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    Einzige Konsequenz: Das Ende des Kapitalismus - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.09.03 15:11:02 von
    neuester Beitrag 25.09.03 12:49:00 von
    Beiträge: 40
    ID: 774.295
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      schrieb am 10.09.03 15:11:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      Meine These, von der ich überzeugt bin, wird mir gleich böse Beiträge und Stimmen einbringen, dennoch poste ich sie!!!

      Die Politiker der Industrienationen beklagen die hohe Arbeitslosigkeit und suchen nach Wegen, diese abzubauen. Meine Frage ist jedoch, wie soll das jemals möglich sein. Meine These baut nicht auf dem (über-)komplexen Wissen eines studierten Ökonoms oder Volkswirtschaftler aus, sondern aus ein bischen Grundtheorie und Realität. Wenn wir länger arbeiten sollen, ohne Lohnausgleich, der damit gleichzeitig Konsum verhindert und später in Rente gehen, werden wir evtl. produktiver, zumindest einige Bereiche, und zumindest dann, wenn die ausländischen Nationen unsere Produkte auch kaufen. Aber wir haben immer noch keine Stellen geschaffen. Dann haben wir die Betriebswirtschaftler und die Sanierer und Controller, die alles effizienter und kostengünstiger machen wollen und tun. Warum? Weil der Gewinn 2% niedriger ausfiel als von Analysten erwartet. Die Folge muss also sein, dass erwartet die Börse, Rationalisierungen und Kürzungen. An erster Stelle natürlich die Arbeitskräfte. Fassen wir diesen Punkt zusammen: Die Unternehmen werden aufgrund von Technik schlanker, schneller und effizienter, die Personaldecke dünner. Hier werden also auch keine Stellen geschaffen.
      Wo dann? Wenn die Chinesen aufwachen, werden sie uns überrennen mit Produkten, die billig sind und trotzdem gewisse Qualitätsmerkmale vorweisen können. Wie wäre es dann, wenn wir uns die Nische aussuchen. Wir vernichten einen Teil der Maschinen, und stellen dafür ca. 2Mio Arbeitslose ein. Die machen die Arbeiten wieder langsamer und vor allem teurer, aber wir verkaufen mit dem Prädikat "Handarbeit". Deutschland als Nischenplayer. Manchen Unternehmen geht es in solche Bereichen ganz gut. Aber wie jeder weiß: Technik lässt sich nicht aufhalten.
      Aus diesen Gründen wird es nicht mehr zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit kommen. Mehr Technik, weniger Arbeitsbedarf und weniger Wirtschaftswachstum. Wo wird da jemand gebraucht.
      Letzten Endes wird dies zu einem Rückgang des Konsums führen, die Säule, auf die die Amerikanische Wirtschaft sich die letzten 2 Jahren noch verlassen hat. Aber sobald auch hier ein Rückgang stattfindet, werden die Unternehmen die Prognosen nicht mehr erfüllen können, die Börse fordert mehr, die Unternehmen entlassen mehr, wieder weniger Konsum usw.
      Das wird in ein paar Jahren, vielleicht frühestens in fünf, eher in zehn Jahren für den Untergang des Kapitalismus sorgen.
      So wie es früher im Kommunismus hieß: "Alles für alle"; so heißt es irgendwann im Kapitalismus: "Alles für einige". Aber auch das ist zu wenig für eine ganze Welt.
      Was danach kommt, ist Spekulation, aber eine Einheitswelt mit vorbestimmten Privilegien oder Aufgaben könnte es durchaus sein.

      Dies ist meine Meinung und durch diese soll sich niemand angegriffen oder beleidigt fühlen. Einzig mein Statement habe ich hier verkündet.

      Copyright 2003
      ShaQsta
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 15:18:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was danach kommt, ist Spekulation, aber eine Einheitswelt mit vorbestimmten Privilegien oder Aufgaben könnte es durchaus sein.

      Sehr guter Beitrag.

      Stichwort Überwachungsstaat!!
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 19:57:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Antworten auf einige Deiner Fragen lauten:

      Dienstleistung

      Dienstleistungsgesellschaft

      Es ist beileibe nicht sicher, und Du lieferst ebenfalls einige Argumente dagegen, daß wir Industrienation bleiben. Wir sind auf dem Weg und das ist für mich die einzig denkbar positive Wendung aus der Sackgasse, wenn wir zu einer solchen Gesellschaft werden. Außer natürlich, unsere Produkte werden sehr schnell viel billiger und die entsprechenden Unternehmen bleiben auch hier. Dafür ist es m.M. aber schon zu spät:eek:
      Avatar
      schrieb am 10.09.03 20:58:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      ShaQsta,

      sehr guter Beitrag...

      Aus diesen Gründen wird es nicht mehr zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit kommen. Mehr Technik, weniger Arbeitsbedarf und weniger Wirtschaftswachstum. Wo wird da jemand gebraucht.

      M.e. haben noch die wenigsten Begriffen was die neuen Technologien bringen werden... ;)

      Gruss b2
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 09:42:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      @all

      vielen dank für die blumen!!:lick:

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      Avatar
      schrieb am 11.09.03 10:38:10
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Stephen: Dienstleistungen sind zu teuer - das wird leider nix! Leider erkennen viele nicht das wir in einem feudalistischen Parteiensystem leben (müssen). Und das ist viel grausamer als freie oder soziale Marktwirtschaft.

      Koalabaer
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 10:44:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wir vernichten einen Teil der Maschinen, und stellen dafür ca. 2Mio Arbeitslose ein. Die machen die Arbeiten wieder langsamer und vor allem teurer, aber wir verkaufen mit dem Prädikat "Handarbeit".

      würdest du teure produkte kaufen, wenn das (qualitativ) gleiche produkt auch zum halben preis zu haben ist, nur weil "handmade" drauf steht? :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 10:52:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      @great

      dein gedanke ist auf dem ersten blick richtig, aber es gibt viele produkte, die in nischen positioniert sind und manchmal sich auch auf einem massenmarkt verkaufen lassen. betriebswirtschaftlich gesehen nennt man dies den snob-effekt.

