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    Nur noch LINKE hier oder Habt Ihr Angst, unter Stoiber wieder arbeiten zu müssen??? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.01.02 08:38:29 von
    neuester Beitrag 18.01.02 16:15:40 von
    Beiträge: 38
    ID: 536.486
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      schrieb am 18.01.02 08:38:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Und das in einem BÖRSENBOARD! Schon eigentümlich, da erwartet man eigentlich nicht, die staatlich subventionierten Weltverbesserer anzutreffen. Die Jungs, die noch nicht einen Tag in Ihrem Leben gearbeitet haben, im öffentlichen Dienst oder an diversen Unis bzw staatlichen Einrichtungen untergekrochen sind und - da sie ja selber nicht arbeiten - immer das Gefühl haben, sich für die real arbeitende Bevölkerung stark machen zu müssen. Außerdem natürlich auch für die Natur, von der man aufgrund der niedrigen Anwesenheitszeit an der Arbeit ( Lehrer 24 Stunden / Woche ) ja auch am meisten hat...
      Und nun Steuber! Verdammt! Da hatte man im Rest der Republik doch schon den Sozialismus eingeführt ( 55 % Staatsquote ) und dann kommt so ein Bayer daher und will den Mittelstand und die Innovation fördern. Und was wird aus den Gewerkschaftlern, den zigtausenden hochbezahlten Funktionären und dem massiv überbesetzten öffentlichen Dienst? Was nur? Und die armen Beamten...heulen könnt ich! Die könnt Ihr doch nach all den Jahren nicht in die kalte, unbarmherzige, freie Marktwirtschaft [ Anm.: Auch " Böser Kapitalismus " genannt ] schicken. Das geht doch nicht, schließlich gibt es ja lt. Gesetz noch das Gewohnheitsrecht. Und darauf wird gepocht! Man hat sich ja nun ans Nichtstun GEWÖHNT und hat demzufolge auch ein RECHT darauf!




      Euer Wächter
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 08:48:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      Mach Dir mal keine Sorgen um die hochbezahlten Gewerkschaftsfunktionäre, die werden nämlich aus den Mitgliedsbeiträgen finanziert, also sicher nicht von Deinem Geld!
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 09:20:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und was ist mit den IHK-Funktionären? Deren Zwangsmitgliedschaft wurde - welch ein Hohn - erneut als rechtens dargestellt. Lachhaft, den Verein braucht kein Mensch! Aber wohin mit den ganzen Leuten? Über 8 Mio. Arbeitslose wären uns sicher, würde man in den von mir genannten Bereichen mal richtig aussortieren und die Daseinsberechtigung UNABHÄNGIG überprüfen lassen!



      Dein Wächter
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 09:32:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      Sind ja wohl nicht so viele, ich brauche sie immer dann, wenn wir Azubis ausbilden, sind nicht nutzlos!
      Außerdem gab es diese Organisation schon im Mittelalter (Zünfte), also ganz ruhig bleiben.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 09:35:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Wächter:

      Du hast mit einigen Aussagen total recht. IHK ist überflüssig, keine Frage. Was hat das aber mit links oder rechts zu tun??

      Klingelbeutlerin

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      Avatar
      schrieb am 18.01.02 09:37:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich bin mir nicht so sicher, ob Stoiber wirklich so für freie Marktwirtschaft und Reduzierung der Staatsquote steht. Das bayrische System ist auch noch recht sozialistoid, und die CSU ist in vielen Bereichen "sozialer" und umverteilerischer als die CDU und als die FDP sowieso. So werden Bergwerke im Bayrischen Wald und die Landwirtschaft massiv subventioniert.

      Stoiber bzw. die CSU verstehen es jedoch, Unternehmen nach Bayern zu locken, durch Steuerbegünstigungen und andere Vorteile - ähnlich wie Biedenkopf in Sachsen. Das ist natürlich legitim, aber eben auch ein "staatlicher" Eingriff, der nichts mit der klassischen Lehre der freien Marktwirtschaft zu tun hat und zudem andere Bundesländer benachteiligt. Aufgrund seiner geographischen Lage und seines im Vergleich zu Restdeutschland günstigeren Klimas und seiner schönen Landschaft hat Bayern es eh schon leichter als z.B. das Saarland, Unternehmen anzuziehen. Daher ist die starke Stellung nicht allein ein Verdienst der CSU.

      Die Partei, die mit Beamtenschmarotzertum, Staatsquote und Sozialmissbrauch aufräumt (ähnlich wie in Neuseeland oder teilweise in den Niederlanden geschehen), muss in Deutschland m.E. erst noch geboren werden. Auch die FDP ist da noch lange nicht so lupenrein.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 09:44:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      Auffallend ist die doch erstaunlich hohe Quote der Stoiber-Freunde, die seinen Namen einfach nicht richtig zu "Papier" bringen können - von Stäuber bis Steuber, die letzte Verballhornung scheint besonders beliebt zu sein (wie oben)!

      Alles Satire ? Kannten die vorher nur Ludendorff, Hitler oder Schill ? Alle im heiligen Zorn und daher unzurechungsfähig ?

