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    Demonstrieren einmal anders - "Walk for Capitalism" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.12.01 00:58:54 von
    neuester Beitrag 03.12.01 03:55:08 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 03.12.01 00:58:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Picknick für den Kapitalismus (SZ v. 01.12.01)

      Die Globalisierungsfreunde planen Konsum-Orgien als Demonstration für die freie Wirtschaft

      Sie werden dicke Zigarren rauchen und Sekt trinken – vor der Zentrale des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin. Und dabei werden sie sich als Rebellen gegen die Arbeiterfront fühlen. Sie werden das McDonald’s-Restaurant am Alexanderplatz stürmen – nicht um es zu blockieren, wie die Globalisierungskritiker das tun würden, sondern um dort zu essen – aus Solidarität mit dem Fast-Food-Konzern. Und sie werden ein Picknick machen für den internationalen Konsum, mit französischem Baguette und kalifornischem Rotwein. Weil, so erklären sie mit heißem Herzen, der Kapitalismus so leidet.

      Nicht den Verkehr stören

      Nach den Globalisierungskritikern marschieren nun die Globalisierungsliebhaber. Walk for Capitalism heißt die Aktion, die am Sonntag in Berlin, München, Dorsten, Stuttgart und weiteren 104 Städten weltweit stattfinden soll. Als „Spaziergang für den Kapitalismus“ übersetzen das die Organisatoren in Deutschland. „Marsch“ klingt ihnen zu martialisch, sie wollen „den Kapitalismus feiern“, wie der Berliner Oliver Knipping sagt. Zumindest in seiner Stadt wird die Demonstration wohl keine richtige Demonstration sein, sondern brav auf dem Bürgersteig stattfinden: „Wir wollen den Verkehr ja nicht stören.“ Auch das soll ein Zeichen setzen gegen die zunehmenden Proteste der Globalisierungskritiker, denen er außer Verkehrsbehinderung noch allerlei Übel von antikapitalistischer Verblendung bis hin zu Gewaltpropaganda vorwirft.

      Die Zigarren – „natürlich aus Kuba“ – und die Leckereien aus allen Ecken der Erde sollen für den uneingeschränkten Freihandel werben. Die soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik grenze doch an Sozialismus, sagt Knipping. Und sein Münchner Mitstreiter Daniel Rentzsch doziert: „Zwischen wirtschaftlicher Freiheit und gesellschaftlicher Freiheit gibt es einen

      engen Zusammenhang“. Deshalb will er die Münchner Demo zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus führen. Denen sei es doch auch um Freiheit gegangen, sagt er. Das ist nun gar nicht mehr lustig – aber die selbst ernannten Freiheitskämpfer meinen es ja auch ernst.

      Ihre Überzeugtheit ist fast religiös, eine Sekte aber sind sie nicht, die wäre straffer organisiert: Nur sehr lose sind die Aktivisten vernetzt, natürlich – ganz wie die Globalisierungskritiker – über das Internet. Knipping ist Doktorand, Rentzsch Rechtsreferendar, einige andere Aktivisten arbeiten bei der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung oder kommen aus der Jungen Union, dem CDU-Jugendverband; aber mit Parteien wollen sie eigentlich nichts zu tun haben. Insgesamt sind es nur wenige Hand voll Menschen. „Die Love-Parade hat auch mal klein angefangen“, so macht Knipping sich Mut.

      Ein bisschen durchgeknallt

      Den Anstoß hat ein Australier namens Prodos gegeben: ein Straßenmusiker, Internet-Radio-Macher und nach eigenem Bekunden Kapitalist. „Anfangs wirkte der ein bisschen durchgeknallt auf mich“, gibt Rentzsch zu. Auf Prodos’ Homepage ist der langhaarige Mann mit Cowboyhut und knappem Leibchen doch arg oft abgebildet. Aber Rentzsch findet es gut, „dass hier einer zeigt, dass man nicht viel Geld haben muss, um Kapitalist zu sein“. In den USA soll am Sonntag in 37 Städten demonstriert werden, hier ist der Schwerpunkt der Aktionen. Unter den Teilnehmern werden auch radikale Liberale sein, die „gegen den Trend zu zentralisierter sozialistischer Herrschaft wie die der Vereinten Nationen“ sind, erklärt Greg Morrison, der für den Marsch in Los Angeles wirbt.

      In Bangladesh dagegen wird es nur eine einzige Demonstration geben, sagt deren Organisator Nizam Ahmad. Unter Kapitalismus „wird hier verstanden, was Marx darüber geschrieben hat“, klagt er.
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      schrieb am 03.12.01 01:03:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sind die auch eingeladen?

      Avatar
      schrieb am 03.12.01 01:03:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      :D ... auf nach Bangladesh und dort mal das Weltbild graderücken ...
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      schrieb am 03.12.01 01:14:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      @kpk
      ich war soo gut drauf,
      du versaust mir alles!:mad:
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 01:14:27
      Beitrag Nr. 5 ()
      @HK,
      ich glaub, eher nicht. Wenn ich die Intention der Demonstranten richtig verstehe, möchten sie keine Appetitzügler in ihren Reihen wissen.

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      schrieb am 03.12.01 01:44:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Geil! Das erste mal das ich ein Posting versende :D:D:D:D:D

      Das einzige Manko: Ich wußte zu spät davon, sonst hätten wir bei uns aufm Weihnachtsmarkt gut was starten können :cry::cry::cry::cry::cry:

      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 03.12.01 03:55:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Globalisierungskritiker haben einen moralischen Anspruch, den sie der Welt ohne Moral predigen wollen. Aber es ist leider nunmal so: In der Wirtschaft zählt Moral nicht. Denn schliesslich schaue ich als Kunde auch danach, was mir am meisten nützt und relativ wenig kostet.
      Da zählt der Nutzen; und dieser ausgedrückt in Geldeinheiten.

      Ich weiss garnicht, wie dekadent eine Gesellschaft noch werden soll. Für mich ist die Love-Parade ja schon die groesste Demonstration für den Kapitalismus. Also was wollen diese Pro-Globalisierungsfuzzies denn noch? Sich lächerlich machen wahrscheinlich...


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