Wo droht denn jetzt die nächste Pleite ? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 04.07.02 19:17:32 von
neuester Beitrag 24.09.02 16:02:50 von
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ID: 604.748
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Im Thread
Thread: Neuer Markt - Die Liste der Pleitegeier........
findet Ihr eine Liste all der Unternehmen, die uns bereits verlassen haben.
Teils sind die Firmen pleite, teils wurden sie übernommen, teils sind sie freiwillig in den Geregelten Markt gewechselt und zum Teil wurden sie aus dem Neuen Markt herausgeworfen.
Der Thread wird ständig aktualisiert, vor allem seit Anfang des Jahres ist viel Arbeit auf mich (und ein paar andere, die dankenswerter Weise helfen) zugekommen.
Ich empfehle alleine schon aus nostalgischen Gründen, dort ab und zu hinein zu schauen.
Hier sollen stattdessen die Pleitiers von morgen identifiziert werden. Und davon gibt es eine ganze Reihe............
Thread: Neuer Markt - Die Liste der Pleitegeier........
findet Ihr eine Liste all der Unternehmen, die uns bereits verlassen haben.
Teils sind die Firmen pleite, teils wurden sie übernommen, teils sind sie freiwillig in den Geregelten Markt gewechselt und zum Teil wurden sie aus dem Neuen Markt herausgeworfen.
Der Thread wird ständig aktualisiert, vor allem seit Anfang des Jahres ist viel Arbeit auf mich (und ein paar andere, die dankenswerter Weise helfen) zugekommen.
Ich empfehle alleine schon aus nostalgischen Gründen, dort ab und zu hinein zu schauen.
Hier sollen stattdessen die Pleitiers von morgen identifiziert werden. Und davon gibt es eine ganze Reihe............
Data Design !!
Siehe Chart ! Noch 1,9 Mio. EUR cash zum 31.03.02, aktuell vermutlich gar nix mehr
Siehe Chart ! Noch 1,9 Mio. EUR cash zum 31.03.02, aktuell vermutlich gar nix mehr
strong_buy,
warten wir noch ein bißchen.
Erst einmal will ich erklären, wie Pleitekandidaten identifiziert werden können.
In 90% der Fälle reicht das Modell der "trivialen Bilanzanalyse" aus.
Die ist total simpel und von jedem zu verstehen, gleichzeitig kann jeder die Ergebnisse durch das Studium der Quartalsberichte nachvollziehen.
Eigentlich ist ihre Kenntnis sogar verpflichtend für jeden Neuer-Markt-Anleger, und auch der reine Trader sollte stets wissen, wie es um seine Watchlist-Werte bestellt ist!
Ich melde mich nachher wieder...
warten wir noch ein bißchen.
Erst einmal will ich erklären, wie Pleitekandidaten identifiziert werden können.
In 90% der Fälle reicht das Modell der "trivialen Bilanzanalyse" aus.
Die ist total simpel und von jedem zu verstehen, gleichzeitig kann jeder die Ergebnisse durch das Studium der Quartalsberichte nachvollziehen.
Eigentlich ist ihre Kenntnis sogar verpflichtend für jeden Neuer-Markt-Anleger, und auch der reine Trader sollte stets wissen, wie es um seine Watchlist-Werte bestellt ist!
Ich melde mich nachher wieder...
triviale Bilanzanalyse, alles klar
Die “triviale Bilanzanalyse“ ist wirklich total simpel durchzuführen.
Sinn ist es, festzustellen, über wieviel Eigenkapital ein Unternehmen tatsächlich verfügt.
Zunächst zum Begriff Eigenkapital:
Es ist so etwas wie die Existenzgrundlage eines Unternehmens. Eigenkapital beschreibt den Wert der Vermögensgegenstände, die uns Aktionären gehören. Ich kann jederzeit an einen Quartals- oder Geschäftsbericht herangehen und die Höhe des Eigenkapitals aus der rechten Seite der Bilanz (der sogenannten Passivseite) ablesen. Es ist immer dort ausgewiesen.
Teile ich den Wert des Eigenkapitals durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien, dann erkenne ich, wieviel Euro an Vermögenswerten auf jede meiner Aktien entfallen.
Eigenkapital entsteht einerseits durch die Einzahlung von Aktionären, zum Beispiel bei Aufnahme des Geschäftsbetriebes und bei Kapitalerhöhungen. Es entsteht natürlich auch dann neues Eigenkapital, wenn ein Unternehmen Gewinne macht und diese nicht an die Aktionäre ausschüttet, sondern im Unternehmen behält (thesauriert).
Eigenkapital hat aber auch die schlechte Eigenschaft, dass es bei Verlusten zusammenschmilzt. Denn die Verluste sind immer von den Anteilseignern zu tragen, grundsätzlich nicht von den Fremdkapitalgebern.
Sinkt die Grenze des Eigenkapitals unter null, dann muss von den Aktionären Geld nachgeschossen werden. Tun sie es nicht, dann ist das Unternehmen überschuldet und muss Insolvenz beantragen.
Übrigens habe ich die Erläuterung bewusst einfach formuliert. Es ist meine Absicht, dass auch derjenige folgen kann, der bisher null Ahnung von der Materie hat. Wen ich damit langweile, den bitte ich höflichst um Entschuldigung!
Sinn ist es, festzustellen, über wieviel Eigenkapital ein Unternehmen tatsächlich verfügt.
Zunächst zum Begriff Eigenkapital:
Es ist so etwas wie die Existenzgrundlage eines Unternehmens. Eigenkapital beschreibt den Wert der Vermögensgegenstände, die uns Aktionären gehören. Ich kann jederzeit an einen Quartals- oder Geschäftsbericht herangehen und die Höhe des Eigenkapitals aus der rechten Seite der Bilanz (der sogenannten Passivseite) ablesen. Es ist immer dort ausgewiesen.
Teile ich den Wert des Eigenkapitals durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien, dann erkenne ich, wieviel Euro an Vermögenswerten auf jede meiner Aktien entfallen.
Eigenkapital entsteht einerseits durch die Einzahlung von Aktionären, zum Beispiel bei Aufnahme des Geschäftsbetriebes und bei Kapitalerhöhungen. Es entsteht natürlich auch dann neues Eigenkapital, wenn ein Unternehmen Gewinne macht und diese nicht an die Aktionäre ausschüttet, sondern im Unternehmen behält (thesauriert).
Eigenkapital hat aber auch die schlechte Eigenschaft, dass es bei Verlusten zusammenschmilzt. Denn die Verluste sind immer von den Anteilseignern zu tragen, grundsätzlich nicht von den Fremdkapitalgebern.
Sinkt die Grenze des Eigenkapitals unter null, dann muss von den Aktionären Geld nachgeschossen werden. Tun sie es nicht, dann ist das Unternehmen überschuldet und muss Insolvenz beantragen.
Übrigens habe ich die Erläuterung bewusst einfach formuliert. Es ist meine Absicht, dass auch derjenige folgen kann, der bisher null Ahnung von der Materie hat. Wen ich damit langweile, den bitte ich höflichst um Entschuldigung!
Leider ist es so, dass das ausgewiesene Eigenkapital häufig nicht dem entspricht, was uns Aktionären an Werten tatsächlich zusteht.
Das ist dann der Fall, wenn auf der linken Seite der Bilanz (Aktivseite, Auflistung der Vermögenswerte) Werte bilanziert wurden, die zwar nominell vorhanden sind, die aber nicht dem Wertansatz entsprechen, mit dem sie eingebucht wurden. Anders ausgedrückt: Ich bekomme real weniger Geld für den Bilanzposten, als in der Bilanz ausgewiesen wird.
Und nach dem Vorrangigkeitsprinzip des Fremdkapitals, welches stets zuerst zu bedienen ist, sind die nur teilweise oder überhaupt nicht werthaltigen Bilanzpositionen leider stets dem Eigenkapital zuzuordnen.
Mit anderen Worten gesagt: Bei einer Vermögensanalyse muss ich die werthaltigen Bilanzpositionen solange gegen das Fremdkapital aufrechnen, bis beide Größen im Gleichgewicht stehen. Was dann noch übrig bleibt, gehört den Aktionären.
Das ist dann der Fall, wenn auf der linken Seite der Bilanz (Aktivseite, Auflistung der Vermögenswerte) Werte bilanziert wurden, die zwar nominell vorhanden sind, die aber nicht dem Wertansatz entsprechen, mit dem sie eingebucht wurden. Anders ausgedrückt: Ich bekomme real weniger Geld für den Bilanzposten, als in der Bilanz ausgewiesen wird.
Und nach dem Vorrangigkeitsprinzip des Fremdkapitals, welches stets zuerst zu bedienen ist, sind die nur teilweise oder überhaupt nicht werthaltigen Bilanzpositionen leider stets dem Eigenkapital zuzuordnen.
Mit anderen Worten gesagt: Bei einer Vermögensanalyse muss ich die werthaltigen Bilanzpositionen solange gegen das Fremdkapital aufrechnen, bis beide Größen im Gleichgewicht stehen. Was dann noch übrig bleibt, gehört den Aktionären.
Welche Vermögenswerte sind es denn, welche häufig hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit angezweifelt werden?
Es sind derer insgesamt drei:
- die aktivierten latenten Steuern
- der erworbene derivative Firmenwert (Stichwort „Goodwill“)
- die immateriellen Vermögensgegenstände
Risiken lauern auch in anderen Bilanzpositionen. So können Forderungen aktiviert worden sein, die zweifelhaft sind oder im Fall Comroad sogar in betrügerischer Absicht ausgewiesen wurden, obwohl weder der Kunde existierte noch irgendwelche konkreten Leistungen erbracht wurden. Auch in den Vorräten an fertigen und unfertigen Gütern können Risiken versteckt sein, wenn alte, unverkäufliche Ware nicht ordnungsgemäß abgewertet wurde.
Bei den Medienwerten verbergen sich entscheidende Risiken im aktivierten Filmvermögen. Wozu das führen kann, habe ich letztens bei RTV beobachtet, als durch eine Sonderprüfung hohe Einmalabschreibungen ausgelöst wurden und sich das Eigenkapital mit einem Schlag gezwanzigstelt hat (!!).
Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied zu den drei erstgenannten Aktiva:
Bei den meisten Bilanzgrößen ist es von außen nicht ersichtlich, ob sie den Vermögenswert fair darstellen. Ich kann jedenfalls nicht beurteilen, ob die ausgewiesenen Forderungen realen Ansprüchen gegenüber Kunden entsprechen oder ob sie es nicht tun. Nur der jeweilige Vorstand ist in der Lage, das zu beurteilen und nicht einmal der hat immer den Durchblick. Wer vermag schon zu sagen, ob die in diesem Jahr produzierten Halbleiter-Bausteine im nächsten Jahr zu einem Verkaufspreis oberhalb der Herstellkosten abgesetzt werden können?
Ganz anders die drei Problemfälle. Bei allen dreien lässt sich mit hoher Sicherheit behaupten, sie seien nicht den Geldbetrag wert, mit dem sie in der Bilanz stehen!