      Fragen über Fragen - aber vielleicht haben wir aufrechten Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit uns nach 4 Jahren ScHrÖdEr auch nur an die korrekte Schreibweise seines Names gewöhnt !
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 10:23:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      rot/grün setzte nahtlos fort was unter 16 jahren kohl gängige praxis war. stoiber-mach ich mir auch keine hoffnungen, bayern besteht bei dem aus münchen und 60km umland, sowie dem fc bayern. das frankenland ist industriell tot ! also wieder nichts mit einer wahl, gehöre dem über 50%- satz der nichtwähler an. übrigens arbeitslose, ehrlich gerechnet liegen über 8 mio. politiker haben aus der geschichte nichts gelernt. waren nun die autobahnbauer "ursache oder wirkung"? politiker sind alle und zwar ausnahmslos das problem und nie die lösung!
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 10:26:15
      Beitrag Nr. 9 ()
      An #6 ist (leider) sehr viel Wahres dran. Die CSU ist keineswegs nur die bayrische Ausgabe der CDU. In mancherlei Hinsicht steht die CSU der SPD näher als der CDU (Partei der "kleinen" Leute).

      Warum sollte übrigens ausgerechnet die FDP (meines Wissens höchster Beamtenanteil aller Bundestagsfraktionen) gegen das Berufsbeamtentum vorgehen?
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 10:32:57
      Beitrag Nr. 10 ()
      @pathfinder:

      Was bedeutet "ehrlich gerechnet"?
      Nach meiner Ansicht ist die Zahl der "echten" Arbeitslosen verschwindend gering, wenn man unter "Arbeitslos" jemanden versteht, der wirklich arbeiten will und dennoch keine Arbeit bekommt.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 11:08:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      @rainer6767:

      ja , in welcher welt lebst denn du ! bist du schon so medien-manipuliert? ist eine menschenverachtende ansicht, könnte von einem politiker kommen.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 11:09:02
      Beitrag Nr. 12 ()
      @rainer6767:

      ja , in welcher welt lebst denn du ! bist du schon so medien-manipuliert? ist eine menschenverachtende ansicht, könnte von einem politiker kommen.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 11:26:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      @pathfinder:

      Was daran menschenverachtend sein soll, erschließt sich mir nicht.
      In welcher Welt ich lebe? In einer Welt, in der wir (unsere Firma) nur 20% der offenen Stellen für Berufsanfänger besetzen können, trotz rund TDM 100 Anfangsgehalt. In einer Welt, in der viele unserer Mandanten ihre offenen Stellen nicht besetzen können (auch für Geringqualifizierte). In einer Welt, in der Erntehelfer aus Polen kommen müssen, weil deutsche Arbeitslose sich für diesen Job zu fein sind.
      Brauchst Du noch mehr Beispiele?

      Außerdem solltest Du mal darüber nachdenken, ob die vielen Vorruheständler, die in der Arbeitslosenstatistik geführt werden, weil sie entspr. Leistungen beziehen, tatsächlich arbeitslos sind, d.h. ob sie wirklich nochmal ein paar Jahre arbeiten wollen, nachdem sie mit hohen Abfindungen in den Vorruhestand gegangen sind.

      Nein, die Medien zeichnen ein anderes Bild. Nämlich das der armen Arbeitslosen, die leider keine Möglichkeit zum Arbeiten haben. Meine eigenen Erfahrungen mit "Arbeitslosen" sind es, die mich zu meinen Ansichten kommen lassen.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 11:37:43
      Beitrag Nr. 14 ()
      Rainer: wie heißt Eure Firma denn? Ist es ein Name mit Alliteration, oder sind es vier Buchstaben, die man auch als Abkürzung für das beliebte Königlich-preußische Marine-Förderungswerk verwendem könnte???

      Zur Grünen-Frage noch eine Antwort:

      ich hab übrigens noch ein bißchen nachgedacht und festgestellt, weshalb ich die Grünen bevorzuge: sie sind die Partei, die in den Fragen hart bleibt, wo ich ihre Auffassung teile (Kernkraft, Ökosteuer, Landwirtschaft, Arbeitsmarkt, Diskriminierung von Schwulen usw...) und ihre bescheuerten und lebensfremden Positionen dafür gerne (?) mal opfert (Radikalpazifismus, extremer Datenschutz, Ausländerzuzug, wo es m.E. wohl auf eine stärkere Beschränkung der Zuwanderung auf diejenigen hinauslaufen wird, die auch potentielle Einzahler sind, nicht nur Kassierer).

      Alle anderen Parteien bleiben da hart, wo ich ihre Position nicht mag und geben da nach, wo sie vernünftig wären... - von daher solltest Du mal drüber nachdenken, ob Du sie nicht auch wählst.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 11:43:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      @xylo:

      Die mit der Alliteration kämpfen ja gerade ums nackte Überleben wegen Enron.
      "Königlich...." einfach köstlich. Aber der letzte Buchstabe??

