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    Eurex führt neues System ein - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.06.02 08:29:22 von
    neuester Beitrag 11.01.03 18:56:45 von
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      schrieb am 11.06.02 08:29:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Eurex führt neues System ein

      Die deutsch-schweizerische Terminbörse Eurex hat aus dem Eingabefehler eines Händlers im vergangenen Jahr Konsequenzen gezogen.

      Der Händler hatte versehentlich eine weit über dem Durchschnitt liegende Verkaufssumme in den Handelscomputer eingegeben und für einen Kursrutsch gesorgt.
      Mehrere Geschäfte mußten rückabgewickelt werden.

      Mit der Einführung einer neuen Version des Eurex-Handelssystems werden einer Mitteilung der Eurex zufolge unlimitierte Aufträge, deren Größe die für das jeweilige Produkt festgelegte Obergrenze überschreitet, vom System nicht mehr akzeptiert.

      Die zweite Funktionalität ist eine erweiterte automatische Plausibilitätsprüfung des Preises durch das Eurex-System, die Aufträge mit signifikanten Abweichungen vom aktuellen Preisniveau nicht zur Ausführung kommen läßt.

      Bislang hatte den Teilnehmern bereits eine Plausibilitätsprüfung zur Verfügung gestanden, die jedoch von seiten des Teilnehmers außer Kraft gesetzt werden konnte. Dies ist mit der neuen erweiterten Prüfung nicht mehr möglich.


      Als Referenzpreis wird der zum Zeitpunkt der Ordereingabe günstigste verfügbare Marktpreis für diesen Kontrakt herangezogen.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 11.06.02
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      schrieb am 14.06.02 08:52:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Eurex mit neuen Optionen

      Die Terminbörse Eurex führt zum 24. Juni 2002 Aktienoptionen auf Continental, die Deutsche Börse sowie auf Porsche ein.

      Damit erhöhe sich die Zahl der angebotenen Aktienoptionen auf 109, teilte die Eurex am Donnerstag in Frankfurt mit.

      Außerdem hieß es, seit Jahresbeginn seien bereits 58 Millionen Kontrakte im Aktienoptionssegment der Eurex gehandelt worden. Das entspricht nach Angaben der Terminbörse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2001 einem Plus von zwölf Prozent.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 14.06.02
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      schrieb am 20.06.02 16:29:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      Eurex: "Größte Optionsbörse"


      "Die Eurex ist in diesem Jahr erstmals die weltweit führende Börse für Aktienoptionen." Dies sagte der Vorstandsvorsitzende der Terminbörse, Rudolf Ferscha, auf einer internationalen Konferenz in London.

      Gemessen am unterliegenden Wert der gehandelten Transaktionen habe Eurex die bislang führende Chicago Board Options Exchange deutlich überholt.

      Bei aktienbasierten Produkten komme es nicht alleine auf die Zahl der gehandelten Kontrakte, sondern auch auf den damit verbundenen Nutzen für die Teilnehmer an, der sich Ferscha zufolge am unterliegenden Wert bemesse.
      Bis April 2002 habe Eurex 64 Millionen Kontrakte mit einem unterliegenden Wert von 366 Milliarden Euro umgesetzt.

      Ferscha kündigte auf der Konferenz an, daß die Eurex am 1. Juli weitere Optionen auf vierzehn führende niederländische Aktien einführen werde. Mit den neuen Optionen sind dann insgesamt 23 niederländische Werte handelbar. Eurex stelle damit als einzige Börse Optionen auf alle niederländischen Standardwerte elektronisch bereit. Außerdem sollen die Aktien, auf denen die Optionen basieren, in Kürze in das Segment Xetra European Stars aufgenommen werden.

      FAZ-Finanzmarkt, 20.06.02
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      schrieb am 12.07.02 08:53:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      Eurex und CBoT beenden Streit

      Die beiden größten Terminbörsen Eurex und Chicago Board of Trade (CBoT) haben ihre monatelangen Streitigkeiten um die gemeinsame Handelsplattform "Ace" beigelegt und ihre Zusammenarbeit auf eine neue Grundlage gestellt.

