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    Staatsanwaltschaft beschlagnahmt Yukos-Aktien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.10.03 22:52:14 von
    neuester Beitrag 31.10.03 10:36:35 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 30.10.03 22:52:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Justiz greift nach Yukos-Aktien
      30.10.2003

      Der Machtkampf um den russischen Ölkonzern Yukos eskaliert. Fünf Tage nach der Festnahme von Yukos-Chef Michail Chodorkowskij haben russische Strafverfolger Aktien des größten Ölkonzerns des Landes beschlagnahmt.

      Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat am Donnerstag 44 Prozent der Aktien des größten Ölkonzerns des Landes, Yukos, eingefroren. Fünf Tage nach der Festnahme des Yukos-Chefs Michail Chodorkowskij brachen daraufhin an der Moskauer Börse erneut die Kurse ein. Die Aktie des Ölgiganten verlor fast 14 Prozent, der führende Moskauer Börsenindex RTS sank um 8,1 Prozent, auch der Rubel gab zum Dollar nach. Analysten sprachen von einem Horrorszenario für Yukos und ganz Russland. Die spektakuläre Aktion schürte Ängste vor einer Wiederverstaatlichung der Anfang der 90er Jahre privatisierten Unternehmen.

      Die Staatsanwaltschaft wolle einen Transfer der Aktien ins Ausland verhindern und potenzielle finanzielle Forderungen an die angeklagten Topmanager von Yukos absichern, sagte ein Sprecher. Die eingefrorenen Yukos-Papiere würden von einer Holding gehalten, die von Chodorkowskij und seinen engsten Verbündeten wie Yukos-Finanzchef Platon Lebedew kontrolliert wird. Die Besitzer behalten ihre Stimm- und Dividendenrechte, aber der Handel mit den Aktien ist untersagt. Ausländische Banken kündigten am Donnerstag an, die Auszahlung eines Kredits an Yukos über 1 Mrd. $ vorerst auszusetzen. Chodorkowskij wurde am Samstag festgenommen. Ihm werden Steuerhinterziehung, Urkundenfälschung und Unterschlagung vorgeworfen.

      Wirtschaftlicher Zusammenbruch des Landes befürchtet

      Die Staatsanwaltschaft beruft sich auf das russische Strafgesetzbuch, wonach Beschlagnahmungen zulässig sind. Ein Yukos-Sprecher verurteilte das Vorgehen dagegen als "gröbsten Verstoß gegen das Strafrecht", da die beschlagnahmten Aktien angeblich einer Investorengruppe im Ausland gehörten. Die Generalstaatsanwaltschaft behauptete dagegen, nur Aktien "arrestiert" zu haben, die sich in Besitz der angeklagten Topmanager befänden.

      Der Frontalangriff gegen Yukos droht die zaghafte wirtschaftliche Modernisierung Russlands zu ersticken. "Die Situation eskaliert", urteilte Florian Fenner, Managing Partner von UFG Asset Management, in Moskau. "Die Maßnahme ist ein Signal, dass sich jeder fürchten muss, der während der Privatisierungen Besitz angehäuft hat. Das wird zu massiver neuer Kapitalflucht führen und ist umso bedauerlicher, als es 2003 zum ersten Mal wieder zu Netto-Kapitalimporten kam." Mit Roman Abramowitsch hat bereits ein russischer Wirtschaftstycoon seinen Besitz in Russland verkauft und sich ins Ausland abgesetzt. Seinem Beispiel dürften nun weitere Oligarchen folgen.

      Geheimdienstfraktion bekommt Oberwasser

      Der Yukos-Skandal deutet darauf hin, dass die Geheimdienstfraktion, die Präsident Wladimir Putin an die Macht brachte, gegen die liberalen Wirtschaftsreformer die Überhand gewinnt. "Das ist eine Deklaration der neuen Wirtschaftspolitik durch die Geheimdienstfraktion", sagte der Kreml-nahe Analyst Sergej Markow. Insbesondere der am Abend bestätigte Rücktritt Alexander Woloschins, des Chefs der Präsidialverwaltung, könnte die fragile Machtbalance zwischen den verfeindeten Gruppen zerstören. Woloschin, ein Zögling Jelzins und Förderer der Wirtschaftsbosse, setzt sich seit Monaten gegen die Strafverfolgung bei Yukos ein.