      Deine Antwort zu den Grünen hatte ich bereits gelesen. nein, wählen werde ich sie nicht. Zum Beispiel wegen ihrer Position zum Arbeitsmarkt. Kombilohn, so ein Unfug. Kürzung der Unterstützungsleistungen für Arbeitslose ist der einzige Weg.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 11:58:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      ..habe ich befürchtet, daß Du Dich nicht überzeugen läßt. Dafür bin ich im Augenblick auch selbst zu wenig überzeugt und im Kombilohn stimme ich Dir zu, ich will nicht wissen, wieviel der "neuen" Arbeitsplätze reine "Mitnahmeeffekte" sind.

      Ja, der letzte Buchstabe, da bin ich allerdings auch verwundert, wie ich darauf gekommen bin. Bei den "Königlichen" arbeitet übrigens ein ganz guter Kumpel von mir, (auch) so ein FDP-Wähler. Mehr ev. per BM, ich möchte hier keine realen Namen nennen.

      Aber mal ne Frage: Gestern war eine Radiodiskussion über die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, da machte einer, dessen Stimme ich nicht kannte, weil ich den Anfang nicht gehört hatte, dessen Partei ich also auch nicht kenne, folgenden Vorschlag:

      gestafffelte Sozilabeiträge im Niedriglohnbereich, also weiter die 630 - Grenze beibehalten, darüber aber gestaffelt Beitragspflicht von 5 über 15 % bis zu den realen Sätzen. Wäre das ausnahmsweise mal eine sinnvolle Subvention? Klang mir ganz vernünftig, gerade weil es den Niedriglohnsektor entlastet und eher nicht zu reinen Mitnahmeeffekten führen sollte.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:06:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      Warum sollte irgendwer , irgendwas Neues von Steuber erwarten dürfen ?
      Bei Bedarf überholt er die Linken noch und zwar links.
      Erst tönt er was er alles abschafft (Ökosteuer,Homoehe....)
      Nun heißt er wäre mißverstanden worden. :D

      Wer schon so startet, macht sich total unglaubwürdig.
      Dem Einwanderungsgesetz wird er nun auch zustimmen. Die Arbeitslosigkeit außerhalb Münchens steigt in Bayern auch gewaltig an. Die Firmenpleiten auch in Bayern haben Rekord-
      werte.

      Mit den Gewerkschaften klüngelt er noch mehr als Schröder.

      Es würde sich nix ändern mit ihm.Könn wir gleich bei Schröder bleiben.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:10:48
      Beitrag Nr. 18 ()
      ...wenn Nr. 17 stimmt, daß Stoiber das alles doch nicht zurückdrehen will, dann kann ich ja eigentlich auch ihn wählen??? (natürlich mach ich nicht, aber jedenfalls ärger ich mich nicht so, wenn er gewinnt).
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:13:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      @xylo: Ja, reale Namen sollten wir hier vermeiden.

      Bzgl. Sozialabgaben: Das erinnert an den Vorschlag der FDP, eine "Negativsteuer" einzuführen, um die Anreizwirkung zu erhalten.
      Sicherlich ist nur eine Kombination verschiedener Maßnahmen sinnvoll. Also Kürzung der Unterstützungsleistungen bei gleichzeitiger (und dann auch finanzierbarer) Entlastung der arbeitenden Bevölkerung. Ich denke, nur durch eine Kombination solcher Maßnahmen können wir die gewünschten zwei Effekte erreichen: Der Leidensdruck für Arbeitslose muss wegen niedriger Unterstützung erhöht werden. Gleichzeitig muss sich Arbeit lohnen.
      Ohne Kürzung von Sozialhilfe etc. kann es zu dem Effekt kommen, dass viele Leute sich überlegen, warum sie überhaupt arbeiten sollten, wenn es sich doch mit Sozialhilfe einigermaßen erträglich leben lässt. Da gefällt mir das Modell der USA besser. Sozialhilfe in Notsituationen, und dann zeitlich befristet.
      Bei den Sozialabgaben wäre ohnehin zu überlegen, warum bspw. die Kranken- und Pflegeversicherung eigentlich gehaltsabhängig sein soll. Verursache ich mehr Kosten, weil ich mehr verdiene? Eher weniger Kosten, da Besserverdienende einen geringeren Krankenstand haben.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:22:37
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Sonnii:

      Genau so, wie sich unter Schröder im Vergleich zu Kohl auch nicht alles radikal geändert hat. Eine gewise Kontinuität ist ja auch okay.
      Homo-Ehe ist mir übrigens egal. Sollen meinetwegen heiraten dürfen, was soll`s. Stört mich nicht.
      Ökosteuer ist an sich auch in Ordnung. Darf man nur nicht übertreiben.

      Ja, auch Stoiber wird die wahren Probleme nicht anpacken (und in Teilbereichen diese Probleme evtl. sogar noch verschärfen):
      Beamtentum
      Übertriebene Familien- bzw. Kinderförderung (wird er als Katholik wohl noch exzessiver betreiben)
      Zukunftsfähigkeit Deutschlands (zweifelhaft, ob ein Katholik eine liberale Politik z.B. in der Genforschung betreiben wird)


      Und, und, und...

