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    Dax & Eurostoxx: Trendwende zur Wochenmitte? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.06.05 20:20:38 von
    neuester Beitrag 20.06.05 11:05:41 von
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      schrieb am 19.06.05 20:20:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Eurostoxx hat, ebenso wie der Dax, seit Ende April eine eindrucksvolle Aufwärtsbewegung gezeigt, die auch ihn auf neue Zwei-Jahreshochs gebracht hat. Während beim Dax jetzt vielfach über Jahresziele deutlich über 5000 diskutiert wird, zeigt der Blick auf den Eurostoxx, dass hier derartig bullische Erwartungen zumindest etwas verfrüht scheinen.

      So zeigt der langfristige Chart des Eurostoxx ein für den einen oder anderen vielleicht überraschendes Bild: Es gibt gewichtige Gründe die langfristige Konstellation des Eurostoxx unverändert lediglich als Erholungs- oder Korrekturphase innerhalb der starken Abwärtsbewegung seit 2000 anzusehen. Denn charttechnisch markiert die jetzt (bei +/- 3200) erreichte langfristige Trendlinie unter den letzten markanten Tiefs von 1998 und 2001 lediglich die zentrale Marke für einen charttechnischen Retest innerhalb einer längerfristigen Erholung. Da auch das 38er Retracement vom 2000er Top bei 3250 noch nicht überwunden werden konnte, gibt es beim Euro-Leitindex aktuell noch keinen substanziellen charttechnischen Anhaltspunkt für die vielerorts erwartete Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in den kommenden Monaten und Jahren.

      Dies soll jetzt aber nicht direkt zu der Schlussfolgerung führen, dass die Wiederaufnahme des Abwärtstrends unmittelbar bevor steht. Es sollte aber zu der realistischen Einschätzung führen, dass erstens diese Möglichkeit sehr wohl in Betracht gezogen werden muss, und dass zweitens für das Überwinden dieses zentralen Widerstandsbereiches, angesichts der aktuell starken Überkauftheit zumindest eine größeres Luftholen, also eine nachhaltige Korrektur des Anstiegs nötig sein sollte.



      Unabhängig von dem erreichten zentralen Widerstand im großen Bild, gibt es auch in der kürzeren Perspektive, also den Blick auf den Aufwärtstrend vom September 2004 einige Indizien, dass der Beginn dieser größeren Korrektur unmittelbar bevor stehen könnte. Geht man davon aus, dass die Ausdehnung der ersten und der fünften Welle eines impulsiven Anstiegs häufig die gleiche Ausdehnung erreichen, wäre dies mit dem Erreichen der 3200 gegeben. Auch zeitlich wäre ein 1:1-Verhältnis am Dienstag erreicht, was gut zum zyklischen Wendetag (nach Bradley) am Mittwoch passen könnte. Innerhalb der letzten Aufwärtswelle seit Ende April wäre ein preisliches 1:1-Verhältnis von erster und fünfter Welle bei 3210 gegeben. Dass sich hier ein zeitliches 1:2-Verhältnis entwickelt hat (das ebenfalls am Dienstag fertig wäre), tut der erhöhten Wahrscheinlichkeit für einen Trendwechsel zur Wochenmitte keinen Abbruch.



      Fazit: Zunächst einmal gilt, dass der Aufwärtstrend des Eurostoxx absolut intakt ist. Sollte es aber im Wochenverlauf zu candletechnischen Umkehrsignalen in dem genannten Widerstandsbereich bei 3200/10 (max. 3250) kommen, besteht auf Grund der großen Bedeutung der erreichten Marke eine hohe Wahrscheinlichkeit für den Beginn zumindest einer mehrwöchigen Korrektur. Eine solche Entwicklung würde mit dem Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends und dem Rebreak des letzten Hochs in diesem Bereich bei 3116 weiter bestätigt werden. Die ersten Ziele der Korrektur sollten dann im Bereich der überwundenen (roten) Abwärtstrendlinie im Bereich 3050/40 bzw. an der Aufwärtstrendlinie bei ca. 3000 liegen. In diesem Zusammenhang muss berücksichtigt werden, dass Eurostoxx und Dax im Verlauf grundsätzlich eine sehr enge Korrelation haben.
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      schrieb am 19.06.05 21:33:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      @ quovadax

      Ich teile deine Meinung nur teilweise. Ich gebe Dir recht, dass die Indikatoren leicht überhitzt sind und eine Korrektur erahnen lassen könnten. Mehr aber auch nicht!
      Du darfst aber nicht vergessen, dass dem enormen Anstieg von 99-2001 ein genau so großer Einbruch von statten ging. Glättet man diese beiderseitigen Übertreibungen, müsste der Euro-Stoxx bei knapp 3700Pts stehen. Desweiteren kann der Dax auch ohne Euro-Stoxx weiter laufen und ihn eventuell sogar noch mitziehen! Wir haben in Deutschland gewisse positive Sonderefekte(z.B Neuwahlen, WM2006)!, welche für Phantasie sorgen. Jetzt zu behaupten, dass der DAX mal 50-100Pts fallen kann könnte eintreten, muss aber nicht! Wir haben Schwergewichte, die noch nichts gemacht haben (Allianz,Muve, Dt.Bank, Siemens, Telekom) und alle sehen technisch interesant und vielversprechend aus.
      Kurzfristig sieht der Dow Jones(USA) sogar eher nach Ausbruch nach oben aus, wie kann der Dax da fallen?!

