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    Keynes contra A. Smith - dazu eine Frage - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.01.02 20:57:36 von
    neuester Beitrag 23.01.02 10:39:07 von
    Beiträge: 11
    ID: 538.549
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      schrieb am 22.01.02 20:57:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Volkswirtschaft ist eine zeit her, aber so wie ich das gelernt habe, sind die Verfechter, von Adam Smith´s Theorie des laissez faire, die besagt, daß eine "invisible hand" alles über den Markt regelt, bei uns bei den Neoliberalen und Konservativen zu finden,


      und eher linkere Kräfte kräfte wie Teile der SPD, können sich wegen ihrer Staatsfixierung besser mit dem Keynesianischen Gedanken anfreunden, daß der Staat in Krisenzeiten eingreifen soll, z.B. mit einer höheren Staatsverschuldung die Konjunktur anzukurbeln.



      Wieso trommeln jetzt in dem Gezänk seit Monaten die Unionisten und andere Wirtschaftsliberale für einen Staatsinterventionistischen Kurs? Hat das eine Logik, oder ist das nur Wahlkampfgedöns? Bei Christiansen ruderte stoiber auch wieder zurück, als es zur Frage der Gegenfinanzierung und des falschen Timings (Maßnahmen wirken erst zeitversetzt, wenn es im zweifelsfall schon wieder aufwärts gehen sollte)


      Also Volkswirtschaftler an die Front

      Gruß
      H.
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 21:01:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ist auch bei mir lange her. Aber hattest Du jemals unter Kohl den Eindruck, dass eine wirklich angebotsorientierte Politik im Sinne von Smith gemacht wird? Ich nicht.
      und Stoiber ist sehr interventionistisch. Glaube bitte nicht, dass die CSU für eine liberale Wirtschaftspolitik steht. Interventionismus pur. Leider! Und warum? Weil es populärer ist. Weil die Mehrheit der Wähler zu dumm ist, um die Nachteile keynesianischer Politik zu verstehen. Weil die Forderung nach Erhöhung der Massenkaufkraft gut klingt in den Ohren der Geringverdiener.
      Was für eine Politik macht wohl eine Partei, die mehr als 50% der Wähler (und damit einen erheblichen Anteil Idioten) überzeugt? Bestimmt keine liberale.
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 21:05:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      die amis haben auch schon kapiert, das deficit spending
      z. zt. wohl eher prozyklisch wirken würde. ich denke mal,
      daß (bei uns) zum staatlichen interventionismus sowieso die mittel fehlen würden.

      gryph
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 21:08:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Gryphon:
      Ich glaube eigentlich schon, dass deficit spending nun noch antizyklisch wirken würde, da die Wirkungen recht kurzfristig eintreten. Aber um welchen Preis auf lange Sicht? Daher m.E. generell abzulehnen.
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 21:18:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Am Sonntag hieß es, daß höhere Ausgaben vor allem den Kommunen zu gute kommen müßten, da es hier im investiven Bereich schlimm aussehe. Also Mittelstandsförderung, da die Großen die Steuerlast verschieben können?

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      schrieb am 22.01.02 21:22:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      @rainer

      stoiber will deutschland bis zur schmerzgrenze verschulden. daß diese politik ungesund ist, ist auch meine meinung. die konjunktur steht lt. diversen indikatoren (z. b. earlybird-frühindikator) kurz vor einer erholung, daher (meiner meinung nach) prozyklisch. wie nachhaltig diese erholung ist, kann natürlich nicht gesagt werden.


      gryph
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 00:07:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      Gryphon, welche sind denn die "Early Bird" Indikatoren?
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 09:46:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      @HK,
      ist doch ganz einfach: rote Schulden sind pfui (die Sozen können nicht mit Geld umgehen), schwarze Schulden sind prima, weil konjunkturbelebend. Natürlich führen auch nur Geldspritzen der Roten zu erhöhter Inflation, die Schwarzen haben einen automatisierten Inflationshemmer installiert.

      "Early-Bird-Indikator" sind glaub ich Auftragseingänge und damit verbundene Stimmungsindikatoren.
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 10:18:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      @kpk

      (Leider) treffend formuliert.
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 10:22:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zu unterscheiden sind Geld- und Finanzpolitik.

      Finanzpolitik

      Der Keynesianismus wurde von den Linken in den 60-er und 70-er Jahren als Rechtfertigung für Verschuldung und Erhöhung der Staatsausgaben in der Rezession herangezogen - tatsächlich wurden diese Ausgabenprogramme dann in der wirtschaftlichen Erholung NICHT zurückgefahren, so dass es letztlich um eine Erhöhung des Staatshaushaltes ging. Dies hatte inflationäre Effekte (die dann von zwei Ölkrisen verstärkt wurden).

      Im Prinzip ist der Keynesianismus auch mit einer konservativen Politik vereinbar, Konservative könnten das Staatsdefizit in der Rezession ausdehnen und dann, in der Erholung, die Schulden und Ausgabenprogramme wieder zurückfahren. Letzteres fällt aber, wie das Beispiel Kohl zeigt, auch "Konservativen" schwer - je mehr Ausgaben, um so mehr "Begünstigte" = Wählerstimmen.

      Das Neoliberale Konzept lag insbesondere den DURCHGREIFENDEN Reformen Thatchers und Reagans (wobei letzterer allerdings der größte Schuldenmacher aller Zeiten war) in den 80-er Jahren zugrunde, teilweise Reaktion auf die wirtschaftspolitischen Exzesse der vorhergehenden Jahrzehnte. Die gleichzeitig in Deutschland begonnenen "Neoliberalen" Reformen waren nur ein erbärmlicher Abklatsch dieser Politik, weshalb die Staatsverschuldung immer weiter stieg.

      Geldpolitik

      Inzwischen macht die Fed in den USA eine glasklar keynesianische Geldpolitik. Grund ist, dass die Steuerung der Geldmenge, wie im eher neoliberalen Monetarismus vorgesehen, nicht operationalisierbar ist.

      ww
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 10:39:07
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der "Erlybird-Frühindikator" wurde von mir nur exemplarisch
      aufgeführt.
      Er wird von der Commerzbank errechnet und in der
      Wirtschaftswoche veröffentlicht.

      Der Indikator soll einen Vorlauf von ca. 9 Monaten haben.
      Genaueres zum Indikator unter:

      http://www.commerzbank.de/navigate/date_frm.htm

      Der direkt Link zur PDF-Datei funzt leider nicht.

      gyph


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