Es sind derer insgesamt drei:
- die aktivierten latenten Steuern
- der erworbene derivative Firmenwert (Stichwort „Goodwill“)
- die immateriellen Vermögensgegenstände
Risiken lauern auch in anderen Bilanzpositionen. So können Forderungen aktiviert worden sein, die zweifelhaft sind oder im Fall Comroad sogar in betrügerischer Absicht ausgewiesen wurden, obwohl weder der Kunde existierte noch irgendwelche konkreten Leistungen erbracht wurden. Auch in den Vorräten an fertigen und unfertigen Gütern können Risiken versteckt sein, wenn alte, unverkäufliche Ware nicht ordnungsgemäß abgewertet wurde.
Bei den Medienwerten verbergen sich entscheidende Risiken im aktivierten Filmvermögen. Wozu das führen kann, habe ich letztens bei RTV beobachtet, als durch eine Sonderprüfung hohe Einmalabschreibungen ausgelöst wurden und sich das Eigenkapital mit einem Schlag gezwanzigstelt hat (!!).
Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied zu den drei erstgenannten Aktiva:
Bei den meisten Bilanzgrößen ist es von außen nicht ersichtlich, ob sie den Vermögenswert fair darstellen. Ich kann jedenfalls nicht beurteilen, ob die ausgewiesenen Forderungen realen Ansprüchen gegenüber Kunden entsprechen oder ob sie es nicht tun. Nur der jeweilige Vorstand ist in der Lage, das zu beurteilen und nicht einmal der hat immer den Durchblick. Wer vermag schon zu sagen, ob die in diesem Jahr produzierten Halbleiter-Bausteine im nächsten Jahr zu einem Verkaufspreis oberhalb der Herstellkosten abgesetzt werden können?
Ganz anders die drei Problemfälle. Bei allen dreien lässt sich mit hoher Sicherheit behaupten, sie seien nicht den Geldbetrag wert, mit dem sie in der Bilanz stehen!
Die aktivierten latenten Steuern
Latente Steuern auf der Aktivseite einer Bilanz entstehen im Wesentlichen dann, wenn ein Unternehmen Verluste macht und nach IAS (teilweise auch nach US-GAAP) bilanziert.
Dies resultiert aus der Möglichkeit, Verluste eines Geschäftsjahres in späteren Geschäftsjahren gegen die Gewinne anzurechnen und erst dann Ertragssteuern zu zahlen, wenn die Gewinne die älteren Verluste übersteigen.
IAS geht dann davon aus, dass durch die Verluste ein Anspruch gegen das Finanzamt entstanden ist, der zwar erst in der Zukunft realisiert werden kann, aber bereits in demjenigen Geschäftsjahr erworben wurde, als das Unternehmen einen Verlust ausgewiesen hat. Dieser Anspruch darf daher bereits im Verlustjahr in die Bilanz aufgenommen werden und schmälert den tatsächlichen betriebswirtschaftlichen Verlust.
In der Theorie ist diese Bilanzierungspraxis brauchbar, denn sie führt zu einer Glättung der Ergebnisse.
In der Praxis hingegen führt der Ausweis aktivierter latenter Steuern hingegen zu einem viel zu hoch ausgewiesenen Eigenkapital, denn es ist völlig unsicher, ob zukünftige Gewinne sich einstellen – insbesondere bei unseren Nieten vom Neuen Markt.
Wenn die Wahrscheinlichkeit, zukünftig Gewinne zu machen, zumindest zweifelhaft ist, dann dürften meiner Meinung nach (und das sieht IAS genauso) keinesfalls latente Steuern aktiviert werden.
Unser gutes, altes HGB sieht übrigens den Ansatz aktivierter latenter Steuern für Verlustvorträge nicht vor.
Latente Steuern auf der Aktivseite einer Bilanz entstehen im Wesentlichen dann, wenn ein Unternehmen Verluste macht und nach IAS (teilweise auch nach US-GAAP) bilanziert.
Dies resultiert aus der Möglichkeit, Verluste eines Geschäftsjahres in späteren Geschäftsjahren gegen die Gewinne anzurechnen und erst dann Ertragssteuern zu zahlen, wenn die Gewinne die älteren Verluste übersteigen.
IAS geht dann davon aus, dass durch die Verluste ein Anspruch gegen das Finanzamt entstanden ist, der zwar erst in der Zukunft realisiert werden kann, aber bereits in demjenigen Geschäftsjahr erworben wurde, als das Unternehmen einen Verlust ausgewiesen hat. Dieser Anspruch darf daher bereits im Verlustjahr in die Bilanz aufgenommen werden und schmälert den tatsächlichen betriebswirtschaftlichen Verlust.
In der Theorie ist diese Bilanzierungspraxis brauchbar, denn sie führt zu einer Glättung der Ergebnisse.
In der Praxis hingegen führt der Ausweis aktivierter latenter Steuern hingegen zu einem viel zu hoch ausgewiesenen Eigenkapital, denn es ist völlig unsicher, ob zukünftige Gewinne sich einstellen – insbesondere bei unseren Nieten vom Neuen Markt.
Wenn die Wahrscheinlichkeit, zukünftig Gewinne zu machen, zumindest zweifelhaft ist, dann dürften meiner Meinung nach (und das sieht IAS genauso) keinesfalls latente Steuern aktiviert werden.
Unser gutes, altes HGB sieht übrigens den Ansatz aktivierter latenter Steuern für Verlustvorträge nicht vor.
Der erworbene (derivative) Firmenwert (Stichwort „Goodwill“)
Goodwill wird in der Bilanz dann aktiviert, wenn ein Unternehmen ein anderes Unternehmen kauft und die erworbenen Vermögensgegenstände kleiner als der Kaufpreis sind.
Wenn ein gekauftes Unternehmen beispielweise 100 T€ in der Kasse hat, 200 T€ an Forderungen mitbringt und ein Warenlager von 200 T€ besitzt, ich aber an den ehemaligen Eigentümer 1.000 T€ bezahlt habe, dann entstehen 500 T€ Goodwill.
Sie repräsentieren das, was ich als Mehrpreis akzeptiert habe, weil ich dem gekauften Unternehmen zukünftige Chancen zubillige.
Das ist so ähnlich wie bei der Börsenbewertung: Ein gutes Unternehmen wird meist erheblich höher gepreist als die Buchwerte, die den Aktionären zur Zeit gehören. Dahinter verbirgt sich die Erwartung zukünftiger Gewinne (die u.U. sogar ansteigende Tendenz haben).
Im Grundsatz ist der bilanzielle Ansatz von Goodwill nicht problematisch, er ist richtig. Denn was wäre die Alternative? – Den Goodwill sofort beim Kauf als Verlust zu verbuchen – und das kann weder im Interesse der Unternehmen noch der Aktionäre sein.
Unbrauchbar ist der Ansatz trotzdem, weil in den Jahren 1999 und 2000 Preise für Übernahmen gezahlt wurden, die aus heutiger Sicht vollkommen verrückt sind. Dazu kam die aktuelle Wirtschaftsflaute, die den zukünftig zu erwartenden Ertrag der Firmen deutlich einschränkte.
Teilweise machen Unternehmen, die damals für hunderte von Millionen übernommen wurden, heute hohe Verluste.
Demzufolge meine ich, dass eine kritische Betrachtung des Eigenkapitals den aus den Vorjahren stammenden Goodwill ignorieren sollte. Das wird in vielen Fällen eine überharte Betrachtung sein, weil die gekauften Unternehmen zwar an Wert verloren haben, aber zumindest teilweise immer noch mehr wert sind als der reine Buchwert.
Andererseits gibt es eine hohe Anzahl von Unternehmen, die heute nicht einmal mehr zum Buchwert zu verkaufen sind, weil die Unternehmenssituation/das Geschäftsmodell zu trostlos sind.
Ich denke, dass ein Ansatz, der den Firmengoodwill konsequent negiert, aus heutiger, konservativer Sicht richtig ist.
Goodwill wird in der Bilanz dann aktiviert, wenn ein Unternehmen ein anderes Unternehmen kauft und die erworbenen Vermögensgegenstände kleiner als der Kaufpreis sind.
Wenn ein gekauftes Unternehmen beispielweise 100 T€ in der Kasse hat, 200 T€ an Forderungen mitbringt und ein Warenlager von 200 T€ besitzt, ich aber an den ehemaligen Eigentümer 1.000 T€ bezahlt habe, dann entstehen 500 T€ Goodwill.
Sie repräsentieren das, was ich als Mehrpreis akzeptiert habe, weil ich dem gekauften Unternehmen zukünftige Chancen zubillige.
Das ist so ähnlich wie bei der Börsenbewertung: Ein gutes Unternehmen wird meist erheblich höher gepreist als die Buchwerte, die den Aktionären zur Zeit gehören. Dahinter verbirgt sich die Erwartung zukünftiger Gewinne (die u.U. sogar ansteigende Tendenz haben).
Im Grundsatz ist der bilanzielle Ansatz von Goodwill nicht problematisch, er ist richtig. Denn was wäre die Alternative? – Den Goodwill sofort beim Kauf als Verlust zu verbuchen – und das kann weder im Interesse der Unternehmen noch der Aktionäre sein.
Unbrauchbar ist der Ansatz trotzdem, weil in den Jahren 1999 und 2000 Preise für Übernahmen gezahlt wurden, die aus heutiger Sicht vollkommen verrückt sind. Dazu kam die aktuelle Wirtschaftsflaute, die den zukünftig zu erwartenden Ertrag der Firmen deutlich einschränkte.
Teilweise machen Unternehmen, die damals für hunderte von Millionen übernommen wurden, heute hohe Verluste.
Demzufolge meine ich, dass eine kritische Betrachtung des Eigenkapitals den aus den Vorjahren stammenden Goodwill ignorieren sollte. Das wird in vielen Fällen eine überharte Betrachtung sein, weil die gekauften Unternehmen zwar an Wert verloren haben, aber zumindest teilweise immer noch mehr wert sind als der reine Buchwert.
Andererseits gibt es eine hohe Anzahl von Unternehmen, die heute nicht einmal mehr zum Buchwert zu verkaufen sind, weil die Unternehmenssituation/das Geschäftsmodell zu trostlos sind.
Ich denke, dass ein Ansatz, der den Firmengoodwill konsequent negiert, aus heutiger, konservativer Sicht richtig ist.
Die immateriellen Vermögensgegenstände
Immaterielle Vermögensgegenstände sind auch einer der vielen Posten, mit denen Finanzvorstände den Aktionären eine falsche Wahrheit vorgaukeln wollen.
Dabei hat auch diese Bilanzierungsposition ihren Sinn:
Immaterielle Vermögensgegenstände sind zum Beispiel gekaufte Softwareprogramme, Markenrechte, Patente und Vertriebslizenzen. Anders gesagt sind alle nicht-greifbaren Wirtschaftsgüter (im Gegensatz zu den Sachanlagen), die ein Unternehmen erworben hat und die einen realisierbaren Wert darstellen, als immaterielle Wirtschaftsgüter zum Kaufpreis zu aktivieren.