      Du darfst bei den Indikatoren nie vergessen: "Die Kurse bestimmen den Verlauf der Indikatoren, nicht umgekehrt!!!"
      Avatar
      schrieb am 20.06.05 11:05:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Garder,

      erst einmal danke für deinen sachlichen und vernünftigen Einwand.Um meine Sicht der Dinge verständlich zu machen muss ich etwas ausholen.

      Ich gehe für meine Marktperspektive von folgenden Dingen aus, die sich im Laufe der Zeit häufig bestätigt hat:

      1.Jeder Markt (Dax, S&P, Öl, Gold, etc.) wird zunehmend und zu 90% durch die Entwicklung des jeweiligen Future und damit häufig durch die technische Konstellation bestimmt. In diesem Fall heißt das: der Handel im Dax-Future durch Absicherungsgeschäfte von Emittenden, Banken und Versicherungen oder durch spekulative Positionen der Handelsabteilungen der Banken oder Hedgefonds oder, oder… bestimmt die Entwicklung des Dax-Index. Die Meinung, dass irgendwelche Aktienfonds oder gar Privatinvestoren Einfluss auf die Entwicklung des Dax haben teile ich nicht.

      2.Der Dax-Future orientiert sich stark an verschiedenen technischen Faktoren vor allem aber arbeitet er häufig bestimmte „Verlaufsmuster“ ab und sucht sich in der Regel markante Punkte (charttechnische Punkte, Pivotpunkte, Fiboretracements oder Extensionen) und dort wird von den Händlern die nächste Entscheidung getroffen: Entweder Trendfortsetzung oder Umkehr.

      3.Dies bedeutet aber nicht, dass ich in irgendeiner Form der Meinung bin, dass man den zukünftigen Verlauf kontinuierlich präzise prognostizieren kann. Wenn man allerdings markante technische Punkte identifiziert, und meiner Meinung nach ist der Bereich 3200/10 beim Eurostoxx so ein markanter Punkt, dann kommt es häufig vor, dass dieser auch getestet wird. Und das bedeutet, dass an diesem Punkt mit großer Wahrscheinlichkeit eine wichtige Entscheidung fallen wird. Und hier kann man jetzt zum einen mit groben Wahrscheinlichkeiten arbeiten, und auf dieser Grundlage strategische Entscheidungen treffen.

      Angesichts der Meinung, dass es sich unter verschiedenen Aspekten/Methoden bei 3200/10 sehr wahrscheinlich um eine technisch wichtige Marke handelt und angesichts der Tatsache, dass die markttechnische Konstellation stark überkauft ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es spätestens an diesem Punkt zu einer Umkehr kommt. D.h. dort werden die professionellen Futures-Händler eher ihre Longpositionen auflösen, bzw. bei entsprechenden Signalen Shortpositionen aufbauen. Selbstverständlich ist es richtig, dass der Kursverlauf den Indikator bestimmt, aber die Behauptung, dass überkaufte/überverkaufte Konstellationen im Dax-Future zu ca. 60% unter der Begleitung entsprechender Umkehrsignale auch zur Fortsetzung der begonnen Bewegung führen, könnte ich jetzt statistisch belegen, will aus Zeitgründen aber darauf verzichten. Dass sich diese Wahrscheinlichkeit noch erhöht, wenn in diesen überkauften/überverkauften Konstellationen ein markanter technischer Punkt erreicht wird, könnte ich auch wenn ich wollte nicht belegen (weil ich kein Programm habe, das mir diese Punkte zuverlässig raussucht), meine Erfahrung geht aber ganz klar in diese Richtung. Und wenn man es jetzt mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit an einem solchen Punkt zu tun hat kann man natürlich mit einer Positionierung und einem Stopp strategisch agieren.

      Diese Marktperspektive unterscheidet sich natürlich davon, dass man eine Marktmeinung hat, die diverse fundamentale Aspekte einbezieht. Aber auch bei dieser Herangehensweise sollte es nützlich sein, dass man eine Idee hat, wo der Markt die nächste Entscheidung für das von mir gewählte Zeitfenster (Stunden, Tage, Wochen) trifft. Ein Beispiel: wenn es heute oder in den nächsten Tagen weiter abwärts geht, liegt der Punkt für die nächste größere Entscheidung beim Dax im Bereich der +/- 4430.

      Um es noch einmal zu betonen ich mache diese Arbeit nicht, um zu sagen: Der Markt wird dies oder das machen, sondern um zu sagen: an diesem Punkt oder nach dem Unterschreiten dieser Marke besteht aus meiner Sicht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass diese oder jene Entwicklung eintritt. Sollte der Markt dann gegen meine Erwartung einen anderen Verlauf nehmen, greift 1. mein Stopp und 2. muss ich neu überlegen, wie die neue Entwicklung zu bewerten ist.

      Ich hoffe, dass diese Ausführungen meine Herangehensweise und auch die beabsichtigte Aussage der Analyse etwas klarer gemacht haben.

      Gruß Jan

      P.S. Und zur Korrelation von Dax und Eurostoxx der folgende Chart kommentarlos.



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