      Trotzdem dürfte er als Kanzler das kleinere Übel sein. Vor allem, wenn er eine starke FDP als Partner hat.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:23:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      21
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:28:46
      Beitrag Nr. 22 ()
      Mein Vorschlag wäre:
      Der Staat zieht sich auf seine eigentliche Funktion zurück. Er erlässt Gesetzte und überwacht die Einhaltung. Sämtliche anderen Bereiche werden privatisiert. Subventionen werden komplett gestrichen. Das Arbeitsamt muß jedem innerhalb von 3 Monaten einen Job anbieten - zu mindest den selben Konditionen wie das bisherige Arbeitslosengeld. Wobei das Existenzminimum beachtet wird. Ist kein Job da, wird man von der Gemeinde beschäftigt. Und da gibt es mehr als genug Arbeit...
      Bei Existenzgründern übernimmt der Staat, ähnlich den VC-Gebern, einen Teil der Anteile. Dafür gibt man dem Unternehmer die Sicherheit, falls sich seine Idee nicht durchsetzt, Schuldenfrei aus der Sache rauszukommen. Bei Erfolg kann der Staat später seine Anteile veräußern und den Gewinn behalten. Ziel muß sein, die größte Quote bei Existenzgründern weltweit zu haben. Momentan vegetieren wir auf den Schlußplätzen, da das Risiko zu groß ist ( 7 von 10 scheitern ). Das muß sich ändern. Mindestens "Adenauer-Niveau" muß wieder erreicht werden.
      Und die gesamte Steuerlast darf nicht mehr von kleinen und mittleren Unternehmen getragen werden, auch die großen Jungs müssen zahlen. Es kann und darf nicht sein, daß man alle Subventionen abkassiert aber bei Erfolg keine Steuern zahlt, sondern bilanztechnisch die Verlustbringer im Innland und die Profitmaker in Steueroasen hat.
      Dies müßte geändert werden, will man Freiheit. Will man hingegen die scheinbare Sicherheit und Geborgenheit vom Staat, bleibt SPD/SED die erste Wahl. Aber was wollen nun die Deutschen? Und ändert sich überhaupt was unter Stoiber? Ist ein Politiker überhaupt Willens, den Staat - und damit SEINE Macht - zurückzudrängen?
      Trotzdem, wenn die nächsten Wahlen anstehen muß Rot/Grün gehen. Jetzt wurden wir schon neben Portugal angemahnt, doch etwas zu tun. Neben PORTUGAL! Nur damit dem Letzten mal klar wird, wie schlimm es wirklich ist...



      Euer Wächter
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:36:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Rainer # 19 - Was willst Du denn da kürzen?


      Regelsätze Stand: 01.07.2001 in DM / Euro

      Diese Sätze beinhalten:
      Nahrungs- und Genußmittel
      Hauswirtschaftl. Bedarf
      Instandsetzung von Kleiden, Schuhen und Wäsche
      Körperpflege und Reinigung
      Persönl. Bedürfnisse des tägl. Lebens/Teilnahme am
      kulturellen Leben

      Bundesland Haushaltsvorstände und Alleinerziehende

      Baden-Württemberg 562 / 287,35
      Bayern* 543 / 277,63
      Berlin 561 / 286,83
      Brandenburg 537 / 274,56
      Bremen 561 / 286,83
      Hamburg 561 / 286,83
      Hessen 562 / 287,35
      Mecklenburg-Vorpommern 535 /273,54
      Niedersachsen 561 / 286,83
      NRW 561 / 286,83
      Rheinland-Pfalz 561 / 286,83
      Saarland 561 / 286,83
      Sachsen 535 /273,54
      Sachsen-Anhalt 540 / 276,10
      Schleswig-Holstein 561 / 286,83
      Thüringen 535 /273,54


      * = Mindestbetrag auf Landesebene
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:40:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Wächter:
      Bis auf Deine Aussagen zu Existenzgründern und Steuern kann ich Dir zustimmen.
      Der Staat sollte sich, wie Du sagst, auf seine Kernaufgaben zurückziehen. Dazu gehört sicherlich nicht, Anteile an allen Start-Ups zu halten. Das würde nämlich bedeuten, dass die Existenzgründer schuldenfrei aus der Sache herauskommen, ihre Verluste dann aber von uns allen getragen werden müsste. Nein, Risiko gehört nun mal dazu, wenn man sich selbständig machen möchte.
      Ob der Staat Existenzgründungen aktiv behindern soll (Bürokratie etc.) ist ja was ganz anderes.