Der Ansatz ist richtig, denn diese Vermögensgegenstände repräsentieren genauso wie Sachanlagen einen über mehrere Jahre nutzbaren Wert.
Schwierig wird es, wenn IAS auch erlaubt, eigengeschaffene Wirtschaftsgüter zu aktivieren. Dinge also (meist Software), die vom Unternehmen selbst erstellt wurden und die zukünftige Verkaufserlöse erbringen sollen.
Die Motivation hierfür ist wiederum die periodengerechte Verteilung von Kosten. IAS beabsichtigt, die schubweise anfallenden Entwicklungskosten nicht beim Entstehen, sondern bei der später jahrelangen Nutzung des geschaffenen Gutes zu bilanzieren.
So gut der Gedanke in der Theorie auch ist, die geistigen Väter von IAS konnten nicht wissen, dass am Neuen Markt meist nur Blödsinn entwickelt wird, der sich in den Folgejahren leider nicht verkaufen lässt und somit keinerlei Vermögenswert repräsentiert. Die geistigen Väter von IAS wussten ebensowenig, dass Ihr Ansatz von den Finanzvorständen am Neuen Markt regelmäßig missbraucht werden wird:
Denn die aktivierten Eigenleistungen gehen nicht nur in die Bilanz, sondern auch kostenschmälernd in die GuV ein und sind ein mittlerweile klassisches Instrument, die eigene Verlustsituation zu überdecken oder sogar echte Verluste in scheinbare Gewinne umzuwandeln.
Ich halte es im Rahmen der „trivialen Bilanzanalyse“ so:
Sind die gekauften immateriellen Vermögensgegenstände in der Bilanz getrennt von den selbstgeschaffenen immateriellen Wirtschaftgütern ausgewiesen, dann werden nur letztere als wertlos angesehen. Gibt es eine einzige Position, dann wird diese dem Vorsichtsprinzip entsprechend als vollständig wertlos angesehen, wenn es Hinweise gibt, dass die Position auch selbstgeschaffene Wirtschaftsgüter umfasst.
Immaterielle Vermögensgegenstände sind auch einer der vielen Posten, mit denen Finanzvorstände den Aktionären eine falsche Wahrheit vorgaukeln wollen.
Dabei hat auch diese Bilanzierungsposition ihren Sinn:
Immaterielle Vermögensgegenstände sind zum Beispiel gekaufte Softwareprogramme, Markenrechte, Patente und Vertriebslizenzen. Anders gesagt sind alle nicht-greifbaren Wirtschaftsgüter (im Gegensatz zu den Sachanlagen), die ein Unternehmen erworben hat und die einen realisierbaren Wert darstellen, als immaterielle Wirtschaftsgüter zum Kaufpreis zu aktivieren.
Der Ansatz ist richtig, denn diese Vermögensgegenstände repräsentieren genauso wie Sachanlagen einen über mehrere Jahre nutzbaren Wert.
Schwierig wird es, wenn IAS auch erlaubt, eigengeschaffene Wirtschaftsgüter zu aktivieren. Dinge also (meist Software), die vom Unternehmen selbst erstellt wurden und die zukünftige Verkaufserlöse erbringen sollen.
Die Motivation hierfür ist wiederum die periodengerechte Verteilung von Kosten. IAS beabsichtigt, die schubweise anfallenden Entwicklungskosten nicht beim Entstehen, sondern bei der später jahrelangen Nutzung des geschaffenen Gutes zu bilanzieren.
So gut der Gedanke in der Theorie auch ist, die geistigen Väter von IAS konnten nicht wissen, dass am Neuen Markt meist nur Blödsinn entwickelt wird, der sich in den Folgejahren leider nicht verkaufen lässt und somit keinerlei Vermögenswert repräsentiert. Die geistigen Väter von IAS wussten ebensowenig, dass Ihr Ansatz von den Finanzvorständen am Neuen Markt regelmäßig missbraucht werden wird:
Denn die aktivierten Eigenleistungen gehen nicht nur in die Bilanz, sondern auch kostenschmälernd in die GuV ein und sind ein mittlerweile klassisches Instrument, die eigene Verlustsituation zu überdecken oder sogar echte Verluste in scheinbare Gewinne umzuwandeln.
Ich halte es im Rahmen der „trivialen Bilanzanalyse“ so:
Sind die gekauften immateriellen Vermögensgegenstände in der Bilanz getrennt von den selbstgeschaffenen immateriellen Wirtschaftgütern ausgewiesen, dann werden nur letztere als wertlos angesehen. Gibt es eine einzige Position, dann wird diese dem Vorsichtsprinzip entsprechend als vollständig wertlos angesehen, wenn es Hinweise gibt, dass die Position auch selbstgeschaffene Wirtschaftsgüter umfasst.
So, das soll es gewesen sein.
Ab jetzt wird hier nur noch über konkrete "Kandidaten" geredet!
Einen schönen Sonntag abend,
Carlo
Ab jetzt wird hier nur noch über konkrete "Kandidaten" geredet!
Einen schönen Sonntag abend,
Carlo
hi carlo.
m.e. reicht auch schon ein blick auf die charts. die sagen oft mehr als 1000 worte.....
m.e. reicht auch schon ein blick auf die charts. die sagen oft mehr als 1000 worte.....
Hi Carlo !
Ein genialer Thread - vielen Dank !
LeN
Ein genialer Thread - vielen Dank !
LeN
#2
DataDesign, wie kommst Du denn darauf ???
Die haben laut aktueller e-mail aber noch 4 Mio. Cash,
das ist mehr als die meisten NM-Firmen.
Die kannst du getrost von der Liste streichen !!!
DataDesign, wie kommst Du denn darauf ???
Die haben laut aktueller e-mail aber noch 4 Mio. Cash,
das ist mehr als die meisten NM-Firmen.
Die kannst du getrost von der Liste streichen !!!
Pleitekandidat Nummer 1: Bäurer AG
Bäurer hat im letzen Q-Bericht ein Eigenkapital von 3,9 Mio. Euro ausgewiesen. Nach den bereits skizzierten Regeln sind leider Abzüge zu machen: 6,9 Mio. Euro aktivierte Eigenleistungen sind abzuziehen, dazu 7,5 Mio. Euro aktivierte latente Steuern und 8,7 Mio. Euro Firmen-Goodwill.
Damit ist Bäurer der perfekte Kandidat für die "triviale Bilanzanalyse", die Jungs punkten in allen Disziplinen.
Das tatsächliche Eigenkapital beträgt -19,2 Mio. Euro, die sind also total überschuldet.
Die Ergebnissituation ist zusätzlich trostlos, alleine in Q1 sind 3 Mio. Euro verlorengegangen.
Weiterhin sind fast 14 Mio. Euro Bankverbindlichkeiten zu erwähnen, insgesamt wirtschaftet Bäurer mit einem Fremdkapital in Höhe von ca. 54 Mio. Euro.
Der Laden hätte längst Konkurs anmelden müssen, hätte der Heinz Bäurer nicht in einem letzten Kraftakt eine weitere Kapitalerhöhung durchgeführt und selbst ein Darlehen mit Rangrücktritt gewährt.
Da die Wirtschaftslage weiter grausig ist (siehe Brain I.-Insolvenz), sollte die Erlösung (= Insolvenz) trotzdem in den nächsten Wochen/Monaten erfolgt sein.
Bäurer hat im letzen Q-Bericht ein Eigenkapital von 3,9 Mio. Euro ausgewiesen. Nach den bereits skizzierten Regeln sind leider Abzüge zu machen: 6,9 Mio. Euro aktivierte Eigenleistungen sind abzuziehen, dazu 7,5 Mio. Euro aktivierte latente Steuern und 8,7 Mio. Euro Firmen-Goodwill.
Damit ist Bäurer der perfekte Kandidat für die "triviale Bilanzanalyse", die Jungs punkten in allen Disziplinen.
Das tatsächliche Eigenkapital beträgt -19,2 Mio. Euro, die sind also total überschuldet.
Die Ergebnissituation ist zusätzlich trostlos, alleine in Q1 sind 3 Mio. Euro verlorengegangen.
Weiterhin sind fast 14 Mio. Euro Bankverbindlichkeiten zu erwähnen, insgesamt wirtschaftet Bäurer mit einem Fremdkapital in Höhe von ca. 54 Mio. Euro.
Der Laden hätte längst Konkurs anmelden müssen, hätte der Heinz Bäurer nicht in einem letzten Kraftakt eine weitere Kapitalerhöhung durchgeführt und selbst ein Darlehen mit Rangrücktritt gewährt.
Da die Wirtschaftslage weiter grausig ist (siehe Brain I.-Insolvenz), sollte die Erlösung (= Insolvenz) trotzdem in den nächsten Wochen/Monaten erfolgt sein.
Pleitekandidat Nummer 2: Primacom AG
Ist das normal, wenn ein Wert mit 169 Mio. Euro Eigenkapital an der Börse mit 7 Mio. Euro bewertet wird?
Das sieht anders aus, wenn man beginnt, den ganzen Bewertungsmüll aus der Bilanz rauszurechnen:
320 Mio. Euro Firmenwert!
52 Mio. Euro aktivierter Kundenstamm!
64 Mio. Euro aktivierte latente Steuern!
Und plötzlich sind die mit 236 Mio. Euro überschuldet.
Zudem sind die Verbindlichkeiten sind gnadenlos hoch, sie betragen 925 Mio. Euro.
Der Laden ist aus einem einzigen Grund noch nicht pleite: Die Gläubiger wissen, dass sie auch bei einer Insolvenz kaum etwas von ihrem Geld wiederbekommen und haben (noch) nicht die Absicht, ihre Bücher auf`s Schmerzlichste zu bereinigen.
Primacom ist so mausetot, dass sich nicht mal die Zocker an den Wert herantrauen.
Ist das normal, wenn ein Wert mit 169 Mio. Euro Eigenkapital an der Börse mit 7 Mio. Euro bewertet wird?
Das sieht anders aus, wenn man beginnt, den ganzen Bewertungsmüll aus der Bilanz rauszurechnen:
320 Mio. Euro Firmenwert!
52 Mio. Euro aktivierter Kundenstamm!
64 Mio. Euro aktivierte latente Steuern!
Und plötzlich sind die mit 236 Mio. Euro überschuldet.
Zudem sind die Verbindlichkeiten sind gnadenlos hoch, sie betragen 925 Mio. Euro.
Der Laden ist aus einem einzigen Grund noch nicht pleite: Die Gläubiger wissen, dass sie auch bei einer Insolvenz kaum etwas von ihrem Geld wiederbekommen und haben (noch) nicht die Absicht, ihre Bücher auf`s Schmerzlichste zu bereinigen.
Primacom ist so mausetot, dass sich nicht mal die Zocker an den Wert herantrauen.
Pleitekandidat Nummer 3: TRAVEL24.COM AG
Der Streubesitz beträgt mittlerweile 100% - das ist selten. Offensichtlich hat sich jeder einzelne Altaktionär aus dem Staub gemacht.