      überleg mal, deutschland hat sich politisch im orient ziemlich neutral verhalten. also kaufen die unsere teuren produkte um sich abzuheben, geld haben die ja. insofern gäbe es schon die möglichkeit.
      ein anderer vergleich ist auch ganz einfach. nicht jeder kauft einen computer bei aldi, sondern stellt ihn bei einem fachbetrieb zusammen. er kauft dasselbe, nur teurer. somit wäre auch dieses verhalten rational nicht begründet.

      gruß shaqsta;)
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 11:11:15
      Beitrag Nr. 9 ()
      das ist zweifellos richtig, aber m.e. wäre die nische nicht groß genug, um damit 2 mio. leute zu beschäftigen ;)
      Avatar
      schrieb am 11.09.03 16:35:46
      Beitrag Nr. 10 ()
      Was`n ... nein, dafür fehlen mir die Worte :rolleyes:
      Aber ich fang schon mal damit an, mit handgefertigten und mundgeblasenen CPUs Intel Konkurrenz zu machen.
      Anschließend säge ich noch ein paar Mobiltelefone aus`m Sperrholz.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 11:42:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      @borazon

      was hat denn porsche mit cpu`s zu tun?
      oder Chanel?
      oder netjets?
      oder ferrari?
      oder bang und olufsen?
      oder usw....


      hey, einfache antworten auf komplexe zusammenhänge gibt es selten, aber du könntest dich doch von borazon in banalität umbenennen!!!:p
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 18:50:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      ShaQsta

      du darfst nicht vergessen, dass der Schlüssel zum materiellen Wohlstand die Produktivität ist.

      Was du vorschlägst, wäre quasi eine De-Rationalisierung, d.h. möglichst wenig produzieren mit möglichst vielen Leuten. Das führt zwar zu Beschäftigung, aber auch zu Armut.

      Wenn du den gleichen Wert erzeugts mit doppelt so vielen Mitarbeitern, dann bleibt logischerweise für jeden nur noch die Hälfte übrig.
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 18:54:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      bofex,

      richtig. Wenn aber nur noch die Hälfte der AN arbeitet gehts der anderen Hälfte auch dreckig. Die Firmen werden die Gewinne nicht den Arbeitslosen z. verfügung stellen :rolleyes:

      Gruss b2
      Avatar
      schrieb am 12.09.03 22:10:32
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo,

      interessante Gedanken in #1!

      Wenn es keinen weiteren technologischen Fortschritt geben wird, würde ich es auch so sehen!
      Es wird aber m.M. nach immer wieder neue Entwicklungen und neue Märkte geben, wir sind noch lange nicht am Ende ;). Da wären die Umwelt, Energietechnik, Raumfahrt, Satellitentechnik, Gesundheit, Gentechnik, Ernährung, Verkehr und noch vieles mehr, was bestimmt noch weiter wachsen wird. Es wird immer wieder neue Entdeckungen/Entwicklungen geben, die dann auch wieder neue Bedürfnisse wecken und Märkte schaffen, von denen wir noch gar nichts ahnen. Auch vor 10 Jahren glaubte man schon, so ziemlich am Ende des technologischen Fortschrittes zu sein und ahnte noch nichts von Mobiltelefonie oder Internet.

      Das ganze geht aber halt nicht kontinuierlich von statten, ich glaube auch, daß das "Kapitalsystem" so wie Du es beschreibst sehr empfindlich ist und ein langsamerer technologischer Fortschritt schon mal schnell eine Krise bedeuten kann. Auch denke ich, daß es nur solange bestehen kann, wie es immer wieder neue Entwicklungen und neue Märkte gibt. Ob diese dann wiederum die gleichze Anzahl von Arbeitskräften brauchen werden, ist natürlich ungewiss. Alles Spekulation.

      Wir werden sehen, was die Geschichte schreibt ;),

      Gruß dubaro
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 06:52:12
      Beitrag Nr. 15 ()
      ShaQsta,

      es ist schon mal gut, dass Du die Theorien der Volkswirte ad acta legst.
      Was dabei herauskommt, sehen wir immer erst im nachhinein.

      Sind unsere Probleme nicht zum größten Teil hausgemacht,
      liegen die nicht auch an der falschen Weichenstellung des
      Aufbau Ost?

      Wurden hier nicht Abermilliarden fehlinvestiert, die nicht die Rendite gebracht haben, die man sich erhoffte?

      War das nicht eine kurze Scheinblüte, die viele zu Fehlinvestitionen hinreißen hat lassen und zur enormen
      Kapitalvernichtung geführt hat?

      Haben wir uns vielleicht nicht übernommen, die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West so schnell zu vollziehen?

      Waren vielleicht nicht auch die Fehlspekulationen an den Finanzmärkten der vergangenen Jahre dafür verantwortlich, dass es jetzt überall an Kapital fehlt?

      Ist das vielleicht auch ein Grund, dass weniger eingestellt wird, dass weniger konsumiert wird?

      Warum wohl hat allein die Dt.Bank ein Viertel ihrer Mitarbeiter entlassen, wurden da nicht Abermiliarden im Investmentbanking verzockt.
      Wo sind die Milliarden der Staatsbanken geblieben, warum muss eine WestLB so viel entlassen, warum muss eine Hypobank ihr Tafelsilber verkaufen, von den Versicherungen ganz zu schweigen.

      Ich bin mir nicht sicher, ob es so klug war, die Dt. Mark dem Euro zu opfern, wenn ausgewiesene Währungsexperten davor warnten.


      Ich bin mir nicht sicher, ob die wachsende Produktivität allein schuld an unserer hohen Arbeitslosigkeit ist.

      Da spielen viele Faktoren eine Rolle, die Gründe liegen weiter zurück.

      Meines Erachtens liegt es vor allem daran, dass viel zu wenige Entscheidungsträger zu viel zu sagen haben.
      Wenn die dann Fehlentscheidungen treffen, sind die Folgen
      gravierend.

      Auf dem Banken-und Versicherungssektor ist es besonders
      evident.

      Die Fehlinvestitionen der Großkonzerne sind auch nicht so schnell zu heilen.

      Wie lange hat Daimler schon an der Chrysler zu knabbern?

      Die vielen Fehlentscheidungen der letzten Jahre, von wenigen vollzogen in Politik und Wirtschaft, sind meines Erachtens die Hauptgründe für die momentanen Schwierigkeiten.