      Die CBoT werde das Handelssystem der Eurex, an der die Deutsche Börse zur Hälfte beteiligt ist, als Lizenz erwerben und im Gegenzug von der Pflicht zur Übernahme von Entwicklungskosten befreien, teilten die Börsen am gestrigen Donnerstag mit.

      Die CBoT werde auch auf die Miteigentumsrechte an Ace verzichten.

      Weitgehend aufgehoben wurden auch Restriktionen für beide Partner, neue Finanzprodukte nicht ohne den anderen Partner einzuführen. Das heißt, daß die Eurex nun ohne die CBoT neue, dollarbasierte Derivate auf ihrer Plattform anbieten kann.

      Alle neuen Vereinbarungen gelten bis Januar 2004.

      Zwischen den Börsen hatte es Differenzen wegen ausbleibender Beiträge der CBoT für Ace gegeben. Beide Börsen hatten im August 2000 die elektronische Ace-Plattform in Betrieb genommen.
      Bis dahin war der Präsenzhandel auf dem Parkett in Chicago dominierend.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 12.07.02
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 14:13:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      -----

      "Mini-Dax-Future" startet verhalten

      Der internationale Terminmarkt Eurex hat am 18. November wie geplant den Handel mit Optionen und Futures auf börsengehandelte Indexfondsanteile, so genannte Exchange Traded Funds (ETF), gestartet. Allerdings scheint die Nachfrage am ersten Handelstag nicht gerade überzuborden. Denn bis zum späten Nachmittag sind gerade einmal sechs Futures auf die Dax EX-Aktien der INDEXCHANGE Investment AG umgegangen - und sonst nichts.

      Es wurden keine weiteren Futures oder gar Optionen gehandelt. Dabei werden sie auch auf weitere börsengehandelte Fonds angeboten. Aber neue Produkte sind und waren wohl schon immer gewöhnungsbedürftig. So erscheint es möglich, dass sich die Eigenschaften und möglicherweise sogar Vorteile erst noch herumsprechen müssen. Denn die gibt es durchaus.




      „Mini-Dax-Future“ für den Privatanleger interessant

      Zunächst stellt sich die Frage, wieso man neben dem Dax-Future und den Dax-Optionen auch noch entsprechende Kontrakte auf börsengehandelte Indexfonds benötigt. Immerhin bewegen die sich doch ähnlich wie die Indizes selbst. Diese Frage ist zunächst berechtigt, allerdings gibt es Unterschiede.

      Erstens in der „Stückelung“. Während der Dax-Future ein richtig „schweres Kaliber“ mit einem Gegenwert von aktuell etwa 40.000 Euro ist und für den Handel eine entsprechende Kapitalbasis voraussetzt, bezieht sich der Dax EX-Future auf 100 Aktien des Dax EX-Fonds. Bei einem Kurs des Index-Fonds von 32 Euro ist dieser Kontrakt also „nur 3.200 Euro schwer“. Er könnte als eine Art von „Mini-Dax-Future“ sogar für den kleineren Privatanleger interessant werden.




      Direkter Einstieg in den Markt möglich

      Zum Zweiten werden die neuen Kontrakte - im Unterschied zum Dax-Future - physisch beliefert. Wenn Anleger Hempel einen Future gekauft hat, erhält am Ende der Laufzeit 100 Dax EX-Aktien. Hat er verkauft, ist er verpflichtet, die Aktien zu liefern. Hempel kann also über den Future direkt in den Fonds ein- oder aussteigen. Das eröffnet interessante Optionen. Angenommen er rechnet mit einem steigenden Markt und möchte sein Geld eigentlich voll investieren.

      Leider ist das aber gebunden und wird erst später frei. In diesem Fall ist der Future eine interessante Alternative. Denn für ein Kontrakt wird beim Kauf nur die so genannte Einschussmarge fällig - und die ist geringer, als die Direktinvestition.