Wundern tut es mich nicht, die ehemalig stolze Cashposition ist auf 3,5 Mio. Euro eingebrochen. Wenn die Cashburn-Quote in Q2 der aus Q1 entspricht, ist die Kohle bereits vollständig verbraucht.
Zusätzlich unangenehm:
Das Eigenkapital betrug zum 31.03. noch 2,8 Mio. Euro. Die Firmenwerte abgezogen blieben noch 0,9 Mio. Euro.
Wer soll da noch Geld reinstecken?
Der Streubesitz beträgt mittlerweile 100% - das ist selten. Offensichtlich hat sich jeder einzelne Altaktionär aus dem Staub gemacht.
Wundern tut es mich nicht, die ehemalig stolze Cashposition ist auf 3,5 Mio. Euro eingebrochen. Wenn die Cashburn-Quote in Q2 der aus Q1 entspricht, ist die Kohle bereits vollständig verbraucht.
Zusätzlich unangenehm:
Das Eigenkapital betrug zum 31.03. noch 2,8 Mio. Euro. Die Firmenwerte abgezogen blieben noch 0,9 Mio. Euro.
Wer soll da noch Geld reinstecken?
Pleitekandidat Nummer 4: Emprise MANAGEMENT CONSULT.AG
Emprise hat zum 31.03.2002 ganze 956 T€ an Eigenkapital ausgewiesen. Leider müssen auch hier wieder Abzüge vorgenommen werden. Zu nennen sind 3,9 Mio. Euro Aktivierte latente Steuern sowie 0,4 Mio. Euro Firmengoodwill.
Emprise ist also mit fast 3,5 Mio. Euro überschuldet. Und dies hat auch der Wirtschaftsprüfer im Jahresabschluss festgestellt, obwohl damals die Situation noch nicht ganz so prekär war.
Bitter: Aufgrund des weiteren Kursverfalls von Mediascape, an der Emprise nach wie vor beteiligt ist, sind weitere Abschreibungen zum Halbjahresabschluss zu tätigen.
Zwar hat sich das operative Geschäft mittlerweile gefangen. Trotzdem könnte Emprise jederzeit in Konkurs gehen, wenn nicht entweder ein Käufer zu einem guten Kurs für das Mediascape-Paket gefunden wird oder jemand Eigenkapital nachschießt.
Emprise hat zum 31.03.2002 ganze 956 T€ an Eigenkapital ausgewiesen. Leider müssen auch hier wieder Abzüge vorgenommen werden. Zu nennen sind 3,9 Mio. Euro Aktivierte latente Steuern sowie 0,4 Mio. Euro Firmengoodwill.
Emprise ist also mit fast 3,5 Mio. Euro überschuldet. Und dies hat auch der Wirtschaftsprüfer im Jahresabschluss festgestellt, obwohl damals die Situation noch nicht ganz so prekär war.
Bitter: Aufgrund des weiteren Kursverfalls von Mediascape, an der Emprise nach wie vor beteiligt ist, sind weitere Abschreibungen zum Halbjahresabschluss zu tätigen.
Zwar hat sich das operative Geschäft mittlerweile gefangen. Trotzdem könnte Emprise jederzeit in Konkurs gehen, wenn nicht entweder ein Käufer zu einem guten Kurs für das Mediascape-Paket gefunden wird oder jemand Eigenkapital nachschießt.
Pleitekandidat Nummer 5: curasan AG
Der letzte Quartalsbericht zeigt es ganz deutlich, die liquiden Mittel sind aufgebraucht. Logisch daher die Ansage, man werde sich jetzt um Fremdmittel kümmern.
Bitter für die Aktionäre, dass auch das Eigenkapital größtenteils verpulvert ist: 16,0 Mio. Euro sind es offiziell, davon dürfen 4,5 Mio. Euro aktive latente Steuern, 5,5 Mio. Euro immaterielle Wirtschaftsgüter und 0,7 Mio. Euro Firmengoodwill abgezogen werden.
Es verbleibt ein echtes Eigenkapital von 5,3 Mio. Euro - aber nur, wenn wenigstens die Vorräte werthaltig sind.
Und ärgerlich ist`s natürlich, wenn solch ein substanzloser Laden weiterhin 1 Mio. Euro je Quartal durch den Schornstein jagt.
Wer will die retten?
Der letzte Quartalsbericht zeigt es ganz deutlich, die liquiden Mittel sind aufgebraucht. Logisch daher die Ansage, man werde sich jetzt um Fremdmittel kümmern.
Bitter für die Aktionäre, dass auch das Eigenkapital größtenteils verpulvert ist: 16,0 Mio. Euro sind es offiziell, davon dürfen 4,5 Mio. Euro aktive latente Steuern, 5,5 Mio. Euro immaterielle Wirtschaftsgüter und 0,7 Mio. Euro Firmengoodwill abgezogen werden.
Es verbleibt ein echtes Eigenkapital von 5,3 Mio. Euro - aber nur, wenn wenigstens die Vorräte werthaltig sind.
Und ärgerlich ist`s natürlich, wenn solch ein substanzloser Laden weiterhin 1 Mio. Euro je Quartal durch den Schornstein jagt.
Wer will die retten?
Pleitekandidat Nummer 6: Easy Software AG
Die Zahlen sind seit Mitte 2000 regelmäßig trostlos.
Das hat dazu geführt, dass das Eigenkapital nominal auf 12,6 Mio. Euro abgesunken ist. Und auch bei Easy müssen einige Bilanzpositionen ausgeklammert werden, so vermute ich bei den immateriellen Wirtschaftsgütern in Höhe von 9,9 Mio. Euro, den aktiven latenten Steuern von 0,5 Mio. Euro und dem Firmen-Goodwill von 2,5 Mio. Euro keine Werthaltigkeit.
Es verbleibt ein reales Eigenkapital von -0,3 Mio. Euro, die Jungs sind also überschuldet.
Tragisch für die Aktionäre, wenn im ersten Quartal, auf dem die oben angeführten Zahlen basieren, wenigstens noch ein geringer Gewinn ausgewiesen wurde, den es jetzt zerrissen hat:
Die gerade erst veröffentlichten Q2-Zahlen sind nämlich die volle Katastrophe: Neben einem drastischen Umsatzeinbruch mussten -4,5 Mio. Euro Verlust hingenommen werden - das muss bei der Eigenkapitalüberlegung mindernd einbezogen werden!
Spätestens seit den Halbjahreszahlen ist Easy somit ein klassischer Pleitekandidat.
Die Zahlen sind seit Mitte 2000 regelmäßig trostlos.
Das hat dazu geführt, dass das Eigenkapital nominal auf 12,6 Mio. Euro abgesunken ist. Und auch bei Easy müssen einige Bilanzpositionen ausgeklammert werden, so vermute ich bei den immateriellen Wirtschaftsgütern in Höhe von 9,9 Mio. Euro, den aktiven latenten Steuern von 0,5 Mio. Euro und dem Firmen-Goodwill von 2,5 Mio. Euro keine Werthaltigkeit.
Es verbleibt ein reales Eigenkapital von -0,3 Mio. Euro, die Jungs sind also überschuldet.
Tragisch für die Aktionäre, wenn im ersten Quartal, auf dem die oben angeführten Zahlen basieren, wenigstens noch ein geringer Gewinn ausgewiesen wurde, den es jetzt zerrissen hat:
Die gerade erst veröffentlichten Q2-Zahlen sind nämlich die volle Katastrophe: Neben einem drastischen Umsatzeinbruch mussten -4,5 Mio. Euro Verlust hingenommen werden - das muss bei der Eigenkapitalüberlegung mindernd einbezogen werden!
Spätestens seit den Halbjahreszahlen ist Easy somit ein klassischer Pleitekandidat.
Es gibt interessante News zu Pleitkandidat Nummer 1. Bäurer hat sich vorhin zum Handel aussetzen lassen und dann diese Ad-Hoc veröffentlicht.
Nach den inoffitiellen Usancen am Neuen Markt bedeutet der letzte Absatz, in dem auf die Suche nach neuen Investoren und eine drohende Liquiditätslücke hingewiesen wird, das unvermeidliche Aus.
Wir werden in den nächsten Tagen sehen, ob sich das Schiksal von Bäurer (endlich) erfüllt.
DGAP-Ad hoc: bäurer AG <BEU> deutsch
DGAP-Ad hoc: bäurer AG <BEU> deutsch
Halbjahreszahlen der bäurer AG: Umsatzeinbußen in schwachem Marktumfeld - Kosten
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Hüfingen/Behla, 30. August 2002.
Die bäurer AG hat ihre Umsatzerwartungen hauptsächlich aufgrund des
schwachen ERP-Marktumfelds nicht erfüllen können und liegt mit einem
Konzernumsatz (Continued Operations) von 22,5 Mio. Euro (Vorjahr
26,8) im 1. Halbjahr unter Plan.
Seinen Restrukturierungskurs hat das Unternehmen erfolgreich fort-
setzen können und lag im ersten Halbjahr 2002 bei den Kostensen-
kungen deutlich über Plan. Die Konsolidierungserfolge sorgten für
eine Verbesserung des operativen Ergebnisses um 48,2% auf -3,7 Mio.
Euro (-7,2). Das Ergebnis vor Steuern konnte auf -3,3 (-4,6) Mio.
Euro verbessert werden. Die Rohmarge stieg auf 40,1% (Vorjahr: 30,1).
Aufgrund der gestrafften Kostenstruktur konnte der Jahresfehlbetrag
von -5,4 Mio. Euro (-9,4) im Vergleich zum Vorjahr um 42,5% reduziert
werden.
Der Auftragseingang sank konjunkturbedingt und aufgrund des aus-
gelagerten Hardware-Geschäfts um 10,5 % auf 24,7 Mio. Euro (27,6).
Dies wirkte sich auch auf den Auftragsbestand aus, der mit 9,3 Mio.
Euro (14,2) unter dem Vorjahreswert lag.
Aufgrund der andauernden Schwäche des ERP-Marktes hat der Vor-
stand das Umsatzziel auf 47,5 Mio. Euro (Continued
Operations) reduziert und geht von einem negativen EBIT für
das Gesamtjahr 2002 aus. Derzeit werden aktiv Gespräche mit poten-
tiellen Investoren über Kapitalmaßnahmen geführt, um die aktuell
geschwächte Eigenkapital- und angespannte Liquiditätssituation
des Unternehmens zu verbessern. Eine entsprechende Entscheidung
wird bereits in den kommenden Tagen erwartet.
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 30.08.2002
--------------------------------------------------------------------------------
WKN: 553070; ISIN: DE0005530703; Index:
Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf,
Hamburg, Hannover, München und Stuttgart
Nach den inoffitiellen Usancen am Neuen Markt bedeutet der letzte Absatz, in dem auf die Suche nach neuen Investoren und eine drohende Liquiditätslücke hingewiesen wird, das unvermeidliche Aus.
Wir werden in den nächsten Tagen sehen, ob sich das Schiksal von Bäurer (endlich) erfüllt.