      Wenn Großunternehmen ihre Gewinne im Ausland erwirtschaften, weil nur noch dort Gewinne zu erzielen sind, dann ist es in Ordnung, wenn diese Gewinne auch dort versteuert werden. Oder sollen IBM, Opel etc. ihre Gewinne nur in USA, nicht aber in Deutschland versteuern?
      Der Mittelstand ist nun mal nicht so wichtig wie die Großindustrie. Statistiken wie bspw. die Anzahl der Arbeitnehmer im Mittelstand und daraus abgeleitete Folgerungen, wie wichtig der Mittelstand ist, übersehen leider das Problem, dass es einen nennenswerten Mittelstand kaum geben würde, wenn die Großindustrie nicht massenhaft Zuliefererfirmen beschäftigen würde.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:41:45
      Beitrag Nr. 25 ()
      @susanne:

      Rechne mal alles zusammen. Mietzuschuss und alle möglichen Beihilfen, die ein Sozialhilfeempfänger noch bekommt (z.B. für neue Möbel etc.), dann kommst Du auf andere Werte. Und vergiss bitte auch nicht das Kindergeld.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:47:06
      Beitrag Nr. 26 ()
      @susanne, Nachtrag:

      Oder rechne mal anders herum.
      Wenn Du vom Nettoeinkommen eines Geringverdieners (z.B. Verkäufer, Lagerarbeiter etc.) die Miete und alle übrigen Kosten abziehst, die dem Sozialhilfeempfänger separat bezahlt werden, dann hat der Geringverdiener ein verfügbares Einkommen, das nur unwesentlich über der Sozialhilfe liegt (und teilweise sogar geringer ist).
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 12:58:05
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Rainer

      Kindergeld ist nicht zweckbestimmt (BVerwG 20, 188, FEVS 35, 1), das heißt mit der Hilfe zum Lebensunterhalt identisch (siehe: BVerwG 60, 6, info also 1991, 100; NDV 1994, 155; NDV 1995, 293). Das hat zur Folge, dass es auf die Sozialhilfe als Einkommen angerechnet wird.

      Versteh` mich nicht falsch, ich bin - wie Du sicher auch - der Meinung, daß es einen Haufen Leute gibt, die diese Hilfe zum Lebensunterhalt (und nichts anderes soll Sozialhilfe ja ursprünglich sein) übelst mißbrauchen. Aber anstatt die eh` schon nicht allzu üppig bemessenen Sätze weiter zu kürzen, sollte die Kontrolle härter und massiver erfolgen.
      Was Deine Bemerkung zu der geringen Differenz der Sozialhilfe zu den Einkommen von Geringverdienern betrifft: auch richtig, allerdings bin ich der Meinung, daß die Gerigverdiener zuwenig verdienen und nicht die Sozialhilfesätze zu hoch sind.
      Was gibt Du z.B. im Monat für Lebensmittel, Zeitungen usw. aus? Meinst Du, Du könntest mit dem Einkommen von Geringverdienern Deine Bedürfnisse auch nur ansatzweise finanzieren? Warum sollte es okay sein, was eine Verkäuferin oder ein Lagerarbeiter "verdient", wenn es nur zum rumknapsen reicht?
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 13:06:34
      Beitrag Nr. 28 ()
      @susanne:

      Ich könnte meinen monatlichen Konsum nicht annähernd mit dem Gehalt eines Lagerarbeiters finanzieren. Dessen Bruttoeinkommen geht bei mir schon für die Miete weg.
      Das hätte sich der Lagerarbeiter halt überlegen sollen, als er seine Entscheidungen bzgl. Ausbildung und Berufswahl getroffen hat.

      Eine Erhöhung der Mindestlöhne würde das Problem weiter verschärfen, da dann die Arbeitslosigkeit weiter ansteigen würde.
      Nur ein weitestgehend freier Arbeitsmarkt kann die Probleme lösen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer (beides erwachsene Menschen) müssen sich auf ein Gehalt einigen. Tarifverträge etc. sind doch nur Bevormundung.

      Im Übrigen ist eine Kürzung der Sozialhilfe nicht unbedingt so zu verstehen, dass die Zahlungen gekürzt werden sollen. Wichtiger ist es, die Sozialhilfe zeitlich zu begrenzen, z.B. auf sechs oder zwölf Monate. Sozialhilfe soll Menschen in einer unverschuldeten Notlage helfen, ihnen aber nicht den Anreiz nehmen, aus eigener Kraft wieder heraus zu kommen. Da ist das Modell der USA dem unseren weit überlegen. Das optimum wird allerdings irgendwo in der Mitte liegen.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 13:59:25
      Beitrag Nr. 29 ()
      ..zum Thema Sozialhilfe: vor allem müßte es möglich sein, die Sozialhilfe bei Ablehnung von Arbeitsvermittlungsmaßnahmen komplett zu streichen. Nach meiner Kenntnis ist es so, daß die Leute dann die Arbeitslosenhilfe gestrichen kriegen, aber weiter Anspruch auf Sozialhilfe haben und deren Streichung kaum möglich ist.

      Meinetwegen kann man eine gesetzliche Vermutung einführen, daß derjenige, der seit 6 Monaten Sozialhilfe bezieht und mehrere Vermittlungsangebote abgelehnt hat - wozu auch solche "menschenunwürdigen" Tätigkeiten zählen, die offenbar nur Ausländern zumutbar sind (keine Menschen???), also Küchenhilfe, Bedienung bei McDonalds usw... - wer also diese Angebote ablehnt und nicht amtsärztlich nachweisen kann, daß er richtig Krank ist oder Rentner usw... - für den gilt die Vermutung, daß er sich offenbar anders über Wasser halten kann (etwa durch Schwarzarbeit).
      Er mag nachweisen, daß er völlig unschuldig in diesen Verdacht geraten ist, indem er täglich auf dem Sozialamt erscheint, einen Wochenaufenthaltsplan einreicht, der unangemeldete Kontrollen zuläßt oder was ihm zum Nachweis sonst so einfällt. Solange der Nachweis nicht geführt ist, kriegt er keinen Cent mehr.