      Für ein Dax EX-Futures-Kontrakt mit Dezemberverfall ist nur eine Marge von 360 Euro fällig. Damit aber kann er denselben Gewinn erzielen, als wenn er 100-Dax EX-Aktien sofort erworben hätte. Steigt der Dax, so werden ihm die entsprechenden Gewinne täglich gutgeschrieben - oder die Verluste abgebucht. Bis im Dezember ist er dann wieder „flüssig“ und kann die 100-Dax EX-Aktien direkt übernehmen.

      Wenn er etwas spekulativer orientiert ist, kann er diesen so genannten „Leverage-Effekt“ natürlich auch dazu nutzen, eine „größere Position“ am Markt zu fahren, als er es sich eigentlich bei einem Direktengagement leisten könnte.



      Feinjustierung des Depots möglich

      Ein weiterer Vorteil ist der, dass Hempel sein Depot aus Dax EX-Aktien sehr genau gegen fallende Kurse absichern kann. Entweder, indem er die entsprechende Anzahl an Futures verkauft oder indem er beispielsweise Verkaufsoptionen erwirbt. Auch das fällt ihm mit der idealeren „Stückelung“ leichter. Außerdem folgt der Dax EX-Future der Dax EX-Aktie genauer als der Dax-Future das tun würde. Das ist ein weiterer Vorteil für die immer größer werdende Gemeinde XTF-Anhänger.

      Insgesamt mag zwar der Handelsauftakt enttäuschen. Aber es ist noch nicht aller Tage Abend.

      Quelle: FAZ, 19.11.02

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      Avatar
      schrieb am 09.12.02 16:49:26
      Beitrag Nr. 6 ()
      Mit EDX erwächst Eurex und Liffe neue Konkurrenz


      Eines war schon länger klar, die europäische Börsenlandschaft muss und wird sich in Zukunft ändern. Dabei sah es lange Zeit so aus, als ob die Deutsche Börse mit ihrer innovativen Technologie und als Marktführer im Bereich derivativer Produkte gute Chancen hätte, von einer Konsolidierung am meisten zu profitieren.

      Nach dem Zusammenschluss der Börsen in Amsterdam, Brüssel und Paris zur Euronext und mit deren Übernahme der Londoner Terminbörse Liffe ist allerdings in Europa ein ähnlich starker und ähnlich aufgestellter Konkurrent entstanden.

      In der jüngeren Vergangenheit sah es so aus, als ob sich diese beiden Märkte in Zukunft den europäischen Börsenhandel teilen würden. Es schien nur noch eine Frage zu sein, welchem von beiden Börsenblöcken es gelingen würde, die volumenstarke London Stock Exchange (LSE) mit ins Boot zu holen. Derjenige, dem das gelingen würde, könnte den Markt dominieren, da er das größte Handelsvolumen über seine Systeme laufen lassen könnte. Denn eine gute Auslastung elektronischer Systeme führt zu geringeren Kosten pro Geschäft und damit zu hoher Konkurrenzfähigkeit.




      Aus einem Zweikampf wird ein Dreikampf

      Plötzlich tut sich eine neue Möglichkeit auf. Denn die Stockholmer Börsengesellschaft OM und die LSE gründen nun eine gemeinsame Derivate-Börse namens EDX und machen damit sowohl der Euronext-Liffe als auch der Eurex der Deuschen Börse Konkurrenz. Dabei wird OM nach eigenen Angaben 24 Prozent an EDX und die LSE 76 Prozent halten. Das Geschäft der Londoner EDX werde sich um das skandinavische Derivategeschäft von OMs Londoner Tochtergesellschaft, OM London Exchange, gruppieren. EDX London werde das Produktangebot erweitern und Neugeschäft generieren. Es sei geplant, dass EDX London 340 Millionen schwedische Kronen in bar an OM für den Transfer des Geschäfts der Londoner OM-Tochter zahlt.

      Damit zeichnet sich plötzlich ein „Dreikampf“ zwischen drei Börsenblöcken um die Hoheit über die „Welt der derivativen Produkte“ in Europa ab. Während die Deutsche Börse mit Eurex und Euronext mit Liffe schon etabliert sind, muss sich die neue EDX erst noch beweisen. Immerhin ist OM mit Übernahmeversuchen der LSE in den vergangenen Jahren gescheitert.