      Man kann nur hoffen, dass die Notenbanken die richtigen
      Entscheidungen treffen werden, von der Politik erwarte ich mir da wenig.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 11:42:41
      Beitrag Nr. 16 ()
      zu#1
      Maschinensteuer für jede neue Maschine die eingesetzt wird und wodurch eine AN verloren geht.
      Diese Steuer müßte aber in allen führenden Industrienationen eingeführt werden.
      Jedes System was überleben will, muß nach neuen Wegen suchen oder es geht unter wie das kommunistische System.
      Die Demokratie hat viele Fehler, aber wir haben nichst besseres, hat ein bekannter Engländer schon einmal festgestellt.
      Über die Grenzen des Wachstum wurde schon 1960 im Club von Rom gesprochen und das diese nicht unendlich sind.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 11:47:44
      Beitrag Nr. 17 ()
      Maschinensteuer für jede neue Maschine die eingesetzt wird und wodurch eine AN verloren geht.


      Golddistel

      dies sagte mein Vater schon vor zwanzig Jahren zu mir.

      gjauch
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 11:54:58
      Beitrag Nr. 18 ()
      http://www.kei-kassel.gmxhome.de/frame/nachr-menu.htm

      schaut mal bei diesem Link vorbei...
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 12:29:26
      Beitrag Nr. 19 ()
      zu#17
      Dein Vater ist ein kluger Mann.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 12:58:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      Diese Steuer müßte aber in allen führenden Industrienationen eingeführt werden. Das wäre ja wie Selbstmord.

      Was ist mit den aufstrebenden (Industrie)-Nationen in denen Maschinen Arbeitsplätze schaffen und bei denen auch der Faktor Arbeit verhältnismäßig billig ist.

      Das würde doch bedeuten das durch eine Maschinensteuer in den führenden Industrienationen; Arbeitsplätze in wachsenden Industrienationen entstehen.


      nur meine Meinung

      Gruß
      Glemei
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 13:00:53
      Beitrag Nr. 21 ()
      Die steigende Produktivität muß mit einem dementsprechenden Absenken der Arbeitszeit gegengesteuert werden, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern.
      Diese Lösung ist so einfach wie genial, denn davon profitieren alle.
      Eine Maschinensteuer ist hochgradig schwachsinnig, denn sie führt uns direkt auf den Weg in die Steinzeit. Das genaue Gegenteil ist gefragt, die Löhne müssen steigen, um den technologischen Fortschritt anzukurbeln.
      Irgendwann werden wir alle arbeitslos sein, aber einem einem gewaltigen Lebensstandard frönen, weil wir ausschließlich Maschinen für uns arbeiten lassen.
      Dem Kapitalismus fehlt ein Regulator, nämlich den Arbeitszeitregulator.

      Euer Seuchenvogel
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 13:30:54
      Beitrag Nr. 22 ()
      Die Idee mit der Maschinensteuer finde ich gar nicht mal so schlecht, macht aber wahrscheinlich erst Sinn ab einem bestimmten Entwicklungsstadium, wenn es keine vielen Neuerungen mehr gibt. Es müßte auch, wie es mit der bekämpfung der Umweltverschmutzung auch ist, global eingeführt werden, so weit ist die Menschheit aber wahrscheinlich noch lange nicht, vielleicht in ein paar tausend Jahren ;).

      Es gibt noch viel mehr Probleme, die nur global gelöst werden können, der Mensch ist aber nach meiner Überzeugung von Natur aus (noch) ein Egoist und Kapitalist, wie ja selbst das Verhalten der Führungskräfte in den ehem. sogenannten sozialistischen Ländern zeigte.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 13:33:33
      Beitrag Nr. 23 ()
      Über das Thema Wachstum


      Analyse---


      Wirtschaftskrise und Geldsystem


      Immer deutlicher wird, dass die meisten gesellschaftlichen Probleme finanzielle Ursachen haben. So wird tagtäglich in den Medien berichtet, dass der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar, die Renten unsicher und auch Arbeit nicht mehr bezahlbar sei.


      Gleichzeitig versucht man dagegen anzugehen indem Bundesländer beispielsweise Personalausgaben verringern, Städte und Gemeinden öffentliche Einrichtungen schließen, Nürnberg beim Arbeitslosengeld kürzt. Zusätzlich verkaufen Bund, Länder und Gemeinden auch noch ihr ganzes Tafelsilber, also Kitas, Post, Bahn, Beteiligungen und vor allem Immobilien. Dabei handelt es sich um Werte, die letztendlich Eigentum der Bürger sind und mit ihren Steuern einmal erworben wurden. Doch scheinbar lassen sich damit nur kurzfristig einige Haushaltslöcher stopfen, weshalb auch weiterhin immer höhere Schulden aufgenommen werden. Die Staatsverschuldung wächst in diesen Tagen auf rund 1300 Mrd € um 1669 € pro Sekunde! (1) Allein die damit verbundenen Zinszahlungen machen bereits einen Anteil von fast 15% des gesamten Bundeshaushaltes aus. (2) Die Verschuldung nimmt immer größere Ausmaße an und ist nicht mehr zu stoppen. Doch was sind die Ursachen?
      Allgemein wird immer wieder darauf verwiesen, dass die Hauptursache eine zu schwache Konjunktur und Wirtschaftsleistung sei. Dabei gilt es zu bedenken, dass das Bruttosozialprodukt von 1960 bis 2001. auf ca. das 13-fache gesteigert wurde. Gleichzeitig wuchs jedoch die Gesamtverschuldung der BRD (öffentliche und private Haushalte plus Unternehmen) um das 41-fache! Die Verschuldung wuchs also etwa drei mal schneller als die Wirtschaftsleistung! (3)



      Trotz übervoller Regale in den Konsumtempeln, riesiger Autoschlangen auf den Straßen und deutlicher Verbesserung des materiellen Lebensstandards der Menschen sind wir alle zusammengenommen ärmer als die Bürger um 1960. Soll die Wirtschaftsleistung noch einmal um das 13-fache gesteigert werden? Dabei ist zu beachten, dass ein Wachstum um 2 % in realen Mengen ein Wachstum von 10 % der 50er Jahre entspricht. 3 % reales Wirtschaftswachstum würde in 24 Jahren eine Verdoppelung unseres heutigen Produktions- und Verbrauchsvolumens bedeuten, in 48 Jahren eine Vervierfachung und in 72 Jahren eine Verachtfauchung! Allein durch eine Begrenzung der Rohstoffressourcen auf der Erde wäre dieses ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem gilt es zu bedenken, dass auch die dafür notwendigen Investitionen sich mindestens verdoppeln bis verdreifachen müssten. Wer soll derartige Summen investieren? Wer soll das alles erarbeiten? Und wer soll die vielen Waren konsumieren?