      Susanne: beim Kindergeld hast Du recht, das wird voll angerechnet. Aber bei den Beihilfen, die zusätzlich zur Sozialhilfe gezahlt werden, da holen sich die Abzocker so richtig schön was raus. Und kriegen von irgendwelchen komischen Sozialrichtern dann auch noch Recht, daß es mit der Menschenwürde nicht vereinbar ist, einen gebrauchten Kleiderschrank zu erwerben oder einen Schulranzen für unter 100 DM.
      Denjenigen, die wirklich nichts für ihre Lage können, ist des dagegen oft eher peinlich, überhaupt zu fragen.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 14:04:08
      Beitrag Nr. 30 ()
      Rainer so mag ich das - über Deutschland und das Wohl alle Deutschen schwadronieren - und dann dein 2. Satz Posting # 28 - ich übersetzte :

      "was kümmern mich die Arbeitslosen, Sozialhilfeempfänger und sonstiges Niedrig-Lohn-Gesockse - hätten doch was Anständiges lernen können - wählen tun die eh nicht mehr - also warum sich darum noch kümmern - es geht mir um den Mittelstand" !

      Die Geisteshaltung der stoiberschen Bataillione ?

      Wohl nicht völlig zu entkräften !
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 14:06:46
      Beitrag Nr. 31 ()
      Kombi-Lohn: Rot-Grüne Beschäftigungspolitik am Ende

      Bericht: Volker Happe, Kim Otto, Ursel Sieber

      Vier Millionen Arbeitslose in Deutschland, fast soviel wie zum Ende der Kohl-Regierung. Kanzler Gerhard Schröder will jetzt das Mainzer Kombilohn-Modell bundesweit einführen. Doch nach Meinung sogar regierungsnaher Experten ist das nur politischer Aktionismus - höchstens 3.000 neue Arbeitsplätze werden dabei geschaffen. Dabei hätte zum Beispiel ein Blick in die Niederlande die Augen öffnen können. Mit staatlich unterstützter Teilzeitarbeit entstanden dort in den vergangenen Jahren Hunderttausende von Arbeitsplätzen. Inzwischen leiden die Niederlande sogar unter Arbeitskräftemangel und in Frankreich hat allein die Einführung der 35 Stunden Woche 500.000 Arbeitsplätze geschaffen. Fast eine Millionen an neuen Arbeitsplätzen entstanden dort durch staatliche Investitionen.

      monitor.de
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 14:09:49
      Beitrag Nr. 32 ()
      Nr. 28: das geht mir natürlich viel zu weit. Natürlich(?) wäre es Wahnsinn, wenn man Tarifverträge und alle gesetzliche Maßnahmen zum Arbeitsschutz abschaffen würde, dann haben wir hier bald Arbeitsbedingungen wie in Entwicklungsländern, mit Kinderarbeit und 80-Std-Woche. Und es hat leider auch nicht jeder den Grips und das Elternhaus, daß er frei entscheiden könnte, welchen Beruf er wählt. Ob dieser Vorschlag ein "Mittelweg" zwischen USA und Deutschland wäre oder eher USA zum Quadrat, möchte ich auch zumindest als Frage in den Raum stellen.

      Andererseits gebe ich Rainer schon recht, daß wir es derzeit mit einer Überregulierung und einer übertriebenen Fürsorge zu tun haben, die nicht nur Abzockermentalität fördert und Selbstverantwortung geradezu aberzieht. Sie kostet auch unglaublich viele Ressourcen, weil die Leute ihre Produktivität nicht für gute Ideen und ihre Umsetzung einsetzen, sondern einen großen Teil darauf, staatliche Beschränkungen zu umgehen oder staatliche Förderungen zu ergattern. Es gibt ja mittlerweile ganze Branchen, die allein hiervon leben, nicht nur Steuerberater und Anwälte, sondern auch diese ganzen "Berufsförderungsfirmen", die Qualifizierungsmaßnahmen für die Arbeitsämter anbieten und davon mehr als gut leben können. Die Effizienz stelle ich zumindest in Frage, gerade bei der Motivation vieler Arbeitsloser.
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      schrieb am 18.01.02 14:15:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Rainer bezügl. Berufswahl:
      denkst Du ernsthaft, daß ein Lagerarbeiter ein Lagerarbeiter ist, weil er es so und nicht anders wollte?
      Beispiel mein Mann: sie waren zuhause 5 Kinder, der Vater Alkoholiker, der sein ganzes Geld und noch mehr versoffen hat, die Mutter (Kriegsgeneration) hat in einer Wäscherei geschuftet, damit wenigsten was zu Essen auf den Tisch kam. Er wäre liebend gerne etwas anderes geworden, als er ist - ging aber nicht, er mußte nach der Schule mit 16 anfangen zu arbeiten, weil für eine Berufsausbildung einfach nix da war.