      Allerdings hat das Unternehmen Erfahrung mit dem Betrieb elektronischer Börsen und hat auf Grund der Kooperation mit der LSE Zugriff auf den Wertpapiermarkt mit der größten Liquidität in Europa. Und Liquidität ist das Maß aller Dinge für den Erfolg eines Handelsplatzes. Aus dieser Sicht und auf Grund der Abneigung englischer Marktteilnehmer, sich mit „fremdem Management“ zu arrangieren, dürften die Chancen nicht einmal schlecht stehen.




      EDX begrenzt Wachstumsfantasie bestehender Börsen

      Die Frage ist, ob drei unterschiedliche Börsensysteme in Europa sinnvoll sind. Die Entwicklung, Wartung und Anpassung an künftige Entwicklungen dreier verschiedener Systeme ist relativ teuer. Wer die Kosten am besten im Griff hat, dürfte längerfristig die besten Karten haben und Marktanteile gewinnen können. Aber nur langfristig. Denn um Marktteilnehmer dazu zu bringen, die Handelsplattform zu wechseln, müssen die Vorteile schon enorm sein.

      Die Gründung der EDX ist daher eine betrübliche Nachricht für die Aktien von Euronext und der Deutsche Börse AG. Denn die Wachstumsfantasie wird dadurch deutlich eingeschränkt. Bisher gab es immer noch die Fantasie, dass einer der beiden Börsenplätze mit der LSE ins Geschäft kommen könnte. Nun werden Marktanteile nur noch über aggressive Preiskämpfe gewonnen werden können. Das begrenzt sehr wahrscheinlich das Kurspotenzial der beiden Aktien. Sie können zwar organisch über die Einführung neuer Produkte und Ähnliches noch wachsen. Aber mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von jeweils knapp 15 für das kommende Jahr ist schon einiges an Fantasie vorweggenommen.

      Quelle: FAZ, 09.12.02
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      schrieb am 11.01.03 01:08:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      Deutsche Börse in den USA auf der Flucht nach vorne

      10. Januar 2003 Die Deutsche Börse ist in Expansionsstimmung, das ist nicht neu. Schließlich wurde unter anderem die Umwandlung zur Aktiengesellschaft mit der dadurch erreichten höheren Flexibilität begründet. Aus diesem Grund dürfte die Ankündigung über Nacht wenig überraschen, dass die Tochter Eurex, die größte Terminhandelsbörse der Welt, in den USA eine eigene Börse aufziehen will.

      Zum Aufbau der neuen Börse zieht Eurex offenbar auch eine im Vorfeld in der Branche viel diskutierte Übernahme in den USA in Betracht. „Ein Kauf ist nicht ausgeschlossen. Es kommen alle Formate infrage", sagte Eurex-Vorstand Rudolf Ferscha in einem Interview.

      „Eurex wird Anfang 2004 allen Kunden weltweit die gesamte US-Produktpalette von Zinsprodukten über Aktienoptionen bis hin zu Indexprodukten anbieten.“ Spätestens Anfang 2004 solle es losgehen, fügte er hinzu. Die Gespräche mit den Aufsichtsbehörden und Marktteilnehmern zum Start der Börse seien bereits weit fortgeschritten.




      Entscheidung möglicherweise aus Not geboren

      Allerdings ist diese Entscheidung möglicherweise aus einer gewissen Not geboren. Denn schon in den vergangenen Monaten zeichnete sich immer mehr ab, dass es in der bisher bestehenden Allianz mit dem Chicago Board of Trade (CBoT) nicht mehr richtig rund läuft. Bislang betrieb die Eurex mit der CBoT die elektronische Plattform a/c/e, auf der die unterschiedlichen US- und europäischen Terminkontrakte wie Futures und Optionen mit zunehmendem Erfolg gehandelt werden können.

      Zuletzt hatte die CBoT allerdings mit der Eurex sowie dem Konkurrenten Euronext-Liffe über die Fortsetzung der a/c/e-Allianz oder den Einsatz der Liffe-Handelsplattform verhandelt. Und offensichtlich hat sich die CBoT für das System Liffe Connect entschieden.