DGAP-Ad hoc: bäurer AG <BEU> deutsch
DGAP-Ad hoc: bäurer AG <BEU> deutsch
Halbjahreszahlen der bäurer AG: Umsatzeinbußen in schwachem Marktumfeld - Kosten
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Hüfingen/Behla, 30. August 2002.
Die bäurer AG hat ihre Umsatzerwartungen hauptsächlich aufgrund des
schwachen ERP-Marktumfelds nicht erfüllen können und liegt mit einem
Konzernumsatz (Continued Operations) von 22,5 Mio. Euro (Vorjahr
26,8) im 1. Halbjahr unter Plan.
Seinen Restrukturierungskurs hat das Unternehmen erfolgreich fort-
setzen können und lag im ersten Halbjahr 2002 bei den Kostensen-
kungen deutlich über Plan. Die Konsolidierungserfolge sorgten für
eine Verbesserung des operativen Ergebnisses um 48,2% auf -3,7 Mio.
Euro (-7,2). Das Ergebnis vor Steuern konnte auf -3,3 (-4,6) Mio.
Euro verbessert werden. Die Rohmarge stieg auf 40,1% (Vorjahr: 30,1).
Aufgrund der gestrafften Kostenstruktur konnte der Jahresfehlbetrag
von -5,4 Mio. Euro (-9,4) im Vergleich zum Vorjahr um 42,5% reduziert
werden.
Der Auftragseingang sank konjunkturbedingt und aufgrund des aus-
gelagerten Hardware-Geschäfts um 10,5 % auf 24,7 Mio. Euro (27,6).
Dies wirkte sich auch auf den Auftragsbestand aus, der mit 9,3 Mio.
Euro (14,2) unter dem Vorjahreswert lag.
Aufgrund der andauernden Schwäche des ERP-Marktes hat der Vor-
stand das Umsatzziel auf 47,5 Mio. Euro (Continued
Operations) reduziert und geht von einem negativen EBIT für
das Gesamtjahr 2002 aus. Derzeit werden aktiv Gespräche mit poten-
tiellen Investoren über Kapitalmaßnahmen geführt, um die aktuell
geschwächte Eigenkapital- und angespannte Liquiditätssituation
des Unternehmens zu verbessern. Eine entsprechende Entscheidung
wird bereits in den kommenden Tagen erwartet.
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 30.08.2002
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WKN: 553070; ISIN: DE0005530703; Index:
Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf,
Hamburg, Hannover, München und Stuttgart
Pleitekandidat Nummer 7: Mania Technologie AG
Die Mania hat vorgestern ihre Halbjahreszahlen bekanntgegeben, was zu einer Kursaussetzung und anschließendem Kurssturz führte.
Der Laden steht, was bereits seit den Jahreszahlen 2001 nicht verwundern kann, kurz vor dem Zusammenbruch.
Alleine im ersten Halbjahr wurden 13,2 Mio. Euro vernichtet und das, obwohl die Firmenwertabschreibungen fast auf null eingeschränkt wurden. Die Umsätze sind um mehr als 40% eingebrochen und der Restrukturierungspartner wurde gleich auch noch gefeuert.
Die Bilanz ist eine einzige Katastrophe: 13,8 Mio. Euro Eigenkapital müssen - wie üblich - zusammengestrichen werden, nach Abzug von 2,8 Mio. latenten Steuern, 3,9 Mio. Euro immateriellen Vermögenswerten und 5,2 Mio. Euro Firmenwerten bleiben lächerliche 1,9 Mio. Euro übrig.
Besonders dramatisch: Mania steht mit mehr als 64 Mio. Euro kurzfristig bei den Banken in der Kreide. Zwar existieren wohl Landesbürgschaften, aber wer will weiterhin für die zusätzlichen Verluste gerade stehen?
Insgesamt ist Mania mit 108 Mio. Euro verschuldet, wie sollen die bloß überleben?
Die Mania hat vorgestern ihre Halbjahreszahlen bekanntgegeben, was zu einer Kursaussetzung und anschließendem Kurssturz führte.
Der Laden steht, was bereits seit den Jahreszahlen 2001 nicht verwundern kann, kurz vor dem Zusammenbruch.
Alleine im ersten Halbjahr wurden 13,2 Mio. Euro vernichtet und das, obwohl die Firmenwertabschreibungen fast auf null eingeschränkt wurden. Die Umsätze sind um mehr als 40% eingebrochen und der Restrukturierungspartner wurde gleich auch noch gefeuert.
Die Bilanz ist eine einzige Katastrophe: 13,8 Mio. Euro Eigenkapital müssen - wie üblich - zusammengestrichen werden, nach Abzug von 2,8 Mio. latenten Steuern, 3,9 Mio. Euro immateriellen Vermögenswerten und 5,2 Mio. Euro Firmenwerten bleiben lächerliche 1,9 Mio. Euro übrig.
Besonders dramatisch: Mania steht mit mehr als 64 Mio. Euro kurzfristig bei den Banken in der Kreide. Zwar existieren wohl Landesbürgschaften, aber wer will weiterhin für die zusätzlichen Verluste gerade stehen?
Insgesamt ist Mania mit 108 Mio. Euro verschuldet, wie sollen die bloß überleben?
Pleitekandidat Nummer 8: IN-MOTION AG MOVIE & TV PROD.
Einen Medienwert zum Pleitekandidaten zu erklären, ist etwas schwieriger, als eine mit Goodwill, aktivierten Entwicklungskosten und latenten Steuern aufgepumpte Bilanz zu identifizieren. Meist sind diese „Bilanzpositionen des Grauens“ bei Medienwerten nur unterdurchschnittlich ausgeprägt.
Ein entscheidendes Risiko bei Medienwerten hingegen ist das aktivierte Filmvermögen. Es ist ebenso wie die Entwicklungskosten immaterieller Natur, zeigt aber einen völlig anderen Charakter. Denn es handelt sich um eingekaufte Rechte, die das Kerngeschäfts eines Filmhändlers ausmachen und in ihrer Bilanzierungsrelevanz auch völlig unstrittig sind. Wenn ein Computerhändler die eingekauften und zum Verkauf bestimmten Geräte als Vermögensgegenstände ausweisen darf (was niemand bezweifelt), dann muss ein Filmhändler dies mit den eingekauften Filmlizenzen ebenso tun.
Ich habe allerdings enorme Zweifel, ob die Mediengesellschaften die Filme wirklich mit dem Betrag in der Bilanz stehen haben, den diese auch wert sind. Und das gründet sich in den hässlichen Ereignissen, die wir alle bei RTV beobachten konnten. Die hatten bis in den Sommer hinein mehr als 90 Mio. Euro Eigenkapital in der Bilanz stehen. Dann gab es zum Halbjahr eine Sonderprüfung. Als die Prüfer mit den notwendigen Abwertungen vor allem des Filmvermögens fertig waren, da hatte sich das Eigenkapital nahezu vollständig in Luft aufgelöst, einfach so......
Ein anderes trauriges Beispiel war die Insolvenz der Kinowelt, die mangels Liquidität notwendig wurde. Durch Filmvermögen repräsentiertes Eigenkapital hatten die allerdings noch in großen Mengen. Nur: Als der Insolvenzverwalter die Filme verhökern wollte, hat er so gut wie kein Geld erlösen können, die Filme waren kaum etwas wert.
Aus diesem Grund meide ich übrigens Medienfirmen seit einiger Zeit wie die Pest!
Zurück zur In-Motion: Die Jungs haben heute – wie üblich verspätet – 9-Monatszahlen vorgelegt. Wie von mir zur Kenntnis genommen, verheerende Zahlen. –14,6 Mio. Euro EBT alleine im dritten Quartal, aufgelaufener Jahres-EBT bereits -26,3 Mio. Euro. Eigenkapital runter auf 61,7 Mio. Euro, nach den im Thread üblichen Korrekturen sogar nur noch 51,2 Mio. Euro.
Dazu natürlich ein hohes Filmvermögen und ein dicker Batzen weitere immaterielle Wirtschaftsgüter, ein riesiger Forderungsbestand und liquide Mittel von nur noch 4,5 Mio. Euro. Bei gleichbleibender Cash-Burn-Rate sind die bereits heute erledigt, wenn nicht frisches Kapital aufgenommen werden konnte. Und verschuldet sind sie auch – längst bis über beide Ohren: 150 Millionen Euro Bankschulden, davon ein Drittel kurzfristig.
In-Motion wird nicht überleben. Ich weiß zwar nicht, inwieweit sich der Todeskampf durch immer neue Geldspritzen verlängert, aber gerettet werden die nicht, da bin ich mir ganz sicher!
Einen Medienwert zum Pleitekandidaten zu erklären, ist etwas schwieriger, als eine mit Goodwill, aktivierten Entwicklungskosten und latenten Steuern aufgepumpte Bilanz zu identifizieren. Meist sind diese „Bilanzpositionen des Grauens“ bei Medienwerten nur unterdurchschnittlich ausgeprägt.
Ein entscheidendes Risiko bei Medienwerten hingegen ist das aktivierte Filmvermögen. Es ist ebenso wie die Entwicklungskosten immaterieller Natur, zeigt aber einen völlig anderen Charakter. Denn es handelt sich um eingekaufte Rechte, die das Kerngeschäfts eines Filmhändlers ausmachen und in ihrer Bilanzierungsrelevanz auch völlig unstrittig sind. Wenn ein Computerhändler die eingekauften und zum Verkauf bestimmten Geräte als Vermögensgegenstände ausweisen darf (was niemand bezweifelt), dann muss ein Filmhändler dies mit den eingekauften Filmlizenzen ebenso tun.
Ich habe allerdings enorme Zweifel, ob die Mediengesellschaften die Filme wirklich mit dem Betrag in der Bilanz stehen haben, den diese auch wert sind. Und das gründet sich in den hässlichen Ereignissen, die wir alle bei RTV beobachten konnten. Die hatten bis in den Sommer hinein mehr als 90 Mio. Euro Eigenkapital in der Bilanz stehen. Dann gab es zum Halbjahr eine Sonderprüfung. Als die Prüfer mit den notwendigen Abwertungen vor allem des Filmvermögens fertig waren, da hatte sich das Eigenkapital nahezu vollständig in Luft aufgelöst, einfach so......
Ein anderes trauriges Beispiel war die Insolvenz der Kinowelt, die mangels Liquidität notwendig wurde. Durch Filmvermögen repräsentiertes Eigenkapital hatten die allerdings noch in großen Mengen. Nur: Als der Insolvenzverwalter die Filme verhökern wollte, hat er so gut wie kein Geld erlösen können, die Filme waren kaum etwas wert.
Aus diesem Grund meide ich übrigens Medienfirmen seit einiger Zeit wie die Pest!
Zurück zur In-Motion: Die Jungs haben heute – wie üblich verspätet – 9-Monatszahlen vorgelegt. Wie von mir zur Kenntnis genommen, verheerende Zahlen. –14,6 Mio. Euro EBT alleine im dritten Quartal, aufgelaufener Jahres-EBT bereits -26,3 Mio. Euro. Eigenkapital runter auf 61,7 Mio. Euro, nach den im Thread üblichen Korrekturen sogar nur noch 51,2 Mio. Euro.