      Der angesehene Journalist Andrej Piontkowskij vermutet hinter der Yukos-Affäre einen Versuch der Geheimdienstfraktion, die "Reichtümer zu ihren Gunsten umzuverteilen", und warnt vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes. Westliche Analysten befürchten, dass die Regierung die Yukos-Aktien konfiszieren und an ausländische Investoren verkaufen könnte.

      Putin traf am Donnerstagabend im Kreml mit westlichen Investoren zusammen und sagte, Russland werde an der Politik des freien Marktes festhalten. Die Aktion gegen Chodorkowskij ist einmalig in der russischen Geschichte seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991.

      http://ftd.de/pw/eu/1067066349071.html?nv=hptn
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 00:39:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      "liberalen Wirtschaftsreformer" :look:
      Wo ist denn eigentlich die russische Mafia abgeblieben ? :confused:
      Von der hört man ja anscheinend gar nichts mehr. ;)

      Viele Grüsse
      Mysti
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 00:51:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das eigentliche Ziel der Angelegenheit ist ein ganz anderes.

      Exxon und Chevron standen in Verhandlungen.

      Im Kreml weis man um die sinkenden Förderlevels in Nordamerika und die golbalen Bemühungen der Texaner sich in Ölstaaten einzukaufen.

      Ein Verkauf an die Amis wurde hiermit verhindert !

      Eine glasklare Attacke auf vitale Interessen der USA.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 07:35:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      kennt jemand einen guten call auf den rts?

      putin wird yukos nicht verstaatlichen...soviel ist sicher.
      auch wenns wohl noch weiter abwärts gehen wird die nächsten tage.

      danke

      butthead:)
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 08:50:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ real_butthead

      Die Aktien sind ja auch nicht verstaatlicht, sondern beschlagnahmt. :D

      Aber Spass beiseite, politische Börsen haben meistens kurze Beine.
      Putin ist m.E. sicher ein Marktwirtschaftler, wenn auch ansonsten totalitär.

      Warrants auf den RTS kenne ich nicht, aber auf den RTX gibt es einige von Golman&Sachs.
      http://optionsscheine.onvista.de/comparison.html?SEARCH_VALU…

      (Bewertung ist aber recht Hoch, bei der momentanen Volatilität.)

      Viele Grüsse
      Mysti

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      Avatar
      schrieb am 31.10.03 09:05:34
      Beitrag Nr. 6 ()
      Also wenn Ihr gestern den Bericht auf ntv, heute Journal(ZDF) und CNBC gesehen hättet, würde ich aber sofort aussteigen. Seit Sommer hat Rußland einen Kapitalabfluß, im Dezember sind DUMA-Wahlen, Frühling sind wieder Wahlen. Hat ja Männicke auf ntv gesagt. man soll jetzt etwas vorsichtiger sein.
      Zum Schluß noch eine Frage: Wieso soll ich jetzt in Rußland investieren, wenn die Kapitalmärkte in den USA bis zu den Wahlen 2004 wie geschmiert laufen?(Natürlich unterstützt von der FED, damit Busch die Wahl wieder gewinnt).
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 09:22:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ Luisito

      Wenn du mir garantieren kannst, dass die Kapitalmärkte in den USA bis zu den Wahlen 2004 wie geschmiert laufen, dann kaufe ich Ami-Aktien.

      Ausserdem, wieso sollte man überteuerte Ami Aktien kaufen, wo die Währung ständig an Wert verliert, das Aussenhandelsdefizit riesig ist, alles auf Pump finanziert wird und da erst Ende 2004 Wahlen sind ? :D

      Vorsichtig solte man aber schon sein !

      Viele Grüsse
      Mysti
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 09:27:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hier hast du mal den RTX gegen den Dow,
      dollarbereinigt sähe das noch krasser aus.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 10:36:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      @#8
      so ist das mit den Zeitfenstern, die man sich aussucht halt. Der kurzfristige Vergleich zweier Indizes sagt hat überhaupt nichts über deren fundamentale Bewertung aus.

      Beim Dow war der Anstieg halt von Anfang der Neunziger an.

      Auch wenn man sein Haus nicht gerade für russische Aktien beleihen sollte, ein paar umsichtige Käufe in absehbarer Zeit dürften sich auf lange Sicht schon bezahlt machen.

      Gruss

      Lukoil


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