      Staatsverschuldung und Arbeitsmarkt:

      Der Sozialstaat, welcher nach dem Kriege unter Schutt und Asche eingeführt wurde soll nachdem nun die Wirtschaftsleistung 13-fach gesteigert wurde nicht mehr finanzierbar sein. Wie passt das zusammen? Sind wir alle zu anspruchsvoll, zu satt und faul geworden? Hätten wir uns noch mehr anstrengen müssen? Waren wir zu langsam, zu träge und zu wenig innovativ? Oder ist es nicht so, dass die meisten Menschen längst unter ständiger Arbeitshetze, Stress und Überforderung leiden? Soweit, dass sogar viel zuwenig Zeit für die Familie, für Kinder und Freunde bleibt? Und könnte es auch sein, dass immer mehr Menschen am Rande der Gesellschaft landen, weil diese mit einem ständig wachsenden Leistungsdruck einfach nicht mithalten können? Ist die Wirtschaft eigentlich für die Menschen da oder umgekehrt? Die Sozialkosten sind zu hoch wird überall beklagt und ein neuer Aufschwung soll die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Blicken wir jedoch die letzten Jahrzehnte zurück, dann ist beim ständigen wac! hsen der Wirtschaftsleistung auch die Arbeitslosigkeit seit 1960 um das 6-fache von etwa 1,7 % auf über 10 % angestiegen (4). Gleichzeitig wurde vom Staat ständige Arbeitsmarktförderung betrieben und mit Konjunkturprogrammen und Subventionen immer wieder eine abschwächende Konjunktur belebt.


      Der Staat hatte also nicht nur für die Folgen der Arbeitslosigkeit aufzukommen, sondern versuchte auch mit Konjunkturprogrammen eine Abnahme der Wirtschaftsleistung im Vorfeld zu verhindern. Dennoch wuchs die Arbeitslosigkeit ständig weiter an. Deshalb kann man auch die hohen Arbeitslosenzahlen mit herkömmlichen Mitteln nicht dauerhaft senken, haben diese Instrumente schon in der Vergangenheit ungenügend gegriffen! Weiterhin gilt es zu bedenken, dass ja gerade neue Technologien – auf die heutzutage immer wieder als Lösungsmöglichkeiten verwiesen werden - in der Summe mehr Arbeitsplätze vernichtet als neue geschaffen haben. Und außerdem könnte man sich fragen, was eine ständige Steigerung der Produktivität überhaupt für einen Sinn macht, wenn diese nicht zur Verkürzung der Arbeitszeit beitragen würde. So fände jeder mehr Zeit für eigene Interessen, zwischenmenschliche Beziehungen und auch Erholung, was sich positiv auf das gesellschaftliche Klima auswirken würde.




      Verschuldung der Unternehmen und Privathaushalte:

      Man kann also festhalten, dass der Staat ständig an der Steigerung des Brottossozialproduktes mitgewirkt und sich u.a. dafür im hohen Umfang verschuldet hat. Und nicht nur der Staat hat sich verschuldet, auch Unternehmen und Privathaushalte. Die Gelder für Investitionen welche Selbstständige aufbringen müssen um im rauen Wettbewerb überhaupt mithalten zu können haben sich immer weiter erhöht. Besonders neue Technologien und Mieten für Geschäftsräume, Lagerräume oder Produktionsstätten fallen hoch ins Kalkül. Durch moderne Technik sind viele Selbständige zur ständigen Aktualisierung und Modernisierung gezwungen, möchten diese konkurrenzfähig bleiben. Diese Kosten werden von den Unternehmen in die Kalkulation einberechnet und landen in den Preisen schließlich beim Endverbraucher. Die immer weiter steigenden Investitionskosten können jedoch durch hohe Lohnnebenkosten und gesättigte Märkte immer weniger in Gewinne verwandelt werden. Die Unternehmensinsolvenzen erreichen dieser T! age neue Rekordstände. Die Unternehmen, welche im hohen Maße an der Ver-13-fachung des BSP mitgewirkt haben, sind leistungsfähig wie nie in der Geschichte und trotzdem ärmer als die Kirchenmaus! Noch nie wurde so schnell und produktiv gearbeitet wie dieser Tage und dennoch reicht es hinten und vorn nicht. Wie passt das zusammen?



      Bleiben noch die Privathaushalte, welche sich ebenfalls durch geschickte Werbung für Konsumgüter und Immobilien hoch verschuldet haben. So gab es in den letzten Jahrzehnten eine systematische Umerziehung der Bürger vom hortenden zum verbrauchenden Charakter. War es den Menschen früher wichtig Dinge zu bewahren, möglichst lange zu gebrauchen und aufzuheben, so geht es heutzutage vor allem darum, immer wieder etwas neues zu konsumieren um es danach - selbst wenn es noch gebrauchfähig ist - durch etwas anderes zu ersetzen. Entsprechend kurzlebig und auch oft minderwertig sind die Produkte. Wenn die Wirtschaft ständig wachsen soll, muss auch der Umsatz des Konsums immer weiter wachsen. Heutzutage ist bereits jeder vierte Haushalt der Bundesrepublik überschuldet. Dabei gilt es zu bedenken, dass diese Schulden überwiegend für eine zusätzliche Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aufgenommen wurden und daher vom Handel und der Industrie erwünscht sind. Kredite werden dementsp! rechend beworben.




      Doch wo ist das Geld?