Dazu natürlich ein hohes Filmvermögen und ein dicker Batzen weitere immaterielle Wirtschaftsgüter, ein riesiger Forderungsbestand und liquide Mittel von nur noch 4,5 Mio. Euro. Bei gleichbleibender Cash-Burn-Rate sind die bereits heute erledigt, wenn nicht frisches Kapital aufgenommen werden konnte. Und verschuldet sind sie auch – längst bis über beide Ohren: 150 Millionen Euro Bankschulden, davon ein Drittel kurzfristig.
In-Motion wird nicht überleben. Ich weiß zwar nicht, inwieweit sich der Todeskampf durch immer neue Geldspritzen verlängert, aber gerettet werden die nicht, da bin ich mir ganz sicher!
Es gibt News zum Pleitekandidaten Nummer 6. Bei Easy sind Investoren eingestiegen und haben offenbar gleich einmal den alten Vorstand abgesägt. Ob`s der Firma damit bald besser geht, bleibt dahingestellt, aber zumindest in den nächsten Monaten sollte die von mir erwartete Pleitemeldung ausbleiben.
Übrigens ist jetzt wohl klar, warum Easy sich letzte Woche verdoppelt hat. Frontrunning in seiner reinsten Form........
Ad hoc-Service: Easy Software AG
09.09.2002 08:24:00
DGAP-Ad hoc: Easy Software AG
Einstieg von Finanz- und strategischen Investoren bei der EASY SOFTWARE AG
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Einstieg von Finanz- und strategischen Investoren bei der EASY SOFTWARE AG
Mülheim an der Ruhr, 9. September 2002 - Einstieg von Finanz- und strategischen Investoren bei der EASY SOFTWARE AG
Bei der EASY SOFTWARE AG, einem führenden Anbieter für Archivierungs- und Dokumenten-Management-Systeme, sind neue Finanz- und strategische Investoren eingestiegen. Zugleich haben die Gründungsvorstände Dirk Vollmering, Vorstand Produktentwicklung, und Markus Hanisch, Vorstand Vertrieb und Marketing, mit sofortiger Wirkung im besten gegenseitigen Einvernehmen ihr Vorstandsamt niedergelegt. Sie stehen dem Unternehmen aber weiterhin beratend zur Verfügung. Finanzvorstand Dr. Peter Felden ist im Amt geblieben und führt die Geschäfte der EASY SOFTWARE AG bis zur Bestellung neuer Vorstände alleinverantwortlich weiter. Mit dem Einstieg neuer Investoren sind dem Unternehmen die Sicherung und Stärkung der Liquidität gelungen. Die EASY SOFTWARE AG wird ihre sehr gute Marktpositionierung ausbauen und ihre Produktausrichtung weiter vorantreiben. Damit wird das Unternehmen allen seinen Kunden ein langfristiger, stabiler und wertvoller Partner sein.
Der Vorstand
EASY SOFTWARE AG, Am Hauptbahnhof 4, D-45468 Mülheim a.d. Ruhr, Tel. +49(0)208- 45016-106, Fax:+49(0)208-45016-108, E-mail: information@easy.de, Internet: http://www.easy.de
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 09.09.2002
Übrigens ist jetzt wohl klar, warum Easy sich letzte Woche verdoppelt hat. Frontrunning in seiner reinsten Form........
Ad hoc-Service: Easy Software AG
09.09.2002 08:24:00
DGAP-Ad hoc: Easy Software AG
Einstieg von Finanz- und strategischen Investoren bei der EASY SOFTWARE AG
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Einstieg von Finanz- und strategischen Investoren bei der EASY SOFTWARE AG
Mülheim an der Ruhr, 9. September 2002 - Einstieg von Finanz- und strategischen Investoren bei der EASY SOFTWARE AG
Bei der EASY SOFTWARE AG, einem führenden Anbieter für Archivierungs- und Dokumenten-Management-Systeme, sind neue Finanz- und strategische Investoren eingestiegen. Zugleich haben die Gründungsvorstände Dirk Vollmering, Vorstand Produktentwicklung, und Markus Hanisch, Vorstand Vertrieb und Marketing, mit sofortiger Wirkung im besten gegenseitigen Einvernehmen ihr Vorstandsamt niedergelegt. Sie stehen dem Unternehmen aber weiterhin beratend zur Verfügung. Finanzvorstand Dr. Peter Felden ist im Amt geblieben und führt die Geschäfte der EASY SOFTWARE AG bis zur Bestellung neuer Vorstände alleinverantwortlich weiter. Mit dem Einstieg neuer Investoren sind dem Unternehmen die Sicherung und Stärkung der Liquidität gelungen. Die EASY SOFTWARE AG wird ihre sehr gute Marktpositionierung ausbauen und ihre Produktausrichtung weiter vorantreiben. Damit wird das Unternehmen allen seinen Kunden ein langfristiger, stabiler und wertvoller Partner sein.
Der Vorstand
EASY SOFTWARE AG, Am Hauptbahnhof 4, D-45468 Mülheim a.d. Ruhr, Tel. +49(0)208- 45016-106, Fax:+49(0)208-45016-108, E-mail: information@easy.de, Internet: http://www.easy.de
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 09.09.2002
Und zum Pleitekandidaten Nummer 2 gibt es auch etwas Neues. Bei Primacom hat sich jetzt der Vorstandschef vom Acker gemacht. Derjenige, der die dahin geführt hat, wo sie jetzt stehen. Ob es ein gutes Zeichen ist? - Wohl kaum!
euro adhoc: PrimaCom AG (deutsch)
Mitteilung übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich.
PrimaCom AG Vorstand Paul Thomason verläßt die Gesellschaft zum 30. September 2002
Mainz, 03.09.2002 - Mainz, 3. September 2002 (Neuer Markt: WKN 625910 / Nasdaq, OTC BB: "PCAGY") PrimaCom AG gab heute bekannt, dass Vorstandssprecher und Finanzvorstand Paul Thomason seinen Vertrag mit PrimaCom AG nicht verlängern und in Folge dessen zum 30. September 2002 aus der Gesellschaft ausscheiden wird. Die Aufgaben des Vorstands für Finanzen werden von Prof. Dr. Stefan Schwenkedel, derzeitig im Vorstand für Strategie und Controlling verantwortlich, übernommen. Mr. Thomason trat im Februar 1996 als Chief Financial Officer in die Kabelmedia GmbH ein, einer Vorläufergesellschaft der PrimaCom AG. Im Jahr 1998 wurden die Kabelmedia und die Süweda zur PrimaCom AG verschmolzen. Herr Thomason wurde Finanzvorstand der Gesellschaft und im Oktober 2000 Sprecher des Vorstands. Dr. Christian Schwarz-Schilling, Vorsitzernder des Aufsichtsrats der PrimaCom AG, sagte: "Die Zusammenarbeit mit Herrn Thomason in den vergangenen 3 ½ Jahren hat mir große Freude bereitet und ich weiß seine Arbeit für die PrimaCom zu schätzen. Der PrimaCom-Aufsichtsrat wünscht Herr Thomason alles Gute für seine zukünftigen Aufgaben." Paul Thomason, Sprecher des Vorstands und Chief Financial Officer sagte: "In den vergangenen Monaten hat PrimaCom seine Finanzierung neu strukturiert und die notwendigen Schritte unternommen, um unter den derzeit gegebenen schwierigen Marktbedingungen operieren zu können. Die Tatsache, dass PrimaCom im zweiten Quartal 2002 eine nahezu cash flow neutrale Position erreicht hat, ist Ergebnis dieser beiden Maßnahmen. Das gesamte PrimaCom-Management hat hart gearbeitet, um diese Ergebnisse zu erzielen und ich weiß deren Bemühungen zu schätzen. Ich bin mir sicher, dass die Gesellschaft weiter gut arbeiten und seine Ziele in der Zukunft erreichen wird."
Rückfragehinweis: Dr. Stefan Schwenkedel Vorstand Strategie und Controlling Tel.: 49 6131 / 9310-200 Alexander Hoffmann
Direktor, Investor Relations Tel.: 49 6131 / 9310-150 Fax: 49 6131 / 9310-189 investor@primacom.de Homepage: www.primacom.de Tel: +49(0)6131 9310 184 FAX: +49(0)6131 9310 149 Email: info@primacom.de
Ende der ad-hoc-Mitteilung
WKN: 625910 ISIN: DE0006259104 Marktsegment: , Freiverkehr Baden-Württembergische Wertpapierbörse, Bayerische Börse, Berliner Wertpapierbörse, Börse Düsseldorf, Bremer Wertpapierbörse (BWB), Hamburger Wertpapierbörse, Niedersächsische Börse zu Hannover; Neuer Markt Frankfurter Wertpapierbörse
03.09.2002 - 14:48
Quelle: dpa-AFX
euro adhoc: PrimaCom AG (deutsch)
Mitteilung übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich.
PrimaCom AG Vorstand Paul Thomason verläßt die Gesellschaft zum 30. September 2002
Mainz, 03.09.2002 - Mainz, 3. September 2002 (Neuer Markt: WKN 625910 / Nasdaq, OTC BB: "PCAGY") PrimaCom AG gab heute bekannt, dass Vorstandssprecher und Finanzvorstand Paul Thomason seinen Vertrag mit PrimaCom AG nicht verlängern und in Folge dessen zum 30. September 2002 aus der Gesellschaft ausscheiden wird. Die Aufgaben des Vorstands für Finanzen werden von Prof. Dr. Stefan Schwenkedel, derzeitig im Vorstand für Strategie und Controlling verantwortlich, übernommen. Mr. Thomason trat im Februar 1996 als Chief Financial Officer in die Kabelmedia GmbH ein, einer Vorläufergesellschaft der PrimaCom AG. Im Jahr 1998 wurden die Kabelmedia und die Süweda zur PrimaCom AG verschmolzen. Herr Thomason wurde Finanzvorstand der Gesellschaft und im Oktober 2000 Sprecher des Vorstands. Dr. Christian Schwarz-Schilling, Vorsitzernder des Aufsichtsrats der PrimaCom AG, sagte: "Die Zusammenarbeit mit Herrn Thomason in den vergangenen 3 ½ Jahren hat mir große Freude bereitet und ich weiß seine Arbeit für die PrimaCom zu schätzen. Der PrimaCom-Aufsichtsrat wünscht Herr Thomason alles Gute für seine zukünftigen Aufgaben." Paul Thomason, Sprecher des Vorstands und Chief Financial Officer sagte: "In den vergangenen Monaten hat PrimaCom seine Finanzierung neu strukturiert und die notwendigen Schritte unternommen, um unter den derzeit gegebenen schwierigen Marktbedingungen operieren zu können. Die Tatsache, dass PrimaCom im zweiten Quartal 2002 eine nahezu cash flow neutrale Position erreicht hat, ist Ergebnis dieser beiden Maßnahmen. Das gesamte PrimaCom-Management hat hart gearbeitet, um diese Ergebnisse zu erzielen und ich weiß deren Bemühungen zu schätzen. Ich bin mir sicher, dass die Gesellschaft weiter gut arbeiten und seine Ziele in der Zukunft erreichen wird."
