an Stadt München und Staat Bayern Luft: "Wir befürchten, dass durch diesen Umstand eine nicht unerhebliche Anzahl von Arbeitsplätzen in München zugunsten von öffentlich förderungsfähigen Arbeitsplätzen in den Neuen Bundesländern abgebaut werden soll."

Diese Probleme haben die ehemaligen Mitbieter um Kinowelt und Geschäftsführer der Mediengruppe Jerry Payne und Marcus Schöfer nicht mehr. So kündigte Michael Kölmel gegenüber Blickpunkt:Film an, dass eine seiner ersten Amtshandlungen nach der Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs die Entlassung Paynes sein wird. Zwar finden derzeit Gespräche zwischen den Parteien statt, die Payne mit der Aussage "ich bin und bleibe Geschäftsführer von Kinowelt Home Entertainment" kommentiert. Kölmel bekräftigt jedoch: "Payne gehörte zu unseren Gegenbietern, die einen Management Buy-Out anstrebten", als Geschäftsführer sei er somit nicht mehr tragbar. Grundsätzlich seien die Entscheidungsträger jedoch die neuen Investoren. Schöfer ist einer Kündigung schon zuvor gekommen: Er hat am 13. August mit sofortiger Wirkung seinen Geschäftsführungsposten der Kinowelt Lizenzverwertungs GmbH niedergelegt.

Gleichzeitig zog er sich von sämtlichen anderen Aufgaben innerhalb der Kinowelt-Gruppe zurück. Dazu gehört u.a. die Prokura der Medien AG sowie die Geschäftsführung derjenigen Gesellschaften, die Teil des geplanten Management Buy-Outs waren, u.a. Jugendfilm und Filmverlag der Autoren.

Quelle: Blickpunkt:Film

[Akionar]

die kommen schon wieder, keine Angst hab auch genügend höher als zum jetzigen Kurs gekauft. Aber ist ja egal!
Warte ab wir werden früher oder später wieder 1-2 Euro sehen!

mfg akionar

[gauner1]

Na Also

Langsam kommen wieder die gute Nachrichten

[F50]

Die Meldung ist auch nicht schlecht !





München, 14.08.02 / 16:56 videowoche.de



Jerry Payne: "Geförderter Arbeitsplatzabbau"


Jerry Payne
Im Gespräch mit videowoche.de wehrte sich Dr. Jerry Payne, GF Kinowelt Home Entertainment, gegen den möglichen Eindruck, dass seine Entlassung unmittelbar bevorstehe: "Bevor die für das Kölmel-Gebot notwendigen Kaufverträge für die Übernahme des Kinowelt-Kerngeschäfts nicht unter Dach und Fach sind, ist eine Entlassung gar nicht möglich." Ihm sei jedoch klar, dass seine Ablösung zum gegebenen Zeitpunkt wahrscheinlich sei.

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Allerdings gebe es inzwischen auch wieder erste versöhnliche Gespräche mit den Kölmel-Brüdern, die am 9. August die Übernahmeschlacht gewonnen hatten.
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Die von Michael Kölmel angekündigte Verlegung des Firmensitzes nach Leipzig bezeichnete Payne als "geförderten Arbeitsplatzabbau". Hintergrund ist, dass die Sparkasse Leipzig die Investorengruppe Kölmel mit einem Kredit von 23 Mio. Euro unterstützt. Die Kinowelt Home Entertainment-Mitarbeiter hatten sich über die mögliche Aufgabe des Münchner Standorts bestürzt gezeigt.

[gauner1]

Arbeitsplatzabbau ist doch immer der erste Schritt für eine Sanierung.
Tun das nicht alle Firmen auf der ganzen Welt ? egal wie groß oder wie klein die Firma ist. Also, wer das als negativ sieht, der hat keine Ahnung von der Wirtschaft.

[impotenzverwalter]

armen schweine die leute bei kinowelt- zuerst streiten sich die Geschäftsführer um die übernahme, und dann schicken sie nach der Entscheidung das fußvolk in die sichere entlassung - na klar wird kölmel mit solchen mitarbeitern nicht mehr arbeiten wollen. Noch dazu hätten die die AG gekillt. Wozu das ganze?
Versteht einer das? Reiner Egotripp?

[impotenzverwalter]

das basht wenigstens den kurs ein bisschen. bei einer ratio 1:3 von alten zu neuen aktien ist ein kursziel von 0,33 das was die kölmels gezahlt haben - wenn es ca. 75mio neue aktien gibt- der verlustvortrag gehört ja den aktionären (der AG) also wird man ihn sicher nicht so verwässern.
Dann braucht die AG nicht einmal mehr den gewinn versteuern. Am freitag (fenstertag) wirds noch ordentlich runter gehen, ca. 0,3 oder?