      Ergibt sich die Frage, wohin das ganze Geld geflossen ist, wenn sich öffentliche Haushalte, Konsumenten und auch die Wirtschaft so hoch verschuldet haben? Wo sich Schulden stapeln, da müssten sich auf der anderen Seite auch Guthaben bilden. Ohne Guthaben kein Kredit, ohne Kreditrate keine Zinsgutschrift und ohne Schuldner kein Gläubiger. Im Spiegel-Online vom 11.Juni 2003 (5) erschien ein Artikel mit der Überschrift „Trotz Krise immer mehr Millionäre“. In diesem Artikel heißt es u.a. „Weltweit können sich 7,3 Millionen Personen - 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr - zum Kreis der Dollar-Millionäre zählen. Laut "Wealth Report" ist aber nicht nur die Zahl der Reichen sondern auch ihr Kapital gestiegen. Weltweit nahm es trotz Börsenflaute um 3,6 Prozent auf 27,2 Billionen Dollar zu.“ Und weiter heißt es. „Geholfen hat den Vermögenden nach Angabe der Studie, dass sie mehrheitlich konservative Anlagestrategien zur Mehrung ihres Besitzes genutzt haben. In den Portfolios der! Reichen und Superreichen dominieren laut Merrill Lynch und Cap Gemini festverzinsliche Wertpapiere und risikoarme Anlagen.“ Der Titel des Berichtes besagt also, dass es trotz einer Wirtschaftskrise immer mehr Millionäre gibt und außerdem auch das Kapital gestiegen ist. Man kann also in Zeiten schwindender Wirtschaftsleistung und wachsender Schulden sein Vermögen mit festverzinslichen Wertpapieren und risikoarmen Anlagen kräftig steigern. Noch im Juli 2003 bietet eine bekannte Deutsche Direktbank als Tagesgeld 2,5 % Zinsen ab dem ersten Euro an. Und das, obwohl das Bruttosozialprodukt (BSP) nach optimistischen Schätzungen in diesem Jahr nur um 0,75 % steigen soll. Das ist immerhin drei mal so hoch! Wie viel Zinsen bekommt man wohl für andere Größenordnungen als einen Euro? Überhaupt lag der Kapitalmarktzins seit 1960 im Durchschnitt meist über der Steigerungsrate des BSP!.(6) Fragt sich, wer den Gegenwert für das viele Geld erwirtschaftet hat? Und wie kann es überhaupt funkt! ionieren, da man doch immer nur das verteilen kann, was erwirtschaftet wurde? Gibt es möglicherweise einen Fehler im System?




      Das Geldsystem.


      Geld wird allgemein als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen angesehen. Außerdem hat es noch die Aufgabe als Hortungsmittel zu fungieren. Bei Wissen.de findet man unter dem Begriff Geld folgende Erklärung: "Geld Volkswirtschaft. Mit der Entwicklung des Tauschverkehrs entstandenes, vielgestaltiges Gut mit mannigfachen Aufgaben, das den zweiseitigen Akt des Naturaltausches in zwei einseitige Akte des Kaufs und des Verkaufs zerlegt und dadurch den Wirtschaftsverkehr der einzelnen Wirtschafter untereinander erleichtert" Probleme mit einem reibungslosen Funktionieren als Tauschmittel können entstehen, da Geld auch als Hortungsmittel verwendet werden, aber beide Funktionen niemals gleichzeitig ausfüllen kann. Wenn jemand Geld aufbewahrt kann es nicht als Tauschmittel genutzt werden und wenn man damit Geschäfte tätigt nicht gleichzeitig als Wertaufbewahrungsmittel fungieren. Weitere Probleme können entstehen, da Geld einen entscheidenden Vorteil gegenüber Arbeit be! sitzt. Arbeit unterliegt einem Angebotszwang. Das bedeutet, dass jemand welcher Waren oder Dienstleistungen anbietet darauf angewiesen ist, dass diese auch nachgefragt werden, da sonst die Waren veraltern, Lebensmittel verderben, Lagerhaltung kostet Geld, Produkte verlieren an Aktualität usw. Ja, und außerdem muss er von den Einnahmen seinen Lebensunterhalt bestreiten und sein Geschäft unterhalten.



      Geld jedoch unterliegt keinem Angebotszwang.


      Wer mehr Geld besitzt als er für die Befriedigung seiner Bedürfnisse verwendet, kann dieses horten. Er ist nicht gezwungen dieses anzubieten, also in Umlauf zu bringen. Würden viele Menschen dieses zu hause horten, gebe es irgendwann einen Geldmangel. Es könnten weniger Geschäfte getätigt, Kredite vergeben werden usw. Damit der Geldbesitzer das Geld jedoch in den Wirtschaftskreislauf frei gibt, bietet man ihm sozusagen ein Lockmittel in Form eines Zinses an. Er kann sein Geld zur Bank bringen und bekommt dafür einen Zins. Er bekommt diese Zinsgutschrift vor allem deshalb, weil er das Geldangebot verknappen kann! Da Geld eigentlich ein öffentliches Mittel ist, welches von Jedermann als Tauschmittel verwendet werden soll, aber auch gleichzeitig als Privateigentum aus dem Kreislauf herausgezogen werden kann, ergibt sich die Problematik des stagnierenden Geldflusses. Diese Stagnation wirkt sich jedoch negativ auf die Geschäftstätigkeit aus, wie wir dieser Tage überall beobachten! können.




      Zins, Zinseszins und die expotentiale Wirkung.

      Nun ist es ja so, dass dieses Geld welches der Geldverleiher als Zins bekommt von jemanden erwirtschaftet werden muss. Ohne Schuld kein Guthaben und umgekehrt. Es muss also jemanden geben, welcher einen Kredit aufnimmt, mindestens in Höhe der Zinsgutschrift plus der Bankmarge, denn die Bank will auch etwas daran verdienen und trägt auch das Risiko bei der Kreditvermittlung. Zusätzlich kommt noch eine Knappheitsgröße hinzu, damit das Kapital nicht abgezogen wird. Wenn nun aus konjunkturellen Gründen, weil Märkte irgendwann ganz normale Sättigungserscheinungen zeigen, zu wenig Geschäftsleute, Unternehmer und Konsumenten Kredite nachfragen, jedoch die Zinsgutschriften von langfristigen Anlagen bei den Geldverleihern als feste Größe feststehen, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Verschärft wird dieses noch, wenn die einmal erhaltenen Zinsen langfristig auf dem Guthabenkonto stehen bleiben und sich so durch den Zinseszinseffekt expotential entwickeln. So verdoppelt sich ein Gutha! ben welches mit 3% verzinst wird in 24 Jahren, wenn dieses mit 6% verzinst wird bereits nach 12 Jahren und bei 12 % hat es sich nach etwa 20 Jahren bereits verzehnfacht! Dieses Geld muss aber durch die Wirtschaft erbracht werden und dadurch kommt es zum Wachstumszwang! Natürlich werden die Leitzinsen gesenkt. Jedoch kann der Zinsanreiz für die Geldverleiher nicht zu stark herabgesetzt werden, weil diese sonst das Kapital abziehen. Dies tun diese heutzutage auch vermehrt, wie man auch an den Aktien-, Anleihen-, und Immobilienblasen erkennen kann. Das Kapital sucht sich immer die beste Möglichkeit zur Rendite und dieses über den ganzen Globus in Milliarden USD Höhe. Ein Arbeiter kann nicht immer gerade dort sein, wo ein noch rentablerer Arbeitsplatz entsteht. Das ist die Ursache für viele derzeitigen Probleme am Arbeitsmarkt. Oftmals fehlt es gar nicht an Arbeit sondern am Geld diese zu finanzieren.