Rückfragehinweis: Dr. Stefan Schwenkedel Vorstand Strategie und Controlling Tel.: 49 6131 / 9310-200 Alexander Hoffmann
Direktor, Investor Relations Tel.: 49 6131 / 9310-150 Fax: 49 6131 / 9310-189 investor@primacom.de Homepage: www.primacom.de Tel: +49(0)6131 9310 184 FAX: +49(0)6131 9310 149 Email: info@primacom.de
Ende der ad-hoc-Mitteilung
WKN: 625910 ISIN: DE0006259104 Marktsegment: , Freiverkehr Baden-Württembergische Wertpapierbörse, Bayerische Börse, Berliner Wertpapierbörse, Börse Düsseldorf, Bremer Wertpapierbörse (BWB), Hamburger Wertpapierbörse, Niedersächsische Börse zu Hannover; Neuer Markt Frankfurter Wertpapierbörse
03.09.2002 - 14:48
Quelle: dpa-AFX
Pleitekandidat Nummer 9: FLUXX.COM AG
Die Bilanz der Firma Fluxx ist die absolute Krönung. Von einer Bilanzsumme von 19,2 Mio. Euro sind alleine 11,6 Mio. Euro aktivierte latente Steuern in der Hoffnung auf zukünftig aufzulösende Verlustvorträge. Leider sind diese vollständig dem Eigenkapital „in Rechnung zu stellen“, denn die Gläubiger werden sich kaum mit der Übereignung dieser Vermögenswerte zufrieden geben.
Und als sei das nicht genug, hat Fluxx in der Bilanz auch noch 3,3 Mio. Euro an immateriellen Vermögensgegenständen stehen.
Wird das Eigenkapital von 8,1 Mio. Euro um diesen Mist bereinigt, verbleiben –6,8 Mio. Euro, Fluxx ist also – zumindest in der Lesart dieses Threads – total überschuldet.
Eine Insolvenz muss nicht zwangsläufig kommen, denn die Gläubiger sind großteils selbst Anteilseigner und wissen vermutlich, dass sie im Fall einer Pleite sowieso leer ausgehen. Darüber hinaus hat Fluxx wohl in der letzten Zeit einige Abschlüsse getätigt und parallel die Kosten runtergefahren.
Ab ob das reicht? – Wir werden sehen...........
Die Bilanz der Firma Fluxx ist die absolute Krönung. Von einer Bilanzsumme von 19,2 Mio. Euro sind alleine 11,6 Mio. Euro aktivierte latente Steuern in der Hoffnung auf zukünftig aufzulösende Verlustvorträge. Leider sind diese vollständig dem Eigenkapital „in Rechnung zu stellen“, denn die Gläubiger werden sich kaum mit der Übereignung dieser Vermögenswerte zufrieden geben.
Und als sei das nicht genug, hat Fluxx in der Bilanz auch noch 3,3 Mio. Euro an immateriellen Vermögensgegenständen stehen.
Wird das Eigenkapital von 8,1 Mio. Euro um diesen Mist bereinigt, verbleiben –6,8 Mio. Euro, Fluxx ist also – zumindest in der Lesart dieses Threads – total überschuldet.
Eine Insolvenz muss nicht zwangsläufig kommen, denn die Gläubiger sind großteils selbst Anteilseigner und wissen vermutlich, dass sie im Fall einer Pleite sowieso leer ausgehen. Darüber hinaus hat Fluxx wohl in der letzten Zeit einige Abschlüsse getätigt und parallel die Kosten runtergefahren.
Ab ob das reicht? – Wir werden sehen...........
Pleitekandidat Nr.10 MobilCom
Eigenkapital 3.470ME
latente Steuern 851ME
Goodwill 55ME
Immaterielles 9.405ME
Summe = 3.470 - 851 - 55 - 9.405 = 6.841
Eigenkapital nach trivialer Bilanzanalyse der Q2-Bilanz: Knapp -7 Mrd Euro.
Tschoe, Istanbul.
Eigenkapital 3.470ME
latente Steuern 851ME
Goodwill 55ME
Immaterielles 9.405ME
Summe = 3.470 - 851 - 55 - 9.405 = 6.841
Eigenkapital nach trivialer Bilanzanalyse der Q2-Bilanz: Knapp -7 Mrd Euro.
Tschoe, Istanbul.
Ja, Du hast recht!
Ich wollte die Mobilcom schon längst aufnehmen, habe mich aber nicht getraut, die UMTS-Lizenz mit "null" zu bewerten. Genau das aber sollte man wohl tun - und dann ist Deine Überlegung ganz in meinem Sinn
Pleitekandidat Nummer 11: Das Werk AG
Wenn ich diesen Laden beschreiben soll, dann fehlen mir die fast die Worte.
53,4 Mio. Euro immaterielle Wirtschaftsgüter, 53,7 Mio. Euro Goodwill, 7,5 Mio. Euro latente Steuern……
Und das Eigenkapital? – Ganze 58,7 Mio. Euro!
Nach meiner Logik sind die also mit fast 56 Mio. Euro verschuldet, ein absoluter Hit.
Die Situation ist deshalb besonders verheerend, weil die mit 96,3 Mio. Euro bei den Banken verschuldet sind. Ein dramatischer Betrag, der den ein oder anderen verantwortlichen Bänker sicherlich die Karriere, vielleicht sogar den guten Ruf gekostet hat. Ich frage mich ernsthaft, wie eine derartig hohe Verschuldung bei einer solchen Klitsche überhaupt möglich ist.
Und wie es sich gehört, produziert Das Werk auch weiterhin geradezu affenartig hohe Verluste, -7,1 Mio. Euro alleine im letzten Quartal.
Ich sollte aufhören, sonst muss ich würgen!!
Wenn ich diesen Laden beschreiben soll, dann fehlen mir die fast die Worte.
53,4 Mio. Euro immaterielle Wirtschaftsgüter, 53,7 Mio. Euro Goodwill, 7,5 Mio. Euro latente Steuern……
Und das Eigenkapital? – Ganze 58,7 Mio. Euro!
Nach meiner Logik sind die also mit fast 56 Mio. Euro verschuldet, ein absoluter Hit.
Die Situation ist deshalb besonders verheerend, weil die mit 96,3 Mio. Euro bei den Banken verschuldet sind. Ein dramatischer Betrag, der den ein oder anderen verantwortlichen Bänker sicherlich die Karriere, vielleicht sogar den guten Ruf gekostet hat. Ich frage mich ernsthaft, wie eine derartig hohe Verschuldung bei einer solchen Klitsche überhaupt möglich ist.
Und wie es sich gehört, produziert Das Werk auch weiterhin geradezu affenartig hohe Verluste, -7,1 Mio. Euro alleine im letzten Quartal.
Ich sollte aufhören, sonst muss ich würgen!!
Pleitekandidat Nummer 12: MÜLLER - DIE LILA LOGISTIK AG
Der kleinste der Logistiker - und wohl auch der Schlechteste.
Die Jungs von Müller sind vermutlich nur deshalb letztes Jahr an die Börse gegangen, um die Pleite ein bißchen zu verschieben.
Trotz Kapitalzufuhr beträgt das nominelle Eigenkapital nur noch 14,7 Mio. Euro. Logisch, dass die üblichen Abzüge auch hier nicht fehlen dürfen: 11,9 Mio. Goodwill und 1,9 Mio. latente Steuern habe ich gefunden.
Das macht unter`m Strich 0,9 Mio. Euro echtes Eigenkapital - toll!
Dem stehen dann knapp 50 Mio. Euro Schulden gegenüber, der größte Teil bei der Bank geliehen.
Die Ergebnissituation ist miserabel, alleine im letzten Quartal gingen knapp 2 Mio. Euro flöten - jetzt soll restrukturiert werden.
Meine Meinung? - Keine Chance!
Der kleinste der Logistiker - und wohl auch der Schlechteste.
Die Jungs von Müller sind vermutlich nur deshalb letztes Jahr an die Börse gegangen, um die Pleite ein bißchen zu verschieben.
Trotz Kapitalzufuhr beträgt das nominelle Eigenkapital nur noch 14,7 Mio. Euro. Logisch, dass die üblichen Abzüge auch hier nicht fehlen dürfen: 11,9 Mio. Goodwill und 1,9 Mio. latente Steuern habe ich gefunden.
Das macht unter`m Strich 0,9 Mio. Euro echtes Eigenkapital - toll!
Dem stehen dann knapp 50 Mio. Euro Schulden gegenüber, der größte Teil bei der Bank geliehen.
Die Ergebnissituation ist miserabel, alleine im letzten Quartal gingen knapp 2 Mio. Euro flöten - jetzt soll restrukturiert werden.
Meine Meinung? - Keine Chance!
Das Werk ist auch einer meiner Lieblinge. Lies Dir mal den Vermerk des WP im GB 2001 durch. Da merkt man foermlich, wie der WP ueber diese Versager fassungslos ist.
Der Neue Markt ist schon genial, aber die Politiker sind noch besser:
http://de.biz.yahoo.com/020913/36/2yil9.html
"MobilCom ist ein - so weit wir das wissen - in seinen Kernbereichen gesundes Unternehmen, das man guten Gewissens fortführen kann", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Charima Reinhardt am Freitag in Berlin. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sei sich mit der Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis (SPD), einig, "dass Bund und Land im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles tun werden, um eine Fortführung des Unternehmens zu ermöglichen, beispielsweise durch eine Gewährung von Bürgschaften".
Fuer Charima und ihren Chef Gerhard ist die triviale Bilanzanalyse offensichtlich nicht trivial genug. Vielleicht kannst Du sie noch etwas vereinfachen? Am besten voellig ohne Zahlen und komische Zeichen wie + und - ? Eigentlich kann man aus diesem Statement nur den Schluss ziehen, dass dieses Land sicher vor die Hunde gehen wird. Fast schon schade, dass die Zeiten, in denen man einfach einen Weltkrieg anzettelt, um wieder neu anfangen zu koennen, vorbei sind.
Tschoe, Istanbul.
Der Neue Markt ist schon genial, aber die Politiker sind noch besser:
http://de.biz.yahoo.com/020913/36/2yil9.html
"MobilCom ist ein - so weit wir das wissen - in seinen Kernbereichen gesundes Unternehmen, das man guten Gewissens fortführen kann", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Charima Reinhardt am Freitag in Berlin. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sei sich mit der Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis (SPD), einig, "dass Bund und Land im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles tun werden, um eine Fortführung des Unternehmens zu ermöglichen, beispielsweise durch eine Gewährung von Bürgschaften".
Fuer Charima und ihren Chef Gerhard ist die triviale Bilanzanalyse offensichtlich nicht trivial genug. Vielleicht kannst Du sie noch etwas vereinfachen? Am besten voellig ohne Zahlen und komische Zeichen wie + und - ? Eigentlich kann man aus diesem Statement nur den Schluss ziehen, dass dieses Land sicher vor die Hunde gehen wird. Fast schon schade, dass die Zeiten, in denen man einfach einen Weltkrieg anzettelt, um wieder neu anfangen zu koennen, vorbei sind.