[gauner1]

Sehr gut gebusht, bravo. wie wäre mit o,10 ?

[impotenzverwalter]

umsatz zu schwach- so tief rutscht er nicht- auch nicht für gauner wie dich

[gauner1]

[coachdeluxe]

was sollte den eurer meinung nach kommen das der kurs deutlich steigt?(welche nachricht)

[gauner1]

Bin der Meinung, dass die Nachrichten Kleckerweise kommen werden. Erst wird berichtet, dass er wieder sein Haus betreten darf. Dann wird berichtet, dass jetzt ein Plan vorliegt. Dann wird berichtet, dass die Veträge unterschrieben sind und in diesem Augenblick kommt dann die richtige Kurssteigerung. Ich wünsche allen, dass sie zumindestens ohne Verlust, ja sogar mit Gewinn rauskommen
Es ist alles eine Geduldsache


Gute Nacht allerseits

[DOBY]

Ich tippe für die AG (falls die angekündigte Rettung nicht nur ein Versuch der Kursmanipulation ist) auf zunächst einen Kapitalschnitt 1:20 und danach Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage, nach der die Kömels dann 95% der Gesellschaft halten würden. Angesichts der zig Mios Schulden der AG wird es aber wohl dazu nicht kommen, wenn die Gläubiger nicht auf einen Grossteil ihrer Forderungen verzichten. Die Forderungen müssten soweit reduziert werden, dass die Zinszahlungen das dann neue operative Geschäft nicht gefährden. Ich würde von der Aktie die Finger lassen. Den Kömels kommt es meiner Meinung nach nicht auf das Wohl der Altaktionäre an, es geht eher um das Ausschlachten eines Firmenmantels.

[rv_2011]

@ DOBY

In der Tat: weder den Kölmels noch den übrigen Investoren noch den Gläubigern liegt das Wohl der Aktionäre am Herzen.
Allerdings: "Ausschlachten eines Firmenmantels" klingt mir etwas zu negativ. Schließlich bleibt die Firma insgesamt (operativ und als AG) erhalten. Wie viel Anteil daran die Alteigentümer haben, muss man abwarten - mehr als 10% werden es nicht sein.
Deinen Tipp kann ich nicht ganz nachvollziehen: Dann wäre ja nach der Kapitalerhöhung das Grundkapital so hoch wie ehedem. Eher könnte ich mir denken: Kapitalschnitt 1:50, Kapitalerhöhung um 900%, wonach die Kölmels (und die übrigen Investoren) 90% neu besäßen, also mit ihrem Altbesitz von derzeit ca. 40% (oder haben die den verkauft?) ca. 94%. Das Grundkapital würde also effektiv im Verhältnis 1:5 verringert, was auch dem bescheideneren Firmenzuschnitt entspricht.

Gruß, rv

[Corner]

Nachdem der Zuschlag erteilt worden ist, können doch eigentlich nur noch gute Nachrichten kommen.
Und die Rechnungen, zwecks Kapitalschnitt - naja, mag ja sein. Aber ich würde mir auch alles mögliche
schönrechnen, wenn ich nicht dabei wäre. Grüße an alle Investierten !!!

[Corner]

Übrigens, mal ne Meinung, die nicht gleich was mit Geld zu tun hat.
Kinowelt bringt Filme auf DVD raus, die ich mir schon lange gewünscht habe:

z.B. Sie Leben ab 18
Die Fürsten der Dunkelheit ab 18
Filme von Sam Raimi

Hab ich alles da liegen und insofern ein persönliches Interesse daran, dass
Kinowelt weitermacht.

Das zählt zwar nicht an der Börse, aber es es gibt halt doch noch persönliche
Gründe, warum man eine Aktie kauft. Zumindest bei mir !

Nennt mich einen Idealisten und ich freu mich drüber.

[Eurofighter33]

Jungs bei Kinowelt ist derzeit GAME OVER. Schauts Euch doch mal Intertainment an...da scheint der lang erwartete Prozessausgang greifbar zu sein.

Kinowelt wird aber, so denke ich auch in einigen Tagen wieder interessant..dafür muss der Kurs aber erstmals deutlich unter 0,40 kommen und es muss Neuigkeiten vom Insolvenzverwalter den Kölmels oder OPENPICTURES geben.

Grüsse. Sehen wir uns im Intertainment Board....SPANNUNG !