      Immer mehr wird vornehmlich in kapitalintensive Arbeit investiert, also Projekte welche einen hohen Profit abzuwerfen versprechen. Für normale Arbeit steht immer weniger Geld zur Verfügung, ganz zu schweigen von gemeinnütziger oder sozialer Arbeit. Durch den Wachstumszwang nehmen Zeitmangel, Druck, Stress und Überforderung im Arbeitsalltag immer mehr zu. Es entwickelt sich eine Globalisierung der Märkte welche für das Kapital die nächste - und vielleicht letzte - Vermehrungsmöglichkeit, aber für die Volkswirtschaften der Ruin bedeuten.




      Der Staat als Systemstabilisator.


      Um einer Kapitalflucht vorzubeugen, hat nun der Staat in konjunkturell schlechteren Zeiten versucht, mit hohen Investitionen die Konjunktur am Laufen zu halten. Deshalb hat er auch so oft kapitalintensive Großprojekte, wie z.B. Ausbau von Flüssen, Straßenbau, Raumfahrt, Atomenergie oder Rüstung gefördert. Mit großen Investitionen lassen sich eben auch große Gewinne erzielen und wenn diese noch von der Allgemeinheit – also mit unseren Steuermitteln – gefördert werden, fließen besonders hohe Gewinne. Dadurch - und natürlich auch aus anderen Gründen - hat sich der Staat mit der Zeit immer mehr verschuldet. Auch die Kompensation mittels Steuererhöhungen hat das Problem nur verschärft. Mit der Zeit wird der Staat immer Handlungsunfähiger, da die Schulden durch Zinsen und Zinseszinsen expotential eskalieren. Es wird allgemein weniger investiert und damit immer mehr Kapital zum Spekulationsobjekt – siehe Aktienblase. Deflation naht. Große Aktienspekulationen waren schon immer die V! orläufer eines Systemcrashs ob 1873, 1929 und heutzutage.




      Zusammenfassung.

      Das Problem besteht also in der Möglichkeit Kapital zurückhalten und dadurch Zinsen „erpressen“ zu können. Wenn ein Angebot knapp gehalten wird steigt der Preis. Der Kapitalmarktzins lag in den meisten Zeiten im Durchschnitt über der Steigerungsrate des Bruttosozialproduktes.(6) Mit der expotentialen Wirkung Zinseszins entwickelt sich der Wachstumszwang, da das Kapital immer bedient werden muss, sonst zieht es sich vom Markt zurück, wird nicht mehr in Arbeit sondern in Immobilien, Gold oder andere Sachwerte investiert. Dieses kann jedoch für die Wirtschaft Rezession und Deflation bedeuten. So haben sich die Guthaben bzw. Schulden in Deutschland seit 1960 ver-41-facht - es gibt immer mehr Millionäre im Lande. Gleichzeitig versuchte man mit der Wirtschaftleistung mitzuhalten, Das Bruttosozialprodukt ver-13-fachte sich im gleichen Zeitraum. Die Guthaben steigen also expotential, was mit der Wirtschaftsleistung durch eine Begrenzung an Ressourcen und Zeit jedoch nicht möglich is! t. Der Kollaps ist vorprogrammiert.




      Symptome und Lösungsversuche.


      Eine Hauptursache für das immer wieder propagierte Wirtschaftswachstum liegt also im Geldsystem begründet. Damit lassen sich viele negative gesellschaftliche und ökologische Symptome erklären. Wenn immer mehr Kapital umgesetzt, Waren hergestellt und konsumiert werden sollen, kommt man natürlich auch auf unsinnige Erfindungen wie Einwegverpackungen, Begradigung von Flüssen oder die einseitige Förderung des Individualverkehrs. Menschen werden zu Arbeitstieren und Konsummaschinen erzogen um den Warenumsatz zu gewährleisten.



      In den Schulen werden vor allem Intelligenz und mathematische Fähigkeiten gefördert, während Gefühle und Phantasie in der industriellen Produktion nur hinderlich sind. Ökologie behindert das Wirtschaftswachstum und wird vernachlässigt, denn mit Einsparung von Rohstoffen lassen sich keine Gewinne erzielen. Und auch der Arbeitsmarkt funktioniert vorrangig nach der Devise: „Bauet auf und reißet nieder, Arbeit gibt es immer wieder“. Eine Reduzierung der Regelarbeitszeit lässt sich so trotz der technologischen Möglichkeiten kaum durchsetzen. „Es ist wirtschaftlich nicht vertretbar“ wird oft argumentiert. Ja, wenn der immer weiter wachsende Kapitalanspruch der Geldverleiher bedient werden muss, ist letztendlich so gut wie gar nichts mehr wirtschaftlich.




      Die Zinsen nehmen immer größere Teile der Staatseinnahmen und des Bruttoinlandproduktes in Anspruch. Schließlich glaubt man, dass Problem mit Kürzungen von Sozialausgaben und Arbeitslöhnen beheben zu können. Dabei gerät man in eine deflationäre Abwärtsspirale. Die Reduzierung der Einkommen bewirken eine Kaufzurückhaltung der Konsumenten, was die Unternehmen in Bedrängnis bringt. Diese müssen die Preise (z.B. mit Sonderangeboten, Aktionen und Rabatten) herabsetzen, weil sonst die Produkte zu wenig Absatz finden. Darauf schwinden die Unternehmensgewinne und es folgen Lohnkürzungen, Entlassungen oder Insolvenzen. Dies verstärkt die Kaufzurückhaltung der Bürger noch weiter - ein Teufelskreis. Die wirtschaftliche Not großer Teile der Bevölkerung ist so bereits vorprogrammiert! Dadurch kann neuer Nährboden für extreme politische Bestrebungen geschaffen werden. Die Menschen werden in der Not zum nächsten Strohhalm greifen und nach Lösungen verlangen. Bleibt dann noch die Vernichtun! g des riesigen Kapital- und Warenüberhanges durch Inflation und Krieg. Gegen diesen Automatismus muss angegangen werden! Geldsysteme sind von Menschen erdacht und lassen sich ändern. Ständig steigendes Wirtschaftswachstum ist kein Naturgesetz und auch keine Lösung der gesellschaftlichen Probleme. Eine Lösung könnte die Einführung eines Umlauf gesicherten Geldes sein, wodurch der Zins nebensächlich wird. Siehe dazu zum Thema Freigeld, Silvio Gesell, „die natürliche Wirtschaftsordnung“ und auch Helmut Creutz, „Das Geld-Syndrom“ (Literaturverzeichnis im Anhang).