      Damit gerät die Deutsche Börse zunächst ins Hintertreffen. Denn der internationalen Börsenallianz Euronext ist es unter der Führung der Börse in Paris in jüngster Zeit nicht nur gelungen, die Londoner Terminbörse Liffe zu übernehmen, sondern mit dem Deal mit der CBoT deutet sich ein glänzender Eintritt in den US-Markt an. Denn die CBoT ist bei wesentlichen Kontrakten absoluter Marktführer.




      Internationale Konkurrenz zwischen Handelsystemen nimmt zu

      Und diese Tatsache ist ein gigantischer Vorteil. Denn der Markt ist da, wo der Handel stattfindet. Um Händler und andere Marktteilnehmer an eine andere Börse oder auf ein anderes System zu locken, sind nicht nur gewaltige Anstrengungen, sondern auch deutliche Vorteile - kompetitive Handelsmodelle, hohe Handelsvolumina, günstige Preise - notwendig.

      Die Eurex ist nach Ferschas Worten zwar optimistisch, die mehr als 150 Teilnehmer von a/c/e übernehmen zu können und ihre Zahl deutlich zu steigern. Aber ob das auch der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Immerhin muss es gute Gründe dafür gegeben haben, dass sich die CBoT gegen die bisherige Kooperation mit der Eurex ausgesprochen hat.

      Insgesamt lässt diese Entwicklung auf einen harten Konkurrenzkampf mit engen Margen schließen. Nicht nur in Europa, bisher der eigentlichen Domäne der beiden Börsenunternehmen. Sondern auch in den USA. Dort dürften sie insgesamt allerdings gute Chancen haben, da viele der dortigen Handelsplätze bisher die technologische Entwicklung und den Trend zum elektronischen Handel weit gehend verschlafen haben.

      Der zunehmende Wettbewerb zwischen den verschiedenen Handelssystemen an sich mag gut sein für die Handelshäuser und Anleger. Weniger allerdings für die Börsen als Unternehmen selbst. Denn sie müssen nicht nur hohe Investionen tätigen, sondern stehen gleichzeitig unter Margendruck. Das dürfte die Aktionäre der Deutschen Börse und der Euronext zunächst nicht sonderlich begeistern.


      Quelle: FAZ, 10.01.02
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      schrieb am 11.01.03 18:56:45
      Beitrag Nr. 8 ()
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      Die Eurex geht jetzt in Amerika auf`s Ganze

      Start Anfang 2004 / Kooperation mit CBoT am Ende / Zusammenarbeit mit anderer Börse in der Diskussion



      Die Eurex will endgültig zur globalen Terminbörse aufsteigen. Dazu soll in den Vereinigten Staaten eine Börse unter amerikanischer Regulierung aufgebaut werden, kündigte die Tochtergesellschaft der Deutschen und Schweizer Börse am Freitag an.

      Der neue Marktplatz werde Anfang des Jahres 2004 starten und die gesamte amerikanische Produktpalette von Zinsprodukten über Aktienoptionen bis hin zu Indexprodukten anbieten. Die Produkte sollen nicht nur amerikanischen Marktteilnehmern, sondern allen Eurex-Mitgliedern weltweit zum Handel zur Verfügung stehen. Sie müssen dazu jedoch Mitglieder der neuen Börse sein.

      Ob der Aufbau der Börse alleine, durch Übernahme oder Kooperation mit einer amerikanischen Börse geschehen werde, sei noch offen, sagte Eurex-Chef Rudolf Ferscha gegenüber dieser Zeitung. Denkbar sei es, den Handel mit Kontrakten auf Anleihen in Eigenregie und den mit Optionen mit Partnern aufzubauen.

      Die Eurex verspricht für die neue Börse einen direkten Zugang für alle Marktteilnehmer im Gegensatz zu den Restriktionen bei den amerikanischen Börsen und die nahtlose Integration mit dem außerbörslichen Handel.

      Sie biete derzeit die weltweit niedrigsten Handelsgebühren. Gespräche mit Regulatoren und Marktteilnehmern in den Vereinigten Staaten zur Vorbereitung des Starts der neuen Börse seien bereits weit fortgeschritten, heißt es in einer Mitteilung.