      Was die Tarifverträge bzw. freien Arbeitsmarkt betrifft: wäre sicher optimal, wenn es tatsächlich so wäre, daß - mal etwas salopp ausgedrückt - das Verfahren des Lohnaushandels ein faires für beide Seiten wäre. Mit unserer Arbeitslosenzahl sowie der Mentalität, daß jeder sich selbst der nächste ist und dann erst mal lange gar nichts kommt, ist das nicht zu machen; der Lagerarbeiter, der 45 Jahre ist und 2 Kinder zu versorgen hat, ist gar nicht in der Lage, gegen einen 18jährigen, der noch bei Muttern wohnt, zu konkurrieren. Man kann es dem Einstellenden sicher nicht vorwerfen, daß er den 18jährigen nimmt, aber was soll der 45jährige machen? Sich und seine Gören erschießen, um dem Steuerzahler nicht auf der Tasche zu liegen? Ich unterstelle mal, er hat 25 Jahre gearbeitet und treu und brav seine Sozialabgaben gezahlt und seinen Buckel hingehalten, hat er da nicht irgendwelche Ansprüche erworben?

      Der Ansatz, Sozialhilfe nur begrenzt zu zahlen, findet meine volle Zustimmung. Wenn es denn so einfach für die Beziehenden wäre, einen neuen Job zu finden, sehe ich auch keinen Grund, offensichtliche Faulheit zu unterstützen. Und wenn ich mir vergegenwärtige, daß von allein meinen Steuern ca. 3 Regelsätze hier in Hamburg gezahlt werden können, könnte ich kotzen. Ich verstehe aber auch eine alleinstehende Mutter mit 2 Kindern (hoffentlich spätere Rentenkasseneinzahler!!), die eben nicht nach 6 Monaten dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung steht aus den verschiedensten Gründen als da wären: zu teure Kitas, weite Arbeitswege u.ä. Und wenn ich mir dann anhören muß, daß hier die Fehlbelegungsabgabe für Besserverdienende Sozialwohnungsbewohner ersatzlos gestrichen wird, andererseits der Sozialetat ausgerechnet in Bereichen, die Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeenpfänger wieder "eingliedern" soll, dann läuft hier doch irgendwas verflixt schief.
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      schrieb am 18.01.02 14:21:04
      Beitrag Nr. 34 ()
      mich schaudert, rainer, vor dir und der sozialen kälte, die aus deinen worten spricht. interessant auch, dass die diskussion, wenns um abzocke geht, sich immer wieder wesentlich um die sozial schwachen dreht. meiner meinung nach lediglich das spiegelbild der ganz grossen abzocke, die das system längst durch und durch zerfressen hat: korruption auf allen ebenen, "gefälligkeiten" im grossen stil und überall und keinerlei unrechtsbewußtsein. warum auch? die prügelknaben bieten sich ja an.
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      schrieb am 18.01.02 14:23:46
      Beitrag Nr. 35 ()
      @eierdieb:

      Leider völlig falsch übersetzt. Ich komme aus finanziell bescheidenen Verhältnissen, weiß also, wie das ist, wenig Geld zu haben.

      Wo habe ich über das Wohl aller Deutschen schwadroniert? Mir geht es darum, dass ich nicht einsehe, warum ich mit meinen Steuern und Abgaben faule Menschen mit durchfüttern soll. Es hat mich genug Anstrengung und materielle Entbehrungen gekostet, meinen heutigen Status zu erhalten. Und es kostet mich weiter Mühe, glaub`s mir. Meine Arbeitszeiten willst Du wahrscheinlich nicht haben.

      Aber zur Sache: Wenn der Marktmechanismus auf dem Arbeitsmarkt aufgehoben wird, führt das zu Arbeitslosigkeit. Das kann man gut oder schlecht finden, es ist einfach so. Und wenn es nun mal mehr Leute mit Verkäufer-Qualifikation als Leute mit Arzt-Qualifikation gibt, dann sind Ärzte eben mehr wert als Verkäufer (als Arbeitskräfte, nicht als Menschen natürlich). Wobei ich jetzt mal die Nachfrageseite zur Vereinfachung ausgeklammert habe.
      Der Markt bewertet, wieviel eine Arbeitskraft wert ist. Dass dieser Wert (=Gehalt) evtl. nicht dazu ausreicht, ein Leben in Wohlstand zu führen, ist bedauerlich, aber es ist einfach ein Faktum.
      Soll nun der Staat bzw. sollen Tarifverträge hier eingreifen und den Preis künstlich nach oben treiben? Welche Auswirkungen hätte das auf die Beschäftigung?

      Nein, wer mit seinem Gehalt als Verkäufer etc. nicht zufrieden ist, der muss sich weiterbilden, der muss den Wert seiner Arbeitskraft erhöhen. Es gibt ja wirklich genug Leute, die den zweiten Bildungsweg gehen.