Tschoe, Istanbul.
@Carlo
Du hast IEM vergessen!Für mich mittlerweile einer der Top Kandidaten!!
Der Chart verrät hier auch einiges und das laute gebrüll seintens IEM,dass eine Insolvenz ausgeschlossen sei,sollte bei jedem die Alarmglocken leuten lassen.
tanka
Du hast IEM vergessen!Für mich mittlerweile einer der Top Kandidaten!!
Der Chart verrät hier auch einiges und das laute gebrüll seintens IEM,dass eine Insolvenz ausgeschlossen sei,sollte bei jedem die Alarmglocken leuten lassen.
tanka
IEM kommt hier rein, denn auch ich glaube an die Insolvenz. Es fehlen noch einige Kandidaten, ich habe mir bisher viel zu viel Zeit gelassen.
Aber das ändere ich am Wochenende!
Aber das ändere ich am Wochenende!
Pleitekandidat Nummer 13: Telegate AG
Eine Bilanz des Grauens!
Unten rechts beim Eigenkapital steht ein Wert von 2,7 Mio. Euro, das ist alles. Der Rest hat sich verflüchtigt, nachzulesen in der Zeile „Konzern-Bilanzverlust.
Aber das ist doch noch nicht alles. Bei den Vermögensgegenständen steht ein riesiger Posten von 31,7 Mio. Euro mit dem Titel „Anlagevermögen der Discontinued Operations“, in den der ganze Firmen-Goodwill gepackt wurde. Der ist leider nichts wert, zumindest behaupte ich das.
Berücksichtigt man dies, sieht es mit dem Eigenkapital so richtig finster aus, dann sind die nämlich mit –29,0 Mio. Euro überschuldet.
Warum die nicht längst pleite sind? – Weil Gesellschafter der Firma 47 Mio. Euro geliehen haben und damit die größten Kreditgeber sind. Vermutlich stammt das Geld aus Aktienverkäufen, als Telegate noch richtig was wert wahr. Und es scheint sogar so, als ob die Gesellschafterdarlehen nicht verzinst sind.
Telegate kann theoretisch weiter existieren, denn die Ergebnissituation hat sich dank Kosteneinsparungen stabilisiert. Aber ob das wirklich gut geht?
Eine Bilanz des Grauens!
Unten rechts beim Eigenkapital steht ein Wert von 2,7 Mio. Euro, das ist alles. Der Rest hat sich verflüchtigt, nachzulesen in der Zeile „Konzern-Bilanzverlust.
Aber das ist doch noch nicht alles. Bei den Vermögensgegenständen steht ein riesiger Posten von 31,7 Mio. Euro mit dem Titel „Anlagevermögen der Discontinued Operations“, in den der ganze Firmen-Goodwill gepackt wurde. Der ist leider nichts wert, zumindest behaupte ich das.
Berücksichtigt man dies, sieht es mit dem Eigenkapital so richtig finster aus, dann sind die nämlich mit –29,0 Mio. Euro überschuldet.
Warum die nicht längst pleite sind? – Weil Gesellschafter der Firma 47 Mio. Euro geliehen haben und damit die größten Kreditgeber sind. Vermutlich stammt das Geld aus Aktienverkäufen, als Telegate noch richtig was wert wahr. Und es scheint sogar so, als ob die Gesellschafterdarlehen nicht verzinst sind.
Telegate kann theoretisch weiter existieren, denn die Ergebnissituation hat sich dank Kosteneinsparungen stabilisiert. Aber ob das wirklich gut geht?
Pleitekandidat Nummer 14: SHS Informationssysteme AG
Die SHS hat sich durch den Kauf der spanischen Polar einwandfrei übernommen. Dem damals gezahlten Kaufpreis steht absolut nicht die notwendige Ertragskraft der Tochter gegenüber. In der Bilanz zeigt sich das durch einen enormen Goodwill, dem in der GuV keine Erträge, sondern nur Verluste gegenüber stehen.
In Zahlen ausgedrückt:
SHS verfügt über ein nominelles Eigenkapital von 17,1 Mio. Euro. Der Goodwill beträgt 24,8 Mio. Euro, dazu kommen latente Steuern in Höhe von 0,7 Mio. Euro.
Somit ist auch die SHS überschuldet, hier sind es –8,4 Mio. Euro.
Die Höhe der Bankschulden scheint zwar im Vergleich zu anderen Pleitekandidaten nicht dramatisch ( 14,4 Mio. Euro), kann aber angesichts des nicht vorhandenen Eigenkapitals trotzdem dazu führen, dass der Gesellschaft im betriebswirtschaftlichen Sinn das Genick gebrochen wird.
Die SHS hat sich durch den Kauf der spanischen Polar einwandfrei übernommen. Dem damals gezahlten Kaufpreis steht absolut nicht die notwendige Ertragskraft der Tochter gegenüber. In der Bilanz zeigt sich das durch einen enormen Goodwill, dem in der GuV keine Erträge, sondern nur Verluste gegenüber stehen.
In Zahlen ausgedrückt:
SHS verfügt über ein nominelles Eigenkapital von 17,1 Mio. Euro. Der Goodwill beträgt 24,8 Mio. Euro, dazu kommen latente Steuern in Höhe von 0,7 Mio. Euro.
Somit ist auch die SHS überschuldet, hier sind es –8,4 Mio. Euro.
Die Höhe der Bankschulden scheint zwar im Vergleich zu anderen Pleitekandidaten nicht dramatisch ( 14,4 Mio. Euro), kann aber angesichts des nicht vorhandenen Eigenkapitals trotzdem dazu führen, dass der Gesellschaft im betriebswirtschaftlichen Sinn das Genick gebrochen wird.
Interessanter thread
ZockerGruss
ZockerGruss
Pleitekandidat Nummer 15: Plaut AG
Eine Unternehmungsberatung von Gottes Gnaden, das ist die gute alte Plaut. Mir waren die bisher immer nur als der ewige Enttäuscher aufgefallen. Gibt es einen andere Company, die häufiger ihre Planzahlen nach unten korrigiert hat?
Aber jetzt ist es Zeit, die Jungs auch bei den Konkurskandidaten einzureihen. Denn Substanz haben die nicht mehr, die ist weg.
Nominell stehen in der Bilanz noch 34,2 Mio. Euro Eigenkapital. Die üblichen Abzüge bestehen hier aus latenten Steuern in Höhe von 9,4 Mio. Euro, Firmenwert in Höhe von 29,4 Mio. Euro und sonstigen immateriellen Wirtschaftsgütern in Höhe von 4,3 Mio. Euro.
Unter dem Strich bleibt ein tatsächliches Eigenkapital von – 8,9 Mio. Euro, also ist auch Plaut bereits nach realer Berechnung überschuldet.
Einer kurzfristigen Insolvenz steht der hohe Barbestand entgegen, immerhin hat Plaut liquide Mittel von 16 Mio. Euro. Andererseits ist Plaut mit 26,7 Mio. Euro kurzfristig und 40,7 Mio. Euro langfristig bei Kreditinstituten verschuldet.
Das Ableben sollte also nur eine Frage der Zeit sein......
Eine Unternehmungsberatung von Gottes Gnaden, das ist die gute alte Plaut. Mir waren die bisher immer nur als der ewige Enttäuscher aufgefallen. Gibt es einen andere Company, die häufiger ihre Planzahlen nach unten korrigiert hat?
Aber jetzt ist es Zeit, die Jungs auch bei den Konkurskandidaten einzureihen. Denn Substanz haben die nicht mehr, die ist weg.
Nominell stehen in der Bilanz noch 34,2 Mio. Euro Eigenkapital. Die üblichen Abzüge bestehen hier aus latenten Steuern in Höhe von 9,4 Mio. Euro, Firmenwert in Höhe von 29,4 Mio. Euro und sonstigen immateriellen Wirtschaftsgütern in Höhe von 4,3 Mio. Euro.
Unter dem Strich bleibt ein tatsächliches Eigenkapital von – 8,9 Mio. Euro, also ist auch Plaut bereits nach realer Berechnung überschuldet.
Einer kurzfristigen Insolvenz steht der hohe Barbestand entgegen, immerhin hat Plaut liquide Mittel von 16 Mio. Euro. Andererseits ist Plaut mit 26,7 Mio. Euro kurzfristig und 40,7 Mio. Euro langfristig bei Kreditinstituten verschuldet.
Das Ableben sollte also nur eine Frage der Zeit sein......
Pleitekandidat Nummer 16: Augusta Technologie AG
Ich habe bisher überhaupt nicht mitbekommen, wie schlecht es denen geht. Erst letztens, als ich mir die Firma angesichts des heftigen Kursverfalls anschaute, fiel mir auf, dass die so gut wie fertig sind.
Zwar stehen noch 56,3 Mio. Euro Eigenkapital in der Bilanz. Reduziere ich die aber nach den Regeln dieses Threads, dann entfallen 94,8 Mio. Euro an Goodwill sowie 2,3 Mio. Euro an latenter Steuer und 3,3 Mio. Euro an immateriellen Wirtschaftsgütern.
Und was bleibt? – Eine Überschuldung von –44,1 Mio. Euro. Die Jungs haben ganz offensichtlich sehr teuer zugekauft und konnten nicht in ausreichendem Umfang Cash generieren.
Und das Fremdkapital?
Augusta hat eine Anleihe begeben, aus der 75,0 Mio. Euro langfristige Verbindlichkeiten in der Bilanz resultieren. Kritischer noch sind die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 43,1 Mio. Euro. Und langfristige Bankverbindlichkeiten gibt es auch noch, die betragen 29,8 Mio. Euro.
Die haben also Schulden bis über beide Ohren!
Und daher sehe ich keine ernsthafte Überlebenschance........
Ich habe bisher überhaupt nicht mitbekommen, wie schlecht es denen geht. Erst letztens, als ich mir die Firma angesichts des heftigen Kursverfalls anschaute, fiel mir auf, dass die so gut wie fertig sind.
Zwar stehen noch 56,3 Mio. Euro Eigenkapital in der Bilanz. Reduziere ich die aber nach den Regeln dieses Threads, dann entfallen 94,8 Mio. Euro an Goodwill sowie 2,3 Mio. Euro an latenter Steuer und 3,3 Mio. Euro an immateriellen Wirtschaftsgütern.
Und was bleibt? – Eine Überschuldung von –44,1 Mio. Euro. Die Jungs haben ganz offensichtlich sehr teuer zugekauft und konnten nicht in ausreichendem Umfang Cash generieren.
Und das Fremdkapital?
Augusta hat eine Anleihe begeben, aus der 75,0 Mio. Euro langfristige Verbindlichkeiten in der Bilanz resultieren. Kritischer noch sind die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 43,1 Mio. Euro. Und langfristige Bankverbindlichkeiten gibt es auch noch, die betragen 29,8 Mio. Euro.
Die haben also Schulden bis über beide Ohren!
Und daher sehe ich keine ernsthafte Überlebenschance........
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