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    Condomi: Gummiland ist abgebrannt - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 15.12.02 09:48:08 von
    neuester Beitrag 17.12.02 17:40:37 von
    Beiträge: 4
    ID: 673.308
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      schrieb am 15.12.02 09:48:08
      Beitrag Nr. 1 ()

      Die Banken haben Condomis Schicksal in der Hand. Dennoch wollen die hoch verschuldeten Kölner zum größten Kondom-Hersteller der Welt werden. Das Jahr 2003 soll die Entscheidung bringen.

      von Joachim Spiering / Euro am Sonntag

      Der Hammer kommt ganz zum Schluss: 50 Seiten lang berichtet die Condomi AG im aktuellen Vorstandsbericht über ein \"ereignisreiches Jahr\", lobt sich als Europas größten Kondom-Hersteller und schwärmt vom neuen Werk in Erfurt, durch das sich die jährliche Produktion verdoppelt. Doch am Ende des Papiers dürfte es jedem Aktionär schwindlig werden. Im letzten Absatz auf Seite 51 geht es plötzlich um \"bestandsgefährdende Folgen\", sollten die bestehenden Kreditlinien geändert werden \"und sich die Liquidität nicht wie erwartet entwickeln.\" Mit anderen Worten: Der Firma steht das Wasser bis zum Hals, über ihr Wohl und Wehe bestimmen die Hausbanken.

      Die klamme Lage ist auch das Ergebnis einer Fehlspekulation. Zwar ist in den vergangenen Jahren rund um den Namen Condomi eine starke Marke aufgebaut worden. Doch das Gummi-Geschäft war den Kölnern nicht genug. Sie wollten groß ins Erotik-Business im Internet einsteigen - und versenkten dort kräftig Geld, vor allem durch Investitionen ins defizitäre Neue-Markt-Unternehmen Media AG. Geschätzte fünf Millionen Euro hat Condomi in den Dienstleister für Medientechnik gesteckt, ohne je schlüssig erklären zu können, wozu. Inzwischen rudert der Vorstand zurück: \"Die Synergien und Chancen konnten nicht realisiert werden.\"

      14 Millionen Euro hatte Condomi zum Börsengang 1999 eingenommen, weitere 6,4 Millionen kamen durch eine Kapitalerhöhung im Januar dieses Jahres hinzu. Übrig ist wenig. Der aktuelle Kassenbestand liegt bei 2,2 Millionen Euro. Dafür steht Condomi mit 13,2 Millionen bei den Banken in der Kreide.

      Das SDAX-Unternehmen hat sich übernommen - wohl auch durch den Bau der 30 Millionen Euro teuren, hochmodernen Produktionsstätte in Erfurt. Zumal auch das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich schlechter war als erwartet. Noch im Februar hatte Condomi einen Umsatz von 38 Millionen Euro angepeilt. Heraus kamen Ende Juni 28,7 Millionen. Und statt schwarzer Zahlen ein Minus von 4,5 Millionen.

      \"Wenn die Banken nicht mehr mitspielen, dann haben wir ein Problem\", räumt Finanzvorstand Jens Große-Allermann ein. Zumal die Geschäftspolitik der Kreditgeber derzeit nicht vorhersehbar sei, so der Manager. Ein Problem nicht nur des deutschen Mittelstands: \"Wenn DaimlerChrysler die kurzfristigen Kredite gekündigt werden, dann sind die auch pleite\", verteidigt er sich. Und predigt Zuversicht: \"Ich habe überhaupt keine Bedenken, dass die Kreditlinien geändert werden.\"2003 soll die Wende bringen. Seit einigen Wochen produziert das neue Werk unter Voll-Last. 24 Stunden am Tag werden dort sieben Tage die Woche jede Minute 1370 Kondome hergestellt - insgesamt 720 Millionen pro Jahr. \"Unsere Auftragslage ist sehr gut und ich gehe davon aus, dass wir auch alles verkaufen, was wir produzieren\", sagt Große-Allermann. Der Markt für eine starke Expansion wäre da. Der weltweite Jahresbedarf liegt bei 12,3 Milliarden Kondomen, und jährlich wächst die Nachfrage um 500 Millionen.

      Die globale Nummer 1 der Überzieher-Branche - das will Condomi innerhalb von zwei Jahren werden. Ein ehrgeiziger Plan der aktuellen Nummer 5. Immerhin: Die Zahlen aus dem jüngsten Quartal weisen mit einem Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von über 25 Prozent auf 6,6 Millionen Euro wieder nach oben. Da die bisher gewonnenen Großaufträge erst im dritten und vierten Quartal ausgeliefert werden, ist zudem mit einem weiteren Schub zu rechnen.

      Positiv auch: Aus dem Mediengeschäft zieht sich Condomi zurück. 2,6 Millionen Euro auf Beteiligungen sind bereits abgeschrieben. Vergangene Woche wurde auch noch der Geschäftsbereich mit erotischen Internet-Inhalten für 2,1 Millionen unter das Dach der M.K.B.-Beteiligungsgesellschaft eingebracht. Bei der 49,95-Prozent-Tochter hat Condomi nun sein Mediengeschäft gebündelt. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Kölner für diese Beteiligung Käufer suchen. In der Bilanz ist M.K.B. mit 3,2 Millionen Euro bewertet.Spielen die Banken mit, könnte aus der Schulden-Story noch eine interessante Turnaround-Geschichte werden. Doch zuvor muss Condomi das Schlimmste verhüten.

      Wertpapiere des Artikels:
      CONDOMI AG


      Autor: (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),09:47 15.12.2002

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      schrieb am 15.12.02 11:40:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Alte Nummer, nichts Neues.

      Ist in dem Kurs schon eingepreist
      Avatar
      schrieb am 15.12.02 12:13:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2 wollen wir mal sehen, ob es stimmt?
      Jetzt wird deutlich, wieso der Kurs so steil abging.
      Hat Allemacher doch in einigen Telefonaten es unterlassen
      den Stand der Wasserhalshöhe als Grund der ständigen
      Kursrutsche anzugeben.

      Jetzt kann die Stadtsparkasse Ihren Outperformer
      fördern und vor dem ersaufen einen Rettungsring werfen.
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 17:40:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      es war also doch noch nicht eingepreist, sonst gäb es nicht diese Verkaufsflut.
      Die Story mit den Kondomen war gut und ist gut. Die
      Nebenbereiche waren russ.Roulette.
      Mal sehen wen es trifft.
      Mit Äußerungen, es sind die Gründe klar, aber ich darf
      nichts sagen, wird es der Finanzvorstand nicht weit
      bringen.


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