Die argentinische Finanzkrise - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 25.08.02 15:03:49 von
neuester Beitrag 28.08.02 10:25:45 von
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ID: 624.305
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Meine Frage ist ebenso schlicht wie komplex: Was sind die Gründe für den Zusammenbruch in Argentinien? Gibt es hier vielleicht jemanden, der mir die Zustände dort einfach erklären kann?
Das Land wird von einer kleinen Oberschicht (MAFIA) schlichtweg ausgebeutet! Das ist schon in den letzten zweihundert Jahren so gewesen und das wird wohl auch noch so ein bisschen weitergehen in Südamerika
Das mit der Ausbeutung und der Mafia stimmt schon.
Nur sitzt diese noch viel mehr im IWF, als im eigenen Land!
Wenn 32 Mio. Leute die Schulden in der Höhe von 150 Mrd. Dollar nicht mehr bezahlen können, dann liegt das in erster Linie an den hohen Zinsen, nicht an den etwa 5000 $pro Kopf.
Ein Japse mit wesentlich höherem Einkommen müsste dafür nur 25 Dollar pro Kopf und Jahr berappen. In Südamerika beginnt die reine Zinsgeschichte ab durchschnittlich 25%, ergo 1250 Dollar per anno. Es gibt sogar Kredite mit 100% p.a.!!!! Crazy!
Und da hat aber noch keiner den Kredit damit zu tilgen begonnen oder gar Steuern bezahlt.
Das ist verglichen mit den Einkommensverhältnissen so, wie wenn Du hier 1000 Euro netto hättest, und man nähme Dir monatlich die Hälfte für Zinsen weg, und den Rest für die Tilgung. Und das über 30 Jahre!
Was machste dann? Kiesel lutschen.
Nur sitzt diese noch viel mehr im IWF, als im eigenen Land!
Wenn 32 Mio. Leute die Schulden in der Höhe von 150 Mrd. Dollar nicht mehr bezahlen können, dann liegt das in erster Linie an den hohen Zinsen, nicht an den etwa 5000 $pro Kopf.
Ein Japse mit wesentlich höherem Einkommen müsste dafür nur 25 Dollar pro Kopf und Jahr berappen. In Südamerika beginnt die reine Zinsgeschichte ab durchschnittlich 25%, ergo 1250 Dollar per anno. Es gibt sogar Kredite mit 100% p.a.!!!! Crazy!
Und da hat aber noch keiner den Kredit damit zu tilgen begonnen oder gar Steuern bezahlt.
Das ist verglichen mit den Einkommensverhältnissen so, wie wenn Du hier 1000 Euro netto hättest, und man nähme Dir monatlich die Hälfte für Zinsen weg, und den Rest für die Tilgung. Und das über 30 Jahre!
Was machste dann? Kiesel lutschen.
Hallo,
das Hauptproblem in Argentinien ist in der Tat die schon seit langer Zeit bestehende Schuldenfalle. Das rohstoffarme Land hat sein Haupteinkommen schon immer in erster Linie aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen erzielt, in erster Linie Getreide und Rindfleisch. Für beide Produkte sind die Preise auf dem Weltmarkt seit langem stark unter Druck. Bei Getreide sowieso, bei Rindfleisch war der Hauptabnehmer die EU. Durch die BSE - Skandale sind auch hier die Preise stark gefallen.
Die Deviseneinnahmen gingen also zurück. Das aus dem Bruttoinlandsprodukt erzielte Staatseinkommen (v.a. Steuern) sinken, außerdem fallen sie in Pesos an. Der Peso jedoch hat gegenüber dem US-Dollar in den letzten 3 Jahren um ca. 75% an Wert verloren. Leider lauten aber die Kredite in aller Welt fast ausschließlich auf US-Dollar. Das Ergbnis ist klar. Sich stetig verringernde Einnahmen, stehen einer ständig wachsenden Schuldenlast gegenüber. Immer neue Kredite sind notwendig um den Staat liquide zu halten, immer mehr Zinslast - miserable Einnahmensituation. Irgendwann dreht es einem die Luft ab. Ein Privatmann kann die Finger heben. Ein Land kann das nicht.
Die Unruhen entstanden weil der Staat die Gehälter seiner Angestellten nicht mehr zahlen konnte und die auf US-Dollar lautenden Bankguthaben der Familien eingefroren wurden. Das in aller Kürze.
Gruß Finchena
das Hauptproblem in Argentinien ist in der Tat die schon seit langer Zeit bestehende Schuldenfalle. Das rohstoffarme Land hat sein Haupteinkommen schon immer in erster Linie aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen erzielt, in erster Linie Getreide und Rindfleisch. Für beide Produkte sind die Preise auf dem Weltmarkt seit langem stark unter Druck. Bei Getreide sowieso, bei Rindfleisch war der Hauptabnehmer die EU. Durch die BSE - Skandale sind auch hier die Preise stark gefallen.
Die Deviseneinnahmen gingen also zurück. Das aus dem Bruttoinlandsprodukt erzielte Staatseinkommen (v.a. Steuern) sinken, außerdem fallen sie in Pesos an. Der Peso jedoch hat gegenüber dem US-Dollar in den letzten 3 Jahren um ca. 75% an Wert verloren. Leider lauten aber die Kredite in aller Welt fast ausschließlich auf US-Dollar. Das Ergbnis ist klar. Sich stetig verringernde Einnahmen, stehen einer ständig wachsenden Schuldenlast gegenüber. Immer neue Kredite sind notwendig um den Staat liquide zu halten, immer mehr Zinslast - miserable Einnahmensituation. Irgendwann dreht es einem die Luft ab. Ein Privatmann kann die Finger heben. Ein Land kann das nicht.
Die Unruhen entstanden weil der Staat die Gehälter seiner Angestellten nicht mehr zahlen konnte und die auf US-Dollar lautenden Bankguthaben der Familien eingefroren wurden. Das in aller Kürze.
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