WLAN: Wachstumssegment im Technologiebereich - 500 Beiträge pro Seite

[kosto1929]

Vor wenigen Jahren ermöglichte das Internet erstmals die gleichzeitige Verbindung zwischen mehreren Computern, was anschließend zur Entstehung einer neuen und zugleich viel gefeierten Industrie, der so genannten New Economy, geführt hat. Sicher haben sich die damit verbundenen Hoffnungen auf langfristig stark steigende Umsatzerlöse und Gewinne der wie Pilze aus dem Boden geschossenen New-Economy-Unternehmen nicht erfüllt. Dennoch brachte das Internet mit seinen bekanntesten Bestandteilen World Wide Web und eMail eine kleine Revolution in der Informationstechnologie mit sich. Doch noch immer läuft der Datenverkehr größtenteils über Verbindungskabel und aufwendige Computer-Vernetzungen. Damit könnte jedoch bald Schluß sein, geht es nach dem Willen kleinerer und größerer Technologieunternehmen, die sich auf die Produktion von WLAN (Wireless Local Area Network)-Equipment konzentrieren.
Wireless LANs ermöglichen die drahtlose Vernetzung von Computern über eine Entfernung von derzeit bis zu 300m (in Tests wurden bereits Daten an einen 310 km entfernten Wetterballon übertragen) und überwinden dabei wie Schnurlos- oder Mobiltelefone Wände und sonstige physische Hindernisse. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Einerseits ersparen Wireless LANs eine teure Verkabelung, andererseits können sich User innerhalb des Empfangsbereichs des WLANs frei bewegen und dabei auf ein Computer-Netzwerk zugreifen.
Ganz im Gegensatz zum Mobilfunk hat sich im WLAN-Bereich ein Standard herausgebildet, der die schwer einzuprägende Bezeichnung IEEE 802.11b trägt. Da es noch andere ähnlich lautende Bezeichnungen gibt, hat sich auch der Kurzbegriff WiFi herausgebildet, der insbesondere in den USA sehr geläufig ist. Diese Vereinheitlichung des Übertragungsstandards und fehlende Patentrechte (wie z.B. bei CDMA/Qualcom) ermöglichen günstige Preise und eine damit rasche Verbreitung dieser Technologie. Die in den zurückliegenden Monaten realisierten Anwendungen bezogen sich überwiegend auf Firmen- oder kleine Heimnetzwerke sowie Internet-Zugänge in Cafés. In Zukunft könnten jedoch ganze Städte mit WLANs überzogen werden, so dass der nächste „Access Point“, wie es im Fachjargon heißt, nur wenige Meter entfernt sein wird. Zurzeit p! lanen IBM, AT&T und Intel im Rahmen einer Allianz ein 20.000 Zugangsstationen umfassendes Netzwerk in den USA (Cometa). Da auch Telekommunikationsunternehmen beginnen, ein ganzes Netzwerk so genannter „Hot Spots“ zu realisieren, wird die WLAN-Technologie noch vor Einführung von UMTS eine schnelle mobile Datenübertragung ermöglichen. Firmenmitarbeiter, die geschäftlich unterwegs sind, können somit zukünftig an fast jedem Aufenthaltsort innerhalb einer Großstadt auf das Firmennetzwerk zugreifen, Daten austauschen und eMails schreiben. Unternehmen wie die Deutsche Telekom oder Vodafone werden diese Internet-Zugänge anbieten (müssen) und so möglicherweise die UMTS-Technologie beeinträchtigen oder sogar ins Abseits befördern.
Geht man noch einen Schritt weiter, so könnten Mobiltelefone künftig Sprachübertragungen über WLANs erlauben. Einen ersten Prototyp eines solchen Handys wird Mitsubishi Electronics in der ersten Jahreshälfte 2003 der Öffentlichkeit präsentieren.
Zu einer weiteren erfolgreichen Anwendung sollte sich WLAN im privaten Bereich entwickeln, wo sich Nachbarn eine Internet-Flatrate teilen können, wobei nur ein DSL-Anschluss vorhanden sein muss.
Neben Cisco und 3Com sind es zahlreiche kleinere Unternehmen (z.B. Intersil, Atmel, BroadCom, Proxim, D-Link, GemTek, Axis etc.), die sich auf die Produktion von WLAN-Produkten konzentrieren.

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