      Anhang

      Literatur:

      Helmut Creutz, „Das Geld-Syndrom“
      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/

      Günter Hannich „Geldcrash“ Eigenverlag

      Bernd Senf „Der Nebel um das Geld“ Gauke Verlag

      Silvio Gesell „Die natürliche Wirtschaftsordnung“
      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/4_1.htm

      Internetseiten zum Thema:

      Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung
      www.inwo.de

      www.systemfehler.de
      www.geldcrash.de
      http://www.23x.de/ursache1.htm


      Quellenverweis

      1) Schuldenuhr vom Bund der Steuerzahler http://www.steuerzahler.de

      2) Quelle Financial Times Deutschland

      3) Quelle: Günter Hannich, Finanzexperte (Deutsche Bundesbank)

      4) Quelle: Bundesanstalt für Arbeit

      5) http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,252498,00.html

      6) Quelle: http://www.23x.de/wf_zhoch.htm
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 13:39:37
      Beitrag Nr. 24 ()
      Seuchenvogel, das Problem der Menschheit in der Gegenwart ist ja jetzt schon das zuviel Freizeit vorhanden ist. Umso mehr Freizeit umso mehr Mist wird gebaut. Auch wenn der Lebenstandard gleich bleiben würde. Wird er aber auch nicht, denn wenn nur Maschinen arbeiten verdienen sich die denen die Maschinen gehören dumm und dämlich. Können aber nix mehr verkaufen, weil ja der "normale" Mensch kein Geld mehr hat. Also klassiche Situation 5% wissen nicht wo Sie Ihre Lamborghinis parken sollen und die restlichen 95% verhungern.

      Dubaro, so weit ist die Menschheit aber wahrscheinlich noch lange nicht, vielleicht in ein paar tausend Jahren

      Die Menschheit gibt´s in tausend Jahren nicht mehr ;)

      Gruss b2
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 13:46:45
      Beitrag Nr. 25 ()
      Bomber, was Du so alles vorhersiehst :D ;).

      Wenn es keine Menschen gibt, die das, was die Maschinen bauen auch kaufen können, kann es auch keinen geben, der sich mit den Maschinen dumm und dusselig verdient ;).

      Man kann sich über vieles den Kopf zerbrechen, es wird alles so kommen wie es eben seinen Lauf nimmt und wenn der Charakter des Menschen seinen Verstand überwiegt, wird es vielleicht wirklich in tausend Jahren keine Menschen mehr geben ;).

      Gruß dubaro
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 13:50:15
      Beitrag Nr. 26 ()
      dubaro ;)

      Das mit dem dumm und dusslig verdinen ... stimmt ;)

      Gruss b2
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 13:58:04
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Bomber2

      Die Maschinen gehören natürlich dem Volk. Volkseigentum nennt man das.
      Oder wie schon Dubaro richtig bemerkte, das arbeitende Volk verkauft die Maschinen so teuer, so daß sich letzten Endes alles wieder ausgleicht.

      @dubaro

      Maschinensteuer ? Warum sollte man die Herstellung der eierlegenden Wollmichsau bestrafen ? Eine Maschinensteuer ist das schwachsinnigste was ich mir überhaupt vorstellen kann.

      Euer Seuchenvogel
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 14:14:29
      Beitrag Nr. 28 ()
      #1 guter Beitrag

      mein Standpunkt ist und ich hoffe ich behalte nicht recht, das Kriege diese wirtschaftlichen Miseren beseitigen.
      Schaut euch den letzten Weltkrieg an. Vorher 6 Mill. Arbeitslose und höchste soziale Spannungen. Danach der größte Wirtschaftsaufschwung in der Geschichte Deutschlands. Ergo, es muß erst wieder alles vernichtet werden einschließlich der Arbeitskräfte, damit wieder ein gesundes Wirtschaftssystem funktionieren kann. Sind die Menschen nicht krank?

      MfG DerCannibale
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 14:18:13
      Beitrag Nr. 29 ()
      Seuchenvogel, nun ja, wenn Du eine Besteuerung als eine Strafe siehst :rolleyes:.

      Dann ist ja auch die Mehrwertsteuer (Bestrafung dafür, das man etwas kauft :confused: ), die Mineralölsteuer, oder auch die Alkohol und Tabakgenußstrafe :D so ziemlich in Deinen Augen Schwachsinn ?

      Es kommt natürlich auch auf die Höhe der Steuer an, es muß sich dennoch lohnen, eine Maschine arbeiten zu lassen. Aber auch die frei werdenden Arbeitskräfte müssen versorgt werden, wenn der Staat dafür aufkommen will, muß er auch irgendwo die Mittel dafür herbekommen.

      Das geht natürlich nicht nur in einem Land oder einer Region, das ist ganz klar, die Unternehmen würden dann im Ausland noch größeren Gewinnchancen nachgehen, es geht nur global, somit ist es aktuell eigentlich nicht realisierbar und kein Thema, die Menschen sind noch lange nicht so weit.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 14:20:46
      Beitrag Nr. 30 ()
      @DerCannibale

      Wo gab es denn vor dem Krieg 6 Millionen Arbeitslose? In Deutschland jedenfalls nicht.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 14:23:06
      Beitrag Nr. 31 ()
      Krieg und Frieden im Wirtschaftszyklus.


      Der russische Wirtschaftswissenschaftler Nikolai KONDRATIEFF hat die langfristigen Zyklen von Preisbewegungen, Zinssätzen und Löhnen in der Wirtschaft westlicher Staaten untersucht.