      @xylo: Und ich bleibe dabei: Du bist kein Grüner! :)
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      schrieb am 18.01.02 14:36:08
      Beitrag Nr. 36 ()
      @antigone:

      Jetzt werde ich aber langsam ärgerlich. "Soziale Kälte".
      Wie sozial bist Du denn? Wie hoch sind Deine monatlichen Beiträge zur Finanzierung unseres Gemeinwesens? Und da Dir in Deiner sozialen Gesinnung Deine Beiträge sicherlich noch viel zu niedrig sind, spendest Du wahrscheinlich zusätzlich monatlich einen ansehnlichen Betrag, ja?

      Oder ist es vielleicht so, dass Du in Wirklichkeit Empfängerin staatlicher Leistungen bist und hier denjenigen, die diese Leistungen durch harte Arbeit finanzieren müssen, soziale Kälte vorwirfst, weil sie unter der Last dieser Abgaben stöhnen? Die Abgabenbelastung meiner Frau beträgt mehr als 80% (liegt allerdings wesentlich daran, dass ich selbst sämtliche Vorteile aus dem Splitting aufzehre).

      @susanne: Meine Mutter ist Putzen gegangen, um mir mein Studium zu ermöglichen. Wie gesagt, ich weiß, wovon ich rede.
      Die Geschichte mit Deinem Mann ist bedauerlich. Aber was ist die Alternative? Mindestlöhne für Lagerarbeiter heraufsetzen? Dann findet jemand wie er überhaupt keine Arbeit mehr.
      Oder auch Kündigungsschutz für altere Arbeitnehmer. Das ist doch der Grund, warum ältere Arbeitslose keinen Job mehr finden. Weil jeder Arbeitgeber weiß, dass er sie im Fall des Falles nicht mehr los wird.

      @xylo: Da liegt ein Mißverständnis vor. Meines Wissens wird Sozialhilfe in den USA nur 6 Monate bezahlt. Ziemlich radikale Lösung. Deswegen meine Einschränkung, dass die optimale Lösung irgendwo zwischen uns und den USA liegt. Also nicht USA im Quadrat.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 14:40:31
      Beitrag Nr. 37 ()
      antigone - volle Zustimmung !

      Rainer - ich mag jetzt nicht über die Realitäten der so gerühmten beruflichen Chancengleichheit schwadronieren - ich habe zu arbeiten !

      PS. Mir ist es lieber meine Steuergelder werden von "Underdogs" aufgefessen, als das ich sie in Bangemanns (mein Hassbeispiel) Gelagen in Brüssel verschwinden sehe !
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 16:15:40
      Beitrag Nr. 38 ()
      eierdieb: mir wäre es am liebsten, wenn meine Steuergelder weder von Bangemann (auch für mich eine Haßfigur), noch von irgendwelchen Sozialschmarotzern aufgefressen werden, die ich leider (insbesondere beruflich) allzuoft kennenlerne. Auch nicht von irgenwelchen abgehalfterten Politikern als TV- und Rundfunkbeiräten oder einer Frau Hürland-Büning....ebensowenig sehe ich ein, Geflügelzüchtern und ähnlichen Tierquälern dafür Subventionen zu zahlen, daß sie es schaffen, noch 10.000 Hühner mehr in ihren viel zu engen Fabriken unterzubringen, weil sie ein neues Medikament gefunden haben oder dafür, daß sie ihre Schweine vor dem Schlachten nach Holland bringen lassen und die Zerlegung dann in Spanien erfolgt.

      Noch mal: ich habe gfewisses Verständnis, wenn sich eine Frau mit 2 Kindern ihre Sozialhilfe durch Putzen etwas aufbessert, wobei es in der Regel schwarz passiert, also eine Straftat ist (Betrug ggü dem Sozialamt). Wenn aber Leute konsequent jede Arbeit verweigern, dafür aber mit Schwarzarbeit und ähnlichem ein Leben führen, was die kleine Verkäuferin nie bezahlen könnte und sich dann noch vom Sozialamt alle Naslang einen Umzug finanzieren läßt, weil es dann Anspruch auf neue Möbel gibt (und zwar NEUE) - dann ist mein Verständnis äußerst begrenzt.

      Und zu Rainer: der Arzt ist aber nicht gerade ein gutes Beispiel. Ein Arzt wird in der Regel im öffentlichen Dienst nicht besonders gut bezahlt, weshalb er Chefarzt werden muß und privat zusätzlich kassieren darf oder - weil es nicht nur Chefs geben kann - eine Arztpraxis aufmacht und sich dann von den Krankenkassen mit planwirtschaftlichen Methoden soviel Einkommen reinholt, daß die Praxis sich rentiert und für ihn eine Menge übrig bleibt. Wenn sich die Zahl der Ärzte nochmals verdoppeln sollte, bin ich sicher, daß noch immer jede Praxis sich seltamerweise trägt und keiner der Inhaber am Hungertuch nagen würde.
      Erstaunlicherweise haben ja CDU und FDP zunächst extrem protestiert, als die Budgetierung eingeführt wurde, aber ebenso protestiert, als sie leider wieder abgeschafft wurde.
      Mitsamt der (grünen) Gesundheitsministerin.


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