      Mit ihren Plänen tritt die Eurex in direkte Konkurrenz zu ihrem Kooperationspartner Chicago Board of Trade (CBoT), der nach Eurex und Chicago Mercantile Exchange (CME) drittgrößten Terminbörse der Welt.

      Im Auftrag der CBoT betreibt die Eurex die Handelsplattform Ace, die der Eurex-Technologie entspricht. Auf ihr können die Mitglieder der CBoT seit zweieinhalb Jahren elektronisch amerikanische Terminprodukte handeln und erhalten Zugang zu den europäischen Produkten der Eurex.

      Mittlerweile wird an der CBoT rund die Hälfte aller Futures elektronisch gehandelt, bei den wichtigen Kontrakten auf Staatsanleihen mit fünf, zehn und 30 Jahren Laufzeit sogar 60 bis 70 Prozent. Das bisher dominierende Parkett in Chicago verliert seitdem fortlaufend an Bedeutung.

      Der Eurex ist es erst Ende Januar 2004 erlaubt, amerikanische Kapitalmarktprodukte anzubieten.
      Dies regelt der gemeinsame Kooperationsvertrag mit der CBoT, der nach monatelangen Streitigkeiten im Juli 2002 den bisherigen ersetzte.

      Er hatte ursprünglich beide Börsen an Betrieb und Weiterentwicklung des Handelssystems beteiligt. Die CBoT verweigerte aber die vereinbarten Zahlungen. Daraufhin beschlossen beiden Parteien, die Eurex zum alleinigen Betreiber zu machen - gegen Gebühr.

      Im Gegenzug werden alle Produktrestriktionen und das Verbot, mit amerikanischen Börsen zu kooperieren, nicht erst 2008, sondern schon 2004 aufgehoben.

      Der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Eurex-Pläne ist kein Zufall. Am Donnerstag hat die CBoT entschieden, den Kooperationsvertrag mit der Eurex nicht über das Jahr 2004 hinaus zu verlängern.

      Hintergrund war ein Angebot der Londoner Terminbörse Liffe, die seit rund einem Jahr zum Börsenverbund Euronext gehört. Sie wird der CBoT ihr Handelssystem Liffe Connect - offenbar sehr preisgünstig - zur Nutzung zur Verfügung stellen.

      Zum Bruch von CBoT und Eurex wäre es aber wahrscheinlich auch ohne diesen Systemwechsel gekommen. Denn nach den Worten von Ferscha ist es attraktiver, in den amerikanischen Markt direkt einzutreten als nur Systemlieferant zu sein.

      Hauptkunden der neuen Börse dürften vor allem die bisherigen Eurex- und Ace-Kunden in Amerika sein, denn sie müßten sich für einen Handel an der neuen Börse nicht auf ein anderes Handelssystem umstellen, was mit hohen Kosten verbunden wäre. Denn die Ace-Infrastruktur soll auch für die neue Börse eingesetzt werden.

      An Ace sind der Eurex zufolge zur Zeit mehr als 150 Teilnehmer angeschlossen. Von den weltweit rund 430 Eurex-Teilnehmern handeln 72 aus den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2002 seien auf Ace 130 Millionen Kontrakte gehandelt worden, damit sei Ace die zweitgrößte elektronische Handelsplattform in den Vereinigten Staaten nach der Globex der CME. An der Eurex betrug das Handelsvolumen im vergangenen Jahr 801 Millionen Kontrakte.

      Die Eurex handelt bereits die liquidesten Kapitalmarktprodukte weltweit, wobei die Euro-Zinsprodukte im Bereich von zwei, fünf und zehn Jahren ein Handelsvolumen von 450 Millionen Kontrakten im Jahr 2002 überschritten haben.

      Weiterhin ist die Eurex mit einem Marktanteil von mehr als 70 Prozent der führende Markt für europäische Indexderivate. Im Aktienoptionsgeschäft ist Eurex bei einem zugrunde liegenden Wert von 583 Milliarden Euro im Jahr 2002 außerdem die größte Aktienoptionsbörse der Welt.

      Quelle: FAZ, 11.01.03


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