      Weiter:
      http://www.goldseiten.de/ansichten/saiger-02.htm


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 14:27:57
      Beitrag Nr. 32 ()
      Cannibale, Krieg ist zwar auch eine Sache, die wieder Arbeitsplätze schafft :( :confused:, ich denke aber bei weitem nicht so stark wie Innovationen zu Friedenszeiten, die ganzen Beschäftigten bei Mobilfunkunternehmen, Internetausrüstern, modernem Automobilbau, Flugzeugbau, Raumfahrttechnik etc hätte es auch ohne den Krieg und vielleicht sogar schon früher gegeben...
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 15:34:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Dubaro

      Eine Maschinensteuer bestraft den wissenschaftlich technologischen Fortschritt, sie bestraft uns dafür, was den Menschen vom Affen unterscheidet, nämlich das Benutzen seines Verstandes.
      Eine Maschinensteuer bestraft uns dafür, daß wir Menschen sind und nach Unsterblichkeit und nach dem Schlaraffenland streben.
      Eine Maschinensteuer bestraft uns dafür, daß wir eines Tages selbst zu Göttern werden.
      Die Idee der Maschinensteuer wurde ja schon durch MAO umgesetzt, es war die chinesische Kulturrevolution mit all ihren entsetzlichen Folgen.
      Auch die roten Khmer mit Pol Pot an der Spitze haben die Maschinensteuer tatkräftig umgesetzt, fast alle Intellektuellen wurden ermordet.
      Die Idee bzw. Konzept der Maschinensteuer ist eine Erfindung der blutrünstigen asiatischen Steinzeitkommunisten.

      Die Frage ist, welche Steuer ist volkswirtschaftlich am unschädlichsten.
      Meiner Meinung nach ist die Zinssteuer am unschädlichsten und eine Maschinensteuer am schädlichsten.
      Eine Mehrwertsteuer ist eine intelligente Steuer, sie ist allen gegenüber gnadenlos gerecht

      Was die freiwerdenden Arbeitskräfte betrifft, lautet die Lösung - gleichmäßige Arbeitsverteilung durch Senkung der Arbeitszeit.


      Euer Seuchenvogel
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 15:44:51
      Beitrag Nr. 34 ()
      Newnoise,

      vor dem Krieg gab es keine Frauenarbeit, außer in der Landwirtschaft.

      Wie viele waren vor dem Krieg in Lohnarbeit?
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 15:47:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Schürger

      Wo gab es nach dem Krieg Frauenarbeit? Außer Trümmerfrauen waren doch dann wieder alle Hausfrauen.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 18:18:23
      Beitrag Nr. 36 ()
      @Newnoise
      ich kann dir leider keine gute Geschichtskenntnis attestieren. Deutschland hatte sehr wohl vor der Machtergreifung Hitlers 1933 über 6 Millionen Arbeitslose. Bitte mal nachlesen!
      Ansonsten ist Krieg natürlich kein erwünschtes Ereignis, um wirtschaftliche Krisen zu überstehen, aber die Geschichte hat es uns schon oft gelehrt, leider.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 20:17:35
      Beitrag Nr. 37 ()
      Genau so war es, obwohl es damals die Frauenarbeit in dem jetzigen Ausmaß nie gab.

      Nach dem Krieg begann ab Mitte der 50er die Frauenarbeit, die sich schnell vervielfältigte.

      Nur sind jetzt die meisten Lohnarbeiten in der Industrie
      wegrationalisiert, die Frauen hauptsächlich im Dienstleistungsgewerbe, in der Verwaltung und überhaupt im Öffentlichen Dienst tätig.

      Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 war vor allem durch die Abschottung der Nationalstaaten bedingt, durch unkluge
      Deflationspolitik der Regierungen und Notenbanken.

      Was dann kam, wissen wir alle.

      Die multikulturelle Gesellschaft, wie sie heute von unseren Gesellschaftsveränderern gefordert wird, verursacht mehr Kosten als sie Nutzen bringt.

      Die Globalisierung tut ihr übriges.
      Avatar
      schrieb am 13.09.03 22:02:36
      Beitrag Nr. 38 ()
      Seuchenvogel, ich kann Deine Punkte gut nachvollziehen und sie sind auf den jetzigen Zeitpunkt bezogen sicher auch richtig.

      Aber wie gesagt, ich würde eine Maschinensteuer nur dann für sinnvoll halten, wenn bereits ein gewisser Sättigungsgrad im technologischen Fortschritt erreicht ist, was wohl m.M. nach erst in einigen tausend Jahren sein wird ;). Zudem macht es auch nur global Sinn, noch besser würde ich übrigens auch eine drastische Arbeitszeitverkürzung finden, doch auch das geht nur weltweit flächendeckend, unter heutigen Umständen gar nicht denkbar, auch nicht sinnvoll, da der technologische Fortschritt noch lange nicht gesättigt ist und es vielleicht auch sogar niemals sein wird, wer weiß das schon alles ;).
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 12:13:10
      Beitrag Nr. 39 ()
      :eek: Huch, dass der Thread sich noch so entwickelt, hätte ich nicht gedacht.

      Danke an alle für die Blumen:rolleyes:

      Die vielen Fehlentscheidungen der letzten Jahre, von wenigen vollzogen in Politik und Wirtschaft, sind meines Erachtens die Hauptgründe für die momentanen Schwierigkeiten.
      Dieses Zitat ist richtig. Unverständlich ist eben nur, dass unter diesen Scheiss-Entscheidungen so viele leiden müssen. Das ist auch ein Fehler. Welcher Manager wurde wirklich bestraft? Keiner, im Gegenteil. Abfindungen en masse gab es für diesen.

      @21
      aber genau das Gegenteil wird vorgegaukelt. Wir müssen alle länger arbeiten, so der Tenor. Und warum? Ich denke, nur um den Pöbel ein schlechtes Gewissen zu machen.

      @28
      Ich sehe es genauso. Auf den Punkt gebracht, und klingt es noch so schrecklich und beschissen ist, das wir einen Krieg bräuchten, der alles zerstört. Aber nicht nur materiell, auch die Werte und gesellschaftlichen Beziehungen müssten danach neu definiert werden. Die sind nämlich auch kaputt!


      Gruß an alle ShaQsta;)
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 12:49:00
      Beitrag Nr. 40 ()
      Annahme : alle Menschen arbeiten gleich gut.
      Dann wird arbeitsintensive in Ländern verlegt mit viel Volk und Armut!
      Annahme: die besten Maschinen arbeiten am günstigsten, dann wird dort die höchste Produktivität erreicht!

      Der Sinn ist einfach die Arbeitsteilung.
      Und ihr glaubt garnicht was ihr alles noch gebrauchen könnt, wenn es das und jenes viel billiger gibt.

      Die Zukunft Deutschland liegt im Wissensvorsprung, schon lange nicht mehr in der Qualität.
      Wir müssen ja immer alles verlagern und dem Mantel "Made in Germany" :laugh:


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